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Dienstag, 22. Mai 2012

Kalenderblatt: Otto Lilienthal


Otto Lilienthal (23.5.1848-10.8.1896) war ein Pionier der Fliegerei und des Flugzeug­baus. Ihm gelang als erstem Menschen ein Gleitflug von über 250 Meter Länge. Während wir heute im Weltraum herumfliegen und Lilienthalflüge als Hobby betrieben werden, lernte der deutsche Ingenieur die Grundlagen dazu durch die Beobachtung des Vogelfiugs. Seine physikalischen Beschreibungen über das Fliegen waren wegbereitend für den Bau des ersten Motorflugzeuges der Welt.

Seine Herkunft
Otto Lilienthal wurde am 23. Mai 1848 in Anklam (Pommern) geboren. Von seinen sieben Geschwistern starben fünf bereits sehr früh. Sein Talent für Mathematik und Technik hatte Otto scheinbar von seinem Vater geerbt: Der Tuchhändler Gustav Lilienthal war technisch begabt und besaß ein Geschick für mechanische Einrich­tungen. Diese brachten ihm aber keinen Verdienst; er starb im Alter von 44 Jahren und ließ seine Familie völlig mittellos zurück. Der Mutter gelang es unter großen Anstrengungen, den Lebensunterhalt allein zu verdienen und den Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen.

Die Ausbildung
Mit 16 Jahren wechselte Otto Lilienthal auf die technisch orientierte Gewerbeschule in Potsdam und machte dort sein Abitur mit Auszeichnung. Da er eine Leidenschaft für technische Konstruktionen hatte, begann er eine Ausbildung zum Maschinenbauer an der Berliner Gewerbeakademie. Sein Bruder Gustav folgte ihm später und studierte Architektur in Berlin. Über zahlreiche Projekte und Erfindungen blieben die Brüder ihr Leben lang eng miteinander verbunden. Schon als Kinder hatten sie häufig den Flug der Störche beobachtet und davon geträumt, ebenfalls durch Muskelkraft fliegen zu können. 

Nach dem Vorbild der Vögel bauten die Brüder ein erstes Flügelpaar aus Span­brettern und machten damit nachts heimlich die ersten erfolglosen Flugver­suche. 

Die Forschungen seiner Kindheit waren Otto Lilienthal so sehr in Erinne­rung geblieben, dass er in seinem Buch „Der Vogelflug als Grundlage der Fliege­kunst" (1889) auf seine Beobachtungen von damals zurückgriff.
Nach seiner Ausbildung arbeitete Otto Lilienthal bei verschiedenen Maschinen­baufirmen als Konstruktionsingenieur. Er war unter anderem an der Entwicklung von Bergbaumaschinen beteiligt. Neben­bei experimentierte er mit Tragflügeln und Flugmodellen. An diesen späteren Versuchen nahm sein Bruder Gustav jedoch nicht mehr teil - deshalb verbindet man mit dem ersten Menschenflug auch ausschließlich den Namen Otto Lilienthal. 1878 heiratete er Agnes Fischer, die Tochter eines Bergmanns. Mit ihr hatte er vier Kinder. Drei Jahre später eröffnete Lilienthal schließlich sein eigenes Unternehmen für Maschinenbau, in dem er Dampfkessel und Dampfmaschinen konstruierte und produzierte.

Hier engagierte sich der Geschäftsmann für mehr soziale Gerechtigkeit und beteiligte seine Arbeiter sogar mit 25 Prozent am Gewinn - für damalige Verhältnisse eine nahezu sensationelle Maßnahme.

Trotz jahrelanger Forschungen und Experimente gelangen Lilienthal die ersten richtigen Flüge von 25 Meter Weite erst 1891. 

Nach heutigem Wissen war Lilienthal der erste Mensch, der erfolgreich mit einem steuerbaren Fluggerät wieder­holbare Gleitflüge absolvierte. Damit verhalf er dem Flugprinzip „schwerer als Luft" (im Gegensatz zu Ballon und Luftschiff) zum Durchbruch. Seine Flug­apparate setzte er zu mehr als 2000 Flug­versuchen in Berlin und Umgebung ein, wo er verschiedene Flugstationen und „Fliegeberge" errichtet hatte. Bei seinen Versuchen erreichte er Weiten von über 250 Metern.

Den Traum des Ikarus teilweise verwirklicht

Im Laufe der Zeit erhielt Otto Lilienthal zahlreiche Patente, darunter auch vier Luftfahrtpatente. Insgesamt baute er rund 30 Flugapparate. Als der Bedeutendste gilt sein „Normalsegelapparat". Er wurde 1894 mindestens zehnmal gebaut und verkauft. Damit war er das weltweit erste Flugzeug in „Serienproduktion". Lilienthal hatte damals die Vision, dass Flugzeuge als Mittel zur Völkerverständigung und zum ewigen Frieden dienen könnten.

Am 9. August 1896 stürzte Lilienthal bei Stölln am Gollenberg bei einem Flugver­such aus etwa 15 Metern Höhe ab und er­lag am folgenden Tag seinen schweren Ver­letzungen.

Nach seinem Tod forschten viele andere Flugpioniere nach seinen Methoden weiter. Auch die Gebrüder Wright verwen­deten Lilienthals Arbeiten als Grundlage und bauten so das erste flugfähige Motorflugzeug der Welt. Noch heute sind viele seiner Konstruktionsmerkmale an den Tragflächen moderner Flugzeuge zu finden.

2 Kommentare:

  1. Ein sehenswertes Lilienthalmuseum bietet seine Geburtsstadt Anklam.

    Darüber hinaus hat der Lilienthal-Verein Stölln 2011 ein umfangreiches Lilienthal-Zentrum in Stölln im Havelland und in der Nähe des Gollenbergs eröffnet:

    Anklam: http://www.lilienthal-museum.de
    Stölln: http://www.otto-lilienthal.de

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