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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 16. November 2012

Heute Abend in Neunkirchen: AUSBILDER SCHMIDT



Am Freitag, 16. November 2012, gastiert Ausbilder Schmidt im Rahmen der Comedy-Reihe ab 20:30 Uhr in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen.

Happy Birthday, du Lusche! Wer hätte gedacht, dass dieser Stinkstiefel so lange überlebt? Und so schaut Holger Müller in seinem 5. Programm kurz zurück und dann wieder weit nach vorne! Der Ausbilder erzählt stolz die Top 10 der gemeinsten Sprüche aus vier Live-Programmen und nimmt Abschied von seinem geliebten Feindbild Zivi. Aber unser geliebter „Drecksack“ hat natürlich auch viel Neues zu berichten: wie mag ein Ausbilder Schmidt wohl im Jahre 2050 sein? Immer noch laut und kernig oder doch eher mürbe und luschig? Und wie feiert überhaupt ein Ausbilder Geburtstag? Bei runden Zahlen und Schnapszahlen kann ja jeder feiern, Ausbilder Schmidt feiert nur bei Primzahlen, die sind wie er: unbeliebt, ungerade und schlecht teilbar. Der Ausbilder gibt immer alles, jede Menge Anschiss für jeden.

Karten für die Veranstaltung sind zum Preis von 15 Euro bei allen Vorverkaufsstellen von ProTicket (u.a. Wochenspiegel), unter der Tickethotline 0231-9172290 sowie online unter www.nk-kultur.de erhältlich. In Neunkirchen sind die Karten bei der NVG (Lindenallee) sowie beim Wochenspiegel und bei Tabak Ettelbrück (Oberer Markt) erhältlich. Der Preis an der Abendkasse beträgt 17 Euro.

Dichterhain: ZEITKRANK von Heidi Huber
















Zeitkrank

Im überwärmten 
Konsumwasser
erschlafft,
unfähig
zu Arm- und
Beinschlag

(c) Heidi Huber

Donnerstag, 15. November 2012

Nachlese: INSEL 34 von Annette Pehnt

Ihr meisterhaftes Debüt »Ich muß los« gehörte 2001 zu den großen literarischen Entdeckungen. 2003 legte die glänzende Erzählerin Annette Pehnt ihren zweiten Roman vor – die Geschichte einer begabten jungen Frau auf der Suche nach ihrem Sehnsuchtsort.

»Ich habe nie so getan, als ob ich die Insel kenne, und ich bin die einzige, die wirklich hinfahren wollte. Die Seekarten hatte ich mir schon gekauft, bevor ich Zanka überhaupt kannte.«
– Zanka roch nach Vanille und Zigaretten, und er brachte ihr bei, wie man liebte. Aber auch Zanka konnte sie nicht davon abhalten, auf die Inseln vor der Küste zu fahren. Keine von ihnen trug einen Namen, sie waren numeriert. Und Insel 34 war ihr Ziel, dorthin wollte sie, den Jungen mit den geraden Augenbrauen finden und herausbekommen, ob ihr Herz schneller schlug.Die eigenwillige Ich-Erzählerin in Annette Pehnts neuem Roman hofft auf das Erwachen ihrer Leidenschaft, das Leben zu spüren ist ihr Wunsch. Unbeirrt versucht sie, ihm mit Forschergeist und der Beherrschung eines ungewöhnlichen Instruments näherzukommen.
Die Leser werden von einer permanent zunehmenden Leidenschaft für eine namenlose Insel erfasst, spüren die Sehnsucht des Mädchens, die sich allmählich zur Sucht steigert und werden ihr Begleiter auf dem Weg zum großen Ziel. Insel 34 ist die am weitesten entfernte, und so übernimmt die junge Frau eine kleine Reise über Insel 28, 32 und 33, wo sie auf sehr skurrile und eigenartige Menschen und Zustände trifft. Im Hintergrund steht ein Vaterkonflikt, der sich langsam auflöst. Wir fühlen uns an Kafkas Welten erinnert. Eine trübe Atmosphäre, Leidenschaft, die keine ist, Menschen, die nur graben, Gezeiten als Taktgeber, Tschechow wird mit der "Insel Sachalin" zitiert, fremdartig, grotesk und interessant ...


»Die bezaubernd schillernde Geschichte einer Heranwachsenden, die ihren Sehnsuchtsort findet« Ulrich Greiner, Die Zeit

Piper Verlag + 189 Seiten + Gebunden + € 16,90

Heute Abend in Groß-Umstadt: Dark Secrets



DARK SECRETS

Rainer Magold - Abstrakter Expressionismus


                                                                                                                                                                   

Vernissage: Donnerstag, 15. November 2012, 19:00 Uhr bis 21:30 Uhr

Farmerhaus, Am Farmerhaus 1, 64823 Großumstadt

Dichterhain: GEWITTER von Norbert van Tiggelen


Gewitter


Wolkenmonster schreiten kraftvoll,
unaufhaltsam auf mich zu, 
toben, knurren, schnauben lautstark,
Schluss mit mollig warmer Ruh.

Bäume biegen sich wie Gräser,
durch die Hand des Sturms bewegt,
peitschend sich der Wind entfesselt,
über Land und Straßen fegt.

