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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Samstag, 4. Februar 2012

Für Sie besucht: Jacques Stotzem am 02.02.2012 in Kaiserslautern-Bahnheim


Jacques Stotzem, ein belgischer Fingerstyle-Gitarrist von Weltklasse, gastierte am 2. Februar 2012 im Lauterer Wirtshaus in Kaiserslautern-Bahnheim. Sehr gut mit dem Auto oder der S-Bahn, wenige Minuten entfernt (Haltestelle Kennelgarten), erreichbar, mit einem großen Festsaal und Küche in etwa mittlerer Preisklasse. Im Rahmen der Kunstgriffe von regio-stage.de/Engelmann Promotion eine qualitätsbewusste Auswahl von Ort und Künstler. Trotz Eiseskälte und Werktag haben sich einige Dutzend Zuschauer auf den Weg gemacht, die ihn kennen und verehren oder kennen lernen wollten, um einen wunderbaren Abend mit ihm zu erleben. Unser Gitarrist ist zwar nicht vergleichbar mit Paco de Lucia oder anderen Großmeistern der klassischen Gitarre, denn Jacques kommt aus dem Blues, Jazz, Ragtime und Folk, aber er hat seinen festen Platz auf der Ehrentribüne der bluesigen Fingerstylisten. Fingerstyle ist eher Insiderwissen, die wenigsten kennen den Namen Stotzem... In Deutschland können wir nur Peter Finger (auch ein Schüler Stefan Grossmanns), Werner Lämmerhirt, Peter Bursch und Klaus Weiland dagegensetzen. Auf internationalem Niveau nähert sich Stotzem den Australiern Tommy und Phil Emmanuel, die die Olympiade 2000 durch ein Gitarrenkonzert eröffneten. Jammerschade, dass die Bude am Donnerstagabend nicht aus den Nähten platzte, denn Jacques unterhält den Zuhörer hervorragend.

Mit der Akustikgitarre, er verwendet eine Martin oder eine Lowden LSE2, zauberte unser Musiker einen aussagestarken und volumiösen Klang in den Raum, der andere Bandmitglieder voll erübrigte. Als Schüler von Stefan Grossmann und Bewunderer von u.a. Marcel Tati, aber auch Jimi Hendrix und vielen mehr, erlebten wir seinen Fingerstyle hautnah. Fingerstyle ist ursprünglich das Anschlagen der Gitarrensaiten mit den einzelnen Fingern der Anschlaghand und nicht das Anschlagen mehrerer Saiten mit dem Daumen - einmal von oben nach unten oder umgekehrt. Das Zupfen der Saiten kann mit den Fingerkuppen, mit den Fingernägeln oder auch mit Fingerpicks erfolgen. Und genau das macht Jacques, er setzt die Picks ein und gewinnt dadurch Lautstärke und Sound. Er beackert die Gitarre am Steg oben und unten, spielt überkreuz, klopft darauf, setzt den Adapter ein und schwingt die letzten Töne aus dem Korpus, um Effekte zu erzielen.
Das Konzert begann mit einem rockigen Stück namens "21", ging weiter mit "Irish Fields" und Folkklängen, in die Mark Knopflers "Get Lucky" hineinspielte. Das Lied "Oasis" wurde von nordafrikanischer Stimmung und Musik der Oud (Laute) beeinflusst und zauberte eine orientalische Stimmung wie in Marrakech. Beim vierten lyrischen und verspielten Song "La Vestre" wurde die Heimatstadt Verviers, in deren Nähe J. Stotzem lebt, und eben der Fluss Vestre, der dort durchfließt, verewigt. Wir erfuhren, wie Jacques Ehrenbürger der Stadt wurde - er vermied es früher, die Stadt zu empfehlen, weil er sie für unbedeutend hielt, was ihm den Ehrentitel einbrachte -, worauf er die Stadt wärmstens anpries und seit Jahren auch das „Festival de la Guitare“ dort veranstaltet. Mit "Picking in Paris" (als Hommage an Marcel Tati und andere Vorbilder), "Without or Without You" von U2 und "The Fire" von Jimi Hendrix hin zur Pause.

Danach das absolut seltene lyrische Stück "Time to leave", eine Filmmusik zu keinem Film (!). Ein ganz besonders schönes Arrangement von Rory Gallaghers "Moonchild" führte zu einem ebenfalls sehr schönen Stück namens "Through my window", dem Lieblingsstück von Jacques Frau. Mit einem seiner Klassiker "Jungle" begann eine wuchtige und massive Steigerung über das Beatles Stück "Come together" (am Ende entlockte Jacques dem Adapter noch das letzte Wort), Hendrix' "Purple Haze" und zwei rockige Bluesstücke "All of me" und "Sweet Georgia Brown" zum Ende und noch zwei Zugaben "The Forgotten One" und noch ein Gallagher ....

Der Saal tobte, die Zuhörer waren sehr zufrieden und gingen erst nach 45 Minuten CD-Kauf, Autogramme holen und Schlussplaudern mit Jacques Stotzem, der eine beachtliche Tournee durch Deutschland, 
Belgien und  je 1 Konzert in der Schweiz und England vor sich hat. Weitere Angaben auf stotzem.com und wikipedia. Die Tourneedaten siehe unter der Rubrik Noch mehr Musik.

In einer Ecke des Saales stellte Marie Gouil ihre Radierungen aus, die mit verschiedenen Techniken, Kaltnadel-, Ätz- und Tinta-aqua-Verfahren erstellt wurden. Ganz besonders auffällig eine Studie über den roten Faden, der bei Marie Gouil Mund, Hand und Bauch einer Frau verbindet, bei Schönheitsoperationen unterhalb des Bauchnabels eingesetzt wird und als magischer Bezirk auf dem Boden ausgelegt, wie eine Meditation über „erogene Zonen“. Eine weiteres Radierungsensemble dreht sich rund um einen Vers von Paul Celan, den weltberühmten Dichter der „Todesfuge“ über die Judenvernichtung: „Schwarze Milch der Frühe, wir trinken sie abends, wir trinken sie mittags und morgens, wir trinken sie nachts, wir trinken und trinken, wir schaufeln ein Grab ...“. Bei Marie Gouil: „J'ai bu dans sa bouche“ (Ich habe in seinem Mund getrunken), ein hohes Maß an Intimität zweier Liebender ...



Veranstaltungshinweis: Donnerstag, 9. Februar 2012, 20 Uhr, Tanz & Musik + Ethno Beats + Vollmond-Dance-Party in der Stummschen Reithalle Neunkirchen


Donnerstag, 9. Februar 2012, 20 Uhr, Stummsche Reithalle Neunkirchen

Tanz & Musik + Ethno Beats + Vollmond-Dance-Party

Am Donnerstag, 9. Februar 2012, 20 Uhr, laden Ethno Beats und ihre Gäste zur Vollmond-Dance-Party  in die Stummsche Reithalle in Neunkirchen ein. 


