Ringvorlesung zur Ausstellung “Generation Pop! …hear me, feel me, love me!
Weltkulturerbe Völklinger Hütte
66333 Völklingen
Telefon: +49 6898 9100100
Beginn: 18.03.2014 19:00 Uhr
Pop ist faszinierend und vielfältig. Pop, das sind die bahnbrechenden Erfindungen und unvorstellbaren Umbrüche der Gegenwart. Pop, das ist Kommunikation und Neuverortung. Pop, das ist die Neuerfindung des modernen Menschen und die Generation Pop ist seine Gefolgschaft.
Pop ist ein Jugendphänomen, mit dessen Hilfe sich die junge Generation seit den 1950erJahren von der Generation der Alten abgegrenzt hat. Ihre Musik, ihre Mode und ihr neues Lebensgefühl bestimmen zunehmend die Menschen. Pop ist der Hüftschwung von Elvis und in der Kunst sehen wir darin die Abkehr von der Abstraktion. Pop ist Beat und Rock and Roll und als universelle Sprache überlagert Pop die kulturellen Äußerungen der westlichen Welt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Die öffentliche Ringvorlesung zur Ausstellung “Generation Pop! …hear me, feel me, love !“organisiert vom Weltkulturerbe Völklinger Hütte - Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur und dem Bachelor Optionalbereich der Universität des Saarlandes, ist dem Phänomen Pop auf der Spur. Musiker, Historiker und Journalisten zeigen die Strategien und Leitbilder des Pop Universums und wie sie unsere Gesellschaft prägen.
Der Eintritt ist frei.
Am 18.03.2014 hält Hollow Skai M.A., freier Journalist, Autor und Musikproduzent einen Vortrag zum Thema "Kulturelle Enteignung durch Aneignung am Beispiel von Punk".
Punk, einst der Inbegriff einer Jugendrevolte, Ausdruck jugendlichen Aufbegehrens und der Versuch, eine neue Lebenshaltung künstlerisch zu realisieren, erlebte im vergangenen Jahr eine unerwartete Renaissance, ausgelöst durch die Ausstellung „Punk – Chaos to Couture“ des New Yorker Met Museums. Von Karl Lagerfeld bis Versace sprang daraufhin jeder Modedesigner auf den Zug auf und entwarf schnell eine eigene Punk-Kollektion, die mit dem Stil dieser einst sozialen Bewegung höchstens noch die Nieten gemeinsam hat. Aber auch sonst bediente sich jeder, der der Punk-Bewegung vor Jahren noch ablehnend gegenüber stand, ihrer Begrifflichkeiten, von der Zeitschrift „Businesspunk“ bis zum CSU-Generalsekretär Markus Söder, der sich im Karneval als Punk verkleidete, und enteignete sie so kulturell, indem er sich ihren Stil und ihren Ausdruck aneignete.