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TEUFELSKINDER von Jules Amedée Barbey D'Aurevilly
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Sonntag, 1. Dezember 2013
Kinski spricht: ICH BIN SO WILD NACH DEINEM ERDBEERMUND von François Villon
Liedermacher: KLAUS HOFFMANN 04, Wenn ich's hier schaff, schaff ich's überall
Ankes Fundstücke: Es gibt keine zufälligen Treffen!
Liedermacher: KLAUS HOFFMANN 03, In meinem Kiez mit Lyrics
In meinem Kiez, da gibt es eine alte Straße
die kommt von Gestern und die geht nach irgendwo
und alles was die meisten Leute dort besaßen
reichte für´n Einrichtungskredit und Innenklo
In meinem Kiez gab es den Händler an der Ecke
da konnt´ man abends unsre Väter stehen sehn
da roch´s nach Zigaretten
nach Maggi und Buletten
und die Vergangenheit ertränkten sie im Stehn
In meinem Kiez gab es ein Wunder namens Amor
ein kleines Kino, groß wie´n oller Pappkarton
da traf sich Hinz und Kunz
auf plastikreichem Marmor
für ein paar Stunden rannten wir auf und davon
Die Herrn in Blau, die Damen trugen Kölnisch Wasser
zu den Filmen von Sica und Ben Hur
und wir saßen und vergaßen
unsre sehnsuchtsvolle Straße
im Dschungel Indiens und im Licht von Eschnapur
In meinem Kiez feierten wir Weihnachten und Ostern
und jedes Fest war auch ein Glückwunsch
an die Welt
wir machten blau und ganz enorme Kosten
und keiner von uns dachte mehr ans liebe Geld
Und während meine Leute ihre Lieder sangen
ging ich nach unten, stellte mich hinter die Tür
und ich starrte auf die Straße
und ich hoffte nie zu hassen
und ich betete mir einen großen Schwur
Für uns hol´ ich die Sonne runter
ich schieß´ uns einen großen Stern
ich schaff´s ich zauber´ uns ein Wunder
diese Stadt wird von mir hörn
Dann pflanzen wir mit Grün die Straße
und kleckern farbenfroh an jedes Haus
du wirst sehn, in ein paar Jahren
schon bald, in ein paar Tagen
irgendwann mal komme ich ganz groß raus
du wirst sehn, in ein paar Jahren
schon bald, in ein paar Tagen
irgendwann mal komme ich ganz groß raus
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In meinem Kiez,
KLAUS HOFFMANN 03,
Liedermacher
Als Oru Burus die Kontrolle über die Sonne verlor ....
Oru Burus
Once upon a time, there was a little king who lost control of the sun...
A Supinfocom graduation movie co-directed by Anton Brand,
Guillaume Klein, Charlotte Quillet and Raphaël Théolade.
Liedermacher: KLAUS HOFFMANN 02, Weil du nicht bist wie alle andern
Konzertbesuch: Wie war's bei Klaus Hoffmann 2013 in Neunkirchen / Saar? - "Als wenn es nichts gewesen wäre"/"Berliner Sonntag"
Klaus Hoffmann, 62 Jahre jung, schafft es, sein Publikum immer noch so gut zu unterhalten wie schon vor 40 Jahren. Er fordert, stößt vor den Kopf, schmeichelt, dichtet und schmachtet, ist ganz Schauspieler, mal Freier im Kiez, mal weich und feminin, lockt aus der Reserve und liebt das Aus-der-Rolle-Fallen. Als Liedermacher begann Klaus Hoffmann seine Laufbahn Ende der 1960er Jahre in Szenekneipen in Berlin. Eine Reise nach Afghanistan folgte 1968, und 1970 begann er eine Schauspielausbildung an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin. Intensiv arbeitete er an seiner Karriere als Schauspieler und als Liedermacher. 1974 erschien sein erstes Album. Für seine Lieder erhielt Hoffmann 1978 den Deutschen Kleinkunstpreis in der Sparte Chanson. Es folgten weitere Schallplattenpreise und Auszeichnungen.
Am Donnerstagabend, den 28.11.2013, spielte er in Neunkirchen / Saar in der Neuen Gebläsehalle vor vollem Saal mit über 800 Zuschauern. Er stellte sein Album BERLINER SONNTAG (2012) vor, das wieder von tiefer poetischer Gesinnung zeugte und den Tiefgang im Empfinden auf die Bühne bringt. Gleichzeitig ist die Tour mit dem Titel "Als wenn es gar nichts wär" ein Rückblick auf sein Leben, seine Stationen, sein Empfinden ...
Hoffmann selbst wie immer heiter-melancholisch witzelnd, schwärmend, trauernd, singend an der Gitarre, Hawo Bleich am Piano.
Zu Beginn seines Konzerts steht das große Liebesbekenntnis "Weil du nicht bist wie alle anderen", damit sind sein Vater, sein Berlin, seine Frauen, seine Sehnsüchte gemeint. Er lässt uns in seiner Kindheit beginnen, die Vaterfigur, das sorglose Spiel, die Vorliebe für Capri-Eis mit Orangenglasur, eine Wonne für ihn (eine Gemeinsamkeit für uns, diesen Kindheitstraum teilen noch Millionen andere Zeitgenossen, denn das Eis war sehr lange auf dem Markt). Sein Vater war ihm immer ein Troubadour für die Kinder, bis dessen überraschender Tod 1961 plötzlich ein Kraterloch in sein Leben riss. Nie konnte er ihm dies verzeihen, dass er so früh ging - "er war die Sonne meines Herzens, er war weg, aber er war da - immer..."
