Annette von Droste-Hülshoff (* 10. Januar 1797 auf Burg Hülshoff bei Münster als Anna Elisabeth Franzisca Adolphina Wilhelmina Ludovica Freiin von Droste zu Hülshoff; † 24. Mai 1848 auf der Burg Meersburg in Meersburg) gilt als eine der bedeutendsten deutschen Dichterinnen. Der Todestag jährt sich zum 164. Mal.
Die Droste-Hülshoff wuchs mit ihrer Schwester und zwei Brüdern auf. Musisch und dichterisch zu Hause erzogen, bekam sie 1813 Kontakt zum Bökendorfer Kreis (hessische Romantik), dem auch die Brüder Grimm angehörten. Sie lernte ab 1825 u.a. A. W. Schlegel kennen, auch K. Simrock und ihre später langjährigen Freundinnen Sybille Mertens-Schaaffhausen und Adele Schopenhauer. Nach dem Tod des Vaters zog sie 1826 lebte sie mit ihrer Mutter und Schwester in Rüschhaus. 1836 wurde ihr erster Gedichtband quasi halbanonym veröffentlicht. Ab 1838 nahm sie an einem literarischen Kreis der befreundeten Elise Rüdiger in Münster teil, wo sie Levin Schücking traf, der Freund und Förderer und Herausgeber ihres dichterischen Schaffens wurde. Sie arbeitete in dieser Zeit an der »Judenbuche«. Ab 1841/42 entstand auf der Meersburg, wo sie für ihren Schwager Laßberg die Bibliothek ordnete, der Zyklus »Heidebilder«. Durch Vermittlung Schückings wurde ab 1842 die »Judenbuche« in Fortsetzungen in Cottas Morgenblatt veröffentlicht. 1844 erschien ihr zweiter Gedichtband. Vom Honorar erwarb sie ein Anwesen, ihr »Fürstenhäusle«, in der Nähe von Meersburg. Im September 1846 brach sie, körperlich schon sehr geschwächt, noch einmal von Rüschhaus nach Meersburg auf, wo sie bis zu ihrem Tod lebte. Ihr Werk wurde erst dreißig Jahre später von Schücking herausgegeben.
Die Droste-Hülshoff wuchs mit ihrer Schwester und zwei Brüdern auf. Musisch und dichterisch zu Hause erzogen, bekam sie 1813 Kontakt zum Bökendorfer Kreis (hessische Romantik), dem auch die Brüder Grimm angehörten. Sie lernte ab 1825 u.a. A. W. Schlegel kennen, auch K. Simrock und ihre später langjährigen Freundinnen Sybille Mertens-Schaaffhausen und Adele Schopenhauer. Nach dem Tod des Vaters zog sie 1826 lebte sie mit ihrer Mutter und Schwester in Rüschhaus. 1836 wurde ihr erster Gedichtband quasi halbanonym veröffentlicht. Ab 1838 nahm sie an einem literarischen Kreis der befreundeten Elise Rüdiger in Münster teil, wo sie Levin Schücking traf, der Freund und Förderer und Herausgeber ihres dichterischen Schaffens wurde. Sie arbeitete in dieser Zeit an der »Judenbuche«. Ab 1841/42 entstand auf der Meersburg, wo sie für ihren Schwager Laßberg die Bibliothek ordnete, der Zyklus »Heidebilder«. Durch Vermittlung Schückings wurde ab 1842 die »Judenbuche« in Fortsetzungen in Cottas Morgenblatt veröffentlicht. 1844 erschien ihr zweiter Gedichtband. Vom Honorar erwarb sie ein Anwesen, ihr »Fürstenhäusle«, in der Nähe von Meersburg. Im September 1846 brach sie, körperlich schon sehr geschwächt, noch einmal von Rüschhaus nach Meersburg auf, wo sie bis zu ihrem Tod lebte. Ihr Werk wurde erst dreißig Jahre später von Schücking herausgegeben.
Die Droste 1838, Gemälde von Sprink |
Das vierzehnjährige Herz
Er ist so schön! - sein lichtes Haar
Das möcht' ich mit keinem vertauschen,
Wie seidene Fäden so weich und klar,
Wenn zarte Löckchen sich bauschen;
Oft streichl' ich es, dann lacht er traun,
Nennt mich »seine alberne Barbe«;
Es ist nicht schwarz, nicht blond, nicht braun,
Nun ratet, wie nennt sich die Farbe?
Und seine Gebärde ist königlich,
Geht majestätisch zu Herzen,
Zuckt er die Braue, dann fürcht' ich mich,
Und möchte auch weinen vor Schmerzen;
Und wieder seh' ich sein Lächeln blühn,
So klar wie das reine Gewissen,
Da möchte ich gleich auf den Schemel knien,
Und die guten Hände ihm küssen.
Heut' bin ich in aller Frühe erwacht,
Beim ersten Glitzern der Sonnen,
Und habe mich gleich auf die Sohlen gemacht,
Zum Hügel drüben am Bronnen;
Erdbeeren fand ich, glüh wie Rubin,
Schau, wie im Korbe sie lachen!
Die stell' ich ihm nun an das Lager hin,
Da sieht er sie gleich beim Erwachen.
Die Droste auf unserem alten 20-DM-Schein |
Ich weiß, er denkt mit dem ersten Blick,
»Das tat meine alberne Barbe!«
Und freundlich streicht er das Haar zurück
Von seiner rühmlichen Narbe,
Ruft mich bei Namen, und zieht mich nah,
Daß Tränen die Augen mir trüben;
Ach, er ist mein herrlicher Vater ja,
Soll ich ihn denn nicht lieben, nicht lieben?