SV Verlag

SV Verlag mit Handy oder Tablet entdecken!
Die neue Generation der platzsparenden Bücher - klein, stark, leicht und fast unsichtbar! E-Books bei viereggtext! Wollen Sie Anspruchsvolles veröffentlichen oder suchen Sie Lesegenuss für zu Hause oder unterwegs? Verfolgen Sie mein Programm im SV Verlag, Sie werden immer etwas Passendes entdecken ... Weitere Informationen

.

.
Dichterhain, Bände 1 bis 4

.

.
Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Donnerstag, 28. November 2019

Pfalzbibliothek lädt in die „Amipfalz“-Ausstellung und zum „Merry Christmas“-Vortrag ein

Bücherbaum zum Weihnachtsfest: 
Pfalzbibliotheksleiterin Renate Flesch bestaunt das Werk von Fabian Striehl
(Foto: Bezirksverband Pfalz)


Amerikanischer Weihnachts-Bücherbasar in der „Amipfalz“-Ausstellung - mit „Merry Christmas“-Vortrag


Einen außergewöhnlichen Weihnachts-Bücherbasar veranstaltet die Pfalzbibliothek Kaiserslautern, Bismarckstraße 17, am Samstag, 30. November, von 10 bis 14 Uhr: Diesmal findet er in der zweisprachigen Ausstellung „Amipfalz – Zwei Perspektiven… Two Perspectives“ statt und bietet zudem um 11 Uhr einen Vortrag von Dr. Claudia Gross vom Docu Center Ramstein (DCR) mit dem Titel „Merry Christmas from Ramstein, Germany“. Sie wirft mit den Gästen einen ernsthaft-vergnüglichen Blick über den großen Teich und erläutert anschaulich anhand von Christmas-Songs, wie Amerikaner Weihnachten feiern. Ihren kurzweiligen Gang durch die Geschichte bis heute unterstützt singend Tobias Layes mit seiner Gitarre (Eintritt frei).

Der Weihnachts-Bücherbasar mit geselligem Austausch hat einen festen Platz im Jahresprogramm der Bibliothek des Bezirksverbands Pfalz. Für eine festliche Stimmung sorgen Punsch und amerikanisches Gebäck sowie Kaffee und selbstgebackenen Kuchen. Bücherfreunde können im Antiquariat stöbern und das eine oder andere Weihnachts-schnäppchen machen. Zugleich bietet es sich an, die bis 18. Januar aufgebaute DCR-Ausstellung anzuschauen, die Bilder und Objekte aus dem militärischen Leben hier stationierter Amerikaner präsentiert. Dabei ist besonders interessant, dass die Schau zwei Perspektiven einnimmt: Die Innensicht liefern zehn Objekte aus der Sammlung des DCR, die ihre jeweils eigenen Geschichten erzählen; in der Außensicht blickt der Ludwigshafener Fotograf Günther Wilhelm auf die Region, indem er einige besonders geprägte Orte besucht und sie mit seiner Kamera festgehalten hat. Bis heute steht die Region um Kaiserslautern, Ramstein und Landstuhl durch das US-Militär im weltpolitischen Fokus. Seit 70 Jahren gilt die Pfalz als „Flugzeugträger des Westens“. Diese einmalige und außergewöhnliche Situation hat über Jahrzehnte Land und Leute geprägt und verändert. Städte und Dörfer haben sich beispielsweise aus militärischen Gründen siedlungs- und verkehrstechnisch besonders entwickelt. Das Zusammenleben verschiedener Kulturen unter dem militärischen Schirm formte und formt die Menschen.

Mittwoch, 27. November 2019

HKW Berlin: Konferenz Bildungsschock

Oper Frankfurt: Premiere / Frankfurter Erstaufführung von PÉNÉLOPE Poème lyrique in drei Akten von Gabriel Fauré

Premiere / Frankfurter Erstaufführung

PÉNÉLOPE
Joana Mallwitz (Musikalische Leitung;
Bildnachweis: Nikolaj Lund)
Poème lyrique in drei Akten von Gabriel Fauré

Text von René Fauchois nach Homers Odyssee
In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Joana Mallwitz
Regie: Corinna Tetzel
Bühnenbild: Rifail Ajdarpasic
Kostüme: Raphaela Rose
Licht: Jan Hartmann
Video: Bibi Abel
Chor: Markus Ehmann
Dramaturgie: Stephanie Schulze

Pénélope: Paula Murrihy Pisandre: Danylo Matviienko
Ulysse: Eric Laporte Cléone: Nina Tarandek
Euryclée: Joanna Motulewicz Mélantho: Angela Vallone
Eumée: Božidar Smiljanić Alkandre: Bianca Andrew
Antinous: Peter Marsh Phylo: Julia Moorman
Eurymaque: Sebastian Geyer Lydie: Monika Buczkowska
Léodès: Ralf Simon Ein Hirte: Solistin des Kinderchors der Oper Frankfurt
Ctésippe: Dietrich Volle
Chor der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Pénélope ist die einzige Oper des französischen Komponisten Gabriel Fauré (1845-1924), der sich Ende des 19. Jahrhunderts vornehmlich durch Kunstlieder sowie Klavier- und Kammermusik einen Namen gemacht hatte. 1907 wies die Sopranistin Lucienne Bréval den in reifem Alter befindlichen Tonsetzer auf einen Text von René Fauchois hin, der auf den letzten Gesängen von Homers Odyssee beruht. Faurés Vertonung vereint sowohl die Leitmotivtechnik Wagners als auch den impressionistischen Stil Debussys. Der Uraufführung am 4. März 1913 am Opernhaus von Monte-Carlo folgte nur wenige Monate später die ungleich erfolgreichere Darbietung am Pariser Théâtre des Champs-Élysées. Die Deutsche Erstaufführung fand 2002 in Chemnitz statt.

