Freitag, 11. Juni 2021, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Premiere / Konzertante Vorstellung
ARIADNE AUF NAXOS
Oper in einem Aufzug mit einem Vorspiel von Richard Strauss
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
|
Thomas Guggeis (Musikalische Leitung) (Foto: Matthias Baus) |
Mitwirkende: Ambur Braid (Primadonna / Ariadne), Sarah Aristidou (Zerbinetta), AJ Glueckert /
Andreas Schager (Der Tenor / Bacchus), Diana Haller / Claudia Mahnke (Der Komponist), Florina Ilie (Najade), Zanda Švēde (Dryade), Angela Vallone (Echo), Mikołaj Trąbka (Harlekin / Ein Lakai), Theo Lebow (Scaramuccio / Ein Offizier), Kihwan Sim (Truffaldin / Ein Perückenmacher), Michael Porter (Brighella), Michael McCown (Ein Tanzmeister), Sebastian Geyer (Ein Musiklehrer), Peter Schröder (Der Haushofmeister)
Ariadne auf Naxos von Richard Strauss (1864-1949) wurde 1916 in der zweiten, grundlegend überarbeiteten Fassung an der Wiener Hofoper mit großem Erfolg uraufgeführt. Das Libretto stammte erneut von Hugo von Hofmannsthal, mit dem der Komponist bereits bei Elektra und Der Rosenkavalier kongenial zusammengearbeitet hatte. Szenisch war Ariadne auf Naxos in Frankfurt zuletzt ab der Spielzeit 2013/14 in der Regie von Brigitte Fassbaender zu sehen.
Das Werk besteht aus einem Vorspiel und der eigentlichen Opernhandlung: Im Hause des reichsten Mannes von Wien sollen die Oper Ariadne auf Naxos und das lustige Tanzspiel Die ungetreue Zerbinetta mit ihren vier Liebhabern gleichzeitig aufgeführt werden, um pünktlich zum Abendfeuerwerk fertig zu sein. Der Komponist der Oper ist verzweifelt, befürchtet er doch eine Entweihung seines tragischen Stoffes. Die kokette Zerbinetta kann jedoch seine Zustimmun erwirken. Die Aufführung beginnt. Ariadne, die von ihrem Geliebten Theseus auf der Insel Naxos zurückgelassen wurde, wünscht sich nur noch den Tod. Selbst die immer wieder erscheinende Zerbinetta vermag sie mit ihrem munteren Treiben nicht aufzuheitern. Erst als der Gott Bacchus eintrifft, wendet sich das Blatt – er und Ariadne verlieben sich. Zerbinettas „Mission“ ist erfüllt.
Die musikalische Leitung der konzertanten Produktion liegt bei dem frisch ernannten Berliner Staatskapellmeister Thomas Guggeis, dessen geplantes Frankfurt-Debüt mit Strauss’ Salome der Pandemie zum Opfer fiel. Diese Strauss-Oper gehört sicherlich zu den „Schicksals-Werken“ seines Repertoires, erregte Guggeis doch 2018 mit seinem kurzfristigen Einspringen für Christoph von Dohnányi bei der umjubelten Neuproduktion von Salome an seinem Berliner Stammhaus internationales Aufsehen. Jüngst war er erstmals im Rahmen des Streams von Mozarts Requiem in Frankfurt zu Gast. Angeführt von Ambur Braid (Primadonna / Ariadne) und AJ Glueckert (Der Tenor / Bacchus) sind fast alle Partien mit Mitgliedern des Ensembles der Oper Frankfurt besetzt.
