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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 3. August 2015

Wie war's bei der Eröffnung der Nibelungen-Festspiele 2015 in Worms?

 [Fotos durch Klicken vergößern]


Ortlieb und Narr
Foto: Marion Bührle
Ortlieb
Foto: Marion Bührle
In Worms gestartet sind letzten Freitag die Nibelungen-Festspiele 2015 bis zum 16. August mit einer Inszenierung fern von jeglichem Historienmuff. Mit einem großen Aufgebot an Theaterpersonal, Kostümen und historischer Bühnenszenerie vor dem altehrwürdigen Wormser Dom wird das letzte und fürchterlichste Treffen der Burgunden, Hunnen und assoziierten Kampfverbände mit dem Gegenüber zweier gigantischer Belagerungstürme inszeniert, die an eine Mischung aus "Panzern" der Perser, Römer und Griechen, Trojanisches Pferd sowie Abschreckung durch Kampfmaschinen und Rammfahrzeuge des Mittelalters erinnern. Konzipiert nicht jedoch als bloßes "Gemetzel", wie der Titel des Theaterstückes von Albert Ostermaier martialisch lautet, sondern als ein analysierendes, poetisches, leidenschaftliches, erklärendes und beleuchtendes Spiel des jungen Ortlieb, Sohn von Kriemhild und Etzel, in das nach und nach alle anderen Figuren mit einsteigen. Eine interessante Kommentatorfunktion hat das Treiben der Tanzgruppe im Vordergrund. Sie spielt das Erzählte, das Fehlende in der Handlung, nicht ohne es zu kommentieren und zu diskutieren. Das Geschehen wird auch verfremdet, z.B. tanzen viele Siegfrieds oder tauschen die Perücken. Blond überall ... Die involvierte Rockband (in den Kamptürmen unten) liefert passende, spannende harte Klänge.

Gegenüber stehen sich die Christen mit dem Dornenkranz-Totenschädel auf dem linken Belagerungsturm und die Heiden mit dem an einen Kampfelefant erinnernden Turm rechts. Verbunden sind beide Türme mit einer Hängebrücke, die auch eine weitere Spielebene über dem Geschehen am Boden darstellt und symbolisiert. Hier oben finden die Beziehungsgespräche der Brünhild (sehr, sehr stolz und überzeugend Catrin Striebeck), Krimhild (zerbrechlich, unendlich leidend, aber fit im Schwertkampf die fühlbar nahe Judith Rosmair), des Hagen und Etzels (der zurückhaltende alte Fuchs und fast unglaublich gewaltfreie Attila, authentisch durch Markus Boysen) statt. Hier wird der ermordete Siegfried vor der Tür Kriemhilds liegend gezeigt, dessen lebloser Körper, seine Wunden auf das Auftauchen des angeblich unschuldigen Hagens mit erneutem Bluten reagieren. Seine aufbrechenden Wunden sind die Lippen, die die Schandtat an ihm berichten, klagt Kriemhild. Was sie damals nicht an Vergeltung an Hagen schaffte, schafft sie am Ende. Hier steht auch Brünhild, als sie ihre Liebe und ihren Besitzanspruch an Siegfried Kriemhild kundtut, und Kriemhild, die den Betrug an Brünhild durch ihren Siegfried zur Sprache bringt.


Ortlieb und Hagen
Foto: Marion Bührle
Wer über alles Bescheid weiß ist natürlich Hagen (Max Urlacher jung und dynamisch, wendig und gar kein Steinbeißer). Er reiste zum Etzelhof, obwohl ihn die (Rhein-)Geister warnten: "Kommt Ihr zu den Hunnen, Hagen, seid Ihr verraten und verkauft." Er kommt anonym in den Burghof, als wilder Batman auf einem kettenbehangenen Kampfquad, und freundet sich mit dem wissbegierigen und standesbewussten Ortlieb an, erzählt ihm die Geschichte Siegfrieds. Der Junge (sehr einfühlsam und überzeugend den Hunnenjungen mit moderner Sidecut-Frisur und Deckwedel gespielt von Alina Levshin) tollt herum und spielt mit seinen Freunden wie auch mit dem Narr zur Kampfertüchtigung. Sein Wunsch und Ziel ist es, dereinst Hagen zu töten. Siegfried ist sein Vorbild, ihn will er rächen, weil seine Mutter Kriemhild jeden Tag um ihn trauert. Drum ist das Spiel des Narren, Siegfried als eine Missgeburt zu verkaufen, auch eine Qual für den Königssohn. Man sieht hier eine weitere Spielebene, und zwar die des Autors Obermaier und der Regie Thomas Schadts, immer wieder schalkhaft alles in Frage zu stellen. War Siegfried ein ganz anderer? Hatte er so schlechte Augen, dass er dies mit einer hohen Schlagfrequenz im Kampf wettmachen musste? Deshalb auch sein Sieg über 700 Ritter im Nibelungenland, wodurch er nach dem Erschlagen der beiden Söhne des Nibelunc, nun in Besitz des Schatzes, ja auch aus Norwegen entkommen konnte. Der Narr (Maik Solbach als wilder Turner, spöttelnder Nibelungenflüsterer und kecker Schwertkämpfer) transportiert diese "Witzeleien", man braucht ja auch einen Berg Naivität, die ganzen Stories aus dem Sagenland zu glauben. Er hat noch eine ganz andere wichtige Aufgabe. Am blutigen Ende wird er zum Chronist des Geschehens, dessen Ablauf Etzel bestimmt und ihm in die Feder diktiert. Der Zuschauer bemerkt die Abweichungen, Übertreibungen und Manipulationen und schließt hier wieder auf zur Autoren- und Regieebene. Auch Hagens Ruf zwischendrin, als er einen Mitspielenden zum Entsetzen der anderen aus Versehen wirklich ersticht: "Es ist alles Theater! Alles erlaubt!", gehört hierher. Wer zuschaut ist Zeuge der stattgefundenen, jederzeit veränderbaren Realität. Damit der Chronist es nicht weitergeben kann, ersticht Etzel ihn zuletzt mit der stählernen Schreibfeder.


