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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Mittwoch, 19. Februar 2014

Serie: Tom Sawyers Abenteuer und Streiche 02, von Mark Twain



Zweites Kapitel.
Tom streicht einen Zaun.

Der Sonnabend Morgen tagte, die ganze sommerliche Welt draußen war sonnig und klar, sprudelnd von Leben und Bewegung. In jedem Herzen schien's zu klingen und zu singen, und wenn das Herz jung war, trat der Klang unversehens auf die Lippen. Freude und Lust malte sich in jedem Antlitz, jeder Schritt war beflügelt. Die Akazien blühten und erfüllten mit ihrem köstlichen Duft rings alle Lüfte.

Tom erschien auf der Bildfläche mit einem Eimer voll Tünche und einem langstieligen Pinsel. Er stand vor dem Zaun, besah sich das zukünftige Feld seiner Tätigkeit und es war ihm, als schwände mit einem Schlage alle Freude aus der Natur. Eine tiefe Schwermut bemächtigte sich seines ahnungsvollen Geistes. Dreißig Meter lang und neun Fuß hoch war der unglückliche Zaun! Das Leben schien ihm öde, das Dasein eine Last. Seufzend tauchte er den Pinsel ein und fuhr damit über die oberste Planke, wiederholte das Manöver einmal und noch einmal. Dann verglich er die unbedeutende übertünchte Strecke mit der Riesenausdehnung des noch ungetünchten Zaunes und ließ sich entmutigt auf ein paar knorrigen Baumwurzeln nieder. Jim, der kleine Nigger, trat singend und springend aus dem Hoftor mit einem Holzeimer in der Hand. Wasser an der Dorfpumpe holen zu müssen, war Tom bis jetzt immer gründlich verhaßt gewesen, in diesem Augenblick dünkte es ihn die höchste Wonne. Er erinnerte sich, daß man dort immer Gesellschaft traf; Weiße, Mulatten und Niggerjungen und Mädchen waren da stets zu finden, die warteten, bis die Reihe an sie kam und sich inzwischen ausruhten, mit allerlei handelten oder tauschten, sich zankten, rauften, prügelten und dergleichen Kurzweil trieben. Auch durfte man Jim mit seinem Eimer Wasser nie vor Ablauf einer Stunde zurückerwarten, obgleich die Pumpe kaum einige hundert Schritte vom Haus entfernt war und selbst dann mußte gewöhnlich noch nach ihm geschickt werden. Ruft also Tom:

»Hör', Jim, ich will das Wasser holen, streich' du hier ein bißchen an.«

Jim schüttelte den Dickkopf und sagte:

»Nix das können, junge Herr Tom, Alte Tante sagen, Jim sollen nix tun andres als Wasser holen, sollen ja nix anstreichen. Sie sagen, junge Herr Tom wohl werden fragen Jim, ob er wollen anstreichen, aber er nix sollen es tun – ja nix sollen es tun.«

»Ach was, Jim, laß dir nichts weismachen, so redet sie immer. Her mit dem Eimer, ich bin gleich wieder da. Sie merkt's noch gar nicht.«

»Jim sein so bange, er's nix wollen tun. Alte Tante sagen, sie ihm reißen Kopf ab, wenn er's tun.«

»Sie! O Herr Jemine, die kann ja gar niemand ordentlich durchhauen, – die fährt einem ja nur mit der Hand über den Kopf, als ob sie streicheln wollte, und ich möcht' wissen, wer sich daraus was macht. Ja, schwatzen tut sie von durchhauen und allem, aber schwatzen tut nicht weh, – das heißt, solang sie nicht weint dazu. Jim, da, ich schenk dir auch 'ne große Murmel, – da und noch 'nen Gummi dazu!«

Jim schwankte.

»'nen Gummi, Jim, und was für ein Stück, sieh mal her!«

»O, du meine alles! Sein das prachtvoll Stück Gummi. Aber, junge Herr Tom, Jim sein so ganz furchtbar bange vor alte Tante!«

Jim aber war auch nur ein schwacher Mensch, – diese Versuchung erwies sich als zu stark für ihn. Er stellte seinen Eimer hin und streckte die Hand nach dem verlockenden Gummi aus. Im nächsten Moment flog er jedoch, laut aufheulend, samt seinem Eimer die Straße hinunter, Tom tünchte mit Todesverachtung drauflos und Tante Polly zog sich stolz vom Schlachtfeld zurück, Pantoffel in der Hand, Triumph im Auge.

Toms Eifer hielt nicht lange an. Ihm fiel all das Schöne ein, das er für diesen Tag geplant, und sein Kummer wuchs immer mehr. Bald würden sie vorüber schwärmen, die glücklichen Jungen, die heute frei waren, auf die Berge, in den Wald, zum Fluß, überall hin, wo's schön und herrlich war. Und wie würden sie ihn höhnen und auslachen und verspotten, daß er dableiben und arbeiten mußte, – schon der Gedanke allein brannte ihn wie Feuer. Er leerte seine Taschen und musterte seine weltlichen Güter, – alte Federn, Glas- und Steinkugeln, Marken und sonst allerlei Kram. Da war wohl genug, um sich dafür einen Arbeitstausch zu verschaffen, aber keineswegs genug, um sich auch nur eine knappe halbe Stunde voller Freiheit zu erkaufen. Seufzend wanderten die beschränkten Mittel wieder in die Tasche zurück und Tom mußte wohl oder übel die Idee fahren lassen, einen oder den andern der Jungen zur Beihilfe zu bestechen. In diesem dunkeln, hoffnungslosen Moment kam ihm eine Eingebung! Eine große, eine herrliche Eingebung! Er nahm seinen Pinsel wieder auf und machte sich still und emsig an die Arbeit. Da tauchte Ben Rogers in der Entfernung auf, Ben Rogers, dessen Spott er von allen gerade am meisten gefürchtet hatte. Ben's Gang, als er so daherkam, war ein springender, hüpfender kurzer Trab, Beweis genug, daß sein Herz leicht und seine Erwartungen hochgespannt waren. Er biß lustig in einen Apfel und ließ dazu in kurzen Zwischenpausen ein langes, melodisches Geheul ertönen, dem allemal ein tiefes gezogenes ding–dong–dang, ding–dong–dang folgte. Er stellte nämlich einen Dampfer vor. Als er sich Tom näherte, gab er Halbdampf, hielt sich in der Mitte der Straße, wandte sich stark nach Steuerbord und glitt drauf in stolzem Bogen dem Ufer zu, mit allem Aufwand von Pomp und Umständlichkeit, denn er stellte nichts Geringeres vor als den »Großen Missouri« mit neun Fuß Tiefgang. Er war Schiff, Kapitän, Mannschaft, Dampfmaschine, Glocke, alles in allem, stand also auf seiner eigenen Schiffsbrücke, erteilte Befehle und führte sie aus.

»Halt, stoppen! Klinge–linge–ling.« Der Hauptweg war zu Ende und der Dampfer wandte sich langsam dem Seitenweg zu. »Wenden! Klingelingeling!« Steif ließ er die Arme an den Seiten niederfallen. »Wenden, Steuerbord! Klingelingeling! Tschu! tsch – tschu – u – tschu!«

Nun beschrieb der rechte Arm große Kreise, denn er stellte ein vierzig Fuß großes Rad vor. »Zurück, Backbord! Klingelingeling! Tschu–tsch–tschu–u–sch!« Der linke Arm begann nun Kreise zu beschreiben. »Steuerbord stoppen! Lustig, Jungens! Anker auf – nieder! Klingeling! Tsch–tschuu–tschtu! Los! Maschine stoppen! He, Sie da! Scht–sch–tscht!« (Ausströmen des Dampfes.)

Tom tünchte währenddessen und ließ den Dampfer Dampfer sein, Ben starrte ihn einen Augenblick an und grinste dann:

»Hi–hi! Festgenagelt – äh?«

Keine Antwort, Tom schien seinen letzten Strich mit dem Auge eines Künstlers zu prüfen, dann fuhr er zart mit dem Pinsel noch einmal drüber und übersah das Resultat in derselben kritischen Weise wie zuvor. Ben marschierte nun neben ihm auf. Toms Mund wässerte nach dem Apfel, er hielt sich aber tapfer an die Arbeit. Sagt Ben:

»Hallo, alter Junge, Strafarbeit, ja?«

»Ach, du bist's, Ben, ich hab' gar nicht aufgepaßt!«

»Hör du, ich geh schwimmen, willst du vielleicht mit? Aber gelt, du arbeitst lieber, natürlich, du bleibst viel lieber da, gelt?«

Tom maß ihn erstaunt von oben bis unten.

»Was nennst du eigentlich arbeiten?«

»W–was? Ist das keine Arbeit?«

Tom tauchte seinen Pinsel wieder ein und bemerkte gleichgültig:

»Vielleicht – vielleicht auch nicht! Ich weiß nur soviel, daß das dem Tom Sawyer paßt.«

»Na, du willst mir doch nicht weismachen, daß du's zum Vergnügen tust?«

Der Pinsel strich und strich.