Paula Murrihy (Pénélope; im Anzug vorne sitzend)
sowie Dienerinnen und Freier
Seit 20 Jahren wartet Pénélope auf die Rückkehr ihres Mannes Ulysse aus dem schon längst beendeten Trojanischen Krieg. Den um sie werbenden Freiern gibt sie zu verstehen, dass sie keinen von ihnen erhören werde, solange sie das Totenhemd ihres Schwiegervaters Laertes nicht fertig gewebt hat. Niemand weiß, dass sie die Handarbeit nachts immer wieder auftrennt. Da kommt ein Bettler an den Hof, in dem nur die Amme Euryclée Ulysse erkennt. Pénélope selbst bleibt ahnungslos. Als die Freier deren List durchschauen und auf eine Entscheidung drängen, folgt sie dem Rat des Bettlers: Denjenigen, dem es gelingt, den Bogen ihres Mannes zu spannen, verspricht sie zu heiraten. Alle scheitern, nur Ulysse ist siegreich. Nachdem er die Freier getötet hat, kann er seine Frau endlich in die Arme schließen.

Die musikalische Leitung liegt bei der deutschen Dirigentin Joana Mallwitz. Seit 2018/19 ist sie Generalmusikdirektorin am Staatstheater Nürnberg und wurde soeben vom Fachmagazin Opernwelt zur „Dirigentin des Jahres“ 2019 gekürt. An der Oper Frankfurt debütierte sie 2016/17 mit Debussys Pelléas et Mélisande, 2017/18 folgte Lehárs Die lustige Witwe. Noch in der Saison 2019/20 wird sie mit Strauss’ Salome an den Main zurückkehren. Corinna Tetzel war der Oper Frankfurt von 2011 bis 2017 als Regieassistentin verbunden und inszenierte hier u.a. 2014/15 die Uraufführung von Lior Navoks An unserem Fluss sowie 2017/18 den Doppelabend aus Saed Haddads A Wintery Spring (UA) und Jan Dismas Zelenkas Il serpente di bronzo (sz. EA), alle im Bockenheimer Depot. Zu ihren jüngsten Arbeiten gehört u.a. Stefan Johannes Hankes Kinderoper Der Teufel mit den drei goldenen Haaren 2018 an der Theaterakademie August Everding im Prinzregententheater München. Die irische Mezzosopranistin Paula Murrihy (Pénélope) zählte von 2009 bis 2017 zum Ensemble der Oper Frankfurt und ist seither mit großem Erfolg freiberuflich tätig. Zu ihren letzten Gastengagements gehört u.a. Idamante in Mozarts Idomeneo bei den Salzburger Festspielen 2019. Eric Laporte (Ulysse) gibt sein Hausdebüt und wird später in der Saison als Kurfürst in Henzes Der Prinz von Homburg zurückkehren. Zu den jüngsten Aufgaben des frankokanadischen Tenors zählen Wagners Lohengrin am Staatstheater Nürnberg. Die polnische Mezzosopranistin Joanna Motulewicz (Euryclée) war 2017/18 in Frankfurt als Bronka in Weinbergs Die Passagierin zu erleben. Die weiteren Partien sind fast alle mit Angehörigen des Frankfurter Ensembles und Opernstudios besetzt.

Premiere / Frankfurter Erstaufführung: Sonntag, 1. Dezember 2019, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 6., 11., 15. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren) Dezember 2019, 11., 17., 23. Januar 2020

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.

Dienstag, 26. November 2019

Im Nationaltheater Mannheim: Großer Doppelabend Fassbinder und Tschechow

Ein großer Fassbinder-Doppelabend feiert am Donnerstag, 28. November um 19 Uhr Premiere im Studio Werkhaus, an dem die zwei jungen Regisseurinnen Jennifer Peterson und Leonie Thies in ihren Inszenierungen die Aktualität von Fassbinders Arbeiten am Spiel der Machtverhältnisse überprüfen. Marina Schutte gestaltet die Bühne des Doppelabends, Tamara Priwitzer die Kostüme.


In »Die Sehnsucht der Veronika Voss« ringt Ragna Pitoll als in Vergessenheit geratene Schauspielerin Veronika um Anerkennung in einer rigiden Gesellschaft, unter der sie und die anderen Figuren auf ihre je eigene Art leiden. Jennifer Peterson, die seit 2017 feste Regieassistentin am Nationaltheater Mannheim ist, konzentriert sich auf die Abhängigkeitsverhältnisse der Figuren und setzt sie choreographisch in Szene.
Mit: Ragna Pitoll, Nicolas Fethi Türksever, Sophie Arbeiter, Samuel Koch, Matthias Breitenbach


In »Warum läuft Herr R. Amok?« zeigt Arash Nayebbandi mit Herrn R. die Entfremdung von einer Gesellschaft, die keinen Raum lässt für Individualität und Eigenheiten. Leonie Thies, ebenfalls Regieassistentin am Schauspiel des NTM, inszeniert die absurd-komischen Episoden als bunten Reigen. 
Mit: Arash Nayebbandi, Tala Al-Deen, Annemarie Brüntjen und Robin Krakowski      


Der nächste Doppelabend findet am 13. Dezember statt, die beiden Inszenierungen können aber auch als Einzelvorstellungen besucht werden: »Veronika Voss« am 1. und 10. Dezember, »Herr R.« am 8. und 21. Dezember.