Brünhild und Kriemhild     Foto: Marion Bührle
Zwei ganz besonders wichtige Charaktere sind die  beiden Rivalinnen Brünhild und Krimhild. Sie sind über Kreuz miteinander verbunden, denn der Herr Siegfrieds, Gunther, ist auch der Werber und spätere Mann Brünhilds und der Bruder Kriemhilds. Weil Gunther die Isländerin Brunhild zur Frau haben will, aber keine Chance ohne Hilfe hat, sie im Kampf zu besiegen, was Bedingung ist, andernfalls droht der Tod, besiegt Siegfried sie mit Hilfe seiner Tarnkappe und seinem Schwert, das 
ihn unbesiegbar macht. Dafür bekommt er die Schwester Gunthers, Kriemhild, zur Frau, was Brünhild erzürnt, weil der Schmied Siegfried nicht von Stande ist. Brünhild bemerkt in der Hochzeitsnacht, dass Gunther ein Schwächling ist, der mit Frauen nicht umgehen kann. Er "hechelt" und hat "Angst vor Frauen". Sie fesselt ihn, was den Vollzug der Ehe in Frage stellt. Auch hier hilft Siegfried. Er bezwingt sie nachts in Gunthers Gewand, verbindet ihr die Augen, raubt ihr einen Ring und den Keuschheitsgürtel, die er Kriemhild übergibt, während Gunther sie nach ihren Worten "missbrauchen" darf. Sie hat Gunther nie anerkannt. Kriemhild offenbart den Betrug, und Brünhild leidet darunter. 
Kriemhild und Brünhild beim Kräftemessen im 
Festsaal, Brünhild bereits in Dschihadistenkluft.
Foto: Marion Bührle
Hagen tötet schließlich Siegfried auch wegen der Schmach für seine Herrin. Vom Gold abgesehen. Ihre Liebe gilt allerdings schon immer dem starken Siegfried, gesteht sie, sie sei bei seinem Tod "hinter der Fassade" mit in seinen Tod gestürzt. Geschickt stellt der Autor die Frage, ob Hagen denn allein der Mörder gewesen sei. Oder nicht Kriemhild mit, weil sie den Keuschheitsbetrug aufdeckte, die Stelle seiner Verletzlichkeit markierte? Natürlich auch Brünhild, die seiner Ermordung zustimmte.

Das Begehren der Figuren nach dem jeweils anderen und Verfeindeten wird ganz deutlich in  diesem Stück erkennbar, neben der Gier nach dem Gold, zum Antrieb der gesamten gegenseitigen Verfolgung, Auslieferung, Vernichtung. Das Gemetzel ist - so paradox es klingt - das Produkt aus Liebe und deren Endprodukt Wut! Und weil die Liebe nicht Halt macht vor Feinden, das Begehren müsste man sagen, von einem zum anderen wandert, wo immer Macht vermutet wird, wird sie auch zum tödlichen Sog für alle. Etzel ist der Überbringer dieser eminent wichtigen Botschaft. Er liebt Kriemhild, leidet unter ihren Qualen und ihrer Trauer um Siegfried, "sie schläft mit offenen Augen, seit Siegfried tot ist, sie schreit immerzu nachts...". Liebe raubt uns die Kräfte und den Verstand, am Ende ist es Wut, sagt Etzel, und mehr, sie ist ein regelrechtes "Gift". Seine Gattin denkt da nicht anders: "Er macht Liebe, und ich liebe die Macht!" 


Brünhild, Kriemhild und Etzel    Foto: Marion Bührle
Als Etzel Brünhild erblickt, will er sie haben. Er möchte mit ihr "die Körper kreuzen", sicher, dass es ein Machtkampf ist, Kampf um das Gold, aber er will die Liebe dabei haben, weil sie ihren Hass und Leidenschaft verstärken wird. Etzel taugt uns hier als Brandbeschleuniger der späteren Katastrophe. Der kleine Ortlieb hat das Wirken der Liebe auch schon erfahren: "Ich bin ein Gefangener der Liebe". Er ahnt, was es heißt, wenn Geliebte sterben müssen und welche Hassgefühle sich daraus entwickeln können, und was es bedeutet ein Königssohn, gefangen im Königshof, zu sein.

Dagegen steht die poetische und überlieferte Einswerdung Siegfrieds mit Kriemhild als tänzerische Einlage: "Vom ersten Kuss bis in den Tod sich nur von Liebe sagen". Als reine Liebe besungen und festgehalten, aber mit im Spiel Kriemhilds Verlangen nach Hagen, der seit ihr Mann tot ist, jede Nacht im Traum erscheint und mit ihr schläft. Er ist ein Stellvertreter Siegfrieds geworden. Ortlieb spürt das in seiner letzten Konfrontation mit Hagen und bindet den Helden Siegfried durch Selbstmord an seine Person, dass Siegfried in ihm, dem Sohn, weiterlebe und geliebt werde durch seine Mutter Kriemhild. (Da ist auch jemand emotional zu kurz gekommen.) Er lässt Hagen von Tronje gar nicht erst ihn bestrafen oder richten. Er macht es selbst. Dass wir hier eine ödipale Beziehung mitklingen haben, wo der Sohn eine Vaterfigur ersetzen will, gleichzeitig sich der väterlichen Rache entzieht, macht es noch pikanter. Vielleicht auch eine kleine Analyse der Selbstmordattentäter?

Und ein weiterer Umstand sticht ins Auge, dass nämlich Brünhild sich zu Hagen in den Festsaal als Dschihadistin mit Sprengsätzen um den Bauch begibt. Den Plan zum Selbstmordattentat reicht sie im entscheidenden Moment mit dem Sprengsatzgürtel an Ortlieb weiter, der den Sprengsatz umbindet, aber nur sich umbringt. Das Zünden des Sprengsatzes ist dann wohl im übertragenen Sinn der wütenden Mutter danach überlassen. Hier sind Etzels Liebesspielchen am Wirken. Neid auf Kriemhild, die Etzels Frau sein darf. Die ohnehin hassende Brünhild gießt somit auch Öl ins Feuer. Sie reicht dem kämpferischen Jungen, Abhängigen, voller Mitgefühl mit der leidenen Mutter, die ("liebes-)giftige" Möglichkeit, sich und andere zu töten.

Und hinter allem, allem die Gier nach dem Gold der Nibelungen und Reichtum. Siegfried hat den Schatz zuerst an sich genommen, Kriemhild ihn nach Worms gebracht, großzügig Gold verschenkt, dann Hagen, der ihn nach der Ermordung Siegfrieds bei Worms (Lochheim) im Rhein versenkt haben soll. Und das krönende Finale, das Treffen auf der Etzelburg, als Abrechnung und Rückholung des Schatzes von Kriemhild geplant, artet in eine Totalvernichtung aus.


Das Bankett im Festsaal mit den Knappen
Foto: Marion Bührle
Zum eigentlichen Gemetzel sollte der Leser die Geschichte noch einmal nachlesen, wer wen in welcher Reihenfolge tötete (am besten hier in Kurzfassung), auffällig und imposant ist der Festsaal fürs Bankett mit einem Meer von Totenköpfen auf dem Boden. Ein sehr eindrucksvolles Bild, das man lange erinnert, wie auch die Rivalinnen auf der Brücke im ersten Teil oder Etzel und Brünhild in Anziehung, Etzel und der Narr und viele, viele Szenen mehr. Der Nibelungenhort, der unermessliche Schatz wird bereits zu Beginn durch eine Tänzerin in goldfarbenem hautengem Dress dargestellt, lüstern greifen viele Hände nach ihm, ein Schwert will ihn in der Mitte auseinanderschlitzen. Als ob er die schönste Frau auf Erden sei. Doch nur Hagen könnte sagen, wo er ist, er verrät allerdings nichts. Kriemhild will ihn mit der Enthauptung Gunthers zum Sprechen bringen, aber vergeblich. Daraufhin köpft Kriemhild Hagen persönlich, bringt in zum ewigen Schweigen, niemand wird je erfahren, wo der Schatz ruht. Etzel ein Graus.

