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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 1. Mai 2018

Wie war's bei OUT OF ORDER von Forced Entertainment im Bockenheimer Depot?

Forced Entertainment                    (c) Hugo Glendinning


Das Schauspiel Frankfurt und das Künstlerhaus Mousonturm präsentieren zurzeit ein Stück aus der Minimal-/Postdramatik der britischen Künstlergruppe Forced Entertainment unter der Leitung von Tim Etchells. Die Gruppe war schon einige Male im Frankfurter Mousonturm zu Gast. Es spielen Robin Arthur, Nicki Hobday, Jerry Killick, Richard Lowdon, Cathy Naden und Terry O’Connor.

Forced Entertainment formierte sich bereits 1984 in Sheffield. Erklärtes Ziel ist die witzige oder auch humorlose Auflösung von Theater durch ein Ersatzgeschehen, das ansatzweise Handlung zeigt, aber immer die Frage stellt, was könnte hier an Stelle eines Stückes auf der Bühne passieren, für das Andere, das ebenfalls Ungewisse oder auch für das Übliche stehen, also ersatzweise geschehen, und was könnte man noch alles anbieten, um die Leute (gerade noch) bei der Stange zu halten. Unter Beibehaltung rudimentärer Träger von Bühnenhandlung und Spieldauerfüllung entwickeln die auf der Bühne Anwesenden - der Begriff Ruine eines Theaterstückes aus der Ankündigung trifft das sehr präzise - recht hektische, auch fast gewalttätige, verzweifelte, verträumte, erschöpfte und vor allem unsinnige Aktivitätsphasen, die sich eine Zeitlang wiederholen, dann zur nächsten wechseln und am Ende dann durch Verlassen der Bühne beendet sind. Die Nähe zu Samuel Becketts Minimaldramen ist sehr groß, weswegen man auch gleich mit existenzialistischen Deutungen aufwarten kann. Die Existenz ein Zeittotschlagen mit Streit und Friedenschließen, Unsinnigem, bis das Spiel eben vorbei ist, die Langeweile für immer ein Ende hat.

Sechs Clownsklone, 3-mal männlich, 3-mal weiblich, mehr schlecht als recht geschminkt in gleichem weinrotem kariertem Anzug kommen auf die Bühne und wissen nicht so recht, was tun. Arbeitslose, Arbeitspause, Wartende, Frustrierte, Unmotivierte, keiner weiß Bescheid. Jedenfalls reicht ein sich wiederholendes Musiksignal, ein Popsong über Liebe und Verlassen, plus das herausfordernde Fixieren bzw. längere Anschauen eines Rundenteilnehmers die ersten 25 Minuten mit turbulenten Jagden über die Bühne, Schützen des Gejagten und Blockieren des Jägers zu verbringen, unter Umwerfen aller Stühle und des Tisches, an dem sie sitzen, und die Schminke komplett zu verschmieren. Reichlich aufgelöst und mitgenommen kommen dann Phasen des Kettenbildens, wie Gymnastikwürmer auf dem Boden, einer hängt sich an den anderen, einer zieht den Wurm. Die Clowns als Karawane schleppen die Möbel im Kreis. Dann werden ausgiebig in allen Lagen der Körper Luftballons aufgeblasen, alles eher ruhig und ausruhend, der Song verschwindet, es kehrt eine Phase der Ruhe ein, bis das Herumlaufen und Aufblasen aller Ballons, die einem in die Quere kommen, wieder Bewegung aufkommen lässt. Schließlich tauchen Fahrradhupen auf, die dazu dienen andere im Schlaf zu erschrecken. Das ganze endet in einer lärmenden Hupverfolgung der anderen, die Gruppe rennt im Kreis wie spielende Kinder und behupt sich. Im letzten Drittel der Aufführung setzt wieder Musik ein, dieses Mal der Johann-Strauss-Walzer Wiener Blut, und lässt die Gruppe zumindest Tanz andeuten, bevor sie zurückkehren an den Tisch und eine harmlosere, abgespeckte Form der Verfolgung und rudimentär das uralte Kinderspiel Die Reise nach Jerusalem zu praktizieren, dieses Mal durch die Walzerklänge in die Kreisbewegung getrieben. Eine Kreisbewegung setzt eine zweite Kreisbewegung in Gang and so on. Am Ende nach 85 Minuten reicht allerdings das Aufblasen uhd Quietschenlassen eines Luftballons die anderen zu verschrecken, sie quittieren in den letzten fünf Minuten den Unsinn und verlassen die Bühne. Der letzte Clown schaut sich die ganzen netten Spielsachen noch einmal an, bevor er auch traurig geht. Ballons und Hupen, Tisch und Stühle wild umgestoßen und verteilt. Ganz nach dem Motto: Der Letzte macht das Licht aus.

Den einen ein Genuss des humorvollen Sinnlosen, den anderen ein Affront des schlechten Humors, der Veräppelung, verfolgen die Zuschauer das Sinnentleerte, bis erste sich verabschieden und ihre Zeit lieber anders verbringen. Wer durchhält ist begeistert oder schüttelt lachend den Kopf und hat eine weitere Form der theaterkritischen Performance erlebt.

Montag, 30. April 2018

Fantasien zur Nacht (Video): DIE HEXEN - SIAMESE




DIE HEXEN - SIAMESE

Fantasien zur Nacht (Video): The Fire Elemental - Hexennacht




 The Fire Elemental

TERRE DES FEMMES: Kurzer Aufklärungsfilm über Gleichberechtigung für außereuropäische Frauen in Flüchtlingszentren oder in Unterricht/Ausbildung

Im Rahmen des Kooperationsprojekts „Bildung schafft Integration“ hat TERRE DES FEMMES gemeinsam mit der IGB CE (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) den Erklär-Film „Gleichberechtigt leben in Deutschland“ produziert.

Der animierte Film informiert insbesondere geflüchtete Frauen (und Männer) über ihre Rechte und das Verbot von Gewalt gegen Frauen in Deutschland. Die kultursensiblen Illustrationen, die nach intensivem Austausch mit geflüchteten Frauen entstanden sind, thematisieren Häusliche Gewalt, Zwangsheirat und andere Gewaltformen gegen Frauen. Der Erklär-Film unterstreicht besonders die Möglichkeiten des selbstbestimmt en und gleichberechtigten Lebens von Frauen in Deutschland. Er soll weibliche Geflüchtete dazu ermutigen, ihre Rechte wahrzunehmen im Falle von Gewalt nicht zu schweigen und sich an Polizei und Beratungsstellen zu wenden.

