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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 12. Januar 2016

Haushalt 2016 des Bezirkstags Pfalz

Der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder (vorne) 
präsentierte den Bezirkstagsmitgliedern den 
Haushalt 2016 für den Bezirksverband Pfalz 
und seine Einrichtungen.

Bezirksverband Pfalz auf dem Weg ins Jubiläumsjahr
Bezirkstag Pfalz verabschiedet Haushalt für das Jahr 2016

In seiner Sitzung auf dem Hambacher Schloss bei Neustadt an der Weinstraße hat der Bezirkstag Pfalz den Haushalt 2016 für die Einrichtungen des Bezirksverbands Pfalz einstimmig bei einer Enthaltung verabschiedet. Die Arbeit des Bezirksverbands Pfalz und seiner Einrichtungen sei von großer Bedeutung für die Region, erläuterte Wieder in seiner Haushaltsrede. Allerdings ergänzte er im Hinblick auf das anstehende 200-jährige Jubiläums des Bezirkstags Pfalz: „Verdienste in der Vergangenheit sind nichts, worauf man sich ausruhen darf. Wir möchten das Jubiläum auch feiern, um aufbauend auf den Erfahrungen zu untersuchen, was sich bewährt hat und was zu tun ist, um zukunftsfähig zu bleiben“. Er stelle sich vor, so der Bezirkstagsvorsitzende, dass Ergebnisse zahlreicher Gespräche und Workshops im Bezirksverband Pfalz und in der Region in einem Positionspapier „Bezirksverband Pfalz 2025“ münden. Er regte zudem ein Treffen und einen stärkeren Austausch der Kulturbeauftragten der pfälzischen Städte und Landkreise an, „denn wir als Bezirksverband Pfalz haben zum einen die Verpflichtung, zum anderen aber auch die Befähigung Kultur zu bereichern und stärker zu vernetzen.“

Wieder stellte auch die Höhepunkte der Feierlichkeiten zum 200-jährigen Bestehen des Bezirkstags Pfalz vor, die mit dem Festakt auf dem Hambacher Schloss am 24. September und dem Pfalzfest rund um den Speyerer Dom am 25. September an Orten stattfänden, welche symbolisch für die bedeutende Geschichte der Region stünden. Einstimmig beschloss der Bezirkstag Pfalz die Auslobung eines „Friedenspreises des Bezirksverbands Pfalz“ zum Jubiläumsjahr 2016. Die Auszeichnung soll mit 5.000 Euro dotiert sein und in einer Zeit zahlreicher Umbrüche und Krisen in der Welt ein regionales Zeichen für Toleranz, Nächstenliebe und Friedensstiftung setzen. Der Vertrag zur Kooperation zwischen dem Bezirksverband Pfalz und der Stadt Frankenthal, der die gemeinsame Verwirklichung eines Erweiterungsbaus für das Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation und das benachbarte Karolinengymnasium regelt, wurde ebenfalls einstimmig beschlossen.

Das Gesamtvolumen des Haushalts beträgt im kommenden Jahr 93,1 Millionen Euro (gegenüber 91,7 Millionen Euro im Vorjahr). Von den Ausgaben des Bezirksverbands Pfalz fließen 35,7 Millionen Euro in Schulen, 30,1 Millionen Euro in die Kultur, 19,4 Millionen Euro in die Landwirtschaft und 8,2 Millionen Euro in sonstige Bereiche. Der Regionalverband trägt die Verantwortung für zwölf eigene Einrichtungen; an weiteren neun Institutionen ist er beteiligt.

Die Kosten für den laufenden Betrieb der Einrichtungen ohne Investitionen betragen im nächsten Jahr 88,2 Millionen Euro. Für seine gut 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rechnet der Bezirksverband Pfalz mit Personalkosten in Höhe von 54,8 Millionen Euro. Zu den kosten-, weil personalintensivsten Einrichtungen des Bezirksverbands Pfalz gehören das Pfalztheater in Kaiserslautern mit 22,3 Millionen Euro, das Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation in Frankenthal mit 21,5 Millionen Euro und die Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern mit 11,8 Millionen Euro.

An Gesamterträgen rechnet der Bezirksverband Pfalz mit 82,2 Millionen Euro. Durch den Betrieb seiner Einrichtungen erwirtschaftet er voraussichtlich 21,8 Millionen Euro, zudem erhält er für das Pfalztheater Zahlungen vom Land und von der Stadt Kaiserslautern in Höhe von 12,2 Millionen Euro; das sind zusammen 41,4 Prozent seiner Einnahmen. Darüber hinaus erhält er 23,5 Millionen Euro durch Zuweisungen des Landes (28,6 Prozent), 18,8 Millionen Euro über die Bezirksverbandsumlage (22,9 Prozent) und 5,8 Millionen Euro durch den Gewinnanteil aus dem Pfalzwerke-Aktienkapital (7,1 Prozent). Auch 2016 bleibt der Umlagesatz unverändert. „Damit sind wir der einzige umlageberechtigte Verband, der seine Umlage seit 15 Jahren nicht erhöht hat“, erklärte Wieder.

Für Neu- und Umbauten, Instandhaltung und Modernisierung an seinen Gebäuden sowie für den Erwerb von Investitionsgütern stellt der Bezirksverband Pfalz im neuen Jahr 2,3 Millionen (im Vorjahr 2,5 Millionen Euro) zur Verfügung. Zu den größten Projekten gehört die Generalsanierung am Wirtschaftsgebäude des Pfalzinstituts für Hören und Kommunikation (PIH) in Frankenthal, wofür 925.000 Euro zur Verfügung stehen. Ebenfalls am PIH steht die Sanierung des Internatsgebäudes A an, die eine halbe Million Euro kostet. Die Planungskosten für den Schulneubau schlagen mit 300.000 Euro zu Buche.


Mit Zuschüssen in Höhe von 207.150 Euro unterstützt der Bezirksverband Pfalz auch im kommenden Jahr wieder Institutionen und Projekte in der Pfalz. Dabei fließen etwa 121.575 Euro in die Kultur- und Heimatpflege*, 72.575 Euro in den Fremdenverkehr, 10.000 Euro in die Jugendförderung sowie 3.000 Euro in Maßnahmen der Landschaftspflege und des Naturschutzes. Weitere 25.000 Euro sind für die Gedenkarbeit des Bezirksverbands Pfalz vorgesehen. 38.400 Euro stehen schließlich für die Verleihung der Pfalzpreise zur Verfügung*: Ausgelobt werden diesmal der Pfalzpreis für Literatur, der Pfalzpreis für Musik (Sparte Musiktheater) sowie der Pfalzpreis für Bildende Kunst (in der Sparte Graphik/ Fotografie/ Video/ Neue Medien), jeweils als Haupt- und Nachwuchspreis sowie als Lebenswerkpreis.