Etzel beginnt hier die Geschichte umzuschreiben, er lässt Kriemhild auf dem Papier sterben, in Stücke gehauen vom erbosten Hildebrand, der der dreisten Frau der Sage nach Einhalt geboten haben soll, derweil sie im Stück bei Etzel am Hof weiterlebt. Und weil der Narr es weitererzählen könnte, muss er auch sterben. Der fehlende Hildebrand irritiert wie der tote Dietrich von Bern, ihn hat die rachsüchtige Kriemhild auch getötet, wo er doch in der Sage der einzige überlebende Anführer neben Etzel gewesen sein soll, und so endet alles mit Etzel und seiner Frau als alleinige Überlebende in einem von Rauchschwaden umzogenen Ort des Grauens. Es deutet auf ein Weiterleben und einen Neuanfang hin. Um die Burg herum darf man sich 1000 tote Knappen, 7000 tote Burgunden und 1004 tote Hunnen vorstellen, um eine unvollständige geschätzte Aufstellung zu wagen.

Beeindruckender kann man kaum inszenieren, vielleicht mit hünenhaften Recken und Riesen statt Kindern, mehr Kampfszenen und Allerlei, aber so fand dieser spannende Abend ein ungewöhnliches Ende. Jahr für Jahr soll die Nibelungensage immer wieder neu zu interpretieren, zu spielen und zu erleben sein. Das ist 2015 ausgesprochen gut gelungen. Eine moderne, stimmige Inszenierung mit vielen Anregungen zum Weiterspinnen ... Worms erwacht während der Festspiele mit seiner Geschichte wie nach einem Schlaf von 1500 Jahren.


Wer 2016 vom 15. bis zum 31. Juli bei den Festspielen, insbesondere der Premiere, dabei sein will, sollte sich frühzeitig um Übernachtungs- und Kartenarrangements kümmern. Das Festspielteam hilft Ihnen dabei.

Sonntag, 2. August 2015

Am Mittwoch in Frankfurt a.M.: Auftaktveranstaltung "Trevor Paglens Fotografien – Sichtbarmachung des Verborgenen"


(c) Trevor Paglen, Untitled Reaper Drone
MITTWOCH, 5. AUGUST 2015, 18 UHR

Gesprächsreihe zur Ausstellung "Vom Verbergen"
Auftaktveranstaltung "Trevor Paglens Fotografien – Sichtbarmachung des Verborgenen"

Etwas verbergen oder verstecken zu wollen ist ein zeitübergreifendes, zutiefst menschliches Bedürfnis. Schränke, Kästchen und Taschen zeugen von Geheimnissen und werden zu Verwahrern und Medien von Unsichtbarem.

In der Gesprächsreihe zur Ausstellung „Vom Verbergen“ thematisiert das Museum Angewandte Kunst die Möglichkeiten und Grenzen des Verbergens und Sichtbarmachens. Wie zeigen sich diese anhand von Fotografien, der Psychoanalyse und der kuratorischen Praxis im Museum?

Die Auftaktveranstaltung am Mittwoch, den 5. August um 18 Uhr, widmet sich den großen politischen Geheimnissen unserer Gegenwart. Franziska Nori, Direktorin des Frankfurter Kunstvereins, spricht über die Fotografien Trevor Paglens, die Strukturen und Systeme der Überwachung von Behörden und Geheimdiensten sichtbar machen und dabei an die Grenzen des Sicht- und Fotografierbaren stoßen.

Sehr herzlich laden wir Sie ein, am Mittwoch, den 5. August um 18 Uhr, in die Ausstellung „The Octopus“ im Frankfurter Kunstverein.

Ohne Anmeldung, 8 Euro / 6 Euro ermäßigt.


Der nächste Termin unserer Gesprächsreihe:
Mittwoch, 28. Oktober 2015, 19 Uhr

„Symbolisierung als kreativer Prozess – Vom Verbergen aus psychoanalytischer Perspektive“
mit Dipl.-Psych. Anna Lisa Aydin, Frankfurter Psychoanalytisches Institut (FPI e.V.) im Museum Angewandte Kunst

Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt am Main

T +49 69 212 34037
F +49 69 212 30703
info.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de
www.museumangewandtekunst.de
Öffnungszeiten
Di, Do-So 10-18 Uhr, Mi 10-20 Uhr

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Nibelungenfestspiele 2015: Catrin Striebeck als Brünhild


Foto: Axl Jansen



Catrin Striebeck ist eine der gefragtesten Theater-, Film- und Fernseh-Schauspielerinnen im deutschsprachigen Raum. Nach ihrer Schauspielausbildung am Wiener Max-Reinhardt-Seminar wurde sie in Mannheim und Stuttgart engagiert. Von 1991 bis 2003 gehörte sie zum festen Ensemble des Deutschen Schauspielhauses Hamburg. Sowohl klassische als auch moderne Rollen liegen der Schauspielerin. Nach Gastengagements an der Volksbühne Berlin, dem Schauspielhaus Bochum, dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg und dem Schauspielhaus Zürich ist Catrin Striebeck nun Ensemblemitglied am Burgtheater Wien. Darüber hinaus ist Catrin Striebeck bekannt aus zahlreichen hochkarätigen Krimi-Produktionen wie „Tatort“, „Polizeiruf 110“ oder „Bella Block“ und „Kluftinger – Seegrund“ (Regie: Rainer Kaufmann) Ihr Kino-Debüt gab Catrin Striebeck 1991 in „Mau Mau“ unter der Regie von Uwe Schrader. Die Kinofilme „Schattenboxer“ und „Bunte Hunde“ mit Catrin Striebeck entstanden unter der Regie von Lars Becker. Außerdem war sie u.a. in Fatih Akins Filmen „Gegen die Wand“ und „Soul Kitchen“ sowie der Tragikomödie „Schenk mir Dein Herz“ (Regie: Nicole Weegmann) zu sehen. Catrin Striebeck kommt aus einer bekannten Schauspielerfamilie. Ihr Vater Peter Striebeck stand von 2010 bis 2012 auf der Bühne der Nibelungen-Festspiele.

Samstag, 1. August 2015

Fantasien zur Nacht ( Video): ALEXANDRA




Good Sounds: 'Gertrudis, Get Through This!'

MOURN 'Gertrudis, Get Through This!' from CANADA Productora

Wassernusik 2015 (vorm HKW Berlin): Gespräch + Asha Bhosle + Kompania + Film für 24 € / 18 €

Open-Air auf dem Spiegelteich vor dem HKW-Haupteingang
Waterproof: bei Regen in der Halle

Sa, 01.08.2015 20:30h
Eintritt: Abendticket (2 Konzerte + Film + Gespräch) 24€/18€
Abendtickets

Asha Bhosle

Foto: Promo
Der indische Weltstar erstmals in Deutschland: Asha Bhosle bildete mit ihrer Schwester Lata Mangeshkar jahrzehntelang das Zweigestirn weiblichen Bollywood-Gesangs – ihr Repertoire reicht von Pop über traditionelle bis zu klassischer indischer Musik.

