"Mensch in Verantwortung" nach Hildegard von Bingen in der Michaeliskirche (vormals Universitätskirche) in 99084 Erfurt.
01.08.-01.09.2010, Mo bis Sa, 11-18 Uhr.
Eröffnung am 1.8.2010 um 17 Uhr mit Orgelkonzert.
Begrüßung: Pfarrer Andreas Lindner
Orgelkonzert: Hermann Bohrer, Wunsiedel, spielt auf der Compenius-Orgel u.a. Werke von Johann Sebastian Bach
Einführung: Diana H. Trojca, Erfurt, Kunsthistorikerin
Ordo Virtutum - Spiel der Kräfte
Zorntage liegen auf dir, Mensch!
Du bist ein Rebell und zerstörst alles grünende Leben.
Die Luft speit Schmutz aus, sie stinkt wie die Pest,
und Winde und Wasser sind voller Moder.
Die Elemente treten vor den Schöpfer und klagen dich an.
Wer bist Du Mensch?
Hast keine Gerechtigkeit in dir, keine Liebe.
Öffnest dich nicht dem Wort deines Schöpfers.
Gier spricht aus deinen Taten,
verblendete Gier und die Hinfälligkeit deines Fleisches.
Du bist nicht,
willst aber haben, besitzen.
Das Äußere dir einverleiben;
Du zerstörst dich,
innen wie außen,
und findest den Menschen nicht mehr,
mordest, plünderst, raubst,
du gehst fehl
und fällst aus dir selbst,
fällst, fällst, fällst…
(Ausschnitt aus Hildegard von Bingens Ordo Virtutum, 12. Jh.)
In der Ausstellung »Mensch in Verantwortung« in der Michaeliskirche in Erfurt werden vom 1. August bis zum 1. September 2010 zumeist großformatige und mehrteilige Werke der Malerin und Bildhauerin Renate Wandel gezeigt, bei denen die Künstlerin die gesellschaftlichen und sozialen Schieflagen aufgreift und sie in ihren Arbeiten mit dem gebührenden Respekt vor den dargestellten Menschen umsetzt. Das »Ordo Virtutum«, ein im 12. Jahrhundert entstandenes, theologisches Singspiel Hildegard von Bingens, das wohl am reinsten die visionäre Gedanken- und Bilderwelt jener Heiligen zum Ausdruck bringt, dient als eine wichtige Quelle für Renate Wandels radikal-kritischen, aber auch spirituellen und visionären Werke. Die ästhetisch sehr reizvollen Arbeiten sind provokant, sie erzeugen kein Mitleid, sondern wollen den Betrachter wach rütteln, ihn aus der Reserve locken und zu einer intensiven Auseinandersetzung mit den farb- und formexpressiven Gemälden führen.
Renate Wandel bei viereggtext
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Freitag, 30. Juli 2010
Neue Ausstellung von Renate Wandel von 1. Aug. bis 1. Sept. 2010
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Donnerstag, 29. Juli 2010
Buchvorstellung: Emilio Pucci
Emilio Pucci Vanessa Friedman Hardcover, 36 x 36 cm, 416 Seiten € 150.00 ISBN: 978-3-8365-0736-3 Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch Durchblättern! Auch erhältlich: Pucci, Vintage Art Edition Jedes Buch dieser auf lediglich 500 signierte und nummerierte Exemplare limitierten Vintage Art Edition besitzt einen Einband aus einem Original-Stoff von Pucci und wird durch vier Kunstdrucke nach Originalzeichnungen des Designers ergänzt. ISBN: 978-3-8365-2487-2 Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch € 600.00 Subskriptionspreis gültig bis 15. August! | Pucci, die wegweisende italienische Modemarke Limitierte Auflage von 10.000 Exemplaren. Die Bucheinbände bestehen aus unter- schiedlichen Originalstoffen von Pucci. Emilio Pucci (1914-1992) besaß eine Leidenschaft für Frauen, ein visionäres Stilempfinden und den Blick des Ästheten für Farbe und Design. Mit diesen Talenten ausgestattet, schuf er ein Modehaus der besonderen Art. In den frühen 1950er-Jahren fanden sich betuchte Feingeister, Erbinnen und Leinwandstars in seiner Boutique auf Capri ein, um dort seine "Capri-Hosen", Seidenschals und luftigen Kombinationen zu erstehen. Ende der 1950er trugen Jacqueline Kennedy und Marilyn Monroe seine Kreationen und Mitte der 1960er-Jahre war das Label synonym mit dem aufwendigen Lifestyle des internationalen Jetset. Bis heute kann die Marke zahlreiche Stars zu ihren treuen Kundinnen zählen – etwa Victoria Beckham, Elizabeth Hurley und Kylie Minogue – und hat gerade ihren 60. Geburts- tag gefeiert. Die Geschichte von Pucci ist ein modernes Epos mit Wurzeln in der italienischen Renaissance: Der Schöp- fer der Marke, Marchese Emilio Pucci di Barsento, war ein außergewöhnlicher, charismatischer Aristokrat, dessen Ahnenreihe in das 14. Jahrhundert zurückreicht. Dies ist die Geschichte einer Evolution; sie zeigt, wie aus dem Familienbetrieb