SV Verlag

SV Verlag mit Handy oder Tablet entdecken!
Die neue Generation der platzsparenden Bücher - klein, stark, leicht und fast unsichtbar! E-Books bei viereggtext! Wollen Sie Anspruchsvolles veröffentlichen oder suchen Sie Lesegenuss für zu Hause oder unterwegs? Verfolgen Sie mein Programm im SV Verlag, Sie werden immer etwas Passendes entdecken ... Weitere Informationen

.

.
Dichterhain, Bände 1 bis 4

.

.
Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Freitag, 19. April 2013

Dichterhain: DEINE WAHL von Carmen Olivar



Deine Wahl



Du hast die Wahl,
zu wählen
das Richtige
oder
das Falsche.

Halte es jedoch den 
anderen vom Halse,
wenn deine Wahl
war das Falsche.


© Carmen Olivar, 20.01.2010

Donnerstag, 18. April 2013

Unterwegs in der Südpfalz mit der Mandelblüten-Oldtimertour



Ja, unsere schöne Südpfalz hat doch immer wieder mal eine Überraschung auf Lager. Der Tourismusverein Südliche Weinstraße bietet eine Busfahrt im Oldtimer zur Mandelblüte an und obwohl ich ja aus der Gegend stamme, gibt es immer wieder etwas Neues oder Vergessenes zu entdecken. Also nichts wie hin und ausprobiert.
Treffpunkt war am 13.04. abends, der letzten Gelegenheit in diesem Jahr die Mandelblütentour "Rosa Aussichten im Oldtimer-Panoramabus" mitzumachen, kurz vor Ende der Rosa Wochen an der Weinstraße. Dieses Jahr war es gerade noch die erste Gelegenheit, die Mandeln frisch in Blüte zu sehen, da der Winter unverhältnismäßig lang gedauert hat. Während der Rosa Wochen im März und April gibt es ein reichhaltiges Programm, von der Wanderung auf dem Mandelpfad bis zur Open-Air-Weinprobe und zur Wein- und Sektmesse, vom Gimmeldinger Mandelblütenfest bis zum Rosa Leuchten der Burgen und Schlösser entlang der Weinstraße. Los ging es am Deutschen Weintor, das leider nicht aus der Jugendstilzeit stammt, sondern zu Beginn des III. Reiches eingeweiht wurde. Im Restaurant begrüßte uns Frau Silke Schunck, Fremdenverkehrsgeschäftsführerin im Erziehungsurlaub, unser Guide, mit Sekt und Häppchen zur Vorspeise und leckerem Zander, knackiger Poularde oder Tagliatelle. Dazu ein Gläschen feinen Wein, z.B. Noir de Blanc, kredenzt von Sylvie, einer reizenden Weißenburgerin. Und siehe da, während die Gäste sich kennen lernten, tauchte eine als Mandelblüte verkleidete Gästeführerin auf, mit Mandelrock, rosa Hut und stylischer Brille (in Rosa mit Glittern!), ganz im Stile der 50er- und 60er-Jahre. In unserem verspielten Setra-Panoramabus mit einer Hanomag-Henschel-Maschine, die immerhin schon 180 PS leistete, Baujahr 1960, startete die kurzweilige Fahrt ins Grüne, nein, eigentlich ins Rosa und Weiße, später natürlich nur noch Dunkle. Der verspielte Charme der Reiseanbieter des Wirtschaftswunders wurde denn auch nachempfunden mit einer reizenden kleinen Wohnzimmerbeleuchtung und frischen Rose im Glasväschen an den Vierersitzen mit Tischchen. Die Tour ging mit Untermalung durch Schlager und Rock'n'Roll-Hits der Zeit über Gleiszellen, Mörzheim, Wollmesheim, Arzheim, Godramstein, Birkweiler, Leinsweiler, Gleishorbach, Oberotterbach zurück nach Schweigen-Rechtenbach. Silke Schunck unterhielt uns bis 22:30 Uhr mit Wissen, Anekdoten und wichtigen Hinweisen zur Geschichte und Kultur.
Natürlich drehte sich alles um die Mandel, von der es ja 3- bis 5-jährige Arten, rosa und weiße Blüten, Süßmandeln und Bittermandeln gibt. Typisch sind die grüngrauen Früchte, fleischig um den Mandelkern. Getrocknet sind die Kerne 2 Jahre lagerfähig. Die Mandel kam ursprünglich aus Turkmenistan über Griechenland nach Rom. Legionäre brachten sie in die Pfalz und pflanzten sie an, da nämlich die tägliche Kost aus Getreidebrei, Schafskäse, Thymian, Pfirsichen und Mandeln bestand. Viele Stätten zeugen von der Kultur der Römer, die ja nicht nur die ganze Gegend bis Trier und weiter bis Aachen, Köln besiedelten, sondern komplett bis zum Atlantik und zur Nordsee, inklusive Großbritanien. Die Sage um die Weiße Frau bei Dörrenbach in einem römischen Haus oder die Villa Rustica bei Ungstein sind lokale Zeugnisse. 