Bhosle hat in sieben Jahrzehnten Songs in mehr als 20 Sprachen eingesungen und den Darstellerinnen von 950 Filmen ihre Stimme geliehen, dabei häufig in der Rolle der verschlagenen Verführerin. Mit 12.000 Einspielungen gilt sie als die meistaufgenommene Künstlerin der Welt. Ein Superlativ reiht sich an den nächsten und doch ist die Ikone noch nie in Deutschland aufgetreten – bis heute: Am HKW präsentiert sie die Highlights ihrer beeindruckenden Karriere.

Asha Bosle auf Twitter




Samstag 01.08.

18h
Giorgos Markakis
Gespräch

19h
Kompania
Konzert
Bollywood-Melodien auf griechischen Bouzoukis! Während indisches Kino in Deutschland erst spät populär wurde, begeistert es anderswo das Publikum schon seit den 1950er Jahren: in Nigeria ebenso wie in Israel, der Sowjetunion … oder auch in Griechenland. Viele Stücke des dortigen Pop-Kanons sind tatsächlich Coverversionen populärer Hindi-Filmsongs.

In einem exklusiven Programm legt das Athener Bouzouki-Ensemble Kompania offen, wie Bollywood neben Rebetika und Smyrneika, dem griechischen Blues und Soul, zur dritten Kraft wurde. Das Quintett sorgte 2012 mit einer ersten Tour durch Holland und Belgien und dem folgenden Live-Album für Aufsehen. 2013 folgte das ebenfalls vielbeachtete Studioalbum „Round Trip“.
ONLINE





20.30h
Asha Bhosle
Konzert

22h
Awara
R: Raj Kapoor, Indien 1951, 168 min, OmU
Film
Foto: Promo
Raj, ein Straßendieb aus Mumbai, ist wegen versuchten Mordes an Richter Raghu angeklagt. Die Vorgeschichte: Der junge Raghu verstößt seine schwangere Frau, weil er überzeugt ist, nicht der Vater des Kindes zu sein. Frau und Kind leben von nun an in schlimmster Armut, der Sohn wird kriminell. Im Lauf der nächsten zwanzig Jahre kreuzen sich die Wege von Vater und Sohn mehrmals – und enden vor Gericht.

„Awara“ bedeutet „Vagabund“: eine Variation auf Charlie Chaplins berühmten Streuner. Der Film und sein u.a. von Lata Mangeshkar eingesungener Soundtrack feierten weltweite Erfolge von China bis nach Griechenland.

25. und 26.09.2015 CIPRA-Jahresfachtagung in Ruggell/LI: Veränderung anstoßen für lebenswerte Alpen

Was brauchen die BewohnerInnen der Alpen, damit sie ihr Leben nachhaltig gestalten? Die CIPRA gibt Antworten darauf an ihrer Jahresfachtagung 2015. © David Trilling


Was braucht es für ein gutes Leben in den Alpen? Welche Veränderungen auf gesellschaftlicher und politischer Ebene sind dafür notwendig? Am 25. und 26. September 2015 gibt es Antworten bei der CIPRA-Jahresfachtagung in Ruggell/LI.

Entwicklung braucht Veränderung, auf individueller wie auch auf gesellschaftlicher Ebene. Das bedeutet, alte Gewohnheiten loszulassen und Neues zu wagen, um neue Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten zu gewinnen. Wie umweltfreundliches Verhalten gefördert wird, erzählt die Schweizerin Annette Jenny, Senior Projektleiterin bei econcept AG, in ihrem Vortrag über Erkenntnisse der Umweltpsychologie an der CIPRA-Jahresfachtagung 2015 «Handle für den Wandel! Damit es nicht bei Absichtserklärungen bleibt» im liechtensteinischen Ruggell.
Im Dialog mit André Stapfer von der Hochschule für Technik in Rapperswil/CH und dem Wolfsexperten Duccio Berzi aus dem Appenin/I wird über veränderte Praxis im Natur- und Umweltschutz diskutiert. Zu welchen Veränderungsprozessen nachhaltige Verkehrsmittel in der Gemeinde Werfenweng/A geführt haben, erzählt der Bürgermeister Peter Brandauer. Wie Verhaltensänderungen bei Natursportlern in alpinen Berggebieten zu verwirklichen sind, berichtet Jean-Francois Lopez vom Naturpark Massif des Bauges aus Frankreich. Jugendliche erzählen von ihren Erfahrungen mit nachhaltigem Reisen in den Alpen im Rahmen des Projektes Youth Alpine Express.
Am Markt der Initiativen gibt es die Gelegenheit zum Austausch mit Menschen aus dem Rheintal, die sich für einen suffizienten Lebensstil einsetzen. Am Samstag nähern sich die Teilnehmer dem Thema «Veränderung» an drei Exkursionen.
Das aktuelle Programm, Anmeldung und weitere Informationen finden Sie unter www.cipra.org/de/jf2015 . Anmeldeschluss ist der 31.8.2015.

Fantasien zur Nacht (Video): Die ungeschickte Kriemhild

Diese Zusammenfassung ist nicht verfügbar. Klicke hier, um den Post aufzurufen.

Freitag, 31. Juli 2015

Fantasien zur Nacht (Dance): Orphée et Eurydice

MARIE CHOUINARD - Orphée et Eurydice 
from DANSE DANSE

COMPAGNIE MARIE CHOUINARD (Québec)

Les Trous du ciel, Étude No 1
Mardi le 5 avril 2011 à 20 h
Théâtre Maisonneuve, Place des Arts

Orphée et Eurydice
Jeudi le 7 avril 2011 à 20 h
Théâtre Maisonneuve, Place des Arts

bODY_rEMIX/les_vARIATIONS_gOLDBERG
Samedi le 9 avril 2011 à 20 h
Dimanche le 10 avril 2011 à 14 h
Théâtre Maisonneuve, Place des Arts

>PLUS DE DÉTAILS : http://dansedanse.net/DDA_1112/fr/archives.php


À l’occasion des 20 ans de la COMPAGNIE MARIE CHOUINARD, Danse Danse offre une passionnante sélection d’œuvres de l’audacieuse chorégraphe. Extravagantes et subtiles, somptueuses et sauvages, piquées d’humour et d’érotisme, ses chorégraphies surprennent et réjouissent, encore et encore.

