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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 11. September 2011

Bücher zum 10. Jahrestag 11. September


Herbert Bauernebel
Und die Luft war voller Asche
9/11 – Der Tag, der mein Leben veränderte
Originalausgabe
Bergisch-Gladbach 2011, 270 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
€ (D) 18,99, Bastei Lübbe

Der 11. September 2001 hat sich wie kein anderer Tag der jüngeren Geschichte in das kollektive Gedächtnis eingebrannt. Jeder weiß, wie er reagierte, als er von den Anschlägen hörte. Kaum einer hat die Bilder vergessen: die brennenden Türme, die sich herunterstürzenden Menschen, den live am Fernseher mitverfolgbaren Einschlag des zweiten Flugzeugs, die qualmenden Trümmer, die einstürzenden Hochhäuser, Qualm und Staub über New York, Menschen auf der Flucht.

Herbert Bauernebel hörte, wie sich das erste Flugzeug den Zwillingstürmen näherte. Er saß an seinem Schreibtisch in einem Apartmenthaus nicht weit vom späteren Ground Zero entfernt. Der Auslandskorrespondent folgte seinem journalistischen Instinkt und eilte zum Ort des Geschehens. Und die Luft war voller Asche ist sein Augenzeugenbericht des 11. September und geht darüber hinaus. Denn seit dem Einschlag des ersten Flugzeugs ist die Welt eine andere – auch für Herbert Bauernebel und seine Frau. Sie war an jenem Tag schwanger und wusste lange nicht, ob ihr Mann den Einsturz der Türme überlebt hatte.

Der Autor:
Herbert Bauernebel, geboren 1965, arbeitete bereits während des Studiums als Nachrichtenredakteur bei einem privaten Radiosender. Nach Stationen bei lokalen Zeitungen und als langjähriger Außenpolitikredakteur und Korrespondent für das Wochenmagazin News lebt Bauernebel heute als Korrespondent für Österreich und Bild in New York. Er ist verheiratet und zweifacher Vater.
www.americareport.com


Catherine Bruton
Der Nine-Eleven-Junge
Roman
Deutsche Erstausgabe
Übersetzung aus dem Englischen von Dietmar Schmidt
Mit einem Manga von David Shephard im Innenteil
Original-Titel: »We can be heroes«
Bergisch-Gladbach 2011, 395 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
€ (D) 14,99, Bastei Lübbe
Empfohlen ab 14 Jahren

Ben war zwei, als sein Vater bei den Anschlägen auf das World Trade Center ums Leben kam. Obwohl er sich kaum an seinen Dad erinnern kann, hat er seitdem eine Sonderstellung: Er ist der Nine-Eleven-Junge. Als er für einige Wochen bei seinen Großeltern bleiben soll und das Nachbarsmädchen Priti kennenlernt, ist dies der Beginn eines unvergesslichen Sommers. Denn Priti, Ben und sein Cousin Jed wollen Helden sein – und ein Held ist, wer Ehrenmorde verhindert und potenzielle Terroristen schon von Weitem erkennt …
Der Roman handelt nicht vom 11. September, sondern von den Folgen, die dieser Tag insbesondere für die Kinder der Opfer hat. Er erzählt von Trauer und Verlust, von Erinnerung und Vergessen, von Familie und Freundschaft, von Vorurteilen und falschen Verdächtigungen – und von einer (fast) verlorenen Kindheit, die trotz allem spannend, witzig und irgendwie schön ist.

Die Autorin:
Catherine Bruton ist Oxford-Absolventin, Lehrerin und schreibt als angesehene Journalistin unter anderen für The Times und The Guardian. Die Kinder, die durch 9/11 einen Elternteil verloren haben, beschäftigen sie schon lange. Mit Ehemann und zwei Kindern lebt sie bei Bath im Westen Englands. »Der Nine-Eleven-Junge« ist ihr erstes Jugendbuch.


Im Interview: Catherine Bruton

Die englische Autorin Catherine Bruton schreibt in Der Nine-Eleven-Junge über das wohl einschneidendste Ereignis der jüngsten Weltgeschichte, das im September dieses Jahres seinen traurigen Jahrestag hat. Wie es der Journalistin und Lehrerin mit ihrem Debüt gelungen ist, neben der bewegenden und kurios-komischen Geschichte über das Thema ganz undidaktisch aufzuklären, erzählt Bruton in diesem Interview.

Bitte verraten Sie uns etwas mehr über sich. Wie und wo leben Sie?
Ich bin 38 Jahre alt und lebe mit meinem Mann Jonny, meinem siebenjährigen Sohn Joe und meiner sechsjährigen Tochter Elsie außerhalb von Bath im Westen Englands. Mein Leben ist sehr hektisch, weil ich ständig versuche, das Unterrichten, das Schreiben und meine Familie unter einen Hut zu kriegen. Drei Tage in der Woche bringe ich 11- bis 18-Jährigen Englische Literatur an der King Edward‘s School in Bath bei, die anderen zwei Tage schreibe ich, den Rest der Zeit putze ich rotzige Nasen, verarzte aufgeschürfte Knie, helfe bei Hausaufgaben und betreibe das Taxi Mama.

Fühlen Sie sich mehr als Lehrerin oder eher als Journalistin?
Gute Frage! Ich habe mit dem Journalismus erst angefangen, als meine Kinder noch ganz klein waren, und habe immer dann geschrieben, wenn sie geschlafen haben. Aber das Unterrichten habe ich so sehr vermisst, dass ich doch wieder angefangen habe. Die Kinder, die ich unterrichte, inspirieren mich jeden Tag aufs Neue. Die Charaktere, die ich erfinde, basieren auf meinen verrückten und wundervollen Schülern. Ich weiß nicht, ob mein Schreiben so gut wäre, wenn ich nicht nebenbei unterrichten würde.

Die Kinder, die bei 9/11 ihre Eltern verloren haben, scheinen Ihnen sehr am Herzen zu liegen. Haben Sie persönliche Motive?
Für die Times habe ich 2007 einen Artikel über Kinder, die ihre Eltern bei 9/11 verloren haben, verfasst. Ich habe mich dabei auf ein Interview mit drei amerikanischen Jugendlichen und einem englischen Jungen, der seinen Vater bei dem Londoner Bombenattentat am 7. Juli verloren hatte, gestützt. Die Stimmen dieser jungen Menschen haben mich nicht mehr losgelassen und mir letztlich die Idee für den Nine-Eleven-Jungen gegeben. Ich machte mir immer öfter Gedanken über diejenigen, die zu jung waren, um sich an den verlorenen Elternteil zu erinnern. Sie würden aufwachsen, ohne ihn richtig gekannt zu haben. Mein Vater ist in dieser Zeit gestorben und ich glaube, dass dies unterschwellig in meinem Buch mitschwingt.