mit einem winzigen Laden eine inter- nationale Marke mit weltweit 50 Boutiquen (und einer Präsenz in 300 weiteren) wurde. Und es ist ein Lehrstück der Innovation, denn Pucci war eine der ersten Marken mit eigenem Logo und Vorreiter der Diversifizierung in Wohnen, Sportkleidung und Accessoires. Frei fließende, leichte Stoffe, Pop-Art-Designs und eine neue Farbpalette hielten Einzug in die Damenmode, wobei man die Web- und Druck- techniken beständig weiterentwickelte. Mit Hunderten von Fotos, Zeichnungen und Schnappschüssen aus dem Familienalbum illustriert, präsentiert der XL-Bild- band die atemberaubende Eleganz und Dramatik dieser einzig- artigen Marke. In ihrem lebendigen Text stellt Vanessa Friedman die Leistungen Emilio Puccis in den Kontext der Modegeschichte und bietet Einblick in die bemerkenswerte Pucci-Dynastie. |
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TASCHEN Verlag
Dienstag, 27. Juli 2010
30. Todestag von Vladimir Vissotski, dem wichtigsten russischen Liedermacher
Vladimir Vissotski
Wir drehen die Erde
Dortmund 1988, CD mit 72'28 Min. Spielzeit, Pläne Records
Russische Liedermacher
Wyssozkij, Galitsch, Okudschawa
Liedertexte Russisch/Deutsch
Stuttgart 2000, 207 Seiten, Paperback, 5,60 €, Reclam
Vysotsky (andere Schreibweisen: Wladimir, Wissotski, Wyssozki, Wyssoszkij, Vissotski, Wyssotzkij) lebte von 25.1.1938 bis zum 25. Juli 1980 in Moskau, er war Schauspieler, Dichter, Sänger, festes Ensemblemitglied am Moskauer Taganka-Theater und Darsteller in vielen Filmen. Er wurde jedoch durch seine Lieder in Russland außergewöhnlich berühmt. Zu Lebzeiten kamen die wenigsten Platten heraus, millionenfach waren allerdings Kassetten, Mitschnitte unterwegs, die Texte seiner Lieder. Jeder kannte ihn, obwohl nicht viel veröffentlicht wurde. Er hat wie kein zweiter die Gefühle seiner Landsleute getroffen, er konnte Intellektuelle, Arbeiter, Soldaten und Veteranen ansprechen, sein beißender Spott und seine Kritik der kommunistischen Bonzen und Machthaber verschaffte ihm eine große Fangemeinde, die ihm zu Zehntausenden das letzte Geleit bei seiner Beerdigung gaben und auch dieser Tage in Moskau zum Todestag am Grab besuchten. Vladimir Vysotsky richtete seine Gesundheit mit Zigaretten und Vodka zugrunde. Er war grimmig und laut, hasste Demut, wollte intensiv leben und Gerechtigkeit für alle. Manche seiner Lieder schrie er hinaus und wenn er auf etwas spuckte, war es zu hören ... Er erreichte in der alten UdSSR einen fast so hohen Bekanntheitsgrad wie Stalin und ist noch heute überall beliebt.
Beispiele:
Freiheit der Gitarre
Freiheit, Freiheit! Hände weg! Freiheit der Gitarre!
Bei der Freiheit, der wir zwei unser Leben weihten,
schneidet mir die Adern durch, reißt mir aus die Haare,
aber schont, zerreißt mir nicht meine Silbersaiten!
Locht mich ein! Mundtot gemacht, sterb ich Stund um Stunde.
Kümmert sich auch keiner drum wie zu alten Zeiten,
bohrt mir Löcher ins Gehirn, foltert mich, ihr Hunde,
aber schont, zerreißt mir nicht meine Silbersaiten!
Ach, sie stießen mich ins Loch, rissen aus den Händen
die Gitarre mir. Ich schrie: Bringt mich um die Ecke,
schlagt mich tot, zertretet mich! Mag ich hier verrecken,
doch die Silbersaiten lasst heil, ihr Hurenböcke!
Sonne, Mond und Sterne seh ich vielleicht nie wieder.
Seit man mir die Freiheit nahm, kommt mir aus der Kehle
nicht ein Lied mehr! Ganz verstummt bin ich, liebe Brüder.
Ach, mit der Gitarre Klang starb auch meine Seele.
Die Menschen murrten
Die Menschen murrten, forderten schon lange
Gerechtigkeit und nicht nur kargen Lohn.
»Wir waren doch die ersten in der Schlange!
Doch die, die nach uns kamen, essen schon!«
Da hieß es: Schimpfen kann euch gar nichts nützen!
Geht weg, macht Platz, haut ab! Was sucht ihr hier?!
Ausländer sind's, die da am Tisch schon sitzen.
Doch ihr Krakeeler wer, wer seid denn ihr?
Die Menschen murrten, forderten schon lange
Gerechtigkeit und nicht nur kargen Lohn.
»Wir waren doch die ersten in der Schlange!
Doch die, die nach uns kamen, essen schon!«
Da knurrten die mit roten Ordnungsmützen:
Geht weg, macht Platz, haut ab! Was sucht ihr hier?!
Die da an überfüllten Tischen sitzen,
sind hohe Delegierte! Wer seid ihr?
Die Menschen murrten, forderten schon lange
Gerechtigkeit und nicht nur kargen Lohn.
»Wir waren doch die ersten in der Schlange!