*Zum Vergleich: 183,3 Millionen Euro werden zusätzlich zu den bereits im Regierungsentwurf Rheinland-Pfalz vorgesehenen 165 Millionen Euro im Flüchtlingsbereich veranschlagt. 158,3 Millionen sind Bundesmittel, 25 Millionen sollen vom Land kommen. Der größte Teil fließt laut der Pläne in den Aufbau und das Personal in Erstaufnahmeeinrichtungen (117 Millionen Euro), 59 Millionen kommen den Kommunen zugute.

Spanien: Segelflug in Ocana (Toledo)



Segelflug in Ocana (Toledo, ES)

Montag, 11. Januar 2016

Nächsten Samstag im MAK Frankfurt am Main: Kuratorinnenführung mit Dr. Sabine Runde Sehen und Lesen

VomVerbergen-Richard-Meier-Dose-Foto-Uwe-Dettmar-MuseumAngewandteKunst
Im Verbergen
Kuratorinnenführung mit Dr. Sabine Runde
Sehen und Lesen
Samstag, 16. Januar 2016, 15 Uhr
Wie können wir Gegenstände zum Sprechen bringen, wie ihre versteckten Botschaften entschlüsseln? Welche Geschichten und Intentionen etwa verbergen sich in einer mittelalterlichen Leinstickerei? Was erzählt eine schlichte Spiegeldose von Richard Meier über das Anliegen des Architekten und Designers?
Unter dem Motto „Ich sehe was, was du nicht siehst“ entspinnt sich ein Rundgang durch die AusstellungVom Verbergen, der überraschende Erkenntnisse bereithält.

Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt am Main

T +49 69 212 31286
F +49 69 212 30703
info@museumangewandtekunst.de
www.museumangewandtekunst.de

Öffnungszeiten
Montag: geschlossen
Dienstag: 10 - 18 Uhr
Mittwoch: 10 - 20 Uhr
Donnerstag - Sonntag: 10 - 18 Uhr

Im regulären Eintrittspreis enthalten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Neues von ECM: John ABERCROMBIE und FOOD





This 3-CD set with recordings from 1978 to 1980, issued in ECM’s acclaimed Old & New Masters series, returns some historically-important material to the catalogue, namely the albums Arcade, Abercrombie Quartet and M. The quartet with Richie Beirach, George Mraz and Peter Donald – John Abercrombie’s first touring band as a leader – was the group in which the guitarist defined some priorities, moving away from a jazz-rock period into a more spacious, impressionistic and original music. Abercrombie and pianist Beirach had a strong musical rapport as improvisers and wrote almost all of the band’s book between them. George Mraz and Peter Donald provided imaginative support. For this edition the recordings – made in Oslo and Ludwigsburg and produced by Manfred Eicher – were remastered from original analog sources.






The British/Norwegian Food duo of Iain Ballamy and Thomas Strønen are joined again by Austrian guitarist and electronics player Christian Fennesz for a new album of powerful grooves, evocative textures and exploratory improvisation, sometimes hypnotically insistent, sometimes turbulent. The project was recorded with engineer Ulf Holand and mixed together with Manfred Eicher – the first time Eicher and Holand have collaborated since Nils Petter Molvaer’s Khmer, almost 20 years ago. Thomas Strønen describes the sound of This Is Not A Miracle as “heavier, dryer, connecting more with how we actually sound live.”



Sonntag, 10. Januar 2016

Neues bei IG Bürger denken mit: Video: Was müssen wir vom praktizierten Islam wissen?, Teil VII

Teil VII
Japan zur Islamisierung Deutschlands
(interessant auch die Anschlusssendung zum Thema: "Japan und die Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte")

im Rahmen der Reihe "Video: Was müssen wir vom praktizierten Islam wissen?"

Teil VI

Teil V
Teil IV
Teil III
Teil II
Teil I


Neues bei IG Bürger denken mit

Vortrag: Paul Watzlawick - Wenn die Lösung das Problem ist




Warum finden Probleme, auf deren Lösung Menschen ihre ganze Kraft konzentrieren, dennoch keine Lösung? Anhand vieler anschaulicher Beispiele vermittelt der Psychoanalytiker und C.G. Jung-Schüler Paul Watzlawick in diesem Vortrag seine Thesen, die heute wie vor 20 Jahren sehr bedenkenswert sind.
In den Achtziger Jahren wurde Professor Dr. Paul Watzlawick durch zahlreiche Bücher wie „Anleitung zum Unglücklichsein", „Irrwege und Umwege", „Vom Schlechten des Guten" oder „Wie wirklich ist die Wirklichkeit" berühmt.

Zur Person Watzlawick:
Paul Watzlawick, geboren 1921, studierte in Venedig Psychologie und Fremdsprachen und promovierte 1949 zum Dr. phil. Von 1951 bis 1954 absolvierte er am am C.-G.-Jung-Institut in Zürich eine Ausbildung zum Psychotherapeuten und Analytiker. 1957 übernahm er einen Lehrstuhl für Psychotherapie in El Salvador.
1960 holt ihn der amerikanische Schizophrenie-Experte Donald Jackson an das Mental Research Institute in Palo Alto/Kalifornien, wo er seither als Forschungsbeauftragter und Psychotherapeut tätig ist.
Ab 1976 lehrte er außerdem als Professor an der Stanford University, an der er heute noch als Emeritus liest. Professor Watzlawicks wissenschaftliche Arbeit gilt vor allem der Erforschung der menschlichen Kommunikation und ihrer Störungen. Als Vertreter des „Radikalen Konstruktivismus" vertritt Watzlawick eine wissenschaftstheoretische Position, die menschliches Wissen um die „Wirklichkeit" mehr oder weniger in Frage stellt.

Ausgewählte Veröffentlichungen Watzlawicks:
- (zus. mit John H. Weakland, und Richard Fisch) Lösungen. Zur Theorie und Praxis menschlichen Handelns. Huber Verlag, Bern, 1974
- Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Wahn, Täuschung, Verstehen. Piper Verlag, München, 1976
- Die Möglichkeit des Andersseins. Zur Technik der therapeutischen Kommunikation. Huber Verlag, Bern, 1977
- Gebrauchsanweisung für Amerika. Piper Verlag, München, 1978
- Die erfundene Wirklichkeit. Wie wissen wir, was wir zu wissen glauben? Piper Verlag, München, 1981
- Anleitung zum Unglücklichsein. Vom Schlechten des Guten. Piper Verlag, München, 1983
- Vom Schlechten des Guten oder Hekates Lösungen. Piper Verlag, München, 1986
- Vom Unsinn des Sinns oder vom Sinn des Unsinns. Picus-Verlag, Wien, 1992
- Wenn du mich wirklich liebtest, würdest du gern Knoblauch essen : über das Glück und die Konstruktion der Wirklichkeit. Piper Verlag, München, 2006

Der Vortrag wurde am 25.02.2007 vom swr ausgestrahlt.

