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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 27. November 2012

Dichterhain: ORTE 1 - Stadtmarathon von Volker Friebel












Orte

Stadtmarathon
Im einen Ohr
der Sprecher vom Stadtmarathon,
im anderen, hergeweht von den Stufen
der Alten Oper Frankfurt,
die Dixielandkapelle
der Polizei.
Wenn dein Blick hochschweift,
siehst du über der Inschrift
Dem Guten Wahren Schönen“
nur blauen Himmel,
von keinem Ungenügen der Menschen,
von keinem deiner Zweifel berührt.

Aus: Nachricht von den Wolken. Gedichte und Haiku. 2. Ausgabe 2009

Volker Friebel wurde an einem Schneesonntag gegen Ende des Jahres 1956 in Holzgerlingen geboren, mitten in Schwaben. Er ist Psychologe (promoviert) und tätig als Ausbilder, Autor, Musiker. Er lebt in Tübingen.

Montag, 26. November 2012

Buchbesprechung: DIE UNVOLLENDETEN von Reinhard Jirgl

Reinhard Jirgl 
Die Unvollendeten
dtv

»30 Minuten Zeit – mit höchstens 8 Kilo Gepäck pro Person – am Bahnhof sich einzufinden – diejenigen, die gegen diesen Befehl verstoßen, werden nach den Kriegsgesetzen bestraft.« 

Sommerende 1945. Die tschechischen Behörden nehmen ihre Vertreibungen vor, und die deutsche Minderheit flieht aus dem Sudetenland. Vier Frauen – die einzigen Mitglieder einer großen Familie, die den Krieg überlebt haben – stehen im Mittelpunkt: Johanna, deren Töchter Hanna und Maria sowie die siebzehnjährige Enkelin Anna. Ihre Geschichte der Vertreibung, der Verlust der Heimat, die Entwurzelung und das neue Leben in der Fremde – in einem kleinen ostdeutschen Dorf nahe der Zonengrenze – bis in die Gegenwart des Jahres 2002 in Berlin lässt Jirgl auch den Urenkel erzählen. Er trägt zusammen, was ihm Mutter, Großmutter, Großtante und Urgroßmutter erzählt haben, um endlich auch sich selbst 
zu verstehen.


Reinhard Jirgl, der große Chronist deutscher Vergangenheit und Gegenwart, erzählt die Geschichte von vier Frauen aus der Kleinstadt Komotau, die nach dem Zweiten Weltkrieg übrig geblieben sind: die siebzigjährige Johanna, deren Töchter Hanna und Maria und die siebzehnjährige Enkelin Anna. Eine Familiensaga von Heimatlosen, die der Verlust bis heute 

nicht los lässt.
Jirgl hat 2010 den Georg-Büchner-Preis bekommen. Er habe in einem Romanwerk "von epischer Fülle und sinnlicher Anschaulichkeit ein eindringliches, oft verstörend suggestives Panorama der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert entfaltet", heißt es in der Begründung. Dabei lasse er die historischen Umbrüche aus unterschiedlichsten Perspektiven alltäglichen Erlebens gegenwärtig werden und mache so zuletzt in den großen Romanen "Die Unvollendeten" und "Die Stille" die Stimmen der Vergessenen und Verschütteten wieder hörbar.

(c) ddp: Reinhard Jirgl
Reinhard Jirgl wurde am 16. Januar 1953 in Berlin (Ost) geboren. Nach einer Lehre als Elektromechaniker studierte er ab 1971 Elektronik an der Berliner Humboldt-Universität. Als er 1985 sein erstes, umfangreiches Manuskript »Mutter Vater Roman« beim Berliner Aufbau-Verlag einreichte, wurde ihm eine »nichtmarxistische Geschichtsauffassung« vorgeworfen und die Veröffentlichung des Romans verweigert. Jirgl jedoch setzte das Schreiben fort. Bis zur Wende 1989 lagen sechs fertige Manuskripte vor - ohne dass ein einziges Buch von ihm veröffentlicht worden wäre. Erst 1990 konnte »Mutter Vater Roman« bei Aufbau erscheinen. 
1996 gab Jirgl die Tätigkeit als Techniker an der Berliner Volksbühne auf und arbeitet seitdem als freier Schriftsteller in Berlin. Seit 2009 ist er Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Neben dem Alfred-Döblin-Preis wurde sein Werk mit zahlreichen anderen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Anna-Seghers-Preis (1990), der Johannes-Bobrowski-Medaille (1998), dem Josef-Breitbach-Preis (1999), dem Kranichsteiner Literaturpreis (2003), dem Rheingau Literaturpreis (2003), dem Dedalus-Preis für Neue Literatur (2004), der Eugen Viehof Ehrengabe der Deutschen Schillergesellschaft von 1859 (2004), dem Bremer Literaturpreis (2006), dem Lion-Feuchtwanger-Preis (2009), dem Grimmelshausen-Literaturpreis (2009) und zuletzt mit dem Georg-Büchner-Preis (2010). 2007 war er Stadtschreiber von Bergen-Enkheim.