 

Die Mandel wird 795 n.Chr. im "Capitulare de Villis" Karls des Großen, der von der Elbe bis Rom das großfränkische Reich regierte, erwähnt und zur Anpflanzung empfohlen. Sie wird um 1100 erwähnt, spielte ein wichtige Rolle von 1200-1400 neben Kartoffeln, Linsen, Rüben, Tabak, Hanf und Raps. Zwischen 1500 und 1800 wird sie in unzähligen Büchern und Reiseberichten erwähnt, August Becker, der Mundartdichter, hat sie genauso besungen wie Martha Saalfeld, die Dichterin aus dem Bergzaberner Land. Kaiser Wilhelm hatte auch den Anbau von Mandeln und Feigen zu wirtschaftlichen Zwecken gefordert. Ein anderes Gewächs, nämlich die Wildtulpe, spielte in den Vorgärten der Wittelsbacher eine Rolle, die damit ihren Reichtum präsentierten. Sie wächst vor allem um Mörzheim und bei der Kleinen Kalmit, einer Kalkinselerhebung, wo der Weg vorbeiführte. Auch Weinlagen sind von der Mandel geprägt, Dürkheimer Mandel, Mandel Nr. 10, Prachtmandel, um nur einige zu nennen.
Auf der alten Römerstraße ging es am Wollmesheimer Kirchturm vorbei, der wie der Speyrer Dom aus dem 9. Jahrhundert stammt, nach Arzheim. Das ganze Areal vor Arzheim war im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) zwischen 1702 und 1704 Aufmarschgebiet für die badischen Verbündeten der österreichischen Habsburger und der englischen Krone, die Landau belagerten, das von den Truppen Ludwig XIV. besetzt war. Erst 1704 gelang es Karl Wilhelm von Baden die Franzosen zu vertreiben. Auch Winston Churchills Vorfahre, John Churchill, 1. Duke of Marlborough (1650–1722) war hier stationiert. Durch Godramstein fuhren wir nach Birkweiler, am Mandelberg vorbei und rasteten mit Blick auf die zwei rosa beleuchteten Kirchen bei einem Mandellikör.
In Leinsweiler besuchten wir am späten Abend die Patisserie Rebmann, die mit feinsten Trüffeln, Pralinen und Schokoladenkreationen aufwartet. Wir nahmen eine lustige Anekdote zur Entstehung der Pralinen mit auf den Weg: Im 30-jährigen Krieg, während des immerwährenden Reichstages tranken die 150 ständigen Vertreter sehr gerne heiße Schokolade, die man damals schon aufschäumte, und aßen Walnüsse und Mandeln dazu. Auch andernorts war diese Sitte beliebt. Der Küchenjunge des Kochs von César de Choiseul, Graf von Plessis-Praslin, Marschall von Frankreich und Minister des Sonnenkönigs Ludwig XIV., soll dabei aus Versehen die Schokolade über die Nüsse gekippt haben und schon war sie da, die Praslin-Praline. Dass es bei Rebmanns sogar Spargel- und Bärlauchpralinen sowie Saumagenpralinen (Likörfüllung) gibt, hätte sich damals niemand träumen lassen. In Eschbach wundert man sich auch nachts über die vielen Esel, die man da findet, es sind tatsächlich 35 Stück, von Künstlern und Kindern bemalt, und erinnern an die Herren auf der rosa beleuchteten Madenburg, oben auf dem Berg, die im Mittelalter "die mit dem Esel" hießen. Zu jedem Esel gibt es eine eigene Geschichte. Und wir erfuhren noch, dass Mandeln antisklerotisch und äußerlich verbrennungslindernd wirken, früher auch als Zählmaß verwendet wurden. Am Oberotterbacher Schlösschen vorbei, das von den Besitzern teuer unter Erhaltung des barocken Charakters restauriert wurde, ging es zum Ausgangspunkt zurück.
Eine wunderschöne Tour mit Gaumenfreuden im gemütlichen Oldtimer und vielen Eindrücken von der Südpfalz, die viel mehr als Wein zu bieten hat, nämlich eine lange, bewegte Geschichte und ein reges Kulturleben. Auch andere Bustouren oder Angebote des Fremdenverkehrsvereins bringen einem übrigens die Geschichte der Gegend und ihre Produkte auf unterhaltsame und genüssliche Weise nahe. Fragen Sie einfach nach und reservieren Sie frühzeitig, die meisten Angebote sind schnell ausverkauft.


Geröstete Mandeln mit frischem Rosmarin
Rezept: Claudia Schupp aus Neustadt-Gimmeldingen


Einkaufsliste:
200 g ganze ungeschälte Mandeln
1 Ei
grobes Meersalz
getrocknete Kräuterblüten aus der Mühle
gehackter Rosmarin


Zubereitung:

200 g ganze ungeschälte Mandeln auf einem Backblech mit Backpapier ausbreiten. Ein Eiweiß kurz verquirlen und die Mandeln damit bestreichen. Frische Rosmarinzweige (nur die Blätter) abzupfen und fein hacken. Die Mandeln mit grobem Meersalz und – wenn gewünscht – getrockneten Kräuterblüten aus der Mühle würzen, dazu gehackten Rosmarin. Nochmals mit dem Pinsel etwas nacharbeiten und die Mandeln mit Meersalz und Rosmarin abpinseln. Bei 220 Grad ca. 15 bis 20 Minuten auf der oberen Schiene rösten, dabei alle fünf Minuten wenden.

Die Mandeln sollten nach dem Abkühlen frisch verzehrt werden. Hierzu passt ein Glas “Gimmeldinger Riesling, trocken”, aber auch eine Rotwein-Cuvée oder ein kräftiger Weißwein sind denkbar. Guten Appetit und Prost.



http://www.mandelbluete-pfalz.de/fileadmin/SSW/www.pfaelzer-mandelpfad.de/Download-Dokumente/Mandellayout_19_12_11_4.pdf
http://www.suedlicheweinstrasse.de/bildergalerie-fruehling.htmlhttp://mandelbluetenfest.de

TV-Serie und DVD um einen absturzgefährdeten Bestsellerautor


Ein gefallener Bestsellerautor in der Stadt der Engel:

CALIFORNICATION


Staffel 5 auf DVD: Hank Moody (David Duchovny), genialer Skandal-Autor mit Hang zu schönen Frauen, Promiskuität, Alkohol und Zigaretten, ist einer Gefängnisstrafe nur knapp entgangen. Auf Bewährung wegen Sex mit einer Minderjährigen, verlässt Hank Los Angeles und somit seine große Liebe Karen (Natascha McElhone) und seine Tochter Becca (Madeleine Martin), um in New York ein neues Leben zu beginnen. Die Erlebnisse in seiner Wahlheimat Los Angeles verarbeitet der attraktive Schwerenöter in einem neuen Bestseller. Doch kaum hat Hank sich in New York eingelebt, löst seine neue Freundin Carrie (Natalie Zea) bereits Fluchtreflexe bei ihm aus. Ausgerechnet von ihm wünscht sie sich eine ernsthafte und langfristige Beziehung! Zum Glück hat Hanks bester Freund und Verleger Charlie (Evan Handler) ein lukratives Angebot in Los Angeles parat. Was ihn allerdings in seiner ehemaligen Heimatstadt erwartet, lässt Hank seine Entscheidung intensiv überdenken: Karen ist wieder verheiratet, Becca hat einen, in Hanks Augen unausstehlichen, festen Freund und die Freundschaft zwischen Charlie und Hank bekommt ernst zu nehmende Risse. Als dann auch noch Carrie in Los Angeles auftaucht und herauskommt, dass sie etwas mit Hanks abgebranntem New Yorker Appartement zu tun hat, spitzt sich die ohnehin schon angespannte Situation zu...

David Duchovny erhielt 2008 einen Golden Globe® als bester Hauptdarsteller in einer Comedyserie. Außerdem wurde CALIFORNICATION im gleichen Jahr für einen Golden Globe® als Beste Comedyserie, einen BAFTA TV Award für die Beste Internationale Serie sowie einen Eddie Award für die Beste halbstündige Serie nominiert.

Paramount
Home Media Distribution auf DVD

Freitagabend im Nationaltheater Mannheim: The Fightnight of the Arts/Poetry Slam und La Voix humaine (Die menschliche Stimme)


19. April 2013, 20:00 Uhr  I  NT Mannheim, Werkhaus, Mozartstraße 11

The Fightnight of the Arts

SPOKEN-WORD UND SLAM-POETRY


Die erfolgreichsten Aktivisten der Poetry-Slam-Hochburgen Marburg und Mannheim schlagen sich fiese Pointen, ausschweifende Reimkaskaden und stumpfe Gegenstände um die Ohren! Es wird gelesen, gesungen und gelacht, improvisiert, karikiert und polarisiert. Nur eine Stadt wird übrigbleiben. Du bestimmst welche. Souverän durch den Abend stolpern wie immer Nektarios Vlachopoulos (deutscher Poetry Slam Champion 2011) und Bleu Broode (deutscher U20 Slam Champion 2008, Hessen Champion 2010).


19. April 2013, 21:30 Uhr  I  Tanzhaus Käfertal, Galvanistraße, Firmengelände Alstom, Tor 6 A

 
La Voix humaine (Die menschliche Stimme)


Francis Poulenc


Musikalische Leitung am Klavier Lorenzo Di Toro
Inszenierung Sebastian Bauer
Bühne und Kostüme Nora Lau
Dramaturgie Anselm Dalferth


Eine Frau, allein, verlassen von ihrem Geliebten. Sie telefoniert mit dem Mann, den sie noch immer liebt und versucht, das Geschehene rückgängig zu machen. Ihr Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung bleibt unsichtbar und ohne Stimme. Er erscheint in seiner Abwesenheit rücksichtslos, unbeteiligt oder bedrückend still. Es wird ein quälender letzter Abschied, bei dem die Frau alle denkbaren Zustände zwischen Ruhe und Verzweiflung, Hoffnung und Flehen durchlebt.

Die Textvorlage zu dieser Monooper stammt von dem französischen Schriftsteller Jean Cocteau. Im Jahre 1930 entwickelte er das Drama eines Gesprächs, in dem das Ende einer Beziehung zwischen einer Frau und einem Mann aufwühlend verhandelt wird. Francis Poulencs Vertonung für Orchester und Singstimme wurde 1959 an der Pariser Opéra Comique uraufgeführt. Die Fassung für Stimme und Klavier, in der das Stück am Nationaltheater gespielt wird, stammt ebenfalls von dem Komponisten, der berichtet, es handele sich um eine wie »in Trance geschriebene Musik«.

La Voix humaine wird nicht in einer normalen Bühnensituation gespielt, sondern an einem besonderen Ort, der die Intimität und musikalische Eindringlichkeit der Situation unterstreicht.

Regionalevent-Potpourri vom 18.04. bis 21.04.2013

Stephanie Wagners "Quinsch"      Das Konzert der Flötistin mit originellen Kompositionen und Arrangements. Do., 18.4., 20.30 Uhr, Jazzclub "Armer Konrad", Weinstadt. www.jak-weinstadt.de
„Richards Ring"      Der gesamte Ring des Nibelungen in drei Stunden von und mit Richard
Götterdämmerung, Pfalzbau Ludwigshafen
Vardigans. Do., 18.4., 19 Uhr, Theater im Pfalzbau, Ludwigshafen. www.theater-im-pfalzbau.de
Die Höhner      präsentieren ihre „Live und in Farbe"-Tour. Die Kölner Band steht seit 40 Jahren auf der Bühne. Fr., 19.4., 19 Uhr, Alte Seilerei, Mannheim. www.alteseilerei-mannheim.de
"Männerphantasien"     Die satirische Show über die Gedankenwelt von Männern mit musikalischer Begleitung. Fr., 19.4., 20 Uhr, und Sa., 20.4., 20 Uhr, Showbühne. Mainz. www.showbuehne-mainz.de
Varieté-Abend     mit einer Akrobatik-Kampf­show, einer Magier-Show und Comedy-Einlagen. Sa., 20.4., Einlass 19 Uhr, Bürger­haus, Großkarlbach. www.tus-grosskarlbach.de
8. Kammerkonzert      Tangoballett mit anschließen­der „Milonga" (Tanzgattung). So., 21.4., 18 Uhr, Bel Etage, Spielbank, Saarbrücken. www.saarlaendisches-staatstheater.de
Jubiläumsmatinee      zum 150-jährigen Bestehen des Turnvereins 1863 Pirmasens. So., 21.4., 11 Uhr, TVP-Halle, Pirmasens. www.turnverein-pirmasens.de

Ankes Fundstücke: Ina Deter




Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ein Geheimnis und
jeder Augenblick ist ein Geschenk.