Eine Vollmond-Dance-Party mit Ethno Beats ist immer etwas Besonderes: Wenn der Mond als leuchtende Silberkugel am Himmel steht und alles in sein geheimnisvolles Licht taucht, ist es Zeit, den Stress und das Alltagsleben für einen Abend zu vergessen. Bernhard Linz, Peter Bruna und Amby Schillo spielen, trommeln und improvisieren bei der Vollmond-Dance-Party alles, was tanzbar ist. Afrikanische Grooves, Samba-Klänge wie in Rio, Ausflüge in den Jazz – ein musikalischer Flug rund um den Erdball. Für Überraschungen sorgen die wechselnden musikalischen Gäste, die das Stammteam verstärken. Mitmachen, auspowern, Spaß haben: Tanzen ist angesagt!


Karten für die Veranstaltung  sind zum Preis von 7 Euro an der Abendkasse erhältlich.


Weitere Termine:
Donnerstag, 15. März 2012
Donnerstag, 5. April 2012
Donnerstag, 3. Mai 2012
Donnerstag, 7. Juni 2012 

Buchbesprechung: Zwölf Monate, siebzehn Kerle und ein Happy Ende



»Dies ist der Plan: Ein Jahr lang werde ich jeden Monat eine andere Art testen, den Mann meines Lebens kennenzulernen – gut, vielleicht nicht den Mann meines Lebens, sondern den Mann für den nächsten Lebensabschnitt, das wäre ja mal ein Anfang!«



Juli Rautenberg
Zwölf Monate,
siebzehn Kerle
und ein Happy End
Das Single-Experiment
Frankfurt 2011, 208 Seiten, Broschiert
€ 12,95 (D), Eichborn Verlag



Leseauszug: Er sieht verteufelt gut aus. Zu allem Überfluss ist er auch noch witzig,
charmant und kurzweilig, wir haben einen tollen verbalen Schlagabtausch und
ich gratuliere mir selbst zu der Entscheidung, heute Abend die Beine rasiert
zu haben. Christoph flirtet mit mir, macht Komplimente, aber nicht die platten,
sondern die versteckten, verborgenen, augenzwinkernden. Jetzt gilt es, keine
Zeit zu verlieren! Die Bedienung kommt und fragt: »Zusammen oder getrennt?«
Das ist die Gretchen-Frage. Wenn ein Mann an dieser Stelle »Zusammen!«
sagt und die Kreditkarte zückt, weiß man, dass man ein gutes Date hatte.
Wenn ein Mann an dieser Stelle »Getrennt!« sagt, weiß man, dass das Date nur
Mittelklasse war. Soviel zur Theorie. Und nun ab in die Praxis.
Ich blicke ihn an. »Zusammen?«, frage ich mit zur Seite geneigtem Kopf
und einem sehr charmanten Lächeln.
»Super, danke. Nett von dir«, sagt er und steckt seinen Geldbeutel wieder
ein. Ist das wahr? Passiert das wirklich mir?


Die Nadel im Misthaufen
Juli hat keine Lust mehr auf Alleinsein. Und eigentlich kann sie
die vielen Tipps zur Partnersuche nicht mehr hören. In diesem
Jahr soll, ja muss es endlich klappen. Es kann doch nicht alles
falsch sein, was einem Freundinnen, Eltern, Frauenzeitschriften
und Psychologen raten. Juli macht ein Experiment: Monat für
Monat wird sie mit einer anderen Strategie vorgehen, um endlich
Mr. Perfect zu treffen. Ihre Erfahrungen, die allesamt wahr und
wirklich erlebt sind, dokumentiert die Bloggerin im Internet – von
der Liebe im Büro übers Verkuppeltwerden, Speeddaten, Sport,
Computerliebe, die Single-Party, das Flirten mit Hund bis hin zur
Wiederbelebung des Exfreundes. Juli hat alles ausprobiert – und
vielleicht am Ende sogar die Liebe gefunden.

Der Blog zum Buch: Das Beziehungsexperiment

Freitag, 3. Februar 2012

Tageshinweis: Ro Gebhardt’s „European Jazz Guitar Trio“ in Neunkirchen


Freitag, 3. Februar 2012, 20.30 Uhr, Stummsche Reithalle Neunkirchen

Ro Gebhardt’s „European Jazz Guitar Trio“

Buchbesprechung: Kristallheilung



Inge Schubert
Kristallheilung
Die Heilige Geometrie der Platonischen Körper
Praxisbuch mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen
Murnau 2011, 188 S., Broschur, 
12,95 € (D), Mankau Verlag




In diesem Buch wird Ihnen die unterstellte heilsame Anwendung der Platonischen Körper praxisnah und leicht verständlich dargestellt. Was auch immer die Platonischen Körper bewirken sollen, die Autorin glaubt daran und hat alles eingebaut in ihr spirituelles esoterisches System. Sie lädt Sie ein, sich in die Kraft der Körper einzuschwingen und Ihre Ursprungsenergie zu befreien und Ihr Leben in der Leichtigkeit des Seins aus Ihrem eigenen Potenzial zu gestalten. Die Autorin möchte, dass Sie ein neues und besseres Zeitalter genießen. 

Zur Autorin:
Inge Schubert (geb. 1956) wurde von bekannten Lehrern wie Sensai Ohashi, Barbara
Temelie, Rada Thambiraga, Peter Mandel sowie verschiedenen Chris-Griscom-
Lehrern ausgebildet. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren insbesondere mit
Phonophorese/Stimmgabel-Therapie, Kristallheilung und Chakren-Balancing. Die
Seminarleiterin und Therapeutin unterrichtet im In- und Ausland und leitet das
Centrum der Kraft Inge Schubert in Diez an der Lahn.



Donnerstag, 2. Februar 2012

Sabine Schuhmachers Ausstellung "Achtsamkeit" eröffnet


Gestern Abend lud Sabine Schuhmacher, Edelsteingraveurmeisterin und Kursleiterin in Tai Chi Chuan und Qi Gong, zu ihrer Vernissage und Ausstellung "Achtsamkeit" in die Stadtverwaltung Idar-Oberstein ein. Im Foyer des ehemaligen Göttenbach-Gymnasiums aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts in der Georg-Maus-Straße (Georg Maus war ein von den Nazis wegen einer Lappalie inhaftierter und später auf dem Transport ins KZ Dachau gestorbener Lehrer in dieser Schule) stellt sie ihre Gemälde und Zeichnungen sowie Kalligraphien bis einschließlich 26. April 2012 aus.
Nach der Begrüßung und Einführung durch Oberbürgermeister Bruno Zimmer und meiner anschließenden Laudatio wandte sich Sabine Schuhmacher noch einmal direkt an das zahlreich erschienene Publikum, um ihre Botschaft "Achtsamkeit" auch selbst zu erläutern. Achtsamkeit ist eine besondere Art und Weise, bewusst durchs Leben zu gehen. Im Buddhismus hat Achtsamkeit einen wichtigen Stellenwert. Das Malen der Kalligraphien mit Tusche (Innenraumvitrine) ist für sie ein Akt der und Symbol für Meditation, Achtsamkeit und Kunstausübung in asiatischer Tradition. Durch Meditation lässt sich Achtsamkeit üben. Sie ist eine das ganze Leben prägende und durchdringende Geisteshaltung.

