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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 3. März 2015

Wie war's bei Ben Beckers Lyrikperformance in Mannheim?



(c) Arne Meister
Lyriklesungen können auch ganz anders sein. Nicht langweilig, einschläfernd, Blick auf die Uhr. Das hat uns Ben Becker am Sonntag, den 01.03.2015, in Mannheim gezeigt. Natascha Huber, die den Literarischen Verein der Pfalz in der Sektion Ludwigshafen a.Rh. betreut, war auf meiner Familie-Becker-Runde mit dabei. Meret Becker war ja am Donnerstag davor zu sehen. Bruder Bens Performance "Der ewige Brunnen" ist jetzt schon gut 70-mal über die Bühne und noch immer lebendig und ein Saalfüller. Wer mit Gedichtelesungen und einem schon recht weit bekannten Programm heute noch über 400 Leute mobilisieren kann, weiß, wie man es anstellen muss. Und schuld ist eigentlich nur der 25. Dezember, an dem die Beckers mit Ziehvater Otto Sanders sich an diesem 2005 überarbeiteten Gedichtesammelband "Der ewige Brunnen" ergötzten, labten und sich amüsierten, wie andere an den Klassikern "Deutsche Lyrik aus zwei Jahrtausenden", Gustav Schwabs "Sagen des klassischen Altertums" etc.pp.  Mit Sicherheit auch mal etwas für die Bühne, wenn so viele wichtige Schauspieler wie in der Familie Becker zusammenkommen, Weihnachten mit Gedichtevorlesen zu feiern. Schuld hat aber auch sein Leben als Schauspieler, das an die 60 Filme kennt, wo allein "Schlafes Bruder" oder seine starke Präsenz in Serienkrimis, wie auch seine mehrfache Auszeichnung, ihm große Publicity bringen.

Zum meteorologischen Frühlingsanfang kam Ben Becker also mit zwei Musikern wieder einmal ins ehemalige Lichtspielhaus Capitol. Mit finsteren Mächten und Goethes Erlkönig begann der Sonntagabend, der uns sehr theatralisch, lebendig und plastisch in die Gedichte hineintrug, sie mit jeder Faser erlebbar machte und ihnen viel mehr abgewann, als ein bloßer "Vorleser" es je vermag. Weiter mit Hebbels "Der Heidknabe", der aus dem Albtraum erwacht, tatsächlich Geld zum vom Bösen umlagerten Heideort bringen soll, es ist wie ein Todesurteil. Der für vier Groschen angeheuerte Hirtenknecht ist dann der, der ihn nicht am Heideort beschützt, sondern des Geldes wegen ermordet. Mit einer Bassstimme, die leicht mitkann mit den aktuellen Bassverstärkern, und einer genialen Mimik werden wir auch hier Zeuge von mysteriösen Tötungen. Das schleift sich geradezu ein, denn im dritten Gedicht von Theodor Fontane "Das Trauerspiel von Afghanistan" erhöht sich die Zahl der Opfer um 12.999. Das Drama eines geschlagenen Heeres, mit Frauen und Kindern in der Nacht in alle Richtungen zerschlagen und zerstreut:

Sie bliesen die Nacht und über den Tag,
Laut, wie nur die Liebe rufen mag,
Sie bliesen - es kam die zweite Nacht,
Umsonst, daß ihr ruft, umsonst, daß ihr wacht.

Einer kam schließlich noch heim aus Afghanistan. Dieses 1857 in London geschriebene Gedicht, wo Fontane Auslandskorrespondent war, beschreibt den katastrophalen Ausgang des ersten der drei anglo-afghanischen Kriege zwischen 1839 und 1842. In diesem Konflikt versuchten Briten und Russen die koloniale Vorherrschaft in Zentralasien zu erringen.

Ein direkter Bezug zur Jetztzeit, unsere Beteiligung an einer Fortführung dieses Krieges mit anderen Vorzeichen, der wieder einmal und nun seit über 40 Jahren dieses arme, aber traditionsreiche Land beutelt, der die Russen in ein finanzielles Desaster trieb und die Amerikaner samt allen beteiligten Nationen über alle Gebühr Jahr um Jahr festhält. Kein Wunder, dass der Sinn dieses Einsatzes immer wieder neu hinterfragt wird, so auch von Ben Becker, der zu diesem Trauerspiel einen weißen Pelz wie Schnee über sich wirft und in einem sonoren Sprechgesang "Sag mir, wo die Blumen sind" den trauernden Feldherrn mimt.