Mit 18 Jahren, Fan von Schlaghosen (42er), gewann er für ihn ganz überraschend im Kneipenmilieu den 1. Preis bei einem Musikwettbewerb mit "Du musst jetzt gehen". Berlin blieb seine Heimat, sein Berlin, der Kiez, die gemütlichen Viertel, der Schmutz, die Verruchtheit, die Erhabenheit, er beschwört dies Bild mehrmals poetisch am Abend und auch sonst in vielen Liedern.
"Deine Ecken und Winkel, deine Höfe ungezählt,
wo der Dreck und die Armut
nach Veränderung bellt,
dein Rausch am Morgen
riecht nach Haschisch und Bier,
und Rotz fällt gelassen auf Gassen von dir.
Deine Märkte, die Weiber, ihre Ruhe, ihre List
und manchmal ein Witz,
der mich in den Magen trifft",
so heißt es in seinem gleichnamigen Lied.
Oder in "Morjen Berlin":
"Morjen Berlin, morjen du Schöne,
Herz in der Hand, Küsse im Sinn.
Schnauze, du Stadt, machst lange Beene,
rennst vorneweg, knallst wieder hin,
machst uff janz groß, du große Kleene,
stehst uff besonders, bist Provinz.
Morjen Berlin, morjen du Schöne."
In "Estaminet" beschreibt er den Weg von der alten Kneipe in Berlin und von durchzechten Nächten zum Aufbruch, der Sinnsuche. Dafür stehen die Zauberworte Goa, die 450 Jahre lang portugiesische, dann 1961 von Indien zurückeroberte Provinz in Indien, Toskana und Turnschuhe, die auch von anderen als Lebenseinstellung, z.B. in die Politik getragen wurden. Klaus Hoffmann schaute sich vor allem Afghanistan an, das er heute im Krieg vielleicht nicht mehr erkennen würde. Zurückblickend empfiehlt er jedem, die Suche bei sich selbst zu beginnen, nicht in Büchern mit vorgefassten Meinungen oder bei Autoritäten.
Er schweift zurück in die Kindheit, "Jedes Kind braucht einen Engel" - das zählte auch in dieser Zeit, wo viele junge Menschen unterwegs waren, auf der Suche ... seine grandiose Interpretation von Jacques Brels "Amsterdam" als weiterer Inbegriff der Freiheit. Die Liebe, die Zärtlichkeit erfahren, der Hunger nach Leben, nach Erleben und Abenteuer! Leben und lieben ausgelassen wie ein Kind, das ist es, was er will, mit Stan und Olli, Erol Flynn im Kopf:
"Für einen Traum könnte ich fliegen
für ein Lied zu Grunde gehn
ich lasse jeden Zauberer in meinen Garten
wär´ ich ein großer Mann der Macht
ich würde nach den Bettlern sehn
von den ärmsten Narren ließ´ ich mich beraten
schon als Kind liebte ich barfuß
mit ohnmächtigem Mut
ich hatte nichts und wollte alles geben
die Angst war klein, der Hunger groß
ich warf mich lachend in die Flut
als wenn es gar nichts wär`
als wenn es gar nichts wär`"
Ein großer Abend mit einem wichtigen Liedermacher und seinem großen Repertoire an poetischen Bildern, der noch lange nicht am Ende seines Lateins ist, nein, "es geht weiter, immer weiter", so wie er es bei seinem Vorbild Charles Aznavour erkannte, den er an dessen 82. Geburtstag traf und überrascht war, „wie leicht er war, wie echt. Da war es wieder, irgendwas rief bei mir an und ich ging ran …“ Und diese Illusion ist auch das Beste, was man sich antun kann, denn allzu schnell geht es nicht mehr weiter ...
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Wie war's bei Klaus Hoffmann 2013 in Neunkirchen / Saar?
Liedermacher: KLAUS HOFFMANN 01, Amsterdam
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Dichterhain: IN LEUCHTENDEN LETTERN von Kerstin Seidel
In leuchtenden Lettern
Büttenpapier, hunderte
kleine Stimmen sprechen
von Not und nennen uns
doch keine Namen, ich
und du wir teilen uns eine
einzige Gewissheit,
es gibt keine Freiheit
ohne die Opfer, dafür mein
dein Leben, das jeden Morgen
näher dem Abend rückt,
ich bleibe in meiner Haut,
auf der die Zeit sich furcht,
schon werden die Schatten
länger und die Kraft
der Worte wächst.
(c) Kerstin Seidel
Büttenpapier, hunderte
kleine Stimmen sprechen
von Not und nennen uns
doch keine Namen, ich
und du wir teilen uns eine
einzige Gewissheit,
es gibt keine Freiheit
ohne die Opfer, dafür mein
dein Leben, das jeden Morgen
näher dem Abend rückt,
ich bleibe in meiner Haut,
auf der die Zeit sich furcht,
schon werden die Schatten
länger und die Kraft
der Worte wächst.