Große Premiere des Musicals JEDERMANN und Eröffnung der Gebläsehalle als neuer Kulturarena, Teil 2


Text und Regie: Ellen Kärcher und Dieter Meier

Musik: Francesco Cottone, Andreas Puhl, Amby Schillo


Premiere am 30. November 2012

weitere Vorstellungen: 1./2./4./5./7./8. und 9. Dezember jeweils um 20.00 Uhr

Gebläsehalle Neunkirchen

 Tickets unter 0231-9172290 oder www.proticket.de

Warum "Jedermann"?
Hugo von Hofmannsthal beschreibt im Vorwort zum Jedermann die Geschichte von Jeder-manns Ladung vor Gottes Richterstuhl, das das Mittelalter hindurch an vielen Orten in vielen Fassungen erzählt wurde, um dann von Hans Sachs als Komödie vom sterbenden reichen Mann aufgeschrieben zu werden. Damit es nicht vergessen wird, habe er, Zitat:
„versucht, dieses allen Zeiten gehörige und allgemeingültige Märchen abermals in Beschei-denheit aufzuzeichnen. Vielleicht geschieht es zum letztenmal, vielleicht muß es später durch den Zugehörigen einer künftigen Zeit noch einmal geschehen.“

Das Stück
Natürlich geht es bei der Neunkircher Version auch um das Leben und Sterben eines reichen Mannes, wobei die Fallhöhe durch das Verschwinden allgemeingültiger Werte noch gewachsen ist. Im Neunkircher Jedermann treten neben den Menschen von heute auch abstrakte Figuren wie Gott, Teufel und Tod auf. Der wohlhabende Jedermann sieht sich mit dem unerwarteten Tod konfrontiert, der ihn vor seinen Schöpfer führen will. Weder sein treuer Diener, weder seine Freunde und Familie, noch sein Geld wollen ihn ins Grab begleiten.
Erst die Reflektion seiner Taten bringt ihn dazu, sich zu seiner eigenen Wahrheit zu bekennen und in der Hoffnung auf Frieden gehen zu können.


Die Musik und mehr

Musikalisch bieten die Neunkircher Songs eine große Bandbreite. So gibt es das eher klassische Musical- Repertoire, wie große Ensemble-Nummern oder auch getragene Balladen. Dazu gesellt sich dann aktuelle elektronische Musik, wie z. B. Dancefloor und Dub Step, Rap-Gesang. So wird die Musik den wahrhaftigen Pathos der Ur-Geschichte weiter in die Moderne tragen.

Es wird auch bunt, knallig und humorvoll durch überdrehte Partyszenen oder die so genannten dicken und dünnen Vetter. Choreographie und Tanz werden bei der Neunkircher Inszenierung eine wichtige Rolle spielen.

Die beliebtesten Gedichte der KW 46

In der vorvergangenen Woche wurden die Männer häufiger gevotet. Dazwischen Birgit Burkey.

1.   Dichterhain: LIEBESERKLÄRUNG von Anner Griem
2.   Dichterhain: ZEIT HINTER GLAS von Birgit Burkey
3.   Dichterhain: ZU MIR KOMMEN von Andreas Noga

Dichterhain: EIN VIRUS von CG Ohsa


















ein virus
geschrieben, hingelogen, vielfach kopiert
in blindem vertrauen
geglaubt.
ein virus
schleicht sich durchs netz
infiziert
schlägt erbarmungslos zu
tritt gefühle mit füßen
hinterlässt narben und

unsichtbare blaue flecken auf der seele.
doch das netz hat große maschen,
die buchstaben fallen,
sie fallen
durch
einfach durch und
verblassen ...
verblassen...
ver ...
schwinden
wenn du den stecker ziehst.
du erkennst ...
nichts!
alles weg!
alles war ...
war das alles?
nichts war – da war nie etwas!
da war nur
virtuelle illusion
großer irrtum der displays
eine wertlose kopie!
du bist frei!
bist plötzlich
schwindelfrei
siehst du?
du siehst!
und stehst auf!


(c) cg ohsa

Sonntag, 25. November 2012

Wie war's bei Severin Groebner in Darmstadt?


Im Januar dieses Jahres war die Premiere von „Servus Piefke!“ in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Seit dieser Zeit hat Severin Groebner etliche Auftritte absolviert. Am 16.11.2012 war der Österreicher und Wahldeutsche auf der Traditionsbühne halbNeun Theater in Darmstadt, in dem seit vielen Jahren alle Kabarettisten von Rang und Namen auftreten.

Severin Groebner wurde am 20.10.1969 in Wien geboren. Aus dem Wunsch, die beiden Berufsziele Rockmusiker und Radiomoderator zu vereinen, entstand „logischerweise“ die Kabarettisten-Laufbahn. 1992 bis 1999 Musik-Kabarettist zusammen mit Klaus Gröll als Gröll & Groebner, 6 Soloprogramme und ein Jahr Lach- und Schießgesellschaft München von 2010 bis 2011. Er erhielt etliche Auszeichnungen und war dieses Jahr auch in „Otis Schlachthof“.