Karten für den Doppelabend sind zu 18 Euro (ermäßigt 10 Euro) erhältlich. Mit der Eintrittskarte für eine der beiden Einzelvorstellungen »Die Sehnsucht der Veronika Voss« oder »Warum läuft Herr R. Amok?« werden 25 Prozent Ermäßigung für den Besuch des jeweils anderen Stückes gewährt ( T 0621 1680 150 oder www.nationaltheater-mannheim.de).


»Die Möwe« am 29. November um 19.30 Uhr im Schauspielhaus

Hausregisseur Christian Weise beschreibt in Tschechows Komödie »Die Möwe«, in der alle die falschen Personen lieben, eine Gesellschaft im Konflikt zwischen Aufbruchsstimmung und Handlungsunfähigkeit. László Branko Breiding ist der junge Schriftsteller Konstantin, der mit seinem neuen Stück nicht weniger als die Revolution des angestaubten Theaterbetriebs im Sinn hat. Doch die Auflehnung gegen die Elterngeneration scheitert kläglich, sein Debüt wird vom Publikum zerrissen. Vor allem seine Mutter, die gestandene Schauspielerin Arkadina – gespielt von Publikumsliebling Johanna Eiworth – hat kein Verständnis für die »neuen Formen«. Premiere ist am Freitag, 29. November um 19.30 Uhr im Schauspielhaus.

Mit: Johanna Eiworth, László Branko Breiding, Boris Koneczny, Vassilissa Reznikoff, Eddie Irle, Almut Henkel, Sarah Zastrau, Christoph Bornmüller, Patrick Schnicke, Rocco Brück und Jens Dohle       



Die nächsten Vorstellungen finden am 13. und 19. Dezember statt.

Karten sind ab 8,50 Euro (ermäßigt 6,40 Euro) an der Theaterkasse unter
T 0621 1680 150 oder unter www.nationaltheater-mannheim.de erhältlich. 

Montag, 25. November 2019

Zwickmühle sinkende Rente und steigende Besteuerung


Die wichtigste Zwickmühle für alle Erwachsenen, die eine Rente nach Arbeitsleben anstreben, ist noch vor den wachsenden und teilweise unzumutbaren Mieten die Finanzierbarkeit des Alters. Natürlich, wir haben ja die Rente. Aber da sieht es doch ziemlich schlecht aus mit den Ergebnissen. Jeder will was davon haben, wenn er 20, 30, 40, 50 Jahre eingezahlt hat. Jetzt schmilzt mit den Polen und den Gletschern ja auch die Rente davon. Auf dem letzten Rentengipfel hat man sich noch gebrüstet, dass die Rente für die nächsten Jahre sicher sei. Man hätte die Rentenkrise und den Wertwandel im Griff. Im Gegensatz zum Klima, das uns im Griff hat. Da müssen die Unternehmen und Verbraucher erst einmal ordentlich die CO2-Produktion abzahlen, bevor klar wird, dass wir CO2 gar nicht beeinflussen können, was die vergangenen 30 Jahre schon gezeigt haben.

Man staunt nur noch, die Rentengelder sind sicher! Können sie denn missverwendet werden, sodass sie unsicher würden oder entfielen? Warum haben wir eine solche Konstruktion, die die Bürger melkt, ihnen aber am Ende des Arbeitslebens die Wurst/Gemüse (für Vegetarier) so hoch hängt, dass sie nur noch den unteren Zipfel erwischen? Ein Rentensystem muss doch viel sicherer laufen, garantiert (!) sein, damit es einen Sinn macht. Garantiert sind zurzeit nur um die 48% vom Durchschnittsentgelt. Tendenz sinkend bis in die Jahre 2030 und 2040.

Was aber nicht sinkt selbstverständlich sind die Steuern auf die Renten. Sie werden mehr denn je gebraucht, schwemmen sie doch Milliarden EUR in die Kasse, zuletzt an die 34 Mrd/Jahr. Nur schade, dass man trotz Notwendigkeit nicht beginnt Staatsdiener mit Lebensarbeitszeitgarantie auch an den Steuern auf dem Weg zur Pension zu beteiligen, und zwar gleich hoch und real wie bei Arbeitnehmern. Merkwürdig. Die Steuern sollen 2040 100% der festgelegten Größenordnung Rentenniveau erreichen, das heißt die gesamte Rente wird steuerpflichtig. 2020 liegt der steuerpflichtige Anteil noch oder schon bei 80%. Danach Steigerung der Pflicht um 1 % pro Jahr.

Wer seine Rente(n) mit oder ohne Partner einmal hinsichtlich der Steuern durchkalkulieren möchte kann auf Rechentools im Internet zurückgreifen. Einer davon ist der Smart-Rechner.de Dort wird deutlich, dass der alleinstehende Rentner oder Alleinbezieher in einer Ehe/Partnerschaft bei einer Bruttorente von 1500 EUR im Jahr 2020 mit 859 EUR Steuern pro Jahr rechnen muss, und im Jahr 2040 mit einem Steuerabzug von 1341 EUR. Hat er nur eine Bruttorente von 1000 EUR ist er zwar nicht von der Steuererklärung befreit, aber von der Zahlung von Steuern. Bei 1250 EUR Rente müsste er in 2020 mit Steuern von 108 EUR rechnen, in 2040 jedoch mit 658 EUR.

Am erstaunlichsten ist, dass deutsche Bürger im Vergleich zu anderen Ländern bei der Rente viel schlechter fahren.