Erzählen Sie uns mehr über Ihr Buch. Wie kamen Sie auf die Geschichte?
Neben dem eben erwähnten Times-Artikel haben mich viele Dinge inspiriert, wie etwa die Manga meiner Siebtklässler, die Entführung von Madeleine McCann, ein anderer Artikel von mir über Kinder, die ihre Mütter nie sehen, das erneute Lesen von »Wer die Nachtigall stört«. Dieses Buch der Amerikanerin Harper Lee war und ist mein absolutes Lieblingsbuch seit meinen Teenagertagen und handelt von der Kindheit, vom Heranwachsen und von Rassismus. Andere Denkanstöße waren z.B. Scherze über terroristische Bewegungen in unserer Straße oder die Leidenschaft meiner kleinen Tochter für Rollschuhe, eine muslimische Hochzeit in der Nachbarschaft und vieles mehr.

Ihr Schreibstil ist ganz besonders, weil Sie eine emotionale Geschichte auf lakonische und komische Weise erzählen, ohne banal zu werden. Außerdem ist ihr Buch nicht didaktisch, obwohl man sehr viel lernt. Ist Ihr Schreibstil ein angeborenes Talent?
Oh, vielen Dank für das Kompliment! Eigentlich habe ich hauptsächlich über das Lesen gelernt zu schreiben. Außerdem gehöre ich nicht zu den Glücklichen, denen der erste Entwurf gleich glückt. Deshalb bin ich froh, dass ich einen tollen Agenten und einen großartigen Lektor habe, die alle Entwürfe durchgesehen und mir immer wieder mit Korrekturen, Anmerkungen und Kürzungen geholfen haben. Alleine hätte ich das so niemals hinbekommen.

Warum haben Sie ausgerechnet Priti ausgesucht, die den Ball ins Rollen bringt – und ihren Bruder beinahe ins Gefängnis?
Ich liebe Priti! Sie ist wie viele kleine Mädchen sehr intelligent und hat eine blühende Fantasie. Sie kann sich eine vermeintliche Bedrohung in den schillerndsten Farben vorstellen, aber die wirkliche Gefahr, die vor ihrer Haustür lauert, erkennt sie nicht. Ich wollte gerne verschiedene Ausprägungen von Rassismus zeigen, und in diesem Zusammenhang stellte ich es mir ganz witzig vor, ausgerechnet einen muslimischen Charakter mit einer Islam-Phobie zu kreieren. Priti glaubt an alle Ausprägungen von Moslem-Stereotypen, aber ich hoffe, in meiner Geschichte diesen Sichtweisen etwas entgegengesetzt und Vorurteile in Frage gestellt zu haben.

Ben erschließt sich seine Welt hauptsächlich durch Zeichnen. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen? Und wie gefällt Ihnen der Manga am Ende Ihres Buches?
Auf die Idee, dass Ben immer zeichnet, bin ich durch meine Schüler gekommen: Viele der Jungs kritzeln Manga während des Unterrichts. Als mir einer meiner Schüler dann einmal erzählte, dass er nach 9/11 immer Bilder von Flugzeugen, die in Hochhäuser fliegen, gemalt hat, habe ich angefangen, die bisherige Fassung des Nine-Eleven-Jungen umzuschreiben.
Irgendwie war dann auch klar, dass wenigstens ein Manga ins Buch muss. Wie er mir gefällt? Ich liebe ihn! Er ist das Beste vom ganzen Buch.

Ist Priti ein Mädchen, das Sie kennen? Und Ben?
Priti ist ein bisschen meine beste Freundin aus Kindertagen, ein bisschen meine Tochter Elsie (der verrückte Kleidergeschmack) und ein bisschen andere Mädchen, die ich über die Jahre unterrichtet bzw. mit denen ich befreundet war. Sie wären überrascht, wie viele Pritis es da draußen gibt!
Ben basiert auf meinem sensiblen Sohn Joe, der erst drei Jahre alt war, als ich das Buch zu schreiben begann. Mich hat damals sehr beschäftigt, was wohl aus Joe würde, wenn sein Vater nicht mehr lebte.

Wie haben Sie die Figuren entwickelt?
Wie schon gesagt, sind meine Figuren ein Mix aus verschiedenen Personen plus Fiktion. Bens Großeltern etwa haben etwas von meinen Schwiegereltern, meinen eigenen Großeltern und von den Eltern meiner besten Freundin. Der Vater von Ben ist im Grunde mein Mann – und er ist nicht sonderlich glücklich darüber, das können Sie mir glauben. Es hilft mir beim Schreiben, wenn ich mir ganz bestimmte Stimmen und reale Personen vorstelle.

Welchen Charakter mögen Sie am liebsten?
Ben, ganz klar. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich ihn beschützen möchte. Es gibt einfach zu viele reale Bens da draußen, Kinder, die ihre Mutter oder ihren Vater bei 9/11 verloren haben. Diese Kinder hatte ich immer im Kopf, als ich den Nine-Eleven-Jungen geschrieben habe. In gewisser Weise habe ich diese Geschichte für sie geschrieben.

Welche Erwartungen haben Sie nach Erscheinen Ihres Buches?
Ich hoffe, dass mein Buch mit Freude gelesen wird – idealerweise mit so viel Freude, wie ich sie beim Schreiben hatte.

Haben Sie Ihr Buch speziell als Jugendbuch geschrieben?
Ich hatte zwar immer meine Schüler im Hinterkopf, aber ich bin begeistert von All-Age-Romanen wie »So lebe ich jetzt« von Meg Rosoff oder »Millionen« von Frank Cottrell Boyce. Mein Buch ist also auch an Erwachsene gerichtet, und ich hoffe, dass es bei allen gleich gut ankommen wird.

Können Sie überall schreiben oder brauchen Sie einen bestimmten Ort?
Normalerweise schreibe ich auf dem Dachboden, aber meine Kinder haben ihn mittlerweile zum Spielplatz umfunktioniert. Also tigere ich zurzeit noch durchs Haus, um meinen neuen Lieblingsplatz zu finden. Ich habe mich aber daran gewöhnt, überall, wo es gerade geht, und vor allem, wann immer es geht, zu schreiben.

Samstag, 10. September 2011

Buchbesprechung: Wie Sie ihr Gehirn auf Erfolg einstellen

Wie kommt es, dass Kleinkinder hochkomplexe Fertigkeiten wie Laufen und
Sprechen ganz leicht erlernen, während sich Erwachsene beispielsweise eine
Fremdsprache oft nur mit Mühe aneignen?

