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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 21. Oktober 2013

Heute Abend in Aschaffenburg: Fawlty Towers - ein verrücktes Hotel (nach einer BBC-Serie)

 21. und 26.10.2013, 20 Uhr, Zimmertheater Junge Bühne, Grünewaldstraße 12, 63739 Aschaffenburg



Fawlty Towers  -  ein verrücktes Hotel

Verrückt geht es zu im Hotel "Fawlty Towers". Ein Panoptikum schräger Typen tummelt sich in dem kleinen, in die Jahre gekommenen Hotel in Torquay in der englischen Provinz.
Ein völlig überforderter und cholerischer Hotelbesitzer Basil Fawlty, in ständigem Kampf mit seiner rechthaberischen, resoluten besseren Hälfte, ein radebrechender und der englischen Sprache kaum mächtiger spanischer Kellner sowie ein verwirrter alter Major und der einfältige Dauergast Miss Tippsy produzieren ein permanentes Chaos, das auch das vernünftige Hausmädchen Polly nicht verhindern kann.
Dazu gesellen sich schwierige Hotelgäste, die die Konfusion ins Absurde steigern.
In den Siebzigerjahren liefen 12 Episoden der britischen Fernsehserie "Fawlty Towers", geschrieben von John Cleese und Connie Booth, mit großem Erfolg bei BBC. Die Serie wurde zum Kult und 1975 mit dem British Academy Award als beste Comedyserie ausgezeichnet.
Diese Auszeichnung ist durchaus berechtigt, denn die Szenen sind perfekt aufgebaut, voller Wortwitz und trockenem englischen Humor, Slapstick-Einlagen sowie verblüffenden grotesken Wendungen.

Die Junge Bühne hat nach intensivem Schriftverkehr mit dem englischen Herausgeber die Aufführungsrechte für diese Erfolgsserie bekommen. Als erste deutsche Bühne präsentieren wir die drei Episoden "Die Deutschen kommen", "Kommunikationsprobleme" und "Die Psychiater".

Good Sounds: KASABIAN 01, Fire

Kasabian ist eine britische Rockband aus Leicester, bestehend aus Tom Meighan, Sergio Pizzorno, Chris Edwards und Ian Matthews. Ihre Einflüsse sind sehr weitreichend, von den Rolling Stones über die Doors und Beatles, hin zu Motown, Hip-Hop, Krautrock, dem Ravesound der späten 1980er und frühen 1990er Jahre und Britpop.

Dichterhain: EROTIK UND GEDICHT von Jörn Laue-Weltring


Erotik und Gedicht

ein seit Jahrhunderten
wunderbar
verbandeltes Paar
begeben wir uns
nach seiner Lektüre
eng umschlungen
bisweilen zitternd
vorsichtig tastend
in den Rausch
von Haut und Gliedern
noch besonders nah
diesen schmeichelnden
lockenden Texten
die nichts bis wenig
verraten und doch
uns ahnen lassen
wo es liegt
das Paradies
in den Minuten
der Ekstase
der einfach wunderbar
sich auflösenden
Gefühlsknospe
spüren wir schnell
nur noch Körper
wir sein und stoßen
wippen, nehmen
geben, fordern
zerfließen
erahnen zuckend
was es an uns
alles an Körper gibt
sanftes Kosen
wieder aufnehmend
zur Ruhe schwimmend
fühlen wir uns
den Dichterworten
gleich, nur
im Leben und
unerreicht
an Worten
was wir gerade
zusammen
erklommen.

(c) Jörn Laue-Weltring

Leseprobe aus "Quer durch mich" von Maria Martin (Selfpublisher)

Quer durch mich 
(c) Maria Martin

Ein biografisches Tagebuch
(Auszug)
(Textwiedergabe nach Buchvorlage)