Ein eigens gemaltes Banner mit den japanischen Schriftzeichen für "Achtsamkeit" wurde auch direkt im Blickfeld der Zuschauer platziert. Es bedeutet übersetzt "Der Geist im Jetzt". Und so soll auch der Augenblick, das ästhetische Erleben von Natur im genauen Betrachten festgehalten werden. Der Abend wurde von zwei Musikschülern mit zwei Altsaxophonen und einigen Jazz-Titeln begleitet, die noch ganz wenig Auftrittserfahrung mitbrachten. Auch dies eine Achtsamkeits-, Konzentrations- und Selbstbeherrschungsübung für die Interpreten auf dem Weg zur Meisterschaft. Ich hätte auch eine kleine Bewegungssequenz aus dem Tai Chi oder Qi Gong sehr schön gefunden, aber schließlich wollte ja das Bildbetrachten und nicht die Meditation im Vordergrund stehen.

Mit etwa 50 Exponaten kann der Betrachter diesen Geist im Jetzt entlang der Flure und in drei Vitrinen erleben. Wunderschöne aufgeblühte Löwenzahn-Studien, festgehalten mit Pastellkreide in Farbe oder klassisch in Schwarzweiß, grazile und filigrane Lilien, dabei die Fackellilien sehr opulent, reizvolle und farbenprächtige Orchideen erwarten den Besucher, aber auch mal eine Roggenähre, eine Mohnkapsel, Ausschnitte aus einem Pfifferling (Vitrine 2) oder der Frucht des Mahagonibaumes.


Ihr Meisterstück - eine Osterluzei aus Bergkristall -
kann in Vitrine 1 bewundert werden. Beim Betrachten der Bilder wird der Bürger, der für Amtsgänge gekommen ist, schnell vergessen, was er eigentlich wollte ... Wie mitten in einer Traumlandschaft fühlt sich der Betrachter und schaut doch nichts anderes an als ein Stück, einen Ausschnitt einer wunderbar gebauten Pflanze.

Tageshinweis: Jacques Stotzem in Kaiserslautern-Bahnheim


02.02.2012, 20 Uhr, Lautrer Wirtshaus, Kaiserslautern-Bahnheim

Acoustic Guitar Concert - Klänge von majestätischer Schönheit


Jacques Stotzem

Mittwoch, 1. Februar 2012

La Madame von Karin Michaeli


La Vie c'est bon
wenn ich sitze in la Salon
mit mon Parfümflacon.


Isch warte nicht mehr allzu long...
...auf mon petit sexy cherie.
Wo er ist, weiß man nie -


ist auch bourgeoise egal -
ich lehne lässig an die Regal
und sehe Staub auf die Literatür -
doch dann klingelt es an der Tür.


Mon Cherie ist endlich da.
Er bringt eine Pizza Calzone
und wir dinieren völlig ohne
Teller, Gabel und Messer.


Mon Cherie weiß wieder mal
von die Politik alles besser.
Le Horreur von die Welt,
Griechenland ohne Geld.
handelt er schnell ab.


Aber isch wedele mit die Flacon
in dem rouge Salon,
ziehe langsam aus die Corsage.
Mon Cherie erzählt ohne Komma
und ohne Punkt wie immer -
meine Sex wittert die Blamage.


A la long ich verlasse die Salon,
begebe mich in la cuisine,
verkoche die Inhalt von Flacon
im Eintopf mit italiano Pasta.


Doch plötzlich sag' ich „Basta“
und werfe ihn um Mitternacht
im Parterre von die Balkon -
und sag: „la vie c'est bon“
mit einer Hand am Flacon...


Karin Michaeli, Düsseldorf

Tageshinweis: Uwe Forsch und Tony Caulfield in Kaiserslautern


Im Fantreff "Zum 12. Mann", Kaiserslautern, am 01.02.2012, ab 18:00 Uhr, Singer-Songwriter Uwe Forsch und Künstler/Autor Tony Caulfield.  
Livemusik und Lesung



Reinschauen, chillen und einen entspannten Abend genießen!
12. Mann - Kultur unterm Betze

Tageshinweis: Sabine Schuhmachers ACHTSAMKEIT in Idar-Oberstein


KUNST IM STADTHAUS IDAR-OBERSTEIN:
"Achtsamkeit" von Sabine Schumacher, vom 1. Februar bis 26. April 2012
Vernissage mit der Künstlerin am 1.2.2012, ab 18 Uhr, im Foyer der Stadtverwaltung, Georg-Maus-Straße 1, 55743 Idar-Oberstein
Die Ausstellung zeigt Bilder in Pastellkreide und anderen Gestaltungstechniken.

Eröffnungsprogramm mit Musik und Umtrunk:
Begrüßung: Oberbürgermeister Bruno Zimmer
Laudatio:     Stefan Vieregg M.A.
Weitere Worte: Sabine Schuhmacher

Dienstag, 31. Januar 2012

Geniale Erfindungen für Kinder

Freiheit des Internets bewahren!

Aufruf von Avaaz:

Liebe Freundinnen und Freunde, 



Ein neues globales Abkommen könnte Konzernen erlauben, alles, was wir im Internet tun, zu überwachen. Letzte Woche drängten 3 Millionen von uns erfolgreich die Zensurgesetze in den USA zurück -- wenn wir jetzt handeln können wir das EU-Parlament dazu bringen, das Abkommen zu begraben:



Klicken Sie hier, um zu unterzeichnen!
letzte Woche konnten 3 Millionen von uns Amerikas Attacke auf unser Internet vereiteln -- doch mit ACTA lauert eine noch größere Bedrohung. Unsere global agierende Bewegung für Internetfreiheit ist genau die Kraft, die diese Gefahr für immer aus der Welt schaffen kann.

ACTA -- ein weltweites Abkommen -- könnte Konzernen erlauben, das Internet zu zensieren. Es wurde von wenigen reichen Ländern und mächtigen Konzernen ausgehandelt und würde einen neuen, nicht gewählten, “ACTA-Ausschuss” ins Leben rufen, der es privaten Interessen erlauben würde, alles, was wir online machen, zu überwachen und drakonische Bußgelder -- oder gar Gefängnisstrafen -- gegen alle zu verhängen, die angeblich ihren Geschäften schaden.