"International lag Deutschland im Jahre 2017 beim zu erwartenden Rentenniveau (in % des Netto-Einkommens) mit 50,5 % deutlich unter dem OECD-Durchschnitt.[9] Kroatien (129,2 %) und die Niederlande (100,6 %) weisen sogar ein höheres Rentenniveau im Vergleich zum Netto-Einkommen auf. Es folgen Portugal (94,9 %), Italien (93,2 %), Österreich (91,8 %), Ungarn (89,6 %), Bulgarien (88,9 %) oder Luxemburg (88,4 %). Der EU-28-Durchschnitt erreichte 70,6 %, der OECD-Durchschnitt 62,9 %."
(https://de.wikipedia.org/wiki/Standardrentenniveau)

Sonntag, 24. November 2019

Stadtbelebung in Kusel: "Farbgeflüster"




Kusel: Kleine Galerie in Schwebelstraße 5 
Eröffnung mit Ausstellung "Farbgeflüster"

Samstag, 23. November 2019

Fantasien zur Nacht (Video): Marvely - Rho Fiera

Oper Frankfurt: MARTHA ODER DER MARKT ZU RICHMOND

v.l.n.r. Kateryna Kasper (Lady Harriet Durham)
und Katharina Magiera (Nancy; sitzend)










Premiere

MARTHA ODER DER MARKT ZU RICHMOND

Romantisch-komische Oper in vier Akten
Text von W. Friedrich nach einem Ballett von Jules-Henri Vernoy de Saint-Georges
Mit Übertiteln

Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Regie: Katharina Thoma
Bühnenbild: Etienne Pluss
Kostüme: Irina Bartels
Licht: Olaf Winter
Choreografie: Michael Schmieder
Chor und Extrachor (Damen): Tilman Michael
Dramaturgie: Konrad Kuhn


Lady Harriet Durham: Maria Bengtsson
Nancy, Harriets Vertraute: Katharina Magiera
Lord Tristan Mickleford, Harriets Vetter: Barnaby Rea
Lyonel: AJ Glueckert
Plumkett: Björn Bürger
Der Richter von Richmond: Franz Mayer
u.a.

Chor, Extrachor (Damen) und Statisterie der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Ohne seinen Welterfolg Martha würde sich heute wohl kaum jemand mehr an den mecklenburgischen Komponisten Friedrich von Flotow (1812-1883) erinnern. Ausgebildet am Pariser Konservatorium war er mit dem Stil der damals vorherrschenden Opéra-comique bestens vertraut, was man seinem Werk auch anmerkt. Dennoch sieht man Martha heutzutage eher als deutsche Spieloper. Die Uraufführung am Wiener Kärtnertortheater am 25. November 1847 war kein übermäßiger Erfolg, was jedoch bereits durch die zweite Einstudierung durch Franz Liszt 1848 in Weimar revidiert wurde. So kam es, dass die Oper ihren internationalen Siegeszug antreten konnte. Eingängige Melodien wie Marthas Lied von der „Letzten Rose“ taten das ihrige hinzu, und vor allem Lyonels Klage „Ach so fromm, ach so traut“ zog – immerhin befördert von Enrico Caruso – in das internationale Tenorrepertoire ein. Die letzte Frankfurter Inszenierung von Flotows Oper stammt aus dem Jahre 1949.
Kateryna Kasper (Lady Harriet Durham)
und Gerard Schneider (Lyonel) sowie
dahinter stehend Gordon Bintner (Plumkett)
und Katharina Magiera (Nancy)

England 1710: Lady Harriet Durham fühlt sich von ihrem High Society-Leben nicht ausgefüllt. Ihre Vertraute Nancy rät, sie müsse sich verlieben. Die beiden verkleiden sich und mischen sich unter die Mägde, die beim Markt zu Richmond Arbeit und vielleicht auch einen Mann suchen. Die Pächter Plumkett und Lyonel sind angetan. Zu Hause angelangt, wird schnell klar, dass die Herren ernsthaftere Absichten hegen. Da flüchten die beiden „Mägde“, die sich als „Martha“ und „Julia“ vorgestellt haben. Erst nach einigen Verwicklungen finden sich die Paare. Die Suche nach dem „Richtigen“ ist im Internetzeitalter nicht einfacher geworden, und so kann uns diese Verkleidungskomödie als Geschichte mit emotionalem Tiefgang auch heute noch angehen.

Die musikalische Leitung liegt bei Generalmusikdirektor Sebastian Weigle, der sich dafür stark gemacht hat, das Werk wieder einmal auf den Spielplan zu setzen. Katharina Thoma, ehemals als Regieassistentin in Frankfurt tätig, kehrt nach ihrem Erfolg mit Barbers Vanessa 2012/13 im Haus am Willy-Brandt-Platz sowie Inszenierungen am Theater Dortmund, beim Glyndebourne Festival und am Royal Opera House Covent Garden in London (Un ballo in maschera 2014/15) zurück an den Main. Maria Bengtsson (Martha), in Frankfurt umjubelt als Feldmarschallin, Daphne und Donna Elvira, gehört zu den renommiertesten und international erfolgreichsten Sopranistinnen unserer Zeit. Alle weiteren Partien sind aus dem Ensemble der Oper Frankfurt besetzt, darunter die „Neuzugänge“ Tenor AJ Glueckert (Lyonel) aus den USA und Bass Barnaby Rea (Lord Tristan) aus England sowie Katharina Magiera (Nancy) und Björn Bürger (Plumkett).
Ein Wiedersehen gibt es auch – nach seinem Ausscheiden aus dem Ensemble der Oper Frankfurt im 
Sommer 2016 und nunmehr als Gast – mit Franz Mayer als Richter.