01.03.2012

Ich glaube ich habe mein Leben lang immer nur gekämpft. Ich möchte doch nur eine gesunde Seele haben. Gedanken kommen wie z.B. ich habe noch nie jemanden richtig geliebt. Warum spürt keiner was in mir vorgeht?
Am 19.12.11 beginnt nach der Medikamenteneinnahme die erste Therapiesitzung bei der Psychologin Frau Dr. Boll. Ich spüre, es geht nicht mehr ohne Psychopharmaka. Ich bin so durcheinander, holt mich meine Vergangenheit jetzt dreizehn Jahre später wieder ein? Ich weigere mich immer wieder das für mich so Schlimme anzunehmen weil es einfach unfassbar ist.
November 2011: Outing bei meiner Familie weil es mir so schlecht geht. Leider herrscht erst mal Funkstille, weil sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen.
Am 11.01.12 erste Therapiesitzung bei Frau Dr. Maurer, Privattherapeutin.
Seit Februar - nach einem wiederholten Zusammenbruch - in der Firma krankgeschrieben.
Ich glaube, ich habe irgendwann eine neue Person gebildet die entstanden ist, damit ich mich selber so viele Jahre daran hindern konnte mich emotional und physisch dem Trauma des Missbrauchs zu stellen.
Seit Therapiebeginn am 11.01.12 wieder fortschreitende Bewusstwerdung der Realität.
Befasse mich auch wieder damit, dass ich ja in 1998 und 1999 schon einmal eine zweijährige Therapie gemacht habe. Kann mich nur ganz vage daran erinnern. Damals
ging ich in Therapie weil ich so schlimme Zwänge hatte, wusste aber nichts von meinem Missbrauch. Unfähig, mich an irgendetwas zu erinnern was damit zusammenhängt. Wieder der Gedanke, ich muss wohl ein zweites Ich gebildet haben statt mich umzubringen oder psychotisch zu werden.
Ich verschwand nach dem Missbrauch in meiner Seele die immer noch zum großen Teil schläft. Um mich zu schützen war das der kreative Geist eines Kindes dem Entsetzen und dem Schmerz zu entkommen.
Einerseits dauernd diese Gedanken und andererseits der Konflikt tiefer Schuld weil ich andere beschuldige die mir das angetan haben. (Wenn ich mir das alles nur einbilde?)
Ich muss erst mal richtig begreifen dass sexueller Missbrauch so wie ich ihn erlebt habe körperlicher und emotionaler Missbrauch ist. Egal wie schwerwiegend er war, ob mit Glied oder nur an bestimmten Stellen streicheln. Missbrauch bleibt Missbrauch weil der Täter sich über das Kind und dessen Gefühle hinwegsetzt.
Als Kind weiß man nicht was da mit einem passiert da man es ja nicht artikulieren kann. Man weiß nur dass da etwas ganz Schreckliches passiert.
Das Urvertrauen mit dem ich geboren wurde, ist zutiefst zerstört. Ich wurde vom Täter, meinem Opa, er-presst. Erinnerungen kommen hoch. Mit meiner Mama oder mit meiner Schwester würde etwas Schlimmes passieren wenn ich jemandem etwas erzähle. Diese Sätze haben mich wahrscheinlich davon abgehalten mich jemanden anzuvertrauen. Dass die Erpressung genauso gelautet hat wurde in einer Therapiesitzung bestätigt als man mich zum wiederholten Mal danach gefragt hat
und ich aus einem Impuls heraus den gleichen Wortlaut gebraucht habe. Auch streicheln oder berühren, falls das so gewesen sein sollte, ist ein körperlicher Übergriff auf die Gefühle und ein Verletzen derer. Es gibt keinen harmlosen Missbrauch. Das muss ich mir immer wieder klar machen wenn ich anfange alles zu bagatellisieren.
Werde ich diese seelischen Narben immer behalten? Mein Opa hat mich ausgenutzt und meine kindliche Neugier auch.
In meiner Ehe 1995 bis 2002 andauernde Benommenheit.
Die mit solchen Erfahrungen verbundenen Gefühle und Empfindungen sind mehr, als die sich erst entwickelnde Fähigkeit eines Kindes dies aufzunehmen und zu verstehen, verkraften kann. Die Gefühle sind zu intensiv, die Erfahrungen zu bestürzend, vor allem wenn der Täter einen zwingt, sich keinem anzuvertrauen.
Um diese emotionale Belastung zu bewältigen begann ich ein neues Kind zu erschaffen.
Komischerweise habe ich bei Beginn der zweiten Therapie auch keine Erinnerungen mehr an meine Kleinkindheit, Kindergartenzeit oder Einschulung.
Ich habe irgendwann ein neues Ego erschaffen, das alle alltäglichen Dinge erledigt ohne Gefühle.
Verhaltensmuster - immer perfekt sein, mir keine Pausen gönnen, immer besser sein als andere, 
viel arbeiten, um Zuneigung zu bekommen.
Diese Verhaltensmuster sind entstanden, da ich bei meinem Opa immer weggehen durfte, um auf dem Bauernhof meiner Tante zu helfen. Habe da viel mehr geholfen und gearbeitet, als es normal gewesen wäre für ein kleines Mädchen.
Krampfen bedeutet für mich nicht missbraucht zu werden
Hat meine Tante, die wusste wie Opa ist, mich geopfert? Warum hat sie nie jemanden gewarnt? Hätte sie mich schützen können? So viele Fragen. Warum hat meine Mama nie was gemerkt?
Ich habe sensationelle schauspielerische Fähigkeiten entwickelt.
Haben meine Eltern deswegen nie etwas gemerkt?
Die kleine Maria schläft immer noch, damit sie den Konflikt und den Schmerz nicht an sie heranlassen muss.
Ziel der Therapie, so stelle ich mir das vor, ist aus den zwei Seelen Marias eine gesunde Seele zu machen. Braucht ganz viel Zeit. Ich entdecke jeden Tag etwas an der kleinen Maria.
Z.B. nuckle ich am Daumen, wie ich es bis ins Teenageralter getan habe oder ich sitze zusammengekauert irgendwo und schreie nach Mamas Hilfe.
Die eigentliche Frage, die immer wieder kommt: Bin ich verrückt? Diese Frage liegt allem zugrunde.
Ich spüre Angst, habe Zwänge, Zukunftsängste, Verwirrung, aber auch eine enorme Kraft und die Fähigkeit zu kämpfen. Ich weiß ja, wie das geht, mit brutalen Erfahrungen umzugehen. Was ich in diesen Tagen auch spüre ist die Sehnsucht, das große Bedürfnis, das so lange gehütete Geheimnis ans Licht zu bringen. Oder der immer wiederkehrende Gedanke: Bin ich selber schuld an allem? Ich wurde mit Drohungen und negativen Botschaften über mich selber derart manipuliert, dass ich nur allzu schnell bereit war, mich selber anzuklagen statt andere. Ich verspüre keine Wut anderen gegenüber. Kommt die noch?
Ich brauche immer wieder Bestätigung, dass das, was ich durchmache alles Reaktionen auf meine Erfahrungen sind und ich völlig normal reagiere.
Sexueller Missbrauch zerstört alles. Er verletzte mich in meiner Substanz und erzeugte in mir eine nur zu verständliche Abwehrhaltung gegen alles was mit großem Vertrauen zu tun hat.
Weil ich von meinem Opa, dem ich ja zu gehorchen und zu glauben gelernt hatte, oft missbraucht wurde, habe ich meine Fähigkeit zu vertrauen praktisch grundlegend zerstört.
Es gab keinen anderen Ausweg als fortzugehen. Wohin weiß ich nicht. Keinen Weg irgendwie damit umzugehen, also Flucht (schlafende kleine Maria).
Ich muss lernen, dass ich mir vertrauen kann und anderen vertrauen darf und dass das nicht bedrohlich für mich ist. Mir wurde ja als Kind gesagt: sprechen bedeutet Tod.
Ich war und bin eine Fassade. So habe ich mich jahrzehntelang der Außenwelt gezeigt. Gedächtnisverlust und Verlust jeglicher Gefühle. Ich war jederzeit in der Lage mich meiner Umgebung als normale und angepasste Frau zu präsentieren. Alle hielten mich für eine Frau, die alles immer im Griff hat. Meine lange Aufgabe war es, die Folgen des Missbrauchs vor der Außenwelt zu verbergen und damit den anderen zu ermöglichen unentdeckt zu bleiben.
Ich denke, dass niemand dem nicht etwas Ähnliches passiert ist ermessen kann, wie viel Kraftanstrengung ich täglich aufbringen musste um den Alltag zu meistern.
Alleinerziehend, Festanstellung, Nebenjob aber habe nach außen hin habe ich ein normales Leben
geführt, nur dass es für mich sehr viel anstrengender war als für andere. Ich weiß jetzt auch das viele Opfer angesichts dessen was sie dauernd als Schwäche, als Versagen empfinden, nach Perfektion streben.
Blitzgedanke: Vor langer Zeit und doch ganz nah.
Ein ganz neuer Gedanke: Ich fühle mich trotz allem gesegnet obwohl ich ein Leben geführt habe oder führe das ich so nicht will.
Ich weiß, mit mir hat Gott noch viel vor. Manchmal habe ich sogar das Gefühl ich darf Opa danken für alles was er mir angetan hat.
Was ist denn das für ein verrückter Gedanke?
Wenn man die Schuld auf niemanden schieben kann, so wie in meinem Fall, schiebt man die Schuld einfach auf sich, deshalb haben Missbrauchsopfer auch oft so große Schuldgefühle. Hat sich bei mir so fest manifestiert, dass ich bis heute die Schuld für alles was passiert auf mich schiebe. Folge daraus ist auch, dass ich in allen Menschen immer nur das Gute sehe – schuldig ist ja keiner – nur ich – nehme immer alle in Schutz auch wenn sie etwas Schlimmes getan haben.