Das EU-Parlament hat gerade mit dem Ratifizierungsprozess für ACTA begonnen -- und ohne dessen Zustimmung würde der Angriff auf die Internet-Freiheit scheitern. Viele Parlamentarier haben sich schon früher gegen ACTA gestellt, doch einige sind unentschlossen -- geben wir ihnen den nötigen Stoß, damit sie das Abkommen verwerfen. Unterzeichnen Sie die Petition -- sobald wir 500.000 Unterschriften erreichen, überreichen wir die Petition spektakulär in Brüssel:


Es ist empörend -- die Regierungen von 80 Prozent der Weltbevölkerung waren von den Verhandlungen um das Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) ausgeschlossen und ungewählte Bürokraten haben eng mit Konzern-Lobbyisten zusammengearbeitet um sich neue Regeln und ein viel zu mächtiges Vollzugsverfahren auszudenken. ACTA würde zunächst die USA, EU und 9 weitere Länder abdecken und dann auf die ganze Welt erweitert werden. Doch wenn wir die EU jetzt zu einem Nein bewegen, könnten wir dem Abkommen den Schwung nehmen und es schließlich ganz aufhalten.

Die repressiven Verordnungen könnten bedeuten, dass Menschen für das Teilen von Zeitungsartikeln oder das Hochladen eines Videos von einer Party, auf der urheberrechtlich geschützte Musik gespielt wird, bestraft werden. Verpackt als Handelsabkommen zum Schutz von Urheberrechten könnte ACTA darüber hinaus zum Verbot lebensrettender generischer Medikamente führen und den Zugang von Bauern zu Saatgut bedrohen. Und der Höhepunkt ist, dass der ACTA-Ausschuss eine Freikarte zum Ändern seiner eigenen Regeln hätte, ohne jegliche demokratische Kontrolle.

Mächtige Konzerninteressen drängen auf dieses Abkommen, aber das EU Parlament steht noch im Weg. Senden wir den Abgeordneten eine klare Botschaft, sich gegen die Lobbies zu stellen und für Internet-Freiheit einzutreten. Unterzeichnen Sie jetzt und erzählen Sie allen davon.


Letzte Woche sahen wir, was wir gemeinsam erreichen können, als Millionen von uns die USA davon abhielten, ein Internetzensurgesetz zu verabschieden. Wir haben der Welt gezeigt, wie mächtig unsere Stimme sein kann. Erheben wir sie erneut, um gegen diese neue Bedrohung vorzugehen.
Voller Hoffnung und Entschlossenheit, 
Dalia, Alice, Pascal, Emma, Ricken, Maria Paz und das ganze Avaaz-Team 

Weitere Informationen: 
EU-Parlament beginnt Debatte um ACTA-Ratifizierung (Heise)
Warum ist ACTA so umstritten? Und warum sich Politiker und Bürger dafür interessieren sollten! (Digitale Gesellschaft)
US-Senator stoppt Pipa-Abstimmung (Spiegel)
The secret treaty: Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) and Its Impact on Access to Medicines (auf Englisch)

Buchankündigung: Roman in Fragen

Padgett Powell
„Sind ihre Gefühle rein? Wie stehen Sie zur Kartoffel? Sollte es immer noch Konstantinopel heißen? Haben Kinder Ihrer Ansicht nach einen eigenen Geruch? Wenn Sie jetzt welchen hätten, würden Sie Hundekuchen essen? Sind Sie glücklich? Ist Ihnen klar, warum ich Ihnen all diese Fragen stelle?“ [Roman in Fragen]

Nun wundern Sie sich bestimmt, doch kann ich Ihnen sagen, diese skurrilen und ungewöhnlichen Fragen kommen nicht von mir, sondern: Padgett Powell stellt sie Ihnen in seinem neuen Buch Roman in Fragen, das am 4. Februar im Berlin Verlag erscheint. Möglicherweise ein Geniestreich? Zumindest genial ins Deutsche übertragen von Harry Rowohlt.
Roman in Fragen ist ein faszinierender Katalog von Fragen, manchmal verrückt, komisch oder hinterlistig, oft philosophisch und melancholisch, dabei aber immer verblüffend und erfrischend. Niemand kann der Faszination der direkten Ansprache entgehen, die zunächst irritierend erscheint. Das Gehirn springt sofort an und fühlt sich zum Denken herausgefordert. Um schließlich am Ende erstaunt zu sein, über was man alles mit Gewinn nachdenken kann, wenn man nur einmal gefragt wird. Ein Philisophikum? Vielleicht…

Padgett Powell, 1952 geboren, lebt in Florida, wo er als Schriftsteller und Übersetzter arbeitet und auch an der Universität von Florida lehrt. Für seine Romane erhielt er schon mehrere Auszeichnungen, unter anderem den Prix de Rome der American Academy of Arts and Letters, den Whiting Writer’s Award und eine Nominierung für den National Book Award.