Aus dem Himmel tönt Gedröhne,
schimpft mit mir in rauem Ton,
Vögel flüchten panisch kreischend
vor dem mystischen Dämon.

Wassermengen prasseln nieder,
sintflutartig, wie ein Fluch, 
Bäche werden schnell zu Flüssen, 
ich im Dickicht Schutze such.

Wolkenmonster zieh’n von dannen,
haben mich nicht mal erkannt,
Vögel zwitschern wieder munter,
schwüle Luft, sie wurd’ verbannt.

© Norbert van Tiggelen

Mittwoch, 14. November 2012

Wie war's beim ersten Leseabend des Vereins LESEN & KULTUR FÜR ALLE E.V.?


























Am 7. November 2012 hat der Verein LESEN & KULTUR FÜR ALLE E.V. zu seinem ersten Mittwochabend mit kulturellem Ereignis eingeladen. Begonnen hat die Reihe, die wohl jeden ersten und letzten Mittwoch des Monats stattfinden wird, mit Hilke-Gesa Bußmann, einer jungen Autorin (22 J.) aus Ostfriesland gebürtig und nun in Offenbach am Main gelandet - wegen ihres Studiums der Germanistik, Pädagogik und Medienwissenschaften. Sie gewann 2006 den Odenwald-Krimi-Preis mit einer Geschichte namens "Die Lämmer schwimmen nicht". Als Zugabe an diesem Abend war diese ebenfalls zu hören. Die Reihe des Vereins wird auch anderen Zünften eine Chance bieten, so den Musikern oder Schauspielern, und zwar aus allen Nationen.

Dazu passt der Ort des Geschehens, die Interkulturelle Bühne in Frankfurt, Alt-Bornheim, von Yusuf Kilic gegründet, der ein vielfältiges internationales Programm und eigene Stücke, Theaterwerkstatt und Kabarett anbietet. Die Rhein-Main Künstler-Initiative (RMKI) wurde ebenfalls von ihm initiiert.

Felicitas Göbel, Schauspielerin, werdende Theaterpädagogin, ausgebildete Architektin und 1. Vorsitzende des Vereins LESEN & KULTUR FÜR ALLE E.V. begrüßte die Gäste und wies auf die vielfältigen Möglichkeiten hin, den Abend zu nützen. Junge und alte wie ältere Autoren, Musiker und Theatergruppen sind herzlich eingeladen ihr Können zu zeigen und ggf. Inhalte zu diskutieren.

Die Autorin, Frau Bußmann, erläuterte uns dann, wie sie ihren Fantasyroman "Die Legenden der Weltentaucher" anzulegen plane, und zwar auf 12 Teile. Aus Teil I und II las sie vor. In Teil I (Der Aufbruch) träumt Acadius eine Begegnung aus seiner Kindheit wiederkehrend. Mit 16 wird er frei, weil der Vater stirbt. Man holt ihn in die Stadt und lässt in Alchemie studieren. Acadius ist ein strebsamer Schüler, will Dinge ausprobieren, die andere nicht wollen. Er wird auch als Einzelgänger beschrieben, baut seltene Pflanzen an und ist erhaben über die Aufgaben der Dozenten, weil er sie leicht erfüllen kann. Die Dozenten Phobos und Daimos wissen, dass er eine besondere Gabe hat (es wurde prophezeit, dass er als siegreicher Magier auftreten werde) und stellen ihm eine Aufgabe - einen Trank zu brauen -, die theoretisch nicht erfüllbar ist, weil ein wichtiges Kraut fehlt. Nur die Uni besitzt es. Acadius will die Aufgabe lösen und beschließt in der Uni einzubrechen und das Kraut eben einfach zu stehlen. In Teil II wird der Weg dahin durch ein dunkles, mysteriöses Viertel beschrieben mit allerlei Konfrontationen und Abenteuer, die ein wenig an Charles Dicksen Londoner Straßen- und Gassenleben erinnern.

Eine Besonderheit bei Hilke-Gesa Bußmanns Schreibprojekt ist neben der klaren Sprache, dem Spannungsaufbau und der detaillierten Beschreibung die Interaktivität, die es erlaubt den Inhalt mitzubestimmen und mitzugestalten. So können interessierte Mitleser den Fortgang der Geschichte in Absprache mit der Autorin auch schreiben und sich als Mitautor dauerhaft verlinken und präsentieren. Die Autorin ist von der modernen Medientechnik, der E-Book-Welt, den Apps vollauf begeistert und setzt alle Trümpfe ein, um die Leseransprache entsprechend zu aktivieren. Für viele Leser könnte dieser Zugang direkt eine für die kommende E-Book-Welt stellvertretende Romangestaltung sein, die eben in der Tradition des Common Creative Writings ein partielles Gemeinschaftswerk, aber im Fundament eine Einzelkreation ist. Die Ausarbeitung bietet eben Andockmöglichkeiten für fremde Wünsche.

Ich bin gespannt auf weitere Abende des Vereins ... Eine zweite Lesung von Hilke-Gesa Bußmann zu einem späteren Zeitpunkt ist geplant. Auf dem Programm steht für Dezember auch Heike Matthiesen, eine erstklassige Musikerin mit internationalem Ruf an der klassischen Gitarre und einiges mehr.