Donnerstag, 8. September 2011

Buchbesprechung: 2-mal Hugo Ball zum 125. Geburtstag

Hugo Ball
Zinnoberzack, Zeter und Mordio
Alle DADA-Texte
Hg. von Eckhard Faul
Göttingen 2011, 144 S., franz. brosch.
14,90 € (D), Wallstein Verlag


Der Name Hugo Ball ist untrennbar mit der DADA-Bewegung verbunden. Der gebürtige Pirmasenser würde dieses Jahr 125 Jahre alt (22. Februar), weswegen 2011 natürlich auch ein Hugo-Ball-Jahr begangen wird.
Die Stadt Pirmasens feiert schon Monate lang ihren großen Sohn und zeigt die Vielfalt seines Schaffens. Der Wallstein Verlag hat im Ball-Jahr ein Bändchen herausgebracht, das alle dadaistischen Texte Hugo Balls zusammenträgt. Darüber hinaus sind sämtliche Werke und Briefe in diesem Verlag erschienen.
Neben seinen bekannteren Texten wie den Lautgedichten aus der Zeit des Cabaret Voltaire in Zürich und den dadaistischen Manifesten finden sich in dem vorliegenden Bändchen auch eher unbekannte Arbeiten wie der zu Lebzeiten unveröffentlichte Roman »Tenderenda der Phantast« sowie Auszüge aus seinem Tagebuch »Die Flucht aus der Zeit«, die sich auf die Zeit des Dadaismus beziehen. Auch ein bruitistisches Krippenspiel, das bereits die Hinwendung Balls zu religiösen Thematiken andeutet, zählt zu seinen dadaistischen Werken.
Die Texte überraschen durch ihre Vielfalt, denn sie umfassen alle Gattungen, sind theoretischer und autobiographischer Natur und vereinen doch alle die typischen dadaistischen Charakteristika, die diese literarische Strömung so einzigartig machen. So vielfältig wie die Texte selbst sind auch die Einflüsse, die auf den Gründer des Dadaismus einwirkten. Zu nennen wären hier vor allem der italienische Futurismus, der Maler Wassily Kandinsky, der Dramatiker Frank Wedekind oder auch die Liturgie der katholischen Kirche.
Die hier zusammengestellten Arbeiten Balls zeigen noch einmal deutlich seine große Bedeutung für den Dadaismus, der ohne ihn in dieser Form nicht denkbar gewesen wäre.


Ein Gedicht von Hugo Ball:

Der blaue Abend

Es wettert Lichtkomplex vom Himmel auf die Straßen,
Aus Fensterfronten wandeln hoch die blauen Huren.
Oh holde Stunde sanfter Mädchennasen,
Oh Unisono und Zusammenklang der Turm- und Taschenuhren!
Der Mond steigt in die Rundung metaphysisch höher,
Ein Pferd macht müde sich’s bequem in einem Vogelneste.
Verzückt entschwebt dem Volk ein violetter Seher,
Und schwarzer Violinklang tönt aus dem Asbeste.
Glasbläserei und Kuppel weißer Bögen,
Wölbt hoch euch aus dem Lichtkreis dieser Stadt!
Es ist, als ob aus Finsternis viel Tränen zögen
Und kranken Gottes Haupt erglänzet matt.
Es lehnen sich die Häuser blond zurücke.
Sind Türme weiße Engel, die entschweben.
Vom Himmel stürzt zur Hölle eine Brücke,
Auf der die Toten händeringend kleben.


Der Autor
Hugo Ball, geb. 1886 in Pirmasens, war während des Ersten Weltkrieges Mitbegründer der Dada-Bewegung in Zürich, überzeugter Pazifist und scharfer Zeitkritiker. Der enge Freund Hermann Hesses war dessen erster Biograph. Hugo Ball starb 1927 in Montagnola/Schweiz.


Byzantinisches Christentum
Drei Heiligenleben
Hg. und kommentiert von Bernd Wacker
Hugo Ball: Sämtliche Werke und Briefe
(Hg. von der Hugo-Ball-Gesellschaft, Pirmasens), Bd. 07
Göttingen 2011, 588 S., Leinen, Schutzumschlag
38,- € (D), Wallstein 2011


Untertänig-nationalistisch, stolz und voller Heldendrang zu Beginn des ersten Weltkrieges, aufrührerisch, religiös-pazifistisch und schließlich anarchistisch, Konventionen auflösend mit seinem Dada in der Folge, so kennen wir Hugo Ball in seiner Widersprüchlichkeit.
Als 1923 das Buch »Byzantinisches Christentum« erschien, hatte der 37-jährige Hugo Ball schon viel erlebt: Der Spross einer katholischen Bürgerfamilie in Pirmasens hatte sich im Philosophie-Studium intensiv mit Nietzsche beschäftigt. Doch statt zu promovieren spielte er Theater und lebte eine Weile vom Schreiben. Seine Begeisterung für den Ersten Weltkrieg schlug schnell um in eine radikal pazifistische Haltung. Später begeisterte er sich für den Anarchismus, gründete in Zürich das Cabaret-Voltaire, und war einer der zentralen Figuren des Dadaismus.
So stellte die Veröffentlichung des theologischen Textes, in dem sich Hugo Ball mit Quellen zu den Heiligenlegenden beschäftigt, die Zeitgenossen vor ein Rätsel. Bis heute ist die Hugo-Ball-Forschung von diesem Werk irritiert. Er forderdert nicht klares Denken, sondern lullt den Leser ein, auf dass er alles annehme, was ihm da präsentiert wird. Der katholische Theologe Bernd Wacker hat diesen sperrigen Text ediert, ausführlich kommentiert und mit einem ausführlichen Nachwort versehen. Dem Text beigefügt ist neben Rezensionen und einem bislang ungedruckten Kapitel auch der Entwurf einer Einleitung aus der Feder Hugo Balls.

Der Herausgeber
Bernd Wacker, geb. 1951, ist katholischer Theologe und seit 2009 Leiter der Karl-Rahner-Akademie in Köln.


Verbleibende Veranstaltungen in Pirmasens bis Ende 2011:
+ 22. September 2011, 20 Uhr, Walhalla-Kinocenter DEEF PIRMASENS, Multimediale Lesung mit Visuals und Musik, Eintritt: 7/5 Euro, Karten: kartenvorverkauf@pirmasens.de

+ Herbstferien 2011, JuKuWe, POETRY SLAM WORKSHOP HUGO BALL, IB in Zusammenarbeit mit dem LiteraturBüro Mainz e.V. Info: www.jukuwe-pirmasens.de

+ Do., 27. Oktober 2011, 15 Uhr, Treffpunkt: Stadtbücherei HUGO BALL - JUGENDJAHRE IN PIRMASENS -SPURENSUCHE, Gästeführung mit Anke Vogel und Vera Ulrich (G-IG), Dauer 2,5 h, Teilnahmebeitrag: 6 Euro, Info: A, Vogel, Tel. 06331 62124, AnkeVogel@G-IG.de

+ Do., 27. Oktober 2011, 19.30 Uhr, Carolinensaal, BLAULALA BALLUBASCH ... ODER ALS DER BALL INS ROLLEN KAM, eine DadaREVUE über Hugo Ball und die Folgen von Florian Kaplick, Stadtbücherei Pirmasens, Eintritt frei