Seit der erfolgreichen Premiere am 06.03.2018 im Cine Star der Kulturbrauerei in Berlin steht der Erklär-Film auf YouTube in deutscher, arabischer und englischer Sprache zum kostenlosen Download zur Verfügung. Der dreiminütige Film ist unter anderem in Beratungsstellen, Sprach- und Orientierungskursen, Flüchtlingsunterkünften, Schulen und Wartesälen (auch ohne Ton verständlich) einsetzbar.



Sonntag, 29. April 2018

Wie war's in DAS RHEINGOLD von Richard Wagner in Frankfurt a.M.?

Wotan, Fasolt und Freia                  (c) Barbara Aumüller


DAS RHEINGOLD als 16. Vorstellung des mit dieser Oper 2012 abgeschlossenen Frankfurter Rings bildet zusammen mit den folgenden drei Musikdramen Die Walküre, Siegfried und Götterdämmerung das Gesamtwerk DER RING DES NIBELUNGEN. In Frankfurt eine der exponiertesten Inszenierungen, die die Spieldauer im Flug vergehen lassen. Hier führte Vera Nemirova Regie und fängt mit dem hochinteressanten postmodernen spiralen- und ringförmigen Bühnenbild von Jens Kilian ganz verschiedene Orte wie unter Wasser, Höhle, Burg Walhalla etc. authentisch und ansprechend, vor allem abstrakt aufgrund des Etagencharakters ein. Die ansprechenden Kostüme von Ingeborg Bernerth und die beeindruckenden Stimmen mit der tragenden musikalischen Interpretation Wagners von Sebastian Weigle sorgen für ein wirklich "sagenhaftes" Geschehen.

Die Nibelungensage in neuen Gewändern, die Riesen Fasolt und Fafner mit den zwei Bässen Alfred Reiter und Andreas Bauer wie aus seinem Shooter-Game entsprungen zwischen GSG9 und Platoon, kräftig wie nach 100 Jahren Fitnesscenter, liebliche Rheintöchter mit verführerischem Gesang - Woglinde/Elizabeth Reiter, Sopran, Wellgunde/Judita Nagyová, Mezzosopran, Flosshilde/Katharina Magiera, Alt -, ein geplagter Nibelung Alberich/Jochen Schmeckenbecher, Bariton, erst gefoppt, dann abgelehnt und schließlich beraubt und verstümmelt, ein mächtiger Wotan vom Bariton James Rutherford, ein gewitzter Loge (fürs Feuer zuständig) vom Tenor Kurt Streit, eine mutige, leidende und geschundene Freia von Sara Jakubiak, eine stolze Fricka, Erda/Tanja Ariana Baumgartner, Mezzosopran.

Beim Ring des Nibelungen handelt es sich um ein „Bühnenfestspiel für drei Tage und einen Vorabend“. Das Rheingold ist das kürzeste der vier Werke (ca. 2 1/2 Stunden) und wird ohne Pause aufgeführt. Die Uraufführung fand am 22. September 1869 im Königlichen Hof- und Nationaltheater München unter der Leitung von Franz Wüllner und gegen den Willen Wagners statt. Ludwig II wollte mit einem unvollständigen RING um jeden Preis starten, finanzierte alles, überging den Komponisten auch bei der unvollständigen Walküre und ermöglichte dadurch einen phänomenalen Erfolg, der dem schimpfenden Wagner erst einmal entgegenstand. Die ersten Bayreuther Festpiele 1876 starteten ebenfalls mit dem Rheingold. Die Originalpartitur des Rheingold wurde 1939 von der Reichswirtschaftskammer dank großzügiger Spenden deutscher Industrieller dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds abgekauft und Hitler zu dessen fünfzigstem Geburtstag geschenkt. Seit 1945 und dem Selbstmord des Massenmörders im untergehenden Reichstag gelten beide Autographe als verschollen.

Auf dem Grunde des Rheins necken und locken die Rheintöchter den hässlichen Nibelungen Alberich. Er erfährt, dass wer aus dem Rheingold einen Ring schmiede und der Liebe abschwöre, die Weltherrschaft innehätte. Alberich entsagt der Liebe und raubt das Gold.
Die Riesen Fasolt und Fafner erbauten Walhalla, die Burg der Götter,und fordern die Göttin Freia als Lohn. Das wird ihnen von Wotan verwehrt, worauf Wotan Alberichs Rheingold anbietet. Die Riesen sind einverstanden, behalten Freia als Pfand, und Wotan steigt mit Loge ins unterirdische Nibelheim ab, wo Alberich das Heer der Nibelungen für sich arbeiten lässt. Mit List und Tücke fangen Wotan und Loge Alberich ein und zwingen ihn, Schatz, Tarnhelm/-kappe und den Allmachtsring, den Alberichs Bruder Mime schmiedete, herauszugeben.
Loge schneidet ihm dazu einfach den Finger ab. In heilloser Wut verflucht Alberich den Ring.
Um Freia aus der Haft der Riesen zu befreien, muss Wotan nicht nur den gesamten Schatz übergeben, sondern auch den Tarnhelm und den Ring. Wotan sträubt sich dagegen. Er ändert seine Meinung erst, als die allwissende Erda aus der Erde emporsteigt und ihn vor dem Fluch des Ringes warnt. Wotan überlässt den Riesen den Ring und prompt zeigt sich der Fluch: Fafner erschlägt Fasolt im Streit um die gesamte Beute.
Die Götter ziehen glücklich in Walhalla ein, während der Klagegesang der Rheintöchter über den Raub des Rheingoldes den Weg zur Fortsetzung zeigt.

Noch mehr solcher Wagnerinszenierungen in Frankfurt sind vor allem wegen der musikhistorischen Bedeutung der Werke und dem ästhetischen Genuss derselben begrüßenswert. Die wagnersche Mischung aus Märchen, Romantik und Sage von epischer Musik getragen ist doch ein abendfüllender und ansprechender Stoff mit einer sehr interessanten Komposition - egal, wie stark die Nazis alles ideologisch belastet haben, und den "obzessiven" Antisemitismus des Komponisten außen vor lassend.

Weitere Aufführungen am 1. und 6. Mai 2018.