Ina Deter, deutsche Musikerin und Liedermacherin (*1947)


Mittwoch, 17. April 2013

Ein von Experten erarbeitetes Manifest zum Globalen Wirtschaftsethos

Hans Küng
Klaus M. Leisinger
Josef Wieland
Manifest Globales Wirtschaftsethos
Manifesto Global Economic Ethic

Wie kann es gelingen, die wirtschaftliche Globalisierung der Welt in Zukunft auf der Basis auch transkulturell akzeptierter rechtlicher und moralischer Spielregeln zu gestalten?
 

Das im zweisprachigen dtv-Taschenbuch (D/E) vorliegende Manifest für ein globales Wirtschaftsethos wurde 2009 in einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem UN Global Compact am Hauptsitz der UNO in New York präsentiert. Zu seinen Erstunterzeichnern zählen international renommierte Führungspersönlichkeiten wie Mary Robinson, die ehemalige Staatspräsidentin von Irland und Erzbischof Desmond Tutu, Friedensnobelpreisträger. Einige Teilnehmer der Arbeitsgruppe Stiftung Weltethos sind mit Beiträgen vertreten, so Prof. Dr. Hans Küng (Präsident der Stiftung), Prof. Dr. Klaus Leisinger (Novartis Stiftung), Prof. Dr. Josef Wieland (Federführung, Hochschule Konstanz). Das Manifest liest sich wie ein Grundgesetz für Wirtschaftsethos.
Auszug:
"Präambel

Die Globalisierung des wirtschaftlichen Handelns wird nur dann zum allgemeinen und nachhaltigen Wohlstand und Vorteil aller Völker und ihrer Volkswirtschaften führen, wenn sie auf die beständige Kooperationsbereitschaft und werteorientierte Kooperationsfähigkeit aller Beteiligten und Betroffenen bauen kann. Das ist eine der grundlegenden Lehren der weltweiten Krise der Finanz- und Gütermärkte.

Die Kooperation aller Beteiligten und Betroffenen wird nur dann verlässlich gelingen, wenn das Streben aller nach Realisierung des legitimen Eigeninteresses und nach gesellschaftlicher Wohlfahrt eingebettet ist in globale ethische Rahmenbedingungen, die allgemein als gerecht und fair akzeptiert werden. Eine solche Verständigung über global akzeptierte Normen wirtschaftlichen Handelns und Entscheidens, über ein Ethos der Wirtschaftens, existiert erst in ersten Anfängen.

Ein globales Wirtschaftsethos, also gemeinsame fundamentale Vorstellungen über Recht, Gerechtigkeit und Fairness, baut auf moralischen Prinzipien und Werten auf, die seit alters her von allen Kulturen geteilt und durch gemeinsame praktische Erfahrung getragen werden.

Wir alle in unseren Funktionen als Unternehmer, Investoren, Kreditgeber, Mitarbeiter, Konsumenten und unsere jeweiligen Interessensverbände in allen Ländern der Welt tragen gemeinsam mit politischen und staatlichen sowie internationalen Organisationen und Institutionen wesentliche Verantwortung für die Herausbildung und Umsetzung eines solchen globalen Wirtschaftsethos.

Aus diesen Gründen unterstützen die Unterzeichner diese

Erklärung zu einem Globalen Wirtschaftsethos.

In dieser Erklärung werden die grundlegenden Prinzipien und Werte einer globalen Wirtschaft deklariert, so wie sie sich aus der Erklärung des Parlaments der Weltreligionen zum Weltethos (Chicago 1993) ergeben. Die in dieser Erklärung ausgesprochenen Prinzipien können von allen Menschen mit ethischen Überzeugungen, religiös begründet oder nicht, mitgetragen werden. Die Unterzeichner verpflichten sich, sich von Buchstaben und Geist dieser Erklärung in ihrem alltäglichen wirtschaftlichen Entscheiden, Handeln und Verhalten leiten zu lassen und sie so mit Leben zu erfüllen. Diese Erklärung zu einem Globalen Wirtschaftsethos nimmt die Gesetzlichkeiten von Markt und Wettbewerb ernst, will diese aber zum Wohl aller auf eine ethische Grundlage stellen. Gerade die Erfahrungen in der Krise des Wirtschaftslebens unterstreichen die Notwendigkeit international akzeptierter ethischer Prinzipien und moralischer Standards, die im Geschäftsalltag mit Leben erfüllt werden können und müssen.