+ Fr., 4. – Sa., 5. November 2011, VHS, Hans-Sachs-Str. 2, DADISMUS UND TANZ, Wochenendseminar mit Monika Weiß
+ Do., 10. November 2011, 20 Uhr, Carolinensaal, ULRICH KOCH, Lesung des Hugo-Ball-Förderpreisträgers 2011, Moderation: Michael Braun, Eintritt frei

+ Di., 15. November 2011, 20 Uhr, Festhalle, FALTSCH WAGONI: DEUTSCH IST DADA HOCH 3, Eintritt: 10/5 Euro, Karten: kartenvorverkauf@pirmasens.de, Tel. 06331 842352



+ Mi., 16. November 2011, 19 Uhr, Carolinensaal, Buchsweiler-Tor-Platz, DAS WORT UND DAS BILD SIND EINS, Maler und Dichter gehören zusammen: Hans Arp, Sophie Taeuber-Arp und Hugo Ball
Vortrag von Astrid von Asten, Arp Museum, Bahnhof Rolandseck | VHS Pirmasens
Eintritt: 3 / 2,50 Euro (Abendkasse)

+ Mi., 23, November 2011, 20 Uhr, Walhalla-Kinocenter, PATRICK ROTH, »IN MY LIFE - 12 PLACES I REMEMBER«, Film und Lesung mit dem Hugo-Ball-Preisträger 2002, Moderation: Michaela Kopp-Marx, Eintritt: 7/5 Euro, Karten: kartenvorverkauf@pirmasens.de;Tel. 06331 842352

Überregionale Veranstaltungen:
+++ 14. - 16. Oktober 2011, Erbacher Hof, Mainz, BALL, HESSE, BLOCH - Politik, Literatur, Religion und Psychoanalyse nach dem Ersten Weltkrieg. Eine Tagung der Hugo-Ball-Gesellschaft Pirmasens e.V.
www.hugo-ball-gesellschaft.de
+++ 18. November 2010 - 1. Mai 2011, Arp Museum, Bahnhof Rolandseck HANS ARP: TRAUMANATOMIE
Ausstellung, einschließlich Hugo-Ball-Raum in Zusammenarbeit mit der Hugo-Ball-Sammlung Pirmasens
www.arpmuseum.org


Dienstag, 6. September 2011

Utes Buchbesprechungen: Letzte Helden, Reportagen über die Helden der Arbeit in der ehemaligen DDR

Landolf Scherzer
Berlin 2010, 208 S., Originalausgabe, Taschenbuch, 9,95 €,
Aufbau Taschenbuchverlag

Es sind drei unterschiedliche Reportagen, die der Schriftsteller Landolf Scherzer in diesem Buch zusammengetragen hat: Seine Arbeit bei der Thüringer Tafel, eine Reise nach Tschernobyl und die Suche nach ehemaligen Arbeitern, die als „Helden der Arbeit“ in der DDR ausgezeichnet wurden. Stoff für die dritte Reportage zu sammeln, stellte sich als nicht einfach heraus, denn die Betriebe, in denen die Menschen gearbeitet hatten, existieren seit der Wende nicht mehr.
Auf die Idee, nach den Spuren der „Helden der Arbeit“ zu suchen, brachte den Schriftsteller ein Leserbrief. Ein Mann schickte ihm eine Seite aus dem Neuen Deutschland von 1987, auf der ein Verpflichtungsbrief von fünfzig dieser Helden für noch höhere Leistungen an Erich Honecker abgedruckt war. Scherzer recherchierte, was mit ihnen nach 1989 passiert ist, wie ihr Leben weiter verlief.
Einige der „Helden“ waren nicht mehr auffindbar. Und die, die er aufspürte, wollten nicht mit ihm reden.
Manche hatten Angst, dass sie als „systemnah“ eingestuft würden und möglicherweise ihre jetzige Arbeit verlieren könnten. Andere waren der Meinung, Reporter verzerren das Gesagte und schwiegen deshalb. Ein Baumaschinist aus Tangerhütte bringt es kurz und selbstbewusst auf den Punkt: „An meiner Arbeit ist der Sozialismus nicht kaputt gegangen!"
Ein paar der Befragten riefen den Autor nach dem Gespräch noch an und baten, nichts zu veröffentlichen. Der Autor beschreibt das so:
Manche begründeten die Notwendigkeit, etwas wegzulassen, mit ihrer Meinung, alles Persönliche sei in den Geschichten überflüssig. Nach 20 Jahren gäbe es schließlich eine offiziell feststehende politische Lesart über die DDR und das Leben ihrer Bürger. Ein „Held der Arbeit“, der in der DDR Bauingenieur war, formulierte es fachspezifisch: „Sofort nach der Wende hatten die Politarchitekten aus dem Westen das Haus DDR, wie sie es sehen wollten, schon fix und fertig auf dem Reißbrett. Aber sie zeichneten es derart hässlich, dass keiner auf die Idee gekommen wäre, es auch nur teilweise nachzubauen. Und wenn heute die Vergangenheit der DDR in der Birthler-Behörde oder in einer Stiftung offiziell aufgearbeitet wird, dann auch, weil in diesem vorgezeichneten Haus auf dem Fenster „SED-Unrechtsstaat“ oder der Tür „Missachtung der Menschenrechte“ die inzwischen verblassten Farben immer neu aufgetragen werden.“
Scherzer kommentiert seine bitteren Erfahrungen mit diesem Thema abschließend im Nachwort mit folgendem Satz: „Selbst Nichtsagen kann vielsagend sein."

Eine andere Reportage erzählt darüber, wie er für 3 Wochen im thüringischen Eisenach bei der Tafel arbeitete, wo Bedürftige sich verpflegen lassen können. Dort lernte er viele Menschen kennen. Einerseits natürlich die Bedürftigen selber und andererseits die Helfer, die manchmal selbst Bedürftige sind. Gemeinsam mit den Helfern sammelte er in Supermärkten Lebensmittel, sortierte Brauchbares aus, um zweimal in der Woche Brot, Milch, Gurken, Apfelsinen und Kartoffeln an die „Abholer“ verteilen zu können. Dabei sprach er mit den Menschen. Entstanden sind Geschichten von Abholerfamilien und die „Armut“. Hier klingt manches an, was er als Co-Autor des Buches „In einem reichen Land“ gemeinsam mit Daniela Dahn und Günter Grass veröffentlicht hat, wieder an.
Die Tafeln sind an der Abschaffung der Armut interessiert, aber ohne Armut müssten sie sich selbst abschaffen.“, bringt es ein Helfer auf den Punkt.

