Neue Veranstaltungsreihe im Habibi Kiosk der Münchner Kammerspiele
„Dies Das“
Talk von und mit Tuncay Acar und Gästen
Immer am dritten Mittwoch im Monat
Tuncay Acar ist Musiker, DJ, Blogger und Kulturschaffender aus München. Er widmet die Gesprächsreihe “Dies Das” individuellen Lebensentwürfen, für Menschen, deren Arbeit außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung stattfindet. “Dies Das” sendet Impulse und schafft Bewusstsein für die real existierende Vielfalt abseits der Leitkultur. Und so bleibt die Annäherung an individuelle Lebensformen auch immer individuell: Der Talk beinhaltet zusätzliche Formate wie Radio, Lectures, Performances, Lesungen, Konzerte, Ausstellungen, Screenings, Projektionen und vieles mehr.
Folge 1
Sandra Chatterjee – Tanz post//migrantisch?
Talk mit Sandra Chatterjee und Darbietung einer Tanz-Performance mit musikalischer Live-Zuspielung von Arko Mukhaerjee aus Kolkata in Indien.
Wann: am Mittwoch, den 17. Februar 2021 um 18 Uhr
Ort: Habibi Kiosk der Münchner Kammerspiele in der Maximilianstraße 26-28.
Der Livestream wird direkt auf die Homepage der Münchner Kammerspiele übertragen www.muenchner-kammerspiele.de.
Programm:
Neben einem Talk mit der Künstlerin Sandra Chatterjee und Auszügen aus ihrer früheren künstlerischen Arbeit, steht auch eine digital-analoge, musikalisch-tänzerische Live-Performance mit Arko Mukhaerjee auf dem Programm, der live aus Indien zugeschaltet wird. Der vielseitige Folk-Musiker und Sänger Arko Mukhaerjee aus Kolkata singt in mehr als 15 Sprachen und seine Musik vereint fließend Lieder aus Europa, Afrika, Amerika und Indien, Blues, Soul u.v.m.
Weitere Informationen:
Sandra Chatterjee, gebürtige Münchnerin, ist Choreographin und Wissenschaftlerin mit den Schwerpunkten Culture, Performance und Tanzwissenschaft. Zu ihren aktuellen Projekten zählt die Organisation der Plattform CHAKKARs – Moving Interventions, das Forschungsprojekt Border – Dancing Across Time (FWF P 31958-G) an der Universität Salzburg, das Performance-Projekt „the smell of racism“ und Tanz-Musik Kollaborationen mit dem Musiker Arko Mukhaerjee aus Kolkata, Indien.
Sandra schloss ihre professionelle tänzerische Grundausbildung in der wenig bekannten, klassisch-indischen Tanzform Kuchipudi ab - und zwar in München. Die Frage, was es bedeutet Kuchipudi als tänzerische “Muttersprache” in München zu erlernen und zu versuchen von dieser Muttersprache ausgehend einen Platz in der lokalen, professionellen Tanzlandschaft zu finden, prägt sowohl ihre künstlerische als auch ihre wissenschaftliche, organisatorische und kuratorische Arbeit bis heute. Im Zentrum stehen hierbei die folgenden Fragen: Warum sprechen wir vom postmigrantischen Theater, aber nicht vom postmigrantischen Tanz? Und wie könnte eine zeitgenössische postmigrantische Tanzpraxis aussehen?
Zeitgenössischer Tanz versteht sich oft als international, heterogen und kritisch. Aber der Diskurs des zeitgenössischen europäischen Tanzes bleibt trotz seiner Internationalität weitgehend (bewegungssprachlich und ästhetisch) innerhalb des Paradigmas des 'westlichen', künstlerischen Tanzes verhaftet. Daher stellt sich die Frage, welchen Platz kulturell anders markierte und ethnisierte Tanzformen und Körpersprachen hier im (zeitgenössischen) Tanz haben? Wie können wir aus einer als “kulturell different” markierten künstlerischen Position heraus choreographieren? Wie lassen sich die ästhetischen Potentiale einer solcher Position erforschen, ausweiten und kultivieren? Welche Körperlichkeiten werden dadurch sichtbar? Was kann Tanz postmigrantisch bedeuten? Kann sich ein mehrheimisches Leben tänzerisch manifestieren?
Die Homepage von Sandra Chatterjee finden Sie unter: www.sandrachatterjee.net/
Weitere Informationen zu Arko Mukhaerjee finden Sie unter: http://arkomusic.com/
Der Link zu Tuncay Acars Blog: www.triptown.de