Samstag, 9. Januar 2016

Fantasien zur Nacht: La géométrie et le corps




La géométrie et le corps

Heute im Nationaltheater Mannheim: An und Aus (DSE)

An und Aus (DSE) 
von 
Roland Schimmelpfennig
Premiere am 9. Januar, 20.00 Uhr, Schauspielhaus

An und Aus entstand 2012 / 2013 als Auftragsarbeit für das New National Theatre in Tokyo und verarbeitet die Eindrücke der ersten Japanreise des Autors, aber auch seine Empfindungen zur Nuklearkatastrophe von Fukushima.

Ein kleines Hotel am Hafen. Jeden Montag treffen sich hier Frau Z. und Herr A., Frau A. und Herr Y., Frau Y. und Herr Z. Drei Paare, die sich untereinander betrügen, ohne zu wissen, dass im Zimmer nebenan der eigene Mann, die eigene Frau mit einer anderen, einem anderen im Bett liegt. Denn das Hotel betreten sie immer nacheinander. Der junge Mann mit der Brille, der im Hotel arbeitet, kennt alle Gäste und ihre heimlichen Treffen. Auch er ist verliebt. Aber das Mädchen, das er liebt, arbeitet oben auf dem Berg und kann dort nicht weg. Plötzlich ein kurzes Flackern − Licht aus, Licht an. Ein Moment der Irritation, irgendetwas stimmt nicht. Auf einmal hat Frau Z. zwei Köpfe und Herrn A. fehlt der Mund. Das Herz von Herrn Y. brennt, während Frau A. versteinert. Das Mädchen fährt mit dem Fahrrad durch die Nacht und sucht nach dem Jungen. Was sich im Hotel und draußen abspielt, wird zu einer surrealen Bilderwelt vergrößert. Nichts bleibt, wie es ist.

Roland Schimmelpfennig, geboren 1967 in Göttingen, ist einer der renommiertesten Gegenwartsdramatiker Deutschlands. Für seine Stücke wurde er vielfach ausgezeichnet, u.a. 2010 mit dem Mülheimer Dramatikerpreis für sein Stück Der goldene Drache. Für das Nationaltheater Mannheim schrieb er Das schwarze Wasser (UA), das in der vergangenen Spielzeit von Burkhard C. Kosminski uraufgeführt wurde.

Inszenierung Burkhard C. Kosminski- Bühne Florian Etti - Kostüme Lydia Kirchleitner- Musik Hans Platzgumer- Licht Nicole Berry - Dramaturgie Ingoh Brux - Choreographische Mitarbeit Jean Sasportes

Mit Katharina Hauter, Anne-Marie Lux, Reinhard Mahlberg, Hannah Müller, Ragna Pitoll, Sven Prietz, Fabian Raabe, Stefan Reck

Die nächsten Vorstellungen: 14. und 23. Januar

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Heute in der Frankfurter Oper: DER ROSENKAVALIER

Octavian und Sophie  I  (c) Monika Rittershaus

Erste Wiederaufnahme
DER ROSENKAVALIER
Komödie für Musik in drei Aufzügen von Richard Strauss
Text von Hugo von Hofmannsthal
Mit Übertiteln

Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Inszenierung: Claus Guth
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Orest Tichonov
Bühnenbild und Kostüme: Christian Schmidt
Licht: Olaf Winter
Dramaturgie: Norbert Abels
Chor: Tilman Michael
Choreografie: Ramses Sigl

Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg: Maria Bengtsson
Baron Ochs auf Lerchenau: Karl-Heinz Lehner
Octavian: Jenny Carlstedt
Herr von Faninal: James Rutherford
Sophie: Kateryna Kasper / Louise Alder (14. Februar 2016) u.v.a.m.

Chor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Mit freundlicher Unterstützung der DZ Bank

Die Sicht von Regisseur Claus Guth auf den Rosenkavalier von Richard Strauss (1864-1949) gehört zu den großen Erfolgen der Spielzeit 2014/15 – trotz oder vielleicht auch wegen der ungewöhnlichen Deutung des Werks. Guth sieht die Marschallin nämlich als todkranke Frau, die sich während ihrer Beschäftigung mit dem Phänomen „Zeit“ in letzter Konsequenz auch mit dem eigenen Sterben auseinandersetzen muss. Diese völlig neue Interpretation sorgte für eine belebende Diskussion über ein Werk, welches man gut zu kennen glaubte. So konnte man in einer nach der Premiere am 24. Mai 2015 erschienenen Kritik lesen: „Claus Guth (…) setzt den Rosenkavalier in ein neues Licht, das lange Schatten der Endlichkeit wirft. Konsequent macht er das, berührend und überzeugend.“ Die Tatsache, dass Sebastian Weigle auch diese erste Wiederaufnahme dirigiert, lässt beim Lesen einer weiteren Premierenrezension Freude aufkommen: „Frankfurts Generalmusikdirektor (…) am Pult des Opernorchesters macht seinem Ruf als Strauss-Spezialist alle Ehre. Wie er die Musiker zu einem leichtfüßigen, transparenten und doch farbenglänzenden und sinnlich-flexiblen Parlando-Ton inspiriert, ist beispielhaft.“

Die Feldmarschallin vergnügt sich in Abwesenheit ihres Mannes mit dem jungen Grafen Octavian. Das Schäferstündchen wird jäh von ihrem Vetter, dem Baron Ochs auf Lerchenau, gestört, der seine Heiratspläne mit Sophie von Faninal verkündet und die Feldmarschallin um einen Boten bittet, der seiner Zukünftigen als traditionelles Zeichen seines Antrags eine silberne Rose zukommen lassen soll. Sophie, die Ochs um keinen Preis heiraten will, verliebt sich bei der Rosenüberreichung augenblicklich in Octavian. Mit einer List schafft es dieser später, Ochs bloßzustellen und die Verlobung platzen zu lassen. Die Feldmarschallin macht mit ihrem Verzicht auf Octavian den Weg für die gemeinsame Zukunft der beiden Verliebten frei.