Im Kontrast zu diesem traurigen Thema dann ein Ausflug in Klatsch und Tratsch mit Hintergrund, womit der Künstler die ganze Ernsthaftigkeit wieder aufhob und Platz für Ulk und Witz ließ. Ob nun der Frisör von Ursula von der Ley(Leid)en, die mit anderen immer durch salbungsvolle Worte für die Fortführung der Mission in Afghanistan wirbt, und sein Draht zum Networkmarketing, das es schafft, ein Billigparfüm mit seinem Namen für viel Geld zahlreich unter die Leute zu bringen, oder der Schalterbeamte am Flughafen, der Becker wohl verklagen wird, wegen ... einer Sonnenbrille und einer Beleidigung. Wir erfahren bei der Gelegenheit auch, dass der Abend mal brutto ca. 15.500 € bringt, die zwischen Raummiete, Technik, Personal, Becker und seinen Musikern aufgeteilt werden müssen. Das sind vielleicht zwei Tage Parfümverkauf, der Monat hat allerdings 30 Tage ... und Performances sind nicht jeden Abend. Ursula v.d.L.'s Frisör Udo Walz bleibt im Vorteil.


Credits to www.faceland.com
Und weiter geht es mit einem fulminanten "Der Zauberlehrling" von Goethe, der uns so lebendig wird, als ob der Hexenmeister direkt auf uns spränge. Becker zieht den Hexenhut aus Schloss Hogwart auf und schon ist er mittendrin im Gedicht, breitet eine Zauberstube aus wie ein vom Schauspiel gebautes Pop-up. Herrliche Fühlbarkeit und Nahrung für die Fantasie. So weiter über Heines "Ritter Olaf", der beim König in Ungnade fiel, weil er Beischlaf mit dessen Tochter hatte, o h n e  verheiratet zu sein. Das Beil wartet, und Olaf darf vor der Hinrichtung noch Hochzeit mit der Geliebten (an der Tafel) feiern. Um Mitternacht ist es um ihn geschehen. Auch in Heines "Belsazar" der Tod des Gotteslästerers König von Babylon, dessen Hohn ihm die alttestamentarische Flammenbotschaft an der Wand einbringt, die den Untergang Babylons voraussagt, und ihm den nächtlichen Tod durch seine Knechte, die Gottes Zorn fürchten. Den Übergang zu Schillers "Der Handschuh" (kein Todesopfer, aber ein Frauenverächter) übt Becker mit seinen Leuten und dem Publikum zur Belustigung ein paar Mal ganz engagiert, bis es sitzt.

Wir betreten sodann die Welt der harten Männer. Emanuel Geibels "Die Goldgräber" beschreibt  den Gold Rush nach 1848, bei dem sich viele gegenseitig umlegten, um das Körnchen vom anderen auch noch zu bekommen. Die Hinterhältigkeit, Fiesheit und Habgier dieser Goldgräber spüren wir intensiv zwischen den Fingerspitzen bei der Rezitation der Zeilen des Lübeckers, der im 19. Jahrhundert Rang und Namen gewann.
Ein weiterer Knüller, der jedoch nicht nur für Beckers, auch für die Zuschauer sicher einen Seltenheitswert hat, ist die Ballade "Nis Randers", die von vielen bearbeitet, hier stammt sie von Otto Ernst (Schmidt), dargeboten wird. Ein vermisster Sohn, ein gestrandetes Schiff, ein Mann "todesmatt" im Mast und ein Nis, der tapfer hinüberrudert und seinen Bruder findet. Wie der drei Jahre im Mast oder auf dem Schiff überlebte, will ich gar nicht reflektieren, hartes Männerzeug halt. Im Gewitterblitzlicht kehrt das Boot zurück: „Sagt Mutter, ’s ist Uwe!“ Dieser Satz, so modern und küstennah, hat was von düsterem Hans-Albers-Film und Sonntagnachmittagprogramm, obgleich schon lange vorher, 1901, veröffentlicht. Beckers amüsieren sich über diesen Schlusssatz regelmäßig.
Zum Ende noch die berühmt-berüchtigte Ballade "John Maynard" von Theodor Fontane, die viele Schüler im Haupt- und Realschulbereich fesselt und dessen Opfer- und Heldentod sie zumindest in der Pfalz tatsächlich dazu bringt, ein Gedicht auswendig zu lernen. Beeindruckend auch Ben Beckers folgende Liedinterpretation mit broadwaymäßiger Beweglichkeit zum Vorhang.

Gedichte erleben, Lyrik sichtbar werden lassen, das ist die kurzweilige Kunst, die nur einige Schauspieler wirklich gut beherrschen, Ben Becker gehört dazu. Der Abend macht Spaß, ist "lehrreich", obwohl ihm an den germanistischen Interessen nichts liegt, und bleibt außergewöhnlich.

Carl-Zuckmayer-Medaille für Bruno Ganz // Im Januar war Verleihung im Staatstheater Mainz





Für seine Verdienste um die deutsche Sprache wird der in Zürich lebende Schauspieler Bruno Ganz mit der Carl-Zuckmayer-Medaille 2015 geehrt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer verlieh ihm die Auszeichnung bei einem Festakt am 18. Januar 2015, dem Todestag des gefeierten rheinhessischen Dichters, im Staatstheater Mainz.