Zu den wenigen Gästen gehört die französisch-zypriotische Koloratursopranistin Sarah Aristidou, die als Zerbinetta ihr Hausdebüt vorlegt. Diese Partie sang sie – neben dem Titelhelden von Lucia Ronchettis Pinocchios Abenteuer – auch an der Berliner Staatsoper, wo sie von 2017 bis 2019 Mitglied des Internationalen Opernstudios war. Auch die kroatische Mezzosopranistin Diana Haller ist in der Partie des Komponisten erstmals an der Oper Frankfurt zu Gast. Nach einem Jahr im Opernstudio der Staatsoper Stuttgart wurde sie zur Spielzeit 2010/11 in das Ensemble übernommen und war dort seither in zahlreichen Partien ihres Faches zu erleben. Daneben ist sie regelmäßig an den Opernhäusern von Dresden, Zürich und Mailand zu Gast. Der Schauspieler Peter Schröder gibt als Haushofmeister sein Rollendebüt. Seitdem er 2011 ans Schauspiel Frankfurt engagiert wurde, spielte er dort u.a. die Soloabende Die Legende vom heiligen Trinker, Lenz und aktuell Abschied von den Eltern von Peter Weiss. An der Oper Frankfurt war er bereits als Scrooge in der Weihnachtsgeschichte zu erleben. Alternativbesetzungen des Tenors / Bacchus und des Komponisten sind Andreas Schager (20., 25.6.) und Claudia Mahnke (13.6.)
Weitere Vorstellungen: 13. (15.30 Uhr), 20. (18.00 Uhr), 25. (19.30 Uhr), 27. (15.30 Uhr) Juni 2021
Preise: € 15 bis 135 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Sonntag, 27. Juni 2021, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot
|
Lucia Ronchetti (Foto: Stefano Corso) |
Premiere / Uraufführung / Konzertante VorstellungINFERNO
Oper von Lucia Ronchetti (*1963)
Auftragswerk der Oper und des Schauspiel Frankfurt
In deutscher und italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Tito Ceccherini; Sprachregie: Marcus Lobbes
Mitwirkende: Sebastian Kuschmann (Dante), Jan Jakub Monowid, Matthew Swensen, Sebastian Geyer, Eric Ander (Dantes innere Stimme), Karolina Makuła (Francesca), Alexander Kravets (Ulisse), Alfred Reiter, Sebastian Geyer, Matthew Swensen (Lucifero), Frank Albrecht (Charon, Ugolino della Gherardesca), Ralf Drexler (Minos, Brunetto Latini), Florian Mania (Filippo Argenti, Alessio Interminei), Andreas Gießer (Cavalcante de Cavalcanti, Vanni Fucci), Anna Kubin (Pier delle Vigne); Vokalensemble, Schumann Quartett, Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Koproduktion mit dem Schauspiel Frankfurt
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins und der Aventis Foundation
Kompositionsauftrag finanziert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung
Die Uraufführung von Inferno, der neuesten Oper von Lucia Ronchetti (*1963), sollte im Frühjahr letzten Jahres im Bockenheimer Depot stattfinden, jedoch konnte die Produktion der beiden Regisseure Kay Voges und Marcus Lobbes aufgrund der durch die Pandemie erzwungenen Probenunterbrechung szenisch nicht realisiert werden. Daher entschloss sich das Team, die Uraufführung am 27. Juni 2021 in konzertanter Form nachzuholen. Ein Opernfilm von Kay Voges und Marcus Lobbes aus historischem und aktuellem Material, der in die Inszenierung mit Ronchettis suggestiver Musik hätte integriert werden sollen, konnte glücklicherweise fertig gestellt werden und wird nun im Anschluss an die konzertante Aufführungsserie ab 11. Juli 2021 – ebenfalls im Bockenheimer Depot – gezeigt.
Ronchetti zählt zu den profiliertesten Komponist*innen Italiens. Musiktheateruraufführungen der letzten Jahre u.a. an der Semperoper Dresden (Mise en abyme), der Staatsoper Berlin (Rivale und digital Pinocchios Abenteuer) sowie am Nationaltheater Mannheim (Esame di mezzanotte) belegen ihren Rang.
An ein Kompositionsstudium in Rom schlossen sich weitere Studien in Paris bei Gérard Grisey und François Lesure sowie in New York bei Tristan Murail an. Lucia Ronchetti ist Professorin am Konservatorium von Salerno und unterrichtet regelmäßig an Institutionen wie den Darmstädter Ferienkursen. Derzeit nimmt sie eine Stiftungsgastprofessur an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main wahr. 2021 wurde sie für vier Jahre zur Direktorin der Biennale Musica in Venedig, einem der wichtigsten Festivals für zeitgenössische Musik, ernannt.
