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TEUFELSKINDER von Jules Amedée Barbey D'Aurevilly
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Samstag, 29. April 2023
Fantasien zur Nacht (Video): INNERSPACE
Contemporary Dance: DANSENS HUS
Sticky - Økoheltter 6-7. mai 2023
from Dansens Hus
Donnerstag, 27. April 2023
29.04.23: Städtische Bühnen Frankfurt im Bockenheimer Depot: „Bach – Bartók – Bihari“ – Die Roma und Sinti Philharmoniker im Bockenheimer Depot
Dirigent Bildnachweis: Veranstalter |
„Bach – Bartók – Bihari“ – mit diesem programmatischen Dreiklang präsentieren sich die Roma und Sinti Philharmoniker am Samstag, 29. April 2023, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot der Städtischen Bühnen Frankfurt am Main. Unter der Leitung von Riccardo M Sahiti treten die Streicher der mit professionellen Roma- und Sinti-Musikern besetzten Philharmoniker mit einem Programm auf, das dem selbst definierten Credo des Projektorchesters entspricht: nämlich das musikalische Erbe der größten europäischen Minderheit zu pflegen und weiterzutragen.
Im November 2022 feierten die Roma und Sinti Philharmoniker mit dem Hauptstadt-Publikum in der Berliner Philharmonie ihr 20-jähriges Bestehen mit einem Festkonzert unter der Schirmherrschaft des hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein. Die Philharmoniker verstehen sich ortsungebunden als Botschafter der internationalen Verständigung durch und mit Musik, wollen aber ihre Frankfurter „Wurzeln“ nicht verleugnen: Ihr Gründungskonzert fand im Jahr 2002 im Frankfurter Philantropin statt. Seitdem ist das Orchester oftmals in der Stadt Frankfurt aufgetreten, von wo aus sein künstlerischer Leiter Riccardo M Sahiti als gebürtiger Rom mit Herkunft aus dem ehemaligen Jugoslawien den Aufbau des Klangkörpers vorangebracht hat. Für dieses Engagement erhielt er aus den Händen des damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck das Bundesverdienstkreuz; zudem zeichnete ihn die Stadt Frankfurt als „herausragende Persönlichkeit mit Migrationshintergrund“ aus. Unvergessen bleibt die deutsche Erstaufführung des „Requiems für Auschwitz“ in der Alten Oper im Jahr 2012, aber auch das Open-air-Konzert auf dem Römer zur Wiedereröffnung der Frankfurter Altstadt im Jahr 2018.
Zum Programm:
Mit einem „Fast Dance“ von János Bihari (1764-1824) erklingt die folkloristisch wie klassisch inspirierte Tonsprache des ersten Roma-Komponisten aus dem 18. Jahrhundert, dessen kompositorisches Schaffen schriftlich erhalten geblieben ist, weil Musikerkollegen seine Melodien niederschrieben. Er selbst konnte Noten weder lesen noch schreiben, musizierte als Geiger und galt als bedeutender Vertreter der damals noch so genannten „Zigeunermusik“. Er galt als wichtigster Interpret des „Verbunkos“, einer ungarischen Tanzmusik. Roma gelten als die eigentlichen Träger des Verbunkos. Seine melodischen Ideen beeinflussten zahlreiche Komponisten, darunter auch Beethoven, Brahms, Liszt und Strauss, und prägen bis heute das Bild ungarischer Nationalmusik.
Volkstümliches Kolorit prägt auch das Divertimento (übersetzt: „Spaß“, „Vergnügen“) für Streichorchester von Béla Bartók (1881-1945), mit dem das Orchester ein weiteres Exempel für die vielfältige Beeinflussung der europäischen sogenannten klassischen Musik durch die Tradition der Roma statuieren möchte. Tänzerisch, lebensbejahend, ungestüm und voller Herzblut kommt die Musik in den Ecksätzen daher, während der Mittelsatz Ausdruck von Bartóks Nachdenklichkeit zu sein scheint, die ihn während des Komponierens im Schweizer Sommerurlaub 1939 prägte: Angesichts von drohendem Krieg war er hin- und hergerissen, ob er in seiner deutsch-freundlichen Heimat Ungarn bleiben oder auswandern sollte. Er entschied sich schließlich für die Auswanderung.
Tutti Bildnachweis: Veranstalter |
Sebastian Bach (1685-1750) stellen sich die Solisten Julian Dedu, Konzertmeister Roma und Sinti Philharmoniker, und Gheroghe Urziceanu, ebenfalls „Stammspieler“ des Orchesters, in den Dienst jenes Komponisten, um dessen richtungsweisendes Oeuvre kein Musiker der im weitgefassten Sinne klassischen Musik herumkommt.
Die Roma und Sinti Philharmoniker legen mit der Interpretation seiner Musik Zeugnis davon ab, dass sich ihr künstlerisches Selbstverständnis nicht auf die Pointierung ihrer ethnischen Perspektive beschränkt, sondern sie europäische Orchestermusik als eine Quelle unendlicher Reichhaltigkeit begreifen.