Bedeutendster Schauspieler der letzten 50 Jahre
„Bruno Ganz ist einer der bedeutendsten Theater- und Filmschauspieler der vergangenen fünf Jahrzehnte sowohl im deutschsprachigen wie auch im gesamten europäischen Raum. Er gehört zu den ganz wenigen Schauspielern, denen es gelingt, das Feuilleton ebenso zu Begeisterungsstürmen hinzureißen wie ein großes Publikum“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer zur Begründung für ihre Entscheidung.

Bruno Ganz habe die Fähigkeit, Menschen so zu spielen, dass man ihre Gefühle spürt und ihre Gedanken denkt. „Dieser Drang, den Dingen auf den Grund zu gehen, Konflikte nicht nur in der Handlung, sondern im Innern seiner Figuren auszuloten, verbindet Bruno Ganz mit Carl Zuckmayer“, so die Ministerpräsidentin.

Träger des Iffland-Rings
Sowohl im Theater und im Kino als auch im Fernsehen habe der neue Carl-Zuckmayer-Preisträger mit den größten Regisseuren dieser Zeit zusammengearbeitet und fast alle wichtigen Preise gewonnen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer wies darauf hin, dass der Schauspieler Josef Meinrad ihm 1996 den Iffland-Ring vermacht habe, eine Auszeichnung, die dem „jeweils bedeutendsten und würdigsten Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters“ auf Lebenszeit verliehen wird.

Die Carl-Zuckmayer-Medaille
Mit der Carl-Zuckmayer-Medaille ehrt das Land Rheinland-Pfalz seit 1979 Persönlichkeiten, die sich um die deutsche Sprache verdient gemacht haben. Sie findet immer am 18. Januar statt. Die Medaille wurde von dem Pfälzer Künstler Otto Kallenbach geschaffen. Zur Ehrung gehört ein 30-Liter-Fass mit dem von Carl Zuckmayer geschätzten Nackenheimer Wein.

Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille
Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013) und Dieter Kühn (2014).

Kaiserslautern, am 07.03.: Reger Erlebnisaustausch in der Pfalzbibliothek mit ROSE GÖTTE

Liest aus ihrem neuesten Buch: Dr. Rose Götte


Erlebtes von Rose Götte und anderen
Buchpremiere in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern

Dr. Rose Götte, ehemalige Kultusministerin des Landes Rheinland-Pfalz, stellt am  Samstag, 7. März, um 11 Uhr in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern, Bismarckstraße 17, ihr druckfrisches Buch „Sonntagskind“ zusammen mit einigen Mitautoren vor. Über Jahre hinweg hat sie Erzählungen zusammengetragen und sie dann in dem 192-seitigen Buch mit Geschichten von Helga Schneider, Anna Marita Engel, Gerhard Engbarth und anderen kombiniert. Die Autoren geben Kostproben daraus zum Besten. Schließlich erhalten die Zuhörerinnen und Zuhörer Raum, selbst Anekdoten aus ihrem Leben zu erzählen (Eintritt frei).
„Das Sonntagskind“ ist eine Fundgrube voller Geschichten für alle Jahreszeiten. Der Sammelband bietet humorvolle und nachdenkliche Erlebnisse mit Partnern, Kindern und Enkeln. Es liefert Berichte aus der Schulzeit, Erinnerungen an geklaute Pausenbrote und abgeschnittene Zöpfe, an Streit und Versöhnung, an Gefahr und Bewahrung. Reise-, Garten- und Tiergeschichten kommen ebenso vor wie heitere Missverständnisse, die sich dann doch noch auflösen. Die Autoren beschäftigen sich mit Fragen, wie zum Beispiel was man braucht, um glücklich zu sein, worüber man schon einmal tüchtig gestritten und sich dann wieder versöhnt hat und für welche Bewahrung im Leben man dankbar sein kann. Kostenfreie Parkplätze stehen im Hof (Einfahrt Schubertstraße) zur Verfügung.

Montag, 2. März 2015

Unangenehmer Ausnahmezustand: Telefonspam



Die Tage bei mir eingetreten und erst nach längerer Sucherei abstellbar ist Telefonspam. 

Es geht ganz einfach. Jemand besorgt sich illegal oder erhält legal die Telefonnummer Ihres DSL- oder Telekom-Festnetzanschlusses. Er gibt die Nummer in Spamanrufmaschinen ein, die ununterbrochen - wie human (!) - wochenends sich zurückhalten, aber unter der Woche phasenweise sekündlich auf Ihren Anschluss ballern, und zwar mit wechselnden Vorwahlnummern aus Deutschland.



Bevor der Standort der Maschinen nicht ermittelt ist, gibt es keine Ruhe. Die angepriesenen Hilfsprogramme kosten pro umgeleitetem Spamanruf auf ein anderes Festnetztelefon oder Handy eine entsprechende Einheit, was sich über Wochen schnell summieren kann. Also Achtung mit diesem "Hilfsangebot", das im Internet ausgehängt ist. Mir ist "Paul" (und "Frank" in Austria) über den Weg gelaufen. Die also eher nicht. Sie könnten eh nur in der Zukunft helfen, wenn Sie statt Ihrer eigenen Nummer diese Filternummern angeben.