Die Besetzungsliste weist einige neue Namen auf: Die schwedische Sopranistin Maria Bengtsson führte die Partie der Feldmarschallin bereits in der Regie von Oscar-Preisträger Christoph Waltz nach Antwerpen und Gent sowie in einer anderen Produktion nach Valencia. Zuvor debütierte sie 2008/10 an der Oper Frankfurt als Donna Elvira in Mozarts Don Giovanni und kehrte ab 2009/10 als Strauss‘ Daphne an den Main zurück. Zu ihren aktuellen Aufgaben gehören die Gouvernante in Brittens The Turn of the Screw an der Berliner Staatsoper, die Gräfin in Strausas' Capriccio am Theater an der Wien und Donna Anna in Don Giovanni an der Semperoper Dresden. Der österreichische Bass Karl-Heinz Lehner gibt als Ochs auf Lerchenau sein Frankfurter Hausdebüt. Das ehemalige Ensemblemitglied des Theater Dortmund zählt Straussʼ lüsternen Landjunker – neben König Marke in Wagners Tristan und Isolde – zu seinen aktuellen Aufgaben auch an seiner früheren Wirkungsstätte. Aus dem Ensemble der Oper Frankfurt steigen Jenny Carlstedt (Octavian), Neuzugang James Rutherford (Faninal), Kateryna Kasper (Sophie; im Wechsel mit Louise Alder) und Katharina Magiera (Annina) – bis auf Louise Alder allesamt als Rollendebütanten – neu in die Produktion ein. Alle weiteFebruar 2016ren Solistinnen und Solisten aus dem Ensemble, dem Opernstudio und dem Chor der Oper Frankfurt sind mit der Produktion bereits vertraut.

Wiederaufnahme: Samstag, 9. Januar 2016, um 18.00 Uhr im Opernhaus

Weitere Vorstellungen: 15., 24., 30. Januar, 14. Februar 2016 (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren)
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18.00 Uhr.

Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im
Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.


HKW Berlin: Krieg singen

Laibach | © Jørund F. Pedersen

Krieg singen
Konzerte, Performances, Installationen, Expert*innengespräche, Workshops, Filme
Do, 14. Januar 2016 — So, 17. Januar 2016
HKW Berlin
Abendticket je nach Termin 10€/8€ bis 14€/10€
Festivalpass 30€
Filme, Installationen und Panels Eintritt frei


Wie gehen Krieg und Musik zusammen? Beziehungsweise: Wieso gehen Krieg und Musik so gut zusammen? Bei Kriegspropaganda und Kriegshetze und – ganz aktuell – im Soundtrack von bestialischen Mordvideos kommt Musik eine entscheidende Rolle zu. Dem gegenüber steht eine Vielzahl von Musiken, die Frieden und Gewaltlosigkeit beschwört, und so etwas wie musikalische Trauerarbeit. Diese beiden Erzählstränge greift das Festival Krieg singen auf und setzen sie zueinander in Beziehung. In Anknüpfung an die HKW-Programme Krieg erzählen (Februar 2014) und Böse Musik (Oktober 2013) wird in Performances, Konzerten, Installationen, Workshops und Expert*innengesprächen die emotionale Besetzung der Themen Krieg und Frieden mit Mitteln der Musik dargestellt und erforscht. Und: Es geht darum, wie kriegerisch die Musik heutzutage ist, wo doch substanzielle Bestandteile der Aufnahme-, Widergabe- und Übertragungstechnologie – vom Radio über das Magnetband bis zum Vocoder – ursprünglich für militärische Zwecke entwickelt wurden.

Songhoy Blues (c) Promo
Mit Laibach, Milo Rau, Songhoy Blues, Tobago Crusoe and The Kalypso Katz, zeitkratzer mit Svetlana Spajic & Friends, Doan Tri Minh, Victor Gama, FM Einheit mit Andreas Ammer und Alexander Hacke, wittmann/zeitblom, dem Chor der Kulturen der Welt feat. Ari Benjamin Meyers & Hauschka u.a.

Gefühl von Flow (Video): Notaxe (Warrior)




Notaxe (Warrior)

When we’re absorbed by the love of our craft 
we're often carried away by a state of flow. 
For Philip, this happens when he rides saddle buck. 
His experience is informed by his Cheyenne heritage.
Music by, Vonavi vonavimusic.com

Freitag, 8. Januar 2016

Fantasien zur Nacht (Video): Rock Identity



Rock Identity de Katalin Patkaï

Workshop in Berlin: Wie können sich Geflüchtete im Netz selbst organisieren?

Refugee-Hackathon | © Lionel-Kreglinger/Berlin 2015
HKW Berlin, Do 3.–Sa 5.3.

Zivilgesellschaft 4.0
Wie können sich Geflüchtete im Netz selbst organisieren?

Call for Projects bis zum 1. Februar
Auf Deutsch und Englisch, Teilnahme kostenlos
Facebook-Event


Geflüchtete sind digitale Vorreiter: Smartphones und Social Media sind für die Flucht ebenso wie für den Alltag in der neuen Heimat wesentlich. Auch für die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe sind digitale Instrumente von zentraler Bedeutung. In jüngster Zeit haben Projekte wie die Plattform www.arriving-in-berlin.de gezeigt, wie wichtig das Netz für die Selbstorganisation von Geflüchteten ist. Leider auch für Flashmobs. Also aufgepasst, wer da was schreibt und will. Auf der Konferenz Zivilgesellschaft 4.0 vernetzen sich die zahlreichen Initiativen und Projekte.

Die Plattform Arriving in Berlin ist Beispiel eines partizipativen Online-Projektes, bei dem Geflüchtete mit Blick auf die eigenen Erfahrungen und Bedürfnisse ihre neue Heimatstadt Berlin kartieren. Die große Resonanz im Social Web auf den Launch der interaktiven Karte macht den Bedarf an Projekten von Geflüchteten für Geflüchtete deutlich. Ähnlich erfolgreich war der erste Refugee-Hackathon, der im Oktober 2015 in Berlin stattfand. Initiiert von Anke Domscheit-Berg, kamen 300 Programmierer und Entwickler in Berlin zusammen und entwickelten 18 Projekte, darunter place4refugees.de und volunteer-planner.org. Die Facebookseite „Moabit hilft!“ ist in Berlin die größte Social Media Plattform, die Geflüchteten das Leben in ihrer neuen Nachbar_innenschaft erleichtern soll. Der Verein Refugees Emancipation e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, Internetcafés in Flüchtlingsunterkünften einzurichten, in denen Geflüchtete sich gegenseitig grundlegende Computerkompetenzen beibringen, um Online-Anwendungen nach den eigenen Bedürfnissen programmieren zu können.

Bei einer dreitägigen Konferenz im Haus der Kulturen der Welt steht die digitale Selbstorganisation der Geflüchteten im Mittelpunkt. Vom 3. bis 5. März 2016 stellen sich bestehende Projekte vor, Workshops loten das Potential von Projekt- und Partnersynergien aus. Die Idee des Hackathons wird weiter geführt, indem Programmierer gemeinsam mit Geflüchteten an notwendigen Tools arbeiten.