Premiere: Sonntag, 16. Oktober 2016, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 22., 26., 30. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern 
zwischen 3 und 9 Jahren) Oktober, 5., 12., 16., 24. November, 14., 21., 23., 25., 31. Dezember 2019 

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Freitag, 22. November 2019

Fantasien zur Nacht (Video): danse 1768





Une minute de danse par jour 16 11 2019 / 
danse 1768 
(One Minute of Dance a Day)
from 
Nadia Vadori-Gauthier 

Fantasien zur Nacht (Video): Exchange




Sendino: Exchange

Eine weitere Zwickmühle neben den Renten: Gehälter- und Mietpreisentwicklung verläuft ungleich

Gehälter können bei Mietsteigerungen nicht mithalten


(statista/hnier) Der Wohnungsmarkt hierzulande ist angespannt, vor allem in den Metropolen. Wie stark sich die Mieten im Vergleich zu den Gehältern entwickelt haben, zeigt die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen. Demnach ist der Verbraucherpreisindex der Mieten seit dem Jahr 2007 (Indexwert=100) auf 140,2 Punkte gestiegen. Der Index der Bruttomonatsverdienste stieg im selben Zeitraum aber lediglich auf 128,3 Punkte, wie die Grafik von Statista zeigt.


Zwischen 2007 und 2013 stiegen die Verdienste noch etwas stärker als die Mieten. Diese Entwicklung ist vorbei, die Preise für Wohnraum steigen spätestens seit dem Jahr 2015 deutlich stärker.


Infografik: Gehälter können bei Mietsteigerungen nicht mithalten | Statista 

Mittwoch, 20. November 2019

Wie war's bei Schostakowitschs "Lady Macbeth von Mzensk"?

Anja Kampe (Katerina Ismailowa) und Dmitry Golovnin (Sergei)
(c) Barbara Aumüller

In Frankfurt wurde eine reich ausgestattete Interpretation von Dimitri Schostakowitschs "Lady Macbeth von Mzensk" in den Spielplan 19/20 aufgenommen. Inszeniert von Anselm Weber, dem neuen Intendanten des Schauspielhauses, wird alles zu einer Karikatur des gesellschaftlichen und politischen Patriarchen-Systems. Große Stimmen und eine feste musikalische Führung unter Dirigent Sebastian Weigle tragen das düstere und zukunftslose Geschehen. 

Sinowi Ismailow (EVGENY AKIMOV, TENOR), der Kaufmann, ein Tor, seine Frau Katerina (ANJA KAMPE, SOPRAN) ungeliebt dahinlebend, der Schwiegervater Boris ein autoritärer Tyrann, der Pope (ALFRED REITER, BASS) ein Fast-Transvestit im Talar, die Arbeiter meutenmäßig und gefährlich. Lumpenproletariat und schwer bewaffnete Polizeikräfte zeigen die Anfänge einer Diktatur. Nach den Schwierigkeiten, das Publikum mit "Die Nase", der ersten Oper des noch sehr jungen Komponisten, zu erreichen, war Lady Macbeth von Mzensk von 1934 bis 1936 ein voller Erfolg. Bis Stalin eine Aufführung besuchte und eine Kritik veröffentlichte, die das Chaos im musikalischen Ausdruck ebenso anprangerte wie die "linksradikale Zügellosigkeit" - und das aus dem Mund eines Kommunisten. Schlagartig verschwand die Oper aus russischen Theatern und Opern, der 29-jährige Schostakowitsch befürchtete die Deportation nach Sibirien, die auch seiner Schwester widerfahren war. Er wendete sich ab von der Oper als Kunstform und arbeitete nur nach an seinen Sinfonien und Musikstücken.



vorne v.l.n.r. Julia Dawson (Axinja), Anja Kampe (Katerina Ismailowa;
kniend), Theo Lebow (1. Vorarbeiter; hinter ihr mit Schaufel in der Hand),
Dmitry Belosselskiy (Boris Ismailow; mit Stock) und
Evgeny Akimov (Sinowi Ismailow) sowie Ensemble.

(c) Barbara Aumüller
In der Tat geht es um Lust und Liebe, Einsamkeit und Reizarmut im Alltag, Langeweile und Katastrophe in einem starren, korrupten, unterdrückenden und frauenfeindlichen System. War doch das zaristische Regime zum Anprangern vom Komponisten angedacht, kann man gleichzeitig auch unschwer eine Kritik am bestehenden System ablesen. Das wird den Diktator und Menschenverächter Stalin vor allem gewurmt haben, denn weder hatte sich etwas an den Gewohnheiten der Machthaber, noch an den individuellen Ausprägungen von Machterhalt und Doppelmoral geändert. Vor allem nichts ist näher an der Preisgabe an die Lächerlichkeit als Despoten. Im Vordergrund natürlich die scheinbare Verwerflichkeit der Kaufmannsfrau Katerina Ismailowa, die emotional verhungernd in einem Gefängnis bei ihrem an ihr uninteressierten Ehemann lebt. Wen wundert's, dass sie sich mit Ersatzrealitäten über Wasser hält und nichts mehr wünscht als einen zugewandten, fordernden und liebenden Ehemann. Eine isolierte Gondel umschließt die brach liegende Kampfstätte der Lust, das Ehebett der Ismailow. Die Welt ein graues, steinernes Forum hinter Mauern ohne Farben und Natur. Letzteres holt sich Katerina mit einer Virtual Reality Brille und Videos von blühenden Pflanzen und Gehölzen in ihr Leben.


oben Anja Kampe (Katerina Ismailowa) sowie unten v.r.n.l.
Dmitry Belosselskiy (Boris Ismailow), Dmitry Golovnin
(Sergei) und Ensemble. 
(c) Barbara Aumüller


Anja Kampe (Katerina Ismailowa) und
Dmitry Belosselskiy (Boris Ismailow).