Samstag, 28. April 2018

Fantasien zur Nacht (Video): Takashi Ito - Grim





Takashi Ito - Grim [1985] 
from 
David Topper 

AMNESTY INTERNATIONAL: HUNDERTTAUSENDE ERWIRKTEN FREILASSUNG VON BLOGGER MAHADINE IM TSCHAD!


Ihm wurde vorgeworfen, die verfassungsmäßige Ordnung zu untergraben, die territoriale Integrität und nationale Sicherheit zu gefährden und mit einer aufrührerischen Bewegung zusammenzuarbeiten. Denn er hatte es gewagt, die Regierung zu kritisieren!
Der Menschenrechtsaktivist Tadjadine Mahamat Babouri, auch bekannt als Mahadine, postete im September 2016 auf Facebook mehrere Videos. Darin beklagte er die Korruption, den Umgang mit öffentlichen Geldern und die schlechte Wirtschaftslage im Tschad.

Kurz darauf nahmen ihn Männer, die vermutlich dem Geheimdienst angehören, auf offener Straße fest. Nach seiner Verhaftung am 30. September 2016 wurde er drei Tage in einer Einrichtung der Nationalen Sicherheitsbehörde (Agence Nationale de Sécurité ANS) festgehalten. Dort wurde der Blogger unter anderem durch Schläge und Elektroschocks gefoltert – ein Albtraum.

Doch weltweit setzten sich mehr als 600.000 Menschen für seine Freilassung ein. Im Rahmen des Amnesty-Briefmarathons 2017 schickten sie massenhaft Appellbriefe, Postkarten und Petitionen an den Präsidenten des Tschad, Idriss Déby Itno.

Im Tschad sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Medienschaffende und Menschen, die sich zivilgesellschaftlich engagieren, wegen ihrer Kritik an der Regierung willkürlich festgenommen worden. Durch eine Mandatserweiterung der Nationalen Sicherheitsbehörde ist der Geheimdienst nahezu allmächtig. Im September 2017 veröffentlichte Amnesty International einen Bericht, in dem auf das zunehmend repressive Klima aufmerksam gemacht wird, das seit den Präsidentschaftswahlen 2015 und seit der Einführung harter Sparmaßnahmen im Zuge der Wirtschaftskrise im Tschad herrscht.

Nach einer Odyssee durch verschiedene Einrichtungen wurde Mahadine im Februar 2018 in das Amsinene-Gefängnis in der Hauptstadt N‘Djamena gebracht, wo er endlich Zugang zu Anwälten erhielt. Seine Freilassung im April ist großartig und beweist: Engagement zeigt Wirkung!

Um die Lage im Tschad wirklich nachhaltig zu verändern, sind politische und juristische Reformen nötig. Menschen dürfen nicht allein deshalb festgenommen werden, weil sie friedlich ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen.

Freitag, 27. April 2018

Fantasien zur Nacht (Video): "Vivas nos queremos"




"Vivas nos queremos"
Parte 4
performance Ex Convento del Desierto de Los Leones 
from 
elizabeth neira 

Heute in Frankfurt a.M.: Uraufführung »Out of Order« von Forced Entertainment (UK)

»Out of Order« 
Tim Etchells & Forced Entertainment (UK)

Uraufführung am 27. April, 20.00 Uhr, 
Dauer ca. 80 Min., Bockenheimer Depot



Auf einer nackten, hell erleuchteten Bühne gibt eine Truppe trauriger Clowns alles, um miteinander klarzukommen und die Zeit totzuschlagen. Ein altes Musikstück läuft in Dauerschleife – die Musik passt nicht, aber niemand scheint sich darum zu scheren. Sie proben alte Gags, verstricken sich in neue, vergessen, dass irgendetwas passiert ist, erinnern sich dann wieder und vergessen erneut. Sie streiten sich und jagen einander, anfallsartig, chaotisch, ungelenk, kommen dann wieder zur Ruhe und warten ab, bis die ganze Hektik von vorne losgeht.

Sorgsam unausgewogen, zwischen Humor und Humorlosigkeit oszillierend, ist »Out Of Order« von Forced Entertainment die Ruine eines Stückes in den Ruinen einer Welt. Gewalt und Posen, Streiche und lustige Kapriolen mit Gruppenakrobatik gehen über in Zank, Erschöpfung, Hunger, Melancholie und Schweigen. Die Uhr tickt. Die Musik schwillt immer wieder an. Und alles führt zu nichts.



Das legendäre britische Theaterkollektiv Forced Entertainment bringt sein neues Stück »Out Of Order« im Bockenheimer Depot zur Uraufführung. Künstlerhaus Mousonturm und Schauspiel Frankfurt beginnen damit eine gemeinsam initiierte Kooperationsreihe an dieser für Frankfurt so zentralen Schnittstelle zwischen den Disziplinen und Sparten. »Das Theater muss neu erfunden werden, um über den zweifelhaften Zustand unserer Gegenwart zu erzählen« (Tim Etchells). 

Die Gründungsmitglieder des Ensembles aus Sheffield (Richard Lowdon, Cathy Naden, Terry O’Connor, Claire Marshall und Robin Arthur) teilen die Bühne mit Jerry Killick, einem langjährigen Kollaborateur und Gast-Künstlerin Nicki Hobday, die, nach gemeinsamen Aufführungen mit der Gruppe, zum ersten Mal am Entstehungsprozess eines Stückes beteiligt ist.

2016 erhielt Forced Entertainment als erste Kompanie den International Ibsen Award, einen der weltweit renommiertesten und höchst dotierten Theaterpreise.



Von und mit Forced Entertainment. Künstlerischer Leiter: Tim Etchells. Kreiert und performt von: Robin Arthur, Nicki Hobday, Jerry Killick, Richard Lowdon, Cathy Naden und Terry O’Connor. Mit Input von: Claire Marshall. Lichtdesign: Nigel Edwards. Bühne: Richard Lowdon. Produktionsleitung: Jim Harrison.

»Out Of Order« ist eine Produktion von Forced Entertainment, in Koproduktion mit Künstlerhaus Mousonturm, Schauspiel Frank­furt, PACT Zollverein Essen, HAU Hebbel Am Ufer Berlin und Gessnerallee Zürich. | Gefördert im Rahmen von »Claiming Common Spaces«, ein Projekt des Bündnisses Internationaler Produktionshäuser, von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. | Präsentiert im Rahmen der intergenerationalen Vermittlungsinitiative des Mousonturms ALL IN – FÜR PUBLIKUM JE­DEN ALTERS, gefördert durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst. 