Rodin Moldovan, Solocellist der Roma und Sinti Philharmoniker, interpretiert mit Jacques Offenbachs Elegie „Les larmes de Jacqueline“ („Die Tränen von Jacqueline“) op. 76 Nr. 2 für Orchester und Streicher eines jener Solostücke, die Offenbach sich als leidenschaftlichem Cellisten selbst auf den Leib geschrieben hat. Es ist ein Werk voller Melancholie – genau jener Gefühlsregung, die der rhythmisch angefachten Virtuosität der Roma-Musik entgegengesetzt zu sein scheint. Doch sie ist auch deren komplementäres Element: Der musikalische Gestus der Roma ist auch für den authentischen Ausdruck tief empfundener Traurigkeit und Nachdenklichkeit bekannt.
„Die Roma und Sinti Philharmoniker – Roma-Romantik“ – unter diesem Titel ist beim Philharmonischen Verein der Roma und Sinti bzw. bei den Roma und Sinti Philharmonikern eine CD erhältlich, die das Frankfurter Konzert des Orchesters im Bockenheimer Depot am 8. Januar 2020 zum Gegenstand hat. Es enthält Werke von Johann Strauss jr., Pietro Mascagni, Camille Saint-Saens, Peter Tschaikoswki, Franz Lehár und Antonín Dvorák. Die Leitung des Mitschnitts hat Riccardo M Sahiti.
30.04.23: Oper Frankfurt a.M. - Einführung zu Händels Oratorium HERCULES von Dramaturg Zsolt Horpácsy
Donnerstag, 20. April 2023
Mousonturm Frankfurt a.M.: Saubermenschen und Drecksarbeit
Foto: Semiotiken der Drecksarbeit (c) Dorothea Tuch
Liebe Saubermenschen*,
Nuray Demir kommt mit Semiotiken der Drecksarbeit (21.+22.04.) an den Mousonturm und räumt mal so richtig auf. Gereinigt werden sollen die Kultur-Institutionen von hartnäckigen ideologischen Ablagerungen. Vor allem von denen, die dazu führen, dass People of Colour den Dreck wegmachen, während sie in den Kurator*innen-Büros ansonsten wenig zu suchen haben -> Trailer. Auch Emine Sevgi Özdamar gibt der türkischen Diaspora in ihrer Lesung (22.04.) eine Stimme. Ihr Bestseller Ein von Schatten begrenzter Raum ist ein Loblied auf ein Nachkriegseuropa, in dem es für kurze Zeit möglich schien, mit den Mitteln der Poesie Grenzen einzureißen.
Geschlecht ist weder Zauberei, Geheimnis noch Betrug, wird aber immer wieder damit in Verbindung gebracht. Jeanne Jens Eschert zaubert in der Solo-Performance gender is a magic trick i forgot how to perform (23.-25.04.) mit diesen Vorurteilen, sodass sie sich hoffentlich bald in Luft auflösen.
grim104 lässt gleich ein ganzes Imperium entstehen auf der Tour, die das Zugezogen Maskulin-Mitglied auch in den Mousonturm (23.04.) bringt.
Der Dreck und die Vorurteile müssen weg!
Das Programm von Theater der Welt (29.06.–16.07.) ist veröffentlich und Karten sind im Vorverkauf.
Das Gleiche gilt für Summer in the City (18.07.-22.08.).
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Donnerstag, 13. April 2023
HIGHLIGHTS IM SPIELPLAN DER OPER FRANKFURT IM APRIL 2023
The Prodigal Son Brian Michael Moore (Jüngerer Sohn) und Ensemble Bildnachweis: Barbara Aumüller |
Zwei Kirchenparabeln von Benjamin Britten
(The Prodigal Son): Ensemble Bildnachweis: Barbara Aumüller |
Mitwirkende The Prodigal Son: Michael McCown (Der Versucher [Der Abt]), Magnús Baldvinsson (Vater), Jarrett Porter (Älterer Sohn), Brian Michael Moore (Jüngerer Sohn), Kiduck Kwon, Stephen Matthews, Richard Franke, Younjin Ko, Gideon Henska, Christopher Jähnig, Agostino Subacchi (Chor der Knechte, Schmarotzer und Bettler), Solisten des Kinderchores der Oper Frankfurt (Junge Knechte und Stimmen aus der Ferne)
Mitwirkende The Burning Fiery Furnace: Michael McCown (Nebukadnezar),
Danylo Matviienko (Der Astrologe [Der Abt]), Barnaby Rea (Hananja), Brian Michael Moore (Misael),
Pilgoo Kang (Azarja), Jarrett Porter (Herold und Führer der Höflinge), Kiduck Kwon, Stephen Matthews, Richard Franke, Younjin Ko, Gideon Henska, Christopher Jähnig, Agostino Subacchi (Chor der Höflinge), Solisten des Kinderchores der Oper Frankfurt (Fünf Begleiter)
Weitere Vorstellungen: 5., 8., 10., 12., 14., 17., 19. April 2023
Alle Vorstellungen beginnen um 19 Uhr.