09.03.2012
Meine Todessehnsucht nimmt zu.

10.03.2012
Habe geträumt, dass mein Sohn Elias ertrinkt. Hatte schreckliche Angst um ihn. Er kann sich im Traum selber retten und mir wird zum ersten Mal bewusst wie sehr ich ihn liebe.

11.03.2012
Frage mich mehrmals täglich wem ich alles erzählen kann. Habe immer das Gefühl ich muss mich recht-fertigen weil ich arbeitsunfähig bin. Die einfache Diagnose Depressionen reicht mir nicht. Als ich im Februar von der Firma nach einem Zusammenbruch nach Hause ging, dachte ich das ist jetzt das tiefste Loch. Habe mich geirrt. Am 8. / 9. und 10. März wurde es noch schlimmer. Das war nach einer Therapiesitzung in der es um die Schuldgefühle ging. Da wurde mir nochmal er-klärt warum ich mich so schuldig fühle.
Meinen Partner, mit dem ich jetzt ca. 18 Monate zusammen bin, verlässt langsam die Kraft. Er weiß nicht mehr wie er sich mir gegenüber verhalten soll. Kommt es jetzt wieder zu einer Trennung? Warum bin ich nicht fähig eine Beziehung zu führen?

17.03.2012
Am 15.03. bin ich zu meiner Tante gefahren nachdem ich am Tag zuvor in einer Therapiesitzung einen Aha-Effekt erlebt habe. Ich war mir plötzlich ganz sicher, dass mein Opa mit meiner Tante auch Dinge gemacht hat die nicht in Ordnung waren.
Ich weiß nicht woher ich plötzlich diese Sicherheit hatte. Sie war einfach da.
Meine Vermutung war richtig. Ihr erster Satz war: „unser Opa war ein Schwein“. Da war mir alles klar. Sie hatte so wie ich bis heute noch nie mit jemandem darüber geredet. Sie sagte ich hätte ihr mit meiner Konfrontation eine sehr große Last von den Schultern genommen da auch sie immer dachte sie sei verrückt. Endlich weiß sie dass sie das nicht ist. Sie hat schon immer schlimme Träume seit ihrer Kindheit. Immer wieder sieht sie Opa in einer sexuellen Stellung über sich.
Jetzt sind wir schon zu dritt.
Ich und meine beiden Tanten.

20.03.2012
Am 19.03.12 war ich bei meiner früheren Therapeutin bei der ich 1998 und 1999 meine letzte Therapie gemacht habe.
Ich kann mich an diese Zeit, in der ich auch schon so krank war, gar nicht mehr erinnern. Habe sie dann angerufen und gefragt ob sie noch Unterlagen hat die sie mir zur Verfügung stellen könnte. Nein, hat sie nicht mehr da die Aufbewahrungszeit schon abgelaufen ist. Dann hat sie mir einen Termin angeboten, um mit mir über diese Zeit zu reden da sie sich noch gut an mich
erinnern könne. Bin dann heute zu ihr gefahren. Sie wusste wirklich noch Dinge, die ich schon längst wieder verdrängt hatte.
Ich kam damals mit denselben Symptomen zu ihr.
- Gefühllosigkeit (Partner und Sohn)
- Zwänge
- Ängste
Ich wusste aber am Anfang der Therapie noch nichts von dem Missbrauch.
Wir haben uns dann eine Stunde über mich und meine vielen Fragen zu der damaligen Phase unterhalten. Als ich dann zu Hause war hatte ich einen erneuten Zusammenbruch (schlimme Suizidgedanken).
Am selben Tag 19.03.12 habe ich meinem Sohn erzählt, was mit mir los ist.
Er wunderte sich immer nur, warum ich mich so viel wasche. Ich weiß nicht, inwieweit er mit fünfzehn schon begreifen kann, was mit mir gerade passiert aber ich spüre, dieser Tag ist das Ende von Elias Kindheit.
Habe mich nach diesem erneuten Zusammenbruch entschieden einen Klinikaufenthalt zu machen (erste Infos usw).
Habe mich auch an diesem Tag nochmals bei meiner Tante, die ich vor wenigen Tagen besucht habe, telefonisch erkundigt wie es ihr geht. Sie hat sich wiederholt bei mir bedankt, dass ich ihr alles erzählt habe. Sie geht in die volle Offensive. Meine Tante hat gleich am nächsten Tag ihre Familie eingeweiht und einen Arzt besucht.
Ich habe heute meinen Chef angerufen und ihm mitgeteilt, dass ich noch sehr lange ausfallen werde. Habe auch ihm ganz grob erzählt was mir widerfahren ist.
Danach habe ich bei meinen Mandanten, die ich bisher immer noch betreut habe, um Verständnis gebeten, dass ich mich um sie in den nächsten Monaten nicht kümmern kann.
Diese Aktionen waren für mich ganz wichtig. Ist für mich eine große Erleichterung den Druck loszuwerden.
Dann erste Versuche von meiner Mama, mich zu unterstützen.
Langes Telefonat mit meinem Bruder. Er sagt, ich soll mir ganz lange Zeit lassen für alles auch wenn es viele Monate dauern wird. Seine Worte: Ich würde es nie bereuen wenn ich jetzt meine Vergangenheit komplett „aufräume“.
Ich merke, dass ich sehr viel Mitgefühl von anderen bekomme. Habe immer gedacht in unserer Gesellschaft darf man nicht schwach sein. Stimmt aber nicht, das lerne ich täglich.
Alles fällt mir so schwer!
Habe kein Zeitgefühl mehr sitze manchmal da denke es sind ein paar Minuten vorbei und tatsächlich sind es Stunden!
Jede Alltagssituation ist für mich eine große Anstrengung.
Ich fühle mich so nutzlos wenn ich nicht in die Firma gehe. Kann mir aber auch nicht vorstellen in das Büro zu gehen.