(c) Kerstin Seidel
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Weltmusik: Fire Night, von Ravi Shankar
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Extrem Snowboarding: Voilà
ERO ONE FILMS - VOILA TEASER
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Weltmusik: IMPROVISATIONS ON THEME MUSIC FROM PANTHER PANCHALI, von Ravi Shankar
Samstag, 30. November 2013
Fantasien zur Nacht (Film): Raven Blakk Paris 2
RAVEN BLAKK PARIS 2 from Fabrice Bracq
Fantasien zur Nacht (Film): M an average piece von Maria-Clara Villa Lobos
M an average piece von Maria-Clara Villa Lobos
Fantasien zur Nacht (Film): FILM NOIR von Conde Nast
Film Noir von Conde Nast (India)
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Fantasien zur Nacht (Film): EROS von Tadeu Jungle
Eros from Tadeu Jungle
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Fantasien zur Nacht: MÄDCHENNACHT von Paul Boldt
Mädchennacht
Der Mond ist warm, die Nacht ein Alkohol,
Der rasch erglühend mein Gehirn betrat,
Und deine Nacktheit weht wie der Passat
Trocknend ins Mark.
Du hast ein weißes Fleischkleid angezogen.
Mich hungert so - ich küsse deine Lippen.
Ich reiße dir die Brüste von den Rippen,
Wenn du nicht geil bist!
- Küsse sind Funken, elektrisches Lechzen
Kupferner Lippen, und die Körper knacken!
Mit einem Sprunge sitzt mein Kuss im Nacken
Und frisst dein Bäumen und dein erstes Ächzen.
Und als ich dir die weißen Knie und,
Dein Herz verlangend, allen Körper küsste,
Geriet mein Schröpfkopf unter deine Brüste;
Da drängte sich das Herz an meinen Mund.
Paul Boldt (1886-1921)
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Am 1. Advent in Neunkirchen / Saar: Das Jahreskonzert der Stadtkapelle Neunkirchen
„Zauberhaft“ – Das Jahreskonzert
Stadtkapelle Neunkirchen
Sonntag - 01.12.2013 17:00 - Neue Gebläsehalle
„Zauberhaft“ wird es am 01. Dezember 2013 in der neuen Gebläsehalle Neunkirchen beim Jahreskonzert der Stadtkapelle Neunkirchen e.V. Wie der Titel bereits erahnen lässt, entführt das Orchester seine Gäste musikalisch in ganz unterschiedliche, teils magisch wirkende und teils bezaubernde musikalische Welten: Neben klassisch angehauchten Stücken wie „Organ Fugue“ von Johann Sebastian Bach oder dem „Pachelbel Canon“ erwartet die Gäste eine bunte Reise, die auch Zwischenstopps in Aladdins magischer Wunderlampe oder auch im Bannkreis der Hexen aus „Wicked“ parat hält. Auch Evergreens wie „My Way“ oder „Who wants to live forever“ werden die Zuhörer musikalisch verzaubern – neben der bildlichen Untermalung der Musik, die das Entfliehen in zauberhafte Welten noch besser ermöglicht, hält das Orchester für seine Gäste noch weitere Überraschungen bereit.
www.stadtkapelle-neunkirchen.eu
AK: 8€/6 € (erm.)
Tickets nur an der Abendkasse.
Stadtkapelle Neunkirchen
Sonntag - 01.12.2013 17:00 - Neue Gebläsehalle
„Zauberhaft“ wird es am 01. Dezember 2013 in der neuen Gebläsehalle Neunkirchen beim Jahreskonzert der Stadtkapelle Neunkirchen e.V. Wie der Titel bereits erahnen lässt, entführt das Orchester seine Gäste musikalisch in ganz unterschiedliche, teils magisch wirkende und teils bezaubernde musikalische Welten: Neben klassisch angehauchten Stücken wie „Organ Fugue“ von Johann Sebastian Bach oder dem „Pachelbel Canon“ erwartet die Gäste eine bunte Reise, die auch Zwischenstopps in Aladdins magischer Wunderlampe oder auch im Bannkreis der Hexen aus „Wicked“ parat hält. Auch Evergreens wie „My Way“ oder „Who wants to live forever“ werden die Zuhörer musikalisch verzaubern – neben der bildlichen Untermalung der Musik, die das Entfliehen in zauberhafte Welten noch besser ermöglicht, hält das Orchester für seine Gäste noch weitere Überraschungen bereit.
www.stadtkapelle-neunkirchen.eu
AK: 8€/6 € (erm.)
Tickets nur an der Abendkasse.
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Das Jahreskonzert der Stadtkapelle Neunkirchen,
Neue Gebläsehalle,
Neunkirchen / Saar
Weltmusik: RAGA RAGESHRI, Pt. 3 - Gat, von Ravi Shankar
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Pt. 3 - Gat,
RAGA RAGESHRI,
Ravi Shankar,
Weltmusik
Weltmusik bei Oppermanns Klangwelten 2013: NGAU JAU auf der Sape
Mathew Ngau (Ngau Jau) ist nicht nur ein Dayak-Kopfjäger aus Sarawak/Borneo, sondern auch ein großer Musiker, Maler und Instrumentenbauer. Ngau Jau spielt hier begleitet von seiner Frau auf dem Zupfinstrument Sape.