In meinem Fall handelt es sich nicht mal um Callcenter, Werbeanruf-, Gewinnspiel- oder Verlosungsansagen, sondern um anonyme Klingler und Aufleger. Keiner dran! Bei den Werbeanrufern sind es Tausende von Geschädigten jeden Tag, die bis zu 250-mal mit Maschinen angerufen werden. Sie nerven mit aufdringlicher Werbung oder wollen unsere persönlichen Daten. 

Belästigte können sich gegen Werbe-Telefonspam durch Anzeige wehren, denn Werbeanrufe mit unterdrückter Nummer stehen unter Strafe. Bei Werbung müssen Sie Anzeige erstatten und können eine Fangschaltung einrichten lassen, die nach Angaben von Antispam e.V. bei der Telekom einmalig 85,95 Euro Einrichtungspreis, danach pro 14 Tage 54,95 Euro (gleich für Privat- wie Geschäftskunden) beträgt. Die maximale Laufzeit beträgt 8 Wochen, danach wird die Einrichtungsgebühr erneut fällig. Für den Bürger also eine ärgerliche Sache, die ihn Hunderte von Euro kosten kann. Vielleicht ist ihr Provider billiger, fragen Sie ggf. nach.

Privatkunden: Preisliste für „Zusätzliche Leistungen Standard-Anschluss“, Seite 2, Punkt 12 „Identifizieren“
Geschäftskunden: Preisliste für „Zusätzliche Leistungen Universal-Anschluss“, Seite 6, Punkt 1.7 „Identifizieren“ (ebenso in den Preislisten für andere Geschäftsanschlüsse)


Die Kosten müssen theoretisch die Täter übernehmen, sofern sie gefunden werden.

Auch die Bundesnetzagentur kümmert sich per Staatsauftrag um diese Betrügereien und Nervereien. 
Das kann natürlich dauern und bedeutet nicht, dass die Agentur ohne weiteres oder automatisch ermittelt.

Dann erst einmal gute Nacht, Geschäfts- oder private Telefonie, denn Sie müssen den Stecker ziehen, um Ruhe zu haben.

Das neue E-Zeitalter - E-Car-Reichweiten bis 600 km!

Schon lange wird darüber diskutiert, was die Elektroautos alles können, wie weit sie kommen. Und immer wieder lesen wir von den großen Autoherstellern, na ja, bis zu 200 km sind drin. Viele schafften in der Realität nur 50 oder 75 % der Angaben. Es geht aber auch anders! Die leistungsfähigen Nobelmodelle von Tesla, die leider noch für Normalbürger unbezahlbare 71.000 € bis zu 120.000 € kosten, sind die Spitzenreiter.

Man hat tatsächlich damit die Möglichkeit, rasend schnell in der Beschleunigung und kurzzeitigen Höchstgeschwindigkeiten weit zu kommen. Letztes Jahr gab es einen Versuch der Tesla Fahrer und Freunde e.V. (TFF) ab Ladepark Hilden einen Mobilitätswettbewerb zu veranstalten, zu dem sich die Besitzer von über 70 Elektroautos aus Deutschland und Nachbarländern anmeldeten. 40 nahmen an einem Prüfprogramm teil. Die Ergebnisse hat detailliert E-Auto.TV dargestellt: Die Teslas fuhren allesamt weitgehend identische Reichweiten im mittleren Bereich von ca. 360 km bei 120km/h avisierter Geschwindigkeit. Es gab jedoch auch eine Rekord mit 568 km. Die Fahrweise / Geschwindigkeit und das Fahrerkönnen entscheiden hier tatsächlich, ob der Besitzer die Reichweite steigern kann. Zwei der Fahrer kamen bis nach Ostfriesland und kamen ohne Zwischenladung auch wieder bis nach Hilden zurück. Den Rekord erreichte Tubist88, der schon seit Jahren Tagebuch online über seine E-Tests führt, mit 558 Kilometern.

Als auf geht es zu E-Rundfahrten in D, an den Ziel- oder Ladepunkten am besten ein E-Gedichteband vom SV Verlag lesen ;-)! 

AMS-Challenge_Reichweite_Uebersicht

Pressespiegel:

Vortrag in Zweibrücken am Mittwoch, 04.03.: „200 Jahre Pfälzisches Oberlandesgericht (OLG) Zweibrücken: Tradition – Gegenwart – Zukunft“

Untergebracht im ehemaligen Residenzschloss der
Herzöge von Zweibrücken: das Pfälzische Oberlandesgericht