„Das Wort Tschernobyl heißt auf Deutsch „schwarzer bitterer Wermut“, so beginnt Scherzer seine dritte Reportage des Buches, die vom Versuch handelt, in die gesperrte Zone um Tschernobyl zu gelangen. Auf die Idee bringt ihn eine Veröffentlichung einer Ukrainerin „Eine Mohnblumenliebe“, das man ihm während einer Lesung in Berlin überreicht. Scherzer begleitet im Jahr 2007 eine Hilfsgütersendung in die Region des ehemaligen Atomkraftwerkes. Dort spricht er mit Betroffenen und dabei wird ihm klar, welche Bedeutung rote Klatschmohnblüten für Ukrainer haben. Er erfährt, wie die Behörden arbeiten und den Opfern geholfen oder nicht geholfen wird. Auch berichtet er, wo die Hilfesendungen landen und wie die Helfer arbeiten. Ein Satz, von einer Ukrainerin ausgesprochen, bringt klar zum Ausdruck, was Scherzer sagen möchte: „Wer still hilft, hilft anderen. Wer laut hilft, hilft auch sich".
Als der Autor dann schließlich nach mehreren vergeblichen Versuchen die Möglichkeit bekommt, in die Sperrzone zu gelangen, schlägt er aus. „Erlebnistourismus“ auf Kosten anderer Menschen lehnt er ab.

Landolf Scherzer wurde 1941 in Dresden geboren. Zur Zeit lebt er in Thüringen und ist als freier Schriftsteller tätig. Er verfasste literarische Reportagen über längere Zeiträume wie „Der Erste“ oder „Der Zweite“, aber auch Bücher wie „Immer geradeaus - zu Fuß durch Europas Osten" oder „Der Grenzgänger".



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Sonntag, 4. September 2011

Buchbesprechung: Eis und Sorbet selbst gemacht /Geschenke aus der eigenen Küche


Für die wenigen warmen Stunden, die September und Oktober noch bieten, sollten wir uns rüsten. Vielleicht für ein eiskaltes Vergnügen? Leichte und raffinierte Rezepte für köstliches Eis, die sich mit oder ohne Eismaschine zubereiten lassen. Ob Eis am Stiel, leichte Parfaits, erfrischendes Fruchteis oder Eisgetränke - die unkomplizierten Rezepte machen Lust auf Sommer, Sonne, Eiszeit! Das Kapitel über Bio-Eis zeigt, wie Eis ganz ohne Chemie-Pülverchen zubereitet werden kann. Denn Eis aus hochwertigen natürlichen Zutaten ist nicht nur gesund, es schmeckt auch einfach besser.
Mit Grundrezepten und vielen Eisvarianten, darunter auch Rezepte ohne Ei, ohne Zucker oder ohne Milch.
Hilmar Jaedicke/Thomas Laboch
Selbstgemacht: Eis & Sorbet
Köln 2011, gebunden, 90 S., 44 Rezepte
€ 9,99 D, VGS


Geschenke aus der eigenen Küche sind ganz besondere Geschenke, wenn jemand den jeweiligen Koch oder die jeweilige Köchin schon schätzt oder es ab sofort tun soll.
Wer überraschende, neue Ideen für selbstgemachte Geschenke aus der Küche sucht, findet hier 40 Rezepte für Pesto und Pasten, Gewürzmischungen und Öle, Marmeladen, Saucen, Sirup und Süßes. Schnell und einfach hergestellt sind Rosmarin-Zitronen-Salz, Tomatenketchup, Himbeeressig oder Hagebutten-Marmelade. Wer es ausgefallener mag, überrascht seine Freunde mit Holunderblütensirup, schwarzen Walnüssen, Quittenkonfekt oder Zitronenkonfit...  Da kann kein Blumenstrauß mithalten!
Stephan Krauth
Selbstgemacht: Kulinarische Mitbringsel
Köln 2011, gebunden, 90 S., 40 Rezepte
€ 9,99 D, VGS

Freitag, 2. September 2011

ADHS bei Kindern früh feststellen

Forscher von der Universität in Landau haben einen Test entwickelt, mit dem sicherste Anzeichen einer Aufmerksamkeits-Defizit- beziehungsweise Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) bereits im Kindergartenalter erkannt werden können.

Mittwoch, 31. August 2011

mare TV die nächsten Tage und Wochen

Dalmatiens Süden
Donnerstag, 1.9., 20.15 Uhr, NDR Fernsehen
Kroatiens Küste ist für ihre Schönheit berühmt: Lagunen, Deltas, Berge, zahllose Inseln und schmucke Städte machen den Reiz der Region zwischen Split und Dubrovnik aus. Im venezianisch geprägten Dubrovnik besucht mareTV einen Gemüsehändler, der im Jugoslawienkrieg die "Marine von Dubrovnik" mitbegründete.
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Andalusien
Donnerstag, 15.9., 20.15 Uhr, NDR Fernsehen
Kilometerlange Strände, sanfte Hügel mit Kiefern- und Pinienwäldern, weiße Dörfer und stolze Menschen: Die Costa de la Luz, die Küste des Lichts in Andalusien, hat eine lange, wechselvolle Geschichte und ein ganz eigenes Lebensgefühl. mareTV trifft einen Fischer mit Flamenco-Faible, besucht begeisterte Walforscher und erfährt, warum einer der besten Schinken Spaniens nur mit Hilfe des Meeres gelingt.
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Dienstag, 30. August 2011

CDs - Vorankündigung: Das neue Coldplay Album in den Startlöchern




Every Teardrop is a Waterfall

cp
Coldplays heißersehntes fünftes Studioalbum Mylo Xyloto (sprich: my-lo zy-letoe) wird in Deutschland am 21.10.2011 veröffentlicht.
Markus Dravs, Daniel Green, Rik Simpson produzierten den Nachfolger von Viva La Vida (2008), das in 36 Ländern auf Platz 1 der Charts einstieg, darunter in U.K, in den U.S.A. und selbstverständlich auch in Deutschland. Zusätzlich legte Brian Eno Hand an Komposition und Produktion des neuen Werkes.

Mylo Xyloto wird digital, auf CD und auf Vinyl erscheinen und auch diesmal haben sich Coldplay für ihre Fans etwas besonderes einfallen lassen: so wird der 180 Gramm Vinyl Ausgabe ein edles Poster beigelegt sein - außerdem wird es eine Special limited Pop-Up Album Version geben, die ein Deluxe Hardcover Buch (mit Graffiti-Kunst von David A. Carter), die Vinyl, die CD, exklusive Fotos, sowie Studio – und private Tagebuch-Auszüge beinhalten wird.

Die Hälfte der CD-Auflage wird im vollfarbigen Artwork verpackt sein, während die anderen 50% ein gespiegeltes CD-Booklet haben werden, mit einem gestanzten silbernen Pappschuber der die Initialen „M X“ zeigt. Wer sich ein genaueres Bild davon machen möchte, sollte die Band-Websitewww.coldplay.com besuchen, denn dort wurde soeben das Wechsel-Albumcover enthüllt.
Vorab wird es ab dem 09.09.2011 die zweite Single namens „Paradise“geben, die die Nachfolge von Coldplays aktuellem Hit „Every Teardrop Is A Waterfall“ antreten wird. Zeitgleich wird der Titel auch an die Radiostationen gehen.