1. Advent in Neunkirchen / Saar: Akkordeonkonzert in der Pauluskirche
Harmonika Vereinigung Neunkirchen
Sonntag - 01.12.2013 17:00 - Pauluskirche
Die Harmonika Vereinigung Neunkirchen lädt am 1.Advent zum Akkordeonkonzert in die Pauluskirche ein. Vom Barock über Tango bis hin zu zeitgenössischer Musik - alles ist möglich auf diesem vielseitigen Instrument. Bei ihrem Konzert präsentiert die HVN Jugendorchester, Hauptorchester, Solisten und ein neues Ensemble. 2013 nahm das Hauptorchester der HVN als einziger Vertreter des Saarlandes am World Music Festival in Innsbruck mit mehr als 3.300 Teilnehmern aus 16 Nationen teil und stellten sich einer Fachjury. Die 16 Akkordeonisten unter der Leitung von Valerian Helbling erhielten beim 11. Internationalen Wettbewerb für Orchester und Spielgruppen die zweithöchste Auszeichnung. Für die „Suite Humoresque“ von Wolfgang Ruß vergab die Jury 31.3 Punkte in der Oberstufe, was dem Prädikat „ausgezeichnet" entspricht.
www.hvnk.de
AK: 8 €/6 € (ermäßigt)
Karten nur an der Abendkasse.
Weltmusik bei Oppermanns Klangwelten 2013: Sugana Ram mit seiner Ravanattha
Indisch-pakistanische Grenzmusik, der Straßenmusiker SUGANA RAM als Mitglied der unteren Musikkaste, mit beeindruckender Musik und Darbietung.
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Pakistan,
Rajastani,
Ravanattha,
Straßen- und Festmusik,
Sugana Ram,
Weltmusik bei Oppermanns Klangwelten 2013
Traditionell in Neunkirchen / Saar: MARCEL ADAM
Le beaujolais primeur est arrivé
Marcel Adam
Samstag - 30.11. und Sonntag - 2013 20:30 - Stummsche Reithalle
Ausverkauft, nur noch mit viel Glück an der Abendkasse liegengebliebene Karten
Immer wieder im November ist es soweit: Der „neue Wein“ ist da und mit Marcel Adam gastiert einer der bekanntesten Chansonniers aus dem Saar-Lor-Lux-Raum in der Reithalle. Als Grenzgänger zwischen Lothringen und dem Saarland ist er auf den Bühnen unterwegs. Geschichten, die das Leben schreibt, prägen seine Texte und Melodien, mal humorvoll, mal nachdenklich oder poetisch. Neben bekannten deutschen und französischen Chansonklassikern dürfen sich die Zuhörer auch auf Stücke seiner aktuellen CD „Halleluja!“ freuen. Über 30 Jahre Bühnenerfahrung, auch im Bereich Kabarett und Comedy, machen sein Programm zu einem unvergesslichen Erlebnis. Mit dabei ist auch diesmal seine treue „Équipe“: Christian Di Fantauzzi (Akkordeon, Saxofon und Gesang) und Christian Conrad (Gitarre).
http://www.marcel-adam.de
Marcel Adam
Samstag - 30.11. und Sonntag - 2013 20:30 - Stummsche Reithalle
Ausverkauft, nur noch mit viel Glück an der Abendkasse liegengebliebene Karten
Immer wieder im November ist es soweit: Der „neue Wein“ ist da und mit Marcel Adam gastiert einer der bekanntesten Chansonniers aus dem Saar-Lor-Lux-Raum in der Reithalle. Als Grenzgänger zwischen Lothringen und dem Saarland ist er auf den Bühnen unterwegs. Geschichten, die das Leben schreibt, prägen seine Texte und Melodien, mal humorvoll, mal nachdenklich oder poetisch. Neben bekannten deutschen und französischen Chansonklassikern dürfen sich die Zuhörer auch auf Stücke seiner aktuellen CD „Halleluja!“ freuen. Über 30 Jahre Bühnenerfahrung, auch im Bereich Kabarett und Comedy, machen sein Programm zu einem unvergesslichen Erlebnis. Mit dabei ist auch diesmal seine treue „Équipe“: Christian Di Fantauzzi (Akkordeon, Saxofon und Gesang) und Christian Conrad (Gitarre).
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Saar-Lor-Lux,
Traditionell in Neunkirchen / Saar
Weltmusik bei Oppermanns Klangwelten 2013: NAKIBEMBE EMBAIRE GROUP
Hier ist zu sehen, wie einfach das Erdxylophon EMBAIRE gebaut wird, und welche Freude die Musiker
und das Dorf in Uganda damit haben.
Die Bühnenfassung klingt wieder anders.
und das Dorf in Uganda damit haben.
Die Bühnenfassung klingt wieder anders.
Wie war's bei Rüdiger Oppermanns Klangwelten 2013 in Neunkirchen / Saar
KLANGWELTEN - Das Festival der Weltmusik 2013
Letzten Dienstagabend war Rüdiger Oppermann mit seinen Klangwelten in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen / Saar zu Besuch. Das erste Mal in der großen Halle, die an diesem Abend für etwa 450 Personen bestuhlt war und fast keine leeren Plätze mehr zeigte. Oppermanns Klangwelten haben einen seltenen Charme und einen stark musikethnologischen Charakter.
Der Meister moderiert 2013 sehr ausführlich sein Programm, um jedem Gast so viele Informationen wie möglich zukommen zu lassen. Auf dem Programm stehen Lieder aus Uganda, Borneo, Pakistan und Indien. Der typisch starke, wuchtige Ethno-Klang steht fast weniger im Zentrum als der Moderator. Mit vielen Details aus dem Alltagsleben der Musiker und ihren Ländern, seinen persönlichen Erfahrungen in den Herkunftsregionen der Künstler und musiktheoretischen Ausführungen zu Bau der Instrumente und Lieder versetzt uns Oppermann in eine zweieinhalbstündige Weltreise hin zur folkloristischen und genuin ursprünglichen Musik. Mit Humor gewürzt schwinden alle Grenzen und bleiben doch die exotischen Eigenheiten der Musiker erhalten. Manchmal spürt man kleine Annäherungen an die Vorführung fremder Länder im Kolonialzeitalter, heute jedoch unter modernsten Kooperationsbedingungen mit Verträgen, Honoraren und eben Eigenständigkeit der beteiligten Musiker ein Akt der Völkerverständigung und des Kulturaustauschs. Aber dieser seit hundert Jahren vergangenen Tradition spürt Oppermann auch nach und möchte auch bald eine Show anbieten von Musiken, die im Kolonialzeitalter beliebt waren und die man bei uns lernen wollte. Wie immer ist er auch selbst an gemeinsamen Titeln beteiligt und spielt seine Harfen zu fremden Instrumenten, als ob es nie andere Kombinationen gegeben hätte.
