Bedeutendster Regent am Pfalz-Zweibrücker Hof: Herzog Christian IV. (1722-1775) |
Kunst- und Kulturausschuss bewilligt 21.000 Euro
Der Ausschuss für Kunst und Kultur, pfälzische Geschichte und Volkskunde unter dem Vorsitz von Manfred Geis befasste sich in seiner Online-Sitzung mit Zuschussanträgen und entschied, acht Kulturprojekte mit insgesamt 21.000 Euro zu fördern. So erhält das Stadtmuseum Zweibrücken 4.000 Euro für eine Jubiläumsausstellung und eine geschichtswissenschaftliche Tagung zum Thema „Grenzgänger im Zeitalter der Aufklärung: Herzog Christian IV. von Pfalz-Zweibrücken (1722-1775) und Johann Christian von Mannlich (1741 -1822)“. 2022 jährt sich der Geburtstag von Herzog Christian IV. zum 300. und der Todestag seines Hofmalers Mannlich zum 200. Mal. Das Projekt will beide Persönlichkeiten, die eng miteinander verbunden waren, würdigen und deren Leben und Werk aufzeigen. Christian IV. gilt als bedeutendster Regent des Fürstentums Pfalz-Zweibrücken und Repräsentant eines aufgeklärten Absolutismus, der in seiner 40-jährigen, von Kriegen verschonten Regierungszeit zahlreiche Reformwerke anpackte und seine Residenzstadt Zweibrücken zu einem europäisch, frankophil geprägten Kulturzentrum machte. Das Ensemble der barocken Herzogvorstadt, die Erzeugnisse seiner Porzellanmanufaktur, die Kunstwerke der Pfalz-Zweibrücker Malerschule sowie die Gründung des Landgestüts 1755 gehen auf ihn zurück. Herzog Christian IV. machte Mannlich nicht nur zum Hofmaler, sondern auch zum Inspektor der herzoglichen Gemäldesammlung und zum Gründungsdirektor einer Zweibrücker Zeichenschule. Die Ausstellung soll vom 25. September 2022 bis 5. März 2023 und die Tagung vom 6. bis 8. Oktober 2022 stattfinden.
Mit 3.000 Euro fördert der Bezirksverband Pfalz die protestantische Stiftskirchengemeinde Neustadt für ihr Projekt „Neustadter Herbst – Festival Alte Musik an der Weinstraße 2021“, bei dem vom 5. bis 19. September in beiden Teilen der Stiftskirche und in Veranstaltungsstätten rund herum Werke unter anderem von Desprez, Bach, Haydn, Stamitz, Mozart und Beethoven zu Gehör kommen sollen. Weitere 3.000 Euro kommen Friederike Zeit Narum für ihr Projekt „Intonation 2021 – Deidesheimer Kunsttage“ zugute, das vom 14. bis 25. Oktober geplant ist. Unter Beteiligung internationaler Künstler können Besucherinnen und Besucher das Entstehen ihrer Arbeiten beobachten; darüber hinaus sind auch Vorträge vorgesehen. Dr. Gertrud Schanne-Raab aus Zweibrücken hat sich in ihrem Buch „Für jeden sichtbar und doch vergessen – Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Zweibrücken 1940-1945“ mit einem wichtigen Thema beschäftigt, für das ihr ebenfalls 3.000 Euro zufließen. Eine Arbeitsgruppe aus acht historisch interessierten Bürgerinnen und Bürgern trug ehrenamtlich Informationen zu mehr als 4.300 Männern und Frauen zusammen, die zur Zwangsarbeit nach Zweibrücken verschleppt worden waren.
Der Verein Donnersberger Literaturtage kann sich über 2.500 Euro freuen, um den Wettbewerb, der sich an Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler aus ganz Rheinland-Pfalz richtet, auszurichten. Im Mittelpunkt steht die Vergabe des Susanne-Faschon-Preises am 9. Juli. Das Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz bekommt 2.000 Euro für sein Buch „Kehilla Schpira. Zeugnisse jüdischen Lebens in Speyer“, das als vierter und letzter Band der Reihe „Beiträge zur Geschichte der Juden in Rheinland-Pfalz“ im Herbst erscheinen soll. Mit weiteren 2.000 Euro unterstützt der Bezirksverband Pfalz das Projekt „The Skagen Sound – live“ von Florian Boos. Der Musiker und Dozent, der in Kaiserslautern aufgewachsen ist und in Gladbeck lebt, will mit einem Jazz-Ensemble vier Konzerte an verschiedenen Orten in der Pfalz geben. Diese basieren auf dem im vergangenen Jahr erarbeiteten Musik-Film-Projekt, bei dem es um die Umwandlung von Kunstwerken der dänischen „Skagen Maler“ um 1800 in Eigenkompositionen ging. Coronabedingt fanden die Aufführungen ohne Publikum statt und wurden gefilmt. Der Verein Pfälzische Musikgesellschaft erhält 1.500 Euro für eine Konzertreihe zu Ehren des Komponisten Richard Rudolf Klein, der am 21. Mai 100 Jahre alt geworden wäre und in Nußdorf bei Landau geboren wurde. Geplant sind 26 Lieder-, Kammermusik- und Orgelabende sowie Chorkonzerte.
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