Es geht ja schlichtweg nur um den berühmten Gegensatz der Ösis und der Piefkes. Oder doch mehr? Mit wenig Wiener Charme und viel Schmäh geht er an den Vergleich ran und ist ganz schön bissig dabei. Jeder macht sich seit Jahren über die andere Nation lustig, Groebner mal in einem Atemzug von 2 Stunden über beide! Das beginnt schon mit seiner netten Begleitung, einer Übersetzungsmaschine, namens … war's jetzt Adolf oder Roland? Auf alle Fälle ein echter Deutscher, drückt man auf die Taste, tut er, was er soll. Auch die Wiener haben ein Geschichtsproblem. Manche rechnen noch mit dem Außenposten Triest, obwohl der schon seit 1918 nicht mehr dabei ist. Der Kabarettist führt uns in das ehemalige Weinhauerdorf Grinzing, ein Bezirk in Wien, unweit der Donau. Da gab es schon in den 80ern immer Piefkes, so den wortkargen „Da hast du Recht“-Typ oder die Dresdnerin 1988, die tatsächlich mit ihrer seltenen Ausreisegenehmigung nach Wien wollte. Aber erst 1989 ging es rund. Eine Piefke-Schwemme!

In seinem sehr dichten Programm, das den Zuschauer fast keine Sekunde loslässt, mit Gesangs- und Tanzeinlagen, Monosketchen und Verdeutlichungstheatralik kriegt jeder sein Fett ab. Sein Rückblick führt uns auch das Osttiroler Bergbauerntheater vor mit Wolfgang Schüssler in der Hauptrolle, der mit seiner ÖDP (Sturheit der CDU und Blödheit der FDP) Bundeskanzler wurde. Ein Gollum der „Herr der Ringe“, hässlicher Zwerg, hier mit Anzug und Brille. Auch die Zeit des Jörg Haider, der den Untergang des Abendlandes zu seinem UniqueSellingPoint machte. Nach 1989 machte sich der Künstler nach Deutschland auf und fand Chaos und Missstände, steigende Preise, sinkende Reallöhne und ein heilloses Durcheinander, weil die Ministerien dezentral und mit irrsinnigem Verkehrsaufkommen arbeiten. Es wird einfach viel gereist, um Alltagsarbeiten zu erschweren und Steuergeld zu vernichten. „Diese Unruhe in diesem Land“ sei auffällig. Der süße Müßigang schmecke dem Deutschen wie bitteres Essigwasser. Er bevorzuge brachialen Fleiß, was Groebner in einer genialen Szene als Presslufthammergewüte an Stein darstellte … Die Arbeitswut sei typisch, der Baumarkt! Wiener tun dagegen lieber nichts, und selbst das nicht gern – kein Wunder für die Weltmeister der schlechten Laune.

Die Beschwerde beim Herrn Kunze ist eine ins Groteske übersteigerte Satire auf den Kundenservice der Supermärkte. Unsere Bühnenfigur treibt den armen servilen Herrn Kunze in den Wahnsinn und verfolgt ihn bis nachts um 0:30 Uhr, obwohl sämtliche Beschwerden nichts mit den Waren zu tun haben! Das schlechte TV-Programm und das Wahlergebnis führt zu Beschwerdeexzessen. Herr Kunze begeht Suizid, Herr Mittelhuber tritt in seine Stapfen ...

Groebner ganz lasziv als Wienerin im Lieder der Wienerinnen kommt hernach zum Schluss, dass die besten Deidschen, die sind, die zu Hause bleiben. Schließlich gäbe es genug „schiache“ Leute in Wien selbst , etwa den Österreicher, der nur Grünen Veltliner trinkt und Sachertorte isst, bis er eines Tages aus der Bewegungslosigkeit ins Tageslicht tritt und sich einfach schiach fühlt = scheußlich, grauenhaft, hässlich. Wir lernen im Laufe des Abends auch seinen zweiten Begleiter kennen, die Krise, eine Art diabolischer Verstärker und Wegweiser zu Negativentwicklungen. Im Deutschland-Rap, einem krassen schnellen und sehr gelungenen Konsum-Rap begegnet uns ein Spiegel der allgemeinen Misslage. Im Rückgriff auf die Vergangenheit gelangen wir dann auch zur Piefke-Definition. Während viele Österreicher die Nazis lediglich für verrückt gewordene Pfadfinder halten und auch so wählen, zieht sich der Deutsche auf jene Flecken im Vergangenen zurück, die eher dunkel und unbekannt sind, um sie nach Belieben positiv auszuschmücken. Man liebt das Mittelalter, die Märkte, das Verkleiden, die Speisen, obwohl viele erst sehr viel später entdeckt wurden. Analog dazu das Oktoberfest als Fasenacht, wo sich die Deutschen extrem der Würdelosigkeit hingeben. In Wien ist man unbeteiligter und ergötzt sich an den Opernbällen der Obrigkeit.

Was bleibt zur Definition des Piefkes? Das typisch Deutsche: Schwarzbrot, Fußball, Schrebergärten, verbissene Humorlosigkeit und einiges mehr. Piefkes sind einfach froh, keine Ausländer zu sein! 


Eine Show, die Spaß macht, herrlich absurd sein kann und völlig übertreiben, sehr viele Muntermacher des Kabaretts einsetzt plus Grimassen und Gestik ordentlich.