Zu sehen und zu hören ist die Erdxylophon-Gruppe African Heart Beat vom Stamm der Busoga (aus Uganda) mit zentralafrikanischer Musik auf dem gigantischen Erdxylophon Embaire. Rüdiger Oppermann entdeckte sie bereits 2001. Nach seiner Ansicht sind dies die schnellsten, virtuosesten, präzisesten Xylophon-Spieler in Afrika. Für das riesige, 4,60m lange Instrument wurde ein spezieller Bühnenbau angefertigt. Sechs Männer schlagen den wilden Puls der Erde, singen und tanzen dazu. Eine absolut einmalige Musik. Relativ einförmig, aber eindringlich sich steigernd durch die Geschwindigkeit und Lautstärke, toben die Musiker zur Ekstase hin.
Ganz anders das One-Man-Orchestra des in der Nähe der pakistanischen Wüste lebenden Sugana Ram, dessen Dialekt vom anwesenden Inder nicht immer verstanden wird. Der Musiker mit fein gezwirbeltem Schnurrbart spielt das Folkloreinstrument Ravanattha. Dies ist eine Spießgeige, bestehend aus einem kleinen (Kokos-) Korpus, der an einer langen Stange befestigt ist. Die drei Spielsaiten werden seitlich abgegriffen. Der Streichbogen hat eingebaute Schellen, so dass zusätzlich zur Melodie auch noch eine Glöckchen-Rhythmus-Begleitung entsteht. Der malerisch aussehende Rajastani mit Turban und Pluderhose wirkt wie ein vornehmer Inder, obwohl seine Straßenmusikerzunft unter den klassischen Musikern als primitive Kunst gilt. Er tanzt auch zu seiner Musik und erzeugt dabei zusätzliche Fußschellenklänge. Dazu singt er mit magischer Stimme. Das Instrument hat 16 Resonanzsaiten, so dass ein halliger weiter Klang eingesetzt werden kann, den man dem einfachen Folk-Instrument gar nicht zutraut! Dieser Klang erinnert an die indische Klassik. Die Musik ist aber keine Klassik, sondern eine traditionelle Form der Straßen- und Festmusik, tanzbar, verständlich, einfach. In Neunkirchen ganz oft inbrünstige, malerische und leidenschaftliche Gesänge von Sugana Ram und die Verwendung nur einer Saite.
Begleitet wird er von Jatinder Thakur, einem langjährigen Weggenossen von Oppermann, mit dem er schon mehr Zeit verbracht hat als mit seiner Frau zu Hause. Jatinder Thakur spielt ganz hervorragend die Tablas, feine Rhythmen und wuchtig-mitreißende Klänge. Nach 28 Jahren in Europa hat er sich nun nach Indien zurückgezogen und kommt nur für das KlangWelten-Festival nach Europa! Seit 30 Jahren spielen die beiden Zentralfiguren der Weltmusik zusammen.
Last not least ein Dayak-Kopfjäger vom Stamm der Ngorek (Orang Ulu) auf Borneo. Im Gegensatz zum furchterregenden Image der Ureinwohner Borneos klingt die Musik, die dort gespielt wird, fein, zurückhaltend, empfindsam. Ngau Jau spielt auf dem Zupfinstrument Sape Lieder und Tänze. Er ist in seiner Heimat ein berühmter Mann, der die Renaissance der Sape-Laute eingeleitet hat. Für KlangWelten wird die urtümliche Version des Instruments revitalisiert, mit Saiten aus Lianen-Fasern. Ngau lebt in einem traditionellen Langhaus und ist ein exzellenter Blasrohrschütze, Jäger und Bootsführer. Im Januar 2013 setzte er sich mit seinem Gast Rüdiger Oppermann zusammen, zwischen Grillen, Gongs, Blutegeln, 10-Meter-Krokodilen, Bambusinstrumenten, Lianen und undurchdringlichem Regenwald ... und man begann gemeinsam zu musizieren, an Stücken zu arbeiten sowie an der Rekonstruktion der Ur-Laute. Es fanden sich zwei Brüder im Geiste, trotz unterschiedlichster Lebenskulturen. Ein archaisches Erlebnis. Und kein Kopf musste dran glauben.
Klangwelten sind eine wunderbare Möglichkeit, Gemeinsamkeiten der Menschen in ihren Klängen, Liedern und Einsatz von Musik zu erfahren, bei aller Verschiedenheit und bei aller Andersheit. Es entsteht ein Gefühl von Brüderlichkeit und Friedlichkeit im Raum durch das Anschlagen der Saiten der Seele und der Gefühle, was einen die internationale Sprache der Musik verstehen lässt. Oppermannsche Klangteppiche und -kaskaden sind ein Genuss, in jedem Jahr andere Schwerpunkte und andere Klänge ... und über zwei Stunden Weltreise im Kopf.