Montag, 30. Januar 2012

Mythos der Vergebung bei Opfern sexueller Gewalt



Mythos der Vergebung



Norbert Denef
netzwerkB – Positionspapier
Stand: 24. Januar 2012 (als PDF herunter laden)
Mythos der Vergebung
Immer wieder taucht im Zusammenhang mit der Aufarbeitung und Heilung von traumatischen Kindheitserlebnissen das Stichwort „dem Täter vergeben“ auf.
Es ist Zeit, mit verschiedenen Mythen aufzuräumen, die sich darum ranken.
Mythos 1
Vergebung/Verzeihung/Versöhnung gegenüber dem/der Täter_in bewirke eine Heilung bei erwachsenen Betroffenen von Gewalt in der Kindheit.
Viele Psychotherapierichtungen und leider auch einige Traumatherapierichtungen sehen es als krönenden Abschluss einer gelungenen Therapie an, wenn der/die Betroffene dem/der Täter_in vergibt. Oft wird auch von „Frieden schließen“ gesprochen. Doch was bedeutet diese Vergebung für die Betroffenen?
Aus Sicht des misshandelten Kindes im Erwachsenen bedeutet es, dass das Kind, das gerade zu reden begonnen hat wieder schweigen soll. Das ist besonders bei innerfamiliärer Gewalt verheerend, da nach Vergebung oft wieder, bzw. weiterhin Täterkontakt stattfindet, der erneut traumatisiert.
Aus Sicht der erwachsenen Betroffenen kann eine Vergebung zunächst eine gewisse Erleichterung verschaffen. Weil er/sie sich gegenüber dem/der Täter_in und leider auch gegenüber der Mehrheit der Gesellschaft nicht mehr schuldig dafür fühlen muss, dass er/sie nicht verzeihen “kann“. Die „Fähigkeit“ des Verzeihens wird als Tugend dargestellt. Und vielleicht ist es genau das Gegenteil: mangelnder Mut bzw. Fähigkeit, dem Druck des/der Täter_in und des Umfelds zu widerstehen. Einer tiefgreifenden Heilung aber steht die Vergebung im Wege, denn sie bedeutet eine Wiederholung des Traumas, weil durch die Vergebung genau die Machtverhältnisse wiederhergestellt werden, die während der Tat gegeben waren: ein/e Täter_in, der/die nicht belangt wird und kein schlechtes Gewissen haben muss und ein ohnmächtiges, schweigendes Opfer.
Diese Retraumatisierung wird dann noch verstärkt, wenn der/die Täter_in uneinsichtig ist und keine Reue zeigt. Das Opfer, das einem/r solchen Täter_in vergibt, erleidet enormen Schaden. Es muss alle Schuld auf sich nehmen. Und da die meisten Kindesmisshandler_innen uneinsichtig sind und schon gar keine Reue zeigen, ist es unverantwortlich, das „Heilmittel“ der Vergebung Opfern von Gewalt in der Kindheit zu empfehlen.
Mythos 2
Vergebung/Verzeihung/Versöhnung mache unsere Welt besser.
Hintergrund des Vergebungsmythos sind religiöse Traditionen (nicht nur des Christentums), die Masochismus idealisieren. Haltungen wie „die Welt ist ein Jammertal“, „Schlägt dir jemand auf die eine Wange, so halte ihm auch die andere hin“ oder die Verehrung von masochistischen Märtyrern haben sich trotz der Aufklärung in unsere Zeit hinübergerettet.
Der Mythos der Vergebung findet sich auch in allen spirituell/esoterischen Weltanschauungen, ist sogar ein wesentlicher Bestandteil derselben, weil durch Vergeben – vor allem den gewalttätigen Eltern -  die alte Weltordnung und die bestehenden Machtverhältnisse wiederhergestellt, bzw. aufrecht erhalten werden. So bleiben die Gläubigen und Jünger bei der Stange.
Derartige religiöse/spirituelle/esoterische Weltanschauungen sind zu einer Zeit entstanden, als das Individuum noch nicht die Chance hatte, ein eigenständiges, selbstgestaltetes und  unabhängiges Leben zu führen.
Das hat sich zwar grundlegend geändert, doch es gibt natürlich auch in der heutigen Zeit noch Menschen, die ein Interesse daran haben, dass andere Menschen durch Vergebung Opfer bleiben. Es ist nützlich für machtgierige Politiker_innen, wenn Menschen ihr Leben lang Opfer bleiben. Opfer lassen sich ausbeuten und begehren nicht auf. So nützt die Religion der Politik und umgekehrt.
Mit anderen Worten:
  • Vergebung unterstützt unterdrückende, ausbeuterische Machtverhältnisse
  • Vergebung nützt nur den Kindesmisshandler_innen und schadet den Opfern
Das ist keine Verbesserung für die Welt. Im Gegenteil.
Mythos 3
Vergebung vermindere Wut, Hass und Rache.
Das kindliche Gewaltopfer, das zur Vergebung und damit zum Schweigen gezwungen wird, kann die zur Misshandlung gehörigen Gefühle wie Wut, Hass und Rache nicht verarbeiten, es spaltet sie ab. Vergebung ist hier also gleichbedeutend mit Verdrängung.
Das Opfer speichert sie so lange in sich, bis er/sie dann als Erwachsene/r die Möglichkeit hat, Kindern Gewalt zuzufügen und sich somit an ihnen für die Gewalt seiner/ihrer Täter_innen zu rächen.
Folglich werden Wut, Hass und Rache durch Vergebung nicht vermindert, sondern nur auf die nächste Generation verschoben. So wird durch Vergebung die Gewalt und die Traumatisierungen in jeder Generation neu produziert.
Bestes Beispiel hierfür sind die pädokriminellen Priester, die schon aufgrund ihres Berufs allen vergeben mussten, die ihnen jemals Leid zugefügt haben. Sie haben ihren Täter_innen vergeben und rächen sich dafür an ihnen anvertrauten Kindern.
Natürlich findet die Weitergabe der Gewalt von Generation zu Generation vor allen Dingen in der Familie statt. Dort wird sie durch ein dichtes Netz von Vertuschung, hierarchischen Strukturen, Empathielosigkeit gegenüber Kindern und natürlich mit Hilfe religiöser Mythen wie dem der Vergebung ermöglicht.
Vergebung vermehrt also Wut, Hass und Rache.
Auch das ist keine Verbesserung der Welt. Genauso wenig wie die Neuproduktion von Traumaopfern in jeder Generation.

Mehr siehe Link und PDF oben

Veranstaltungshinweis: Freitag, der 3. Februar, Ro Gebhardt’s „European Jazz Guitar Trio“ in der Stummschen Reithalle Neunkirchen


Freitag, 3. Februar 2012, 20.30 Uhr, Stummsche Reithalle Neunkirchen
Jazz
Ro Gebhardt’s „European Jazz Guitar Trio“

Am Freitag, 3. Februar 2012, 20.30 Uhr, gastiert im Rahmen der Jazz-Reihe Ro Gebhardt’s European Jazz Guitar Trio mit Roland Gebhardt (Gitarre), Jean-Marc Robin (Drums), Jean-Yves Jung (Orgel) in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen.

Ganz der Tradition der Groove-Besetzung Gitarre, Orgel, Drums verhaftet und dennoch alle modernen Stile von Neo-Bop bis Fusion zelebrierend, zeigt sich das EJGT. Bandleader Ro Gebhardt ist als Musiker und Dozent einer der gefragtesten Gitarristen Europas. Er spielte im Blue Note (New York), im Duc de Lombard (Paris), dem Aquarium (Warschau) oder dem A-Trane (Berlin). Als Gastdozent unterrichtete er am Harbor Conservatory for the Performing Arts in New York sowie in Mainz, Köln und Malta. Mit Ro Gebhardt, Jean-Marc Robin und Jean-Yves Jung treffen drei „Global Players“ aufeinander, die für ernstgemeinten Jazz stehen, der viel Lebensfreunde ausstrahlt. Zu erwarten sind Selbstgemachtes mit Hang zu Latin, Groove und Uptempo, dazu Standards aus dem Real Book, der „Bibel des Jazz“.
Neben dem Trio werden an dem Abend noch Überraschungsgäste erwartet.

Karten für die Veranstaltung  sind zum Preis von  10 Euro bei allen Vorverkaufsstellen von CTS-Eventim und ProTicket (u.a. Wochenspiegel), unter der Tickethotline 0681-5 88 22222 oder 0231-9172290 und online unter www.nk-kultur.de erhältlich. In Neunkirchen sind die Karten bei NVG (Lindenallee), Wochenspiegel (Oberer Markt) und Tabak Ettelbrück (Oberer Markt) erhältlich. Der Preis an der Abendkasse beträgt 12 Euro.