(c) Barbara Aumüller
Stark ist sie im Ertragen und doch schwach, was die Hingabe betrifft. Sergei, der neue Arbeiter, wütet bei den Frauen und inszeniert eine Massenvergewaltigung der Hausangestellten Axinja (JULIA DAWSON, MEZZOSOPRAN), die gerade noch durch Katerina verhindert wird. Sergei lenkt seine Gier gleich einmal um auf die Herrin und Dominante, sie ist ihm ein viel interessanteres Ziel. Und er hat leichtes Spiel, denn Katerina erkennt sofort die Chance, einen potenten Mann zu bekommen, der sie einnimmt wie ein Feldherr die gegnerische Stadt. Sie entwickeln ein hochfrequentes Liebesleben und die neu zum lustvollen Leben erwachte Katerina kann nicht anders als den Schwiegervater Boris, der drauf und dran ist, alles zu zerstören und einen Prozess draus zu machen, als er beide beim Verabschieden vorm Schlafzimmer erwischt, zu beseitigen. Nachdem er Sergei fast zu Tode peitschen ließ, isst er ein vergiftetes Pilzgericht seiner Schwiegertochter und muss sterben. Katerina setzt dieselbe Gewalt ein, die ihr im Leben widerfährt, als verschmähte Ehefrau und als weibliches Freiwild. Die Liebesaffäre geht weiter, bis Sinowi, der Ehemann, von seiner Reise zurückkehrt. Er weiß schon, was da zu Hause stattfindet, und versucht seine Frau mit dem Gürtel zu bestrafen. Sergei greift ein, und beide ermorden Sinowi. Die Leiche werfen sie in den Keller.


Anja Kampe (Katerina Ismailowa; links sitzend)
und Zanda Švēde (Sonjetka) sowie Ensemble.

(c) Barbara Aumüller
Der Weg scheint frei für ein neues Leben, Katerina und Sergei heiraten - unter dem scheinheiligen Segen des Popen, was nichts Gutes verheißt. Das Unheil und die Strafe warten bereits. Während die Hochzeitsfeier zu Hause über der Kellerklappe, wo Sinowi verwest, stattfindet, informiert ein Trinker (der "Schäbige", PETER MARSH, TENOR) die Polizei über die entdeckte Leiche des Sinowi im Keller der Ismailow. Diese freut sich, zumal sie nicht eingeladen war, doch noch teilzunehmen, und zwar so, wie sie es am liebsten haben. Sie kommen in den frühen Morgenstunden und überraschen Katerina, die sofort alles zugibt. Festnahme, Verurteilung, Strafe: Der Marsch nach Sibirien beginnt. Sergei ist und bleibt, was er war, ein durch und durch rücksichtsloser vagabundierender Liebhaber, und lacht sich eine jüngere Frau an, der er Katerinas Strümpfe besorgt. Die neue Geliebte Sonjetka (ZANDA ŠVĒDE, MEZZOSOPRAN) besucht Katerina im Lager und verhöhnt sie, was sie mit dem Tode bezahlen muss. Katerina reißt sie an den Haaren mit in den Tod, als die Kolonne aufbricht. Kein Mensch kümmert sich um das Verschwinden der beiden im Wasser.

Mousonturm Frankfurt: Tod und Geburt und die Desintegration der DDR







Gespräche und Gefühle sollten definitiv nicht nur auf die Weihnachtszeit beschränkt werden. Ab morgen ist die neueste Videoarbeit des uns eng verbundenen Künstlers und Biografien-Sammlers Mats Staub bei uns zu erleben. In Death and Birth in My Life (20.11.–18.12.) sprechen jeweils zwei Menschen über einschneidende Erlebnisse aus ihrem Leben. Dabei wird ein intimer gemeinschaftlicher Ort geschaffen, an dem die Zuschauer*innen teilhaben können. „Mats Staub hat ein starkes Stück über große Fragen und auch über sozialen Zusammenhalt geschaffen. Es ist ganz leise – und berührt doch.“ (HAZ)

Auch die Geschichte der DDR wird immer wieder erzählt und die dramatischen Meister*innen für dieses Thema andcompany&Co. präsentieren im Jubiläumsjahr Ereignisse und Nicht-Ereignisse in phantastischen Erzählungen 1989: The Great Disintegration (21.–22.11.). Als Grund- und Vorlagen dienen Michael Endes „Unendliche Geschichte“ und Francis Fukuyamas „Ende der Geschichte“. Partner in crime ist u.a. (wieder) Luise Meier, Autorin der „MRX Maschine“. Auf der Bühne sprudelt ein Sprüche klopfender Riesenkohl in einem Freizeitpark, ein schwarzes Loch mit blinden Flecken muss bekämpft werden und eine fliegende Untertasse ist der Ausweg. Soundtrack kommt u.a. vom „depressivsten Mann der DDR“ – Robert Smith (The Cure) – dessen Album „Desintegration“ vor 30 Jahren rauskam. 

Gestern gab’s beim Radical Face Konzert neben Indiepopballaden unseres Lieblings-Singer-Songwriters ein lukratives Angebot für alle studentischen Noch-nicht-Freunde-und-Förderer, nämlich gratis Mitgliedschaft bis Ende des Jahres und sofortiger Rabatt auf den Eintritt. Klingt nach Sale, is aber besser. Wer noch will schnell nachfragen.