Doch die, die nach uns kamen, essen schon!«
Weitere Liedtexte auf http://www.vladimir-vysotsky.de/frameset.htm
Artikel in DER ZEIT
Wikipedia
Wir drehen die Erde
Dortmund 1988, CD mit 72'28 Min. Spielzeit, Pläne Records
Russische Liedermacher
Wyssozkij, Galitsch, Okudschawa
Liedertexte Russisch/Deutsch
Stuttgart 2000, 207 Seiten, Paperback, 5,60 €, Reclam
Vysotsky (andere Schreibweisen: Wladimir, Wissotski, Wyssozki, Wyssoszkij, Vissotski, Wyssotzkij) lebte von 25.1.1938 bis zum 25. Juli 1980 in Moskau, er war Schauspieler, Dichter, Sänger, festes Ensemblemitglied am Moskauer Taganka-Theater und Darsteller in vielen Filmen. Er wurde jedoch durch seine Lieder in Russland außergewöhnlich berühmt. Zu Lebzeiten kamen die wenigsten Platten heraus, millionenfach waren allerdings Kassetten, Mitschnitte unterwegs, die Texte seiner Lieder. Jeder kannte ihn, obwohl nicht viel veröffentlicht wurde. Er hat wie kein zweiter die Gefühle seiner Landsleute getroffen, er konnte Intellektuelle, Arbeiter, Soldaten und Veteranen ansprechen, sein beißender Spott und seine Kritik der kommunistischen Bonzen und Machthaber verschaffte ihm eine große Fangemeinde, die ihm zu Zehntausenden das letzte Geleit bei seiner Beerdigung gaben und auch dieser Tage in Moskau zum Todestag am Grab besuchten. Vladimir Vysotsky richtete seine Gesundheit mit Zigaretten und Vodka zugrunde. Er war grimmig und laut, hasste Demut, wollte intensiv leben und Gerechtigkeit für alle. Manche seiner Lieder schrie er hinaus und wenn er auf etwas spuckte, war es zu hören ... Er erreichte in der alten UdSSR einen fast so hohen Bekanntheitsgrad wie Stalin und ist noch heute überall beliebt.
Beispiele:
Freiheit der Gitarre
Freiheit, Freiheit! Hände weg! Freiheit der Gitarre!
Bei der Freiheit, der wir zwei unser Leben weihten,
schneidet mir die Adern durch, reißt mir aus die Haare,
aber schont, zerreißt mir nicht meine Silbersaiten!
Locht mich ein! Mundtot gemacht, sterb ich Stund um Stunde.
Kümmert sich auch keiner drum wie zu alten Zeiten,
bohrt mir Löcher ins Gehirn, foltert mich, ihr Hunde,
aber schont, zerreißt mir nicht meine Silbersaiten!
Ach, sie stießen mich ins Loch, rissen aus den Händen
die Gitarre mir. Ich schrie: Bringt mich um die Ecke,
schlagt mich tot, zertretet mich! Mag ich hier verrecken,
doch die Silbersaiten lasst heil, ihr Hurenböcke!
Sonne, Mond und Sterne seh ich vielleicht nie wieder.
Seit man mir die Freiheit nahm, kommt mir aus der Kehle
nicht ein Lied mehr! Ganz verstummt bin ich, liebe Brüder.
Ach, mit der Gitarre Klang starb auch meine Seele.
Die Menschen murrten
Die Menschen murrten, forderten schon lange
Gerechtigkeit und nicht nur kargen Lohn.
»Wir waren doch die ersten in der Schlange!
Doch die, die nach uns kamen, essen schon!«
Da hieß es: Schimpfen kann euch gar nichts nützen!
Geht weg, macht Platz, haut ab! Was sucht ihr hier?!
Ausländer sind's, die da am Tisch schon sitzen.
Doch ihr Krakeeler wer, wer seid denn ihr?
Die Menschen murrten, forderten schon lange
Gerechtigkeit und nicht nur kargen Lohn.
»Wir waren doch die ersten in der Schlange!
Doch die, die nach uns kamen, essen schon!«
Da knurrten die mit roten Ordnungsmützen:
Geht weg, macht Platz, haut ab! Was sucht ihr hier?!
Die da an überfüllten Tischen sitzen,
sind hohe Delegierte! Wer seid ihr?
Die Menschen murrten, forderten schon lange
Gerechtigkeit und nicht nur kargen Lohn.
»Wir waren doch die ersten in der Schlange!
Doch die, die nach uns kamen, essen schon!«
Weitere Liedtexte auf http://www.vladimir-vysotsky.de/frameset.htm
Artikel in DER ZEIT
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Montag, 26. Juli 2010
Kunstevent: Ab 26.07. 3x hintereinander um 21 Uhr - Rainer Hauer liest in Weimar
An drei Abenden ist Rainer Hauer mit seinen Rezitationen zu den Werken von Goethe und Schiller in dem Theater im Gewölbe in Weimar zu sehen, bei denen er den Zuhörern Furioses, Fantastisches und Fröhliches aus bekannten und unbekannten Faust-Dichtungen vorstellt und mit humorigen und heiteren, komisch übertriebenen und paradoxen Passagen aus Friedrich Schillers Werken erstaunt.
Theater im Gewölbe, Markt 11 - 12, 99423 Weimar:
Montag, 26. Juli 2010 - 21.00 Uhr, Schiller heiter! - Rezitation
Dienstag, 27. Juli 2010 - 21.00 Uhr, FAUST - ein Mann geht durch Jahrhunderte - Rezitation
Theater im Gewölbe, Markt 11 - 12, 99423 Weimar:
Montag, 26. Juli 2010 - 21.00 Uhr, Schiller heiter! - Rezitation
Dienstag, 27. Juli 2010 - 21.00 Uhr, FAUST - ein Mann geht durch Jahrhunderte - Rezitation
Mittwoch, 28. Juli 2010 - 21.00 Uhr, Schillers Meisterszenen - Rezitation
Rainer Hauer studierte Sprachwissenschaften und Schauspielunterricht. Er erhielt Engagements u.a. in Frankfurt, Stuttgart, Bochum, Berlin und am Wiener Burgtheater. Hauer arbeitete mit Faßbinder, Zadek, Strehler und Peymann. Zur Zeit tourt Rainer Hauer mit Vorträgen und Soloprogrammen und ist daneben als Dozent für Sprechtechnik, u.a. an der Ruhr-Universität Bochum, an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Graz und an Wiener Schauspielschulen tätig.