Die nächsten Vorstellungen: 28. April, 2./3./4./5./15./16./17./18. Mai 2018

Video: THE NOSE (Kalifornien) in 2h:19min:44sec




Two Nineteen Forty Four

On a cold, misty morning in late October 2017, after 11 previous attempts, Brad Gobright and Jim Reynolds broke the standing speed record on The Nose (formerly held by Alex Honnold and Hans Florine) with an unbelievable new time of 2 hours, 19 minutes, and 44 seconds. Watching this as it happened was one of the more incredible spectacles I've ever witnessed; an amazing display of superhuman mastery unlike anything I've seen before...


The Nose ist eine etwa 1000 Meter lange Kletterroute am El Capitan im Yosemite-Tal in Kalifornien (USA). Die Route wurde ursprünglich mit VI, 5.10/A3 bewertet. Die „VI“ entspricht einer alpinen Mehrtagestour im Yosemite Decimal System. Ganz ohne die Verwendung künstlicher Hilfsmittel, also in freier Kletterei, beträgt die Schwierigkeit „5.13b“. Die Route ist bis heute eine der populärsten Felskletterrouten der USA. Die möglichen Biwakplätze werden, in Anlehnung zu hochalpinen Routen, mit Camp bezeichnet. Nach dem vierten Biwakplatz „Camp IV“, einer markanten Plattform unter einem großen Dach, wurde der Klettercampingplatz in Yosemitetal benannt. Etwa auf halber Höhe der Route befindet sich der „El Cap Tower“; dies ist ein etwas von der Wand abstehender Felspfeiler, dessen Gipfelplateau zum Biwakieren verwendet werden kann.[wikipedia]

Donnerstag, 26. April 2018

TAGESZEITUNGEN: Print schrumpft unaufhaltsam, Digital kann ausgleichen


Auf rund 2,6 Millionen verkaufte Exemplare pro Ausgabe kommen die überregionalen Tageszeitungen in Deutschland derzeit. Das geht aus aktuellen Daten der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) für das vierte Quartal 2017 hervor. Anfang des Jahrzehnts waren es noch etwa 1,5 Millionen mehr. Die Auflage der Bild ist beispielsweise gegenüber dem vierten Quartal 2010 um 43 Prozent geschrumpft. Bei Axel Springer dürften sie indes nicht allzu beunruhigt sein, zumindest nicht in finanzieller Hinsicht. Der Axel Springer Verlag schafft es, die Print-Einbußen mit dem Digitalpublishing zu kompensieren, wie ein Blick auf die Geschäftszahlen des Bild-Mutterkonzerns zeigt.

Infografik: Print schrumpft unaufhaltsam | Statista 

Mittwoch, 25. April 2018

Extremistische Propaganda oder vergleichbar radikale Verlautbarungen nehmen bei Facebook zu, obwohl die ISIS eher am Ende ist

(dpa) Allein im ersten Quartal 2018 hat Facebook eigenen Angaben zufolge insgesamt 1,9 Millionen extremistische Beiträge von der Plattform gelöscht oder in wenigen Fällen mit Warnhinweisen versehen, die mit der Terrormiliz „Islamischer Staat“ oder al-Qaida in Verbindung stehen.

Im Vergleich zum letzten Quartal des vergangenen Jahres hat sich die Zahl verdoppelt


„Terrorgruppen versuchen immer wieder, unsere Systeme zu umgehen, deshalb müssen wir uns konstant verbessern,“ heißt es in einem Blogeintrag von Facebook. Zunehmend werden auch zunehmend Beiträge gefunden, die die Software nicht automatisiert erkenne. 

Das Unternehmen veröffentlichte auch seine Definition des Begriffs „Terrorismus“.

Schicksale: Mel, ein Hilfssheriff wurde bei den Aufständen 1967 in Detroit wegen seiner Hautfarbe zum Mörder deklariert, obwohl ein Weißer schoss


Still Here

Dienstag, 24. April 2018

Neunkirchen /Saar: MUSICAL-Highlights


Wust-Backes-Herrmann  (c) Rainer Backes


Musical-Highlights
Kristin Backes, Martin Herrmann und Sebastian Wust

Samstag, 28. April 2018
20 Uhr
Stummsche Reithalle Neunkirchen


Am Samstag, den 28. April, präsentieren Kristin Backes, Martin Herrmann und Sebastian Wust ihr Programm „Musical-Highlights“ ab 20 Uhr in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen.

Kristin Backes (Gesang), Martin Herrmann (Gesang) und Sebastian Wust (Klavier) nehmen die Konzertbesucher auf eine Reise quer durch die schönsten Soli und Duette der Musicalgeschichte mit. Eine Vielzahl an musikalischen Leckerbissen von „West Side Story“ bis zu „Tanz der Vampire“. Aber auch Fans von Pop Klassikern kommen auf ihre Kosten. Zwei mitreißend emotionale Stimmen, abgerundet durch ein einzigartiges Klavierspiel, lassen die Besucher in die Tiefen der Musicalgeschichte eintauchen.

Herrmann begann 1998 mit klassischem Gesangsunterricht und ist aus Bands wie Alive, The New Generation, The Beavers und Stagelife bekannt. Backes hat mit ihren 19 Jahren bereits eine erstaunliche Gesangskarriere vorzuweisen. Angefangen hat es mit dem Bertinchen aus dem Musial Stumm. Es folgten weitere Rollen und mehrere Preise bei Jugend musiziert. Wust studierte an der Hochschule für Musik Saar.

Karten für die Veranstaltung sind zum Preis von 11,50 Euro bei allen Vorverkaufsstellen von Ticket Regional (u. a. bei allen Pressezentren von Wochenspiegel und Saarbrücker Zeitung), unter der Tickethotline 0651 – 9790777 sowie online unter: www.nk-kultur.de/halbzeit erhältlich. Der Preis an der Abendkasse beträgt 13 Euro.