Erstunterzeichner

A.T. Ariyaratne, Gründer-Präsident, Sarvodaya Bewegung, Sri Lanka
Leonardo Boff, Theologe und Schriftsteller, Brasilien
Michel Camdessus, Gouverneur honoraire der Banque de France
Walter Fust, CEO, Global Humanitarian Forum
Prinz El Hassan bin Talal, Jordanien
Margot Kässmann, Landesbischöfin von Hannover und Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland
Georg Kell, Executive Director, UN Global Compact Office
Samuel Kobia, Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen
Hans Küng, Präsident der Stiftung Weltethos
Karl Lehmann, Kardinal, Bischof von Mainz
Klaus M. Leisinger, CEO, Novartis Stiftung
Peter Maurer, Botschafter und ständiger Vertreter der Schweiz bei den Vereinten Nationen
Mary Robinson, Präsidentin von Realizing Rights: The Ethical Globalization Initiative
Jeffrey Sachs, Direktor, The Earth Institute, Columbia University
Juan Somavia, Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO)
Desmond Tutu, em. Erzbischof, Friedensnobelpreisträger
Daniel Vasella, CEO, Novartis International
Tu Weiming, Professor für Philosophie, Harvard Universität und Peking Universität
Patricia Werhane, Professorin für Wirtschaftsethik, University of Virginia, Darden School of Business and DePaul University
James D. Wolfensohn, ehemaliger Präsident der Weltbank
Carolyn Woo, Dekanin, Mendoza College of Business University of Notre Dame"



Die 12 Artikel siehe hier:
http://www.globaleconomicethic.org/02-manifesto-02-ger.php

und hier:
http://www.novartisfoundation.org/platform/content/element/3700/ManifestLeisingerCover_dtv_de.pdf

Heute Abend im Dradio Kultur: Die Menschen, genau wie im realen Leben, sind unterschiedlich

Mittwoch, 17. April, 21.33 Uhr

Hörspiel
Die Menschen, genau wie im realen Leben, sind unterschiedlich
Von Franziska Müller und Tobias Lambrecht
Johannes Mayr


Mit: Stjepan Markovic, Llnda Olsansky, Raphael Clamer, Uelijäggi, Lara Körte und Martin Vischer
Ton: Jack Jakob
Produktion: Schweizer Radio DRS 2010
Länge: 50'03 Min.

Dragan Popovich lebt in einem Land, das man ohne guten Grund nicht verlässt. Gute Gründe gibt es bei der Regierung. Dragan Popovich will in ein Land, das man ohne guten Grund nicht betritt. Die Immigration aber, sie hat auf Dragan Popovich nicht gewartet. Sie versteckt sich vor ihm in den Tiefen des Amtes. Der Student, die junge Frau am Fenster, der ehemalige Fremdenlegionär Alfred Huggenberger - sie alle gehen durchs Leben auf dem Weg zum Amt.
Für ihr Hörspiel wurden die beiden Autoren 2011 mit dem Anerkennungspreis der Literaturkommission des Kantons Bern ausgezeichnet.


Franziska Müller, 1982 gehören, studierte Philosophie, Rechtswissenschaften und neuere deutsche Literatur.
Tobias Lambrecht, 1983 geboren, studierte Germanistik, Theaterwissenschaft und Philosophie.

Samstagabend im Nationaltheater Mannheim: PARSIFAL

Festlicher Opernabend Parsifal von Richard Wagner
am 20. April, 17.00 Uhr, Opernhaus Mannheim

Wagners „Opus ultimum“ zieht bis heute das Publikum in seinen Bann, die Parsifal-Vorstellung an den Karfreitagen sind seit Jahren immer ausverkauft. Am 20. April ist die Inszenierung von Hans Schüler als Festlicher Opernabend mit Evelyn Herlitzius (Kundry) und Stephen Milling (Gurnemanz) zu erleben.

Evelyn Herlitzius debütierte 1997 an der Sächsischen Staatsoper Dresden, wo sie sich viele große Partien ihres Fachs erarbeitete. Von Dresden aus entfaltete sie ihre internationale Karriere und gastierte u. a. an der Wiener Staatsoper, am La Monnaie in Brüssel sowie bei den Bayreuther Festspielen. 2002 wurde sie zur Kammersängerin ernannt. Sie ist Trägerin des Christel-Goltz-Preises und des Deutschen Theaterpreises Faust.
Stephen Milling etablierte sich international mit Debüts u. a. an der Mailänder Scala. Den Gurnemanz (Parsifal) verkörperte er unter Sir Simon Rattle an der Wiener Staatsoper, unter Manfred Honeck an der Oper Stuttgart, unter Christian Thielemann in Wien sowie unter Lorin Maazel in Valencia und wird in dieser Partie künftig auch an der Bayerischen Staatsoper und der Royal Danish Opera zu erleben sein.

Musikalische Leitung: Alois Seidlmeier – Inszenierung: Hans Schüler – Bühne: Paul Walter – Kostüme:Gerda Schulte – Chor: Tilman Michael
Amfortas: Thomas Berau – Titurel: Mihail Mihaylov – Gurnemanz: Stephen Milling – Parsifal: Istvan Kovacshazi – Klingsor: Karsten Mewes – Kundry: Evelyn Herlitzius - 1. Gralsritter: Markus Graßmann - 2.Gralsritter: Radu Cojocariu - Vier Knappen: Astrid Kessler/ Andrea Szántó/Uwe Eikötter/Benedikt Nawrath - Blumenmädchen: Astrid Kessler/Cornelia Ptassek/Anne-Theresa Møller - Blumenmädchen: Iris Kupke/Katharina Göres/Marie-Belle Sandis - Stimme aus der Höhe: Andrea Szántó

Die nächste Vorstellung: 19. Mai (Pfingstsonntag)

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Morgen Abend: „Nie wieder arbeiten“ in der Gebläsehalle Neunkirchen


Donnerstag, 18. April 2013, 20:00 Uhr  I  Neue Gebläsehalle Neunkirchen


Theatergastspiele Kempf

Nie wieder arbeiten“

Komödie von Horst Pillau mit Tanja Schumann, Bernd Jäger van Boxen u.a.



Am Donnerstag, dem 18. April 2013 gastieren im Rahmen der Theaterreihe die Theatergastspiele Kempf mit dem Stück „Nie wieder arbeiten“ ab 20:00 Uhr in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen.