BLICK INS ATELIER: CYBERDOG von Jacqueline Ditt
























Cyberdog, 2000, Gemälde, Acryl auf Grassgewebe, 50 x 60 cm


Jacqueline Ditt - Malerin und Grafikerin. Geboren 2.4.1960 in München. 
Graphik-, Design- und Reprographie-Studium an der Blocherer Schule. 
Hauptbestandteil ihrer Arbeit ist neben dem handwerklichen Kunstdruck 
und der Computergrafik die expressive Malerei. 
Ihre Stilrichtung bezeichnet sie als "INTRO EXPRESSIONISMUS" - die 

Kunst des seelischen Ausdrucks im zeitlichen Kontext. 

Konzertaufzeichnung: Yann Tiersen - Live Aux Eurockéennes de Belfort



Dichterhain: RÄUME von Birgit Heid





Räume

Niemals zuvor ausgesprochene
Wörter wurden freigesagt
in der Nähe unserer Schwünge
und wir säten für spätere

Früchte ein schweigendes
Dirigieren von Begehren folgte
wir ließen uns ein betraten
Räume hinter den Räumen

hinter Kammern Sälen bestiegen
Treppen auf Türme ein Freiflug
woanders erreichte uns
ungeahnt im Wiederholsein

wir selbst unsere Engel Gott
war nicht weit rückwärtig
befreiten wir uns von allem
selbst von uns und wir gingen

denn wir hatten alles bekommen
in zehn Tagen es ließ sich
vorbei gehen die Grabsteine
lassen wir setzen im kommenden

Jahr aus Bergkristall sollen
sie sein und ein siebzehn
stimmiger Chor möge singen
ein ungreifbares Klangsegel.

(c) Birgit Heid

Samstag, 24. November 2012

Fantasien zur Nacht: LUSTSCHMERZ von Saskia Pasión


Lustschmerz


der schein der kerzen
zaubert goldene schatten
weckt unsre sehnsucht

gänsehaut entfacht
lust auf deine berührung
streicheln der feder

perlen auf der haut
ineinander verschlungen
schwarze katze schnurrt

augen verbunden
gefesselt von leidenschaft
chaos der sinne

das weiche leder
beißt lustvoll in heiße haut
fantasien am ziel

© 2012 Saskia Pasión

Heute Abend in Kaiserslautern: Anna Katharina & Band


24.11.2012, um 20:00 Uhr + Lautrer Wirtshaus im Bahnheim + Bahnheim 17C + 67663 Kaiserslautern


Dreiklang Tour 2012
Die 8-fache “Jugend musiziert”-Preisträgerin und Diplomgeigerin Anna Katharina Kränzlein erntete mit ihrer ersten Solo-CD “Neuland” im Jahr 2007 sowohl Liebesbekundungen der Kritiker als auch Standing Ovations des Publikums.
Das Ziel, die zwei Welten – klassische und Unterhaltungsmusik – verschmelzen zu lassen gelingt Anna Katharina mühelos, was sich auch auf ihrer zweiten CD “Saitensprung” (2009) und ihren Live-Konzerten fortsetzt.

Neben ihrem Hauptinstrument, der Geige, brilliert Anna Katharina auch an der Drehleier, am Gesang und am Klavier. Das Repertoire von neu arrangierten Klassikern und Eigenkompositionen ergänzt sich perfekt zu einer spannenden Mischung, wobei das gekonnte Überschreiten verschiedenster Musikstile zum eigenen konzertanten Stil und Markenzeichen von Anna Katharina wird. Grandios begleitet wird Anna Katharina von Michael Ende (Bass) und Philipp Renz (Schlagzeug, Perkussion). Ein Abend der musikalischen Spitzenklasse erwartet Sie!
Passend zu der hochkarätigen Veranstaltung stellt die Kunstmalerin Kordula Grohe-Schünemann Arbeiten aus den Bereichen MediaMixed und Illustrationen aus. Die Arbeiten können an diesem Abend auch käuflich erworben werden. Besuchen Sie im Vorfeld die Homepage der Künstlerin unter www.kolla-picture.com.

Dichterhain: DAS FENSTER von Walter Brusius


Das Fenster  







Die Frau aß einen Keks.

Unter dem Tisch lag ein Hund.

Weitere Personen an anderen Tischen aßen etwas anderes.

Ein Mann fiel der Frau auf, er trug einen großen Skipullover. Gerade fuhr ein Löffel voll Suppe auf den Mund zu.

Der Hund leckte sich die Pfoten.

Der Hund war ganz neu im Haus, der Hund kannte sich nicht aus.

Wenig später groß, schwarz wie Ruß, stand er vor der Treppe, sah hinauf.

Wenn ich oben bin, wird man mich wieder runterjagen, dachte er. Er ging zum Tisch zurück, aber der Platz der Frau war leer, sie war aufgestanden, weggegangen.

Das Licht draußen, es leuchtete ungewöhnlich hell, denn über Nacht war der Schnee gefallen.

Insofern war es richtig, dass einer – zumindest einer – einen Skipullover angezogen hielt.

Aber war es auch seiner?

Ich will auf einen Diebstahl hinaus.

Unterm Schnee lag noch eine Blume. Jetzt war es kalt, und ihre Farben leuchteten nicht.

Deck mich wieder zu, mir ist es kalt!“, schlotterte die Blume.

Der Hund gähnte.

Man hört das Knistern einer Zeitung.