Die Komponistin nennt ihr Werk, das Gesangs- und Sprechrollen vereint, eine Oper. Es fußt auf Inferno, dem ersten Teil der Göttlichen Komödie (ca. 1307-1321) von Dante Alighieri (1265-1321), dessen 700. Todestag in diesem Jahr begangen wird. In der Oper geht es um einen Mann, der als Künstler, Politiker und Mensch gescheitert ist. Der aus seiner Heimatstadt Florenz verbannte Dichter macht sich in seinem epochalen Werk selbst zum Protagonisten und lässt uns an seinem Weg der Läuterung teilnehmen. In ungeheuer bildkräftiger Sprache entwirft er eine Jenseitsvision und schildert die Qualen der Verdammten – darunter viele seiner Zeitgenossen, denen er teils mit Zorn und Abscheu, teils mit tiefem Mitleid begegnet. Aber auch mythische Figuren wie Francesca da Rimini oder Odysseus kreuzen seinen Weg. Ein faszinierender Höllentrip, in dem das Publikum sich vielfach wiedererkennen kann.
Die musikalische Leitung dieser Koproduktion mit dem Schauspiel Frankfurt hat der Italiener Tito Ceccherini, der an der Oper Frankfurt zuletzt Bellinis I puritani dirigiert hat. Die beiden Regisseure des Opernfilms, Kay Voges und Marcus Lobbes, sind vor allem für ihren experimentellen Umgang mit virtuellen Medien im Theater bekannt. Vor einem Jahr nahm die von Voges gegründete Akademie für Theater und Digitalität in Dortmund ihre Tätigkeit auf; ihr künstlerischer Leiter ist Marcus Lobbes. Kay Voges ist nach zehn Jahren an der Spitze des Theaters Dortmund 2020/21 als Intendant an das Volkstheater Wien gewechselt und hat in letzter Zeit u.a. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Wiener Burgtheater sowie am Schauspiel Frankfurt gastiert. Die Rolle des Dante übernimmt Sebastian Kuschmann aus dem Frankfurter Schauspielensemble. Er hat an der Staatsoper Berlin bereits Erfahrung mit zeitgenössischem Musiktheater gesammelt. Die übrige Besetzung besteht aus Ensemblemitgliedern von Oper und Schauspiel sowie Gästen, darunter ein Vokalensemble. Das Frankfurter Opern- und Museumsorchester wird ergänzt durch das Schumann Quartett.
Weitere Vorstellungen: 28. Juni, 1., 2., 4. (15.30 Uhr), 5., 8., 9. Juli 2021
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 55 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Sonntag, 4. Juli 2021, um 18.00 Uhr im Opernhaus
|
Maria Bengtsson (Foto: Monika Rittershaus) |
Premiere / Frankfurter ErstaufführungDIALOGUES DES CARMÉLITES
Oper in drei Akten von Francis Poulenc
Bearbeitung für Kammerorchester von Takeshi Moriuchi
In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Giedrė Šlekytė; Regie: Claus Guth
Mitwirkende: Davide Damiani (Le Marquis de la Force / Monsieur Javelinot, Arzt / 2. Kommissar / Ein Offizier / Gefängniswärter), Maria Bengtsson (Blanche de la Force), Jonathan Abernethy (Le Chevalier de la Force / Beichtvater des Karmel), Elena Zilio (Madame de Croissy), Ambur Braid (Madame Lidoine, die neue Priorin), Claudia Mahnke (Mère Marie de l’Incarnation), Florina Ilie (Sœur Constance de St. Denis), Hans-Jürgen Lazar (1. Kommissar / Thierry, Diener) u.a.