»Zum Vergnügen? Na, seh' nicht ein, warum nicht. Kann unsereiner denn alle Tag 'nen Zaun anstreichen?«

Das warf nun ein neues Licht auf die Sache. Ben überlegte und knupperte an seinem Apfel. Tom fuhr sachte mit seinem Pinsel hin und her, trat dann zurück, um die Wirkung zu prüfen, besserte hier und da noch etwas nach, prüfte wieder, alles ohne sich im geringsten um Ben zu kümmern. Dieser verfolgte jede Bewegung, eifriger und eifriger mit steigendem Interesse. Sagt er plötzlich:

»Du, Tom, laß mich ein bißchen streichen!«

Tom überlegte, schien nachgeben zu wollen, gab aber diese Absicht wieder auf: »Nein, nein, das würde nicht gehen, Ben, wahrhaftig nicht. Weißt du, Tante Polly nimmt's besonders genau mit diesem Zaun, so dicht bei der Straße, siehst du. Ja, wenn's irgendwo dahinten wär', da lag nichts dran, – mir nicht und ihr nicht – so aber! Ja, sie nimmt's ganz ungeheuer genau mit diesem Zaun, der muß ganz besonders vorsichtig gestrichen werden, – einer von hundert Jungen vielleicht, oder noch weniger, kann's so machen, wie's gemacht werden muß.«

»Nein, wirklich? Na, komm, Tom, laß mich's probieren, nur ein ganz klein bißchen. Ich ließ dich auch dran, Tom, wenn ich's zu tun hätte!«

»Ben, wahrhaftig, ich tät's ja gern, aber Tante Polly – Jim hat's tun wollen und Sid, aber die haben's beide nicht gedurft. Siehst du nicht, wie ich in der Klemme stecke? Wenn du nun anstreichst und 's passiert was und der Zaun ist verdorben, dann–«

»Ach, Unsinn, ich will's schon rechtmachen. Na, gib her, – wart', du kriegst auch den Rest von meinem Apfel; 's ist freilich nur noch der Butzen, aber etwas Fleisch sitzt doch noch drum.«

»Na, denn los! Nein, Ben, doch nicht, ich hab' Angst, du –«

»Da hast du noch 'nen ganzen Apfel dazu!« Tom gab nun den Pinsel ab. Widerstreben im Antlitz, Freude im Herzen. Und während der frühere Dampfer »Großer Missouri« im Schweiße seines Angesichts drauflos strich, saß der zurückgetretene Künstler auf einem Fäßchen im Schatten dicht dabei, baumelte mit den Beinen, verschlang seinen Apfel und brütete über dem Gedanken, wie er noch mehr Opfer in sein Netz zöge. An Material dazu war kein Mangel. Jungen kamen in Menge vorüber. Sie kamen, um zu spotten und blieben, um zu tünchen! Als Ben müde war, hatte Tom schon Kontrakt gemacht mit Billy Fischer, der ihm einen fast neuen, nur wenig geflickten Drachen bot. Dann trat Johnny Miller gegen eine tote Ratte ein, die an einer Schnur zum Hin- und Herschwingen befestigt war und so weiter und so weiter, Stunde um Stunde. Und als der Nachmittag zur Hälfte verstrichen, war aus Tom, dem mit Armut geschlagenen Jungen mit leeren Taschen und leeren Händen, ein im Reichtum förmlich schwelgender Glücklicher geworden. Er besaß außer den Dingen, die ich oben angeführt, noch zwölf Steinkugeln, eine freilich schon etwas stark beschädigte Mundharmonika, ein Stück blaues Glas, um die Welt dadurch zu betrachten, ein halbes Blasrohr, einen alten Schlüssel und nichts damit aufzuschließen, ein Stück Kreide, einen halb zerbrochenen Glasstöpsel von einer Wasserflasche, einen Bleisoldaten, ein Stück Seil, sechs Zündhütchen, ein junges Kätzchen mit nur einem Auge, einen alten messingnen Türgriff, ein Hundehalsband ohne Hund, eine Messerklinge, vier Orangenschalen und ein altes, wackeliges Stück Fensterrahmen, Dazu war er lustig und guter Dinge, brauchte sich gar nicht weiter anzustrengen die ganze Zeit über und hatte mehr Gesellschaft beinahe, als ihm lieb war. Der Zaun wurde nicht weniger als dreimal vollständig überpinselt, und wenn die Tünche im Eimer nicht ausgegangen wäre, hätte er zum Schluß noch jeden einzelnen Jungen des Dorfes bankrott gemacht.

Unserm Tom kam die Welt gar nicht mehr so traurig und öde vor. Ohne es zu wissen, hatte er ein tief in der menschlichen Natur wurzelndes Gesetz entdeckt, die Triebfeder zu vielen, vielen Handlungen. Um das Begehren eines Menschen, sei er nun erwachsen oder nicht, – das Alter macht in dem Fall keinen Unterschied – also, um eines Menschen Begehren nach irgend etwas zu erwecken, braucht man ihm nur das Erlangen dieses »etwas« schwierig erscheinen zu lassen. Wäre Tom ein gewiegter, ein großer Philosoph gewesen, wie zum Beispiel der Schreiber dieses Buches, er hatte daraus gelernt, wie der Begriff von Arbeit einfach darin besteht, daß man etwas tun muß, daß dagegen Vergnügen das ist, was man freiwillig tut. Er würde verstanden haben, warum künstliche Blumen machen oder in einer Tretmühle gehen »Arbeit« heißt, während Kegelschieben im Schweiße des Angesichts oder den Montblanc erklettern lediglich als Vergnügen gilt. Ja, ja, wer erklärt diese Widersprüche in der menschlichen Natur!

Good Sounds: FRANZÖSISCHE MUSIK, Musette


Noch dieses Wochenende von Frei-So in Luxemburg: My funny Valentine


My funny Valentine

“Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug”, meinte Franz
Kafka: “Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die
Straße.” Am 14. Februar ist bekanntlich Valentinstag, der Tag der
Verliebten. Falls Ihnen jedes Jahr – immer wieder – nichts Besseres
als Blumen einfällt, sind Sie dieses Jahr hier genau richtig. Denn die
“Liebe ist der einzige Weg, auf dem selbst die Dummen zu einer
gewissen Größe gelangen” (Balzac).
My Funny Valentine: ein Valentinsabend der besonderen Art – ironisch,
melancholisch und poetisch. Ein musikalisches und literarisches
Mosaik aus Liedern und Gedichten über das stärkste der
menschlichen Gefühle: die Liebe. “The Place To Be” am Valentinstag
2014! Für Paare, wie auch für Singles. Für Liebende, wie auch für
noch nicht Liebende. Denn, wie man weiß: « la bandaison, papa, ça
ne se commande pas » (Brassens). Ein Abend über die Liebe, die
stärkste Zuneigung, die ein Mensch für einen anderen Menschen zu
empfinden in der Lage ist, die aber tragischerweise keiner
Erwiderung bedarf. Doch nach Casanova besteht die Liebe zunächst
zu drei Viertel aus Neugier. Also seien Sie neugierig auf diesen
Abend voller Überraschungen!

Nach dem großen Erfolg des Konzerts D’Keess op an d’Klacken eraus
2012 in der Rockhal haben sich die Verantwortlichen der Fondation
Thierry van Werveke diesmal für eine kleinere Form im Theater entschieden.
Bereits in der Saison 2007/2008 hatten Thierry van Werveke
und Marc Limpach einen solchen Abend im TNL geplant. 2014 findet
er jetzt endlich statt. Zwar ohne Thierry, aber als Benefizveranstaltung
organisiert von – und zugunsten – der Fondation Thierry van
Werveke.


Autor: E Lidder- a Poesieowend zu Gonschten vun der Fondation Thierry van Werveke
Mit: Shlomit Butbul, Luc feit, Anne Kaftan, Nora Koenig, Judith Lecuit, Sascha Ley, Marc Limpach, John Schlammes, Serge Tonnar, Georges Urwald, Jules Werner
Produktion: Fondation Thierry van Werveke. Mat der Ennerstëtzung vun: Théâtre National du Luxembourg
Ort der Produktion: Théâtre National du Luxembourg

Dienstag, 18. Februar 2014

Good Sounds: SEEED, Dickes B


Ausstellung im Centre Pompidou-Metz: PHARES (Picasso)

Du vendredi 14 février 2014 au lundi 15 février 2016,  Le Centre Pompidou-Metz, 1, parvis des Droits-de-l’Homme, CS 90490, 57020 Metz, Cedex 1

Phares


À partir de 2014, et pour une durée de deux ans, le Centre Pompidou-Metz présentera Phares, une exposition temporaire de longue durée, qui mettra en valeur une sélection d’une vingtaine d’œuvres majeures issues des collections du Centre Pompidou, Musée national d’art moderne, parmi lesquelles le rideau de scène du ballet Mercure par Pablo Picasso, la Composition aux deux perroquets de Fernand Léger et Personnages et oiseaux dans la nuit de Joan Miró.
De Pablo Picasso à Anish Kapoor en passant par Sam Francis, Joseph Beuys et Dan Flavin, Phares offre une traversée de l’histoire de l’art du début de XXe siècle à nos jours, et permet de découvrir des artistes et mouvements essentiels de cette période.

Présentée dans la Grande Nef, espace d’exposition unique en Europe par son volume, l’exposition constitue un ensemble exceptionnel d’œuvres monumentales rarement montrées du fait de leur format, telles Polombe de Frank Stella (d’une longueur de plus de huit mètres) et Survivant(s), un ensemble de sept grandes toiles de Yan Pei-Ming.

Good Sounds: A TRIBE CALLED QUEST, Can I Kick It?


Morgen in Metz: Festival Freeeeze #3 : Gavlyn + Jeff Le Nerf + 10vers + Pand’Or



Le mercredi 19 février 2014 à 20h, Les Trinitaires, 12 rue des Trinitaires, 57000 Metz


Festival Freeeeze #3 : Gavlyn + Jeff Le Nerf + 10vers + Pand’Or

Coproduction Boumchaka & Metz en Scènes.

Initialement prévue fin 2013, la troisième édition du festival électro / hip-hop Freeeeze organisé par Boumchaka !! se déroulera du 15 au 22 février 2014. Durant toute une semaine, des artistes régionaux, nationaux et internationaux, maîtres dans l’art des cultures urbaines - ou en passe de le devenir – réchaufferont l’atmosphère lorraine à grands coups de rimes, de beats et de beatbox. Après Thionville, et avant Nancy, Freeeeze#3 (re)passera par les Trinitaires de Metz pour une soirée hip-hop dont Boumchaka !! a le secret : souvenez-vous de la soirée de préfiguration du 6 décembre dernier avec MadMax, Stig of The Dump et surtout Dope D.O.D, devant une salle comble et chauffée à bloc !