Fotoalbum

Literatur aus alpinen Höhen: orte 171 - Am Ende der Leere ist mein Cafe - arabische Dichtung von heute


Entdecken kaum bekannter Orte und Gefilde - das gehört seit mehr als dreißig Jahren zum Antrieb der Literaturzeitschrift orte. Für die Ausgabe 171 ging die Reise in die Weite, und vor allem auch in die Tiefe: in die Tiefe der arabischen Kulturen. Die Reise - unter der Reiseleitung eines Kenners der arabischen Lyrikszene, Suleman Taufiq, und des Organisationsteams des AI-Mutanabbi-Festivals Zürich - führte bald in aufrüttelnde, bald in betörende Sphären. Gedichte von sechzehn zeitgenössischen Lyrikerinnen und Lyrikern aus sieben Ländern stehen in diesem Heft einander gegenüber. Sie sprechen über das Leichte ebenso wie über das Schwere. Zu letzterem gehört sicher das Exil, das zahlreiche arabischsprachige Dichter am eigenen Leib erfahren. Erinnerungen an die Kindheit, das Klagegeheul der Großmutter, das Warten, die Wanderschaft, sinnliche, sehnsuchtsvolle Liebe - die eindringlichen Bilder und ihr Wortgesang erweisen sich in ihrer oftmals schwebenden Traumhaftigkeit als beglückend und gehen unter die Haut.
orte - Schweizer Literaturzeitschrift, Nr. 171 (2012): „Am Ende der Leere ist mein Cafe - arabische Dichtung von heute", 72 Seiten, CHF 14-/ EUR 8-
Erhältlich im Buchhandel oder direkt bei: orte-Verlag, Rüteggstrasse 48, CH-9413 Oberegg AI, Tel. 071 888 15 56, www.orteverlag.ch, info@orteverlag.ch

Nächsten Freitag in Dierbach, um 20 Uhr: „KLASSIK – HART AN DER GRENZE“ HÄNDEL UM SCARLATTI & CACCINI mit Elke Jäger



KLASSIK – HART AN DER GRENZE“
HÄNDEL UM SCARLATTI & CACCINI
Endlich gibt es wieder ein erstes Konzert im Kulturhof Huthmacher in Dierbach. Im wundervolle Ambiente verspührt man trotz neuer Leitung immer noch den Charme der großartigen Sängerin und Gründerin.
Danke, dear Jane (Casselmann).
Völlig anders aber gestaltet nun Elke Jäger ihr „Klassik-Programm“. Liebevoll, schräg, gemein und frech. 15 Jahre Bühnenjubiläum sind für sie Anlass genug Händel um Scarlatti und Caccini zu präsentieren. Hart an der Grenze. Zu welcher?
Wer war dabei als großartige Meister des 17. Jahrh. traumhafte Lieder komponierten? Hat das wirklich einer ernst gemeint?
Lustige Lieder, lächerliche & solche die dramatisch von endlosem Leid klagen, italienisch natürlich. Passt dies zur Feier? Ein Wimmern nach Mama, betrunkener Casanova, Herzschmerz, verschmähte Liebe?
Blitzschnell wandelt die Sängerin Stimmlage und Kostüme. Darf die das? Keine Ahnung, aber sie tut es –begleitet von Claudia Rösner am Piano (klingt auch irgendwie italienisch). Na, da kann ja nix schiefgehen. Trauen Sie sich zu, solch eine Konzert-Stunde auszuhalten?
20 Uhr Einlass ab 19 h - Konzert im Kulturhof Huthmacher Dierbach
Tickets : € 12,00 AK € 14,00 - Musikhaus Erlo – Bad Bergzabern,
tel. Reservierung: 06343 – 7650

Dichterhain: LIEBESERKLÄRUNG von Anner Griem


Liebeserklärung

Für Johanna

Warte, meine Lieb,
Hier noch ein wenig
Kerbel, Du liebst ihn
Doch so sehr
Stell‘ Dir vor, er
Treibt schon aus
Und dort, der Borretsch,
Dein Lieblingskraut, er
Wagt sich schon hervor

Ach was, meine Lieb,
ist die Jugend denn von
Dauer? Liebst Du nicht auch
Die welkende Rose, die
Die Pracht ihrer
Jugend konserviert?

Ja, meine Lieb,
Ich habe Dich nie auf
Händen getragen, Du standest
Stets auf eigenen Beinen
Das zu begreifen, war
Schwer genug

Hier, meine Lieb,
Ich lege Dir zwei
Junge Triebe vom Kerbel
In den Schoß, eine
Rose vom Vorjahr dazu
In beiden, meine Lieb,
In beiden bist Du

(c) Anner Griem

Dienstag, 13. November 2012

Walter's Kurzfilmtipps: IN THEIR GRAVES von Father Murphy



ausgesucht von Walter Brusius

Der Künstler arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach 
als freischaffender Maler und Autor. Mehr Informationen.