In Kooperation mit Asyl-in.de, Chaos Computer Club Berlin e.V., Hackathon, Maptime Berlin, Metrozones


Die Alpen (Video). Rauf und runter

ALPS | down and up

Donnerstag, 7. Januar 2016

Mannheimer Opernhaus: LA JUIVE (Premiere am 10. Januar)

La Juive 
von Fromental Halévy
Premiere am 10. Januar 2016, 19.00 Uhr, Opernhaus
Einführungsmatinee am 3. Januar, 11.00 Uhr, Theatercafe

Die hochdramatischen Ensembles und bravourösen Arien machten dieses Spitzenwerk mit Recht zum weltweit größten Erfolg der französischen Grand Opéra. Meister-Regisseur Peter Konwitschny erzählt hochspannend von der Liebe in Zeiten des Fundamentalismus. Man braucht keinen Opernführer gelesen zu haben, um zu verstehen, wie die von ihrem christlichen Liebhaber verratene Jüdin zur Terroristin wird und was da sonst noch vor sich geht bei diesem Konstanzer Konzil, wo der katholische Adel seinen blutigen Sieg über die Hussiten feiert, während auf der Straße der Mob sich in Pogromen gegen jüdische Nachbarn austobt. Die Oper warnt vor Antisemitismus und zeigt gleichzeitig, wie schnell jede Art von religiösem Dogma zu Hass und Gewalt führt. Das fundamentalistische Klima macht nicht nur die Liebe zwischen Jüdin und Katholik unmöglich, es bringt auch zwei Väter in schlimmste Konflikte. Der Jude Éléazar muss in seiner berühmten Arie „Rachel, quand du Seigneur“ nicht nur erkennen, dass er sein Versprechen, das Kind zu beschützen, nicht halten konnte, sondern auch, dass er selbst und sein religiöser Extremismus es sind, die seine Tochter dem Henker überliefern. Aber auch der Kirchenfürst Brogni kann seinen Vorsatz der christlichen Nächstenliebe nicht auf Dauer einlösen und muss erleben, wie seine Menschlichkeit an seiner politischen Funktion, die ihn immer wieder Todesurteilen zwingt, zerbricht. Nur einmal scheint kurz Hoffnung auf – wenn sich im Gefängnis zwei Frauen, die eigentlich Rivalinnen sind, gegen die Grausamkeit der Welt verbünden. Mit ihrer tiefen Auslotung der Charaktere und der aktionsreichen Tragik wie Komik sinnlich erfahrbar machenden Spielweise garantiert diese dichte Inszenierung ein Musiktheater-Erlebnis der Extraklasse.

Es inszeniert Peter Konwitschny, einer der wichtigsten und streitbarsten Regisseure des internationalen Musiktheatergeschehens der letzten Jahrzehnte. Mit seinen Inszenierungen hat er Maßstäbe gesetzt und kontroverse Diskussionen ausgelöst. Peter Konwitschny erhielt 1988 den Kunstpreis der DDR, 1993 den Konrad-Wolf-Preis der Berliner-Akademie der Künste, 1997 das Bundesverdienstkreuz, 2005 den Berliner Theaterpreis und 2007 den Preis des Internationalen Theaterinstituts. Er war fünfmal „Regisseur des Jahres“ (Opernwelt). Mit La Juive ist erstmals eine Regiearbeit Peter Konwitschnys am Nationaltheater Mannheim zu sehen.

Eine Koproduktion des Nationaltheaters Mannheim mit dem Kunsthuis Opera Vlaanderen (Belgien)

Mit freundlicher Unterstützung von Deloitte

Musikalische Leitung Alois Seidlmeier- Inszenierung Peter Konwitschny - Bühne und Kostüme Johannes Leiacker- Licht Manfred Voss- Konzeptionelle Mitarbeit und Dramaturgie Bettina Bartz - Produktionsdramaturgie Antwerpen/Gent Luc Joosten - Dramaturgische Betreuung Mannheim Merle Fahrholz - Chor Francesco Damiani

mit Astrid Kessler / Ludmila Slepneva (Rachel) - Roy Cornelius Smith / Zurab Zurabishvili (Eléazar) - Andreas Hermann / Juhan Tralla (Léopold) - Vera-Lotte Böcker / Estelle Kruger (Princesse Eudoxie) - John In Eichen / Sung Ha (Cardinal de Brogni) - Joachim Goltz / Jorge Lagunes (Ruggiero)

Chor, Orchester und Statisterie des Nationaltheaters Mannheim

die nächsten Vorstellungen: 12. (B-Premiere) , 20., 28. Jan., 5. Feb.


www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Reunion: 167 Jahre Befreiung von der Sklaverei


We are free 

167. Jahrestag der Befreiung von der Sklaverei auf Reunion,  Indischer Ozean.
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167th anniversary of slavery abolition act in Reunion Island, Indian Ocean.
20th of december 2015.
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167 ème anniversaire de l'abolition de l'esclavage.
Défilé de la fet kaf à Saint-Denis, le 20 décembre 2015, 
Musique : Alain Péters (encore) / Images : Romain Philippon

Mittwoch, 6. Januar 2016

Highlights der Frankfurter Oper im Januar 2016

Samstag, 9. Januar 2016, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Erste Wiederaufnahme
DER ROSENKAVALIER
Komödie für Musik in drei Aufzügen von Richard Strauss
Mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle; Regie: Claus Guth
Mitwirkende: Maria Bengtsson (Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg),
Karl-Heinz Lehner (Baron Ochs auf Lerchenau), Jenny Carlstedt (Octavian),
James Rutherford (Herr von Faninal), Kateryna Kasper / Louise Alder (Sophie),
Barbara Zechmeister (Marianne Leitmetzerin), Peter Marsh / Michael McCown (Valzacchi),
Katharina Magiera (Annina), Thomas Faulkner (Ein Polizeikommissär),
Michael McCown / Peter Marsh (Der Haushofmeister bei Faninal), Franz Mayer (Ein Notar),
Hans-Jürgen Lazar (Ein Wirt), Mario Chang (Ein Sänger) u.a.
Weitere Vorstellungen: 15., 24., 30. Januar, 14. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren) Februar 2016
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18.00 Uhr
Mit freundlicher Unterstützung der DZ Bank
Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Samstag, 23. Januar 2016, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot
Premiere / Frankfurter Erstaufführung
LE CANTATRICI VILLANE (AUFSTIEG DER SÄNGERINNEN)
Dramma giocoso in zwei Akten von Valentino Fioravanti
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Karsten Januschke; Regie: Caterina Panti Liberovici
Mitwirkende: Björn Bürger (Don Bucefalo), Jessica Strong / Nora Friedrichs (Rosa),
Michael Porter (Carlino), Karen Vuong (Agata), Thomas Faulkner (Don Marco),
Maren Favela (Giannetta), Katharina Ruckgaber (Nunziella)
Weitere Vorstellungen: 25., 27., 29., 31. Januar, 4., 6., 7. Februar 2016
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 70 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Dienstag, 26. Januar 2016, um 20.00 Uhr im Opernhaus
Konzertmelodramen und Klavierwerke
ANJA SILJA, Rezitation
ANDREJ HOTEEV, Klavier
Werke von Anton S. Arenski, Franz Schubert, Robert Schumann, Franz Liszt,
Peter I. Tschaikowski, Sergei W. Rachmaninow u.a.
Mit freundlicher Unterstützung der Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt / Offenbach
Preise: € 15 bis 95 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Sonntag, 31. Januar 2016, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Premiere / Frankfurter Erstaufführung
STIFFELIO
Oper in drei Akten von Giuseppe Verdi
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Jérémie Rhorer; Regie: Benedict Andrews
Mitwirkende: Russell Thomas (Stiffelio), Sara Jakubiak (Lina), Dario Solari (StankarVincent Wolfsteiner (Raffaele), Alfred Reiter (Jorg), Beau Gibson (Federico di FrenMaria Pantiukhova (Dorotea)
Weitere Vorstellungen: 4., 7., 13., 25., 28. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuunzwischen 3 und 9 Jahren) Februar, 3., 5., 12. März 2016
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Preise: € 15 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Norwegen: Nordhordland