Preise: € 20 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Mit zwei Kirchenparabeln im Bockenheimer Depot setzt die Oper Frankfurt ihre lose Reihe aus Werken von Benjamin Britten (1913-1976) fort. 1948 gründete der britische Komponist mit gleichgesinnten Freunden in dem an der ostenglischen Küste gelegenen Fischerort Aldeburgh ein noch heute bestehendes Musikfestival. Zu den dort erprobten neuen Spielorten für das Musiktheater gehört auch die Pfarrkirche St. Bartholomew im nahe gelegenen Städtchen Orford. Für diesen Raum schuf Britten zusammen mit seinem Librettisten William Plomer musikalische Gleichnisse nach Texten aus der Bibel als Symbiose zwischen christlichen und fernöstlichen Theaterformen. Britten entwickelte dafür eine neue Tonsprache, indem er zusätzlich zur herkömmlichen Orchesterbesetzung auch exotische Instrumente einsetzte, wobei sein Personalstil gleichwohl erkennbar bleibt. Das Publikum darf gespannt darauf sein, wie die erstmals in Frankfurt gezeigten Werke im Bockenheimer Depot, das einem Kirchenraum nicht unähnlich ist, zur Geltung kommen.
Zum Inhalt der beiden Kirchenparabeln: The Prodigal Son (1968) erzählt von einem Vater und dessen beiden ungleichen Söhnen. Der jüngere lässt sich sein Erbe auszahlen und verprasst es, angestiftet von einem Verführer. Als er vollkommen verarmt zurückkehrt, nimmt der Vater ihn auf und verzeiht ihm – dem Unmut des älteren Bruders, der sich an die Regeln gehalten hat, zum Trotz. Die Freude über die Rückkehr des verlorenen Sohns überwiegt allen Tadel. In The Burning Fiery Furnace (1966) weigern sich drei hebräische Jünglinge, die man für wichtige Aufgaben ins Land geholt hat, am Festmahl teilzunehmen und das von König Nebukadnezar errichtete goldene Götzenbildnis anzubeten. Zur Strafe werden sie in einen glühenden Feuerofen geworfen. Durch ein Wunder überleben sie die Flammen unversehrt. Daraufhin bekehrt sich der babylonische Herrscher zum israelitischen Gott.
Der Dirigent und Pianist Lukas Rommelspacher assistierte seit der Spielzeit 2018/19 als Solorepetitor an der Oper Frankfurt bei mehr als 30 Opern. Anlässlich des Streams von Saint- Saëns’ Karneval der Tiere debütierte er 2020/21 am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters. Regisseur Manuel Schmitt schloss 2013 sein Regiestudium für Musik- und Sprechtheater an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München ab, wo er zuletzt neben Arbeiten am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen Cavallis Il Giasone inszenierte. Zur Sängerbesetzung gehören neben Tenor Michael McCown in den Hauptrollen beider Stücke weitere (ehemalige) Mitglieder des Ensembles und des Opernstudios sowie Solisten des Kinderchors der Oper Frankfurt. In den weiteren Chorformationen finden sich ausschließlich Gäste.
Premiere
Opera buffa in einem Akt von Kurt Weill
Zwölf Szenen von Carl Orff
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Yi-Chen Lin; Inszenierung: Keith Warner
Mitwirkende Die Kluge: Elizabeth Reiter (Die Kluge, Tochter des Bauern), Mikolaj Trabka (Der König), Patrick Zielke (Der Bauer), Jonathan Abernethy / Theo Lebow, Iain MacNeil, Dietrich Volle (Drei Strolche), AJ Glueckert (Der Mann mit dem Esel), Sebastian Geyer (Der Mann mit dem Maulesel), Alfred Reiter (Der Kerkermeister)
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr.
Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Mit Der Zar lässt sich fotografieren von Kurt Weill (1900-1950) in Kombination mit Die Kluge von Carl Orff (1895-1982) setzt die Oper Frankfurt ihre Tradition der Doppelabende fort. Weills einaktige Opera buffa wurde am 18. Februar 1928 im Neuen Theater Leipzig uraufgeführt und kam in Frankfurt zuletzt gemeinsam mit Der Protagonist und Die sieben Todsünden am 6. April 1960 in der Inszenierung von Arno Assmann und Tatjana Gsovsky heraus. Orffs Geschichte vom König und der klugen Frau in zwölf Szenen wurde am 20. Februar 1943 im Opernhaus Frankfurt zur Uraufführung gebracht und erfuhr hier zuletzt am 30. Oktober 1957 eine Neuinszenierung durch Hans Hartleb. Das Libretto zu Der Zar lässt sich fotografieren verfasste der seinerzeit gefragte Dramatiker Georg Kaiser. Der auf Grimms Märchen basierende Text zu Die Kluge stammt aus der Feder des Komponisten selbst, der zuvor mit Carmina Burana eines der bedeutendsten Chorwerke des 20. Jahrhunderts geschaffen hatte.