KÜNSTLERHAUS MOUSONTURM FRANKFURT a.M.
Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt am Main
T +49 (0)69 40 58 95–20
F +49 (0)69 40 58 95–40
www.mousonturm.de, info@mousonturm.de

Mousonturm auf Facebook / Instagram / Twitter


Dienstag, 19. November 2019

Ausstellungseröffnung in Kaiserslautern: TRANSFORMING ATLANTIS

Aktuelle Sonderausstellung

TRANSFORMING ATLANTIS
Contemporary Upcycling Artworks von Judith Boy Artista


Vom 23.11.2019 bis zum 16.2.2020 – Theodor-Zink-Museum, Scheune

Eröffnung der Ausstellung
am 23.11.2019, ab 16:30 Uhr (Musik: Zaryno Daab)

Eröffnungsprogramm

Grußwort: Beate Kimmel, Bürgermeisterin Stadt Kaiserslautern
Einführung: Sara Brück, Stadtmuseum Kaiserslautern
Performance: Judith Boy Artista
Musik: Zaryno Daab

Vom 23.11.2019 bis zum 16.2.2020 zeigt das Stadtmuseum Kaiserslautern in seiner Scheune Werke der Künstlerin Judith Boy Artista, die abwechselnd in der Pfalz und Italien lebt. Judith Boys künstlerischer Schwerpunkt ist mittlerweile die Malerei auf Brokat oder losen Leinwänden, aber auch Installationen, abstrakte Objekt in starken, expressiven Formen und fantastische Bekleidung gehört zu ihrem Repertoire. Den Großteil der Malerei in der Ausstellung des Stadtmuseums machen prächtige Wandbehänge aus. 

Sie lässt sich von ihrer Umwelt immer wieder zu neuen Entwürfen inspirieren und versteht Kunst als die Verbindung von Gegensätzen zu einer neuen Harmonie. Quellen für kreative Ideen findet sie überall , für sie „liegt Kunst auf der Straße“ und wartet nur darauf, aus dem Dornröschenschlaf geweckt zu werden. Mit wachem Auge betrachtet Judith Boy ihre Umwelt, immer auf der Suche nach dem Zauber im Alltäglichen. Besonders die Farbenpracht der Natur und die Ursprünglichkeit der Elemente beeinflussen ihre Arbeiten. Also echtes Upcycling, die konsequente und kreative Wiederverwertung von Altmaterialien, um die Natur zu schonen.

Lesen Sie mehr


Montag, 18. November 2019

HKW Berlin: Copyright von Musikstreams bis Smart Contracts


Samstag, 16. November 2019

Fantasien zur Nacht (Video): White Room



White Room 

Oper Frankfurt: Tamerlano - Dramma per musica in drei Akten von Georg Friedrich Händel

Brennan Hall (Andronico; vorne rechts) sowie
im Hintergrund Lawrence Zazzo (Tamerlano; links mit Hut)
und Frankfurter Opern- und Museumsorchester

(c) Monika Rittershaus

Premiere

TAMERLANO

Dramma per musica in drei Akten von Georg Friedrich Händel
Text von Nicola Francesco Haym
nach Agostino Piovene und Ippolito Zanelli, basierend auf Jacques Pradon
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung: Karsten Januschke
Regie: R.B. Schlather
Bühnenbild: Paul Steinberg
Kostüme: Doey Lüthi
Licht: Marcel Heyde
Dramaturgie: Mareike Wink
Tamerlano: Lawrence Zazzo
Bajazet: Yves Saelens
Asteria: Elizabeth Reiter
Andronico: Brennan Hall
Irene: Cecelia Hall
Leone: Liviu Holender
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper

Tamerlano, die 18. Oper des Barockkomponisten Georg Friedrich Händel (1685-1759), wurde erstmals am 31. Oktober 1724 im King’s Theatre am Londoner Haymarket gezeigt. Das Libretto stammt von Nicola Francesco Haym, der für nahezu ein Dutzend der den Händel-Opern zugrunde liegenden Texte verantwortlich zeichnete. Es geht auf Libretti von Agostino Piovene und Ippolito Zanelli zurück, welche wiederum auf einem Stück Jacques Pradons (1675) basieren. Nachdem die Oper Frankfurt die aktuelle Spielzeit bereits mit der Wiederaufnahme von Händels Radamisto eröffnete, knüpft sie nun mit Tamerlano daran an.

Nachdem er den türkischen Sultan Bajazet besiegt hat, hält der Tatarenfürst Tamerlano
diesen sowie dessen Tochter Asteria gefangen. Trotz seiner eigenen Verlobung mit Irene hält Tamerlano um die Hand der Emirstochter an und verlangt von seinem Vasallen Andronico, dem Geliebten Asterias, Irene zu heiraten. Doch Bajazet will seine Tochter nicht dem Tyrannen überlassen. Asteria ist entschlossen, Tamerlano zu heiraten und umzubringen. Als die Vermählung scheitert, versucht sie erfolglos, ihn zu vergiften. Andronico kann die Geliebte davon abhalten, das Gift selbst zu nehmen.
Tamerlano befiehlt die Enthauptung des Sultans und Asterias Versklavung. In Folge dessen vergiftet sich Bajazet. Davon berührt, lässt Tamerlano Asteria frei. Der Heirat von Tamerlano und Irene sowie von Andronico und Asteria steht nichts mehr im Wege.