200 Jahre Pfälzisches Oberlandesgericht in Zweibrücken
Vortrag im Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde

„200 Jahre Pfälzisches Oberlandesgericht (OLG) Zweibrücken: Tradition – Gegenwart – Zukunft“ – so lautet der Vortrag von Willi Kestel am Mittwoch, 4. März, um 19.30 Uhr im Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern, Benzinoring 6 (Eintritt frei). Der Präsident des OLG und Mitglied des Verfassungsgerichtshofs Rheinland-Pfalz beschäftigt sich zum einen mit dem ehemaligen Residenzschloss der Herzöge von Zweibrücken als Gebäude, in dem heute das Pfälzische Oberlandesgericht seinen Sitz hat, und zum anderen mit seiner Entwicklung als höchstes Gericht der Pfalz in der deutschen Justizlandschaft. Obwohl das Gerichtsjubiläum an die Gründung des bayerischen Appellationshofs im Jahre 1815 und damit an einen – auch nach heutigen Kriterien – modernen Gerichtsbegriff anknüpft, geht die Rechtssprechungstätigkeit in Zweibrücken sehr viel weiter zurück. Die wechselhafte Geschichte des Schlosses mit mehreren Zerstörungen und Wiedererrichtungen, sein Umbau in einen Justizpalast sind ebenso Gegenstand des Vortrags wie seine Entwicklung vom Appellationsgericht zum Oberlandesgericht heutiger Prägung und seine Stellung im deutschen Justizaufbau. Ein Schwerpunkt liegt auf der Rolle des Gerichts in der Zeit des Vormärz.

Besondere Opernhäuser: VALENCIA








OPERNHAUS VALENCIA
PALAU DE LES ARTS


Im krisengeschüttelten Spanien eines der größten Opernhäuser Europas: Der Palau de les Arts Reina Sofía (zu Deutsch: Königin-Sofia-Palast der Künste) ist ein Opern- und Kulturhaus in Valencia. Das Bauwerk wurde am 8. Oktober 2005 eröffnet. Die erste Aufführung fand am 25. Oktober desselben Jahres mit Ludwig van Beethovens Oper Fidelio statt. Der Palau de les Arts Reina Sofía ist Teil des Ciudad de las Artes y de las Ciencias und wurde vom spanischen Architekten Santiago Calatrava entworfen. Die ersten Konzeptstudien für diesen Bau fertigte Calatrava bereits im Jahr 1995 an. Der Palau de les Arts Reina Sofía ist zu einem Wahrzeichen der Bühnenkünste und Kultur geworden. Die futuristische, spektakuläre Architektur und die umfassende technologische Ausrüstung verwandeln dieses Gebäude in eines der weltweit wichtigsten Zentren für Theater, Oper und Musik. Der Bau liegt inmitten einer 87.000 Quadratmeter großen Grünzone und verfügt über vier große Säle. Der Hauptsaal wurde als Opernbühne entworfen, von allen 1.400 Sitzplätzen aus hat man eine hervorragende Sicht auf die Bühne, drei weitere große Säle für Ballett, Konzerte und Schauspielaufführungen haben ebenfalls ihren Platz im Palau de les Arts Reina Sofía gefunden, welches mit einer Grundfläche von 40.000 Quadratmetern zu den größten Opernhäusern Europas zählt. 




SPIELPLAN 2014/2015


Norma
8., 11., 14., 21., 24., 27., 31. März 2015

Oper von Vincenzo Bellini
Musikalische Leitung: Gustavo Gimeno
Mit Mariella Devia und Varduhi Abrahamyan

Sonntag, 1. März 2015

Jazz: Ralph Towner wird heute 75


On Sunday, March 1st, longtime ECM-Artist Ralph Towner is going to celebrate his 75th birthday. ECM takes this opportunity to offer some of his albums from the past 40 years including recordings as soloist and with other ECM artists like Gary Peacock, Jack DeJohnette, John Abercrombie or Gary Burton.
Special Offers

Selected albums from Ralph Towner (NEW)

Selected albums from Cyminology and Pablo Márquez

Selected albums from and with Márta & György Kurtág

Selected albums from Sinikka Langeland & with Jakob Bro

An alle Achitekturstudenten, Urbanismusforscher & Co: SHABBYSHABBY APARTMENTS -- Ausschreibung zum Entwurf und Bau von Sozialwohnungen im öffentlichen Raum der Stadt München

München im SHABBY-Fieber 


Weitere Impressionen aus Mannheim in den Jahren zuvor:

Sozialwohnungen für Obdachlose am Neckar



Sozialwohnungen für Obdachlose 2

Sozialwohnungen für Obdachlose 3 - Umfunktionierte Container

Sozialwohnungen für Obdachlose 4

Noch bevor Mitte Oktober unter der Intendanz von Matthias Lilienthal das Programm auf den Bühnen mit dem Ensemble der Münchner Kammerspiele in die Spielzeit 2015/16 startet, nehmen wir die Stadt, in der wir leben und arbeiten, unter die Lupe. Gemeinsam mit dem Architekturkollektiv raumlaborberlin initiieren die Münchner Kammerspiele mit Shabbyshabby Apartments ein Projekt, das sich mit der prekären Lage auf dem Münchner Wohnungsmarkt auseinandersetzt und die (Um-)Nutzung des städtischen Raumes thematisiert. Wie wollen wir in Zukunft wohnen? Was ist uns wichtig, worauf können wir verzichten? Was kann geteilt werden?