Samstag, 28. Januar 2012

Für Sie besucht: Dieter Ilgs "Otello" in Neunkirchen/Saar




Verdi mal ganz anders: Dieter Ilg (Bass), Rainer Böhm (Piano/Flügel) und Patrice Heral (Percussion, Kehlkopf-Elektronik) haben sich in ihrem letzten Projekt die Oper "Otello" von Verdi vorgenommen, und das sehr überzeugend und ansprechend. Warum ausgerechnet diese Oper? Weil sie Dieter Ilg, Deutschlands führender Bassist, während seines klassischen Bass-Studiums am meisten ansprach und er diese Übungen am wenigsten vergessen wird. Ein schwieriges Terrain, das er allerdings wahrscheinlich nicht nur auf der Bühne mit Bravour bestanden hat.
Fotos von Klaus Braße, nk-Kultur.de
Hier haben sich drei Jazzmusiker zusammengefunden, die ausgezeichnet miteinander Verdi analysieren und interpretieren können, den der Ungeübte kaum noch zu entdecken vermag, am ehesten vielleicht noch in der Ballade "A questa tua".
Der Abend begann mit "M'ascolta" (Höre mir zu), das experimentell durch Patrice Heral beeinflusst eine sehr moderne und auch archetypische Szene von Zerfall und Veränderung, Sturm, Laden-, Türgeklapper und Gesang aus dem theatralischen Off heraufbeschwor. Aus diesem Sturm, dieser Wüste traten die Musiker herein ins Geschehen und bauten eine getragene Jazzstimmung auf, die sich in "Fuoco di gioia" (Freudenfeuer) mit wiederum starker Präsenz steigerte. Es folgte "O là", bei dem sich das Piano ebenbürtig zeigte - wie auch in den anderen Liedern immer präsent den Dialog führte. Von jedem Musiker konnten gehaltvolle und konzentrierte Interpretationsphasen erwartet werden. Im lyrischen "Quando narravi" auch feines Pianospiel, leises Rühren des Schlagzeugs und der Bass als Taktgeber - von der Konstanten zum Monolog und zurück.
Guiseppe Verdis "Otello" hieß in seiner Urfassung "Jago". Nach dieser Fassung benannt erlebten wir einen kräftig virtuosen Bass-Solo, der allmählich ins Ensemble überging, sich zu einem rasanten, nervösen, lustigen Staccato - mit Patrice Herals witzigem Gesang, offensichtlich eine - im positiven Sinne - Anleihe beim letztjährigen 60-jährigen Jubiläum der vielbekannten Comicfigur Mickey Mouse - entwickelte und mit dem Klang einer zerreißenden Saite abrupt endete. Meine Begleitung assoziierte spontan: "Rumpelstilzchen reißt entzwei".
Es folgte die schon erwähnte Ballade "A questa tua", ein trauermarschähnliches, aber beschwingteres Voranschreiten des Pianos, das sich immer mehr zum Jazz-Dialog auflöst, von Heral mit einem vom Besen gerührten Percussionsteppich untergelegt. Mit "Dio! Mi potevi" folgte ein schneller Rhythmus mit einer einprägsamen Melodie.
Fotos von Klaus Braße, nk-Kultur.de
Über zwei Medleys näherte sich der Abend seinem Ende, das jedoch reich mit Zugaben bedacht schmerzfrei sein durfte und noch eine Steigerung parat hielt.
Das Medley zu "Ave Maria" eine Mischung aus Oper-Rock-Jazz, bei dem sich Dieter Ilg wegen der Verquickung mit einem italienischen Rocktitel ausnahmsweise zum Durchhalten der durchgehenden Achtel-Töne entgegen seinem Jazzgrundgedanken, alles und jeden interpretatorisch aufzulösen, überreden konnte. Nach seiner glasklaren Basslinie kehrte er wieder zurück zu seinem Ursprungsverständnis und wir fanden mit ihm nach Hause. Das Ende wieder mit experimentellen, zeitgenössischen Tönen und Gesängen von Patrice Heral heraufbeschworen, ein symbolisches Hinaustreten der Musiker ins Off, dann klassisch-melodisch und plötzlich ein vertikaler Tempiwechsel, verlängert in die Zugabe. Ganz am Ende dann "Auf Wiedersehen in Monte Ewig", eine sehr besinnliche und ausdrucksvolle Erinnerung und Hommage Dieter Ilgs und seiner Musiker an Charlie Mariano, mit dem sie CDs produzierten und der letztes Jahr gestorben ist. Ein Abend mit diesem Trio ist ein gelungener Abend, an den man sich sehr gerne erinnert.


Für echte Fans von Markus Heitz: Die komplette Trilogie rund um die Kinder des Judas in einem eBook!

 Heitz-Fans aufgepasst: Wer es düster mag, kommt jetzt voll auf seine Kosten! Die komplette Judastrilogie von Markus Heitz – Kinder des Judas, Judassohn und Judastöchter – erscheint nun als Knaur eBook-Sammelband mit atmosphärischen Illustrationen und exklusivem Bonusmaterial. Wer partout ein E-Book will, und dann noch bluttriefend...

Die Illustrationen der eBook-Ausgabe sind das Ergebnis eines Wettbewerbs, zu dem www.neobooks.com, Gewinner des AKEP Award 2011, im letzten Jahr aufgerufen hatte – und somit die Werke von Lesern und Fans von Markus Heitz. Zahlreiche Illustrationen wurden eigens für das eBook gestaltet. Es finden sich Steckbriefe der Hauptprotagonisten, welche sich mit dem Lesefluss aufbauen und eine Illustration der Figur enthalten. Wichtige Schauplätze ebenso wie die Vampirsorten wurden illustriert und lassen sich leicht nachschlagen.

Das eBook enthält neben einem Interview mit der „Geheimwaffe für fantastischen Horror und herausragende Fantasy“ (lt. Bild am Sonntag) noch die Kurzgeschichten „Blutmaske und „Maskenfluch“. 


Der Verlag verspricht die tollsten düsteren Erlebnisse. Was ist dran? Freue mich über Rückmeldungen ...




Veranstaltungshinweis: Acoustic Guitar Concert mit Jacques Stotzem

02.02.2012, 20 Uhr, Lautrer Wirtshaus, Kaiserslautern-Bahnheim

Acoustic Guitar Concert - Klänge von majestätischer Schönheit


Jacques Stotzem hat mit seinem perfekt vorgetragenen Fingerstyle-Gitarrenspiel, einem sensiblen Gespür für Melodik und seinem feinen Temperament einen beachtlichen Fan-Kreis erspielt. Seine Konzerttourneen führen ihn durch Europa, Amerika und Asien. In seinem aktuellen Konzertprogramm befinden sich neben seinen eigenen lyrischen oder dynamischenKompositionen aus seiner brandneuen CD "Lonely road" auch höchst bemerkenswerte Arrangements aus seinem Album “Catch The Spirit (mehr)

Eintritt: VVK 12.- / AK 14.-


Kalender: Fichtezettel zu haben

Wer ihn nicht kennt, bitte sehr: Klaus Fichtezettel aus Dresden schreibt Texte, zeichnet sehr viel und produziert jedes Jahr Kalender mit seinen Zeichnungen. Er druckt seine Zettel auch noch mal nach, so auch dieses Jahr, wenn genug Bestellungen zusammenkommen. Schreiben Sie ggf. an Klaus@Fichtezettel de. Die Kalender sind sehr preiswert.



Freitag, 27. Januar 2012

Tageshinweis: Dieter Ilg "Otello live" in der Stummschen Reithalle Neunkirchen

Freitag, den 27Januar 2012, im Rahmen der Reihe 3x3 JazzPianoTrios:


Dieter Ilg mit "Otello live" ab 20.30 Uhr

in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen.