ECM-Nachlese Februar 2018

Descansado – Songs for Films ist der Titel einer musikalischen Reise in die Welt des Kinos: Klaus Gesing und Glauco Venier arrangieren Werke der Filmkomponisten Nino Rota, Michel Legrand, William Walton, Bernard Herrmann und Ennio Morricone neu, Werke, ursprünglich komponiert für Regisseure wie Martin Scorsese, Jean-Luc Godard, Wim Wenders, Norman Jewison, Franco Zeffirelli, Laurence Olivier und andere. Norma Winstone hat für einige dieser Arrangements neue Texte geschrieben. Ihr Trio mit Gesing und Venier wird nun um zwei Gäste erweitert: Um den norwegischen Perkussionisten Helge Andreas Norbakken sowie um den Cellisten Mario Brunelloaus Italien. Norbakken dürfte ECM-Hörern durch Aufnahmen mit Jon Balke, Mathias Eick und Jon Hassel bereits bekannt sein, während sich Brunello mit seiner interpretatorischen Vielseitigkeit vor allem in Kreisen der klassischen und zeitgenössischen Musik hervorgetan hat. Am 18. Februar  wirdDescansado – Songs for Films im Stadttheater Landsberg erstmals live vorgestellt.

Mit Romaria dehnt das Quartett um Andy Sheppard seine musikalischen Erkundungen aus, die es 2015 mit Surrounded By Sea begonnen hat. Auf dem Programm stehen Kompositionen von Sheppard, dazu das titelgebende Stück des brasilianischen Singer-Songwriters Renato Teixeira. Gitarre und Elektronik von Eivind Aarset erzeugen ein improvisationsfreundliches Klima, abgerundet durch die besondere Akustik des Auditorio Stelio Molo RSI in Lugano.

For 2 Akis ist das ECM-Debüt eines Trios mit japanischen, französischen und deutschen Wurzeln betitelt. Schlagzeuger und Bandleader Shinya Fukumori, zugleich Komponist der Band, ist in mehrfacher Hinsicht ein einfallsreicher Musiker: Seine Aufmerksamkeit gilt den Klangfarben, den Details und dem Raum – Qualitäten, die sein Spiel auszeichnen und sich im Farbspektrum seiner freischwebenden Balladen wiederfinden. Für den Tenor-Saxophonisten Matthieu Bordenave und den Pianisten Walter Lang schaffen die Stücke exzellente Entfaltungsräume.

Nach zwei ECM-Alben mit dem Trio Third Reel präsentiert der Schweizer Saxophonist und Klarinettist Nicolas Masson sein Quartett, für das er als alleiniger Komponist tätig ist. Unter dem Namen ‚Nicolas Masson’s Parallels‘ tourt die Gruppe bereits seit einem Jahrzehnt in unveränderter Besetzung. Mit seinen Kompositionen auf dem neuen Album Travelers regt Masson seine Mitspieler zu eigenen schöpferischen Reflexionen an. Inmitten der sich ständig verändernden Landschaften, in denen die vier Gefährten sich bewegen, begegnet man einigen von Colin Vallons schönsten Balladen, den subtilen Einwürfen von Schlagzeuger Lionel Friedli und dem farbenreichen Bassspiel Patrice Morets.

Montag, 23. April 2018

Kino in Deutschland: Deutsche Komödien lassen Kinokassen klingeln


„Fack Ju Göhte 3“ sorgt aktuell an deutschen Kinokassen für Furore. Nur zweieinhalb Wochen nach dem Kinostart lockte der dritte Teil der Serie um einen unkonventionelle Aushilfslehrer und seine renitenten Schüler bereits 4,75 Millionen Besucher in die Kinos und ist damit der bis dato erfolgreichste Film des laufenden Kinojahres in Deutschland. Der Erfolg der Komödie mit Elyas M’Barek kommt nicht überraschend, schließlich waren schon die ersten beiden Teile der Serie absolute Kassenschlager.

„Fack Ju Göhte 2“ musste sich im Rennen um den erfolgreichsten Film des Jahres 2015 zwar einem neuen Teil der Star-Wars-Saga geschlagen geben, zählt mit 7,73 Millionen Zuschauern aber dennoch zu den erfolgreichsten deutschen Kinofilmen seit 1966. Der erste Teil hatte 2013 die Jahrescharts angeführt und dabei überraschend sogar den zweiten Teil der dreiteiligen Tolkien-Verfilmung „Der Hobbit“ hinter sich gelassen. Wie die Grafik von Statista zeigt, liegt „Fack Ju Göhte 3“ aktuell auf dem 26. Rang der erfolgreichsten deutschen Kinofilme, könnte jedoch schon bald einen seiner Vorgänger aus den Top 5 verdrängen.


Infografik: Deutsche Komödien lassen Kinokassen klingeln | Statista

Sonntag, 22. April 2018

Hildesheim bietet beste Voraussetzungen für das 31. Bundes.Festival.Film.

Kreative Partner, aktive Filmszene, kurze Wege

Wenn das „Bundes.Festival.Film.“ vom 22. bis 24. Juni 2018 in Hildesheim gastiert, kann das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) als Veranstalter auf eine professionelle, kreative und gut vernetzte Partnerstruktur vor Ort vertrauen. Das dreitägige Festival wird maßgeblich durch die Stiftung Universität Hildesheim als lokaler Kooperationsveranstalter unterstützt.

„Zwischen unserem Institut und dem KJF bestehen schon seit Längerem enge inhaltliche und personelle Verbindungen. So lag es nahe, das Filmfestival gemeinsam in Hildesheim zu veranstalten – zumal es vor allem im Themenbereich ‚Filmvermittlung‘ große Schnittmengen mit unserer Arbeit gibt“, erklärt Dr. Volker Wortmann vom Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur.

Eine der zentralen Aufgaben des Instituts im Vorfeld des Festivals ist die Vernetzung möglichst vieler lokaler Partner, die zum Gelingen beitragen sollen. So konnte bereits eine enge Kooperation mit der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) vereinbart werden. 20 Studierende der HAWK erarbeiten derzeit ein visuelles Erscheinungsbild für das Bundes.Festival.Film. in Hildesheim und eine entsprechende Image- und Werbekampagne.

Wortmann: „Diese Kooperation ist ein Glücksfall für uns. Wir fördern damit einerseits Bekanntheit und inhaltliches Anliegen der Großveranstaltung – sorgen damit andererseits für eine darüber hinausreichende Vernetzung wichtiger Partner vor Ort. Uns eint ein wesentliches Ziel: Medien, insbesondere den Film, als kulturelles und ästhetisches Ausdrucksmittel in seiner ungebrochenen Bedeutung und Wirkung darzustellen. Im Kontext des bevorstehenden Bundes.Festival.Film. geben wir dem Film in Hildesheim eine hoffentlich noch größere Bedeutung. Schließlich ist unserem Institut und der HAWK wichtig, dass der Film eine stärkere Einbindung in die Curricula der Schulen findet.“

Neben der engen Zusammenarbeit mit der HAWK werden zwei Schulen in die Vorbereitung des Festivals einbezogen. Dort sollen bereits im Vorgriff auf 2019, wenn das Festival ein zweites Mal in Hildesheim gastieren wird, eigene Filmproduktionen entstehen, die dann an einem der Filmwettbewerbe teilnehmen.