Donnerstagabend in Groß-Umstadt: DARK SECRETS - Vernissage mit Rainer Magold

Kunstausstellung 














DARK SECRETS

Rainer Magold - Abstrakter Expressionismus


                                                                                                                                                                   Vernissage: Donnerstag, 15. November 2012, 19:00 Uhr bis 21:30 Uhr

Farmerhaus, Am Farmerhaus 1, 64823 Großumstadt
Dieses einzigartige Erlebnis bietet sich als vorweihnachtliches "Come Together" an. 
Die Werke des Künstlers hängen bei Kunstsammlern in der ganzen Welt und sind auch bei uns nur für beträchtliche Verkaufspreise erwerbbar. Besuchen Sie Magoldausstellungen und erleben Sie die Exklusivität seines Expressionismus.

"Der Maler Magold ist gleichzeitig der Schriftsteller Magold, der mit den Bildern seine eigenen Emotionen beschreibt, seine eigenen Reisen ins Erinnerte, oder auch der Filmemacher Magold, der sie mit seinen eigenen Werken belichtet, er ist ein Erfinder, der nichts zu erfinden braucht, ein Bildfinder."

Roberto Fornaroli, Mailand



In Großumstadt im "Farmerhaus", afrikanisches Restaurant, erwarten Sie Delicious Fingerfood, Cap Classique und Wein vom südlichsten Ende der Welt.

Dieser besondere Abend ist kostenfrei. Wir würden uns freuen, gemeinsam den Verein "Junge Menschen für Afrika e.V." mit einer Spende unterstützen zu können. Taten bewegen:  "Weit weg von den Augen ist nicht weg vom Herzen".

Die Gemälde sind dort vom 15. November bis 31. Dezember 2012 zu sehen.

Regionalevents-Potpourri von 12.-17.11.2012

Sax Angels

Martinimarkt Großer Krammarkt mit vielfäl­tigem Angebot Di., 13.11., 9 Uhr bis 18 Uhr, Innenstadt/ Fußgängerzone, Bensheim an der Bergstraße. www.bensheim.de
Hochheimer Markt Eine bunte Mischung aus Jahrmarkt und Volksfest mit über 500-jähriger Tradition lädt zum Vergnügen ein. Bis Di., 13.11., Innenstadt, Hochheim am Main. www.hochheim-feiert.de
"Songook Yakaar" Die Tänzerin und Choreografin Germaine Acogny verbindet in ihrem Solo zeitgenössischen und traditionellen afrikani­schen Tanz. Mo., 12.11., 19.30 Uhr, Theatersaal, Theater im Pfalzbau, Ludwigshafen. www.theater-im-pfalzbau.de
"exground filmfest" Bei dem Filmfestival, das zu den wichtigsten Deutschlands gehört, werden internationale Kurz- und Langfilme präsentiert. Fr, 16.11., bis So., 25.11., Caligari FilmBühne, Wies­baden. www.exground.com
„Mord an Bord, Mylord!" Der interaktive Dinner-Krimi-Abend verspricht nicht nur kulinarische Höhepunkte. Fr., 16.11., 19.30 Uhr, Park Plaza Hotel Trier. www.dinnerkrimi.de
26. Sportlerball Der Sportlerball Bad Dürkheim präsentiert sich in neuem Gewand. Neben der Ehrung des Sportlers des Jahres 2012 sorgt die Formation „Sax Angels" für einen weiteren Höhepunkt. Sa., 17.11., 19 Uhr, Salierhalle am Mercure Hotel, Bad Dürkheim. www.music-enterprises.de

Dichterhain: ZU MIR KOMMEN von Andreas Noga



zu mir kommen 

ich bin mir löchrig laufe
wie wasser

durch mich durch verströme
über den boden

du sitzt im frühzug
kommst mit flickzeug

nimmst mich auf
mit weichen lappen

(c) Andreas Noga, Alsbach

Montag, 12. November 2012

Moderne Musik bei ECM: MANTO UND MADRIGAL von T. Zehetmair und Ruth Killius


Thomas Zehetmair / Ruth Killius:
Manto und Madrigal

Thomas Zehetmair: Violine; Ruth Killius: Viola
Februar 2011

Titel:
Rainer Killius: Ó min flaskan friδa; Giacinto Scelsi: Manto I-III; Heinz Holliger: Drei Skizzen, Bela Bartok: Duo; Nikos Skalkottas: Duo, Peter Maxwell Davies: Midhouse Air; Bohuslav Martinu: Drei Madrigale; Johannes Nied: Zugabe

Thomas Zehetmair und Ruth Killius, verheiratet, haben im Laufe des letzten Jahrzehnts viele preisgekrönte Aufnahmen von Schumann, Bartók, Hindemith und Hartmann hervorgebracht. "Manto und Madrigal" ist jedoch die erste Dokumentation des Rezital-Programms, das der Violinist und die Bratschistin in concert entwickelt haben.