Ausgelacht, verachtet, unter Druck: Lehrer Werner und Polizist Tom wollen nicht länger als Prügelknaben der Nation arbeiten. Durch Vortäuschen psychischer Defekte erreichen sie die Anerkennung ihrer Berufsunfähigkeit. Doch die Freude am Nichtstun hält nicht lange vor und an die Stelle des beruflichen Drucks treten Beziehungsprobleme. Denn ihre Frauen, die mit großem Erfolg eine Tanzschule leiten, ertragen keine antriebslosen Jammerlappen auf dem heimischen Sofa. Erst nach diversen komödientypischen Verwicklungen geraten die Lebensläufe wieder in eine vernünftige Bahn. Dass die Verabschiedung vom „Lebensberuf“ nicht nur ihr Selbstbild, sondern auch ihre Ehen ins Wanken bringt, macht aus diesem Lustspiel über den Sinn der Arbeit auch eine spritzige Beziehungskomödie.
 
Karten für die Veranstaltung sind zum Preis von 18 Euro (1. Preiskategorie) und 15 Euro (2. Preiskategorie) (8 Euro für Schüler) bei allen Vorverkaufsstellen von Ticket Regional, unter der Tickethotline 0651 - 9790777 und online unter: www.nk-halbzeit.de erhältlich. Der Preis an der Abendkasse beträgt 20 Euro (1. Preiskategorie) und 17 Euro (2. Preiskategorie) (10 Euro für Schüler).

Dichterhain: SEKUNDEN von Birgit Heid

Sekunden
(c) Ahmed Irfan


Wie lange ist es her dass wir
lustwandelten in deinen Räumen
legtest deinen Arm um meine Schulter
und mein Kopf gelehnt an dich

auf deinem blauen Filz die Füße
tasteten ein Sandgeräusch frei
wie am Meer von deinen Wänden
schlugen Wellen uns entgegen laut

und gischend unser Wohllaut wenn
wir uns zu necken suchten gurrend
wie die Tauben die vor deinem
Fenster auf den Bäumen saßen und

du reichtest eine Tasse Tee er
schmeckte wie das tiefe Leben
das wir erst gekostet hatten und es
war doch nur ein paar Sekunden her.


(c) Birgit Heid

Dienstag, 16. April 2013

Morgen Früh bei Dradio Kultur: Lacan - une maladie d'amour

Mittwoch, 00:05 Uhr, Feature
Lacan - une maladie d'amour
Von Elodie Pascal


Regie: Elisabeth Putz
Mit: Lilith Stangenberg, Pilar Aguilera,
Klaus Höring
Ton: Herta Werner-Tschaschl, Kaspar
Wollheim Produktion: RBB/ORF 2011
Länge: 53 '15


" 'Hysterische Persönlichkeitsstruktur' stand auf meinem Befund. Ich war 20 und hatte keine Ahnung, worauf ich mich da eingelassen hatte. Meine Psychoanalyse dauerte sechs Jahre. Fast auf den Tag genau. Ich wurde ein zweites Mal geboren. Und diese zweite Geburt war alles andere als einfach. Die Analyse ist eine harte Arbeit eines Diskurses ohne Ausflüchte ", sagt der Psychoanalytiker Jacques Lacan, grand maitre für die einen, Scharlatan für die anderen. Lacan postulierte eine Rückkehr zu Freud und ging in dieser über den Entdecker der Psychoanalyse hinaus. Für die Formulierung seiner Theoreme bediente er sich der Linguistik, der Philosophie, Theologie, Mathematik und schuf ein Werk, das bis heute - 30 Jahre nach seinem Tod - Fragen aufwirft.

Jacques Lacan bietet die verrückteste, hermetischste Ausdrucksweise in Sachen Psychoanalyse und dadurch auch die tiefsten Erkenntnisse und Ahnungen der inner- und zwischenmenschlichen Prozesse.

Elodie Pascal, geboren 1982 in Orleans, zweisprachig (deutsch-­französisch) aufgewachsen, studierte Philosophie in Paris, lebt dort als Autorin. Zuletzt: "La vie en vogue" (DKultur 2013).

Wie war es bei The Australian Pink Floyd Show in der Trierer Arena?




The Australian Pink Floyd Show ist nicht nur eine sehr gute Coverband, sondern fast schon ein Stück Reinkarnation der Rockgruppe Pink Floyd. Die Australier haben sich 1988 in Adelaide, Australien, gegründet und spielen von der Frühzeit Pink Floyds mit Syd Barrett bis zu den letzten Alben alle Titel nach ... plus eine Prise gewisses Etwas, die sie als eigenständige Band ausweist. Parts mit klar eigener Note, neu formuliertem Altem, versetzt mit exakten Zitaten der Ursprungsmusik. Ihr Erkennungszeichen ist übrigens ein riesiges rosa Känguru, das sich vom Original-Pink-Floyd-Schwein ableitet, das ich selbst Ende der 70er-Jahre in Zürich in concert sah - es schwebte über den Tausenden von Menschen. Die Bandmitglieder der Australian Pink Floyd Show setzen sich für den Artenschutz der australischen Kängurus ein. Sie kümmern sich dabei hauptsächlich um kleine Känguruwaisen, denen sie mit Spendengeldern ein Überleben ermöglichen.
1996 wurde TAPFS von David Gilmour zu seinem 50. Geburtstag eingeladen und trat auf seiner Feier als Liveband auf. Dabei kam es zu einer Jamsession mit den alten Pink-Floyd-Mitgliedern David Gilmour, Richard Wright, ebenso mit Tim Renwick, Guy Pratt, Gary Wallis und Claudia Fontaine. Die Altmeister schätzen die Australier sehr.
TAPFS machte am 12.04.2013 Halt in Trier, engagiert von Popp Concerts, wo sie in der ARENA eine astreine 2-Stunden-Show ablieferten, wie man es von ihnen gewohnt zu sein scheint. Ihre Tour steht unter dem Motto „Eclipsed by the Moon“ und feiert das 40-jährige Bestehen des Albums "Dark Side of the Moon" der Rockheroen Pink Floyd. Es war deren erfolgreichstes Album, das sich vom März 1973 bis 1988 einmalige 741 Wochen (!) in den internationalen Charts hielt. Allein von diesem Album wurden über 50 Millionen Exemplare verkauft. Und so ehrt die weltweit erfolgreichste Pink Floyd Tribute-Band das Album und ihre Vorbilder sehr ausführlich, eben vollständig. Mit Videoeinspielungen, dramaturgischen Highlights in der Choreographie mit überdimensionalen Figuren und herrlichen Laserspielen präsentiert das 10-köpfige Team eine perfekte Show. Pink Floyd-Fans werden ihre wahre Freude haben, denn es kommen noch ganz andere Hits zur Sprache: "The Great Gig In The Sky", "Us And Them", das geniale "Money" und ebenso einprägsame "Time". Nicht fehlen darf "One of these Days", "Shine on me crazy Diamond", "The Wall", "Wish you were here" und Auszüge aus dem Album "Atom Heart Mother", und die Liste ist noch nicht zu Ende. Die rund 2500 Trierer Besucher wähnten sich zusehends ganz in einem Pink-Floyd-Konzert und feierten fast jeden Erkennungsakkord mit starkem Beifall.