Das Bundes.Festival.Film., das den Abschluss der Wettbewerbe Deutscher Jugendfilmpreis und Deutscher Generationenfilmpreis darstellt, trifft in Hildesheim auf eine große interessierte Öffentlichkeit. Universität und HAWK hatten bereits frühzeitig für diese Veranstaltung geworben, die erstmals in Niedersachsen stattfindet.

„Nicht zuletzt aufgrund eines vielfältig kulturell interessieren Publikums und der kurzen Wege zwischen den Veranstaltungsorten rechnen wir mit einer hohen Resonanz in der Bevölkerung – insbesondere unter den Studierenden. Zudem sind alle Vorstellungen und Diskussionsrunden öffentlich und kostenfrei zugänglich. Ich bin sicher, dass das Festival eine großartige Gelegenheit sein wird, filmbegeisterte Menschen zusammenzubringen“, so Wortmann.

Samstag, 21. April 2018

Fantasien zur Nacht (Video): The Naked And Famous - The Sun





The Naked And Famous - The Sun 

Kino in Deutschland: Die erfolgreichsten Kinofilme 2017


„Fack Ju Göthe 3“ ist der erfolgreichste Film des Jahres 2017 in Deutschland. 5,9 Millionen Besucherinnen und Besucher lockte der Film in die Kinos und spielte damit stolze 51,4 Millionen Euro ein. Damit liegt der dritte Teil der Trilogie rund um den Schulwahnsinn an einer Gesamtschule deutlich vorne.

Zum Jahresende aufholen konnte der neue Star Wars-Film mit 4,4 Millionen Besuchern - bei einem Kinostart nur drei Wochen vor Jahresende ein stolzes Ergebnis. Das Einspielergebnis liegt dabei knapp über dem des Erstplatzierten, wie die Grafik von Statista zeigt.

„Ich – Einfach unverbesserlich 3“ sorgte für 4,6 Besucher an den Kinokassen und einen Umsatz von 37,9 Millionen Euro. Insgesamt haben dritte Teile von Filmreihen im vergangenen Jahr für Begeisterung bei den Zuschauern gesorgt: Der dritte Teil von „Fifty Shades of Grey“ liegt mit 3,4 Millionen Besuchern und einem Umsatz von 30,8 Millionen Euro auf dem vierten Platz, des Rankings.

Die erfolgreichsten Filme des vergangenen Jahres sind allesamt Hollywood-Produktionen. Lediglich bei Fack Ju Göthe handelt es sich um eine deutsche Produktion – die sich aber immerhin den ersten Platz sichert.


Infografik: Die erfolgreichsten Kinofilme 2017 | Statista 

Freitag, 20. April 2018

Fantasien zur Nacht (Video): OwnTheMorning - Dancing




#OwnTheMorning - Dancing

Oper Frankfurt a.M.: DAS RHEINGOLD

v.l.n.r. Judita Nagyová (Wellgunde), Katharina Magiera (Flosshilde),
Elizabeth Reiter (Woglinde) und Jochen Schmeckenbecher (Alberich)
(c) Barbara Aumüller



DAS RHEINGOLD
RICHARD WAGNER 1813-1883
Vorabend zum Bühnenfestspiel Der Ring des Nibelungen
Text vom Komponisten

Uraufführung am 22. September 1869, Königliches Hof- und Nationaltheater, München
Erste Aufführung als Teil von Der Ring des Nibelungen am 13. August 1876, Festspielhaus, Bayreuth
Premiere in Frankfurt vom 2. Mai 2010

Mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführung jeweils eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung im Holzfoyer


Musikalische Leitung  Sebastian Weigle
Regie  Vera Nemirova

Wotan  James Rutherford
Donner  Brandon Cedel
Froh  AJ Glueckert
Loge  Kurt Streit
Alberich  Jochen Schmeckenbecher
Mime  Michael McCown
Fasolt   Alfred Reiter
Fafner  Andreas Bauer
Fricka  Claudia Mahnke
Freia  Sara Jakubiak
Erda  Tanja Ariane Baumgartner
Woglinde  Elizabeth Reiter
Wellgunde  Judita Nagyová
Flosshilde  Katharina Magiera

Frankfurter Opern- und Museumsorchester


Im Frühherbst des Jahres 1853 hatte Wagner beim Anblick des Meeres »die Empfindung, als ob er in ein stark fließendes Wasser versänke«. Das Rauschen dieses Wassers »stellte sich bald im musikalischen Klange des Es-Dur-Akkordes dar, welcher unaufhaltsam in figurierter Brechung dahinwogte«. 140 Takte währt die Invention über den Es-Dur-Dreiklang am Beginn des Vorspiels zur Tetralogie Der Ring des Nibelungen. Wagner simulierte hier den Vorgang der Weltschöpfung und wollte im Rheingold, dem Anfang und dem Ende von allen Dingen buchstäblich auf den Grund gehen. Ursprünglich sollte der Vorabend Raub des Rheingoldes heißen. Der Ring, den der Nibelung Alberich aus dem Rheingold schmiedet, verschafft demjenigen die Macht über die Welt, der sich bereit zeigt, auf die Liebe zu verzichten. Da Alberich von den Rheintöchtern, welche den leuchtenden Schatz bewachen, nicht die erhoffte Zuneigung bekommt, raubt er das Gold, verflucht die Liebe und später auch jenen verhängnisvollen Ring, der ganz am Ende, am Schluss der Götterdämmerung, im Rhein versinkt. Der Regisseurin Vera Nemirova ging es in ihrer hochgepriesenen Arbeit um eine Darstellung des Werkes als Parabel auf die menschliche Zivilisation. Deren Scheitern ist nicht durch die in den Elementen Wasser, Feuer, Erde, Luft dargestellte Natur verursacht, sondern des Menschen eigene Schuld.

Highlight in Frankfurt: OPER FÜR KINDER

OPER FÜR KINDER
Kinder ab 6 Jahren erleben im Holzfoyer kindgerechte Bearbeitungen bekannter Opern. Mit einer Handvoll Sängern, einem Pianisten und einem Puppenspieler verzaubern wir kleine und große Zuschauer, öffnen Ohren, Augen und Herzen und regen zum Mitmachen an.