Basée à L.A., GAVLYN est une jeune rappeuse âgée de 23 ans. Sa musique est inspirée par les sons old-school et la funk des années 60 et 70. Malgré sa dévotion actuelle pour le hip-hop, Gavlyn puisent ses influences et ses inspirations dans d’autres styles tels que le rock, la drum’n bass, la house et la jungle. Sa voix unique, son attitude sincère et franche, ses flows variés et ses beats exquis en font une des artistes les plus demandées de la scène rap actuelle.

JEFF LE NERF, rappeur originaire de Grenoble, se distingue à ses débuts sur les scènes de clash pour ses « punchlines » fracassantes. Alors qu’il faisait un concert dans sa ville, Jeff se fait remarquer par le célèbre rappeur Kool Shen qui le prend alors en main, en 2005, en le signant sur son label IV My People. Jeff Le Nerf collabore avec de nombreux rappeurs de renom tels que Salif, Sinik, Dadoo et Oxmo Puccino, mais aussi avec d'autres rappeurs moins médiatisés tels que Furax, Swift Guad ou 10VERS avec qui il crée le groupe Inglourious Bastardz.

10VERS est un membre actif de la scène toulousaine. Fort d’un parcours rapologique où il a su se construire une identité sonore forte, il s'appuie sur un flow diabolique de dextérité et sur un sens du verbe juste. En 2012, il est rejoint par Jeff Le Nerf, Swift Guad, Neka et Furax et parachutent le projet Inglourious Bastardz qui reçoit un accueil inespéré.

Originaire du Val d’Oise, Camélia, aka PAND’OR, est une rappeuse de 23 ans. Elle a débarqué dans le monde du rap français en 2010, lors d’un freestyle pour Radio Campus, aux côtés, entre autres, de Nekfeu, Swift Guad ou encore L’Indis. On la retrouve ensuite dans deux clashs, en tant que première participante, pour le compte des Rap Contenders face à Meksa et Jazzy Bazz.

Good Sounds: TONE-LOC, Funky Cold Medina


Heute Abend in Metz (F): Julien en route vers l'Olympia

Julien en route vers l'Olympia


L'humoriste Julien Strelzyck sera présent le 18 février prochain à La Chaouée pour y donner son spectacle "Julien en route vers l'Olympia". 

Cinq sens en éveil pour le Carnaval haut en couleur d'un Julien craquant, croquant à
merveille, une farandole de personnages dans lesquels chacun de nous se reconnait.
Il joue malicieusement avec son public, passe au crible les travers de notre société, danse, chante…
Il vous embarque dans son univers et, le temps du spectacle si bien rythmé, adieu stress, quotidien, horloges!

Women's world: BIRDY, All You Never Say


Buchtipp: manual numerale. Gedichte von Judith Zander bei dtv

»DU WEISST ICH WOLLT MEHR ALS PULLOVER BORGEN«
Zander: manual numerale
Judith Zander
manual numerale. Gedichte
›manual numerale‹ ist poetisches Tagebuch und metrisches Handbuch zugleich. Zwei Gedichte pro Tag, eines mit der Tageszahl, eines mit der Monatszahl. Nicht für jeden Tag findet sich ein Eintrag, doch mit jedem neuen Datum wandeln sich die lyrischen Formen. Anspielungsreich, mit verblüffenden Wortneuschöpfungen und trockener Ironie durchmisst Judith Zander souverän den Kosmos der Liebe und der Lyrik.

  • Originalausgabe (dtv premium)
  • Auch erhältlich als E-Book (EPUB und PDF)
  • Veranstaltungen mit Judith Zander:
      6. März, 20:30 Uhr – Buchhändlerkeller Berlin
    15. März, 15:00 Uhr – Ausgezeichnet! Leipziger Buchmesse
    15. März, 19:00 Uhr – Leipzig liest, Gohliser Schlösschen

Good Sounds: HOWARD SHORE, I See Fire (The Hobbit)


Serie: (7) Die wunderbaren Begebenheiten des Grafen Alethes von Lindenstein. Von Friedrich Baron de la Motte Fouqué