21.03.2012
Du bist dein bester Freund. Sei nett zu dir! Ich entlasse meine schlimmen Gedanken jetzt mit der Zuversicht dass eine Lösung für mich bereits auf dem Weg ist. Ich
warte darauf, dass mein Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten wieder wächst und mein Leben wieder angenehmer wird. Ich versuche, meine Vergangenheit für mich anzunehmen und wage mich jetzt an einen neuen Anfang. Kann ich das? Ich versuche Traurigkeit und Schmerz abzulegen und als neuer positiver Mensch in die Welt hinauszugehen.
Ich freue mich auf mein neues Leben!
Möchte Fortschritte machen und bin deshalb hellwach für alle Gelegenheiten die sich auftun.
Maria glaube an dich - du hast es schon einmal geschafft.
Die schlimmen Zwänge die mich völlig beherrschen lassen langsam nach. Das Medikament Fluoxetin gegen Zwänge wirkt gut bei mir.

26.03.2012
Warum ist meine Beziehung zu meinem Partner so am kriseln? Heute in der Therapie haben wir besprochen was die Ursache sein könnte. Mein Selbstwertgefühl; nicht zu verwechseln mit Selbstbewusstsein.
Da ich mich nicht als wertvoll empfinde kann ich mich auch keinem anderen zumuten. Deshalb habe ich Gedanken an eine Trennung. Bevor er sich von mir abwendet trenne ich mich von ihm, damit man mich nicht wieder verletzen kann. Ich überlasse die Entscheidung über mich keinem anderen Menschen mehr. Ich habe meinem Partner immer eingeredet dass ich ihn nicht brauche weil ich immer denke, ich muss alles alleine schaffen d.h. von niemandem Hilfe brauche. Ich bin es nicht wert, dass andere sich um mich kümmern.

27.03.2012
Was mich so furchterregend macht, ist vor allem das Rätsel wer ich bin. Was bleibt noch von mir übrig? Ich weiß nicht woher der Gedanke kommt aber ich stelle ihn nicht in Frage.

31.03.2012
Am Freitag 30.03.12 haben mein Freund und ich uns getrennt. Er hat sich von mir entfernt, weil er nicht weiß wie er mich behandeln soll und darf.
Wie soll ich das jetzt auch noch verkraften? Habe ich noch genug Kraft um das auch noch zu verarbeiten?
Wann entdecke ich meine Fähigkeit fröhlich zu sein, zu lachen und nicht nur Finsternis zu sehen und Kälte zu spüren wieder? Ich möchte, dass der Fluss aus Trauer in dem ich schon so lange treibe austrocknet.
Lieber Gott ich weiß nicht ob du da bist. Aber wenn ja dann mache irgendetwas. Ich halte das nicht mehr lange aus.

02.04.2012
Heute habe ich die ersten schriftlichen Aktionen gestartet die man erledigen muss wenn man einen Klinikaufenthalt machen möchte bzw. muss.

05.04.2012
Ich war vom 03.04.-05.04.12 bei meinem Bruder in Stuttgart. Kann zurzeit nicht so gut alleine sein. Dort herrsch das pure Leben nach dem ich mich so sehne. Hat mir gut getan so liebe Menschen um mich zu haben.

06.04.2012
Heute ist Karfreitag. Bin froh, dass ich mit meinen Eltern zu meiner Schwester, die weiter weg wohnt, fahren darf. Habe zurzeit große Angst vor dem alleine sein. Wenn ich allein bin habe ich immer so große Todessehnsucht. Danke an meine Familie.
Habe mich mit der Krankheit Depression als Folge meiner Vergangenheit auseinander gesetzt. Konnte diese Krankheit für mich bisher nicht annehmen.
Was sind Depressionen und wie empfinde ich sie? Versuche es mal mit meinen Worten zu erklären: Eine De-pression ist eine Ganzkörpererkrankung. D.h. Die körperliche Gesundheit ist genauso beeinflusst wie Gefühle, Gedanken, Emotionen und das Verhalten anderen gegenüber. Depression ist viel mehr als eine längere Phase der Traurigkeit.

Leere
Gefühl von Gleichgültigkeit
Wertlosigkeit
Apathie
Verlust der Freude an allem auch an alltäglichen Dingen
Auswirkung auf Schlaf, essen, denken....
innere Unruhe die nie aufhört
Hilflosigkeit
andauernde Müdigkeit
Störung des Nervensystems, Aussetzer usw.

All das empfinde ich.
Missbrauchsopfer haben lebenslänglich!

Nicht alle sind glücklich die glücklich scheinen. Manche lachen nur, um nicht zu weinen.


Über die Autorin
Maria Martin wurde in den 70er Jahren geboren. Sie ist in einer kleinen Gemeinde in der Nähe der Schweizer Grenze aufgewachsen, wo sie auch heute noch lebt.
Als kleines Mädchen wurde sie über viele Jahre von ihrem Großvater sexuell missbraucht und zum Schweigen gezwungen. Heute muss sie nicht mehr schweigen und das ist auch einer der Gründe, warum dieses Buch nach vielen Therapien und einem Klinikaufenthalt im Frühjahr 2013 entstanden ist.

Sonntag, 20. Oktober 2013

Russische Liedkultur bei allen Anlässen


5 nach Mitternacht - Büchner 200: WOYZECK von Boris NIKITIN

Boris Nikitin
Mo 21.Oktober, 0.05 Uhr, Freispiel

Woyzeck


Hörspielperformance von Boris Nikitin

Regie: der Autor
Mit: 
Malte Scholz, Annette Schäfer
Ton: 
Alexander Brennecke, Bernd

Friebel
Produktion: 
DKultur 2010 

Länge: 46'11

»Ein guter Mord, ein ächter Mord, ein schöner Mord ...« -so endet die erste Handschrift von Georg Büchners Drama. Der historische Woyzeck endet am Galgen und hinterlässt der juristischen Welt einen neuen Begriff: die Zurechnungsfähig­keit. Boris Nikitin stellt in dieser Hörspiel-Performance die Zu­rechnungsfähigkeit ins Zentrum und setzt sie mit der geistigen Urheberschaft der Stimmen, die sich im Drama vereinigen, in Beziehung. Woher kommen diese Stimmen und wem ge­hören sie. Die Figur Woyzeck ruft verzweifelt: »Was spricht da?«, und der Performer Malte Scholz kratzt nach und nach die Schichten des Dramas auf. Woyzeck - ein Radiolabor.