Die musikalische Leitung liegt bei Karsten Januschke, der bis 2015 der Oper Frankfurt – zuletzt als 
Kapellmeister – verbunden war. Hier gastierte er daraufhin u.a. 2018 mit Olga Neuwirths Lost Highway im Bockenheimer Depot. Zu seinen aktuellen Aufgaben gehören Engagements an den Staatsopern von München und Stuttgart. Der amerikanische Künstler und Opernregisseur R.B. Schlather gibt sein Europa-Debüt. Mit seinem experimentellen Stil und der Vorliebe für die Werke Händels hat er sich in seiner Heimat einen Namen gemacht: Dort inszenierte er bereits 2018 im Rahmen des Opera Omaha ONE Festivals Ariodante. Zu seinen aktuellen Projekten gehören aber auch zwei Mozart-Opern: Don Giovanni (Opera Philadelphia) und Così fan tutte (Santa Fe Opera). Der amerikanische Countertenor Lawrence Zazzo (Tamerlano) ist regelmäßiger Gast an der Oper Frankfurt, wo er zuletzt 2018/19 als Arsamene in Händels Xerxes zu erleben war. Aktuelle Aufgaben führen ihn u.a. als Händels Giulio Cesare an die Staatsoper Dresden. Auch der belgische Tenor Yves Saelens (Bajazet) ist in Frankfurt kein Unbekannter. Hier gastierte er 2013/14 u.a. als Ferdinand in Adès’ The Tempest. Zu seinen Plänen gehören u.a. Valzacchi in Strauss’ Der Rosenkavalier am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel. Der junge amerikanische Countertenor Brennan Hall gibt als Andronico sein Europa-Debüt. Alle weiteren Partien sind mit den Frankfurter Ensemblemitgliedern Elizabeth Reiter (Asteria), Cecelia Hall (Irene) und „Neuzugang“ Liviu Holender (Leone) besetzt.

Premiere: Donnerstag, 7. November 2019, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot

Weitere Vorstellungen: 9., 11., 14., 16., 20., 22., 24. November 2019
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 20 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.

ZKM Karlsruhe: Vladimir Bonačić & bcd - CyberneticArt seit 1968


Einladung
Gespräch und
Filmpräsentation


Vladimir Bonačić & bcd:
CyberneticArt seit 1968

Mi, 20.11.2019, 19 Uhr 
ZKM Karlsruhe - Vortragssaal
Eintritt frei



Am Mittwoch, den 20. November 2019 um 19:00 Uhr findet eine exklusive Filmpräsentation mit Gespräch zu Vladimir Bonačić & bcd: CyberneticArt seit 1968 im Rahmen der Sammelausstellung »Writing the History of the Future im ZKM« statt. Dabei wird Margit Rosen vom ZKM das Gespräch mit dem bcd CybernetivArt team, bestehend aus Dunja Donassy-Bonačić und Miro A. Cimerman, leiten.

In den Jahren 1968–1969 fand in Zagreb eines der ersten Computerkunst-Festivals weltweit statt: tendencies 4. Computers and Visual Research. Das Festival war Teil der internationalen Künstlerbewegung Neuen Tendenzen, die 1961 in Zagreb entstand und für ein Kunstkonzept eintrat, das Kunst als Forschung definierte. Künstler, Wissenschaftler, Philosophen und Kunsthistoriker reisten nach Zagreb, um den Wandel von Kunst und Design durch die Verwendung von Computern zu erforschen und die möglichen Auswirkungen dieser Technologie auf Kommunikation und Gesellschaft zu diskutieren.

Einer der Teilnehmer war der Ingenieur und Wissenschaftler Vladimir Bonačić, der zu diesem Zeitpunkt am Zagreber Nationalen Forschungsinstitut Ruđer Bošković wirkte. Angeregt durch das Festival begann er noch im gleichen Jahr computergenerierte und -basierte Dynamische Objekte, Prozesse und urbane Installationen zu entwickeln, die komplexe Licht- und Klangstrukturen erzeugten. Die Jury des internationalen Wettbewerbs für Computer und visuelle Forschung, der 1968 im Rahmen des Zagreber Festivals ausgeschrieben worden war, zeichnete Bonačićs Werk insbesondere für die Verwendung visueller Verfahren in der wissenschaftlichen Forschung aus. Grundlage für Bonačićs künstlerische Forschung war seine wissenschaftliche Arbeit im Bereich der computergestützten Mustererkennung (Schwerpunkt Galois-Felder), der Kybernetik, Elektronik und Computertechnologie sowie seine Faszination für Kommunikations- und Wahrnehmungstheorie.

Die Veranstaltung widmet sich dem visionären Werk von Vladimir Bonačić, das ab Ende der 1960er-Jahren entstand sowie den Projekten, die Bonačić ab 1971 unter dem Namen bcd gemeinsam mit der Architektin Dunja Donassy-Bonačić und dem Ingenieur Miro A. Cimerman entwickelte. Aktuell firmiert bcd unter dem Namen bcd CyberneticArt team.

Filmausschnitte und ein Gespräch mit Dunja Donassy-Bonačić und Miro A. Cimerman unter dem Titel Sieben Modalitäten der Beiträge zur Verbesserung der Informationsgesellschaft geben Einblick in die vielfältige Arbeit von Vladimir Bonačić und dem bcd CyberneticArt team in künstlerische und technische Aspekte der computerbasierten Interaktivität kybernetischer Kunst (sieben Generationen) ab 1968, in den Aufbau des von der UNESCO unterstützten Programms Jerusalem Program in Art and Science an der Bezalel Academy of Arts and Design, Jerusalem sowie in die wegweisenden Entwicklungen des bcd CyberneticArt team im Bereich der Informationsvisualisierung in den 1980er- und 1990er-Jahren für das deutsche Fernsehen.

Weitere Informationen finden Sie hier:

www.zkm.de/veranstaltung/2019/11/vladimir-bonacic-bcd-cyberneticart

Freitag, 15. November 2019