Siebentes Kapitel
Die Sterne glänzten bereits hoch am Himmel, und das geschäftige Treiben in Paris war fast gänzlich erstummt, als Alethes aus seiner Wohnung trat. Nur auf den Brücken, die er einsam, und tief in seinen Mantel gehüllt, überschritt, traf er noch Gestalten, die sich regten: Bettler ohne Obdach, im dumpfen Schlafe stöhnend, bisweilen durch seine Tritte zu halbbewußtem, unzufriednem Gemurmel erweckt. Er eilte, die Gärten am Ufer des Flusses zu erreichen, welche ihm Yolande bezeichnet hatte. Hier ging er unter den herrlichen Bäumen das Geräusch der leise wogenden Fluth entlängst, kühler, einsamer Nachthauch um seine Wangen. Wie geweiht durch irgend einen Zauberspruch kam er sich vor, der gemeinen Welt draußen entnommen, und in Yolandens Liebe zum göttlichern Leben verklärt. Die Sorgfalt, mit welcher er vorhin jedes beobachtende Auge zu erspähen und zu meiden gesucht hatte, verließ ihn, da er glaubte, unter höherm Schutze zu wandeln, wo ihn nichts Unwürdiges oder auch nur Störendes berühren könne. Um so mehr überrascht fand er sich, als Jemand aus einer nahen Hecke hervortrat, und ihn in französischer Sprache bat, einige Augenblicke zu verweilen. Er erkannte Gaston, und sagte zu ihm: wofern nicht eben eine sehr wichtige Stunde in unsrer gemeinsamen Angelegenheit schlägt, bitte ich Euch, mich gehn zu lassen.
Ich kann weder Ja noch Nein antworten, sagte Gaston. Die Sache betrifft unser großes Geschäft gar nicht, und Euch demungeachtet sehr genau.
Nun wenn's weiter nichts ist, rief Alethes, so wünsch' ich Euch eine gute Nacht, und laßt mich meines Weges ziehn. Morgen finden wir wohl die Gelegenheit zum Weitersprechen.
Nicht also, entgegnete Gaston. Es ist eine so dringende, und doch zugleich so delicate Botschaft, daß ich Euch durchaus bitten muß, länger zu verweilen.
Und hiermit begann er, sich in ein Gewirr von wunderlichen französischen Redensarten dermaßen zu verlieren, daß Alethes nicht wußte, woran er war, und ihn zuletzt nur bitten mußte, grade heraus zu sagen, was es gelten solle.
Es hieß hierauf, die Gräfin Yolande sey der Bewerbungen des Grafen Alethes nicht eben überdrüssig, aber doch satt, und weil er am heutigen Abend lebhaft in sie gedrungen sey, so lebhaft, daß es den Augen des ganzen Hofes sichtbar geworden, habe sie nicht anders gekonnt, als ihm einige freundliche Worte erwiedern; sie fürchte jedoch, er habe das misverstehen können, und vielleicht gar auf eine Zusammenkunft rechnen; deshalb stehe, ihrer Bitte zufolge, er, Gaston, jetzt hier, um ihn aus jedem möglichen Irrthumen zu reißen. – Diese Meinung schwamm übrigens in einem solchen Schwall von hübschen und nichtssagenden Worten, daß es unmöglich war, irgend eine Gelegenheit zum Streite daraus zu finden.
Alethes aber knirschte mit den Zähnen, und sprach: gute Nacht, Gaston, wir reden Morgen noch vielerlei. Heut' muß ich Jemanden anders um die Erklärung befragen.
Er schritt vorwärts, aber Gaston trat schnell in seinen Weg, und sagte ernstern Tones: umgekehrt werden wir einig. Heut' geht Ihr zu Haus, und Morgen befragt Ihr mich, oder wen Ihr sonsten wollt. Für diese Bahn bin ich nun einmal zum Platzhalter bestellt.
O Gaston! Gaston! Hüte Dich! rief Alethes. Du trittst Einem in seine Reise, desgleichen Du noch nicht kennst. Geh ruhig zu Bett. Deine französische Sitte gestattet Dir's noch, und was käme Dir und Andern für ein Heil davon, wenn Du Morgen hier blutig im Wege gefunden würdest? Gieb Dich drein, Gaston; und gute Nacht.
Du hast oftmals mein ritterliches Wesen an mir gelobt, entgegnete Gaston. Tadle nun auch nicht, was Dir früher gefiel. Hier steh' ich fest, und halte diesen Paß, und ich bitte Dich, bedenke was Du thust, und was die Welt auf jeden Fall zu Deiner Thorheit sagen muß.
Nichts, was der Rede werth ist, fiel Alethes ein, im Vergleich zu dem, was mir nun die Gräfin Yolande Heute noch durchaus sagen muß. Mein lieber Gaston, laßt Euch doch überreden, daß es Dinge giebt, von denen Ihr gar keine Ahnung habt, noch haben könnt; verspottet dergleichen mit Euerm besten Witz, aber glaubt nur, daß es in mir da ist, und daß all' Eure Gründe höchst ohnmächtig davon abgleiten.
Redet doch nicht so laut, sagte Gaston. Es sind Einige meiner Leute in der Nähe, die Euch hören könnten.
Was haben hier Eure Leute zu thun? rief Alethes.
Nun, mein Gott, entgegnete Gaston, man kann doch nicht zu Fuße halb Paris durchlaufen; mein Wagen wartet hinter den Hecken dort.
Ein schöner Ritter! sagte der erhitzte Alethes. Hat Kammerdiener und Kutscher und Gott weiß was noch! im Hinterhalte. Macht Platz, mein Junkerlein.
Ihr beleidigt mich, antwortete Gaston. Ohne Kampf laß ich ohnehin Niemanden für Heute dieser Straße ziehn. Wenn es Euch also beliebt –
Er legte die Hand an den Degen, und Alethes, schon lange von innerm, zurückgehaltnem Feuer glühend, fühlte sich erquickt durch diese Bewegung, wie ein in Sandwüsten Lechzender durch einen nahen Wasserfall. Im Augenblick waren Beider Klingen blos, sie fochten, und Gaston's Gewandtheit konnte nicht lange vor Alethes Wuth und Stärke bestehn. Der Jüngling fiel zusammen mit einem leisen Ach, das seines Gegners Herz wehmüthig durchschnitt, allen Groll plötzlich daraus vertreibend. In edler, ritterlicher Stellung lag der gefällte Kämpfer vor Alethes Füßen. Dieser neigte sich zu ihm herab – Todeskälte begegnete seiner tastenden Hand.
Er wagte nicht mehr, vorwärts zu gehn, denn der Leichnam hatte sich grade auf seinen Weg hingestreckt, so daß er beinah hätte über ihn hinschreiten müssen, um sich Yolandens Wohnung zu nähern. Mit dumpfer Stimme sagte er zu dem Gefallnen: Du Todter bewahrst nun den Paß unüberwindlicher, als Du es im Leben vermochtest. Innerlich erbebend wandte er sich um, und ging den Pfad zurück, den er gekommen war. Da blickten bereits viele Fackeln und Laternen unter den Baumgängen auf; Gaston's Bediente mußten wohl die Umwohnenden in Aufruhr gebracht haben; er hörte Jene bei dem Leichnam ihres Herrn jammern und heulen. Zwischen ihnen und den Suchenden fand er sich an eine nicht allzu hohe Mauer gedrängt. Er klomm hinüber, und stand in einem kleinen Garten, dessen zierliche Beschränktheit und sorgfältiger Anbau ihn durch den Contrast furchtbarlich an das wüste, gejagte Leben mahnte, dem er nun wohl entgegen gehn müsse. – Hier wäre der Mörder? scholl es aus dem kleinen Hause, mit einer von Abscheu zitternden Stimme. Darauf folgten Betheurungen, diese Wohnung sey von jeher ehrlich gewesen, und Verwünschungen desjenigen, der sie durch seine schändliche Flucht entweihe. Die Sprechenden kamen näher, und Alethes überstieg seitwärts den Gartenzaun, nebenbei in ein ähnliches kleines Besitzthum gelangend. Dorthinaus und durch andre solche stille Wohnstellen fort trieb ihn der Nachsuchenden Wuth, der Bewohner Entsetzen; er kam sich selbst vor, wie ein böser Geist, der, durch die Nacht umherziehend, Mordangst und Grausen über die schuldlosen Schläfer hinabschüttle.
Er schritt in diesem Gefühle dumpf und wild durch einige zusammengerankte Jasmingebüsche hin, da sagte Einer dicht bei ihm: hier fangen sie Euch gewiß. Kommt nur nach der andern Seite. Alethes stieß im Schrecken mit der Klinge nach dem Unbekannten, welcher ihm besonnen auswich, und sprach: wenn Ihr mich todt stecht, seyd Ihr ohne Rettung verloren. Sonst aber helfe ich Euch durch. Ich weiß Bescheid.
Alethes meinte die Stimme des Alten zu erkennen, den er an jenem Abende mit dem Edelknaben hatte sprechen hören, und fragte, ob er im Dienste der Gräfin Yolande sey?
Das thut hier nichts zur Sache, kam die Antwort zurück. Ihr werdet's früh genug merken, daß wir an Einem Wagen ziehn. Jetzt aber heißt es fortgeschritten, und still!
Der Alte schritt eilig aus einer kleinen Pforte, einen Fußpfad entlängst, Alethes ihm nach. Es ging an alten Kirchen hin, bisweilen durch verfallne Gebäude, dunkle Treppen hinauf und hinab, dann wieder wüste Plätze entlängst, über die der Nachtwind unfreundlich hinpfiff, dann wieder durch enge Gäßlein, in die sich das Sternenlicht nur verstohlen hineinwagte.
Man stand endlich an einem Thürlein, das sich in der Stadtmauer befand, und durch die Lampe des Wächters aus den kleinen Fensterscheiben einer Hütte nebenbei genugsam beleuchtet ward, um die schweren Eisenriegel wahrnehmen zu lassen, womit es verschlossen war. Der Alte nahm ein großes Messer aus dem Gürtel, und prüfte dessen Spitze mit dem Finger. –
Was soll das? fragte Alethes.
Es wird hier etwas Künste kosten mit dem Herauskommen, entgegnete der Alte, aber laßt mich nur machen, und mischt Euch in nichts.
Er klopfte an die kleine Hütte, aus der ein mürrisches Werda! scholl.
Wir sind solche, die heimlich aus der Stadt müssen, sagte der Alte; macht uns deswegen nur ohne Widerspruch auf.
Hoho! rief der von innen zurück, es weiß Niemand, welch ein Gang ihm bevorsteht. Ihr mögt wohl noch ganz wo anders hinkommen, als aus der Stadt, Ihr Gesindel. Fort hier, und haltet Euch ruhig, oder ich läute die Bürgerschaft aus der Nähe zusammen.
Mach auf! Für Geld! sagte der Alte. Aber sie hörten den schlaftrunknen Bewohner der Hütte schon wieder drinnen schnarchen.
Der Alte sprach in seinen Bart: hu, wie fahrlässig sich's auf dem Rande der allertiefsten Grube ruht! – Dann klopfte er wieder an, sprechend: habt Ihr's denn überhört oder verschlafen, daß wir im Namen des Königs kommen?
Was? Was? fuhr der Wächter empor. Davon habt Ihr mir nichts gesagt.
Seit einer ganzen Stunde, hohnlächelte der Alte. Aber Ihr spracht im Traum von lauter Gesindel, das hinaus wolle, und Euch nicht schlafen lasse.
Wenn ich nur jetzt nicht träume, sagte der Wächter, sich der Thüre nähernd. Seyd Ihr auch keine Gespenster? Könnt Ihr auch wohl den Namen unsres Heilandes aussprechen?
Ei, rief der Alte, wir könnten's wohl, aber wir wollen's nicht. Weißt Du wohl, daß dergleichen bei Hofe für bäurisch gehalten wird? Aber unsern Befehl vom Könige haben wir bei uns; den lies, und er soll Dir wohl besser auf die Beine helfen, als alle Heiligen in Paradiese zusammengenommen.
Der Wächter kam zweifelnd heraus, aber das Messer des Alten fuhr ihm in die Brust, daß seine Laterne im Fallen verlosch, und man sein Röcheln vom dunkeln Boden herauf vernahm. Gelassen suchte der Alte in des Sterbenden Tasche nach dem Thorschlüssel.
Scheusal! ächzte Alethes mehr, als er es sprechen konnte, während der Alte sich mit dem Schlüssel in der Hand aufrichtete, ihn in der Pforte umdrehte, und indem er sie öffnete, den kalten Nachtsturm hereinließ, welcher über Alethes Gesicht gewaltsam hinstrich, und auch den Sterbenden feindlich berührte, so, daß er davon lauter zu wimmern begann.
Du bist der Teufel! schrie Alethes auf seinen Führer ein, und ich will nichts mit Dir zu schaffen haben.
Ja, mein werther Herr Graf, entgegnete der Alte, das hätten wir Beide früher betrachten sollen, bevor wir in den Dienst der Gräfin Yolande traten. Nun gehört Ihr doch einmal so gut hinein als ich, und folglich auch in die Hölle.
Während er dies sprach, klappten ihm die Zähne vor dem eisigen Winde zusammen, weshalb Alethes im wilden Entsetzen aus der Pforte sprang, die der Alte hinter ihm zuschlug und fest verriegelte, ihm nachrufend: der junge Edelmann in Eurer Wohnung erhält in diesem Augenblick Nachricht von dem, was Euch begegnete. Erwartet ihn im Gebüsche links; dort bescheidet man ihn hin.
Mehr unbewußt als bewußt von diesen Worten vorwärts getrieben, ging Alethes nach der bezeichneten Stelle, und warf sich unter das dichteste Gezweig eines kleinen Laubholzes nieder.
Indem er nun so einsam in der stillen Nacht dalag, und vor dem tiefen Schweigen um ihn her die Gedanken und Erinnerungen in ihm recht ungestört emporsteigen konnten, empfand er mit furchtbar wachsender Beängstigung das Geschehene. Yolandens gaukelnder Trug, Gaston's Tod, der Mord des halbschlafenden Thorwärters bestürmte wechselnd sein Gemüth. Und die letzte That schien ihm die schrecklichste; es war ihm, als habe er sich durch dieses Unschuldigen Fall den argen Mächten unwiderruflich hingegeben. Daß Yolande höhnend mit ihm gespielt hatte, lag in der Art und Weise der Welt; mindestens fühlte er es für jetzt nicht anders. Gaston war gefallen, wie ein Ritter, aber des Thorwärters Blut, meuchlings vergossen, dringe, schien es ihm, unaufhaltsam in den dunkeln Boden ein, tief, tief zu dem Mittelpunkte der Erde hinab, und da, meinte er, müsse es anpochen bei den greulichen Mächten, – er war zuletzt über solche Gedanken aus Mattigkeit eingeschlafen. Da träumte ihn, der Thorwärter lache ihm hell in's Ohr, und sage: dummer Mensch, was ängstigst Du Dich? Sieh doch, ich bin ja frisch und gesund. Um fiel ich, um dem alten Narren und Dir was weiß zu machen. Ich sitze eben mit meiner Frau und meinen Kindern am Tisch und esse.
Gottlob! sagte der erwachende Alethes, er lebt also! – Aber die lichte, kleine Stube, in welche er träumend hineingesehn hatte, war fort. Grausig rauschten die Erlen um ihn her, und sah die finstre Nacht mit ihren Wolken drein. Es war, als flüsterten und winkten sie Alle herab: er ist doch todt, er ist doch todt, und Morgen heulen Frau und Kinder seinem Sarge nach.
Alethes richtete sich in die Höhe, schüttelte die vom Nachtfrost erkälteten Glieder, und dachte Herr zu werden über die trüben Gebilde seines Innern. Aber indem er sich, durch die kurze Ruhe in etwas gestärkt, der höhern und würdigern Bestimmung seines Lebens erinnern wollte, gedachte er, wie er durch Gaston's Tod den besten Genossen zu seinem gewagten Thun vernichtet habe, ja, wie dieses nun durch sein eignes unbesonnenes Treiben für immer zerstört sey. Mismuthig, sich selbst verwünschend, drängte er sein Antlitz in den feuchten Rasen zurück.
Nach einer Weile hörte er es vom Boden dumpf herauf dröhnen, wie Rossestritt; er fuhr in die Höhe; der Morgen säumte so eben mit seinem frühesten Roth die Spitzen der Berge, von dessen unsicherm Licht umfunkelt kam eine Jünglingsgestalt durch's Gebüsch, zwei Pferde am Zügel führend. Es war Berthold; er und Alethes erkannten einander wie im Schrecken, Berthold die furchtbare Begebenheit der vergangnen Nacht, Alethes seine eigne Erniedrigung sich in's Gemüth rufend.
Endlich sagte Berthold: nur schnell in den Sattel, mein edler Graf. Ihr wißt ja, Gaston war des Königs Liebling, und die lohnsüchtigen Franzosen sind hinter Euch her, wie der Tiger hinter seinen Fang.
Leb' denn wohl, Du getreuer Jüngling, sagte Alethes, und stieg auf's Pferd.
Wofür haltet Ihr mich! fiel Berthold ein. Ich kam nicht mit Euch her, um auf den albernen Hofbällen in meiner verspotteten Deutschheit zu figuriren. Die Gefahr ist da, und ich Euer Gefährt. Alethes war indeß zu Rosse gestiegen, und entgegnete, sich freundlich zu Berthold hinabneigend: o, warum zogst Du mit mir, Du edler Strahl? Zusammentreffen wolltest Du mit Deines Gleichen, in des Ruhmes heitrer Sonne leuchtend. Das ist mit mir vorbei. Ich stecke kein Panier des freudigen Tages mehr auf. Ueber mir, dunkelm Flüchtling, wehet der schwarze Schleier der Nacht. Geh' Berthold. Suche Dir daheim Dein Lieb, und führe ein frommes, demüthiges Leben. Der Dich emporheben sollte, ist selbst in die Grube gefallen, und man muß für andre getreue Wandrer ein Warnungszeichen an die Stelle setzen, wo er verschwand. Geh' Berthold; sey doch kein Kind. Einem besonnenen Geschäftsmann schickten Dich die Deinigen nach; Dein Leiter ist wahnwitzig, und hat um eines flimmernden Schneeflöckleins willen die sichernde Laterne zerschmissen. Willst Du mich nun vollends rasend machen, indem Du als meines verfehlten Lebens strafende Mahnung vor mir stehn bleibst? Ich könnte darüber ein tolles Unheil beginnen. Leb' wohl. Und ehrst Du noch mein letztes Gebot, so gehe nach Deutschland zurück, und sieh nicht, wohin ich reite.
Er sprengte in den Wald hinein, ohne daß Berthold es gewagt hätte, ihm zu folgen.