Mitwirkende: Anthony Robin Schneider (Hercules), Paula Murrihy (Dejanira), Michael Porter (Hyllus), Elena Villalón (Iole), Kelsey Lauritano (Lichas)
Weitere Vorstellungen: 3., 6., 14. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 18. (18 Uhr), 21., 26. Mai 2023
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr. Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
In Koproduktion mit der Komischen Oper Berlin
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
1745 konnte Georg Friedrich Händel (1685-1759) während der Fastenzeit mit der Aufführung einer Reihe seiner Oratorien im Londoner Covent Garden einen gewaltigen finanziellen Erfolg verbuchen. Dies wollte er in der darauf folgenden Wintersaison 1744/45 wiederholen und zusätzlich zwei seiner neuesten Werke präsentieren. Doch Händel hatte die Situation falsch eingeschätzt: Während in der „stillen“ Fastenzeit seine Oratorien von einem dankbaren Publikum mit Begeisterung aufgenommen wurden, gab es im Winter mit seinen vollen Theaterspielplänen schlichtweg zu viel Konkurrenz, sodass der erhoffte Erfolg ausblieb. Auch die Uraufführung des Hercules im Januar 1745 am King’s Theatre am Haymarket, eine Mischung aus Oper und Oratorium, konnte das Blatt nicht wenden, zudem Krankheitsfälle in der auserlesenen Besetzung die Aufführung zum Debakel werden ließen und das Publikum im Werk den sinnlichen Reiz und die Opulenz vermisste. Händel brach die Aufführungsserie ab. Was aber als ein Tiefpunkt im Schaffen des Komponisten erschien, wurde später als Höhepunkt in seinem dramatischen Oeuvre betrachtet und von den Musikologen der Neuzeit als progressives und verblüffend neues musikalisches Konzept erkannt.
Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Wahnsinnsszene von Hercules’ Gattin Dejanira, mit der Händel als einer der ersten Komponisten der Musikgeschichte solch eine groß angelegte, erschütternde Szene schuf. Nicht Hercules, der mythologische Halbgott, sondern seine Ehefrau Dejanira steht also im Mittelpunkt der Handlung: Zunächst fürchtet sie, dass ihr Mann nicht mehr aus dem Krieg zurückkommt. Dann, erst glücklich über seinen Sieg und seine Heimkehr, wird ihre Lebensfreude aber schon bald wieder getrübt. Denn in Hercules’ Gefolge befindet sich Prinzessin Iole, deren Vater von Hercules im Kampf getötet wurde. Dejanira überträgt all ihre Ängste auf Iole. In ihrer Verzweiflung erinnert sie sich, einst von dem sterbenden Kentauren Nessos ein Gewand erhalten zu haben, das denjenigen, der es trägt, in ewige Liebe versetzen soll. Dejanira lässt ihrem Mann das Gewand des von ihm getöteten Kentauren überbringen, in der Hoffnung, ihre vermeintlich verlorene Liebe wieder herstellen zu können. Doch das Hemd erweist sich als vergiftet, und Hercules verbrennt bei lebendigem Leibe. Dejanira erkennt ihren Irrtum und verfällt dem Wahn.
Der britische Dirigent Laurence Cummings legt mit dieser Neuproduktion sein Hausdebüt an der Oper Frankfurt vor. Er gehört nicht nur in seiner Heimat zu den renommiertesten Vertretern der historischen Aufführungspraxis und ist zudem als Organist, Cembalist und Hochschullehrer tätig. Von 2012 bis 2021 wirkte er als Musikdirektor der Händel Festspiele Göttingen. Aktuell ist er in gleicher Position u.a. der Academy of Ancient Musik und dem London Handel Festival verbunden. Regisseur Barrie Kosky erarbeitete an der Oper Frankfurt u.a. den Doppelabend von Purcells Dido and Aeneas und Bartóks Herzog Blaubarts Burg sowie Bizets Carmen und Strauss’ Salome. Von 2012 bis 2022 wirkte er mit großem Erfolg als Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin. Ihr bleibt er weiterhin als Regisseur verbunden. Die irische Mezzosopranistin Paula Murrihy (Dejanira) gehörte von 2009 bis 2017 zum Ensemble der Oper Frankfurt, wo sie u.a. in den Titelpartien von Carmen, Dido and Aeneas und Cestis L’Orontea sowie als Octavian (Strauss’ Der Rosenkavalier), Dorabella (Mozarts Così fan tutte), Komponist (Strauss’ Ariadne auf Naxos) und Hänsel (Humperdincks Hänsel und Gretel) zu erleben war. Schließlich war sie freiberuflich an internationalen Bühnen und bei Festivals verstärkt tätig. Zu Ihren Plänen gehören u.a. Messaggera in Monteverdis L’Orfeo an der Santa Fe Opera und Didon in Berlioz’ Les Troyens bei den diesjährigen Salzburger Festspielen. Alle weiteren Partien sind mit Frankfurter Ensemblemitgliedern besetzt, darunter Anthony Robin Schneider (Hercules), Michael Porter (Hyllus), Kelsey Lauritano (Lichas) und Neuzugang Elena Villalón (Iole).