Aufgenommen in Zürich Radiostudio DRS im Mai 2009 ist das Album "Manto und Madrigal" eine atemberaubende Tour durch die moderne Musik. Wie Paul Grifiths in den Liner Notes schreibt: "Die Instrumente blenden, tanzen und deklamieren, spielen miteinander." Mit Killius als Sängerin als auch Bratschistin gelang die spielerische Übernahme archaischer Elemente, die auf der dissonanten und mikrotonalen Reise Richtung des mystischen Kerns der atonalen Musik auftauchten. Der sehr frühe Bartok und Musik des Schönbergschülers Skalkotta sind dabei, ferner drei Skizzen von Heinz Holliger, eigens für Zehetmair und Killius geschrieben, spielerische Madrigale von Martinu, ein Stück von Maxwell Davies Volksmusik der Orkney-Inseln und eine Zugabe von Johannes Nied.
Griffiths: "Sie kommen wie aus aus einer fernen Vergangenheit: zwei Instrumente, die zusammen in Quinten spielen und dadurch eine strenge Konsonanz herstellen, die an alte Wege der Harmonisierung von Melodien erinnert, wie in einigen der frühesten notierten Musik gefunden und auch in überlebenden isländischen Folk-Traditionen, denen Rainer Killius zu Beginn seines Arrangements 'Ó min flaskan friδa' folgt (...)“
Thomas Zehetmair hat mit fast allen großen Orchestern und Dirigenten zusammengearbeitet. Sein Repertoire reicht von Barock bis zu zeitgenössischen Komposition. Er hat Violinkonzerte von James Dillon und Hans-Jürgen von Bose als erster interpretiert.
Ruth Killius hat neben dem Standard-Repertoire an vielen Uraufführungen, darunter Elliott Carters Oboe Quartett mit Heinz Holliger und Brian Ferneyhoughs Streichtrio mit Mitgliedern des Ensemble Contrechamps, Genf, teilgenommen. Von 1993 bis 1996 war sie Solobratschistin der Camerata Bern. Die nachfolgenden Konzerttätigkeiten als Solistin führten Killius zu Orchestern wie dem Boston Symphony Orchestra, Residentie Orkest Den Haag, Basler Sinfonie Orchester, Budapest Festival Orchestra, Wiener Kammerorchester, dem MDR Sinfonieorchester, dem Orchestra Ensemble Kanazawa sowie dem Australian Chamber Orchestra.

Die beliebtesten Gedichte der KW 45

Letzte Woche besuchten meine Leser besonders folgende Gedichte:


1  Dichterhain: ERSTARRTE ORDNUNG von Ljiljana Graffé

2  Fantasien zur Nacht: FEENHAAR von Harma-Regina Rieth
3  Dichterhain: DELFINTRÄUME von Karin Michaeli

Nächsten Sonntag in Bad Bergzabern: ICH HOL DIR VOM HIMMEL DAS BLAU, Operetten



























Haus des Gastes – Bad Bergzabern
Sonntag, den 18.Nov. um 20:00 Uhr


Ich hol´ Dir vom Himmel das Blau

Eine Reise in die Donaumetropolen der Operette.
Buch, Regie und Moderation: Prof. Wilhelm Schupp
Dirigent: Gerhard Lagrange
Mit renommierten Solisten der Operettenfestspiele Bad Hall, Bad Ischl und der
Seefestspiele Mörbisch sowie Tänzern in herrlichen Kostümen und einem Orchester
auf der Bühne.

Vor herrlichen Bühnenprospekten, die eine festliche Atmosphäre zaubern, entführt
Prof. Wilhelm Schupp sein Publikum in seiner wienerisch – charmanten und unterhaltsamen Art in das Zauberreich der Operette. Es wird gesungen, getanzt und gespielt was das Zeug hält. Arien, Duette, Tanzszenen aus den berühmtesten Werken von Johann Strauß, Franz Lehár, Emmerich Kalmán und Robert Stolz, gespickt mit zahlreichen Pointen und komischen
Einlagen bescheren dem Publikum einen äußerst vergnüglichen und kurzweiligen Abend.
Es erklingen die berühmten Melodien aus „Eine Nacht in Venedig“, „Die Fledermaus “ „Der Zigeunerbaron“, „Gräfin Mariza“, „Die Csárdásfürstin“, “Die Zirkusprinzessin“u.a.

Kartenvorverkauf: Tourist-Information Bad Bergzaberner Land, Tel. 06343 / 98966-0,
zum Preis von 30,00 bzw. 25,00 Euro, mit Kurkarte 5,00 Euro Ermäßigung.

Dichterhain: FEENFLÜGEL von Harma-Regina Rieth

(c) Harma Regina Rieth
FeenFlügel

Ein leises Rauschen in der Nacht …
ihr FeenFlügel schwingt ganz sacht
nochmals die Nacht erleben und spüren
ein Hauch des Liebens und des Verführens
zum nächsten Flug erneut bereit
verhallt
und es entschwindet das Geräusch in der Unendlichkeit

Ein leises Rauschen in der Nacht ...
ihr FeenFlügel schwingt ganz sacht
taucht wieder ein in die schwarze Nacht
dunkle Wolken umschwebend seine Gefühle lebend
tragen, leiten, treiben
im Meere der Sehnsüchte
dem Ziele bedingungslos
und willenlos entgegen

Ein leises Rauschen in der Nacht...
ihr FeenFlügel schwingt ganz sacht
geduldig wartend auf die Enthüllung
Lippen auf dem Nacken spürend
als Erfüllung
sanft prickelnde Schauer erzeugend
keine Minute vergeudend
liebkosende Worte hörend
ihre Augen blicken betörend
Flügel die dich halten
und auffangen
um aus dem Gefühlsstrudel herauszugelangen