Boris Nikitin, 1979 in Basel ge­boren, Autor und Regisseur. Studium der Angewandten Theaterwissen­schaft, in Gießen, 2007. Woyzeck auf der Bühne beim Festival 200 im Berliner HAU, wofür er den ersten Preis erhielt. 2009 Dietmar N.-Schmidt-Preis beim Theater Festival Impulse für F wie Fälschung (nach Orson Welles).

Experimental-Kurzfilm: SCINTILLATION von Xavier Chassaing


Gute-Nacht-Rock XL: Déjà vu von Crosby, Stills, Nash & Young (1970)




Crosby, Stills, Nash & Young - Déjà vu (1970)

Déjà vu is the second album by Crosby, Stills & Nash, and their first in the quartet configuration of Crosby, Stills, Nash, & Young. It was released in March of 1970 by Atlantic Records, catalogue SD-7200. It topped the pop album chart for one week and generated three Top 40 singles: "Teach Your Children," "Our House," and "Woodstock."

Side one:
1. Carry On - 0:00
2. Teach Your Children - 4:27
3. Almost Cut My Hair - 7:26
4. Helpless - 11:57
5. Woodstock - 15:41

Side two :
1. Déjà vu - 19:36
2. Our House - 23:50
3. 4 + 20 - 26:51
4. Country Girl - 29:02
a) Whiskey Boot Hill
b) Down, Down, Down
c) "Country Girl" (I Think You're Pretty)
5. Everybody I Love You - 34:16

Dichterhain (Kurzfilm): MEINE HEIMAT von Ulrike Almut Sandig, gesprochen von Memita, 102

Shot in 2012 in Mexico for the Zebra Film and Poetry Festival in Berlin, this short film is based in the poem Meine Heimat by german poet Ulrike Almut Sandig. In the Leading role Memita 101 years.

Heute Abend im Radio: Woyzeck als Hörspiel


So, 20. Oktober, 18.30 Uhr, Dradio Kultur, Hörspiel

Woyzeck
Von Georg Büchner

Bearbeitung: Ulrich Griebel, Joachim Staritz
Regie: Joachim Staritz 

Mit: Günter Zschäckel, Heide Kipp,
Hans-Peter Minetti u.a.
Ton: Hannes Schreier 

Produktion: Rundfunk der DDR 1986 
Länge: 68'27

Wie kein anderes Werk des 19. Jahrhunderts hat Woyzeck auf die Dichtung des 20. Jahr­hunderts eingewirkt. Erst 1913, 100 Jahre nach Georg Büchners Geburt, wurde das Fragment in München uraufgeführt.
Der kleine Soldat, Füsilier Woyzeck, wird systematisch physisch und psychisch von seiner Umwelt verstümmelt. Sein Hauptmann quält ihn mit ungerechten moralischen Vor­haltungen, Marie, seine Geliebte, betrügt ihn, und von einem Arzt wird er als medizinisches Ver­suchsobjekt missbraucht. Am Ende gibt er auf: Er verschenkt seine Habseligkeiten, ersticht Marie, macht einen letzten Be­such im Wirtshaus und ertränkt sich danach in einem Teich.

Georg Büchner (17.10.1813-19.2.1837), Schriftsteller, Mediziner, Naturwissenschaftler und Revolutionär.

Good Sounds: KARUNESH 07, Moon Temple

„Karunesh“ ist das Künstlerpseudonym des New Age- / Ambient-Musikers Bruno Reuter (* 1956) aus Köln. Er verwendet asiatische und afrikanische Klänge und Instrumente. Der studierte Grafik-Designer schlug nach einem schweren Motorradunfall einen spirituellen Lebensweg als Musiker ein. Seit 1992 lebt Karunesh in Maui, Hawaii.

Leseprobe aus DIE HALBTOTE von Julia Molnar (Selfpublisher)

Die Halbtote
Ein kurzer Auszug


Wie fühlt sich der Tod an? Gefühllos? Ein an den Kräften zerrendes Band des
verloren Seins in einem Kreis der ewigen Nacht? Der Tod ist in seiner gesamten
Gestalt und Weise, wie er Leben nimmt, natürlich. Ja an jedem Lebensanfang steht
ein lebenauslöschendes Schicksal, das sich erfüllen wird, egal was man tut. So
mögen die Menschen noch so schnell voraneilen, die Medizin noch bessere
Medikamente entwickeln, nichts stoppt den Lauf des vorbestimmen Weges. Du
stirbst nur einmal. – Wirklich? Das sagen sie alle, denn so steht es geschrieben! In
Büchern, den Texten der Wissenschaft, den Erfahrungen der Menschen. Nur ein
Leben. Dieses eine!
Das dachte auch ich, bevor die Kette der Ereignisse begann. Wie gerne würde ich
wieder in einen Zustand des Unwissens fallen, in dem die Rationalität siegt. So
sehr möchte ich ihnen allen wieder Glauben schenken – Sokrates, Galen, Versal,
waren sie nicht auf dem richtigen Weg? Ich glaubte nicht, ich sah nur. Was ich
nicht sah, war nicht vorhanden – zumindest nicht für mich.
»Habe keine Angst vor dem Tod«, hörte ich meine Mutter immer wieder sagen.
»Er berührt jeden nur ein einziges Mal.«
Das stimmte auch, bis ich diesen Namen bekam. Er sollte Schrecken bringen,
Angst vor dem Dunklen, noch mehr Furcht vor dem Hellen.
Was war das auf der anderen Seite dieser Tür? Regentropfen? Meine Lippen
verzogen sich zu einem närrischen Lächeln. Meine Finger griffen nach dem
metallenen Bügel meines schwarzen Regenschirms. Ich öffnete die hölzerne Tür,
die wie immer auch an diesem Abend klemmte. Ein Luftzug zischte an meinem
Gesicht vorbei. Diese Stimme, kalt und erbarmungslos, schien mich wieder zu
rufen. Ja, ich würde wieder Verderben bringen. Ich trat aus dem Haus und ging
langsamen Schrittes mit erhobenem Schirm durch die dunklen Gassen. So kühl
das Wetter heute auch war, ich spürte es nicht. – Oder nicht mehr? Meine Schritte
hallten in der verlassenen Straße wieder. Schließlich blieb ich stehen, vor dieser
Tür. Weiß, mit netten Verzierungen von Schlingpflanzen, die jegliche schlechte
Vorahnung im Keim ersticken. Hinter dieser Tür, in diesem Raum, zu dieser
Stunde, bei diesem Atemzug würde eine weitere Seele fallen. – In meine Arme?
Nein, in seine Hände! Und ich wusste nur zu gut, wie kalt sie waren. Zögernd
blickte ich auf die Tasse nieder, die von ihrem Besitzer verwahrlost auf der Straße
stehen gelassen wurde. Zu Hälfte war sie noch mit Tee gefüllt, der nun von den
Tropfen verdünnt wurde, die in diesen fielen. Tropfen für Tropfen. Tropf, tripf,
tropf. Eine Brise wehte von den Dächern zu mir hinüber und sag es, mein Lied.
Meine Lippen öffneten sich leicht, ich machte meine Stimme bereit. Mit großen
Augen und unschuldigem Lächeln klopfte ich an die Tür, mein Lied summend. Der
Griff bewegte sich nach unten, der Spalt zwischen Tür und Türpfosten wurde
größer.
»Ja?«
Ich summte mein Lied.
»Kann ich dir helfen, mein Kind?«
Na, na, meine Stimme liebkoste jeden Ton.
»Bist du allein?«
Mhmm Ah.
Die Person in der Tür machte einen Schritt zurück. Die Verunsicherung nahm
Besitz von ihr. Nervös drehte sie an der Türklinke.
»Nein ich kaufe nichts. Sprich zu mir oder geh!«
Langsam in erhabener Art und Weise hob ich meinen Kopf und fixierte den Mann
mit meinem Blick. Lächelnd wog ich meinen Kopf zur Seite und hob meine Hand
zum Händedruck. Er blieb unerwidert.
»Wer bist du?«