Bis zum 30. März 2015 werden in einem weltweiten Open Call Architekturstudierende, Urbanismusforscher und Interessierte anderer Disziplinen aufgerufen, Entwürfe für temporäre Wohnungen einzureichen, die im September an unterschiedlichen Orten im öffentlichen Raum der Stadt München errichtet werden. Das Budget hält sich, ähnlich wie bei den strengen Vorgaben für Sozialwohnungen, in einem engen Rahmen. Auf welche Weise und mit welchem Material gearbeitet wird, steht den Gruppen frei. Verfahren von Recycling und Upcycling bieten sich an.

Eine international besetzte Fachjury, bestehend aus Cecile Andersson (Bergen School of Architecture), Anne Julchen Bernhardt (Bel Architekten, Köln), Chris Dercon (Tate Modern, London), Hans-Georg Küppers (Kulturreferent der Landeshauptstadt München), Niklas Maak (Journalist und Architekturkritiker, FAZ), Elisabeth Merk (Stadtbaurätin, München),Kazunari Sakamoto (Architekt, Tokio - angefragt) sowie Axel Timm und Benjamin Foerster-Baldenius (raumlaborberlin) wird rund 20 Entwürfe auswählen. 

Ab dem 05. April 2015 sind die Entwürfe bei ARTE Creative online einsehbar und das Publikum hat die Möglichkeit für zwei Entwürfe abzustimmen. Die Auswahl wird am 12. April 2015 in der Spielhalle der Münchner Kammerspiele von der Jury bekannt gegeben.
Das Projekt bewegt sich im aktuellen Diskurs über Städtebau und die Architektur des Wohnens. In Wohnkomplex: Warum wir andere Häuser brauchen (2014) schreibt Niklas Maak:

"„Gleichzeitig hat das, was in den Städten geschieht, nichts mehr mit einem normalen Gentrifikationsprozess zu tun, in dem ein wohlhabenderes Bürgertum Geringverdiener in andere Viertel abdrängt. Rechtsanwälte und Ärzte können sich inzwischen bestimmte innenstädtische Lagen ebenso wenig mehr leisten wie Familien, Rentner, Ladenbesitzer, Studenten, Arbeiter, Cafébetreiber und Kleinunternehmer: all jene, die eine Stadtkultur, verstanden als Verdichtung, Überlagerung, Durchmischung, gegenseitige Bereicherung verschiedener Bevölkerungsschichten, einmal ausmachten, werden abgedrängt zugunsten von Büros, Hotels, Einkaufspassagen, Anlagen zur allgemeinen Touristenbespaßung und wenigen Luxuswohnimmobilien, die oft als Kapitalanlage erworben werden und die meiste Zeit leer stehen. Die Innenstadt verwandelt sich von einem Lebensraum in ein begehbares Anlagedepot, in dem einige Feinkostläden und anderer Spezialbedarf das Nötigste bereithalten, wenn doch einmal ein Wohnungseigentümer vorbeischaut."

Mit dem Projekt Shabbyshabby Apartments wollen die Münchner Kammerspiele den sozialen Wohnungsbau beleben und auf spielerische Weise neu denken. Es entstehen 22 temporäre Wohnungen im Stadtraum, die ab dem 12. September jeweils für eine Nacht gemietet und zum Heim für die Münchner werden können. Statt Altbauwohnung eine provisorische Unterkunft am Isarufer, vom suburbanen Eigenheim in die mobile Wohnkapsel auf der Maximilianstraße.

Weitere Informationen sowie die Ausschreibung finden Sie unter:http://raumlabor.net/

Vorschau: Ab 8. März im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern: „Italia – Amore Mio“

Ausdruck der Italien-Sehnsucht: Otto Dills Aquarell „Palermo“ von 1924


Italienträume aus der Graphischen Sammlung
Ausstellung „Italia – Amore Mio“ im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern

Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) gibt vom 8. März bis 25. Mai in einer konzentrierten Ausstellung mit dem Titel„Italia – Amore mio” Einblicke in das Italienbild deutscher Künstler. Träume und Sehnsucht nach südlicher Sonne und mediterraner Kultur nehmen bildhaft Gestalt an und entführen in die ewige Stadt, in das Venedig der Kanäle und Paläste oder auf die zauberhafte Insel Sizilien. Alle ausgestellten Arbeiten kommen aus der bedeutenden hauseigenen Graphischen Sammlung.
Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt...oder Goethe in der Campagna sitzt: Beides sind prominente Bilder im kollektiven Gedächtnis der Deutschen und visueller Beleg unserer Italien-Sehnsucht. Otto Dill malt Palermo, und manche wissen, dass Friedrich II. dort aufgewachsen ist und Richard Wagner an diesem Ort den „Parsifal“ vollendet hat. Die Ausstellung zeigt noch manch andere Verbindung auf: Hans Purrmann malt in Levanto, Heinrich Bürkel und Albert Haueisen sind fasziniert von Rom. Allen reisenden Italienfans gemeinsam ist die Liebe zum Land, wo die Zitronen blühn… Ein besonderer Fokus der Ausstellung liegt auf dem Kreis der in den 1950er-Jahren auf Ischia tätigen deutschen Künstler: Max Peiffer-Watenphul, Eduard Bargheer und Werner Gilles haben dort ihr Arkadien gefunden und die eindrucksvolle insulare Landschaft in kräftigen Aquarellfarben gültig geschildert. 