Jemand, wohl am Fenster, am großen Fenster zur Vorderseite des Hauses hin, scharrt mit den Füßen.

Die Frau wackelt in den Hüften.

Auch ohne dass sie hinausgeht, hinterlässt sie im frischen Schnee ihre Spur. 

© Walter Brusius


Der Künstler arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach 
als freischaffender Maler und Autor. Mehr Informationen.

Freitag, 23. November 2012

Fantasien zur Nacht: NACHTIDYLL von Stefan Vieregg


Nachtidyll

Blauer Mond
am Himmel der Nacht
wiegt sich
zu feinem Wortgeflüster des Windes,
ulkende Maulwürfe beobachten
streunende Passanten
Katzen in Lauerstellung
liebende Münder sich finden,
tanzen
auf dem Rot
der Lippen entlang,
überfluten
die Geister
mit Streichellawinen
das Kreuz aus dem letzten Jahrhundert
verwitternd sich verneigt
das Ich
unter dem Dach
der Welt sprachlos,
offen der Blick
in tiefe helle Abgründe
ein Traum, dich zu finden,
in der Oase mit dir zu leben.

(c) Stefan Vieregg

Wie war's bei der Vernissage zu Rainer Magolds MARILYN - MENSCHEN DIE BEWEGEN in Ramstein ?

linke Spalte (von o.n.u.): L.S., Klaus Layes,
Rainer Magold

Kaum hat er die Ausstellung DARK SECRETS am 16.11. in Groß-Umstadt eröffnet, steigt der nächste gigantische Event im Haus des Bürgers in Ramstein. Rainer Magold, der abstrakte und figurative Expressionist, der Porträtist besonderer Art, der Aktmaler und der kritisch mit Farbe verfremdende und bisweilen spöttelnde Künstler hat am 20.11. eine weitere Ausstellung mit seinen Exotica und Kostbarkeiten eröffnet. Die Ausstellung war ursprünglich schon viel früher geplant, aber aufgrund eines im Foyerbereich extrem rußenden Schwelbrandes ausgefallen. Denn die gesamten Bilder und Wand-, Decken- wie Bodenflächen waren mit Ruß überzogen, der mittlerweile aufwändig und komplett wieder beseitigt wurde.

Die Blechchaoten
Im blitzblanken Foyer des Bürgerhauses begrüßte also der Bürgermeister Klaus Layes (CDU) die Gäste zur vorweihnachtlichen Ausstellung MARILYN - MENSCHEN DIE BEWEGEN, die von Tausenden von Gästen bis zum Jahresende gesehen werden wird. Obwohl wieder neue Bilder ins Spiel gebracht wurden und schon Dutzende zurzeit unterwegs sind, findet der Besucher ein großes Angebot beeindruckender Werke. Das Spektrum von Rainer Magolds Darstellungen ist groß: Marilyn, Coco, unbekannte Models, Reinhold Messner, Charlie Chaplin, Papst Benedikt XVI., Jesus, Johnny Depp, Jan Liefers, Steve Jobs, und kein Ende. Einige Bilder konnten nicht gezeigt werden, weil Stellwände dem Sicherheitssystem des Hauses widersprechen. Im Januar soll dies nachgeholt werden.

Besonders begrüßte er natürlich die langjährige Gastspieldirektorin des Bürgerhauses, eine erfolgreiche private Gastspielunternehmerin und Promotor des Künstlers. Sie lud die Gäste ebenfalls ein, das Schaffen Rainer Magolds, als einem der wichtigsten zeitgenössischen Expressionisten (keine Fortsetzung der klassischen Moderne im neoexpressionistischen Sinn) in Deutschland, zu genießen und zu würdigen. Sein Erfolg bei Parallelausstellungen in Polen, Stuttgart, München bestärkten ihr Gefühl, aufs richtige Pferd gesetzt zu haben.

Jutta Mohorko - RAGTAG
Außerdem hieß K. Layes willkommen den Geschäftsführer des Bürgerhauses Andreas Guhmann, der den ganzen Abend mit seinen BLECHCHAOTEN (Johannes Huber, Thomas Stauner, Thomas Guhmann, Frank Lill) sehr schnieke im Frack für astreine Blechmusik moderner Ausprägung sorgte, seine Stellvertreterin Burgel Stein mit Mann und natürlich auch Jutta Mohorko und die Gruppe RAGTAG, die sehr fein, sensibel und verspielt, als Gegenpol zum Blech sehr beeindruckende lyrische Arrangements von bekannten Kuschelinterpreten, wie z.B. Cat Stevens, Adele, Eric Clapton usw. spielt. Jutta Mohorko wird dabei professionell unterstützt von Lothar Mohorko mit (Bass-)Gitarre, Trompete und Jenni Schmitt mit einer sehr schönen Stimme.

Solchermaßen musikalisch und rhetorisch umrahmt konnte der Besucher sich der Kunst widmen und die Haltung des Künstlers nachvollziehen, der in seiner Eröffnungsrede darauf hinwies, wie locker die Besucher in Ramstein seien. Er war vor Monaten begeistert, als nach einer Vorstellung des Buenavista Social Clubs um 23:30 Uhr noch etliche Leute im Foyer tanzten, als ob keiner nach Hause gehen wollte. Die Musik hatte offensichtlich etwas bewirkt. Rainer Magold setzte den Schwerpunkt seiner Ausstellung analog auf die Aussage "Kunst, die uns stark machen soll".