Rainer Hauer studierte Sprachwissenschaften und Schauspielunterricht. Er erhielt Engagements u.a. in Frankfurt, Stuttgart, Bochum, Berlin und am Wiener Burgtheater. Hauer arbeitete mit Faßbinder, Zadek, Strehler und Peymann. Zur Zeit tourt Rainer Hauer mit Vorträgen und Soloprogrammen und ist daneben als Dozent für Sprechtechnik, u.a. an der Ruhr-Universität Bochum, an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Graz und an Wiener Schauspielschulen tätig.
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Fundgrube Gedichte: Werner Bucher - Ein Sommer wird sein
Werner Bucher, geb. am 19. August 1938 in Zürich, ist ein wichtiger Schweizer Schriftsteller, Herausgeber und Verleger der Gegenwart. Er arbeitete früher als Kultur- und Sportjournalist, blickt heute auf eine stattliche Veröffentlichungsliste zurück: ein rundes Dutzend Lyrikbände, acht Prosawerke, sieben Kriminalromane, drei Sachbücher und seine Herausgebertätigkeit. Er leitet den orte verlag in Oberegg, Appenzell, und lebt zusammen mit Irene Bosshart dort. Frau Bosshart betrieb zunächst von 1989-2006 das historische Restaurant "Kreuz" in Wolfhalden, das letztes Jahr abgerissen wurde. Seit 2006 bewirtschaftet sie die wunderbar gelegene "Wirtschaft 'Rütegg' über Oberegg AI, wo in schönster Lage auf 1060 Meter über Meer neben einer herrlichen Aussicht der vielleicht höchstgelegene literarische Verlag Westeuropas auf Sie wartet." Die Gäste kennt Werner Bucher zumeist persönlich und man findet ihn sehr häufig an deren Tisch in einem vertieften Gespräch.
Ein Sommer wird sein
Wach
durchstreifst du
die Wälder der
gutgelaunten Bäume
im Gesicht
spiegelt der Morgenkaffee
& die Heiterkeit des Gähnens.
Komm mit, öffne das zugeriegelte
Herz, die Nacht, das Schweigen. Die
Schattenmünder verschwinden
im See, ein
Sommer wird sein
& ein sanftes Erschüttern.
Nicht Muscheln suchst du, nicht Wasserpfützen, das Offene
weit vorn, das zitternde
Bild, dies
willst du erobern. Keine
& keiner wird je
die goldene Knarre
auf dich richten, &
den Dreck überspringst du
- wie eh & je - mit Eleganz. Gewalt
gegen Menschen
ist nur ein Slogan, nie
möchtest du wissen, was Liebe ist. Dir genügt
dieser Morgen & der krähende Hahn.
Unten am Fluss taucht der Retter. Er
ahnt, dass du Hilfe nicht brauchst.
(Wenn der Zechpreller gewinnt. Gedichte, Pendo Verlag, 1997)
orte verlag
Werner Buchers Internetpräsenz
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orte verlag
Werner Buchers Internetpräsenz
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Sonntag, 25. Juli 2010
Polabschmelzung in vollem Gang
Die Eisschmelze in der Arktis setzt sich mit Rekordtempo fort. Im vergangenen Monat schmolz das Eis so schnell wie in keinem Juni seit Beginn der Messungen, berichtet das US-Zentrum für Schnee- und Eisdaten. Täglich sei eine Menge geschmolzen, die einem Viertel Deutschlands entspreche. Für Eisbären wird das Überleben immer schwieriger.
Der Anstieg des Meereswasserspiegels um bis zu 10 m bedeutet mit zunehmender Spiegelhöhe teilweise erhebliche Gefahren und Land unter für Hamburg, Danzig, Riga, St. Petersburg, Dublin, New York und Shanghai. Das ist bereits der Fall, wenn das Grönlandeis abschmilzt, was einem Spiegelanstieg von etwa 7,50 m gleichkommt. Schmilzt der westliche Teil der Antarktis, sind Millionenstädte wie Kalkutta, Karatschi, Tokio, London, Rom und kleinere wie Stockholm, Reykjavik und Flensburg betroffen. Kommt dann noch die ostantarktische Hälfte des Eises dazu, bedeutet dies ein Aus für Berlin, Köln, Bonn, Münster, Florenz, Beirut, Tel Aviv und viele andere. Käme das Wasser bei ca. 70 m Anstieg zur Ruhe, ragten immerhin noch Braunschweig und Gütersloh, Cottbus und Brüssel, Magdeburg und Osnabrück, Genua und Neapel, Jalta, Vancouver und Memphis aus dem Meer ...
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Rom,
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St. Petersburg,
Tokio
Freitag, 23. Juli 2010
Buchbesprechung: Michelangelo Buonarroti und Leonardo da Vinci
Franz-Joachim Verspohl
Michelangelo Buonarroti und Leonardo da Vinci
Republikanischer Alltag und Künstlerkonkurrenz in Florenz zwischen 1501 und 1505
Göttingen 2007, 171 Seiten mit 44 Abbildungen,
Hardcover mit Schutzumschlag, 24 €, Wallstein VerlagMichelangelo Buonarroti (1475-1564) hatte ein bewegtes Leben, voller Taten- und Schaffensdrang, er nahm sich regelmäßig zu viel vor, nahm Aufträge und Vorauszahlungen von Kardinälen und dem Vatikan an, die er gar nicht mehr einhalten konnte. Oder er schuf so schnell Skulpturen, um den Vertrag zu erfüllen, dass die Fachwelt von Schlamperei sprach, wir heute dagegen sie bestaunen. Im Jahr 1501, nach seiner Rückkehr aus Rom in das republikanische Florenz, wurde der damals gerade 25-jährige Michelangelo Buonarroti mit einem hart konkurrierenden Kunstbetrieb konfrontiert, den es so vor seinem Weggang nicht gab. Jedoch gab es nur einen einzigen wahren Gegenspieler vor Ort, der ihm seinen jungen Ruhm streitig machen konnte: Es war der aus Mailand zurückgekehrte Leonardo da Vinci (1452-1519). Da Vinci stellte die Malerei, und vor allem seine, weit über die Bildhauerei, was einen unerbittlichen Schaffenszweikampf der beiden Giganten entfesselte. Die beiden Superkünstler kreierten in der kürzesten Zeit die edelsten Darstellungen, was heute kaum noch jemand hinbrächte. Der Autor stellt diesen Zweikampf anhand der herausragenden Werke und Zitaten aus Schriften überzeugend dar. Er fügt auch eine "Chronologie gesicherter Daten im Wechselverhältnis von Michelangelo Buonarroti und Leonardo da Vinci bis 1508" hinzu.