(c) Julia Molnar (aus: Die Halbtote)

Good Sounds: KARUNESH 06, Flowing Bamboo

„Karunesh“ ist das Künstlerpseudonym des New Age- / Ambient-Musikers Bruno Reuter (* 1956) aus Köln. Er verwendet asiatische und afrikanische Klänge und Instrumente. Der studierte Grafik-Designer schlug nach einem schweren Motorradunfall einen spirituellen Lebensweg als Musiker ein. Seit 1992 lebt Karunesh in Maui, Hawaii.




Dichterhain (vertont): Cool Tombs (James Shirley) gesprochen von Carl Sandburg


Good Sounds: KARUNESH 05, For the Joy of it All

„Karunesh“ ist das Künstlerpseudonym des New Age- / Ambient-Musikers Bruno Reuter (* 1956) aus Köln. Er verwendet asiatische und afrikanische Klänge und Instrumente. Der studierte Grafik-Designer schlug nach einem schweren Motorradunfall einen spirituellen Lebensweg als Musiker ein. Seit 1992 lebt Karunesh in Maui, Hawaii.

Samstag, 19. Oktober 2013

Der Mitternachtsgast 02: Literarische Konzentrationsübungen von Clayton Cubitt



Alicia visits the studio and reads from 
"Leaves of Grass" by Walt Whitman.

Fantasien zur Nacht (Film): Muñeca von Sergio Herencias



Leider ist der Ablauf des Videos gestört ... Eine düstere Geschichte über das tief verborgenen Kräftespiel zwischen Wünschen, Angst, Manipulation und animalischen Trieben – Gedankenbilder die manchmal Traum und Wirklichkeit verschmelzen lassen - ein Laboratorium der Leidenschaften und Abgründe. Dargestellt als Spiegelkabinett mit weiblicher Unterwerfung und männlicher Dominanz und Egozentrik.
Die Erzählweise lehnt sich an die Angst und Verstörung eines Alptraums der Hauptfigur, in Komplementarität mit der Urangst vor seinem eigenen, unterbewussten, lustvollen Begehren. Eine junge, schöne Frau, die durch den Sadismus eines Egomanen und ihrer augenscheinlich unfreiwilligen Unterwerfung zur menschlichen Marionette - „Muñeca“ - mutiert.
Sie sucht das Vergessen, versucht zu fliehen - vor sich selbst, Ihren Erlebnissen und Träumen. Eine reale, ihr bekannte Person wird zum Sinnbild des Bösen in einem bizarren Traum und reisst Ihre Seele in einen tiefen Schlund aus Angst und Demütigung. Ihr innerer Kampf der Mächte beginnt - findet sie einen Ausweg? Was ist wahrhaftig - und was irreal?
BEDEUTUNG «Muñeca»
Sie ist so bekannt wie die Märchen der Gebrüder Grimm und zählt zum Stammpersonal der kleinen und grossen Bühne: Die Puppe «Muñeca» (w, spanisch) oder „Marionette“ genannt.
Ihr Ursprung hat nichts mit Puppentheater oder Politik zu tun, nein: Die Marionette, jene bewegliche, an Fäden aufgehängte Gliederpuppe, kommt vielmehr aus dem Katholizismus. Ihr Name stammt vom französischen „mariolette“, dem Diminutiv von „mario“, jener im Mittelalter so beliebten Marienfigur. Die Marionette ist also gewissermassen die Urenkelin der heiligen Maria.
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CREDITS
Written & Directed by Sergio Herencias
Produced by: Sinneszellen
in Association with: Guave Motion

Fantasien zur Nacht (Film): SANDY von Joseph Mann

Summer is here and with it comes sun, sea and Sandy - a new short by filmmaker Joseph Mann.

Playful, bright and ever-so-slightly NSFW, Sandy's seaside world was brought to life entirely through the art of stop frame animation. It took 8 months of work, a lot of sand, and hours of molding anatomically correct private parts to create the film and its handmade set, complete with a bubble wrap sea and miniature rubber dinghy.


Fantasien zur Nacht: FERN UND NAH von Andrea Forster



FERN UND NAH

F all nicht mehr auf dich rein
E inmal ist einmal zu viel
R uhelos schwirre ich umher
N acht für Nacht ohne dich.

U unverhofft stehst du vor mir
N immst mich in deine Arme und
D ann bin ich wieder verloren.

N ebeneinander liegen wir
A ls wäre nie etwas geschehen
H aut an Haut wie immer schön.

(c) Andrea Forster

Good Sounds: KARUNESH 04, Solitude

„Karunesh“ ist das Künstlerpseudonym des New Age- / Ambient-Musikers Bruno Reuter (* 1956) aus Köln. Er verwendet asiatische und afrikanische Klänge und Instrumente. Der studierte Grafik-Designer schlug nach einem schweren Motorradunfall einen spirituellen Lebensweg als Musiker ein. Seit 1992 lebt Karunesh in Maui, Hawaii.