Ausgestellte Werke I und Rainer Magold
Er schlug den Bogen vom 20-Jährigen - der gut und schon besser sein kann, aber keiner will ihn - zum Alter. Dort kann es durchaus ähnlich sein - trotz erworbenem Ruf. Wenn sich Erfolg eingestellt hat durch Anerkennung, gesellt sich mit bitterem Beigeschmack zu den Erfolgen eine Einsamkeit. Alle großen Persönlichkeiten, die in dieser Ausstellung hingen, seien mehr oder weniger davon betroffen. Oft ist der Weg dahin schon von Einsamkeit im Scheinwerferlicht geprägt. Ob Charlie Chaplin, Reinhold Messner und gerade Marilyn Monroe, die schon früh von dieser tränenreichen Leere im Erfolg befallen war, es ist das Dilemma der Menschen, die etwas bewegen, dass sie Einsamkeit und Leere fühlen werden, so stark sie auch reüssierten.
Seine Kunst wie auch allgemein Kunst sei angetreten, dies aufzufangen und abzuwehren. Für alle, die wenig Auge dafür hätten, sei es wichtig zu erkennen, dass 80 % seiner Bilder Zitate der Realität mit künstlerischer Interpretation seien, und nur 20 % fotografische Realität. Also soll man nicht Fotorealismus erwarten bei Expressionisten, sondern deutende Zitate!

Ausgestellte Werke II und Rainer Magold
Und so ist der Papst vielleicht eine Ausnahme oder ebenfalls eine Bestätigung aus der tränenreichen Leere im Alter. Nicht aber bei den Zitaten, den farblich sei er so schrill erfasst, dass seine roten Schuhe sich in die Umgebung färbten, aus dem Teufel trägt Prada hier eine fast gefährliche diabolische Figur würde, mir dem Kaiphas ähnlich oder dem Künstler nach etwas von Imhotep habe, dem durch Mauergraffitti überlieferten Baugenie und Heilgott in Ägypten, von dem man viel vermutet, aber nichts weiß (wahrscheinlich 2700 v. Chr.). Das unruhig wirkende Jesusporträt löst sich erst nach längerem Betrachten und vor allem durch das Objektiv zu einer hellen Erscheinung auf und erinnert an den Christus von Pier Paolo Passolini in seiner Verfilmung von „Das 1. Evangelium Matthäus“. Beethoven in jener typischen Pose, Jahrzehnte auf Gemälde und Kunstdrucke der Deutschen gebannt, aber verfremdet. Wie es den Aktmodellen im Alter ergeht weiß keiner, aber sie hinterlassen einen bleibenden verlockenden, lockenden und üppigen Eindruck. Ein wartendes Modell erinnere den Künstler an die ehemaligen DDR-Bewohnerinnen, die in New York schweigend auf ihre Entdeckung warteten. Messner dominiert mit einer schweren melancholisch wirkenden Präsenz, Johnny Depp ist mehr fotografisch fixiert, Captain Sparrow, dem "Fluch der Karibik" entsprungen. Marilyn in allen Posen, die wir von ihr kennen, bis zur verfremdenden Verzerrung ins Transvestitenhafte, was ihre Existenz ja auch von ihr verlangte - Verkleidung und Überbetonung.

Ein Besuch im Haus des Bürgers, der sich lohnen wird für Betrachter, die der Kunst und ihren Mitteln gegenüber aufgeschlossen sind und keine feine Porzellanmalerei erwarten. Großformatige farbintensive, sinnliche und expressive Werke wollen betrachtet werden.



Heute Abend in Kapsweyer (Südpfalz): Alfred Mittermeier - Sündenbockerei


20.00 Uhr Südpfalzhalle Kapsweyer
Alfred Mittermeier - Sündenbockerei
Willkommen im Sündenparadies der Erde!

Wir leben in einer Welt, in der fast alles erlaubt ist. Wer gegen die 10 Gebote verstößt, geht anschließend zur Beichte und storniert. Wer bei unerlaubten Dingen erwischt wird, liefert einen Sündenbock, und damit hat sich’s. Die Null-Bock-Generation ist Vergangenheit. Mittlerweile gibt es für alles und jeden den passenden Prügelknaben. „Schuld war nur der Bossanova“ klang es in den 50ern. In den 70ern bockte die RAF. Die Ossis mähten in den 90ern. Heute liegt es am Wetter, an den Banken, am Staat, an den Rentnern, an der schweren Kindheit, am Schock, Hartz IV, oder Al Kaida. Es hat sich bewährt, einen ganzen Stall voller Böcke zu halten. Das gibt Sicherheit durch Straffreiheit. Man handelt nach dem Motto: Tür auf, Bock hinaus, fein heraus! Aber wie wird man zum Sündenbock? Niemand -außer Jesus und dem Teufel- kommt als solcher auf die Welt. Wird man zum Sündenbock gemacht? Geschossen? Gemobbt? Gezüchtet?
Muss der Sündenbock immer ein Mann sein? Oder gibt es im Zuge der Gleichberechtigung auch eine Sündengeiß? Und was machen Bock und Geiß in den Bergen, wenn es auf der Alm koa Sünd gibt? Fragen über Fragen, deren Antwort nicht einmal der Wind kennt. Oder doch?
Das Programm zielt nicht darauf ab, besonders frauen-, männer- oder gar kinderfreundlich zu sein. Im Gegenteil! Wer gestreichelt werden will, bleibt besser daheim. Ebenso gibt es keine politischen Inhalte, und daher ist der Abend frei von jeglicher political correctness.
Wer es allerdings gerne bissig, bös artig und arg listig mag, dem sei der Kauf von Eintrittskarten aber sowas von empfohlen, dass es eine Art hat.
Aber vergessen Sie nicht: Sollte Ihnen dieses Programm nicht gefallen, dann liegt es ausschließlich an Ihnen. Mäh!
Karten zu 12 Euro gibt es bei der Metzgerei Jud in Kapsweyer, bei der Gemeinde Kapsweyer unter Tel. 0 63 40 / 14 52 sowie im Musikantebuckl Oberotterbach. An der Abendkasse kosten die Karten 14 Euro.