Dienstag, 25. April 2023, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Liederabend
KATHARINA KONRADI, Sopran
AMMIEL BUSHAKEVITZ, Klavier
Lieder von Wolfgang Amadeus Mozart, Clara und Robert Schumann sowie Franz Schubert
Im Rahmen des Festivals Mainly Mozart
Spätestens seit ihrem Auftritt als Sophie in Barrie Koskys Rosenkavalier-Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper ist der jungen kirgisischen, in Berlin und München ausgebildeten Sängerin die Aufmerksamkeit der Opernwelt gewiss. Seit 2018 gehört Katharina Konradi zum Ensemble der Hamburgischen Staatsoper, wo sie mit Partien wie Ännchen, Zerlina, Susanna und Pamina überzeugte. An der Semperoper Dresden sang sie die Zdenka in Arabella und übernahm bei den Bayreuther Festspielen die Rolle des Hirten in Tobias Kratzers Tannhäuser-Inszenierung. Auch auf dem Konzertpodium hat sie sich einen Namen gemacht, u.a. mit dem Brahms-Requiem sowie als Liedsängerin z.B. bei der Schubertiade Schwarzenberg und in der Londoner Wigmore Hall. Begleitet von Ammiel Bushakevitz, der hier bereits gemeinsam mit Konstantin Krimmel und Anna Lucia Richter zu erleben war, präsentiert Katharina Konradi nun ihren ersten Liederabend an der Oper Frankfurt. Dabei treten Werke von Mozart und Schubert in einen Dialog mit Kompositionen des Ehepaares Clara und Robert Schumann.
Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 - 212 49 49 4 erhältlich.
Freitag, 7. April 2023
Fantasien zur Nacht (Video): danse 3000 (Jubiläum der Reihe: Eine Minute Tanz am Tag)
Mittwoch, 5. April 2023
Wo ist es am schönsten? 11x Europa, und Sylt auf Spitzenplatz 2023 in Deutschland
SYLT (Foto von wirecard bei Freepic) |
Das Time Magazine hat für 2023 eine Liste der 50 aktuell besten Orte der Erde veröffentlicht. Das Ranking basiert auf den Ratschlägen von Reportern und Autoren des Time Magazine aus der ganzen Welt. Das Magazin bat um Vorschläge für Orte, "die neue und spannende Erlebnisse bieten". Das Ergebnis ist eine Liste mit 50 Reisezielen aus allen sieben Kontinenten. Unter den 50 Destinationen auf der Liste befinden sich klassische Reiseziele und Orte, die in diesem Jahr definitiv einen Besuch wert sind. Während es im vergangenen Jahr kein Ort aus Deutschland ins Ranking schaffte, ist 2023 eine deutsche Urlaubsinsel dabei, und zwar Sylt. Die Insel sei ein „schickes Strandhaus“ vor allem für teils kapitalstarke junge Aufstrebende aus der Hamburger Gegend.
Die besten Orte in Europa sind
Dijon, Frankreich
Pantelleria, Italien
Neapel, Italien
Aarhus, Dänemark
St. Moritz, Schweiz
Barcelona, Spanien
Timisoara, Rumänien
Sylt, Deutschland
Berat, Albanien
Budapest, Ungarn
Wien, Österreich
Die Insel Sylt in der Nordsee vor der Küste Schleswig-Holsteins hat sich aufgrund ihrer wunderschönen Strände und beeindruckenden Naturlandschaften zu einem beliebten Touristenziel entwickelt. Die Natur Sylts ist geprägt durch die Verbreitung der Rosa rugosa, einer Sibirischen Rosenart. Aus biologischer Sicht wird die Vermehrung der Sylter Rose mit Sorge betrachtet, doch gedeiht sie auf der Insel aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit und idealen Wachstumsbedingungen sehr gut.
Vor der Mitte des 19. Jahrhunderts war Sylt weitgehend baumlos, und die natürliche Landschaft der Insel bestand aus Sanddünen, Heide und grasbewachsenen Ebenen. In Wikipedia heißt es, dass der Mangel an Bäumen auf der Insel auf das raue Küstenklima zurückzuführen war, das das Wachstum von Bäumen erschwerte. Durch künstliche Plantagen sind auf der Insel jedoch kleine Wald- und Gebüschflächen entstanden. Die Plantagen haben sich positiv auf das Ökosystem der Insel ausgewirkt, indem sie Lebensraum für Nutztiere und einheimische Wildtiere bieten und dazu beitragen, Sanddünen zu stabilisieren, Bodenerosion zu bekämpfen und die Ausbreitung der Rosa rugosa zu ermöglichen. Diese Rosenart von der Halbinsel Kamtschatka in Sibirien ist eine robuste, anspruchslose Pflanze, die in einer Vielzahl von Böden und Klimazonen wachsen kann. Die Rose ist zu einem prägenden Merkmal der Naturlandschaft auf Sylt geworden und bringt mit ihren rosafarbenen Blüten einen Farbtupfer an die Strände und Dünen der Insel.