Nordhordland - Norway

Sonntag, 3. Januar 2016

Am Sonntag im MAK, Frankfurt a.Main: GestalterKids + GeräuscheMaler

GestalterKids
Neues Kinderprogramm im Museum Angewandte Kunst
jeden ersten Sonntag im Monat, 15 – 16.30 Uhr

Alles ist möglich: Mit den Ohren sehen, sich in aberwitzige Figuren verwandeln oder den eigenen Namen schreiben – ganz ohne Stift! Die GestalterKids probieren sich aus in der Welt der angewandten Kunst – mit Formen, Farben, Dingen zum Anfassen und Selbermachen. Sie werden zu GeräuscheMalern, ZeitReisenden oder zu Entdeckern von geheimen Schriften und besonderen Buchstabentypen.

Jeder Nachmittag ist einmalig. Immer am ersten Sonntag im Monat, von 15 Uhr bis 16.30 Uhr, sind alle GestalterKids von 5 bis 10 Jahren herzlich willkommen. Einfach vorbeischauen!



GeräuscheMaler
GestalterKids im Museum
Sonntag, 3. Januar 2016, 15 – 16.30 Uhr
Kann man mit den Augen hören? Oder mit den Ohren sehen? Der Künstler Brian Eno malt jedenfalls mit Sound. Seine bunten Videoskulpturen machen nicht nur viel Spaß, sie stellen auch Fragen: Welcher Ton könnte ein Dreieck sein? Und welches Geräusch passt zu welcher Farbe?

Diesen Sonntag werden wir in der Ausstellung Brian Eno. My Life in Light zu Musik-Malern und vertonen eine spannende Geschichte mit selbstgemachten Geräuschen.

Ohne Anmeldung, 3 Euro Workshopgebühr zzgl. 4,50 Euro ermäßigter Museumseintritt.

Wie war's bei DER ZERBROCHENE KRUG von Kleist im Schauspiel Frankfurt?

Max Mayer, Martin Rentzsch, Constanze
 Becker, Nico Holonics, 
Carina Zichner
Foto: Birgit Hupfeld





Ach die Moral, die Bestechlichkeit und der Autoritätsglaube ... Heinrich von Kleist, geboren am 18.10.1777 in Frankfurt an der Oder, hat zwischen 1803 und 1806 im Zuge eines poetischen Wettkampfs zwischen den Schriftstellern Ludwig Wieland, Heinrich Zschokke und ihm selbst eine gesalzene Komödie geschrieben, die zu den bekanntesten Dramen der deutschen Literatur gehört. DER ZERBROCHENE KRUG zeigt einen Richter im Fegefeuer der eigenen Seelennöte, weil er eine Tat richten soll, die er selbst begangen hat. Er zappelt wie ein Fisch an der Angel, ist eigentlich fast in den Regionen des Fegefeuers zu Hause - so verwerflich ist dieser Kerl - und kommt nur durch seine Position, seine Autorität recht weit, bis die Schlinge sich doch zuzieht.

Dass dabei die Justiz sehr schlecht wegkommt macht auch die Radikalität des Gesellschaftskritikers und Reformators Kleist aus, der rastlos und zeitweise von Wahnsinnsattacken getrieben durch die Lande reiste, die preußische Reform weitertreiben wollte. Nach einer stabilen Phase 1792-1799 mit sieben Jahren Soldatendasein studierte er drei Semester u.a. Mathematik und Physik, reiste nach Paris und in die Schweiz, begann 1802 die Arbeiten am ZERBROCHENEN KRUG, wollte 1803 Napoleon gegen England als Soldat unterstützen, arbeitete statttdessen ab 1804 bis 1806 im preußischen Finanzdepartment Königsberg und geriet auf dem Rückweg nach Berlin im Januar 1807 in französische Gefangenschaft. Er landete im Kriegsgefangenenlager Châlons-sur-Marn und wurde im Herbst 1807 wieder entlassen. Dort entstand AMPHYTRION und PENTHESILEA. 1808 schrieb er seine HERMANNSSCHLACHT unter dem Eindruck des Widerstands Spaniens gegen Napoleon. 1809 wollte er eine patriotisch-nationalistische Zeitschrift GERMANIA starten, die sich wegen Kapitulation Österreichs erledigte. Kleist wollte von seinen Dramen leben und bekam finanzielle Probleme, sein Anteil am väterlichen Vermögen war nach 1801 schnell verbraucht, das Einkommen brüchig. 1810 gründete er die BERLINER ABENDBLÄTTER, mit aktuellen Polizeiberichten als Kaufanreiz für die Masse. Das Projekt fiel der Zensur zum Opfer. Auch seine Erzählungen aus dieser Zeit konnten ihn nicht mehr ernähren, sein Drama PRINZ VON HOMBURG wurde bis 1814 verboten. Ohne je eine wirkliche Heimat zu finden, bis auf die im Freitod 1811 am Stolper Loch/Kleiner Wannsee im Südosten von Berlin, wo Kleist seine krebskranke Freundin Henriette Vogel und sich selbst erschoss, wirkt sein Leben hektisch, sprunghaft, sogar paradox - aber auch sehr schöpferisch.

Verblüffenderweise war die erste Fassung des ZERBROCHENEN KRUGS, die 1808 in Weimar unter der Regie unseres werten Goethes uraufgeführt wurde, ein Flop. Die Zuschauer und Presse moserten über das Stück, bezeichneten es als langweilig und lehnten es als abgeschmackt ab. Wahrscheinlich war es auch die Degoutanz seiner Beschreibung, die den Richter Adam auf dem Fluchtweg seiner nächtlichen Tat zum Hosenscheißer karikiert. Nichtsdestotrotz ist Kleists Sprache und Handlungskonstruktion trotz ihrer Verstaubtheit so bissig und witzig, dass sie heute noch einen Abend ohne Langeweile erlaubt. Sein Spott auf Religion und Justiz sucht seinesgleichen.