Les Trous du ciel, Étude No 1
Durée : 115 minutes - avec entracte
Étude No 1 : 35 minutes
Entracte : 20 minutes
Les Trous du ciel : 60 minutes

Orphée et Eurydice
Durée : 65 minutes - sans entracte

bODY_rEMIX/les_vARIATIONS_gOLDBERG
Durée : 105 minutes - avec entracte
1er acte : 45 minutes
Entracte : 20 minutes
2ème acte : 40 minutes


NTM Mannheim: SOMMERPAUSE

Das Nationaltheater verabschiedete sich in die Sommerpause


Am Donnerstag, 30. Juli, verabschiedete sich das Nationaltheater Mannheim mit den Vorstellungen Der Idiot in der Oper und PURE im Ballett in die Sommerferien. Im Studio gaben die Ensemblemitglieder Michaela Klamminger, Dascha Trautwein, Sascha Tuxhorn, Thorsten Danner und Ralf Dittrich ihre letzte Vorstellung und verabschiedeten sich mit einem eigenen musikalischen Programm in der Vorstellung Alla Hopp! von ihrem Mannheimer Publikum. Mit 34 Premieren in Oper, Schauspiel, Ballett und Junges Nationaltheater sowie rund 65 Wiederaufnahmen in allen Sparten startet das Nationaltheater dann ab 14. September in seine 237. Spielzeit.


Nach einer sechswöchigen Sommerpause hebt sich Mitte September wieder der Vorhang. 

Die Oper wird mit der Wiederaufnahme von Blues Brothers – Im Auftrag des Herrn am 18. September die Opernsaison eröffnen, gefolgt von Puccinis Turandot am 19. September und dem Eröffnungskonzert Der Ring an einem Abend am 20. September unter der musikalischen Leitung von Alois Seidlmeier. Am 24. Oktober bringt die Oper die erste Premiere auf die Bühne: Hans Werner Henzes Die Bassariden in der Inszenierung von Frank Hilbrich, der am Nationaltheater zuletzt Benjamin Brittens The Turn of the Screw inszenierte. Die Proben zu den Bassariden sind schon in vollem Gange.

Die ersten Premieren im Schauspiel werden bereits ab 17. September zu sehen sein: 

Lutz Hübners Phantom (Ein Spiel) in der Inszenierung des ehemaligen Ensemblemitglieds Tim Egloff wird im Schauspielhaus auf die Bühne gebracht. Am 25. September zeigt das Schauspiel die unverheiratete (DE) von seinem ehemaligen Hausautor Ewald Palmetshofer, der dafür den Mülheimer Dramatikerpreis erhielt.

Die erste Premiere des Jungen Nationaltheaters ist am 26. September mit der Uraufführung Mannheimification (UA). 

Das Kevin O’Day Ballett Nationaltheater Mannheim startet am 8. Oktober mit der Wiederaufnahme 2 Gents in die Saison, bevor am 6. November Alpha-Omega (UA) von Kevin O´Day uraufgeführt wird.

Am 27. September feiert das Nationaltheater ab 14.00 Uhr sein traditionelles Theaterfest um den Beginn der neuen Spielzeit zu feiern und sein Publikum willkommen zu heißen. Weitere Informationen zum Programm erhalten Sie ab Anfang September.


Das NTM wünscht allen einen schönen Sommer!

Wassermusik 2015 (Heute im HKW Berlin): Mike Heron + Arooj Aftab + Raga: A Film Journey into the Soul of India (tutto 13 € / 10 €)

Open-Air auf dem Spiegelteich vor dem HKW-Haupteingang
Waterproof: bei Regen in der Halle

Fr, 31.07.2015 20:30h
Eintritt: Abendticket (2 Konzerte + Film) 13€/10€
Abendtickets

Mike Heron


Foto: Promo
Eine Liebesaffäre zwischen Hippie-Kultur und indischer Musik: Die Incredible String Band spielte als einzige schottische Gruppe 1969 in Woodstock. Die Musiker der in Glasgow gegründeten Band öffneten ihr regional geprägtes Repertoire schon früh für Einflüsse aus der ganzen Welt und verflochten britischen Folk mit Klängen unter anderem aus Nordafrika – und nicht zuletzt Indien.

Gründungsmitglied Mike Heron ist heute eine Institution der britischen Folk- und Rock-Szene und bringt in vielen unterschiedlichen Konstellationen die Saiten zum Klingen – zuletzt immer wieder gemeinsam mit seiner Tochter Georgia Seddon und der Band The Trembling Bells. Bei der Wassermusik trifft er in einem exklusiven Konzert u. a. auf den pakistanischen Sitar-Virtuosen Ashraf Sharif Khan.

Mike Heron online

Freitag 31.07.
17h
Wasserreisen
Paddeltouren zum Festival

18h
Eintritt frei
Yogastunde

19h
Arooj Aftab
Konzert


Foto: heyjoenyc
Sufi-Poesie im Hier und Jetzt: Auf ihrem Debütalbum „Bird Under Water“ verbindet Arooj Aftab sensible Jazzklänge mit der Virtuosität westlicher wie östlicher Klassik, Kontrabass und Schlagzeug mit Sitar, Akkordeon, Saxofon und Bansuri.

Ihr Sound wird mit dem von Pop-Innovatoren wie Björk und Radiohead verglichen, die lyrische und melodisch-rhythmische Gestalt aber beruft sich vor allem auf die Sufi-Tradition des indischen Subkontinents.

Von Lahore, Pakistan, über Berklee bis nach Brooklyn führte der Weg der Sängerin und Komponistin, die live Publikum und Medien von New York Times bis MTV Desi betört. 2010 rief Arooj Aftab nach der Flutkatastrophe in Pakistan das Kollaborations-Projekt „Rebuild Pakistan“ ins Leben. Bei ihrem Konzert im HKW ergänzt die Berliner Saxofonistin Charlotte Greve vom Echo-Jazz-gekrönten Lisbeth Quartett ihre Band.

Arooj Aftab auf Facebook

20.30h
Mike Heron
Konzert

22h
Raga: A Film Journey into the Soul of India
R: Howard Worth, Indien/USA 1971, 97 min, engl. OV
Film

Eindrucksvolle Indienreise mit dem Sitar-Meister Ravi Shankar

Eine Reise an der Seite von Ravi Shankar: Der Film begleitet den Sitar-Virtuosen, der die indische Klassik weltweit bekannt machte, in den 1960er- und 70er-Jahren bei seiner Rückkehr nach Indien wie auf seinen Reisen durch Europa und die USA. Im Fokus des Filmporträts steht Shankars Philosophie als Komponist und Lehrer und das bewegende Wiedersehen mit seinem Guru in Indien. Shankar selbst kommentiert die Aufnahmen aus dem Off, blickt auf seine eigene Biografie und reflektiert die Indienfaszination der westlichen Hippiebewegung mit kritischem Blick. Enthält seltene Aufnahmen von Sessions mit Yehudi Menuhin und George Harrison.