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Die Vorkommnisse, die Francis Poulenc (1899-1963) in seiner 1957 an der Mailänder Scala in italienischer Sprache uraufgeführten dreiaktigen Oper Dialogues des Carmélites behandelt – die Erstaufführung in der französischen Originalsprache erfolgte im selben Jahr an der Pariser Oper –, gehen auf eine historische Begebenheit zurück: 1794 betraten die Karmelitinnen von Compiègne, das „Veni creator“ singend, als Märtyrerinnen eine nach der anderen gefasst das Schafott. Der französische Autor Georges Bernanos griff den zuerst 1931 von der deutschen Schriftstellerin Gertrud von le Fort in einer Novelle verarbeiteten Stoff 1947 für ein Filmdrehbuch auf. Die von ihm verfassten Dialoge dienten Poulenc als Grundlage für das Libretto seiner Oper. Das Werk gipfelt in der suggestiv in Musik gesetzten Hinrichtungsszene, deren erschütternder Wirkung sich niemand entziehen kann. In Frankfurt erklingt es Corona-bedingt in einer Bearbeitung für Kammerorchester von Studienleiter Takeshi Moriuchi.
Die Marquise de la Force ist hochschwanger in ihrem Wagen in einen gewalttätigen Volksaufstand geraten. Durch den Schock kommt es zur Frühgeburt und sie stirbt im Kindbett. Ihre Tochter Blanche wird seit frühester Kindheit von rätselhaften Angstzuständen bedrängt. Waren die Umstände ihrer Geburt der Auslöser dafür? Im Kloster der Karmelitinnen sucht Blanche, inzwischen eine junge Erwachsene, Zuflucht und glaubt, endlich eine Lebensmöglichkeit gefunden zu haben. Im Konvent wird sie Zeugin, wie die glaubensstarke, aber sterbenskranke Priorin in ihrer Todesstunde von Ängsten überwältigt wird. Kurz darauf werden die Nonnen von Revolutionsgarden verdächtigt, gegen das neue Regime zu konspirieren. Alle Klöster sollen aufgelöst werden. In einer letzten Zusammenkunft legen die Karmelitinnen das Gelübde ab, ihrem Glauben bis in den Tod treu zu bleiben. Blanche flieht als einzige, kurz bevor es zur Verhaftung kommt. Doch in der Stunde der Hinrichtung ist sie plötzlich wieder da, um das Schicksal ihrer Schwestern zu teilen: Im Angesicht der Guillotine scheint sie jede Furcht verloren zu haben.
Die litauische Dirigentin Giedrė Šlekytė gibt ihr Hausdebüt in Frankfurt, nachdem die dort geplanten Aufführungen von Mozarts Die Entführung aus dem Serail und Bizets Carmen wegen der Pandemie verschoben werden mussten. Zuvor gastierte sie u.a. an den Opernhäusern von Leipzig, Zürich und Antwerpen sowie bei den Salzburger Festspielen. Der international gefragte Regisseur Claus Guth hat in seiner Heimatstadt Frankfurt eine Reihe hochgelobter Inszenierungen vorgelegt, zuletzt Händels Rodelinda (2019) als Übernahme vom Teatro Real Madrid. Zu seinen jüngsten Arbeiten zählt Strauss’ Salome mit Asmik Grigorian in der Titelpartie am Bolschoi-Theater in Moskau. Der italienische Bariton Davide Damiani (u.a. Le Marquis de la Force) kehrt nach Auftritten in Křeneks Drei Kurzopern nach Frankfurt zurück. Zuvor war er als Guido di Monforte in Verdis I vespri siciliani am Theater Bonn und als die vier Bösewichte in Offenbachs Les contes d’Hoffmann an der Wiener Volksoper zu erleben.