DIE BAND
STEVE MAC (Gitarre, Gründungsmitglied 1988), COLIN WILSON (Bass, seit 1992 dabei), JASON SAWFORD (Keyboard, Gründungsmitglied 1988), PAUL BONNEY (drums, seit 1998), DAVE DOMMINNEY FOWLER (Gitarre und Gesang), MIKE KIDSON (Sax, spielte schon in der Zappa tribute band The Muffin Men), ALEX MCNAMARA (Gesang und Percussion, seit 2012), LORELEI MCBROOM (Gesang und Tanzperformance, sorgt für grazile Performance und war schon bei Pink Floyd dabei), LARA SMILES (Gesang und Tanzperformance, Songschreiberin), EMILY LYNN (Gesang und Tanzperformance).

Das Original: Atom Heart Mother

Heute Abend in Mannheim: Satoe – Gesegnete Heimat

Gastspiel auf Einladung der Mannheimer Bürgerbühne:
Satoe – Gesegnete Heimat
Eine Koproduktion von Label Noir und dem Staatstheater Mainz
am 16. April, 19.00 Uhr, Studio


Wie nah ist „fremd“ uns eigentlich täglich? Was ist „fremd“, wer, warum und wodurch?
Im Sommer 2011 fand sich am Staatstheater Mainz ein Ensemble von Menschen zwischen 16 und 73 zusammen, um sich über ganz persönliche Erfahrungen, Hintergründe und Geschichten im Zusammenhang mit Heimat auszutauschen. So entstand das Stück Satoe – Gesegnete Heimat, in dem Spieler verschiedenster kultureller, sprachlicher und nationaler Hintergründe das Fremd- und das Heimischsein in all seinen Facetten bespielen, betanzen, besingen, beweinen und belachen. Für- und miteinander erinnern sie sich daran, was für sie Fremd-Sein, Heimat und Migration (nicht) bedeutet und nehmen dabei das Publikum mit auf eine Reise durch zwölf Kapitel: zwölf Geschichten von zwölf Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, und dennoch sind es am Ende zwölf Kapitel einer einzigen großen Geschichte, die von der ewigen Suche des Menschen nach Zugehörigkeit erzählt.

Preise:  14,- / 8,50 €

Im Anschluss Publikumsgespräch in der Lobby Werkhaus.

Die Aufführung ist Teil des Bundesaktionstags „Wir für Demokratie – Tag und Nacht für Toleranz“ und wird im Rahmen des Mannheimer Aktionsplans für Toleranz und Demokratie (MAP) gefordert.

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

KELPIE ( Kerstin Blodig und Ian Melrose) Freitagabend in der Stummschen Reithalle Neunkirchen ausverkauft

Kelpie in der Stummschen Reithalle Neunkirchen ist ausverkauft!!!


Auch an der Abendkasse werden keine Karten mehr erhältlich sein.





Am Freitag, dem 19. April 2013 gastiert im Rahmen der Folkreihe das Duo Kelpie ab 20:30 Uhr in der Stummsche Reithalle in Neunkirchen.
Eine Stimme, so klar wie norwegisches Fjordwasser, die Flöte wie der Hauch eines Nebels über den schottischen Highlands, dazu zwei ideal harmonierende groovige Gitarren. Zwei renommierte SolokünstlerInnen in ihrem Lieblings-Duoprojekt. Leichtfüßig vorgetragene Balladen von Trollen, Kelpies und anderen Wassergeistern, pfiffig-fetzig arrangierte Reels und Hallings mit viel Spaß an spontanen Ideen und Improvisationen. Kerstin Blodig ist Gründungsmitglied der Gruppen Touchwood, Norland Wind und Talking Water und gilt international als eine der wichtigsten Interpretinnen skandinavischer und keltischer
Weltmusik. Ian Melrose, renommierter Gitarrist und Komponist der europäischen Akustikszene, war bereits bei zahlreichen Live- und Studioprojekten u.a. mit Reinhard Mey, Clannad oder Norland Wind aktiv.

Heute Abend in Frankfurt: Die Bettleroper

26.04.2013, 20 Uhr  I  Stalburg Theater, Glauburgstr. 80, 60318 Frankfurt, Tel.: 069 25 62 77 44, info@stalburg.de

 

DIE BETTLEROPER – Du kannst nicht den Mann und das Geld zugleich haben
mit Ingrid El Sigai, Monica Ries und Markus Neumeyer


Das Thema ist von immerwährender Aktualität. Als John Gay 1728 die "Beggar`s Opera" zur Uraufführung brachte, waren Korruption und Doppelmoral in Politik und Gesellschaft schon genauso von brennendem Interesse wie heute. Gay verstand es grandios, Sozialkritik und Unterhaltung miteinander zu verbinden und wurde so zu einem gefeierten Autor seiner Zeit.