Der erste, verloren gegangene Karton (Skizze) da Vincis zu "Anna Selbdritt mit Lamm" spielte in diesem Konkurrenzkampf eine wichtige Rolle, ebenso wie Michelangelos Antwort darauf: "Tondo Taddei". Beide experimentieren mit neuen Perspektiven, neuen figurativen Spannungsfeldern und Details. Dieser Phase der Annäherung folgt eine der Distanzierung. Michelangelo schafft den "Tondo Pitti", der einen Kraftakt zum Beweis der Überlegenheit der Bildhauerei darstellt, um schließlich über zwei Rundbilder bei der Herausforderung des älteren da Vincis zu landen: dem "Tondo Doni".
Michelangelo machte sich in den Jahren bis 1505 zum gefragtesten Künstler seiner Zeit. Er nutzte die florentinischen Jahre zum Studium der älteren Meister und lernte Entlehnungen so zu überformen, dass sie nur dem Kenner ins Auge fielen und zugleich als Überbietung der Tradition galten. Michelangelo erkaufte sich im harten Geschäft des Alltags seine Unabhängigkeit in materieller wie in ideeller Hinsicht und ging nach Rom zurück, wohl auch um den Auftraggebern zu "entkommen".
Der reiche Bildteil in der Mitte verdeutlicht das Können und die Genialität der beiden sowie anderer vergleichbarer Künstler dieser Zeit. Ein kleines spannend zu lesendes Bändchen.
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Mittwoch, 21. Juli 2010
Vernissage und Ausstellungsbeginn am Freitag, den 23.07.2010: Michael Reutlinger im Café Visione
Wer den Namen Michael Reutlinger hört, weiß, dass er mit verspielten, naiv anmutenden, aber karikierenden, frechen und witzigen Bildern konfrontiert wird.
In einer unbekannten französischen Stadt oder vielleicht in einem Stadtteil von Paris spielt sich diese anachronistische Mischung aus Jahrhundertwende und Modernität ab.
Die Welt der Stadtbewohner, Bistrobesucher, Boxer, Theaterleute, Schupos, Dirnen und natürlich K a t z e n.
In einer unbekannten französischen Stadt oder vielleicht in einem Stadtteil von Paris spielt sich diese anachronistische Mischung aus Jahrhundertwende und Modernität ab.
Die Welt der Stadtbewohner, Bistrobesucher, Boxer, Theaterleute, Schupos, Dirnen und natürlich K a t z e n.
Freitag, 23. Juli, ab 19 Uhr Vernissage zu "La Vie Quotidienne" von Michael Reutlinger
im Café Visione, Kaiserslautern, Kontakt, Reservierung und Anfahrt (Tel. 0631-8923789)Michael Reutlinger bei viereggtext
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Letzte Deutschlandtournee der Scorpions
If we´d go again
All the way from the start
I would try to change
The things that killed our love
Yes, I´ve hurt your pride, and I know
What you´ve been through
You should give me a chance
This can´t be the end
I´m still loving you
I´m still loving you, I need your love
I´m still loving you
(letzte Strophe aus Still loving you)
Wer sie noch mal sehen möchte, die Großmeister des deutschen Rocks, die es lässig mit U2 aufnehmen können, hat dazu wenige Gelegenheiten im deutschsprachigen Raum inkl. Luxembourg:
Vorgruppe10.11.10 | Zürich | Schweiz | |||
12.11.10 | Mannheim AUSVERKAUFT | Deutschland | SAP Arena | ||
13.11.10 | KölnNUR NOCH RESTKARTEN | Deutschland | LANXESS Arena | ||
19.11.10 | Hamburg NUR NOCH RESTKARTEN | Deutschland | Color Line Arena | ||
21.11.10 | Esch-sur-Alzette | Luxemburg | Rockhal - Main Hall | ||
25.11.10 | Nürnberg | Deutschland | Arena Nürnberger Versicherung | ||
27.11.10 | Dortmund | Deutschland | Westfalenhalle |
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Zürich
Dienstag, 20. Juli 2010
Buchbesprechung/Sommer-Hottie 1: Miss Sex
Miss Sex
Wie ich auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werdenMünchen 2010, 249 Seiten, Broschur, 16,90 €, mvg Verlag
Die Autorin hat sich ein sehr hohes Ziel gesetzt: In der wichtigsten Sache der Welt - die zwei Menschen miteinander austauschen können, die die meisten Menschen motiviert, Lebenslust und -laune, essentielle Zufriedenheit und Nachwuchs verschafft - will sie die Beste sein. Klar, die bisherige Aufklärung versagt, Biounterricht und Bücher, Zeitschriften, DVDs, der Akt an sich ist erläutert, aber die Qualität, die Intensität? Nirgends! Wie soll ein junger Mensch je erfahren, was guten Sex ausmacht, was da auf dem Markt sich alles tummelt, und vor allem, ob es funktioniert?
Alexandra Reinwarth macht sich ans Werk, legt alle Scham ab und betrachtet das Ganze so, wie man es betrachten sollte: von der pragmatischen und qualitativen Seite. Wo sind die erotischen Geheimnisse, die den Kick ausmachen, jenseits des Kamasutras? Mehr und moderner? Gibt es welche?