Ein leises Rauschen in der Nacht …
ihr FeenFlügel schwingt ganz sacht
umspielt den Körper mit zartem Klang
bis eine Stimme leise sang Flieg kleine Fee flieg hinein ins Licht
Die aufgehende Sonne ist schon in Sicht
würdest du im Flug jetzt fallen
hörte man den Flügelschlag verhallen

Ein leises Rauschen in der Nacht …
ihr FeenenFlügel schwingt ganz sacht
hörst ihn noch leis am hellen Tag
in sich gekehrt gefolgt von Innerer Stille
und voller Lieblichkeit
zum Nachtausflug erneut bereit …

Trenne dich nicht von Träumen und Illusionen
denn wenn sie erst entschwunden
werden sie aufhören zu existieren
und du wirst die Gabe verlieren zu lieben und zu leben
Nächte ohne Beben

Und sie erwacht aus ihrem Traum
Es verstummt das Verlangen und leise Rauschen in der Nacht
und der FeenFlügel wurde vom FeenHaarPinsel auf ihrer Haut
erst sichtbar gemacht …


© Harma Regina Rieth


Ich bedanke mich beim Modell für die Gelegenheit, es auf der Leinwand festzuhalten zu dürfen. Dem FeenHaarPinsel und mir war es eine Freude, die Bilderserie FrauenBilderBogen mit diesem Motiv zu bereichern.

Sonntag, 11. November 2012

Spiel des Jahres 2011: 7 WONDERS von Antoine Bauza

Kennerspiel des Jahres 2011 

7 Wonders


von Antoine Bauza
Verlag: Repos Production
2 - 7 Spieler  •  ab 10 Jahren  •  ca. 40* Minuten  • ca. 40.00 €
7 Wonders Cover
In dem Spiel geht es um den Bau der Sieben Weltwunder. Jeder Spieler baut über drei Zeitalter eine antike Stadt mit je einem der Weltwunder. Das Spiel baut auf den ständigen Austausch der Spielbedingungen in Form von Karten und auf die Interaktion der Spieler mit ihren unmittelbaren Nachbarn. Die Züge aller Spieler einer Runde finden zum selben Zeitpunkt statt, so dass die keiner warten muss und ein Spiel daher zwischen 30 und  40 Minuten dauert. In diesem Strategiespiel für kleinere und größere Runden bringen auch „Profanbauten“ Punkte. Die Spieler nutzen die Ressourcen der antiken Städte, handeln mit Nachbarn und treiben die Wissenschaft voran. Die zunächst komplex erscheinende Aufgabe zieht sie zunehmend in ihren Bann, lässt sie planen und investieren, um auch so manches Bauwerk kostenlos errichten zu können. Als Befehlshaber der Städte achten die Spieler auf deren Verteidigungskraft und wählen clever Gebäudekarten aus, bevor alle gleichzeitig einen Kartenstapel an den Nachbarn weitergeben. Obwohl jeder die eigene Stadt erweitert, sind doch Kooperationen notwendig, damit Weltwunder entstehen können.
Die sieben Städte werden durch großformatige Karten dargestellt, auf denen für den Start einer von sieben Rohstoffen vorgegeben ist, den sie produziert. Außerdem sind Preis und Ertrag der drei Stufen angegeben, mit denen der jeweilige Spieler sein Weltwunder bauen kann. Jede Karte hat zwei Seiten (A und B) auf denen Preise und Ertrag variieren. Der Kolossus-Karte hat auf einer der Seiten nur zwei Ausbaustufen. Die Pyramiden-Karte hat auf einer Seite vier Ausbaustufen.
Alle Spielzüge finden über Karten statt, die Bauwerke symbolisieren und die jeder Spieler an seiner Stadt auslegt. Einzelne Wertungen und Geldstücke werden durch Pappplättchen dargestellt.
Die Grafik von Miguel Coimbra ist überzeugend, stimmungsvoll dramatisch und bunt. 

Begründung der Jury letztes Jahr:
"Dieser Aufbau von Zivilisationen rund um antike Weltwunder vermittelt ein positives Spielerlebnis: Wie wahre Herrscher fühlen sich die Spieler, wenn beinahe im Minutentakt Karten in die Auslage wandern und das eigene Reich größer und größer wird. Die gleichzeitige Weitergabe von Kartenstapeln sorgt für einen schnellen Spielfluss und funktioniert in allen möglichen Besetzungen wunderbar. Insgesamt hat dieses variantenreiche Spiel Suchtpotenzial."


Spieldauer: ca. 40 Minuten


7 Wonders Leaders
Diese Erweiterung des Spiels 7 Wonders bietet Ihnen die Möglichkeit, berühmte Persönlichkeiten an die Spitze Ihrer Zivilisation zu stellen. Sie inspirieren die Menschen und führen die Zivilisation zu einer neuen Blüte. Die Anführer sind durch 36 neue Karten dargestellt und werden die Entwicklung Ihrer Stadt beeinflussen – jeder auf seine Weise. Der Ablauf der Partie ist ein wenig verändert worden, doch die Siegbedingungen bleiben wie beim Grundspiel 7 Wonders.