Heute Abend Opening der Nibelungenfestspiele mit "Gemetzel" in Worms

Foto: Bernward Bertram


Intendant Nico Hofmann und der Künstlerische Leiter Thomas Schadt eröffnen die Festspiele 2015, für sie ihre erste Spielzeit, mit dem Stück „Gemetzel“ von Albert Ostermaier (Uraufführung). Bei 16 Aufführungen vom 31. Juli bis 16. August 2015 (Montag, 10. August ist spielfrei) auf der Nordseite des Wormser Kaiserdoms haben je 1300 Gäste Platz, die Vorstellungen jeweils ab 20.30 Uhr zu sehen.

Die Nibelungengeschichte wird bei Ostermaier erstmals aus der Perspektive von Ortlieb, dem Sohn von Kriemhild und dem Hunnenkönig Etzel, interpretiert. (Etzel ist in der mittelhoch-deutschen Heldenepik der Kunstname und die Kunstfigur für den historischen Eroberer Attila.) Der Künstlerische Leiter Thomas Schadt, Grimme-Preisträger und Direktor der Filmakademie Baden-Württemberg, inszeniert das historische Spektakel vor dem Wormser Dom. Seit 2009 ist das Nibelungenlied, das in England und Skandinavien schon im 10. Jahrhundert bekannt war, UNESCO-Weltdokumentenerbe. 

Die Nazis verglichen propagandistisch Stalingrad mit dem brennenden Saal auf Etzels Burg, der kein Entrinnen mehr zuließ. Heldenhaft wehrten sich die Burgunden mit Hagen gegen eine Übermacht und gegen die Flammen. Die Heroisierung der Wehrmachtsoldaten in einem scheinbar unabwendbaren historischen Rahmen war vor allem an junge Menschen adressiert, heute würden wir an eine Form des verordneten Dschihads denken.

Intendant Nico Hofmann setzt bei seiner künstlerischen Neuausrichtung vor allen Dingen auf die Qualität des Ensembles: „Ich bin sehr stolz, wie kraftvoll uns die Palette an Talent gelungen ist, die wir für die Nibelungen-Festspiele 2015 zusammenstellen konnten – für mich ist das ein enormer Qualitätsbeweis.“

Mehrfach ausgezeichnete Film- und Fernsehschauspieler und renommierte Theatergrößen werden die Festspiele auf der Bühne als Haupttatort allen historischen Geschehens austragen: Die „Bambi“- und „Lola“-Preisträgerin Alina Levshin als Kind Ortlieb, das Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters Catrin Striebeck als Brünhild. Judith Rosmair ist Kriemhild und aktuell an der Schaubühne Berlin. Aus mehr als 40 Film- und Fernsehproduktionen ist Markus Boysen bekannt, der den König Etzel spielt. Max Urlacher ist Hagen und war bereits in „Operation Walküre –Das Stauffenberg-Attentat“ an der Seite von Tom Cruise zu sehen. Maik Solbach, derzeit am Schauspielhaus Hamburg unter der Intendanz von Karin Beier, übernimmt die neue Rolle des Narren. Kriemhilds Brüder Gunter, Gernot und Giselher werden gespielt von Holger Kunkel, Gabriel Raab und Peter Becker, Dietrich von Bern von Heiko Pinkowski. Tom Radisch wird in der Rolle des Volker von Alzey auf der Bühne stehen und Marion Breckwoldt als Zofe. Als Erzähler ist Radu Cojocariu mit dabei.

„Gemetzel“, ein poetisches wie politisches Stück, beginnt an Etzels Hof, wo die Hunnen auf Kriemhilds berüchtigte Verwandtschaft aus dem Burgundenland warten. Ein großes Fest soll gefeiert werden nach all den Jahren der Trennung. Und so erzählt man sich während der Vorbereitungen die alten Geschichten von Siegfried, Kriemhild, Brünhild und Gunther. Ortlieb hört neugierig und fasziniert zu. Und will genau wissen, wie das damals war.

Vor allem der psychologische Aspekt soll in „Gemetzel“ beleuchtet werden, wie Regisseur Thomas Schadt betont: „Es wird kein naturalistisches, blutrünstiges Gemetzel zu sehen sein. Ganz im Gegenteil, diese Figuren werden vor allem etwas mit uns zu tun haben.“ Vermittelt werden die Entwicklungen am Hof auf subtile Art und mit psychologischer Tiefenschärfe. Autor Albert Ostermaier unterstreicht: „Wir alle wissen, dass alles im Nibelungenlied auf das finale Gemetzel zuläuft, dass dort am Ende endlos getötet, gemordet, gemetzelt wird. In meinem Stück geht es darum, wie es dazu kommen konnte und ob es so enden muss.“ 

In der Sage kommen Tausende im Gemetzel zu Tode, der Burgundenhof (die historischen Burgunden kamen aus dem Osten, ließen sich in Worms nieder und wohnten später weiter im Nordosten), Dietrich von Bern (so hieß damals das heutige Verona), einer der Drachentöter neben Siegfried und Beowulf, Etzel, alle verlieren ihre Gefolgsleute und Soldaten, Burgund auch seine Anführer. Eine Art frühes Armageddon für die beteiligten Völker, wie es noch unendliche Male in anderen historischen Zusammenhängen bis hin in die Gegenwart vollzogen wurde. Die größte Vollstreckerin ist Kriemhild, die nicht nur Burgundensoldaten opfert, auch ihren Bruder tötet, und letztlich Hagen das Schwert ihres ermordeten Mannes Siegfried abnimmt und ihn köpft. Hildebrand, der Waffenmeister Dietrichs von Bern, wiederum tötet die dreiste Frau. Übrig bleiben nur Dietrich von Bern, in einigen Varianten auch Hildebrand, Etzel und einige Verwandte des Hunnen.

Insgesamt sind 13 Schauspieler, fünf Musiker sowie – unter der Leitung des Choreographen Ted Stoffer – acht internationale Tänzer auf der Bühne zu sehen. Aleksandar Denic, "Bühnen-bildner des Jahres 2014“, entwarf ein gigantisches Bühnenbild vor dem Wormser Kaiserdom.

Tickets können über die Hotline 01805 – 33 71 71 (0,14 Euro/Minute aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk maximal 0,42 Euro/Minute) oder über die Internetseite www.nibelungenfestspiele.de bestellt werden. Ebenso bieten alle bekannten TicketRegional-Vorverkaufsstellen Karten an.

Mittwoch, 29. Juli 2015

Nibelungenfestspiele 2015: Judith Rosmair (Kriemhild)






Judith Rosmair - Kriemhild

Judith Rosmair gehört zu den renommiertesten Theater-Schauspielerinnen im deutschsprachigen Raum. Aufgewachsen bei München, machte sie bereits während ihrer Schulzeit eine Musik- und Tanzausbildung. Nach dem Abitur studierte sie Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Es folgten mehrjährige Engagements an den großen deutschsprachigen Bühnen: dem Schauspielhaus Bochum, dem Thalia Theater Hamburg, der Schaubühne Berlin. Sie gastierte weltweit auf zahlreichen internationalen Theaterfestivals. 