Hörbuch: FRAGEN SIE DR. OZZY. Der ultimative Rock'n'Roller klärt auf

OZZY OSBOURNE ALS KUMMERKASTENONKEL DES SUNDAY TIMES MAGAZINE

Tipps, die Leichtgläubige nicht glauben sollten


Schlaue Antworten des ultimativen Rock'n'Rollers auf wirre Fragen von Zeitungslesern (oder andersherum), gelesen vom Medienrocker Oliver Kalkofe.
Im Mai 2010 fragte das Sunday Times Magazine den Skandalrocker Ozzy Osbourne, ob er die Rolle des neuen Kummerkastenonkels spielen würde. Seither beantwortet der frühere Sänger von Black Sabbath, der von sich behauptet, mehr Substanzen intus zu haben, als die Laborratten amerikanischer Forschungslabore, Fragen zu akuter Hundedepression, wattstarkem Schnarchen oder Problemen mit einer dritten Brustwarze ... und das alles mit seinem berühmt-berüchtigten Humor und seiner hart erkämpften Weisheit. Die Kolumne wurde ein solch phänomenaler Erfolg, dass Dr. Ozzy, wie er als Seelsorger genannt wird, sich jetzt entschieden hat, all seine Ratschläge mit vielem neuen, unveröffentlichten Material in einem Buch zu versammeln. Sein Motto lautet: „Wenn ich überleben und ein und zufriedenes Leben führen kann, dann kann es jeder!"
Ozzy Osbourne wurde 1948 in Aston, Birmingham geboren. Mit Black Sabbath und als Solokünstler hat der „Mann mit den 101 Leben" über 100 Millionen Platten verkauft. Seine TV-Serie „Die Osbournes" war das erfolgreichste MTV-Format aller Zeiten. Er hat fünf Kinder und lebt mit seiner Frau Sharon und vielen Hunden in Kalifornien und Buckinghamshire. Ozzy Osbourne ist der Inbegriff von Sex, Drugs and Rock'n'Roll, also jemand, der für alles eine Antwort kennt - ein perfekter Ratgeber für alle Fragen der abseitigen Lebenskunde.
Oliver Kalkofe, der neben seinem Schicksal als Medienterminator (Kalkofes Mattscheibe) für grandiose Film-Synchronisationen (u.a. Little Britain, Come Fly With Me, OSS 117) und Filmerfolge (Der Wixxer) steht, hat nun dieses etwas andere Kompendium auf CD gesprochen und großen Spaß dabei gehabt. Weiß er doch jetzt auch, wie man am Besten einen Kater bekämpft (mit Alkohol) oder eine lästige Erkältung wieder los wird (mit Alkohol).

Auszug aus dem Manuskript
Lieber Dr. Ozzy, ich habe gehört, dass man Fußpilz ganz einfach kurieren kann, indem man auf seine Zehen pinkelt, weil der Wirkstoff in der Fußpilzsalbe (Urea) auch im Urin enthalten ist. Funktioniert das? (Pierre, Ipswich)
Dr. Ozzy: Ich habe keine Ahnung. In den Achtzigern habe ich bei Fußpilz Kokain auf meine Zehen gestäubt. Damals wurde das Zeug mit so viel Fußpuder verschnitten, dass Koks das beste Mittel war, wenn man auf Tour war und keine Drogerie in der Nähe hatte. Das einzige Problem war der Preis: um die dreitausend pro Zeh. Wenn ich damals die Pinkelmethode gekannt hätte, hätte ich ein Vermögen sparen können.
Lieber Dr. Ozzy, meine Großtante sagt, wenn man neun weiße Rosinen zwei Wochen lang in einem Teelöffel Gin einlegt, wird man seine Arthritis los. Stimmt das? (Phil, Luton) 
Dr. Ozzy: In der Osbourne-Familie wird das gleiche Rezept seit Generationen weitergegeben. Allerdings ist es in unserer Version nur eine weiße Rosine, die zwei Minuten lang in neun Flaschen Gin eingelegt wird. Ein tolles Mittel, das so ziemlich alles kuriert.
Lieber Dr. Ozzy, wie verabreicht man sich auf möglichst gesunde (und effektive) Weise seinen Koffeinstoß am Morgen: mit einem Espresso oder einer großen Tasse Filterkaffee? (Anonym, Pittsburgh)
Dr. Ozzy: Ich weiß nicht, was am gesündesten ist, aber ich kenne auf jeden Fall die beste Methode. Machen Sie sich zuerst einen normalen Becher Filterkaffee. Dann kippen Sie den Kaffee wieder in den Filter und brühen ihn mit dem kalten Kaffeesatz nochmal auf. Gleichzeitig machen Sie sich einen Espresso. Nächster Schritt: Geben Sie den Espresso zusammen mit einer Tasse des doppelt starken Filterkaffees in einen Becher. Ich nenne das Gebräu »Red Eye«: Ein Schluck, und Sie sind putzmunter; so fit waren Sie noch nie, glauben Sie mir. Allerdings ist das nicht der stärkste Kaffee, den ich je getrunken habe. Mein alter Kumpel Frank Zappa fabrizierte ein Gebräu, das schmeckte wie verbleites Benzin. Und türkischer Mokka ist noch schlimmer. Ich habe mal eine Suppenschüssel voll davon getrunken, als ich auf Kreta war, und dann die nächsten drei Wochen damit verbracht, um die Insel zu rennen, in der Hoffnung, dass sich die Wirkung wieder legt.


Fragen Sie Dr. Ozzy - Der ultimative Rock'n'Roller klärt auf
Originaltitel: Trust me, I'm Dr. Ozzy
Deutsche Grammophon Literatur (Universal Music GmbH)
3-CD-Multipack, 2011, ca. 225 Minuten, 19,99 €


Donnerstag, 26. Januar 2012

Für Sie besucht: KUNSTGRIFF/Regio-Stage und Alice Hoffmann als Vanessa Backes

Am 24. Januar 2012 war Alice Hoffmann abends ab 20 Uhr in der Feiermaus in Siegelbach bei Kaiserslautern (unweit vom Zoo). Ja, richtig gelesen. Nicht Schaffmaus, sondern Feiermaus, schließlich eines der klassischen Wirtshäuser mit Festsaal und kleiner Bühne zum Feiern - mit sehr beweglichem Team, die alle Gäste bestens versorgten. Optimal für Kleinkunst, Fasching oder Großgeburtstag (- der Bus fährt wochentags bis 23 Uhr zum Hauptbahnhof). Dort kam sie hin. Als ob sie gewusst hätte, dass da etwa 100 Leute auf eine Show warteten ... Noch im Mantel eilte sie auf die Bühne, um sich erst mal klar zu machen, wo sie da war ...