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EU-Kultur: The Sugarkneaded - Der aus Zucker Geknetete (griechisches Puppentheater)



Emmanouela Kapokaki, an artist with all manner of awards, distinctions and international collaborations to her credit, continues her personal exploration of the relationship between actor and puppet. 
A fairytale from the Mani in the Southern Peloponnese,

She plays Tarò, a woman who moulds her beloved—a life-size puppet— exactly as she wants him out of edible materials. But reality will be harsh on the young lovers who dare to turn their backs on their conservative society. 
Three-dimensional figures, mechanical toys, Muppet show puppet, finger and glove-puppets create a magical atmosphere which captivates and entertains the audience.
Based on Mani's traditional faitytale "Taro and the Sugarkneaded", transcribed by Athena Biniou.
Art Direction, Creation & Performance: Emmanouela Kapokaki
Music: Kostas Beveratos

EU-Kultur: Griechisches Liebeslied (Pop) aus dem Album Ζωντανα-Live(2013)


Good Sounds: KARUNESH 03, Calling Wisdom

„Karunesh“ ist das Künstlerpseudonym des New Age- / Ambient-Musikers Bruno Reuter (* 1956) aus Köln. Er verwendet asiatische und afrikanische Klänge und Instrumente. Der studierte Grafik-Designer schlug nach einem schweren Motorradunfall einen spirituellen Lebensweg als Musiker ein. Seit 1992 lebt Karunesh in Maui, Hawaii.

Heute Abend im Radio: Flow. Mein Leben im Fluss


Sa 19. Oktober, 18.05 Uhr, Dradio Kultur, Feature (Ursendung)

Flow
Mein Leben im Fluss
Von Susanne Franzmeyer

Erzählerin, Ton und Regie: die Autorin
Produktion: Autorenproduktion für

DKultur 2013
Länge; 51'55


Jeder kennt diesen Zustand: Man geht voll und ganz in einer Tätigkeit auf, vergisst darüber die Zeit, egal, ob bei der Arbeit oder bei einer Freizeitbeschäfti­gung. Sind wir im Flow, empfin­den wir Zufriedenheit und Glück - und sind dabei zu enormen Leistungen fähig. Aber was, wenn bei uns Stillstand herrscht, wenn wir uns im Kreis drehen und blockiert sind? Wir können uns noch so sehr an­strengen - mit Erwartungsdruck und Ungeduld sind alle Ver­suche zum Scheitern verurteilt, wieder in den Flow zu kommen. Was im Leben treibt uns eigent­lich an und wo bleibt dabei das Glück? Was kann passieren, wenn uns ein Ziel wichtiger wird, als der Weg dorthin? Wes­halb quälen wir uns oft so? Und warum ist vielleicht alles viel einfacher, als wir denken?

Susanne Franzmeyer, geboren 1978 in Berlin, studierte Neuere deutsche Literatur, absolvierte die EBU Master School on Radio Features. Songwriterin, 2009 Debüt-Album. Mehrfach ausge­zeichnete Feature- und Hörspiel­autorin. Zuletzt: Die letzten Mieter oder bleib doch, wenn du kannst (Autorenproduktion für DKultur 2012).

Good Sounds: KARUNESH 02, Punjab

„Karunesh“ ist das Künstlerpseudonym des New Age- / Ambient-Musikers Bruno Reuter (* 1956) aus Köln. Er verwendet asiatische und afrikanische Klänge und Instrumente. Der studierte Grafik-Designer schlug nach einem schweren Motorradunfall einen spirituellen Lebensweg als Musiker ein. Seit 1992 lebt Karunesh in Maui, Hawaii.

An die Armeen Europas - Erich Weinert und Ernst Busch in aktiver Widerstandspropaganda gegen den deutschen Nationalsozialismus 02

An die Armeen Europas

Musik und Interpretation: Ernst Busch
Text: Erich Weinert


Und schicken die Herrn zum Erobern euch vor,
Was habt ihr zu erben, Soldaten?
Sie jagen euch vor das Kanonenrohr
Ihr habt für die Herren vom Panzertresor
Als Helden zu sterben, Soldaten!


Wenn ihr eines Tages nach Osten marschiert
Mit Klang und Gesang, Soldaten!
Wer weiß, ob ihr nicht den Mut verliert,
Denn der Weg, der euch zur Schlachtbank führt,
Der Weg ist lang, Soldaten!


Es ist ein erbärmlicher Krieg, den ihr führt,
Gegen euresgleichen, Soldaten.
Wißt ihr noch nicht, für wen ihr krepiert
Und wollt ihr, daß die Freiheit marschiert
Über eure Leichen, Soldaten?


Wollt ihr diese traurigen Toten sein
Des schmutzigen Krieges, Soldaten?
Armeen Europas, reiht euch ein,
Kameraden der roten Front zu sein,
Und Krieg dem Krieg, Soldaten!




Ernst Busch, am 22. Januar 1900 in Kiel geboren, lebte im Zeichen der aktiven linksgerichteten Politik gegen Unterdrückung, Ausbeutung und Faschismus. Er lernte Werkzeugmechaniker und arbeitete anschließend als Werftarbeiter, trat 1916 der Sozialistischen Arbeiterjugend bei, 1918 der SPD. Unter dem Eindruck des Kieler Matrosenaufstandes 1918 ließ er sein Parteibuch Anfang 1919 auf die USPD umschreiben.

Nach Schauspiel- und Gesangsunterricht erfolgten Engagements an Bühnen in Kiel, Frankfurt/Oder, Pommern. 1927 zog er nach Berlin, wo er an der Piscator-Bühne engagiert war und ab 1929 in der Künstlerkolonie wohnte. Ab 1928 trat er in Berlin an der Volksbühne, dem Theater der Arbeiter und der Piscator-Bühne in Stücken von Friedrich Wolf, Bertolt Brecht und Ernst Toller auf. In der Verfilmung der Dreigroschenoper von Georg Wilhelm Pabst spielte er den Moritatensänger (mit dem Mackie-Messer-Song). Von 1929 bis 1933 wirkte er in einem Dutzend Filme mit, u.a. spielte er die Hauptrolle in Slatan Dudows Film Kuhle Wampe. Er hatte sich zum Sänger, Schauspieler, Regisseur entwickelt.
Ernst Busch sollte nach dem Beginn der Machtergreifung der NSDAP von der SA verhaftet werden, wie Mühsam und andere rote Kämpfer stand er auf der Liste.  Durch glückliche Umstände entging er den Razzien in der Künstlerkolonie in Berlin-Wilmersdorf,  flüchtete daraufhin mit seiner Ehefrau, der Sängerin Eva Busch, zunächst nach Holland. Von dort aus folgten weitere Stationen: Belgien, Zürich, Paris, Wien und schließlich die Sowjetunion.