2007 wurde sie von der Fachzeitschrift „Theater heute“ als Schauspielerin des Jahres ausgezeichnet. Rosmair arbeitete unter anderem mit Regisseuren wie Falk Richter, Wilfried Minks, Helene Hegemann, Johannes von Matuschka, Thomas Ostermeier, Gesine Dankwart, Martin Kušej, Jürgen Kruse, Frank Castorf, Jürgen Gosch zusammen. Sie ist auch regelmäßig in Film- und Fernsehproduktionen engagiert, u.a. in „Im Gehege“, „Stubbe“ oder in „Polizeiruf 110“. 

Aktuell spielt Judith Rosmair am Schauspiel Köln in „Supernerds“ von Angela Richter und ist weiterhin an der Schaubühne Berlin und am St. Pauli Theater Hamburg zu sehen. Ihre Performance ‚CURTAIN CALL!’ feierte im März 2015 Uraufführung in den Sophiensälen Berlin. Judith Rosmair stand bereits 2002 als Brünhild bei den Nibelungen-Festspielen auf der Bühne.

Nächstes Wochenende noch einmal: Paddeltouren zum Festival WASSERMUSIK 2015 in Berlin

Fr, 17. Juli 2015 — So, 02. August 2015

Wasserreisen

Paddeltouren zum Festival


Mit dem Kajak durch Berlin | Foto: Jan Köhler


Mit dem Kajak zum Konzert: Auch dieses Jahr leiten erfahrene Guides Paddeltouren über Spree und Landwehrkanal.
Tour 1: Vom Schloss CharlottenburgStart: Bonhoeffer Ufer, Schlossbrücke (Google Maps)
Fr 17.7., Fr 31.7., So 2.8., jeweils 17h
Paddelzeit rund 2 Stunden
Preis pro Person: 17 €
Tour 2: Vom Urbanhafen
Start: Planufer Ecke Dieffenbachstrasse (Google Maps)
Sa 18.7, 15.30h
Paddelzeit rund 3 Stunden
Preis pro Person: 22 €
Veranstalter:
Kajak- und Kanuverleih

Dienstag, 28. Juli 2015

Nibelungenfestspiele Worms: Exklusives Kurzinterview mit Alina Levshin (Ortlieb)






 Alina Levshin als Ortlieb (Sohn Kriemhilds und Etzels)

Für ihre Rollen wurde sie mehrfach ausgezeichnet – Alina Levshin ist eine gefeierte deutsche Film- und Fernsehschauspielern. Geboren wurde sie 1984 in Odessa in der Ukraine und kam als Sechsjährige mit ihren Eltern nach Berlin. Ihre Begeisterung für Schauspiel und Tanz entdeckte sie im Kinderensemble des Berliner Friedrichstadtpalastes, dem sie neun Jahre lang angehörte. Noch während des Schauspielstudiums an der Konrad-Wolf-Hochschule in Potsdam, stand sie in zahlreichen Theaterproduktionen auf der Bühne und wurde für eine Rolle in der Reihe „Rosa Roth“ engagiert, die ihr sogleich eine Nominierung für den „New Faces Award“ einbrachte. 

In Dominik Grafs Krimiserie „Im Angesicht des Verbrechens“ spielte sie Jelena, eine junge Frau aus der Ukraine, wofür sie 2010 als beste Nachwuchsdarstellerin für den Günther-Strack-Fernsehpreis nominiert wurde. Es folgten Engagements in „Ein Fall für zwei“, „SOKO Leipzig“, in den Fernsehfilmen „Davon willst Du nichts wissen“ und „Unsere Mütter, unsere Väter“ unter der Regie von Philipp Kadelbach. Einem großen Publikum bekannt wurde Alina Levshin mit David F. Wendts Kinodebüt „Kriegerin“. Mit kurzgeschorenem Haar und Hakenkreuz-Tattoo verkörpert sie Marisa, eine ost-deutsche Rechtsextremistin. Für ihre Rolle als Skinhead-Mädchen wurde sie von der Kritik gefeiert und erhielt beim Deutschen Filmpreis die Goldene Lola in der Kategorie „Beste weibliche Hauptrolle“ und den begehrten „Bambi“. 

Von 2013 bis 2014 ermittelte sie für die Kriminalpolizei Erfurt im MDR-Tatort. Für ihre Rolle in „Alaska Johansson“, einem TV-Psychothriller um eine junge Frau zwischen Wahn und Wirklichkeit, war sie für den Grimme-Preis 2014 nominiert. Im September 2014 war Alina Levshin in dem Film „Lügen und andere Wahrheiten“ von Vanessa Jopp auf der Kinoleinwand zu sehen. Zurzeit steht Alina Levshin für die ZDF-Auftragsproduktion „Das Dorf der Mörder“ unter der Regie von Niki Stein vor der Kamera. Im März 2015 war Alina Levshin in zwei TV-Produktionen zu sehen: Für das ZDF übernahm sie in „Schuld – DNA“ unter der Regie von Hannu Salonen eine Episodenhauptrolle. Kurz darauf spielte sie im Sat.1-Thriller „Die Ungehorsame“ eine Anwältin, die herauszufinden versucht, wieso eine junge Frau ihren Mann ermordet hat. Anfang des Jahres was sie in dem TV-Thriller „Der Mann ohne Schatten“ ebenfalls im ZDF zu sehen. Der Film von Carlo Rola begeisterte über 7 Millionen Fernsehzuschauer.



Open-Air am 31.Juli in Bad Bergzabern: Die Festspieloper Prag präsentiert Giuseppe Verdis „Nabucco“

(c) Promo


Die renommierte Festspieloper Prag präsentiert am 31.Juli 2015 auf dem Schloßplatz ab 20.00 Uhr eine der weltweit meistgespielten Verdi-Opern: „Nabucco“ – unter freiem Himmel, in einer brillanten, bewegenden Inszenierung. Dies ist eine Erfahrung, die einen noch lange und nachhaltig begeistern und bereichern wird. Jetzt steht auch die Besetzung für dieses musikalische und theatralische Großereignis fest, das hochkarätige Musiker und Sänger in diesem monumentalen Open-Air-Ereignis vereint.


Die musikalische Leitung übernimmt Martin Doubravský 
Der junge erfolgreiche Dirigent Martin Doubravský stammt aus einer überaus bekannten Musikerfamilie. Seine musikalische Ausbildung erhielt er in Prag und in Brünn. Heute ist er Chefdirigent und musikalischer Leiter der Oper Liberec. Unter seiner Leitung hat das Ensemble etliche Preise bei renommierten internationalen Opernfestivals gewonnen. Doubravský dirigierte ebenfalls am Nationaltheater Prag. Er gastiert zudem ebenfalls in ganz Europa am Dirigentenpult des Tschechischen Nationalen Sinfonieorchesters und der Prager Philharmoniker. In Deutschland wurde er mit Aufführungen und Tourneen wie „Die schöne Helena“ von Jaques Offenbach oder „La Sonnambula“ von Vincenzo Bellini bekannt.