Fado: ANA MOURA, Fado Loucura


Fado: MARIZA, Loucura


CORRER O FADO im Video


Wie war es beim CORRER O FADO in Ludwigshafen am Rhein?

(c) Quorum Ballett
Fado ist eine sehr ausdrucksstarke und repräsentative Form traditioneller portugiesischer Kultur. Er ist keine Folklore, dazu ist er zu tief, ernst, lyrisch und traurig. Seinen Anfang nahm der Fado zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den Armenvierteln von Lissabon, wo er zunächst in den anrüchigen Kneipen im Stadtteil Mouraria auftauchte. Ob noch brasilianische Einflüsse hineinflossen, kann heute niemand mehr sagen. Fado ist anklagend, das Gefühl der Saudade transportiert Traurigkeit, Wehmut, Sehnsucht oder sanfte Melancholie, etwas Geliebtes verloren zu haben. Das Unglück schwebt über allem, auch die Gewissheit, dass das Verlorenene niemals wiederkehren wird.
(c) Quorum Ballett

Letzten Samstagabend, den 15.02.2013, fand im agilen Ludwigshafen die Deutsche Erstaufführung von CORRER O FADO, einem Tanzstück mit Fadogesang und -musik im Pfalzbau statt. Das prämierte (bestes nationales Ballett) und von Daniel Cardoso 2005 gegründete Quorum Ballett Portugal führte in einer kontrastreichen Spiegelung den alten, klassischen Fado mit Gesang zu drei Gitarren - zwei klassische, eine portugiesisch dickbäuchige - und modernen Tanz / Ballett zum Fado vor. Der alte Fado in der Tradition der Maria Severa bis zu den heutigen Stars Alexandra, Mariza und Ana Moura wird von Cardoso einem bunten Reigen der Geschlechter gegenübergestellt. Die Fadista (Fadosängerin) war Joana Melo, deren Stimme gut mit den Größen konkurrieren kann. An den Gitarren Filipe Rebelo (port. Gitarre), André Santos und Max Ciuro.

In annähernd 20 Bildern werden alle Stufen der Nähe, der Zärtlichkeit, aber auch Gewalt dargestellt. Das Ensemble, sehr jung, zeigt Höchstleistungen und enorme Ausdauer, alle Figuren gelungen und von großer Beherrschung auch der schwierigen Formen zeugend. Es beginnt mit einem Tanz der jungen Leute, dann folgen die Edelleute, die Etablierten, nur die Frauen, Tanz nur der Männer, über ein Zwischenspiel des teilweise Entkleidens hin zu einem hautengen, aber sehr hektischen Pas de deux, einem Männersolo in Bild 6, gleich gefolgt von einem intimen Liebesreigen und einem lustigen Durcheinander, zurückkehrend zum Tête-à-Tête. In Bild 10 spielen drei Männer offensiv mit einer Frau, unterliegen ihr. In einer ernsthaften, schwerwiegenden Liebe verzehrt sich er nach ihr, bevor das Spiel der drei Männer mit der Frau wieder aufflammt. Verblüffend immer wieder die schlagähnlichen Andeutungen im Tanz, Hinterkopf, Rücken, Bauch der Frau! Ganz offensichtlich Misshandlungsandeutungen für unwillige oder aufbegehrende Frauen. Im 13. Bild geht ein Solotanz über zu einem weiteren 3:1-Verhältnis. Wie ein Leitfaden zieht sich diese Konstellation durch die Bilder, klar das Werben um und Vergnügen mehrerer Männer mit der Angebeteten. 

Foto: Jose-Vicente Feria, Teatro 2011

Ab dem 14. Bild beginnt dann die Rolle des Wassers in dem Stück. Unweigerlich denkt man an den Atlantik, die große und traditionsreiche Seefahrernation. Intention war jedoch vor allem die Tränen darstellen zu wollen, die im Fado fließen. Und so schafft es Cardoso aus diesem Kontrast zwischen ernsthaftem Fado, wie ihn meisterhaft Mariza und Ana Moura präsentieren, und der Persiflage darauf, quasi lustiges Gezappel und hektische Bewegungen inmitten der tangonahen Schwere des klassischen Tanzes, ein ganz modernes Bild des Fado zu schaffen, das aber auch etwas von der Würde nimmt. Wo im Tränenmeer gebadet wird, Frauen in Tränen gebettet werden, oder das ganze Ensemble im (Tränen-)Regen badet und zappelt wie Marionetten im Puppentheater, gar am Ende eine Art Wasserschlacht, wildes Schlagen des Wassers sprich der Tränen, inszeniert wird, ist die Karikatur und die Übertreibung nicht mehr weit. Immer wieder ist bei portugiesischen Fadosängern die Tendenz zu sehen, alle Tristesse aufzuheben durch lustige Weisen. Fado und Desfado werden gemeinsam aufgeführt, sie gehören zusammen wie Hölle und Himmel. In diesem Tanzstück wird die Spannung zwischen Depression und Antidepression hin zur grotesk anmutenden Überzeichnung im immergleichen Spiegelbild gesteigert. Würde man mehr an die Nähe zum Meer, das Verschmelzen der Menschen mit ihrem geliebten Meer denken, bekäme alles freilich eine andere Richtung. Unweigerlich stellt sich die Frage: Muss und kann sich Portugal vom Fado lösen? Eine Stimme aus dem Zuschauerraum: "Mir waren die Tänzer viel zu jung. Reifere Männer hätten die Grazie des Fado und Tanzes besser transportiert und die jungen Frauen reizvoller kontrastiert. Auch hätte ich nicht viel länger mit Genuss zuhören können, da alles doch eine starke Wiederholung derselben Klänge ist." Ich persönlich mag Ana Moura und Mariza sehr und muss diese reizenden Fadista in den Hauptrollen weiter genießen. Beim "Sono Fado..." der beiden werde ich fromm ...

(c) Quorum Ballett

Das Bühnenbild greift auch andere zentrale Aspekte der portugiesischen Kultur auf wie die immer präsenten Kacheln über den Spiegeln, die in Portugal eine bedeutende Schmuckaufgabe an Gebäuden haben und kunstreich Ornamente oder Szenen oder nur Farbe darstellen. Die sogenannten Azulejos sind uralt und beinhalten auch biblische Szenen, wie die 1300 Kacheln zur Geburt Jesu im Museu Nacional do Azulejo in Lissabon. 

Montag, 17. Februar 2014

Good Sounds: EVERYTHING EVERYTHING, Kemosabe


Heute in Saarbrücken: Die Belasteten: Euthanasie 1939-1945 (Vortrag)

17.02.2014  + 18:00 Uhr + Stiftung Demokratie Saarland, Bismarckstr. 99, 66121 Saarbrücken, +49 681 906260

Die Belasteten: Euthanasie 1939-1945
Vortrag von Dr. Götz Aly

Heute ist von den erwachsenen Deutschen jeder achte direkt mit einem Menschen verwandt, der zwischen 1940 und 1945 ermordet wurde, weil er psychisch krank oder behindert war. Die damals Beteiligten beschönigten das Verbrechen als Erlösung, Gnadentod, Lebensunterbrechung, Euthanasie oder Sterbehilfe. Nicht wenige Angehörige fühlten sich nach dem stillen, halb geheimen Verschwinden ihrer hilfsbedürftigen Nächsten erleichtert - der Staat hatte eine Lebenslast von ihnen genommen. Die meisten Familien schwiegen hernach; viele schämten sich, die Namen der Opfer zu nennen. Erst heute löst sich der Bann. Langsam tauchen jene Vergessenen wieder auf, die sterben mussten, weil sie als verrückt, lästig oder peinlich galten, weil sie unnormal, chronisch krank, gemeingefährlich, arbeitsunfähig oder pflegebedürftig waren, weil sie ihre Familie mit dem Makel „erbkrank“ belasteten.