Heute Abend in Oberschlettenbach: Tatort Nachtigall


20.00 Uhr Restaurant „Nachtigall“, Oberschlettenbach, Tatort Nachtigall

Als fieses, unschlagbares Trio werden Elke Jäger (Gesang), Benno Burkhart (Gitarre) & Gina Greifenstein (Krimiautorin) am 23.November im Restaurant „Nachtigall“ ihr neues Programm präsentieren. Eiskalt serviert man Ihnen ein grausiges Getränk, Moritaten und andere böse Lieder, diabolisch umzingelt von gemeinen Kurzkrimis. Ob Gift, Pistole oder Strick – „Frau“ findet immer eine Lösung „Ungeliebte“ zu beseitigen. Messerscharf & rostfrei sind die Lieder – abscheulich die Gedanken & unerhört die Texte. Da hilft es auch nichts, wenn der Landauer Gitarrist Benno meisterhaft & virtuos seinem Instrument die tollsten Töne entlockt – die „langhaarigen Weiber“ sind niederträchtig. Humorvoll & mit einem Augenzwinckern trägt Gina, die Autorin, ihre mörderischen Hirngespinste vor; während Elke facettenreich Stimmlagen & schrille Kostüme wechselt, zärtlich-charmant singt oder betörend röhrt. Die blutjunge Première war ja schon bestechend erfolgreich. Warum sollten ausgerechnet Sie dieses „Mord(s)Programm“, gesegnet mit Witz, Stil und einem „Schuss“ Anarchie, nicht überleben? Ihre Ohren werden Augen machen.  

Tel. Reservierung: 06398 – 99 31 26 - VVK: € 12,00 AK: € 14, 00 incl. Begrüßungstrunk

Heute, Samstag- und Sonntagabend in Neunkirchen: Marcel Adam & La Fine Équipe



Am Freitag, den 23. November, am Samstag, den 24. November, jeweils um 20:30 Uhr und am Sonntag, den 25. November, um 19:30 Uhr gastiert Marcel Adam & La Fine Équipe in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen.

Immer wieder im November ist es soweit: Der „neue Wein“ ist da und mit Marcel Adam besucht einer der bekanntesten Chansonniers aus dem Saar-Lor-Lux-Raum in der Reithalle. Als Grenzgänger zwischen Lothringen und dem Saarland ist er auf den Bühnen unterwegs. Geschichten, die das Leben schreibt, prägen seine Texte und Melodien, mal humorvoll, mal nachdenklich oder poetisch. Neben bekannten deutschen und französischen Chansonklassikern dürfen sich die Zuhörer auch auf Stücke seiner aktuellen CD „Halleluja!“ freuen. Über 30 Jahre Bühnenerfahrung, auch im Bereich Kabarett und Comedy, machen sein Programm zu einem unvergesslichen Erlebnis. Mit dabei ist auch diesmal seine treue „Équipe“: Christian Di Fantauzzi (Akkordeon, Saxofon und Gesang) und Christian Conrad (Gitarre).

Karten für die Veranstaltung sind zum Preis von 12 Euro bei allen Vorverkaufsstellen von ProTicket, unter der Tickethotline 0231-9172290 sowie online unter www.nk-kultur.de erhältlich. In Neunkirchen sind die Karten bei der NVG (Lindenallee), sowie beim Wochenspiegel und bei Tabak Ettelbrück (Oberer Markt) erhältlich. Der Preis an der Abendkasse beträgt 14 Euro.

Dichterhain: REIFEZEIT von Carmen Olivar

(c) Gunnar Voss
























Reifezeit

Ich lebe mein Leben im Hier und Jetzt.
Bin nun nicht mehr so verletzt.
Ließ´ die Vergangenheit nun endlich los.
Mein Selbstvertrauen ist grandios.

Seelische Reife war mein Ziel,
verlange von mir nicht mehr zu viel.
Kleine Schritte –von Stund´ zu Stund´,
Hinabtauchen auf der Seele Grund.

Gefühle fuhren Karussell.
Die Jahre vergingen gar so schnell.
Jetzt kommt Gelassenheit hinzu.
Fand so meine innere Ruh´!