Oliver Reese am Frankfurter Schauspiel hat ursprünglich zwei Stücke zusammengestellt, die die brüchige Realität der gerichtlichen Wahrheitsfindung in autoritären Zeiten zum Thema hat. Einmal Kleist und einmal Ferdinand von Schirachs TERROR. Am Silvesterabend 2015 konnte man DER ZERBROCHENE KRUG alleine sehen. Das Geschehen in die 60er-Jahre geholt, modernisierte Szenerie, der Inhalt zeitlos und spielbar, solange es Gerichtsverhandlungen gibt und Fehltritte von Richtern möglich sind. Das Stück spielt im Original 1685 im nichtexistenten holländischen Huisum in der Provinz Utrecht. Es setzt die Shakespearsche Tradition des analytischen Dramas im ÖDIPUS fort, Richter Adams Klumpfuß ist hier ein deutliches äußeres Zeichen, denn auch Ödipus hatte einen.

Richter Adam (Max Mayer blutig und hyperaktiv vertuschend auf der moralischen Flucht) ist 
recht ramponiert, ohne Hosen, verkratzt, enorme Verletzungen im Gesicht und auf dem Kopf, so taucht er im Gericht auf. Der Schreiber Licht (Nico Holonics hinterlistig ermittelnd), der auch immer Licht ins Dunkle bringt, ahnt Schlimmes und fragt gleich peinlich nach, was denn das zu bedeuten hätte. Er vermutet Übles. Und so ist es auch. "Ein jeder trägt den Stein des Anstoßes in sich", äußert der Richter und behauptet, er sei wegen eines Alptraumes aus dem Bett gestürzt.
Bettina Hoppe, Carina Zichner, Max Mayer,
Martin Rentzsch

Foto: Birgit Hupfeld

Mir träumt’, es hätt’ ein Kläger mich ergriffen, 
Und schleppte vor den Richtstuhl mich; und ich,
Ich säße gleichwohl auf dem Richtstuhl dort,
Und schält’ und hunzt’ und schlingelte mich herunter,
Und judicirt den Hals ins Eisen mir.


Aber es war etwas ganz anderes vorgefallen. Es braucht einen überraschenden Besuch des Gerichtsrats Walter (Martin Rentzsch erst streng, dann vertuschend um bürgerliche Contenance ringend), der so streng prüft, dass der letztgeprüfte Richter Pfaul sich wegen aufgedeckter Veruntreuung aufhängen wollte, aber gerade noch gerettet wurde, eine aufgebrachte Frau Marthe Rull (Bettina Hoppe als wuterfüllte dauerwellengelockte Amazone der 60ies) mit einem zerbrochenen Krug, das Töchterchen Eve (fassungslose, aber gerechtigkeitsliebende Carina Zichner mit strahlendem Augenblau), das alles ausgelöst, ohne dass sie es wollte, ein scheinbar schuldiger Bauernjunge Ruprecht (geschickt um den heißen Brei herum, bis er fast auspackt: Lukas Rüppel), der aus dem Zimmer Eves rannte, und ein Unbekannter (zunächst "Lebrecht", der Bösewicht und Sündenbock, dann der Teufel) sowie die Zeugin Brigitte (eine russisch gestylte Skandalnudel mit endlos langen Beinen im Stil der 60er Jahre, die den Würdenträger ordentlich auf die Matratze zwingt: Constanze Becker), die schwere Anklage erhebt.


Richter Adam muss einen Prozess eröffnen, weil der Gerichtsrat zusehen möchte, obwohl die Kläger dem Adam sehr bekannt sind und ihn offensichtlich schwer belasten können. Es beginnt ein Winden und Drehen, Aufbrausen und Abwiegeln, Lügen und Betrügen, Drohen mit Zorn und Nachteilen für immer. Und das alles ohne Perücke! Der Gerichtsrat muss des Öfteren einschreiten und um juristische Form bitten, treibt der Adam doch zu Abwegiges. Steht zu Beginn nur eine scheinbare Lappalie: "Seht ihr den Krug? – Oh ja, wir sehen ihn! – Nichts seht ihr, mit Verlaub. Die Scherben seht ihr. Der Krüge schönster ist entzweigeschlagen!", wird später ein schwerwiegendes Vergehen. Das Zertrümmern aller niederländischen Geschichte und Kultur (aufgemalt auf dem Krug) steht hier als ein Zeichen der Zerstörung, die der Richter betrieb. Denn es war der Dorfrichter Adam, der diesen Krug zerbrach, als er aus Eves Kammer floh, weil deren Verlobter Ruprecht hinter ihm her war. Und es war Ruprecht, der ihm mit einer Türklinke diese Wunden beibrachte, weil er Adam beim Koitus mit der Verlobten erwischte. Die Perücke wird nach der Tat von Frau Brigitte aus dem Spalier vor Eves Fenster gefischt ("Jedwedes Übel ist ein Zwilling", bemerkte Adam zum Verlust). Sie desavouiert den Richter als Hosenscheißer, der auf der Flucht in die Hosen macht und ein Denkmal unter einem Baum hinterlässt. Sie hörte zuvor auch Evchen laut rufen. "Was macht er, Niederträchtiger? Ich werde die Mutter rufen!" Auch die Spur ist so eindeutig, der Klumpfuß im Schnee, dass die Pranger sich schon freuen. Aber Brigitte sagt nicht, dass der Richter es war, sondern bezichtigt den Teufel, der mit Gestank an ihr vorbei!


Bettina Hoppe, Carina Zichner, Nico Holonics,
Max Mayer, Martin Rentzsch

Foto: Birgit Hupfeld
Was find ich euch für eine Spur im Schnee?
Rechts fein und scharf und nett gekantet immer,
Ein ordentlicher Menschenfuß,
Und links unförmig grobhin eingetölpelt
Ein ungeheurer klotz’ger Pferdefuß.