Trotz Bedenken hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das Ökosystem hat sich die Sylter Rose aufgrund ihrer genügsamen Natur und idealen Wachstumsbedingungen auf der Insel gut entwickelt. Sie fand ideale Bedingungen vor und konnte sich schnell ausbreiten. Der Sylter Sandboden, die salzhaltige Luft und das milde Klima schaffen ideale Bedingungen für das Gedeihen der Rose. Die Pflanze ist in der Lage, unter widrigen Bedingungen zu überleben, was sie zu einer idealen Art für Küstengebiete macht. Allerdings bleibt die starke Verbreitung der Sylter Rose eine Herausforderung für Naturschützer und Umweltschützer, da die Verbreitung und Schönheit der Rose mit dem Ökosystem der Insel in Einklang gebracht werden muss.
Sylt ist ein wunderschönes und einzigartiges Reiseziel mit einer reichen natürlichen Umgebung, die sowohl empfindlich als auch widerstandsfähig ist.
ROSA RAGUSA (Foto: Pflanz mich) |
Dienstag, 4. April 2023
Montag, 3. April 2023
Oper Frankfurt a.M. (Video): »Francesca da Rimini« von Saverio Mercadante
Freitag, 31. März 2023
KUNSTHALLE MANNHEIM: "Von der Fläche zum Raum. Bildhauerzeichnungen seit 1945" am 23.04.2023 (Letzter Tag)
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Donnerstag, 30. März 2023
Jüdisches Schtetle im Oberbayern der Nachkriegsjahre (Föhrenwald Camp)
Straßenszene im Camp Föhrenwald. /Street scene at Föhrenwald Camp. (Quelle/Source: Hebrew Immigrant Aid Society – Public Domain) |
Im heutigen Wolfratshausener Ortsteil Waldram entstand in den 1930er Jahren für die Beschäftigten einer nahegelegenen Munitionsfabrik die Siedlung Föhrenwald. Nach der Niederschlagung des NS-Regimes wurden in den rund hundert Ein- und Mehrfamilienhäusern entwurzelte und verschleppte Menschen, sogenannten Displaced Persons (DPs) untergebracht. Ab September 1945 lebten in Föhrenwald zeitweise bis zu 5.000 Juden. Zwölf Jahre lang war das Lager ein Zufluchtsort für Shoa-Überlebende, eine jüdischen Insel mitten im Land der Täter. Föhrenwald bestand bis Anfang 1957 und war somit das am längsten bestehende jüdische DP-Lager in Europa. „Wir gehörten zu den letzten Familien, die Föhrenwald verließen“, erinnert sich der 1950 dort geborene Simon Ajnwojner. „Ich habe das in unangenehmer Erinnerung. Im Lager kannte ich mich aus, auch wenn unsere Welt beim Eingang am Schlagbaum endete.“
Da die US-Besatzungsmacht den Juden eine weitgehende Autonomie gestatteten, entwickelte sich in Föhrenwald rasch eine autonome Verwaltung mit entsprechender Infrastruktur wie Polizei, Lagergericht, Synagogen, Mikwaot, koschere Küchen, Schulen, Kindergärten, Theatern, Sportvereinen, jiddischsprachigen Zeitungen und vielem mehr. Inmitten von Deutschland war quasi über Nacht ein ostjüdisches Schtetl entstanden.
Doch Föhrenwald sollte eigentlich nur eine Heimat auf Zeit sein. Im Land der Täter wollte man nicht bleiben. Viele wollten nach Erez Israel, allein der jüdische Staat existierte noch nicht. Auch die klassischen Emigrationsländer wie die USA, Kanada oder Australien betrieben eine sehr restriktive Einwanderungspolitik. So mussten die Juden teilweise jahrelang ausharren, bis sich ihnen eine neue Zukunft in Übersee eröffnete. Erst mit der Gründung des Staates Israel im Mai 1948 setzte die große Abwanderungswelle ein. Zum Ende der Dekade liberalisierten auch die USA und andere Länder ihre Einreisebestimmungen. Die Bewohnerzahl in Föhrenwald blieb gleichwohl ziemlich konstant, da das Lager DPs aus anderen, nun geschlossenen Einrichtungen, aufnahm. Zudem veränderte sich die Siedlung zum Wartesaal der „Unglücklichen“, für die Menschen, die aufgrund von physischen oder psychischen Erkrankungen nicht in der Lage waren zu emigrieren. Gleichzeitig suchten auch einige Remigranten aus Israel Unterschlupf in Föhrenwald. Sie kamen nicht mit den harten sozialen und politischen Gegebenheiten im neuen Staat zurecht oder hatten gesundheitliche Probleme mit den klimatischen Bedingungen in Nahost.