AFRICAN HEART BEAT - Embaire/Erdxylophon (Uganda)
SUGANA RAM - Ravanattha (Rajasthan)
NGAU JAU - Sape-Bootslaute (Borneo)
JATINDER THAKUR - Tablas (Indien)
RÜDIGER OPPERMANN - Global Celtic Harp Sounds (EU)
Letzten Dienstagabend war Rüdiger Oppermann mit seinen Klangwelten in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen / Saar zu Besuch. Das erste Mal in der großen Halle, die an diesem Abend für etwa 450 Personen bestuhlt war und fast keine leeren Plätze mehr zeigte. Oppermanns Klangwelten haben einen seltenen Charme und einen stark musikethnologischen Charakter.
Der Meister moderiert 2013 sehr ausführlich sein Programm, um jedem Gast so viele Informationen wie möglich zukommen zu lassen. Auf dem Programm stehen Lieder aus Uganda, Borneo, Pakistan und Indien. Der typisch starke, wuchtige Ethno-Klang steht fast weniger im Zentrum als der Moderator. Mit vielen Details aus dem Alltagsleben der Musiker und ihren Ländern, seinen persönlichen Erfahrungen in den Herkunftsregionen der Künstler und musiktheoretischen Ausführungen zu Bau der Instrumente und Lieder versetzt uns Oppermann in eine zweieinhalbstündige Weltreise hin zur folkloristischen und genuin ursprünglichen Musik. Mit Humor gewürzt schwinden alle Grenzen und bleiben doch die exotischen Eigenheiten der Musiker erhalten. Manchmal spürt man kleine Annäherungen an die Vorführung fremder Länder im Kolonialzeitalter, heute jedoch unter modernsten Kooperationsbedingungen mit Verträgen, Honoraren und eben Eigenständigkeit der beteiligten Musiker ein Akt der Völkerverständigung und des Kulturaustauschs. Aber dieser seit hundert Jahren vergangenen Tradition spürt Oppermann auch nach und möchte auch bald eine Show anbieten von Musiken, die im Kolonialzeitalter beliebt waren und die man bei uns lernen wollte. Wie immer ist er auch selbst an gemeinsamen Titeln beteiligt und spielt seine Harfen zu fremden Instrumenten, als ob es nie andere Kombinationen gegeben hätte.
Zu sehen und zu hören ist die Erdxylophon-Gruppe African Heart Beat vom Stamm der Busoga (aus Uganda) mit zentralafrikanischer Musik auf dem gigantischen Erdxylophon Embaire. Rüdiger Oppermann entdeckte sie bereits 2001. Nach seiner Ansicht sind dies die schnellsten, virtuosesten, präzisesten Xylophon-Spieler in Afrika. Für das riesige, 4,60m lange Instrument wurde ein spezieller Bühnenbau angefertigt. Sechs Männer schlagen den wilden Puls der Erde, singen und tanzen dazu. Eine absolut einmalige Musik. Relativ einförmig, aber eindringlich sich steigernd durch die Geschwindigkeit und Lautstärke, toben die Musiker zur Ekstase hin.
Ganz anders das One-Man-Orchestra des in der Nähe der pakistanischen Wüste lebenden Sugana Ram, dessen Dialekt vom anwesenden Inder nicht immer verstanden wird. Der Musiker mit fein gezwirbeltem Schnurrbart spielt das Folkloreinstrument Ravanattha. Dies ist eine Spießgeige, bestehend aus einem kleinen (Kokos-) Korpus, der an einer langen Stange befestigt ist. Die drei Spielsaiten werden seitlich abgegriffen. Der Streichbogen hat eingebaute Schellen, so dass zusätzlich zur Melodie auch noch eine Glöckchen-Rhythmus-Begleitung entsteht. Der malerisch aussehende Rajastani mit Turban und Pluderhose wirkt wie ein vornehmer Inder, obwohl seine Straßenmusikerzunft unter den klassischen Musikern als primitive Kunst gilt. Er tanzt auch zu seiner Musik und erzeugt dabei zusätzliche Fußschellenklänge. Dazu singt er mit magischer Stimme. Das Instrument hat 16 Resonanzsaiten, so dass ein halliger weiter Klang eingesetzt werden kann, den man dem einfachen Folk-Instrument gar nicht zutraut! Dieser Klang erinnert an die indische Klassik. Die Musik ist aber keine Klassik, sondern eine traditionelle Form der Straßen- und Festmusik, tanzbar, verständlich, einfach. In Neunkirchen ganz oft inbrünstige, malerische und leidenschaftliche Gesänge von Sugana Ram und die Verwendung nur einer Saite.
Begleitet wird er von Jatinder Thakur, einem langjährigen Weggenossen von Oppermann, mit dem er schon mehr Zeit verbracht hat als mit seiner Frau zu Hause. Jatinder Thakur spielt ganz hervorragend die Tablas, feine Rhythmen und wuchtig-mitreißende Klänge. Nach 28 Jahren in Europa hat er sich nun nach Indien zurückgezogen und kommt nur für das KlangWelten-Festival nach Europa! Seit 30 Jahren spielen die beiden Zentralfiguren der Weltmusik zusammen.