Wenn Sie kluge Entscheidungen fällen, werden diese zum Aufstieg Ihrer Stadt beitragen. Sollten Sie einen Anführer jedoch nicht berücksichtigen, taucht er möglicherweise an der Spitze Ihrer Nachbarstadt wieder auf … oder führt gar deren Armeen an! Ein reichhaltiges Angebot zum spielerischen Verlieren in einem sozialen Live-Game am Tisch!


 

Blick ins Atelier: SONNE von Jutta Holtmann
























 

Sonne
23,5 cm x 17,5 cm
Ölkreide



Jutta Holtmann, geb. 10.10.1954,
lebt und arbeitet in Hamburg. 
Intensiver Farbausdruck und abstrakte
Formen stehen im Vordergrund.

Ludovico Einaudi: Nuvole Bianche



Dichterhain: SPRITZTOUR von Artem Zolotarov


(c) zinn-museum

Spritztour

Kupplung, erster Gang, Gas geben.
Beim dritten Date den Anstand nehmen.
Zweiter Gang - verliebtes Taumeln.
Dritter Gang - die Herzen schaukeln.
Vierter Gang - im Duft der Rose.
Fünfter Gang - sie wäscht die Hose.
Vierter Gang - zusammenziehen.
Dritter Gang - in Urlaub fliegen.
Zweiter Gang - sich distanzieren.
Erster Gang - zusammen frieren.
Motor aus, gewohntes Schweigen,
bis sich nicht mal Blicke zweigen.
Tür geht auf und Tür geht zu.
Liebe - fragt sich nur wozu.
Kurze Pause, überlegen.
Nächste Spritztour kommt gelegen.
Und es fängt von neuem an,
Kupplung, schalten, erster Gang. 

(c) Artem Zolotarov

Samstag, 10. November 2012

Fantasien zur Nacht: FEENHAAR von Harma-Regina Rieth

FeenHaar von Harma-Regina Rieth























FeenHaar

Zärtlich streicht er über ihre Wange, folgt sanft zur Schläfe hin, verweilt lüstern an ihrer Ohrmuschel,
liebkosend zieht er über die Augenlieder weiter…

Seidiger Glanz erstrahlt im Auge, das zum Leben erwacht.
Hinauf zur Augenbraue huscht er über die geschwungenen dichten Wimpern,
streift ihre Stirn mit Andacht, verweilt…

Fordernd erobert er den Nasenrücken und zieht hinab
fast schon vibrierend am Nasenflügel vorbei.

Er küsst zart, fast zittrig, ihre Lippen und zieht lustvoll weiter.
Im Wangengrübchen pausierend verharrt er…

Er streichelt noch hauchzart verstohlen ihr Kinn,
er gleitet samtigweich leicht schwebend zu ihrem verführerischen Dekolletee,
er berührt lüstern die rosige Knospe…

Er umschmeichelt schwungvoll, fast wollüstig, ihre Brüste,
er streicht seidig über jedes einzelne ihrer Haarlöckchen bis zum Nacken hin,
er umspielt erneut andächtig ihr pastellfarbenes Antlitz und Sie erstrahlt zum ewigen Leben…

Ich tauche den “FeenHaarPinsel” erneut in die Farbe ein und male weiter, hingebungsvoll, gefühlvoll.

Es entsteht “VerführungsART”,
das Liebesspiel des FeenHaarPinsels ...


(c) Harma-Regina Rieth

Heute Abend in Darmstadt: IGELS BAND

IGELS BAND
Deutschlands erste EAGLES Tribute-Band wieder im halbNeun. Welcome to the Hotel California...
am Sa, 10.11.2012Beginn: 20:30 Uhr

Einlass: 19:00 Uhr

halbNeun Theater + Sandstr. 32 + 64283 Darmstadt + Tel.: 06151 23330 (Abendkasse)

... such a lovely place“. Und schon ist es wieder da: das gute alte Gefühl von damals, der Sound im Ohr... Bereits zum dritten Mal rocken die neun Musiker aus dem Rhein-Main-Gebiet das halbNeun Theater, sind auf dem besten Weg ein Klassiker auf unserer Bühne zu werden.

HEDWIG UND DIE NATURGEWALTEN - eine unglaubliche Geschichte von Karin Michaeli

(c) ornauer
























Hedwig und die Naturgewalten


Es war ein stürmischer Abend in dem kleinen Küstendorf auf den Hebriden, als Hedwig sich entschied, nochmal ins Internetcafé zu gehen. Dort gab es einen guten Whiskey in einer kleinen Flasche zu kaufen, den sie gerne bei ihrer Arbeit am Computer schluckweise zu sich nahm. Auf diese Art und Weise kamen ihr immer die besten Ideen.