"1935 wirkte er in der UdSSR in Gustav von Wangenheims Film "Kämpfer" mit. 1937 reiste Ernst Busch mit der Journalistin Maria Osten nach Spanien und trat als Sänger bei den Internationalen Brigaden auf. Mit seinen Liedern "Die Thälmann-Kolonne", "No Pasarán", "Bandiera rossa" äußerte er sich offen gegen den Faschismus. In Spanien gab er Liederbücher heraus (Canciones de las Brigadas Internacionales), nahm Schallplatten auf und sang vor den Mitgliedern der Internationalen Brigaden und im Radio. Mitte 1938 verließ Ernst Busch den Kriegsschauplatz und kehrte nach Belgien zurück. 1938 machte er Aufnahmen bei Radio Brüssel, gab Konzerte und spielte Schallplatten ein.

1940 wurde er in Antwerpen verhaftet und nach Südfrankreich deportiert. Er war bis 1943 interniert, dann gelang ihm die Flucht bis zur Schweizer Grenze. Er wurde abermals verhaftet, der Gestapo ausgeliefert und in der Haftanstalt Moabit in Einzelhaft genommen. Die Anklage gegen Ernst Busch lautete "Vorbereitung zum Hochverrat". Durch die Intervention von Gustaf Gründgens entging er der Todesstrafe und erhielt 1944 eine vierjährige Zuchthausstrafe. Im November 1943 war er bei einem alliierten Luftangriff auf die Haftanstalt schwer verletzt worden.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er von der Roten Armee aus dem Zuchthaus Brandenburg befreit. Im Mai 1945 zog er wieder in das Wohnhaus in der Künstlerkolonie, in dem er bis 1933 gewohnt hatte. 1949 siedelte er mit seiner neuen Lebensgefährtin Margarete Körting nach Treptow im Ostteil Berlins über, ab 1951 wohnten die beiden in der Heinrich-Mann-Straße in Berlin-Pankow. 1945 trat er in die KPD ein und wurde 1946 durch die Vereinigung von SPD und KPD automatisch Mitglied der SED.

Als Schauspieler war er am Berliner Ensemble, dem Deutschen Theater und der Volksbühne tätig. Außer in seinen Brecht-Rollen machte er sich noch in anderen Rollen um die Entwicklung der Schauspielkunst verdient. So spielte er 1946 die Rolle des "Satin" in Maxim Gorkis "Nachtasyl", 1947 den "Galileo Galilei" in Brechts "Leben des Galilei" und 1949 den Koch in dem ebenfalls von Brecht inszenierten Stück "Mutter Courage und ihre Kinder". Im Jahre 1953 folgte eine Rolle als "Jago" in William Shakespeares "Othello", im Jahre 1954 eine Rolle als Azdak im "Kaukasischen Kreidekreis" von Brecht und im selben Jahr als "Mephisto" in Goethes "Faust".

Ernst Busch wurde auch als Interpret der Lieder von Hanns Eisler und internationaler Arbeiter- bzw. sozialistischer Propagandalieder bekannt. Daneben leitete er bis 1953 die Schallplatten-GmbH "Lied der Zeit", die erste und einzige Schallplattenfirma der DDR. "Lied der Zeit" war der Vorläufer des VEB Deutsche Schallplatten mit den Sublabels Eterna und Amiga, die ebenfalls unter Ernst Busch entstanden. 1956, 1966 und 1979 erhielt er den Nationalpreis der DDR. Von 1963 bis 1975 spielte er in der Schallplattenreihe Aurora der Deutschen Akademie der Künste etwa 200 seiner Lieder ein. Er war Mitglied der Akademie.

1961 zog er sich aus gesundheitlichen Gründen von der Bühne zurück.

Ernst Busch übte keine öffentliche Kritik an der Politik der SED, hatte aber diverse Streitereien mit Funktionären, darunter Erich Honecker. Seit 1952 war er faktisch kein Parteimitglied mehr, weil er sich beim Überprüfungsverfahren nicht kooperativ gezeigt hatte. Erst zu Beginn der 70er Jahre trug ihm die SED ein neues Parteibuch an, welches Ernst Busch dann auch annahm.

Die letzten Jahre verbrachte Ernst Busch - zusehends an Demenz leidend - in der Psychiatrie in Bernburg. Gegen Ende seines dortigen Aufenthalts wurde er in die geschlossene Abteilung verlegt. Er unternahm den mehrfachen, jedoch vergeblichen Versuch aus der Psychiatrie zu fliehen, in der er anschließend am 8. Juni des Jahres 1980 dann auch starb." (zit. aus Wikipedia)

Ernst Busch ist heute Ehrenbürger von Berlin, etliche Straßen sind nach ihm in Berlin, Kiel, Werdau benannt.






Good Sounds: KARUNESH 01, Earthsong

„Karunesh“ ist das Künstlerpseudonym des New Age- / Ambient-Musikers Bruno Reuter (* 1956) aus Köln. Er verwendet asiatische und afrikanische Klänge und Instrumente. Der studierte Grafik-Designer schlug nach einem schweren Motorradunfall einen spirituellen Lebensweg als Musiker ein. Seit 1992 lebt Karunesh in Maui, Hawaii.


Dichterhain: Am Rande einer Wolke von Anna Achmatowa



Am Rande einer Wolke
Anna Achmatowa


Wie am Rand einer Wolke weiß ich
Noch immer, wie du sprichst,

Auch dir sind von meinen Worten
Die Nächte heller als Tage geworden.

Wir sind, als vom Erdkreis Verbannte,
Wie Sterne im All aufgegangen.

Keine Verzweiflung und keine Scham,
Nicht heute, nicht künftig, nicht dann.

Doch lebend hörst du im Realen,
Wie ich dich rief unter Qualen.

Und die Türe, die du aufgemacht,
Sie zuzuschlagen, es fehlt mir die Kraft.
Bildnis Anna Achmatowa,
Nathan Altman, 1914/15,

Anna Andrejewna Achmatowa, 1889 in Bolschoi Fontan bei Odessa, heute Ukraine, geboren, war eine bedeutende russische Dichterin und Schriftstellerin. Sie wurde von Stalin verfolgt, mit Schreibverbot belegt, ihre Familie inhaftiert und viele Freunde ermordet. Achmatowa  starb am 5. 3. 1966 in Domodedowo bei Moskau.