Ort
Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Museumsplatz 1, 67657 Kaiserslautern
Ausstellungsdauer
8. März bis 25. Mai 2015
Öffnungszeiten
Di. 11 – 20 Uhr, Mi. – So. 10 – 17 Uhr, Feiertage 10 – 17 Uhr
Information
www.mpk.de, info@mpk.bv-pfalz.de,Telefon 0631 3647-201, Fax 0631 3647-202
Eintritt
Sammlungen 3 Euro, Sonderausstellungen 5 Euro, Kombikarte (Sammlungen und Sonderausstellung) 6 Euro, Familienkarte 10 Euro, Jahreskarte 20 Euro, freier Eintritt für Kinder und Schüler bis 16 Jahren

Samstag, 28. Februar 2015

Der Faltsch-Wagoni-Wetterfrosch quakt vom blauen Meer bis April


Liebe Freunde,

Wenn so ein neues Jahr anfängt, hofft man ja erstmal, es möge besser werden als das letzte und dann fängt es so an wie 2015!
Ein kalter Wind weht übers Land, Steuersünder bekommen kalte Füße, manch einen hat es kalt erwischt mit Grippe, der kalte Krieg ist wieder aufgeflammt, überall werden Unschuldige kalt gemacht oder in der Wirtschaft kalt gestellt. Bibberbibber, eisige Zeiten, wo bleibt die Wärme?
Wir behelfen uns zwar mit Wollsocken, Wärmflaschen, Wintermänteln und Warmduschen. Aber es fehlt das Herzerwärmende und die Heißblütigkeit.
Schielen wir deshalb fast neidisch auf die neuen griechischen Verhältnisse und Protagonisten? Würden wir nicht auch gerne alles anders machen? Ein bisschen engagierter, rebellischer, entlassene Putzfrauen wieder einstellen, einen Blinden zum Gesundheitsminister (Kouroumplis - hübscher Name!) küren, Arbeitslose, Kranke und Behinderte unterstützen und dafür den Wohlhabenden endlich die Gelegenheit geben, etwas für die Allgemeinheit zu tun! Irgendwie wird mir ganz langsam warm ums Herz!

Der Frosch sehnt sich nach Süden, nach Wärme
nach tropischer Luft und mehr Gelärme
nach Temperament und wildem Disput
nach Leidenschaft und Wagemut.

Der arme Frosch hat die Kälte über
er wünscht sich ein herzhaftes, hitziges Fieber
ein bisschen was vom griechischen Blut
das täte uns allen Kaltblütlern gut.

Es wünscht euch viele heiße Tage und Nächte,
euer Wetter-Frosch


Heiß her gehts auch bei Faltsch Wagonis Geschlechterkampf - "Ladies first, Männer Förster" - heiß, aber herzlich!

TERMINE FALTSCH WAGONI
Do 12.02.CH - KlostersKulturschuppen >>>
Fr 13.02.
Sa 14.02.
CH - BernLa Cappella >>>
Fr 27.02.MemmingenPIK >>>
Sa 28.02.KaufbeurenPodium >>>
Di 03.03.MünchenStadtbibliothek am Hasenbergl >>>
Fr 06.03.
Sa 07.03.
WiesbadenThalhaus >>>
So 08.03.HeilbronnGewerkschaftshaus Frauentag >>>
Fr 13.03.ThiersteinKulturhammer >>>
Sa 14.03.IngolstadtAltstadttheater >>>
Sa 21.03.NürnbergBurgtheater >>>
Sa 28.03.RegensburgTurmtheater >>>
So 05.04.
Mo 06.04.
MünchenLach&Schieß >>>
Fr 17.04.LutterbekLutterbeker
Sa 18.04.HamburgTheaterschiff >>>
So 19.04.HannoverTAK >>>
Do 23.04.FreisingAbseits >>>
Sa 25.04.KölnWohnzimmertheater >>>
So 26.04.AachenWDR5 Aufzeichnung "au banan" mit Wendelin Haverkamp, Theater Franz

Wie war's bei Meret Becker im Mannheimer Capitol?