Seit drei Wochen war sie nun schon hier auf der kleinen Insel, deren Bewohner sich hauptsächlich vom Fischfang ernährten. Es gefiel ihr ausgesprochen gut hier. Sie war alleine unterwegs und hatte ein Zimmer gefunden in einem Gasthaus direkt am Hafen gelegen. Nachts schlich sich das Geklapper der Schiffsmasten und der Takelage in ihre tiefen Träume, in denen sie die letzten Monate in ihrer Heimat Köln verarbeitete.
Viel gab es zu verarbeiten. Sie war in ihrer Werbeagentur aufgestiegen zur Creative-Director und war nun verantwortlich für die Werbeeinfälle von Kreativen aus drei Abteilungen. In einer Abteilung kriselte es zwar ein wenig zwischen ihr und dem Abteilungsleiter Sam Duwe – aber das würde sie schon in den Griff bekommen. Sie begehrte Sam Duwe schon seit dem ersten Tag, an dem sie dort arbeitete. Das war immerhin schon 20 Jahre her. Sie träumte oft von ihm und seinen sehnigen Muskeln und war manchmal versucht, ihm von ihrer Begierde Mitteilung zu machen – aber eine natürliche Scham hielt sie davon ab. Sam Duwe war glücklich verheiratet und machte keinerlei Anstalten, sich ihr zuzuwenden. Im Gegenteil: er behandelte sie eher kühl und distanziert.

Sie eilte durch den immer stärker werdenden Sturm, der schon Orkan-Ausmaße anzunehmen drohte, hin zum Internetcafé und nahm dort Platz an einem halbwegs neuen Computer in der Ecke neben dem Fenster. Hier konnte sie neugierig zum Fenster hinaus schauen auf die Hafenkulisse und konnte sehen, wer ankam und wer abfuhr. Ihr Motto war: „Wenn man sich im fremden Land erstmal dafür interessiert, wer ankommt und wer abfährt, dann ist man endgültig von zu Hause weg.“ An diesem Abend kam niemand an und niemand reiste ab. Der Sturm fegte die Boote an den Kai, wo sie teilweise zerschellten und riesige Monsterwellen schwappten über die Ufer und rissen alles mit sich, was nicht tief in den Boden eingelassen war.

Hedwig bekam Angst. In dem Internetcafé gingen die Lichter an und aus und der Besitzer bekreuzigte sich hinter seinem Kontor. „Hier kommen wir nicht mehr lebend heraus“ meinte er mit sicherer Bestimmtheit. Und schon schwappten riesige tosende Wellen an die Fenster des Cafés und krachend zerbarsten die Fensterscheiben und das Wasser trat ein in den kleinen Raum.
Hedwig saß mit den Füßen im Wasser an ihrem immer noch funktionierenden Computer und die Katastrophe vor Augen hatte sie plötzlich eine Idee.

Sie schrieb Sam Duwe eine Mail. Jawohl, die letzte Mail sollte an Sam Duwe gehen. Ihm wollte sie sich nun erklären und sein Bild vor Augen nahm ihr jede Angst. Zwischen zischenden Wassermassen, berstenden Fensterscheiben und kreischenden Stimmen saß sie mit ihrem kleinen Whiskeyfläschchen am immer noch funktionierenden Computer und teilte Sam Duwe ihr sexuelles Begehren mit. Sie ließ bei der Vorstellung, mit ihm eine Nacht verbringen zu können, kein Detail aus, schilderte in allen Einzelheiten wie sie sich vorstelle ihn am ganzen Körper zu verwöhnen, baute Rollenspiele mit ein, Dirty Talk und alles was je ein menschlicher Geist an sexuellen Phantasien sich ausgedacht hatte. Dann drückte sie mit einem tiefen Seufzer auf „senden“ und sah sich im Geiste mit der nächsten großen Monsterwelle aus dem Internetcafé in den Tiefen des Hafenbeckens verschwinden.

Doch dann geschah ein Wunder. Zwei kräftige Männerhände zogen sie an den Armen aus der Tür heraus, als die Wellen eine kleine Pause machten und brachten sie in Sicherheit. Treppen hoch wurde sie gezogen nach oben in einen trockenen Raum, der von den tosenden Wellen nicht erfasst wurde und hier wurde ihr warm, als man ihr Whiskey einflößte. Es wurde ihr aber auch sehr, sehr heiß bei dem Gedanken, das sie das Inferno entgegen ihrer Vorstellung überlebt hatte und das Sam Duwe nun von ihr eine e-mail erhalten würde, die jedem Menschen die Schamesröte ins Gesicht treiben würde.
Hedwig dachte über das Malheur intensiv und beschämt nach und dann fingen ihre Mundwinkel plötzlich an zu zucken und sie lachte lauthals und befreit, ja sie schrie vor Lachen, klatschte sich immer wieder auf die Oberschenkel und begrüßte sich zu ihrer Neugeburt.

Was war ihre e-mail an Sam Duwe gegen ihre Wiedergeburt ? Ein Nichts.



(c) Karin Michaeli, lesezeichen.blogspot.de

Freitag, 9. November 2012

Fantasien zur Nacht: LIEBE UND SEHNSUCHT von Erika Ott



Die Liebe 
und die 
Sehnsucht 
pflanze ich 
in meinen Garten
die Zartheit 
und die Ewigkeit 
finden darin Platz 
die Wege 
sind aus
Dankbarkeit 
das offene Tor 
schenkt
Freiheit uns 
zu gehen
und zu kommen.


(c) Erika Ott