Götz Aly beschreibt, wie die Euthanasiemorde in der Mitte der deutschen Gesellschaft als öffentlich bekanntes Geheimnis vonstatten gingen. Er lässt die Opfer sprechen, zeigt, wie sich die Anverwandten verhielten und wie Ärzte das Töten in den therapeutischen Alltag übernahmen und zugleich reformerische Ziele verfolgten.

Dr. Götz Haydar Aly, geb. 1947, studierte Politische Wissenschaft und Geschichte. Er arbeitete für die „taz“, die „Berliner Zeitung“ und als Gastprofessor. Seine Bücher werden in viele Sprachen übersetzt. 2002 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis, 2003 den Marion-Samuel-Preis, 2012 den Ludwig-Börne-Preis. Zuletzt veröffentlichte er „Warum die Juden? Warum die Deutschen? Gleichheit, Neid und Rassenhass 1800-1933“ (2011); „Unser Kampf. 1968 – ein irritierter Blick zurück“ (2008); „Fromms. Wie der jüdische Kondomfabrikant Julius F. unter die deutschen Räuber fiel“ (mit Michael Sontheimer, 2007); „Volkes Stimme. Skepsis und Führervertrauen im Nationalsozialismus“ (mit Frankfurter Studenten, 2006); „Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus“ (2005). Er gehörte bis 2010 zu den Begründern und Herausgebern der Quellenedition „Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945“.

Um Anmeldung wird gebeten.

Kontakt:
Telefon +49 (0)681 90626-21
Telefax +49 (0)681 90626-25
E-Mail: sds@stiftung-demokratie-saarland.de

Good Sounds: HOSSAM RAMSY, Asrar el ein


Täglich in Saarbrücken: 2000+ Neu im Saarland Museum


Noch bis 31.03.2014 // 2000+ Neu im Saarlandmuseum // Saarlandmuseum - Moderne Galerie, Bismarckstr. 11-15, 66111 Saarbrücken, +49 (0) 681 9964-234
Öffnungszeiten
Dienstag-Sonntag 10-19 Uhr, Mittwoch 10-20 Uhr,
Eintritt: normal: 5 Euro, ermäßigt: 3 Euro, Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.
Dienstagnachmittag ab 15 Uhr ist der Eintritt frei.

Die Ausstellung
2000+ Neu im Saarland Museum

Eine der vornehmsten Aufgaben des Museums ist das Sammeln. Zielgerichtet ausgewählte Neuerwerbungen arrondieren den Kunstbesitz, schlagen Brücken zwischen den einzelnen Schwerpunkten des Bestands und halten den Organismus der Sammlung – das Herzstück des Museums – lebendig. Zahlreiche Ankäufe und Schenkungen der vergangenen Jahre lagern dabei – teils noch niemals präsentiert – in den Depots der Modernen Galerie.

In der Phase des Wechsels und Übergangs, in welcher das Saarlandmuseum sich derzeit befindet, insbesondere aber im Vorfeld der Eröffnung einer Galerie der Gegenwart bietet sich die Gelegenheit, die markantesten dieser unbekannten Zuwächse des neuen Jahrtausends vorzustellen und damit zugleich einen Ausblick auf das künftig neu zu erlebende Spektrum hochkarätiger Gegenwartskunst im Erweiterungsbau zu geben.

Werke verschiedenster Gattungen, Formate und Medien vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die unmittelbare Gegenwart hinein werden sich in den Sammlungsräumen der Modernen Galerie und dem Kinderkunstlabor im Untergeschoss zu anregenden Konstellationen fügen.
Öffnungszeiten, Eintritt und Kontakt

Filmmusik: TOM SAWYER BAND, Tom Sawyer Ouvertüre


Serie: Tom Sawyers Abenteuer und Streiche 01, von Mark Twain

Frontispiz 1876



Tom Sawyers Abenteuer und Streiche

Die meisten der im Tom Sawyer erzählten Abenteuer sind wirklich vorgekommen. Eines oder zwei habe ich selbst erlebt, die anderen meine Schulkameraden. Huck Finn ist nach dem Leben gezeichnet, Tom Sawyer ebenfalls, jedoch mit dem Unterschied, daß in ihm die Charaktereigenschaften mehrerer Knaben vereinigt sind.
     Hartford, 1876.  Der Verfasser

Erstes Kapitel.

Tom und die Tante. – Ein Zweikampf.