Freundin Jana und der Freund L., mit dem sie eh geht, müssen als Interviewpartner und Versuchskaninchen herhalten. Das Versuchsprogramm ist lang: Dirty Talk, Beckenbodenübungen, der ominöse G-Punkt (wo und wie?), der männliche G-Punkt (Prostata, tatsächlich?), Geheimnisse der Callgirls, Sex an ungewöhnlichen Orten (siehe Charlotte Labouche), das Hotel Q (in einer Nebenstraße am Kuhdamm), Strip-Akademie, Aphrodisika, Sexspielzeuge, Liebeszauber von einer Hexe, das ominöse Eros CTD-Gerät und vieles andere mehr, die klassische Tantramassage, Amora, eine Ausstellung über dem Sexshop, die einem alles vorstellt, was ankommen könnte, und die Liebesschaukel, die Sex im Schweben verspricht, allerdings Umbauten erforderlich macht. Die Autorin wertet mit gesundem Menschenverstand und kommt zu recht nachvollziehbaren Ergebnissen. Sie bleibt auf dem Pfad des Machbaren und Angenehmen und der sinnvollen Ausgestaltung des Liebeslebens. Etwaige individuelle Abweichungen sind möglich. Ein witziger und alle erotischen Phantasien bemühender Ratgeber auf dem Weg zum voll ausgekosteten Sex.
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Montag, 19. Juli 2010
Kunstevent: trash/treasure im Seligenstädter Klostergarten, noch bis 19. Sept. 2010
Kontakt:
Trash/Treasure
Roßstr.16
50833 Köln
++49 (0)221 8002220
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Kunstevent: 18. Juli bis 09. Sept. 2010, Armin Metzger im Kleinen Kunstbahnhof St. Julian-Eschenau
Malerei - Grafik - Holzarbeiten
Vernissage am 18.7., 15 Uhr, im Kleinen Kunstbahnhof von Dietmar E. Hofmann - Leitmeritz in St. Julian-Eschenau.
Musik: Klaus Ruth, Walerian Galuszka, Markus Polack (siehe bei Renate Wandel im Kl. Kunstbahnhof)
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Armin Metzger, Familienvater mit 3 Kindern aus Waldenbuch, B.-W., gelernter Schreiner mit Entwicklungshilfeeinsätzen in Lateinamerika, hat sich in seinem Schaffen an den deutschen Expressionisten Kirchner und Nolde, am Impressionisten Monet sowie einzelnen anderen Vorbildern wie Max Beckmann, Egon Schiele, Marc Chagall und Altmeistern wie Dürer oder Rembrandt orientiert. Es fällt auch der Name Fritz Kohlstädt, den er bewundert. Wie er selbst sagt, ist sein Stil "eine eigene Mischung aus diesen Traditionen".
Der so viel Poesie ausstrahlende Titel der Ausstellung ließ sich in einem kleinen Gespräch klären: Der Name "Mino" ist sein Künstlername, den ihm sein Frau früh schon gegeben hatte und der sich in Lateinamerika wesentlich besser durchsetzte als sein Nachname. Und "des Vogels Flug" ist einerseits eine aus einem Lied entnommene Zeile und andererseits eine Metapher für die Zeit ab 1998, seit Peru bis heute.
Zurzeit stehen geflügelte Wesen, Flügel, Engelswesen im Vordergrund seines Schaffens, eine seiner letzten Ausstellungen hieß "de Engelen et Irden". Er arbeitet auch mit Lithografie und Radierung, experimentiert frei auf dem Druckstock.
In Brasilien entstandene Bilder (hier stehen Ölfarbe und -kreide im Vordergrund) thematisieren den sozialen Gegensatz industrielle Produktion und Herrenhaus, eine Zuckerfabrik, die unglaublich Lärm, Hitze und Gerüche verströmte, das Besitzerhaus gar nicht weit weg davon... Die unglaubliche Härte des Alltags der Zuckerrohrbauern, der Fabrikarbeiter. Er möchte den Mensch in den Verhältnissen und die Verhältnisse selbst zeigen: exemplarisch der Holzschnitt eines verhärmten Zuckermannes als Ausdruck des alltäglichen Leids.
In Peru entstanden sehr farbenfrohe, lebhafte Bilder, die ein detailreiches Gefüge aus Mensch und Natur zeigen, ein Eingebundensein und Aufgenommensein. Den peruanischen Himmel fängt er am besten in Aquarell ein, die Lebenswelt in Öl. Manchmal kontrastiert er beide.
Metzger bietet auch sehr fein bearbeitete Holzreliefe an. Das Material kann ein Fundstück aus Wald oder vom Strand sein, er liebt die Maserung, das Urwüchsige, arbeitet entlang dieser Naturlinien und verwendet auch Leinöl und Acryl, um sie umzufärben.____________________
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Sonntag, 18. Juli 2010
Am 16.7. für Sie besucht: Gartenparty "Savoir vivre" im Gelände der Gartenschau Kaiserslautern
Zwischen 18 und 22:30 Uhr konnte man zu den eindringlichen Klängen der prämierten Akkordeonspielerin Alexandra Maas und den Jazz-, Tango- und Französische-Musik-Interpretationen ihrer Band French Touch ( Harald Pfeil, Akustikgitarre, Wolfgang Dobner, Keyboard/E-Piano, Wolfgang Janischowski, Kontrabass) einen herrlich relaxten Abend im Park verbringen. Wein und franz. Kleingerichte versüßten den meisten den Abend, andere griffen lieber zum Picknickkorb von Zuhause. Mal eine Lydie Auvray, ein Astor Piazolla, verträumt-sensibel und emotional, dann wieder ganz dynamisch und zur Bewegung reizend führte die Gruppe durch den Abend und lockerte so manche Verspannung. Ich persönlich las eineinhalb Stunden dazu ein gutes Buch und fand es schade, dass die Band nach vier oder fünf Runden schon aufhören wollte. Sie ist noch mal beim Katzenbacher Multikulti am 25.7. zu hören.