Regelmäßiger Gast in Frankfurt ist die schwedische Sopranistin Maria Bengtsson (Blanche), zu deren jüngsten Frankfurter Aufgaben Strauss’ Arabella (2017) sowie zwei Liederabende (2020) gehören. Zuvor gastierte sie im Haus am Willy-Brandt-Platz in weiteren Strauss-Partien wie Daphne und Marschallin (Der Rosenkavalier), aber auch als Flotows Martha. Die italienische Mezzosopranistin Elena Zilio (Madame de Croissy) gastierte hier zuletzt 2017 als Filipjewna in Tschaikowskis Eugen Onegin. Alle weiteren Partien sind mit Mitgliedern des Ensembles der Oper Frankfurt besetzt, darunter Jonathan Abernethy (Le Chevalier de la Force / Beichtvater des Karmel), Ambur Braid (Madame Lidoine, die neue Priorin), Claudia Mahnke (Mère Marie de l’Incarnation), Florina Ilie (Sœur Constance de St. Denis) und Hans-Jürgen Lazar (1. Kommissar / Thierry, Diener).
Weitere Vorstellungen: 8., 10., 12., 14. Juli 2021
Alle diese Vorstellungen beginnen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 155 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Samstag, 12. Juni 2021, um 19.00 Uhr im Opernhaus
Repertoire |
Foto: Barbara Aumüller |
LE NOZZE DI FIGARO
Oper in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Angepasste Fassung
Musikalische Leitung: Finnegan Downie Dear; Regie / Bühne: Caterina Panti Liberovici
Mitwirkende: Božidar Smiljanić (Figaro), Angela Vallone (Susanna), Liviu Holender (Graf Almaviva), Heather Engebretson (Gräfin Almaviva), Cecelia Hall (Cherubino), Josy Santos (Marzelline), Dietrich Volle (Bartolo), Franz Mayer / Pilgoo Kang (Antonio), Ekin Su Paker (Barbarina), Michael McCown (Basilio, Don Curzio)
Mit Le nozze di Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) präsentierte der kanadische Regisseur Guillaume Bernardi in der Spielzeit 2006/07 nach Arbeiten im Bockenheimer Depot erstmals eine Inszenierung im Opernhaus. Publikum und Presse waren von der klassisch gehaltenen Produktion gleichermaßen begeistert, und so war etwa in der Frankfurter Rundschau zu lesen: „Es ist Bernardi gelungen, eine alte Geschichte so zu erzählen, dass sogar der ausgepichteste Kenner wieder einiges Neue in dem (wie alle guten Stücke) unerschöpflichen Werk entdeckt. Dabei geht es ohne Verkrampftheiten ab, ohne ratternde Gags.“ Nun wird die Inszenierung, die am 4. März 2007 Premiere feierte, bereits zum zweiten Mal mit Coronabedingten Regie- und Bühnenbild-Anpassungen von Caterina Panti-Liberovici gezeigt.
Zum Inhalt: Als das Diener-Paar Figaro und Susanna heiraten möchte, pocht deren Dienstherr, Graf Almaviva, auf das „Recht der ersten Nacht“ mit der Braut. Damit bringt er nicht nur die Verlobten, sondern auch die eigene Gattin Rosina und nahezu alle Schlossbewohner gegen sich auf. Was folgt ist ein Tag voller Intrigen, Verkleidungen, Verwirrungen und Irrungen. Am Ende aber siegt die Liebe...
Die musikalische Leitung der Produktion liegt anlässlich dieser Vorstellungen bei dem jungen britischen Dirigenten Finnegan Downie Dear, der erstmals an der Oper Frankfurt zu Gast ist. Sein Debüt sollte ursprünglich mit der Wiederaufnahme von Tschaikowskis Eugen Onegin erfolgen, was die CoronaPandemie vereitelte. Seit seinem Abschluss mit Auszeichnung an der University of Cambridge und der Royal Academy of Music London ist er als Assistent an den weltweit bedeutendsten Opernhäusern tätig, darunter das Royal Opera House Covent Garden in London, das Opernhaus Zürich und die Staatsopern von München, Berlin und Wien sowie die Salzburger Festspiele. Jüngste Höhepunkte in der Karriere des gebürtigen Londoners umfassen Debüts mit Korngolds Die tote Stadt am Teatr Wielki in Warschau, Turnages Greek mit der Scottish Opera am Theatre Royal in Glasgow und Humperdincks Hänsel und Gretel an der Korea National Opera in Seoul und der Deutschen Oper am Rhein sowie Gerald Barrys Alice’s Adventures Underground am Royal Opera House Covent Garden.