LA CENERENTOLA / ASCHENBRÖDEL



   

13.30 Uhr
Holzfoyer

8 Euro Kinder, 15 Euro Erwachsene


Aufruf auf Change.org: Problemfall Psychiatrie




Am eigenen Leib konnte Uwe Hauck erfahren wie es sich anfühlt, plötzlich nicht mehr alle Freiheiten zu haben. 5 Tage verbrachte er nach einem Suizidversuch in der geschlossenen Station. Das und die Erkenntnis, dass ein Verschweigen der Krankheit ihn erst dahin geführt hatte, nahm er zum Anlass, sich zu outen und offen über seine psychische Krankheit zu sprechen.

Auf Change.org protestiert er gegen das geplante Bayerische Psychiatriegesetz. Ministerpräsident Markus Söder soll den Entwurf stoppen und anpassen.


Der Entwurf für das Gesetz macht ihn fassungslos. Patienten sollen bei der Polizei gemeldet und Daten fünf Jahre gespeichert werden. Listen von psychisch Kranken zu erstellen und über Jahre den Behörden zur Verfügung zu stellen stigmatisiert bereits geheilte und entlassene Patienten noch zusätzlich und stellt eine massive Einschränkung im Bezug auf den weiteren Alltag dar.


Dieses Gesetz erzeugt das Bild von psychisch Kranken als jemanden, der potentiell gefährlich sein könnte. Was natürlich sein kann, je mehr psychische Erkrankung/Behinderung mit krimineller Denk- und Handlungsweise zusammentreffen. Im Drogenbereich kommt das sehr häufig vor. Oder wenn Kandidaten aufgrund ihrer Sozialisation zu Gewalt neigen. Wenn jemand in die Psychiatrie kommt, will er dennoch nicht wie ein potentieller Straftäter behandelt werden, das ist völlig klar. Kommt er jedoch mit Vorbelastungen und wegen einschlägiger Handlungen in die Psychiatrie ist es sogar ratsam, ihn nicht aus den Augen zu verlieren, weil Wiederholungstaten anstehen können. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird man in demokratisch gesinnten Umfeldern harmlose psychisch Kranke nicht erkennungsdienstlich oder gar wie Straftäter behandeln.

Melderegister ohne Differenzierungen wecken jedoch unheilvolle Erinnerungen, wenn sie denn in dieser Form erstellt würden.


Hauck fährt mit Mitinitiatorin Kristina zu öffentlichen Anhörungen des Bayerischen Landtags, betreibt Öffentlichkeitsarbeit für seine Sache und freut sich über Mitstreiter.
Zurzeit haben die beiden das Ziel 75.000 Unterschriften zu erreichen. Wer mit seiner Unterschrift helfen will, dieses Ziel zu erreichen, kann das hier machen:


Unterschreiben Sie diese Petition mit einem Klick


"Die allermeisten psychisch kranken Menschen sind weder gefährlich noch Straftäter. Wir erleben in Bayern gerade, wie durch ein scheinbar wohlwollendes Gesetz, psychisch Kranke unter Generalverdacht gestellt werden.

Es werden sich noch weniger Menschen Hilfe suchen, diejenigen wenigen Gefährder werden auf keinen Fall den Fehler begehen, sich behandeln zu lassen und die überwältigende Mehrheit der potentiellen Patienten wird sich zweimal überlegen, ob sie sich in die Gefahr begibt, nur weil psychisch krank aller Freiheiten beraubt zu werden.

Psychisch kranke Menschen brauchen Hilfe, jemandem, dem sie vertrauen können, nicht die Angst im Nacken, weil jemand meint, man wäre auffällig, weggesperrt zu werden.

Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass jeder psychisch Kranke wohlwollend behandelt wird. Es besteht das große Risiko, dass durch die Angst vor Stigmatisierung betroffene Patienten den Gang zum Therapeuten oder in die Klinik meiden und dadurch behandelbare psychische Krankheiten verschleppt und dadurch chronifiziert werden.

Hier alle psychisch Kranken unter Generalverdacht zu stellen ist kontraproduktiv.

Ich selbst war in drei psychiatrischen Einrichtungen, habe dort zu keiner Zeit irgendwelche Gefährdungen durch andere Patienten erlebt, vielmehr Menschen, die auf Vertrauen, Offenheit und Entstigmatisierung hoffen. In meinen Vorträgen und Gesprächen begegne ich immer wieder Menschen, die Angst haben, sich Hilfe zu suchen, aus Angst vor dem Stigma und der gesellschaftlichen Ablehnung. Listen von psychisch Kranken zu erstellen und über Jahre den Behörden zur Verfügung zu stellen, stigmatisiert bereits geheilte und entlassene Patienten noch zusätzlich und stellt eine massive Einschränkung im Bezug auf den weiteren Alltag dar.

Wir fordern eine tiefgehende Überarbeitung des Gesetzestextes, um insbesondere die Behandlung und Hilfe für psychisch Kranke und die bessere Versorgung von Kliniken und Personal zu gewährleisten.

Der Fokus eines solchen Gesetzes muss auf Hilfe und der Grundannahme fußen, dass die überwiegende Mehrheit der psychisch Kranken keinerlei Gefahr für ihr Umfeld darstellt, was auch durch verschiedene Experten wiederholt bestätigt wurde."

Donnerstag, 19. April 2018

Wertvoller Elektroschrott: 124 Mio. Alt-Handys in der Schublade


Die Bundesbürger horten in ihren Schränken und Schubladen 124 Millionen Alt-Handys und-Smartphones. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Digitalverbandes Bitkom hervor. 2010 waren es lediglich 72 Millionen, wie die Grafik von Statista zeigt. Aktuell hätten 80 Prozent der Befragten mindestens ein unbenutztes Gerät zuhause, bei 59 Prozent sind es sogar zwei oder mehr abgelegte Handys oder Smartphones. 

Bitkom weist darauf hin, dass alte oder defekte Geräte nicht im Hausmüll entsorgt werden dürfen, sondern in kommunalen Abfallsammelstellen abgegeben werden müssen. Aber auch alle großen Mobilfunkunternehmen nehmen Altgeräte zurück. Die Geräte enthalten wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber, Palladium und Kobalt, weshalb sie in jedem Fall recycelt werden sollten.