Im Dezember 1951 wurde Föhrenwald der deutschen Verwaltung unterstellt und als „Regierungslager für heimatlose Ausländer“ weitergeführt. Die örtlichen Behörden wollten das Lager zeitnah auflösen – doch wohin mit den Menschen? In ihrer Frustration und Ausweglosigkeit zeigten die Bewohner zudem nur wenig Antrieb ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen und ihre Zukunft zu gestalten. Viele hatten Angst, die Sicherheit des Camps zu verlassen und bald mitten unter den Tätern zu wohnen. Trotzdem forderten Abgeordnete im Bayerischen Landtag immer wieder die Schließung von Föhrenwald. Die Bayerische Regierung verhandelte mit dem Bund und dem Deutschen Städtetag wegen Wohnungen für die Föhrenwalder. Auch über Beihilfen zum Existenzaufbau oder zur Auswanderung wurde diskutiert. Doch die Schließung verschob sich ein ums andere Mal, nicht zuletzt aufgrund von massiven Protesten der Bewohner. Im März 1956 sollte das letzte jüdische DP-Lager in Europa nun endgültig aufgelöst werden: „Wir glauben nicht, dass Gewalt nötig sein wird“, orakelte die Jewish Telegraphic Agency und gab der Hoffnung Ausdruck, dass „durch den guten Willen aller Betroffener es möglich sein sollte, Föhrenwald bald zu schließen und die DP-Phase der jüdischen Geschichte endgültig der Vergangenheit anheimzustellen.“ Es dauerte jedoch noch bis zum 28. Februar 1957, bis der letzte Schtetl-Bewohner seine liebgewonnene Heimat verließ.
Von den rund 800 Männern, Frauen und Kindern nahm die Stadt München knapp 500 auf, es folgten Frankfurt mit 125, darunter Simon Ajnwojner mit seiner Familie, und Düsseldorf mit 73 Föhrenwaldern. Der Rest verteilte sich in ziemlich gleich großen Gruppen auf sechs weitere Städte. Durchgehend handelte es sich bei dem Personenkreis „um Härtefälle, die aus gesundheitlichen oder anderen Gründen fast unüberwindliche Einwanderungsschwierigkeiten gegenüberstanden“, beschrieb ein Journalist der Allgemeinen Jüdische Wochenzeitung die Situation. Zusammen mit den überlebenden oder aus der Emigration zurückgekehrten deutschen Juden bildeten viele Föhrenwalder den gemeinsamen Grundstock der neuen israelitischen Kultusgemeinden in Deutschland.
Dienstag, 28. März 2023
Contemporaray Dance: Robyn Orlin bei schrit_tmacher 2023
Robyn Orlin bei schrit_tmacher 2023
Sonntag, 26. März 2023
Neunkirchen / Saar: Ausstellung in der Galerie ARTHOUSE-SAAR ehem. Herz-Jesu-Kirche von Jürgen Trösch
W E L T E N
Ausstellung WELTEN / WORLDS Exhibition 24.03.-19.04.23
Neunkirchen Saar in der Arthouse Galerie mit Andres - Boy - Engel - Gensheimer - Maurer - Weis. Gegenständlich/realistisch und abstrakt, Gemälde und Objekte vom Veranstalter und Galerist Jürgen Trösch, Bildhauer.
Samstag, 25. März 2023
Fantasien zur Nacht (Video): HER - STORY | MADONNA | LUIGI & IANGO - Martialisches Video über Frauenpower
Soko
Libby Larkin
Fantasien zur Nacht (Video): danse 2992
Freitag, 24. März 2023
Nohfelden: Vernissage mit Piano und Performance von Judith Boy //\\ Neunkirchen/Saar Eröffnung der Ausstellung WELTEN und Performance von Judith Boy
Donnerstag, 23. März 2023
Die Digitalisierung der Arbeitswelt verstärkt psychische Probleme
Montag, 20. März 2023
Groebners Newsletter für den März, Schmerz und Scherz
„Dieser Newsletter braucht maximal 5 Minuten von Ihnen“ - Foto: © Peter Trotz |
Freunde!
Mitbürger!
Mittelstandsverwahrloste Endverbraucher!
Hört mich an!
Man kennt das ja. Das sind diese Tage. Die Nachrichtenlage tendenziell fürchterlich, das Wetter unentschieden bis grauenhaft, Stimmung unterirdisch bis gar nicht und dann - plötzlich - taucht dieser eine Mensch auf, der Dir den Tag rettet. Denn er (sind meist Männer oder Sarah Wagenknecht) spricht aus TwitterRadioYouTubeFacebookFernsehen heraus und sagt Dinge, von denen Du Dir denkst: „Okay, ich bin nicht so super, nicht so schön, nichts so schlau, aber wenigstens bin ich nicht so intellektuell-total-sediert, wie der!“
Denn während es in West-Ungarn wegen der Trockenheit zu Sandstürmen kommt, die auf Straßen zu Massenkarambolagen führen, scheint es im Sonnenstaat Kalifornien nicht mehr aufhören zu wollen zu regnen. Dämme brechen und Menschen müssen von der Nationalgarde aus ihren Autos gerettet werden.
Und diese zwei kleinen Meldungen aus der weltweiten Klimaküche stellen wir nun den Aussagen gegenüber von Personen, die die Probleme erkannt haben und bereits erfolgreich gegensteuern.