»Tom!«
Keine Antwort.
»Tom!«
Tiefes Schweigen.
»Wo der Junge nun wieder steckt, möcht' ich wissen, Du – Tom!«
Die alte Dame zog ihre Brille gegen die Nasenspitze herunter und starrte drüber weg im Zimmer herum, dann schob sie sie rasch wieder empor und spähte drunterher nach allen Seiten aus. Nun und nimmer würde sie dieselbe so entweiht haben, daß sie durch die geheiligten Gläser hindurch nach solchem geringfügigen Gegenstand geschaut hätte, wie ein kleiner Junge einer ist. War es doch ihre Staatsbrille, der Stolz ihres Herzens, welche sie sich nur der Zierde und Würde halber zugelegt, keineswegs zur Benutzung, – ebenso gut hätte sie durch ein paar Kochherdringe sehen können. Einen Moment lang schien sie verblüfft, da sie nichts entdecken konnte, dann ertönte wiederum ihre Stimme, nicht gerade ärgerlich, aber doch laut genug, um von der Umgebung, dem Zimmergerät nämlich, gehört zu werden: »Wart, wenn ich dich kriege, ich – –«
Sie beendete den Satz nicht, denn sie war inzwischen ans Bett herangetreten, unter welchem sie energisch mit dem Besen herumstöberte, was ihre ganze Kraft, all ihren Atem in Anspruch nahm. Trotz der Anstrengung förderte sie jedoch nichts zutage, als die alte Katze, die ob der Störung sehr entrüstet schien.
»So was wie den Jungen gibt's nicht wieder!«
Sie trat unter die offene Haustüre und ließ den Blick über die Tomaten und Kartoffeln schweifen, welche den Garten vorstellten. Kein Tom zu sehen! Jetzt erhob sich ihre Stimme zu einem Schall, der für eine ziemlich beträchtliche Entfernung berechnet war:
»Holla – du – To – om!«
Ein schwaches Geräusch hinter ihr veranlaßte sie, sich umzudrehen und zwar eben noch zu rechter Zeit, um einen kleinen, schmächtigen Jungen mit raschem Griff am Zipfel seiner Jacke zu erwischen und eine offenbar geplante Flucht zu verhindern.
»Na, natürlich! An die Speisekammer hätte ich denken müssen! Was hast du drinnen wieder angestellt?«
»Nichts.«
»Nichts? Na, seh' mal einer! Betracht' mal deine Hände, he, und was klebt denn da um deinen Mund?«
»Das weiß ich doch nicht, Tante!«
»So, aber ich weiß es. Marmelade ist's, du Schlingel, und gar nichts anderes. Hab' ich dir nicht schon hundertmal gesagt, wenn du mir die nicht in Ruhe ließest, wollt' ich dich ordentlich gerben? Was? Hast du's vergessen? Reich' mir mal das Stöckchen da!«
Schon schwebte die Gerte in der Luft, die Gefahr war dringend.
»Himmel, sieh doch mal hinter dich, Tante!«
Die alte Dame fuhr herum, wie von der Tarantel gestochen und packte instinktiv ihre Röcke, um sie in Sicherheit zu bringen. Gleichzeitig war der Junge mit einem Satz aus ihrem Bereich, kletterte wie ein Eichkätzchen über den hohen Bretterzaun und war im nächsten Moment verschwunden. Tante Polly sah ihm einen Augenblick verdutzt, wortlos nach, dann brach sie in ein leises Lachen aus.
»Hol' den Jungen der und jener! Kann ich denn nie gescheit werden? Hat er mir nicht schon Streiche genug gespielt, daß ich mich endlich einmal vor ihm in acht nehmen könnte! Aber, wahr ist's, alte Narren sind die schlimmsten, die's gebt, und ein alter Pudel lernt keine neuen Kunststückchen mehr, heißt's schon im Sprichwort. Wie soll man aber auch wissen, was der Junge im Schild führt, wenn's jeden Tag was andres ist! Weiß der Bengel doch genau, wie weit er bei mir gehen kann, bis ich wild werde, und ebenso gut weiß er, daß, wenn er mich durch irgendeinen Kniff dazu bringen kann, eine Minute zu zögern, ehe ich zuhaue, oder wenn ich gar lachen muß, es aus und vorbei ist mit den Prügeln. Weiß Gott, ich tu' meine Pflicht nicht an dem Jungen. ›Wer sein Kind lieb hat, der züchtiget es‹, heißt's in der Bibel. Ich aber, ich – Sünde und Schande wird über uns kommen, über meinen Tom und mich, ich seh's voraus, Herr, du mein Gott, ich seh's kommen! Er steckt voller Satanspossen, aber, lieber Gott, er ist meiner toten Schwester einziger Junge und ich hab' nicht das Herz, ihn zu hauen. Jedesmal, wenn ich ihn durchlasse, zwickt mich mein Gewissen ganz grimmig, und hab' ich ihn einmal tüchtig vorgenommen, dann – ja dann will mir das alte, dumme Herz beinahe brechen. Ja, ja, der vom Weibe geborene Mensch ist arm und schwach, kurz nur währen seine Tage und sind voll Müh und Trübsal, so sagt die hl. Schrift und wahrhaftig, es ist so! Heut wird sich der Bengel nun wohl nicht mehr blicken lassen, wird die Schule schwänzen, denk' ich, und ich werd' ihm wohl für morgen irgendeine Strafarbeit geben müssen. Ihn am Sonnabend, [Fußnote] wenn alle Jungen frei haben, arbeiten zu lassen, ist fürchterlich hart, namentlich für Tom, der die Arbeit mehr scheut, als irgendwas sonst, aber ich muß meine Pflicht tun an dem Jungen, wenigstens einigermaßen, ich muß, sonst bin ich sein Verderben!«
Tom, der, wie Tante Polly sehr richtig geraten, die Schule schwänzte, ließ sich am Nachmittag nicht mehr blicken, sondern trieb sich draußen herum und vergnügte sich königlich dabei. Gegen Abend erschien er dann wieder, kaum zur rechten Zeit vor dem Abendessen, um Jim, dem kleinen Niggerjungen, helfen zu können, das nötige Holz für den nächsten Tag klein zu machen. Dabei blieb ihm aber Zeit genug, Jim sein Abenteuer zu erzählen, während dieser neun Zehntel der Arbeit tat. Toms jüngerer Bruder, oder besser Halbbruder, Sid, [Fußnote] hatte seinen Teil am Werke, das Zusammenlesen der Holzspäne, schon besorgt. Er war ein fleißiger, ruhiger Junge, nicht so unbändig und abenteuerlustig wie Tom. Während dieser sich das Abendessen schmecken ließ und dazwischen bei günstiger Gelegenheit Zuckerstückchen stibitzte, stellte Tante Polly ein, wie sie glaubte, äußerst schlaues und scharfes Kreuzverhör mit ihm an, um ihn zu verderbenbringenden Geständnissen zu verlocken. Wie so manche andere arglos-schlichte Seele glaubte sie an ihr Talent für die schwarze, geheimnisvolle Kunst der Diplomatie. Es war der stolzeste Traum ihres kindlichen Herzens, und die allerdurchsichtigsten kleinen Kniffe, deren sie sich bediente, schienen ihr wahre Wunder an Schlauheit und List. So fragte sie jetzt: »Tom, es war wohl ziemlich warm in der Schule?«
»Ja, Tante.«
»Sehr warm, nicht?«
»Ja, Tante.«
»Hast du nicht Lust gehabt, schwimmen zu gehen?«
Wie ein warnender Blitz durchzuckte es Tom, – hatte sie Verdacht? Er suchte in ihrem Gesichte zu lesen, das verriet nichts. So sagte er:
»N – nein. Tante – das heißt nicht viel.«
Die alte Dame streckte die Hand nach Toms Hemdkragen aus, befühlte den und meinte:
»Jetzt ist dir's doch nicht mehr zu warm, oder?«
Und dabei bildete sie sich ein, bildete sich wirklich und wahrhaftig ein, sie habe den trockenen Zustand besagten Hemdes entdeckt, ohne daß eine menschliche Seele ahne, worauf sie ziele. Tom aber wußte genau, woher der Wind wehte, so kam er der mutmaßlich nächsten Wendung zuvor.
»Ein paar von uns haben die Köpfe unter die Pumpe gehalten – meiner ist noch naß, sieh!«
Tante Polly empfand es sehr unangenehm, daß sie diesen belastenden Beweis übersehen und sich so im voraus aus dem Felde hatte schlagen lassen. Ihr kam eine neue Eingebung.
»Tom, du hast doch wohl nicht deinen Hemdkragen abnehmen müssen, den ich dir angenäht habe, um dir auf den Kopf pumpen zu lassen, oder? Knöpf doch mal deine Jacke auf!«
Aus Toms Antlitz war jede Spur von Sorge verschwunden. Er öffnete die Jacke, der Kragen war fest und sicher angenäht.
»Daß dich! Na, mach' dich fort. Ich hätte Gift drauf genommen, daß du heut mittag schwimmen gegangen bist. Wollens gut sein lassen. Dir geht's diesmal wie der verbrühten Katze, du bist besser, als du aussiehst – aber nur diesmal, Tom, nur diesmal!«
Halb war's ihr leid, daß alle ihre angewandte Schlauheit so ganz umsonst gewesen, und halb freute sie sich, daß Tom doch einmal wenigstens, gleichsam unversehens, in den Gehorsam hineingestolpert war.
Da sagte Sidney:
»Ja aber, Tante, hast du denn den Kragen mit schwarzem Zwirn aufgenäht?«
»Schwarz? Nein, er war weiß, soviel ich mich erinnere, Tom!«
Tom aber wartete das Ende der Unterredung nicht ab. Wie der Wind war er an der Türe, rief beim Abgehen Sid noch ein freundschaftliches »wart', das sollst du mir büßen« zu und war verschwunden.
An sicherem Orte untersuchte er drauf zwei eingefädelte Nähnadeln, die er in das Futter seiner Jacke gesteckt trug, die eine mit weißem, die andre mit schwarzem Zwirn, und brummte vor sich hin:
»Sie hätt's nie gemerkt, wenn's der dumme Kerl, der Sid, nicht verraten hätte. Zum Kuckuck! Einmal nimmt sie weißen und einmal schwarzen Zwirn, wer kann das behalten. Aber Sid soll seine Keile schon kriegen; der soll mir nur kommen!«
Tom war mit nichten der Musterjunge seines Heimatortes, – es gab aber einen solchen und Tom kannte und verabscheute ihn rechtschaffen.
Zwei Minuten später, oder in noch kürzerer Zeit, hatte er alle seine Sorgen vergessen. Nicht, daß sie weniger schwer waren oder weniger auf ihm lasteten, wie eines Mannes Sorgen auf eines Mannes Schultern, nein durchaus nicht, aber ein neues mächtiges Interesse zog seine Gedanken ab, gerade wie ein Mann die alte Last und Not in der Erregung eines neuen Unternehmens vergessen kann. Dieses starke und mächtige Interesse war eine eben errungene, neue Methode im Pfeifen, die ihm ein befreundeter Nigger kürzlich beigebracht hatte, und die er nun ungestört üben wollte. Die Kunst bestand darin, daß man einen hellen, schmetternden Vogeltriller hervorzubringen sucht, indem man in kurzen Zwischenpausen während des Pfeifens mit der Zunge den Gaumen berührt. Wer von den Lesern jemals ein Junge gewesen ist, wird genau wissen, was ich meine, Tom hatte sich mit Fleiß und Aufmerksamkeit das Ding baldigst zu eigen gemacht und schritt nun die Hauptstraße hinunter, den Mund voll tönenden Wohllauts, die Seele voll stolzer Genugtuung. Ihm war ungefähr zumute, wie einem Astronomen, der einen neuen Stern entdeckt hat, doch glaube ich kaum, daß die Freude des glücklichen Entdeckers der seinen an Größe, Tiefe und ungetrübter Reinheit gleichkommt.
Die Sommerabende waren lang. Noch war's nicht dunkel geworden. Toms Pfeifen verstummte plötzlich. Ein Fremder stand vor ihm, ein Junge, nur vielleicht einen Zoll größer als er selbst. Die Erscheinung eines Fremden irgendwelchen Alters oder Geschlechtes war ein Ereignis in dem armen, kleinen Städtchen St. Petersburg. Und dieser Junge war noch dazu sauber gekleidet, – sauber gekleidet an einem Wochentage! Das war einfach geradezu unfaßlich, überwältigend! Seine Mütze war ein niedliches, zierliches Ding, seine dunkelblaue, dicht zugeknöpfte Tuchjacke nett und tadellos: auch die Hosen waren ohne Flecken. Schuhe hatte er an, Schuhe, und es war doch heute erst Freitag, noch zwei ganze Tage bis zum Sonntag! Um den Hals trug er ein seidenes Tuch geschlungen. Er hatte so etwas Zivilisiertes, so etwas Städtisches an sich, das Tom in die innerste Seele schnitt. Je mehr er dieses Wunder von Eleganz anstarrte, je mehr er die Nase rümpfte über den »erbärmlichen Schwindel«, wie er sich innerlich ausdrückte, desto schäbiger und ruppiger dünkte ihn seine eigene Ausstattung. Keiner der Jungen sprach. Wenn der eine sich bewegte, bewegte sich auch der andere, aber immer nur seitwärts im Kreise herum. So standen sie einander gegenüber, Angesicht zu Angesicht, Auge in Auge. Schließlich sagt Tom:
»Ich kann dich unterkriegen!«
»Probier's einmal!«
»N – ja, ich kann.«
»Nein, du kannst nicht.«
»Und doch!«
»Und doch nicht!«
»Ich kann's.«
»Du kannst's nicht.«
»Kann's.«
»Kannst's nicht.«
Ungemütliche Pause. Dann fängt Tom wieder an:
»Wie heißt du?«
»Geht dich nichts an.«
»Will dir schon zeigen, daß mich's angeht.«
»Nun, so zeig's doch.«
»Wenn du noch viel sagst, tu' ich's.«
»Viel – viel – viel! Da! Nun komm 'ran!«
»Ach, du hältst dich wohl für furchtbar gescheit, gelt du? Du Putzaff'! Ich könnt' dich ja unterkriegen mit einer Hand, auf den Rücken gebunden, – wenn ich nur wollt'!«
»Na, warum tust du's denn nicht? Du sagst's doch immer nur!« »Wart, ich tu's, wenn du dich mausig machst!«
»Ja, ja, sagen kann das jeder, aber tun – tun ist was andres.«
»Aff' du! Gelt du meinst, du seist was Rechtes? – Puh, was für ein Hut!«
»Guck' wo anders hin, wenn er dir nicht gefällt. Schlag' ihn doch runter! Der aber, der 's tut, wird den Himmel für 'ne Baßgeig' ansehen!«
»Lügner, Prahlhans!«
»Selber!«
»Maulheld! Gelt, du willst dir die Hände schonen?«
»Oh – geh heim!«
»Wart, wenn du noch mehr von deinem Blödsinn verzapfst, so nehm' ich einen Stein und schmeiß ihn dir an deinem Kopf entzwei.«
»Ei, natürlich, – schmeiß nur!«
»Ja, ich tu's!«
»Na, warum denn nicht gleich? Warum wartst du denn noch? Warum tust du 's nicht? Ätsch, du hast Angst!«
»Ich Hab' keine Angst.«
»Doch, doch!«
»Nein, ich hab' keine.«
»Du hast welche!«
Erneute Pause, verstärktes Anstarren und langsames Umkreisen. Plötzlich stehen sie Schulter an Schulter. Tom sagt:
»Mach' dich weg von hier!«
»Mach' dich selber weg!«
»Ich nicht!«
»Ich gewiß nicht!«
So stehen sie nun fest gegeneinander gepreßt, jeder als Stütze ein Bein im Winkel vor sich gegen den Boden stemmend, und schieben, stoßen und drängen sich gegenseitig mit aller Gewalt, einander mit wutschnaubenden, haßerfüllten Augen anstarrend. Keiner aber vermag dem andern einen Vorteil abzugewinnen. Nachdem sie so schweigend gerungen, bis beide ganz heiß und glühendrot geworden, lassen sie wie auf Verabredung langsam und vorsichtig nach und Tom sagt:
»Du bist ein Feigling und ein Aff' dazu. Ich sag's meinem großen Bruder, der haut dich mit seinem kleinen Finger krumm und lahm, wart nur!«
»Was liegt mir an deinem großen Bruder! Meiner ist noch viel größer, wenn der ihn nur anbläst, fliegt er über den Zaun, ohne daß er weiß wie!« (Beide Brüder existierten nur in der Einbildung,)
»Das ist gelogen!«
»Was weißt denn du?«
Tom zieht nun mit seiner großen Zehe eine Linie in den Staub und sagt:
»Da spring' rüber und ich hau dich, daß du deinen Vater nicht von einem Kirchturm unterscheiden kannst!«
Der neue Junge springt sofort, ohne sich zu besinnen, hinüber und ruft:
»Jetzt komm endlich 'ran und tu's und hau', aber prahl' nicht länger!«
»Reiz' mich nicht, nimm dich in acht!«
»Na, nun mach aber, jetzt bin ich's müde! Warum kommst du nicht!«
»Weiß Gott, jetzt tu' ich's für zwei Pfennig!«
Flink zieht der fremde Junge zwei Pfennige aus der Tasche und hält sie Tom herausfordernd unter die Nase.
Tom schlägt sie zu Boden.
Im nächsten Moment wälzen sich die Jungen fest umschlungen im Staube, krallen einander wie Katzen, reißen und zerren sich an den Haaren und Kleidern, bläuen und zerkratzen sich die Gesichter und Nasen und bedecken sich mit Schmutz und Ruhm. Nach ein paar Minuten etwa nimmt der sich wälzende Klumpen Gestalt an und in dem Staub des Kampfes wird Tom sichtbar, der rittlings auf dem neuen Jungen sitzt und denselben mit den Fäusten bearbeitet.
»Schrei ›genug‹«, mahnte er.
Der Junge ringt nur stumm, sich zu befreien, er weint vor Zorn und Wut.
»Schrei ›genug‹«, mahnt Tom noch einmal und drischt lustig weiter.
Endlich stößt der Fremde ein halb ersticktes »genug« hervor, Tom läßt ihn alsbald los und sagt: »Jetzt hast du's, das nächstemal paß auf, mit wem du anbindst!«
Der fremde Junge rannte heulend davon, sich den Staub von den Kleidern klopfend. Gelegentlich sah er sich um, ballte wütend die Faust und drohte, was er Tom alles tun wolle, »wenn er ihn wieder erwische«. Tom antwortete darauf nur mit Hohngelächter und machte sich, wonnetrunken ob der vollbrachten Heldentat, in entgegengesetzter Richtung auf. Sobald er aber den Rücken gewandt hatte, hob der besiegte Junge einen Stein, schleuderte ihn Tom nach und traf ihn gerade zwischen den Schultern, dann gab er schleunigst Fersengeld und lief davon wie ein Hase. Tom wandte sich und setzte hinter dem Verräter her, bis zu dessen Hause, wodurch er herausfand, wo dieser wohnte. Er pflanzte sich vor das Gitter hin und forderte den Feind auf, herauszukommen und den Streit aufzunehmen, der aber weigerte sich und schnitt ihm nur Grimassen durch das Fenster. Endlich kam die Mutter des Feindes zum Vorschein, schalt Tom einen bösen, ungezogenen, gemeinen Buben und hieß ihn sich fortmachen. Tom trollte sich also, brummte aber, er wollte es dem Affen schon noch zeigen.
Erst sehr spät kam er nach Hause, und als er vorsichtig zum Fenster hineinklettern wollte, stieß er auf einen Hinterhalt in Gestalt der Tante. Als diese dann den Zustand seiner Kleider gewahrte, gedieh ihr Entschluß, seinen freien Sonnabend in einen Sträflingstag bei harter Arbeit zu verwandeln, zu eiserner Festigkeit.