Last not least ein Dayak-Kopfjäger vom Stamm der Ngorek (Orang Ulu) auf Borneo. Im Gegensatz zum furchterregenden Image der Ureinwohner Borneos klingt die Musik, die dort gespielt wird, fein, zurückhaltend, empfindsam. Ngau Jau spielt auf dem Zupfinstrument Sape Lieder und Tänze. Er ist in seiner Heimat ein berühmter Mann, der die Renaissance der Sape-Laute eingeleitet hat. Für KlangWelten wird die urtümliche Version des Instruments revitalisiert, mit Saiten aus Lianen-Fasern. Ngau lebt in einem traditionellen Langhaus und ist ein exzellenter Blasrohrschütze, Jäger und Bootsführer. Im Januar 2013 setzte er sich mit seinem Gast Rüdiger Oppermann zusammen, zwischen Grillen, Gongs, Blutegeln, 10-Meter-Krokodilen, Bambusinstrumenten, Lianen und undurchdringlichem Regenwald ... und man begann gemeinsam zu musizieren, an Stücken zu arbeiten sowie an der Rekonstruktion der Ur-Laute. Es fanden sich zwei Brüder im Geiste, trotz unterschiedlichster Lebenskulturen. Ein archaisches Erlebnis. Und kein Kopf musste dran glauben.
Klangwelten sind eine wunderbare Möglichkeit, Gemeinsamkeiten der Menschen in ihren Klängen, Liedern und Einsatz von Musik zu erfahren, bei aller Verschiedenheit und bei aller Andersheit. Es entsteht ein Gefühl von Brüderlichkeit und Friedlichkeit im Raum durch das Anschlagen der Saiten der Seele und der Gefühle, was einen die internationale Sprache der Musik verstehen lässt. Oppermannsche Klangteppiche und -kaskaden sind ein Genuss, in jedem Jahr andere Schwerpunkte und andere Klänge ... und über zwei Stunden Weltreise im Kopf.
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NGAU JAU - Sape-Bootslaute (Borneo)
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Wie war's bei Rüdiger Oppermanns Klangwelten 2013 in Neunkirchen / Saar
Weltmusik: RAGA RAGESHRI, Pt. 2 - Jor, von Ravi Shankar
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Prosa: TEUFELSKINDER (11) - Hinter den Karten (2) - von Jules Amedée Barbey d'Aurevilly
Hinter den Karten
2
»Ich bin in der Provinz im elterlichen Hause aufgewachsen. Mein Vater wohnte in einem Marktflecken, der sich behaglich am Meer hinzieht, zu Füßen der Berge. Ich möchte die Gegend nicht näher bezeichnen. Unweit davon liegt eine kleine Stadt. (Valognes.) Welche ich meine, wird Ihnen sofort klar sein, wenn ich Ihnen sage, daß sie, wenigstens dazumal, ein richtiges altes Adelsnest war. Ich kenne keinen ähnlichen so durch und durch aristokratischen Ort in ganz Frankreich. Vor 1789 rollten fünfzig wappengeschmückte Wagen stolz über das Pflaster des Städtchens, das keine sechstausend Einwohner hatte. Es kam einem vor, als habe sich der Adel aus dem ganzen übrigen Lande, in dem sich von Tag zu Tag das dreiste Bürgertum breiter machte, dorthin zurückgezogen und versammelt, um zu strahlen wie ein Rubin, der noch im Schmelztiegel seinen wunderbaren Glanz behält, bis er mit ihm zugleich verlischt.
Der Adel in jenem Städtchen, seitdem gestorben und verdorben in seinen Vorurteilen, die ich als hohe Kultur bewundere, war unzugänglich wie der Herrgott. Die Schmach jedweder Aristokratie, die Mesalliance, war alldort etwas, was nicht vorkam. Die durch den Umsturz arm gewordenen Töchter dieser Adelsgeschlechter starben stoisch als alte Jungfern. Die Wappen ihrer Ahnen waren ihnen Schutz und Trost für alles. Mein junges Herz entbrannte vor jenen entzückenden und so ernsten Geschöpfen, die wohl wußten, daß ihre Schönheit unnütz war und daß ihnen das Blut umsonst im Busen pochte und die Wangen glühte. Meine dreizehnjährigen Sinne erträumten sich Wunderdinge von dem entsagenden Heldentum der jungen Edeldamen, deren einziges Besitztum ihre Wappenkronen waren, für die sie sich vom ersten Tage ihres Daseins an opferten, würdevoll und schwermütig, wie es Menschen geziemt, die vom Schicksal verdammt sind.
Dieser Adel verkehrte unter sich, indem man sich sagte: ›Wie können wir Bürgerliche bei uns sehen, deren Väter unsere Eltern bei Tisch bedient haben?‹ Sie hatten recht. In solch einer kleinen Stadt war es nicht anders möglich.
Nur etlichen Engländern öffneten sie ihren engen Kreis. Es lebte nämlich im Ort eine Anzahl britischer Familien, angezogen von der Ruhe, den steifen Sitten und dem kühlen Wesen ihrer Bewohner. Es erinnerte sie dies alles an das Spießbürgertum der Kleinstädte ihrer Heimat. Auch die Nähe des Meeres und das für englische Verhältnisse spottbillige Leben verlockte sie. Ihre in England kaum ausreichenden Mittel verdoppelten sich hier gleichsam. Schließlich betrachteten sie die Normandie für ein Vorland Englands, wo man sich sehr wohl für einige Zeit niederlassen konnte.