Faktencheck Coldplay:
über 50.000.000 weltweit verkaufte Alben, unzählige Awards darunter 7 GRAMMY Awards, sechs Brit Awards und 4 MTV Video Music Awards, 2 Echo Awards, sowie Gold- und Platinauszeichnungen weltweit.

Sonntag, 28. August 2011

Garden of Sinners - Animé-Dramen mit düsteren Atmosphären

Garden of Sinners Film 1 - Thanatos (Japan 2007) - DVD 1/7, FSK 16Regie : Ei Aoki

2008 - Jurypreis des Media Arts Award des japanischen Kulturministeriums 
In einem leer stehenden Gebäude findet eine Reihe geheimnisvoller und unerklärlicher Selbstmorde statt. Alle betreffen gewöhnliche 08/15-Mädchen. Während die Polizei vergeblich versucht, das Rätsel zu lösen, ist die Bevölkerung davon überzeugt, dass ein Gespenst hinter den tragischen Vorfällen steckt. Aozaki betraut Shiki mit der Untersuchung dieser verwirrenden Ereignisse. 
Diese Animations-Spielfilmreihe von Type Moon („Fate/Stay Night“) und Ufotable („Tales of Symphonia“) ist Kult! Mit seiner plastischen und fast schon hypnotischen Schönheit beschert uns dieses Meisterwerk einen Thriller voller Spannung, dessen urbane Melancholie an die Virtuosität von „Ghost in the Shell“ und „Ring“ erinnert.


"Der Film endet mit einer ominösen, beängstigenden Note, die andeutet, dass (...) alles nur ein Vorspiel war für das, was noch kommen mag; und wenn die Qualität dieses Filmes ein Indikator ist, dann wird es ein wahrer Höllenritt. (...) Und sei es nur, um in Ehrfurcht zu verfallen, sollte Kara no Kyoukai seinen Weg auf jede Wunschliste finden - Filme wie dieser sind der Traum eines jeden Action-Fans.
Wertung 8,1/10" 

Anime-Planet.com 



2 CDs (48 Min. + 30 Min. Soundtrack-CD)



Garden of Sinners Film 2 - Mordverdacht (Japan 2007, Teil 1) - DVD 2/7, FSK 16

Regie : Takuya Nonaka

Schon wieder wurde eine Leiche gefunden. Jetzt sind es schon fünf Opfer, die man grausam entstellt gefunden hat. Mikiyas Cousin arbeitet bei der Polizei und warnt ihn, denn bei der letzten Leiche fand man das Emblem seiner Schule. In Mikiya steigt eine böse Vorahnung auf. Könnte seine Freundin Shiki etwas damit zu tun haben? Um das herauszufinden, versteckt er sich auf ihrem Anwesen – doch böse Vorahnungen ziehen oft grausame Wahrheiten nach sich.
2 CDs (58 Min. + 33 Min. Soundtrack-CD)

Garden of Sinners Film 3 - Verbliebener Sinn für Schmerz (Japan 2008) - DVD 3/7, FSK 16

Regie : Mitsuru Obunai

In einer verlassenen Untergrund-Bar werden die Körper junger Männer gefunden, denen man Arme und Beine abgerissen hat. Toko bekommt den Auftrag, den Mörder zu finden und wenn es sein muss zu töten. Ein Auftrag wie geschaffen für Shiki. Die ahnt bereits, dass der Täter vom gleichen Schlag ist, wie sie selbst und kann es kaum erwarten, auf die Jagd zu gehen. Doch auch ihr Freund Mikiya ist schon auf den Fersen des Mörders – und nimmt ihn in Schutz. Wer in diesem obskuren Spiel Täter und wer Opfer ist, wird immer undurchsichtiger. Doch inmitten dieses Durcheinanders bricht ein furchtbarer Taifun über die Stadt herein und fegt die Nebel hinweg – es sieht aus, als könnte in dieser Nacht Blut regnen. 
2 CDs (56 Min. + 35 Min. Soundtrack-CD)

Garden of Sinners Film 4 - Der leere Tempel (Japan 2008) - DVD 4/7, FSK 16

Regie : Teiichi Takiguchi

Mit schwersten Verletzungen wird eine junge Frau ins Krankenhaus eingeliefert. Zwei Jahre später erwacht sie aus ihrem Koma. Doch seit ihrem Erwachen stimmt etwas nicht mit ihren Augen. Sie sieht furchtbare Dinge, und unter ihren Blicken zersplittert die Welt wie ein berstender Spiegel. Verwirrt und verängstigt versucht sie, sich die Augen auszustechen. Doch dann taucht eine eigenartige, junge Frau auf, die sich selbst als Logopädin vorstellt. Ein Vorwand, um sich Zugang zum Krankenhaus zu verschaffen und an das Mädchen ranzukommen, das aus dem Koma erwacht ist. Sie hat allerdings nicht das geringste Interesse daran, sich um ihr Sprachvermögen zu kümmern. 
2 CDs (50 Min. + 22 Min. Soundtrack-CD)


Garden of Sinners Film 5 - Paradoxe Helix (Japan 2008) - DVD 5/7, FSK 16 

Regie : Takayuki Hirao


Es ist ein grausamer Anblick, der sich dem geschockten Obdachlosen bietet, als er die Leichen des Ehepaars Enjo in deren Wohnung findet. Als er jedoch kurz darauf in Begleitung der Polizei zurückkehrt, öffnet Herr Enjo quicklebendig die Tür. Was um alles in der Welt geht hier vor? Irgendetwas Seltsames geschieht hier. Shiki scheint bereits zu ahnen, warum die Regeln von Leben und Tod nicht mehr gelten. Oder sollte es wirklich nur Zufall sein, dass sie den Sohn der Enjos aufgespürt und bei sich aufgenommen hat? Auch Toko Aozaki weiß offenbar mehr. Doch erst allmählich fügen sich die Teile dieses magischen Puzzles zu einem surrealistischen und tödlichen Ganzen. 
2 CDs (115 Min. + 62 Min. Soundtrack-CD)

"Wunderbar und mit viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt (...) ...einen dermaßen grandiosen Zeichenstil, der mit einem opulenten Soundtrack unterlegt wird, haben wir schon seit Ewigkeiten nicht erfahren." 
Gameplay Gamers
 


Garden of Sinners Film 6 - Verlorene Erinnerung (Japan 2008) - DVD 6/7, FSK 16Regie : Takahiro Miura


Azaka ist eine junge und vielversprechende Magierin. Kein Wunder, schließlich ist sie die Schülerin der legendären Toko Aozaki. Doch in letzter Zeit geschehen an ihrer Schule seltsame Dinge. Alles beginnt mit dem Selbstmord einer Schülerin. Bald darauf verschwindet eine ganze Schulklasse einfach spurlos und Gerüchte von Feen machen die Runde. Laut darüber sprechen will aber niemand, so tief sitzt die Angst in den Herzen. Deshalb schickt Toko ihre „Geheimwaffe“: Shiki Ryogi. Mit ihrer Todessicht müsste Shiki dazu in der Lage sein, die Feen zu finden, wenn es überhaupt welche gibt. Azaka passt das allerdings gar nicht … 
2 CDs (115 Min. + 62 Min. Soundtrack-CD)

Freitag, 26. August 2011

Buchbesprechung: Selbstbehandlung mit der Stimmgabel?