Infografik: 124 Mio. Alt-Handys in der Schublade | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Mittwoch, 18. April 2018

Video: Noch am Leben (Erlebnisse einer Auschwitz-Überlebenden)




Noch Am Leben (Still Alive)


Haunted from the beginning to the very end, Noch Am Leben/ Still Alive is the story of a woman’s recollection of her mad Holocaust survivor great aunt.
Through the ghetto to cradling her dying sister, Eva Nagler left her mind on the beaches of the Baltic Sea during one of the largest death marches of WWII. Being only one of only a handful of survivors out of tens of thousands, we see vignettes of her perspective- distorted, romantic and affected by the muffled memories.
Narrated by her great-niece, the story captures a snapshot of the cold reality of war and its terrible lingering aftermath.
Vom Anfang bis zum Ende erlebt, ist Noch Am Leben die Geschichte der Erinnerung einer Frau an ihre verrückte Großtante, eine Holocaust-Überlebende.

Durch das Ghetto und weiter laufend, um ihre sterbende Schwester zu wiegen, ließ Eva Nagler während eines der größten Todesmärsche des Zweiten Weltkrieges an den Ostseestränden des Baltikums ihren Verstand zurück. Als eine von nur einer Handvoll Überlebenden von Zehntausenden Marschierenden sehen wir Vignetten ihrer Perspektive - verzerrt, romantisch und von den gedämpften Erinnerungen betroffen.

Von ihrer Großnichte erzählt, fängt die Geschichte eine Momentaufnahme der kalten Realität des Krieges und seiner schrecklichen Nachwirkungen ein.

A film by Anita Lester
Music by Benjamin Riley
Additional narration by Eva Nagler, taken from the Spielberg Holocaust archives
Funded by The Jewish International Film Festival


A Broken Wing Films short


Dienstag, 17. April 2018

Spitzenautos: PORSCHE - ein Gang durchs Museum in Stuttgart




モーターヘッド MotorHead.jp // Porsche Museum 

Neues von ECM: Rousilvo von Dine Doneff

Rousilvo
Dine Doneff


A polyphony of seven women’s voices, interspersed with extracts from numerous authentic field recordings, complete a narration of expanding rhythmic and melodic forms. Rousilvo is the old, Slavic name of the village of Xanthogeia, in north-western Greece. The village’s name, and its Slav-Macedonian speaking community, fell victim to the policy of the Greek state to forcibly “Hellenize” the land and its people.... Learn more

Montag, 16. April 2018

Wie war's bei Tahnee in Neunkirchen / Saar?

Tahnee                       (c) Stefan Vieregg

Ja, Tahnee war in Neunkirchen: tatsächlich. Vorher nie gehört und dann verstanden, warum so viele über sie schweigen. Sie fällt so wahnsinnig aus dem Rahmen. Erstens ist sie lepsisch bzw. wepsisch, und das kracht schon mal überall (noch). Bald haben sich die meisten dran gewöhnt, und die Akzeptanz steigt allgemein. Das liegt daran, dass Sex unter Frauen einfach schöner ist als unter Männern, oder? Vor allem, wenn nur ein Mann dabei ist. Jetzt sind aber die meisten Wepsen gar nicht so hübsch. Fragt sich, ob man da mal eine Umfrage machen müsste. Und Tahnee ist zweitens ehrlich und pflegt eine krasse Sprache: Es gibt jede Menge dumme Fotzen, die sich niemals ändern werden, daher eigentlich nur die Zunft beleidigen.

Jedenfalls Tahnee erzählt von ihren verschiedenen Outings, bei den Eltern, die ganz entsetzt waren, Mama am Weinen, und völlig überzeugt, dass ihre Tochter sich niemals um Mülltonnen kümmern würde. Das kleinbürgerliche Kolorit geht weiter bei den Nachbarn in dem Dorf an der holländischen Grenze. Nur gut, dass man schnell rüberwitschen kann, weil die Holländer vieles doch entspannter sehen. Und bei den Schwiegereltern, die genau das Gegenteil veranstalteten, sie versuchten einen Loveparade-Abend daraus zu machen und waren für sich betrachtet dann auch anstrengend. Kompliziert wird es, wenn Lepsentum mit Flüchtlingen zusammentrifft, jedenfalls in der Optik nach außen. Denn die eine Freundin war eine Iranerin, die verzweifelt ausrief, dass sie nichts mit den Flüchtlingen zu tun hätte, schon viel länger da sei. Was keinen interessierte. Auch Freundinnen bringen ein beträchtliches Repertoire an Reaktionen, die allesamt von der wuseligen Comedian gespielt werden, mit Akrobatik, Dialekten, strammem Führerton und typischen temporären Ausschmückungen.


Tahnee                       (c) Stefan Vieregg
Jede Menge Witze, Kalauer, Parodien, Spott, Albernheiten und Proben ihrer sehr beachtlichen Stimme, zwischendrin alles Mögliche, fast keine Wepsen mehr, bevor dann drittens eine weitere Hauptnummer mit dem Recommandeur kam. Und davon hat sie auch verdammt viel. Sie lädt ein zum Mitfahren, Genießen, Schwindligwerden und dreht die Zuschauer ganz schnell im Kreis mit ihren Gags. Als Anpreiserin, Ausruferin der neuen Lebensart macht sie Frauen Mut, es ohne Männer zu versuchen. Sie stellt die Stimmung her, begleitet alles mit lustigen Sprüchen, animiert zum Mitmachen und Ausgelassensein. So ist es nicht nur die TV-Night-Wash-Bühne, die sie zurzeit leitet, auf der sie zu Hause ist, sondern sie passt neben allen Veranstaltungshallen auch in Reithallen wie in Neunkirchen, in Schaubuden, Panoptiken, Varietés, Abnormitäten-Shows und Zauberbuden. Übertreibung, volkstümlich-derber Ton und deftig-obszöner Humor sind vorhanden, weswegen sicher bald weitere Engagements in einschlägigen Shows kommen werden. Tanzt sie dabei vor der Örtlichkeit des Auftritts und vor der Aufführung herum, um Sie als Anheizerin hineinzuanimieren, wäre das ein konsequenter weiterer Schritt. Jedenfalls war das Echospiel als Recommandeurin am Ende auch sehr unterhaltsam und hat doch vieles geklärt.

Warten wir einmal ab, was sie uns noch präsentieren wird bei ihrem nächsten Besuch.