War die ganze Zeit erst der Lebrecht der Sündenbock, hier ganz klar korrupt beschlossene Sache zwischen den beiden Justizvertretern beim Gläschen Wein, wird's jetzt sehr eng. Weil alle vor dem Richter letztlich noch kuschen, ging das Spiel weiter. Nur der emporstrebende Gerichtsschreiber Licht verrät und belastet Adam direkt, indem er dessen stinkende Hose als Beweis vorführt und die Lügengeschichten über den Verlust der ehrwürdigen Perücke preisgibt. Richter Adam verurteilt Ruprecht autoritär schleunigst zu Gefängnis, um alles abzuschließen, ihn zum Schweigen zu bringen. Die Wahrheit ist so krass und unvertuschbar, dass bei Reese der Gerichtsrat dieses Mal die Verhandlung stoppt: "Geschlossen ist die Session!" 
Evchen sollte schon früher auf Drängen des Gerichtsrats aussagen, was sie zuerst noch ablehnte, jetzt aber, nachdem der Geliebte hinter Gitter soll, lässt sie die Bombe platzen. Nicht umsonst nimmt sie auf dem Richterstuhl Platz und Adam auf dem Angeklagtensitz. Eve erklärt, Adam habe sie mit einem gefälschten Dokument in die Irre geführt. Ruprecht hätte angeblich ohne Intervention des Richters seinen Kriegsdienst in Ostindien ableisten müssen, was den sicheren Tod bedeutet hätte. Adam bot sich an, Ruprecht davor zu bewahren, als er bei ihr auftauchte, und verschaffte sich so Zutritt zu ihrem Zimmer. Dort sei er zudringlich geworden.

Nachdem das lang Vermutete endlich ausgesprochen ist, lässt der Regisseur den Gerichtsrat Hals über Kopf abreisen, um nicht ein neues Urteil verlangen zu müssen, auch um die Korruptheit der Gerechtigkeit zu zeigen.

Erst als Marthe Rull sich beim Gerichtsrat nach dem Sitz der Regierung in Utrecht erkundigt, weil sie beabsichtigt, den Fall des zerbrochenen Kruges am Hof vorzutragen, ruft Walter aus der Ferne, dass Adam vom Dienst suspendiert sei, Licht eine rühmliche Zukunft vor sich haben werde und alle anderen den Ort nicht verlassen dürften. Kleine Freiheiten der Regie haben den Kleist am Ende deutlicher gemacht und schärfer. Eve und Ruprecht können sich wieder ihrer Liebe zuwenden.

Die Callgirl-Skandale der letzten Jahrzehnte dämmern an diesem Abend mit herauf, die gerissene und teils auch lächerliche Rolle des eigentlichen Schuldigen im Rotlicht zu zeigen. Eve freilich eine sittsame Bürgerstochter, die mit Rotlicht nichts am Hut hat. Dafür Brigitte, 
eine Durchtriebene, die Aufdeckerin des Skandals. Ihre Person verschiebt den Fokus auf die Doppelmoral des Würdenträgers. Kleist ergo modern und spannend, dennoch seine Sprache unberührt gelassen.

Samstag, 2. Januar 2016

Fantasien zur Nacht (Video): How Soon Is Now? Tribute to Kleist

How Soon Is Now?
Klerus, Religion und Nacktheit

Aufgenommen in einer Kirche 
in Staffordshire (GB)

Fantasien zur Nacht: How to dream about love....


How to dream about love...
Shot and Directed by: Chris Blasman 
Model: Kianna Stupakoff 

Vortrag: Paul Watzlawick - Wie wirklich ist die Wirklichkeit?



Dass wir die Welt nicht einfach vorfinden, sondern unsere Welten erfinden, 
ist einer der Grundgedanken des radikalen Konstruktivismus. 

Prof. Dr. Paul Watzlawick, Philosoph und Psychotherapeut, bringt uns diese 
Sichtweise in seinem Vortrag auf wirklich unterhaltsame Weise näher.

Ausstrahlung des Deutschlandradios (Radio Kultur) eines Anfang der 90er 
von Paul Watzlawick gehaltenen Vortrags.


„Man kann nicht nicht kommunizieren."
Paul Watzlawick

Freitag, 1. Januar 2016

Fantasien zur Nacht (Video): Ursula Sensual




Ursula Sensual

Der Januar im Frankfurter Schauspiel

Das Schauspiel Frankfurt eröffnet das neue Jahr mit »Schuld und Sühne« und beschließt damit nach den Produktionen »Der Idiot« und »Dämonen« die Dostojewski-Trilogie. Bastian Kraft setzt den Kriminalroman in Szene und entwickelt klaustrophobische Bilder für Raskolnikows wahnhafte Innenwelt. Nico Holonics spielt den Mörder. Die Premiere findet am 15. Januar im Schauspielhaus statt.

Im Rahmen der Ausstellung »Tuchfühlung – Kostas Murkudis und die Sammlung des MMK« erarbeiten Martina Droste und Katharina Mantel mit Jugendlichen das inklusive Performanceprojekt »Kollektion«. Ausgehend von den Modeentwürfen des renommierten Designers, befassen sich die Spieler mit Zwängen, Konventionen und Selbstinszenierungen. Die Premiere ist am 28. Januar im MMK2.

In dem autobiografischen Roman »Das Jahr magischen Denkens« hat sich die amerikanische Schriftstellerin Joan Didion mit dem Tod ihres Mannes und den Themen Verlust, Einsamkeit und Hoffnung auseinandergesetzt. Therese Willstedt bringt den Text auf die Bühne und zeigt am 31. Januar in der Box ihre erste REGIEstudio-Arbeit.

Vom 14. bis 17. Januar findet das »Festival Fluchtpunkt Frankfurt« im Schauspiel Frankfurt statt. Theatergruppen mit jugendlichen Flüchtlingen sind eingeladen, ihre Projekte zu zeigen und gemeinsam zu diskutieren. Ein ganztägiges Fest mit Vorträgen, Debatten, Musik und Filmen bildet am 16. Januar den Höhepunkt des Programms. Am Abend stellt Navid Kermani sein neues Buch »Einbruch der Wirklichkeit« vor. Und am 17. Januar ist Rafik Schami zu Gast. Er liest aus »Sophia oder Der Anfang aller Geschichten«.

Im Rahmen der philosophischen Reihe »Friedman im Gespräch« diskutiert am 19. Januar Winfried Menninghaus, Komparatist und Gründungsmitglied des Max-Planck-Instituts, mit Michel Friedman über das Thema »Schönheit!«.

Donnerstag, 31. Dezember 2015

Fantasien zur Nacht (Video): Iana Little



Playboy Plus’ Iana Little | Cybergirls

Experimenteller Film: VITREOUS




vitreous | robert seidel | experimental film 2015

Music: THE TIGER LILLIES - Bad blood and Blasphemy [1999]




1- Bad - 00:00
2- Killer - 03:39
3- Car Crash - 07:08
4- Maria - 09:59
5- Start a Fire - 17:20
6- Soho Boy - 19:44
7- Neighbour - 23:12
8- Angel - 24:43
9- XYZ - 27:05
10- Crack Of Doom - 30:43
11- Clown - 33:33
12- Rapist - 36:20
13- Salvation - 38:21
14- Dead Souls - 42:42
15- Swing 'em High - 46:02