Filmmusik: TOM SAWYER BAND, Das alte Buch


Good Sounds: HOOSAM RAMSY (Ägypten), Habibe


Sonntag, 16. Februar 2014

Kurzfilm: COWBOY - As I Am (sein Leben nach einem Berufsunfall)


COWBOY - As I Am from Philip Hodges

20 years ago, Steven Millward tragically broke his neck falling off a rodeo horse; now, he must call upon his friend, veteran horse whisperer Grant Golliher, to gentle the new colts about to enter his herd. Through Grant’s compassion and dedication to the horses, Steven becomes inspired to live his dreams of riding once again. This touching story of friendship, hope, heartbreak, and healing begs the question: what does it truly mean to be a COWBOY?

Sehr gut erhaltene Bände von Marie Louise Fischer zum Schnäppchenpreis


Hier gibt's 12 sehr gut erhaltene Buchclubbände Marie Louise Fischer!

Das ist die 2005 in Starnberg verstorbene konservative Autorin und Moralapostelin mit erhobenem Zeigefinger, die homosexuelle Jungen und Mädchen vor der Verirrung bewahren, Knigge für Frauen wieder aufleben lassen, bürgerliche Anständigkeit als oberstes Gebot eingehalten wissen wollte, Sex vor der Ehe negierte.

In 120 Romanen und über 70 Kinder- und Jugendbüchern beim Schneider Verlag hat sich die Vielschreiberin und Vielverdienerin ein Denkmal mit dem Immergleichstrickmuster inkl. Happy End errichtet.

Ich biete aus einer privaten Haushaltsauflösung an:
Träume hinter Glas, Das Mädchen Senta, Die Ehe der Senta, Für immer Senta, Da wir uns lieben, Die Frauen vom Schloss, Der junge Herr Justus, Das Dragonerhaus, Alles was uns glücklich macht, Die Rivalin, Nie wieder arm sein, Bleibt uns die Hoffnung.


Alles zusammen 39,50 € plus Porto oder ohne Aufpreis gegen Abholung.

Samstag, 15. Februar 2014

Good Sounds: PETER MAFFAY, Wer liebt


Heute Abend in Mannheim: Die Welt von hinten wie von vorne (UA), von Felicia Zeller



15.02.2014, 20 Uhr, Schauspielhaus, Nationaltheater Mannheim

Die Welt von hinten wie von vorne (UA)

Felicia Zeller

Inszenierung Burkhard C. Kosminski
Bühne Florian Etti
Kostüme Ute Lindenberg
Musik Hans Platzgumer
Licht Nicole Berry
Dramaturgie Katharina Blumenkamp

Spezialeffekt Leuchtkostüme: sein & schein



Sie machen Kampagnen, Aktionen und Mitmach-Spektakel, bilden Meinungen und gestalten die Zukunft. Sie halten Meetings ab und nennen sich MOVER UND SHAKER UND PARTNER. Sie sind die Strippenzieher im Hintergrund, die durch ausgefeilte PR-Strategien eine Welt behaupten, die vor der eigentlichen steht. In Power-Point-Präsentationen, Diagrammen, Schautafeln und Excel-Tabellen zerlegen sie die Welt in kleine Häppchen, um unser Bild von ihr zu manipulieren. In Felicia Zellers neuem Stück, entstanden als Auftragswerk während ihrer Zeit als Hausautorin am Nationaltheater, thematisiert sie scharfsinnig, wie uns PR-Agenturen, Medien und Politiker durch gezielt verwendete Rhetoriken einlullen. Vor lauter LABERFLASHS können wir uns nicht mehr auf den Inhalt des Gesagten konzentrieren. Wenn Kampagne und Gegen-Kampagne schließlich vom gleichen Auftraggeber veranlasst werden, hebelt sich jede Logik selbst aus.

Felicia Zeller schreibt Theatertexte, unter anderem Bier für Frauen, Club der Enttäuschten und deutsches hysterisches museum, macht Kurzfilme, Werke auf Neuen Medien und Leseperformances. Für Kaspar Häuser Meer erhielt sie den Publikumspreis bei den Mülheimer Theatertagen 2008. Im Jahr 2010 wurde ihr Stück Gespräche mit Astronauten am Nationaltheater von Burkhard C. Kosminski uraufgeführt und sowohl zu den Berliner Autorentheatertagen als auch zu den Mülheimer Theatertagen 2011 eingeladen.


Dauer: 1 Stunde und 40 Minuten, keine Pause

Good Sounds: CLANNAD, Na buachailli a'lainn


Heute in Ludwigshafen: CORRER O FADO (Ballett, Modern Dance)

Sa, 15.2.2014,19.30 Uhr, Theater im Pfalzbau

Correr o Fado

Deutsche Erstaufführung
Choreographie und Bühnenbild: Daniel Cardoso
Gesang: Joana Melo
Quorum Ballett Portugal
Preise: 38 Euro, 32 Euro, 26 Euro, 20 Euro

Der Zauber der Fado-Lieder, des Tanzes und Portugals am Samstag im Theater im Pfalzbau.



Good Sounds: MIKE OLDFIELD, Far Above The Clouds


Animationen im Video: Effekte, Effekte 02