Regie vom bekannten tschechischen Bariton und Regisseur Oldřich Kříž

Kříž, Absolvent der Prager Musikhochschule, arbeitete unter anderem am Böhmischen Theater in České Budějovice, an der Prager Staatsoper und am Nationaltheater Prag, wo er an zwei Weltpremieren beteiligt war. Der vielseitige Sänger und Darsteller dehnte sein Repertoire bis in die Welt der Operette und des Musicals aus und gastierte in Europa, in Japan und in den USA. Auch als Regisseur hat sich Oldřich Kříž mit mehreren großartigen Inszenierungen einen Namen gemacht. Kříž ist zudem Preisträger in verschiedenen internationalen Musikwettbewerben.

Ab 18. September: 6. Foto-Festival MA - LU - HD




Montag, 27. Juli 2015

Nibelungenfestspiele 2015: Das Kuratorium

Foto: Bernward Bertram


Das neue Kuratorium der Nibelungen-Festspiele Worms zusammen mit dem Veranstalterteam (v. l. n. r.): 

Tobias Schäfer (Dompropst Worms), der Schauspieler Mario Adorf, Gernot Fischer (OB der Stadt Worms a. D.), Oberbürgermeister Michael Kissel, Hans Werner Kilz (Journalist und ehemaliger Chefredakteur des SPIEGEL und der Süddeutschen Zeitung), Intendant Nico Hofmann, Prof. Dr. jur. Oliver Scheytt (Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft Bonn, Hochschule für Musik und Theater Hamburg), die Unternehmerin Ilse Lang, die Künstlerische Betriebsdirektorin Petra Simon, Geschäftsführer Sascha Kaiser, Christoph Kraus (Leiter der Kulturabteilung im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur; in Vertretung von Vera Reiß), Richard Engelhorn Sen. (Geschäftsführender Gesellschafter – Modehaus Engelhorn KGaA), Volker Gallé (Kulturkoordinator der Stadt Worms) und Hans Georg Schnücker (Vorstand der Verlagsgruppe Rhein Main GmbH & Co. KG.). 

Es fehlten bei der Sitzung: Harald Christ (Vorsitzender des Vorstandes der Postbank Finanzberatung AG und Generalbevollmächtigter der BHW Bausparkasse), Prof. Hans-Jürgen Drescher (Präsident Theaterakademie August Everding), Prof. Dr. h.c. Markus Schächter (ehemaliger ZDF-Intendant), Martina Zöllner (Leiterin Hauptabteilung Film und Kultur SWR).

Une minute de danse par jour /24 07 2015/ danse 192 (One Minute of Dance a Day). from Nadia Vadori-Gauthier





24 juillet 2015 - danse 192
08h05. Paris 6e. À l’entrée du Sénat rue de Vaugirard, les gendarmes ne sont pas trop d’humeur à la danse. Dès que j’arrive, deux d’entre eux s’en vont en lançant un « Allez ! Bonne chance… » à leur jeune collègue. Un autre homme arrive, il ne plaisante pas : « Vous êtes sûre que ça va ? On peut vous aider ? ». Je le regarde avec le plus de douceur possible (énergie cœur-mains), mais il reste intraitable. Le plus jeune, celui qui est en faction, esquisse un sourire, en essayant de disparaitre derrière la grille.

08:05 a.m. Paris 6th. At the Senate entrance, on Vaugirard street, the policemen are not in a dancing mood. As soon as I arrive, two of them leave saying « well ! Good luck... ». Another man comes, he is serious : « Are you sure you’re ok? Can we help? ». I look at him as gently as possible (hands-heart energy), but he remains firm. The youngest, the one on guard, has a light smile, trying to desappear behind the barrier.


///Une journée sans danser est une journée perdue, Nietzsche disait quelque chose comme ça... Ou plus exactement : "Et que l'on estime perdue toute journée où l’on aura pas dansé au moins une fois." (Ainsi parlait Zarathoustra)***

///A day without dancing is a day wasted, as Nietzsche o firm. The youngest, the onence said… Or, more exactly : “And lost be the day to us in which a measure hath not been danced.” (Thus Spake Zarathustra)***

Nibelungenfestspiele 2015: Pressekonferenz und Interviews




Sonntag, 26. Juli 2015

Alpen: Grenoble ersetzt Werbetafeln durch Bäume

Grenoble ist die erste Großstadt Europas, die Werbetafeln mit Bäumen ersetzt.
© Allison Meier / flickr.com

Die französische Stadt Grenoble lässt rund 300 Werbetafeln entfernen und stattdessen Bäume pflanzen, für mehr Grün, Kreativität und Zugehörigkeitsgefühl. Eine Premiere in Europa.Seit Beginn des Jahres 2015 werden in Grenoble 50 neue Bäume gepflanzt. Sie schlagen dort Wurzeln, wo zuvor grosse Tafeln für Produkte und Dienstleistungen warben. Insgesamt lässt die Stadt 326 Schilder bzw. mehr als 2'000 Quadratmeter Werbefläche abbauen. «Wir wollen eine weniger stressige, weniger aggressive und stattdessen kreativere Stadt», begründet der Bürgermeister Eric Piolle die Maßnahme. Die Aufforderung zum Konsum soll darüber hinaus der Wahrnehmung der Umgebung weichen. Damit wird die Identität der BürgerInnen als BewohnerInnen der Stadt gestärkt und der öffentliche Raum wieder zum Lebensraum, so die Hoffnung. Jugendschutz und mehr Grün in der Stadt sind weitere Ziele.

Profitieren sollen auch die Kaufleute in der Stadt. Diese können sich grossflächige Kampagnen ohnehin nicht leisten. Die neuen Werbetafeln sollen dezenter, kleiner und günstiger sein, sich an FussgängerInnen statt an AutofahrerInnen richten.

Der Vertrag der Stadt Grenoble mit dem Unternehmen, das die Werbeflächen verkaufte, lief Ende 2014 aus. Die Stadt entschied, den Vertrag nicht mehr zu verlängern, obwohl 150'000 Euro an Einnahmen daraus entstanden wären. Durch Einsparungen an anderer Stelle hat die Stadt diesen Verlust wettgemacht. Grenoble ist die erste Großstadt Europas, die Werbetafeln durch Bäume ersetzt. In den französischen Alpen hat bereits 2009 eine Gemeinde eine ähnliche Initiative umgesetzt: Das kleine Forcalquier (Alpes-de-Haute-Provence) ist seitdem werbefrei.


Quelle und weitere Informationen: https://www.youtube.com/watch?v=pYis564VXJA (fr), http://www.placegrenet.fr/2015/02/21/grenoble-larbre-qui-cache-encore-la-foret-de-pubs/50851 (fr), http://www.lefigaro.fr/assets/pub.pdf (fr)

Music Video: DILIAN ° HEIRS

Music video for "Heirs" by Dilian.
http://diliandilian.com

Footage from "Baraka" and "Samsara", credit and copyright belongs to the original makers.