Thomas Künne / Dr. med. Patricia Nischwitz
STIMMGABEL-SET
Die Kosmische Hausapotheke für Alltagsbeschwerden von A bis Z
Akupunkturpunkte sanft und wirkungsvoll einschwingen
Mit Venus-Stimmgabel made in Germany
Mit einem Vorwort von Dr. Ruediger Dahlke
Murnau, 1. Aufl. Jan. 2011,  Hardcover mit Stimmgabel, 190 S.,
24,95 € (D), Mankau Verlag

10,3 cm im Original
Aktivieren Sie Ihre Selbstheilungskräfte mal auf eine ganz neue und angenehme und vielleicht auch wirkungsvolle Weise: Durch einfaches Aufsetzen einer schwingenden Stimmgabel können Sie die seit Jahrtausenden bewährten Akupunkturpunkte zur Linderung der am weitesten verbreiteten Symptome von A (z.B. Allergien) bis Z (z.B. Zahnschmerzen) einschwingen und anregen. Die beiliegende Venus-Stimmgabel, ein hochwertiges Qualitätsprodukt „made in Germany“, soll dabei helfen. Leider ist sie zu klein ausgefallen, so dass man sich eine wirklich große und lange wie intensiv schwingende Stimmgabel mit viel "Vibrations" wünscht.
In leicht verständlichen Erklärungen sowie wegweisenden Grafiken findet auch der ungeübte Laie leicht diejenigen Wirk- und Energiepunkte, die seine Beschwerden heilen sollen. Zudem wird die Symbolik jedes Symptoms sowie dessen bewusste Bearbeitung so beleuchtet, dass ein Zugang zur tatsächlichen Ursache der entsprechenden Blockade sichtbar wird.
Diesen ganzheitlichen Ansatz fügen Thomas Künne, Schwingungsexperte und Berater der psychosomatischen Medizin, und Dr. med. Patricia Nischwitz, Schulmedizinerin mit Schwerpunkt Naturheilverfahren und Akupunktur, zu einem netten Praxisbuch der Phonophorese (Stimmgabel-Therapie) zusammen: Mit der „Kosmischen Hausapotheke“ können Sie sich selbst therapieren – jederzeit, überall und ohne Nebenwirkungen. Wem's hilft spart viele Stunden Wartezeit in den Praxen.


Thomas Künne (geb. 1958) ist Berater in psychosomatischer Medizin, beratender Astrologe und Astrosoph sowie Mitglied und Referent im Dachverband Geistiges Heilen e. V. (DGH). Nach abgeschlossenem Studium der Germanistik und Bildenden Kunst, intensiven Ausbildungen in „Archetypischer Medizin“ bei Ruediger Dahlke und dem Studium der Astrologie und Astrosophie veröffentlichte der Autor zahlreiche Bücher und Essays über komplexe Vorgänge der Innen- und Außenwelt. Thomas Künne führt eine eigene Beratungspraxis mit Seminarräumen in Limburg an der Lahn, wo er u. a. die Kunst der Phonophorese lehrt.
Dr. med. Patricia Nischwitz (geb. 1956) praktiziert als Fachärztin für Allgemeinmedizin in einer großen fachübergreifenden Gemeinschaftspraxis im Rhein-Main-Gebiet. Seit Ende der 1980-er Jahre widmet sie sich neben der Schulmedizin auch der Alternativmedizin und arbeitet heute überwiegend mit Akupunktur, Homöopathie, Kinesiologie und anderen Naturheilverfahren. Sie hat eine Ausbildung in Physioenergetik absolviert und ist Mitglied in der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur (DÄGfA), im Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren (ZÄN) sowie beim Deutschen Zentralverband homöopathischer Ärzte (DZVhÄ). Beim Colleg Akupunktur und Naturheilverfahren (CAN) ist sie als Tutorin tätig.

Mittwoch, 24. August 2011

Spiele: LUNA - Im Tempel der Mondpriesterin von Hall Games




"Das Ende ihrer Regentschaft ist nahe. Es ist Zeit, Platz zu machen für eine neue Trägerin der Bürde. Sie wird die Taten der Novizen beobachten, die ihre Orden repräsentieren und sich um ihre Gunst bemühen. Dann muss sie ihre Entscheidung treffen. Welcher Orden wird sich vor ihr als würdig erweisen, ihre Nachfolgerin bestimmen zu dürfen? Danach wird es eine neue Mondpriesterin geben, die ihren Titel übernimmt: LUNA", so lautet der einführende Text in der Spielanleitung.


Im Laufe von sechs Aktions- und Wertungsrunden müssen durch geschickten Einsatz der Novizen möglichst viele Einflusspunkte und Sitzverbesserungen im Tempelrat gesammelt werden, um so die Priesterin zu überzeugen. Es gibt verschiedene Aktionsmöglichkeiten, von der einfachen Inaktivsetzung der Novizen bis zum allumfassenden Gesamtschritt. Ziel ist es, die Insel der Luna zu betreten, um Punkte zu bekommen, und die Insel des Abtrünnigen zu meiden, damit man Punkte nicht verliert. Das Errichten von Kultstätten hilft bei den Punkten, sie sind beim Abtrünnigen nicht anfällig für Minuspunkte. 
Die Novizen-Figuren der Spieler bewegen sich über sieben Inseln, die eine zentrale Tempelinsel umgeben. Die Figuren werden dabei nach dem "Worker-Movement"-Prinzip genutzt. Das bedeutet, dass sie nicht in jeder Runde neu eingesetzt werden, sondern dass sie in jeder Runde dort starten, wo sie die vorherige beendet haben - somit ist die Bewegung der Figuren ein wichtiger Teil der Aktionen. Denn nur, wenn man zur richtigen Zeit am richtigen Ort steht, kann man durch den Bau von Kultstätten, das Antreten des Tempeldienstes und durch die Teilnahme an den Gottesdiensten der Mondpriesterin die spielentscheidenden Einflusspunkte erwerben. Weitere Aktionen wie das Anwerben zusätzlicher Novizen oder das Erlangen der Gunst der Insel-Priester sind unerlässliche Hilfen, die vielfältigen Aktionsmöglichkeiten geschickt vorbereiten und kombinieren zu können.