Gestärkt meine Seele.
Anvertraut dem Leben.
Welche Steigerung kann es noch geben?

© Carmen Olivar, 15.06.2000

Donnerstag, 22. November 2012

Buchvorstellung: Siebzig Acryl, dreißig Wolle


VIOLA DI GRADO
Siebzig Acryl, dreißig Wolle
Roman

Camelia ist 19 und findet ihr Dasein schlicht zum Kotzen. Sie lebt in England, in Leeds, in einer so heruntergekommenen Straße, die leicht als Beweis dafür angeführt werden kann, dass es Gott tatsächlich nicht gibt. Camelia passt nicht in diese Welt, denn sie kann wenig Schönes darin entdecken, und wenn sie doch mal wieder einen Versuch wagt, sich im Einkaufszentrum eine knallpinke Jacke kauft, dann landet sie sofort darauf in der Mülltonne, denn was kann man schon mit einer bunten Jacke anfangen in einer Stadt, in der der Winter ja doch nie endet. Zuhause in der gemeinsamen Wohnung sitzt ihre Mutter, die einst so schöne Flötistin, die im Prinzip schon vor der Tochter das Handtuch geworfen hat. Seit der Vater bei einem Unfall samt seiner Geliebten auf dem Beifahrersitz tödlich verunglückt ist, spricht sie nicht mehr. Ihre einzige Beschäftigung besteht darin, Löcher zu fotografieren: Risse im Fußboden, Mottenlöcher in Kleidern, Körperöffnungen.


Viola di Grado, in Catania, Sizilien, geboren, ist Anfang 20, hat fernöstliche Sprachen studiert und lebt in London. Ihr erster Roman "Siebzig Acryl, dreißig Wolle" wurde von Lesern und Presse begeistert aufgenommen und mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet – darunter der renommierte Premio Campiello für das beste Debüt.

Judith Schwaab, geb. 1960 in Grünstadt, studierte Italienischen Philologie. Sie ist Lektorin und Übersetzerin von u.a. Debra Dean, Fernanda Eberstadt, Anthony Doerr.

WDR-Besprechung

Pressestimmen:
"Die Lady Gaga des italienischen Literaturbetriebs."
Antje Deistler / WDR 2 (24.06.2012)


"Das vielversprechende Debüt einer Autorin, die gerade mal Anfang zwanzig ist."
NEON (08.06.2012)


"Rotzig, radikal, süffig, voller grandios übermütiger Formulierungen und lyrischer Einsprengsel."
Tobias Becker / KulturSPIEGEL (28.05.2012)


„Viola di Grado, beziehungsweise ihre Figur Camelia, schimpft und wütet so herrlich eloquent, ständig überrascht sie mit einfallsreichen Bildern und Metaphern, so dass es etwas ungeheuer Befreiendes hat, diese gallig-witzige Tirade über sich ergehen zu lassen."
Antje Deistler / WDR 2 (24.06.2012)

"Schräg und gefühlsvoll!"
Annabelle (27.06.2012)

"Viola Di Grado verwendet eine bildhafte Sprache mit vielen Vergleichen, die zu dem extremen Gefühlszustand ihrer Heldin passt, manchmal an Punk erinnert, knirscht und rattert, aber etwas sehr Lebendiges hat."
Maike Albath / Deutschlandradio Kultur (19.06.2012)


DEUTSCHE ERSTAUSGABE + Paperback, Klappenbroschur 
256 Seiten + € 14,99 [D] + Luchterhand Literaturverlag

Heute Abend in Otterbach (Südpfalz): LÜÜL & Band


Musikantebuckl Oberotterbach
LÜÜL & Band – Tourkoller-Tour III
LÜÜL, das ist der Berliner Sänger, Songschreiber, Gitarrist und Schauspieler LUTZ ULBRICH, der sich zu Neue Deutsche Welle(NDW)-Zeiten seinen DaDa Künstlernamen verpasste. Mitte der 90er Jahre gründete er mit anderen Berliner Musikern die mittlerweile weltberühmte Band 17 Hippies mit der er als Banjospieler bis heute auf den Bühnen der Welt unterwegs ist. Parallel dazu ist er zwar zu den Wurzeln bodenständiger, charmanter, überzeugungskräftiger, akustischer Musik, wie Polka, Reggae, Klezmer und Cajun zurückgekehrt – reichert diesen Sound aber mit einem Hauch Neue Deutsche Welle und der richtigen Dosis Rock’n’Roll an. Nicht Rockstar, Popmusiker, Singer/Songwriter oder Liedermacher sei er heute, sagt Lüül, am besten gefällt ihm für seine Tätigkeit immer noch die Bezeichnung „Spielmann“.
Lüül ist überall zu Hause, erzählt in seinen eigenen Songs, für die er zum Glück immer wieder Zeit hat, lakonische, skurrile, witzige und zärtliche Geschichten von den großen und kleinen Dingen. Singt über die große Liebe und die kleinen Helden des täglichen Lebens.
Seine hochkarätige Begleitband besteht aus KERSTIN KAERNBACH (Geige, Bratsche, voc.), KRUISKO (Akkordeon, voc.) und CARSTEN WEGENER (Kontrabass, voc. Mundharmonika, Kalimba), allesamt Multiinstrumentalisten der 17 Hippies.