Alles so bunt hier, Plakate, Beleuchtung, der Gartenmarkt Dehner war als Sponsor schon fast eingezogen, der Geschäftsführer dankte Frau Hoffmann auch nach der Vorstellung, die Pfalzwerke boten Naturstrom an. Draußen die Galerie Caro Parsons und Michel Frieß mit einem Benefiz-Sammelgemälde (das Lautrer Rathaus), das gegen Spenden weitergemalt werden durfte und später zu Zwecken aktiver Seniorenarbeit verkauft werden soll. (Alice Hoffmann malte nach der Vorstellung selbst auch ein Stückchen am gedeihenden Gemälde. Bilder gibt es bei Kunstgriff.) Was war los?

KUNSTGRIFF/Regio-Stage hatte dort ein Event geplant, nämlich dieses, das zweite in der Winterstaffel der neu gestarteten konzertierten Events. 
Kunstgriff möchte eine Serie von Events anbieten, die Kultur den Leuten näher bringt, ohne die pekuniären Interessen aus den Augen zu verlieren. Denn Kultur- und Kunstschaffen kostet Geld, kann aber auch viele ernähren, davon abgesehen, dass beides lebensnotwendig für die psychische Lage der Nation ist. Zur Belebung der kultur- und kunstmarktschwachen Region werden - wie in Großstädten und von Großunternehmen schon lange praktiziert - Kultur-/Kunstanbieter, Locations und Unternehmer gekoppelt zur marketinggerechten Zweckgemeinschaft. Iss dich satt, schau Theater, kauf ein Bild, nimm einen BMW mit ;-)

Walter Holtfoth von der Regio-Stage begrüßte sie und die Gäste und übergab an den Star des Abends. Vanessa fühlte sich gleich wohl beim Kunst-Griff, den sie nirgends fand, um was wegzutragen, war schon warm geredet, als sie den Mantel auszog und uns ihren neuen gestreiften Kleinbürgerkittel präsentierte, wie man ihn schöner nicht finden kann. Ist ja wirklich 'ne Ulknudel die Vanessa, die Plapperfrau mit Tiefgang, eine Figur wie sie schon seit Jahrhunderten im Volkstheater und in Komödien vorkommt, bei Shakespeare, Goldoni, die Dinge sagen darf, die sonst keiner sagt ... 

Bevor man mit ihr redet, und das macht sie glatt - auch von der Bühne runter -, muss man sich allerdings erst in einen Saarländisch-Kurs begeben, denn das verstehen selbst die Pfälzer nicht immer. Das heißt, die Grammatik in den Köpfen der Leute in ihren Regionen bringt ja je nach Verbiegung eine(n) ganz eigene(n) Dialekt(ik) hervor, und wenn Vanessa das erzählt, fallen die Verwechslungen der Wörter so stark wie die Nadeln eines vertrockneten Tannenbaumes … Immer ein steife Brise von Unbildung und ein bisschen Alzi … was wird da alles verwechselt, nichts ist wie es ist, und nichts ist so gedacht, wie es rausrutscht ... 

Inkompetenz/Inkontinenz, Defizit/Dezafit oder ähnlich und andere ... Also, das saarländische "gänn" ist so ähnlich wie das englische "to get" - "Isch gänn abgeholt" z.B. - mit ca. 15 verschiedenen Bedeutungen. Das "ei" z.B. im Bein wird zum "ä", die Weiblichkeit vom "sie" zum "es", und am Ende dann noch über die Pfälzer witzeln …: "Wie mache die Pälzer Salad? Indämm se die Berliner schäle". Des hämm mer gern. Die Knepp (Knöpfe) sind ein ganz besonderes Kapitel, denn im Saarland isst man sie nicht nur (oder scheidet sie aus), sondern näht sie sich auch "uff die Backe" (= jdn. veräppeln). Und die Internetbeziehung funktioniert durch Mailknepp (nicht gleich Mehlknepp).


Seit die Vanessa geschieden ist, geht es ihr wieder besser, obwohl die Dauerignoranz ihres Mannes sie noch heute verfolgt. "Geh fort" hat der Heinz B. immer gesagt, ihr sexy Outfit hat er gar nicht erkannt, deswegen war die Trennung der Möbel aus der 2-Zimmer-Wohnung auch ziemlich schwer. Denn damit wollte er sich auch nicht abgeben. Den Namen zu verdoppeln hatte sie schon immer abgelehnt, weil die Gedoppelten überall sitzen und den Betrieb aufhalten, Leuchtheusser-Drückeberger ..., deswegen zurück zum ... nein, nicht Geburts-, sondern einem Kunstnamen. Backes, ein eingeborener Name. Und Vanessa, weil die Saarlänner sooo die französischen Vornamen lieben wie die Franzosen gleich hinter la frontière die deutschen Vornamen. Zum Glück ist sie dann in den Landtag eingezogen und kommuniziert dort rege mit den Politikern, die sie auf der Toilette vom dringenden Geschäft abhält … Als Raumkosmetikerin ist sie froh, Bundeskanzler zu sein, denn wir sind nicht nur Papst, sondern auch Bundeskanzler(in), welche klug, gebildet und der englischen Sprache kundig ist. So konnte sie wenigstens Kriegsunterstützung schon in der Irak-Krise zusagen. Die Amis hatten eben ihren George double-u und wir eben unsere, naja, "Babbelkuh", das reimt sich auch gut, Gerechtigkeit muss sein. Und dann noch eine echte Doktorin, ohne Plagiat, voll vom Arbeitsmarkt desertiert (= dissertiert von Dissertation = promoviert).

Ein Genuss auch ihre Story von den überflüssigen Sachen, Stehrums und Hängrums, die sie immer schleunigst versteckt, wenn der schenkende Besuch weg ist. Ebenso der anonyme Anrufer mit eindeutigem Spannerhintergrund, den sie nur durch einen Zufall abweisen konnte ... auf der Suche nach der heruntergefallenen Trillerpfeife für Abschreckungszwecke muss sie sich so stark bücken, dass sie ins Stöhnen kam, was der Anrufer mit einem ehrlichen und aufatmenden "Danke" quittierte und es zufrieden war ... :-)

Zu guter Letzt noch ihre Sicht von Prinz Schales mit den abstehenden Ohren (Charles) und seiner Schroh, Camilla aus dem Parkhaus (saarl.: echt schroh = hässlich), die er schon lange vor der Lady Di-do mit ihrem Dodi mit Didi und dodiediedo etc. pp. kannte. Leider Gottes stand auch hinter dem Unfall von Dido/Dodi allein der Secret Service, was identisch ist mit Queen Mum als oberster Chefin, Mutter, Oma und Oberhaupt der anglikanischen Kirche, wie Vanessas Identitätsnachweis ergab. 


Solchermaßen vom Weltgeschehen überrollt, stürmischer Applaus, der sogar noch ein weiteres Highlight hervorbrachte, einen Striptease von Vanessa Backes zu Alice Hoffmann, der Schauspielerin und Kabarettistin, um dann geläutert von der Bühne zu steigen... Klasse gemacht, Alice Hoffmann! Zurzeit auch im Tatort Saarbrücken und in weiteren TV-Aktivitäten zu sehen. Die Familie Becker und Vanessa Backes sind nicht aus unserer Alltagsbewältigung wegzudenken ...