Nein! War ein Witz!
Denn wir sprechen von den Wortmeldungen von Verkehrsminister Volker Wissing (Deutschland, FDP) und Bundeskanzler Karl Nehammer (Österreich, ÖVP). Denn die beiden haben ein völlig neues Mobilitätskonzept entdeckt: den Verbrennungsmotor!
Ja, was 1950 toll, was 1960 schick, was 1970 cool war, kann 2023 doch noch nicht ganz falsch sein. Logisch!
Man darf gespannt sein, was ihre Vorschläge zur digitalen Transformation sind, wahrscheinlich Lochkarten und mehr Telefonzellen im öffentlichen Raum. Gegen die wachsenden Mengen an Plastikmüll wollen sie wahrscheinlich vorgehen, in dem sie Kunstrasen über Müllberge ausrollen. Und die neue heiße Musik, für die die beiden schwärmen, kommt sicher von ABBA und Mireille Mathieu. Die hören sie sich auf Magnetbändern an. Sofern sie überhaupt Zeit haben und nicht gerade neue Nachrichten für ihre Brieftauben schreiben müssen.
Wer sich jetzt denkt, die beiden sollten doch eher ein Altenheim als einen Staat lenken, dem sei gesagt: Tun sie doch eigentlich. Ein Drittel der Wähler ist über sechzig. Der Rest ist deren Personal. Und die Ü60 wollen vieles: Haben, erhalten, weiterhin beziehen. Eins wollen die aber nicht: Veränderung.
Deshalb wollen sie weiter Autofahren. Mit Verbrennungsmotoren. Und sie wollen obendrein dann auch noch aus den Karren gerettet werden, wenn sie im Sandsturm stecken oder von den Wassermassen weggerisssen werden. Und wenn man sie dann aus dem Schlamassel heraus gezogen hat, sagen sie:
„Also, das hat es früher nicht gegeben.“
Ja, so ist das mit der Veränderung: Entweder man geht sie an - oder sie reisst dich mit.
Alles nur eine Frage der Haltung also. Womit wir - rein zufällig versteht sich - bei meinem aktuellen Programm „ÜberHaltung“ angelangt sind.
Ich spiele es nämlich da und dort. Und kriege Kritiken. Zum Beispiel:
„Ein so präzise wie kunstvoll gebauter Abend, der die globalen Verwerfungen der Gegenwart in der Nussschale betrachtet. (…) Und, keine Frage, selten komisch ist diese „Unterhaltung über alles“ auch.“ - Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Er verbindet gewohnt gekonnt intelligente Reflexionen mit pointiertem Humor und schrägen Songs.“ - Kleine Zeitung Graz
„Denn Severin Groebners frei-mäandernder Parforce-Ritt durch die Debatten unserer Zeit und die menschlichen Nöten im Allgemeinen ist so vielfältig, gedankenreich, witzig und bedrückend wie das Leben selbst.“ - Radio Spitzen, Bayern 2
„ÜberHaltung ist Unterhaltung auf hohem Niveau!“ - Mittelbayerische Zeitung
„Er bringt komplexe zeitgeschichtliche und gesellschaftliche Ärgernisse meisterhaft satirisch auf den Punkt. Das bewiesen mehrere Passagen in "ÜberHaltung", die Eingang in die Kabarett-"Hall of Fame" finden müssten, so es denn eine gäbe.“ - Süddeutsche Zeitung
Und so geht es weiter und weiter… aber was nützt das, wenn man das Programm nicht gesehen hat? Richtig.
Also das nächste Mal bin ich da und dort.
Freitag 17.3. Offenbach, Filmklubb
Samstag 18.3. Obernburg, Kochsmühle
Dienstag 21.3. Frankfurt, Stalburg Theater
Sonntag 26.3. Lorsch, Saperlott Theater
Freitag 31.3. Bad Kreuznach, Casa Nova
Samstag 1.4. Nürnberg, Burgtheater
Donnerstag 20.4. Stuttgart, Rosenau
Samstag 22.4. Karlsruhe, Orgelfabrik
Sonntag 23.4. Hemsbach, Kulturbühne
Samstag 29.4. Erlangen, Fifty-Fifty
Sonntag 30.4. München, Schlachthof
Dienstag 2.5. Kufstein, Arche Noe
Mittwoch 3.5. Wien, Kulisse
Und ansonsten schreibe ich Kolumnen für die Wiener Zeitung, die FAZ und den WDR und war obendrein beim lieben Kollegen Rudi Schöller in seinem Podcast „Pension Schöller“ zu Gast. Wer noch mehr erfahren will, dem enthülle ich auf Instagram, Facebook oder YouTube unter dem Hashtag #vordemauftritt die letzten Geheimnisse des Showbusiness.
Nämlich, was Künstler vor dem Auftritt tun. Das wird eine lange Reihe.
Und sie wächst stetig an.
Verändert sich also.
In diesem Sinne
winkend aus dem SUV in der Schlammlawine grüßt euer Lieblingsboomer
Der
Groebner