"LUNA – Im Tempel der Mondpriesterin" von Stefan Feld ist ein sehr anspruchsvolles, taktisches, interessant gestaltetes und vielschichtiges  Spiel mit strategischen und interaktiven Elementen. Es ist spielbar für 1-4 Spieler ab 12 Jahren und dauert etwa 20-25 Minuten pro Spieler. Die variable Positionierung der Inseln und der Figuren zu Spielbeginn sorgen für Abwechslung und ermöglichen immer wieder andere Vorgehensweisen. Die Einstiegshürde ist sehr hoch und das Verstehen benötigt enorme Zeit und gemeinsame Anstrengung. 12-Jährige sind absolut überfordert, sie werden keine Freude beim Alleinspielen haben. Erwachsene grübeln allerdings auch ganz schön lange über die Zusammenhänge und Spielmöglichkeiten. Ich gestehe, dass ich zwei Anläufe genommen habe und beide Male nicht sehr weit in das Spiel mit den anderen vordringen konnte.Viele Fragezeichen. Dringend erforderlich sind klarere Zielangaben, was die Spieler ansteuern sollen und mit welchen Strategien sie dies gestalten können. Die Spieler möchten wesentlich früher die vielfältigen Möglichkeiten zu nutzen wissen.

Montag, 22. August 2011

CDs - Niveauvolles von ECM: Night Song


Ketil Bjernstad / Svante Henryson
Night Song
Ketil Bjernstad: Klavier, Svante Henryson: Cello Januar 2011
Ketil Bjørnstad kehrt zum Klavier-Cello-Duo zurück. Eine Instrumentierung, wie man sie in den Jahren 1996 und 1998 in zwei seiner beliebtesten Alben, "The River" und "Epigraphs" mit David Darling, definiert fand. Die neue Zusammenarbeit mit Svante Henryson aber erzählt eine andere Geschichte, und nicht nur, weil der schwedische Cellist ein Spieler von diversifizierter Sensibilität ist. Der konzeptionelle Rahmen von "Night Song" wurde aus einer anderen Perspektive entwickelt. Es ist eine stimmungsvolle Aufnahme, dunkel gefärbt und melancholisch. Ketil Bjørnstad Arbeit gewinnt weiter an Kontur. Jedes seiner ECM-Alben wurde gelobt in der Presse, so das jüngste "Remembrance"-Album in Deutschland von „Jazzpodium“ als "klang-und formschöne Jazz-Kammermusik" beschrieben und von der britischen „Daily Express“ als "exquisit, faszinierend und in seiner ruhigen Art und Weise, lebensbejahend." Als Romanautor sorgt Bjørnstad auch für Schlagzeilen. Sein Buch "To Music" gewann die Prix des lecteurs-Auszeichnung in Frankreich, gelang in die Bestsellerlisten in Deutschland und war für den Foreign Fiction The Independent-Preis in Großbritannien ernannt. Der überaus produktive Autor wird jetzt auch zum Rivalen der produktivsten Musiker. Und wo einst Bjørnstad die Disziplinen getrennt hielt, sind heute seine Erzählungen immer miteinander verwoben und aufeinander bezogen. In seinen Liner Notes für "Night Song" verweist er auf seinen Roman "The River" (auf Norwegisch "Elven") und seine Hauptfigur Aksel Vinding, der die musikalischen Obsessionen seines Schöpfers teilt. Je mehr Rollen ineinander verschwimmen, desto schwieriger wird es, zu sagen, ob Bjørnstad ein Autor ist, der Musik macht, oder ein Musiker, der schreibt. In "Night Song", in Oslo 2009 aufgenommen, spielt Bjørnstad mit einem musikalischen Partner, der in der Kammermusik sehr versiert ist, aber auch sonst ein künstlerisches Universalgenie. Svaente Henryson klassische Referenzen umfassen vier Jahre als Bassist mit dem Oslo Philharmonic und zwei Jahre als Solobassist mit dem Norwegian Chamber Orchestra. Als Cellist arbeitet er heute in Duos und Trios mit aufstrebenden klassischen Musikern wie den Pianisten Roland Pöntinen und Bengt Forsberg, Klarinettist Martin Frost, Mezzosopran Anne Sofie von Otter und Bariton Mikael Samuelson. Henryson ist auch Komponist von Musik für Gesangs- und Instrumental-Ensembles in allen Größen und seine umfangreiche Werkeliste umfasst Konzerte für Cello und Bass, Chor-Kompositionen, Kammermusik. Vier der Kompositionen auf „Night Song" sind aus seiner Feder. ECM Hörer hörten Henryson zum ersten Mal als Mitglied des Magnetic North Orchestra von Jon Balke auf "kyanos" (2001). Im Jazz Kontexten, hat er auch in verschiedenen Formationen mit Tord Gustavsen, Marilyn Mazur, Nils Petter Molvaer, Arild Andersen und anderen gespielt. Henryson zuvor mit Ketil Bjørnstad auf "Seafarer‘s Song" (Emarcy Records) aufgenommen. Zu seinen grenzüberschreitenden Ausflügen in die Welten von Pop und Rock gehören Kompositionen mit Elvis Costello, Auftritte auf Alben mit Stevie Wonder und Ryan Adams, und eine 3-jährige Tätigkeit als Bassist mit Yngwie Malmsteen’s Hard Rock Band. Beschrieben als „ein kulturelles Wunderkind“ von „The Guardian“ (John Fordham), studierte Ketil Bjørnstad Klavier in Oslo, London und Paris und steuerte eine Karriere in der klassischen Musik an, bis er mit Jazz Berührung bekam. 1973 kam sein Debüt-Album mit Arild Andersen und Jon Christensen aus der Rhythmus-Section. Von Anfang an war er auch als Journalist und Autor tätig. Von 1972-1998 arbeitete er als Musik- und Literaturkritiker für die norwegische Tageszeitung Aftenposten. Er veröffentlichte sein erstes Buch mit Gedichten 1972 und seinen ersten Roman im Jahr 1974. Viele Bücher sind seitdem gefolgt und Übersetzungen in Dänisch, Schwedisch, Deutsch, Niederländisch, Finnisch, Englisch, Französisch, Tschechisch, Polnisch, Koreanisch, Russisch, Bengalisch, Griechisch und Türkisch erschienen. Seine ECM-Alben sind "Water Stores" (1993, mit Terje Rypdal, Bjorn Kjellemyr, Jon Christensen, Per Hillestad), "The Sea" (1994, mit Rypdal, Christensen, David Darling), "The River" (1996, mit Liebling ), "The Sea II" (1996, mit Rypdal, Darling, Christensen), "Epigraphs" (1998, mit Darling), "Life In Leipzig" (2005, mit Rypdal), "The Light" (2007, mit Randi Stene, Lars Anders Tomter) und "Erinnerung" (2009, mit Christensen, Tore Brunborg). Auch die Soundtracks zahlreicher Filme, darunter mehrere von Jean-Luc Godard, stammen von ihm: "Notre Musique", "The Old Place", "Histoire(s) du Cinema", "JLG / JLG", "Forever Mozart" und "Eloge de l'amour".