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Samstag, 17. Juli 2010
Ungewöhnliche Schülermusik
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Freitag, 16. Juli 2010
Zum 25. Todestag von Heinrich Böll
Heinrich Böll, der dritte deutsche Nachkriegsautor nach Hermann Hesse (1946) und Nelly Sachs (1966), der den Nobelpreis für Literatur erhielt (1972), ist einer der bedeutendsten deutschen Nachkriegsliteraten. Er wurde am 21.12.1917 als Sohn des Bildhauers und Schreinermeister Viktor Böll geboren, war katholisch geprägt.
Nach dem Abitur war er Lehrling im Buchhandel, sechs Jahre mehrfach verwundeter Soldat in der Wehrmacht, studierte nach dem Krieg Germanistik und veröffentlichte ab 1947 Kurzgeschichten bei Zeitungen und Hörspiele. Seit 1951 war er freier Schriftsteller bis zu seinem Tod am 16. Juli 1985 in Langenbroich in der Eifel.
Seine Lebensauffassung wurde von der Sinnlosigkeit des Krieges, der Fragwürdigkeit von Autoritäten, der Ablehnung des NS-Regimes und anderen Diktaturen und durch die Menschenrechte geprägt. Seine frühe Literatur nannte er "Kriegs-, Trümmer- und Heimkehrerliteratur". So thematisieren "Der Zug war pünktlich", "Wanderer kommst du nach Spa" und "Wo warst du, Adam?" alle Facetten des Krieges, während die Nachkriegszeit, Aufbau, Wirtschaftswachstum und Wohlstandsgesellschaft in Werken wie "Nicht nur zur Weihnachtszeit" (1952), "Und sagte kein einziges Wort" (1953), "Haus ohne Hüter" (1954) sich niederschlägt. In seinem berühmten "Billard um halb zehn" (1959) gelang ihm eine Zusammenschau der Geschichte vom Kaiserreich bis bis zur Nachkriegszeit am Beispiel einer rheinischen Familie. Böll wurde aus linksliberaler und christlich-humanistischer Warte, später ähnlich wie Günter Grass als Unterstützer der SPD zum Kritiker antidemokratischer Entwicklungen in der Bundesrepublik und zum engagierten Anwalt für politische Verfolgte, Minderheiten und Andersdenkende. Er setzte sich für die Mitglieder der RAF ein, insbesondere Baader/Meinhof ("Die Würde des Menschen ist unantastbar", 1972) und kritisierte den Radikalenerlass ("Berichte zur Gesinnungslage der Nation", 1975), wetterte gegen die Massenpresse und gegen das Verhalten von Polizei und Justiz. International war er als Kämpfer für Menschenrechte geschätzt: beim Ungarnaufstand und Prager Frühling als direkter Beobachter der diktatorischen Gewalt, ebenso Gegner des Vietnamkrieges. Die sowjetischen Dissidenten Solschenizyn und Lew Kopelew verkehrten in seinem Haus ... Gerd Bastian und Petra Kelly, die tragischen Figuren der Grünen, waren mit ihm befreundet.
Literarisch rückten seit 1960 auch immer mehr die Außenseiter, Unterdrückten, Randfiguren in den Mittelpunkt, "Ansichten eines Clowns" (1963), "Ende einer Dienstfahrt" (1966), "Gruppenbild mit Dame" (1971), "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (1974) und später im politischen Roman "Fürsorgliche Belagerung" (1979) die dauernde Bewachung eines Millionärs als Spiegelbild der gesellschaftlichen Verhältnisse. Posthum erschien "Frauen vor Flusslandschaft" (1985).
Fast alle Veröffentlichungen sind auch als Taschenbuchausgabe erhältlich, und zwar beim Deutschen Taschenbuch Verlag. Daneben gibt es die Kölner Gesamtausgabe bei Kiepenheuer und Witsch.
+ Heinrich Böll, Ende der Bescheidenheit, Schriften und Reden 1969-1972, 319 Seiten, 6,54 €, dtv (Reden aus der Zeit der Gründung des deutschen Schriftstellerverbandes, Präsidentschaft des deutschen PEN, Präsidentschaft des internationalen PEN, "Sympathisantenzeit")
+ Heinrich Böll: Irisches Tagebuch, München 1961/2009, 132 Seiten, 5,90 €, dtv (seine Liebe zum Land und den Leuten)
Nach dem Abitur war er Lehrling im Buchhandel, sechs Jahre mehrfach verwundeter Soldat in der Wehrmacht, studierte nach dem Krieg Germanistik und veröffentlichte ab 1947 Kurzgeschichten bei Zeitungen und Hörspiele. Seit 1951 war er freier Schriftsteller bis zu seinem Tod am 16. Juli 1985 in Langenbroich in der Eifel.