Meret Becker, Schwester von Ben Becker, mit Otto Sander als Vaterfigur neben ihrer Mutter, ist in erster Linie durch ihre fast 40 Filme bekannt, in denen sie mitspielte, ganz viele mit ordentlich Problemniveau, Tabuthemen, aber auch komödiantischer Weltsicht. Auch ihre musikalische Seite hat sehr viele Reize. Hier sind es bereits sechs Alben, die auf dem Markt sind, "Deins & Done" aus 2014 das letzte. Das siebte ist jedoch unterwegs ...

Mit einem Geschmack ihrer surrealen und teilweise unwirklichen Bühnenpäsentationen bot Meret Becker im Mannheimer Capitol am 26.02. eine weitere, etwas weniger aufwändige Episode aus ihrem surrealen Bühnenleben als Solokünstlerin (mit Begleitung). Fast ein wenig zu lange über drei Liedern den Einstieg herstellend, bot sich eine bewusst auf versteckte körperliche Reize bauende Künstlerin im reichlich transparenten weißen Kleid mit Romantikstil, das sogar die Ahnung eines kleinen Bauchtattoos zuließ (es existiert wirklich), mit Kniestrümpfen und Vintagestiefeln im Stil der 1900-Jahrhundertwende. Wir erfahren im Vergleich zum ersten Mann auf dem Mond (1969) Neil Armstrong und the American way of life ihre Vorliebe für Juri Gagarin, der mit 27 Jahren am 12.04.1961 der erste Mensch im All war und nicht nur mit den Worten "Auf geht's" abflog, sondern angesichts der Erde von oben (er umflog sie mit Wostok I und landete wieder auf der Erde in etwa 107 Minuten) gesagt haben soll: "Ich liebe die Welt und Maria Mangini!" Diese Femme fatale des Kinos der 1950er und -60er Jahre machte keine Karriere in Hollywood, weil sie sie selbst bleiben wollte und das Wegschminken ihrer Falten ablehnte.

Mit dem kleinsten Chor der Welt, einem Drummer und Percussionisten und dem liebsten Begleiter und Gitarristen Buddy Sacher war sie beim vierten Song "Schlaflied an ein armes Kind, zu singen von einer depressiven Mutter" wieder dort, wo man sie gerne sieht: Mittlerin zwischen Schauspiel, Musik, Gesang und grotesk-surrealem, auch sozialkritischem Rahmen, der aus Zitaten beim Zirkus, Kinderspiel und -theater lebt. Nicht zu vergessen die Stadt Berlin, die zwar nicht ihre Geburtsstadt ist, das war Bremen, aber deutlich ihre Sprache geprägt hat. Und die Nähe zu ihren Filmen ist spürbar.
Weiter ging es mit "Mein Brauttanz", einem psychodelisch-irrealen, wenn man es genau nimmt, Anti-Brautlied, das - von einer Glideguitar/E-Zither begleitet - die schmerzhaften Aspekte der Hochzeitsnacht beleuchtet. Am Ende die Braut "zerschunden vom Manne". Auch "Such mich nicht" oder das nachfolgende "Triptychon" aus Finnland in diesem Rahmen, begleitet vom Streichen auf einer gebogenen 1-Meter-singenden-Säge, oder einer trötenden Melodica, einem Xylophon, später bei ihrer Interpretation von "For no one" der Beatles mit einer Spieluhr und Lochkartenmechanismus, sonst auch Gitarre, Riesencognacschwenker (mit Wasser gefüllt) und Handpiano. Das Tryptichon ein trauriges Märchen aus dem Eis, wo einem Jungen ein Kältesplitter bis zum Herzen wandert. Die Schneekönigin hatte ihn mitgenommen. "... Erfrieren ... sei ein Lachen ... Ertrinken ... Eis ... und tut gar nicht weh. ... Keine Antwort mehr (gehaucht)" Meret Beckers melancholische Zirkuspoesie zu grotesker Musik hat eine unglaubliche Anziehung jenseits der eingefahrenen Hörgewohnheiten. Ihren Notfall-Lebensslogan, abgeguckt bei Bob Rapmans Galerienamen in New York "A Bird can fly but ..." - "Ein Vogel kann fliegen, aber eine Fliege kann nicht vo(!)geln" -, kann man sich zur Maxime machen oder auch nicht, der Song "Visitors" über eine Kontorsionistin/Schlangenfrau und einen jungen Verehrer beschreibt wiederum eine seltene, aber tiefe Liebesbeziehung, Tom Waits "Lullaby" verfremdet dann als erster Abschluss des Abends. Geehrt wurde noch ihr lieber Oliver Krosser, ein Jongleur und ehemaliger Geliebter, dessen Zigarettenkunststück aufgrund vertrockneter Zigarette nur schwer, und dann mit Tabak im Auge gelingen wollte. Der Traum mit den 17 Kindern erfüllte sich nie. Am Ende dann die Meisterschaft im Bieraufexaustrinken als Hommage an Harald Junke in einem Lied mit Texten von ihrem Bruder Ben.

Alles ungewöhnlich, aber gut, manchmal Längen durch das verspielte Verweilen beim Eigenen, dann wieder wettgemacht durch hervorragende Höhepunkte.