Die kleinen Misses lernten daselbst ein bißchen Französisch, während sie sich unter den dürftigen Linden des Marktplatzes beim Reifenspiel tummelten. Wenn sie dann achtzehn Jahre alt waren, wanderten sie wieder nach England hinüber, denn die verarmten französischen Edelleute durften nicht daran denken, diese Engländerinnen mit ihrer geringen Mitgift zu heiraten. Das war der Grund, warum die englischen Familien nach sechs bis sieben Jahren wieder fortzogen. Aber es kamen immer wieder neue in die verlassenen Häuser, die ebensolange blieben. So sah man in den Straßen jederzeit die nämliche Zahl Spaziergängerinnen in großkarierten Kleidern, grünen Schleiern und schottischen Umhängen. Diese fremdländischen Gäste waren das einzige Wandelbare in der fürchterlichen Eintönigkeit der kleinen Stadt.
Man spricht häufig und alles mögliche über die Enge des kleinstädtischen Lebens, aber hier war dieses ereignislose Dasein noch armseliger als sonstwo, weil es nicht Klassenkämpfe und Rangstreite gab wie an so vielen kleinen Orten, wo Eifersucht, Haß und gekränkte Eigenliebe einen stummen Haß nähren, der in allerlei Ränken und in jenen kleinen Schurkereien zum Ausbruch zu kommen pflegt, die kein Gesetz bestraft. Hier war der Abstand zwischen Adel und Nichtadel so groß, daß es zu Zwist gar nicht kommen konnte. Zu einem Kampf bedarf es eines gemeinsamen Bodens und gegenseitiger Beziehungen. Beides fehlte hier. Der Adel nahm vom Bürgertum gar keine Kenntnis. Was man auch über ihn reden mochte, er kümmerte sich nicht darum. Er hörte es nicht. Die jungen Leute, die sich hätten beleidigen und aneinandergeraten können, trafen sich nicht an öffentlichen Orten, die durch die Gegenwart von Frauenaugen so leicht zu heißen Kampfgefilden werden. Es gab auch kein Theater; infolgedessen kamen keine Wandertruppen. Und was die Kaffeehäuser anbelangt, so waren das Budiken, in denen nur kleine Leute und Tagediebe verkehrten, allenfalls etliche abgedankte Offiziere, unnütze Trümmer der napoleonischen Zeit. Übrigens waren die Spießbürger bei aller Wut über die mißachtete Formel der Gleichheit ganz wie dereinst unwillkürlich voller Hochachtung vor der adeligen Welt. Es ist mit der vornehmen Geburt wie mit allen Dingen, die Neid und Haß erzeugen: sie übt auf den sie Nichtbesitzenden und Beschimpfenden eine geradezu körperliche Wirkung aus, was vielleicht der beste Beweis ihrer Berechtigung ist. Während des Umschwunges bestreitet der Volksmann diese Wirkung, die er damit also doch empfindet, aber in ruhigen Zeiten unterwirft er sich ihr.
Im Jahre 182* lebte man in solch einer ruhigen Zeit. Der Freigeist war nicht imstande gewesen, dem Königsgedanken den Garaus zu geben. Das monarchische Frankreich, dem das Fallbeil die Brüste abgeschnitten hatte, wiegte sich in der Hoffnung, trotzdem weiterleben zu können und wieder zu genesen. Es merkte nicht, daß es aber doch dem sicheren Tode verfallen war.
In der Ihnen geschilderten Kleinstadt herrschte in den Jahren des wiederauferstandenen Königtums tiefe Grabesruhe. Eine Frömmlergesellschaft hatte sich in den vornehmen Adelskreis eingeschlichen und die letzten Regungen der Lebenslust getilgt. Selbst die Jugend tanzte nicht mehr. Bälle waren als Gelegenheiten der Verderbnis verpönt. Die jungen Mädchen trugen Missionskreuze an den Halskrausen und bildeten einen Betschwesternklub. Der Ernst, mit dem dieser Blödsinn ausgeübt ward, war zum Lachen. Nur wagte kein Mensch, sich darüber lustig zu machen. Sobald bei den geselligen Zusammenkünften die vier Whisttische für die alten Damen und Herren und die beiden Ecartétische für die jungen Leute aufgestellt waren, zogen sich die jungen Damen zurück und setzten sich in einer Ecke zu einer schweigsamen Gruppe {schweigsam, soweit weibliche Wesen schweigen können!)zusammen, um sich im Flüsterton zu unterhalten, das heißt, sich unsäglich zu langweilen. Steif und förmlich hockten sie beieinander, in Widerspruch zu ihren anmutigen Gestalten, dem leuchtenden Rosa und Lila ihrer Kleider und dem Flattern der Spitzen und Bände um Busen und Hals.«
Alle bisherigen Teufelskinder-Geschichten Fortsetzung folgt
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Freitag, 29. November 2013
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Am 13.12. in Bad Bergzabern: Der FREITAGSKRIMI mit Gina Greifenstein
Der Freitagskrimi
Der FREITAGSKRIMI mit Gina Greifenstein
Kurze Krimis und 1 Glas Wein + herzhafte Leckerei immer am 2. Freitag des Monats
Tatort: Hotel Petronella, Kurtalstraße 47, 76887 Bad Bergzabern
Reservierung unter: 06343 / 700110
Schutzgebühr: 18,00 Euro pro Person.
13.12.2013
ab 20:00 Uhr
Weitere Informationen unter
Hotel Petronella
Kurtalstraße 47
76887 Bad Bergzabern
Tel: (0049) 6343 70010
Fax: (0049) 6343 700111
info@petronella-hotel.de
www.hotel-petronella.de
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