Seine Lebensauffassung wurde von der Sinnlosigkeit des Krieges, der Fragwürdigkeit von Autoritäten, der Ablehnung des NS-Regimes und anderen Diktaturen und durch die Menschenrechte geprägt. Seine frühe Literatur nannte er "Kriegs-, Trümmer- und Heimkehrerliteratur". So thematisieren "Der Zug war pünktlich", "Wanderer kommst du nach Spa" und "Wo warst du, Adam?" alle Facetten des Krieges, während die Nachkriegszeit, Aufbau, Wirtschaftswachstum und Wohlstandsgesellschaft in Werken wie "Nicht nur zur Weihnachtszeit" (1952), "Und sagte kein einziges Wort" (1953), "Haus ohne Hüter" (1954) sich niederschlägt. In seinem berühmten "Billard um halb zehn" (1959) gelang ihm eine Zusammenschau der Geschichte vom Kaiserreich bis bis zur Nachkriegszeit am Beispiel einer rheinischen Familie. Böll wurde aus linksliberaler und christlich-humanistischer Warte, später ähnlich wie Günter Grass als Unterstützer der SPD zum Kritiker antidemokratischer Entwicklungen in der Bundesrepublik und zum engagierten Anwalt für politische Verfolgte, Minderheiten und Andersdenkende. Er setzte sich für die Mitglieder der RAF ein, insbesondere Baader/Meinhof ("Die Würde des Menschen ist unantastbar", 1972) und kritisierte den Radikalenerlass ("Berichte zur Gesinnungslage der Nation", 1975), wetterte gegen die Massenpresse und gegen das Verhalten von Polizei und Justiz. International war er als Kämpfer für Menschenrechte geschätzt: beim Ungarnaufstand und Prager Frühling als direkter Beobachter der diktatorischen Gewalt, ebenso Gegner des Vietnamkrieges. Die sowjetischen Dissidenten Solschenizyn und Lew Kopelew verkehrten in seinem Haus ... Gerd Bastian und Petra Kelly, die tragischen Figuren der Grünen, waren mit ihm befreundet.
Literarisch rückten seit 1960 auch immer mehr die Außenseiter, Unterdrückten, Randfiguren in den Mittelpunkt, "Ansichten eines Clowns" (1963), "Ende einer Dienstfahrt" (1966), "Gruppenbild mit Dame" (1971), "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (1974) und später im politischen Roman "Fürsorgliche Belagerung" (1979) die dauernde Bewachung eines Millionärs als Spiegelbild der gesellschaftlichen Verhältnisse. Posthum erschien "Frauen vor Flusslandschaft" (1985).
Fast alle Veröffentlichungen sind auch als Taschenbuchausgabe erhältlich, und zwar beim Deutschen Taschenbuch Verlag. Daneben gibt es die Kölner Gesamtausgabe bei Kiepenheuer und Witsch.
+ Viktor Böll, Jochen Schubert: Heinrich Böll, München 2002, 192 Seiten, 10 €, dtv (ein Porträt)
+ Heinrich Böll: Eine deutsche Erinnerung. Interview mit René Wintzen, München 1981/1991, 166 Seiten, 4,50 €, dtv (sehr interessante Unterhaltung mit R. Wintzen im Oktober 1976, alle wichtigen Themen tauchen auf)
+ Heinrich Böll, Heinrich Vormweg: Weil die Stadt so fremd geworden ist ..., München 1987/1991, 128 Seiten, 3,48 €, dtv (Gespräche u.a. über Solschenizyn, Sowjetische Literatur)+ Heinrich Böll, Ende der Bescheidenheit, Schriften und Reden 1969-1972, 319 Seiten, 6,54 €, dtv (Reden aus der Zeit der Gründung des deutschen Schriftstellerverbandes, Präsidentschaft des deutschen PEN, Präsidentschaft des internationalen PEN, "Sympathisantenzeit")
+ Heinrich Böll: Irisches Tagebuch, München 1961/2009, 132 Seiten, 5,90 €, dtv (seine Liebe zum Land und den Leuten)
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Donnerstag, 15. Juli 2010
Events von 16. bis 18.7. in Losheim am See und Trier
Lisa Fitz - Tanken und Beten | ||
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Aeneis-Projekt | ||
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Klassik am See 2010 | ||
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London Brass | ||
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Paula Morelenbaum & SWR BigBand | ||
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Mittwoch, 14. Juli 2010
Internationales Bodypainting Festival am 24. und 25.Juli 2010 in Bingen
Termin: | 24. & 25. Juli 2010 |
Veranstaltungsort: | Kulturufer Bingen / Park am Mäuseturm 55411 Bingen am Rhein www.park-am-maeuseturm.com |
Auch 2010 wird dieser wieder in vier verschiedenen Kategorien vergeben:
Festival-Tag 1: Airbrush, Special Effects und Special Effects MakeUp
Festival-Tag 2: Face Painting und Pinsel & Schwamm
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Montag, 12. Juli 2010
Gestern besucht: Afrikafestival Kaiserslautern, Gartenschau
Wer das Leben im Park, zwischen Dinosauriern, Blumenbeeten, Kinderspielgeräten, Themengärten und einer netten kleinen "Neuen Lauter" liebt, der wird bei besonderen Events in der Gartenschau doppelt belohnt. Für's selbe Eintrittsgeld erhält der Besucher an Eventtagen noch Unterhaltung dazu. Beim Afrikafest ein unterhaltsames, dynamisches Bühnenprogramm, afrikanische Buden zum Essen und Kaufen, Trommelworkshop, am Samstag auch afrikanische Literatur, sonst herrliches Faulenzerambiente. Für Stimmung an beiden Tagen sorgt Nana Asamoah, Tänzer, Sänger, Jongleur, und am Samstag die afrikanische Band „Banko“, am Sonntag „L’accord acoustic“, denen man lange zuhören kann, ohne dass es langweilig wird. Klar kann man dabei auch Frisbee, Badminton, Ball spielen oder sich in der Halfpipe austoben, aber in der Liege, davon stehen einige herum, lässt sich's am besten die Hitze wegstecken, zu fetzigen Rhythmen. Wer's aushält schwingt die Hüften dazu ... Kinder kann man am Sonntag zum Programm mit Nana Asamoah auf Kamelrücken setzen und in der Runde wackeln lassen. Ein echter Tipp, an Eventtagen Chillen im Park, Spielen mit den Kindern, herumwandern, Picknickkorb mitbringen oder einfach nur zuhören.
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