Aus dem Ensemble präsentiert sich Božidar Smiljanić erstmals dem Frankfurter Publikum als Figaro, während seine Kolleg*innen Angela Vallone (Susanna), Liviu Holender (Graf Almaviva), Cecelia Hall (Cherubino), Dietrich Volle (Bartolo) und Michael McCown (Basilio, Don Curzio) mit den Grundzügen der Produktion bereits vertraut sind; dies gilt auch für Opernstudio-Mitglied Ekin Su Paker (Barbarina). Die amerikanische Sopranistin Heather Engebretson gab zu Beginn der Saison 2020/21 als Sophie in Massenets Werther ihr Hausdebüt in Frankfurt. 2021 gastiert sie zudem als Verdis Violetta (La traviata) am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Die brasilianische Mezzosopranistin Josy Santos gibt als Marzelline ihr Rollen- und Hausdebüt. In der aktuellen Spielzeit trat sie bereits als Dorabella (Così fan tutte) am Luzerner Theater und als Isabella (L’italiana in Algeri) am Theater Orchester Biel Solothurn auf. Im Verlauf der Aufführungsserie wechselt sich das ehemalige EnsembleMitglied Franz Mayer (12., 19.6.) mit Pilgoo Kang (26.6., 3.7.) aus dem Opernstudio als Antonio ab.
Weitere Vorstellungen: 19., 26. Juni, 3. Juli 2021
Alle diese Vorstellungen beginnen um 19.00 Uhr
Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Dienstag, 15. Juni 2021, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Liederabend
|
Johannes Martin Kränzle (Bariton) (Foto: Monika Rittershaus)
|
JOHANNES MARTIN KRÄNZLE, Bariton
HILKO DUMNO, Klavier
Lieder von Carl Loewe, Franz Schubert, Robert Schumann und Hugo Wolf
Von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeiert, gastiert Johannes Martin Kränzle regelmäßig an den wichtigsten europäischen Opernbühnen sowie an der Metropolitan Opera in New York und bei den Bayreuther Festspielen. Für seine einzigartige stimmliche und darstellerische Präsenz und Wandelbarkeit wurde dem Bariton 2019 der Deutsche Theaterpreis DER FAUST verliehen. An der Oper Frankfurt, deren Ensemble Johannes Martin Kränzle über viele Jahre angehörte, konnte man sich davon zuletzt bei seiner überragenden Darstellung des Šiškov (Aus einem Totenhaus) unddes Schwarzen Geigers in Delius’ Romeo und Julia auf dem Dorfe überzeugen. Auch mit seinem vergangenen Liederabend 2016, bei dem sich der „Sänger des Jahres“ 2011 und 2018 (Opernwelt) Liederzyklen aus christlich-mitteleuropäischer und jüdisch-osteuropäischer Tradition widmete, hat der unverwechselbare Geschichtenerzähler einen nachhallenden Eindruck hinterlassen. Die mit Hilko Dumno eingespielte Aufnahme des damaligen Abends unter dem Titel Das ewige Rätsel wurde in die Bestenliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik 2018 gewählt. Umso mehr darf man sich auf das neue Liederabend-Programm von Johannes Martin Kränzle mit Werken von Carl Loewe, Franz Schubert, Robert Schumann und Hugo Wolf freuen.
Preise: € 15 bis 95 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.
Ein Theaterbesuch ist für alle Zuschauer*innen möglich, die nachweislich vor mindestens 14 Tagen am Tag ihres Vorstellungsdatums ihre zweite Impfung erhalten haben, einen tagesaktuellen Coronatest (vor Ort gibt es keine Möglichkeit dazu!) oder einen Nachweis über eine Covid-19- Genesung vorzeigen können. Zum Schutz aller Besucher*innen ist es verpflichtend, während der gesamten Vorstellung eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, sowie sich zwecks Identifkation ausweisen zu können.