Auch die Musik, die Christoph Pepusch dazu komponierte, wurde schnell zum Kult (würde man heute sagen), weil sie auf volkstümlichen Balladen aufgebaut war und gleichzeitig Händels Barockopern parodierte. Statt Göttern, Königen und Prinzessinnen agierten und sangen hier Gauner, Ganoven und Huren. Keine Oper mit Bettlern, sondern für „Bettler“, sprich: den „kleinen Mann und die kleine Frau“.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde "Beggar`s Opera" immer wieder neu aufgenommen und der Zeit angepasst, so nahmen sich 1928 Bertolt Brecht und Kurt Weill des Stoffes an und schufen daraus die berühmte "Dreigroschenoper". Der tschechische Schriftsteller und spätere Staatspräsident Václav Havel schuf eine Adaption des Werkes im Jahre 1975, und Peter Brook verfilmte es 1953.

Heute Abend in Darmstadt: Uraufführung von Lala auf der Couch

16.4., 27.4., 4.5., 11.5. 19:30 Uhr  I  Staatstheater Darmstadt, Kleines Haus




Lala auf der Couch von Mei Hong Lin | Uraufführung


Lala ist eigentlich perfekt und doch täglich – wenn auch im Geheimen – am Rande des Wahnsinns. Job, Karriere, Liebesleben und Freundeskreis – sie hat alles fest im Griff. Von ihren Selbstzweifeln, Ängsten und Panikattacken kriegen höchstens die  Aquariumsgoldfische in ihrer Wohnung etwas mit. Obwohl bemerkenswert katastrophenfrei, gerät Lalas Welt immer mehr ins Wanken, bis im Leben der Miss Perfect gar nichts mehr perfekt und die Show zu Ende ist.

Ärzte verpassen ihr die schicke Diagnose „Burn-out“, und Lala landet auf der Couch eines Psychoanalytikers. Gemeinsam mit ihm begibt sie sich auf eine phantastische Reise zu sich selbst. Tollkühn stöbert sie die unbekannte innere Welt in sich auf, blickt abenteuerlustig in ihre emotionalen Gletscherspalten und erobert einen neuen Kontinent namens Unbewusstsein. Dabei wird nicht nur so manch skurrile Überraschung zu Tage befördert. Lala schickt sogar ein ganzes Aufräumkommando in die Trümmer ihrer Kindheit …

Mei Hong Lin widmet sich in ihrer neuen Kreation einem Phänomen, das längst Gegenstand einer kontrovers diskutierten Debatte geworden ist. Ist Burn-out eine medizinische Diagnose? Ist er Ausdruck einer müden, kollabierenden Gesellschaft? Oder ist er ein „Lifestyle“, der neben dem Eigenheim und dem Sportwagen als Statussymbol in jeden Lebenslauf gehört?

Lala auf der Couch fragt frech und ironisch nach den Ursachen von Burn-out und psychischer Erschöpfung. In surrealen, mitunter absurden Traumsequenzen sollen seelische Abgründe sichtbar gemacht werden. Mei Hong Lin wird die ebenso aufschlussreiche wie schmerzhafte Auseinandersetzung mit sich selbst augenzwinkernd und humorvoll inszenieren – als modernes tragikomisches Märchen.

Heute Abend: Kabarett in Weinheim und Darmstadt ausverkauft


Kulturbühne Alte Druckerei
Friedrichstraße 24
69469 Weinheim
www.altedruckerei.com

Die Spitzklicker
Aus Ernst wurde Spaß

Mit ihrem 29. Programm nehmen die Weinheimer Kabarettisten in gewohnter Weise Politisches, Sozialkritisches und Alltägliches auf die Schippe.


15.04., 16.04., 18.04., 21.04.2013          April KOMPLETT AUSVERKAUFT                          


++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++



Di. 16.04.13, 20:30 Uhr  I  Comedyhall, Heidelberger Straße 131, 64285 Darmstadt

(alle Veranstaltungen im April AUSVERKAUFT)     

Deppenkaiser - Eine dreigedrehte Dorfgeschichte

Es gab da mal ein Dorf. Ein kleines feines Dorf mit kleinen feinen Häusern und mit lieben netten Leuten. Es waren sogar ganz besonders liebe nette Leute, denn sie waren immer besonders freundlich, besonders friedlich und vor allem besonders fröhlich.

Jeder Tag war ein Festtag und jeder Morgen war ein glücklicher Morgen, denn sie liebten ihr Dorf, sie liebten ihr Leben und am meisten liebten sie einander.

Doch eines Tages geschah in diesem kleinen feinen Dorf mit seinen kleinen feinen Häusern und seinen lieben netten Leuten etwas, was dort noch nie geschehen war: Ein fremder Reitersmann stand plötzlich aufgedreht in ihrem Dorf.

Welche Drehung die Geschichte durch den aufgedrehten Fremden nimmt und warum er allen solange den Kopf verdreht, bis sie letztendlich völlig überdreht sind, zeigt Ihnen diese dreigedrehte Dorfgeschichte.

Heute Abend: JAZZ in Heidelberg und Mannheim


Underkarl
Heute, 20:30 Uhr  I  Klapsmühl' am Rathaus, D 6, 3, 68159 Mannheim


Jazzkonzert im Rahmen der IG-Jazz 


Freuen Sie sich wieder auf Jazz-Konzerte von höchster Qualität bei angenehmer Atmosphäre und Kerzenschein!
Weitere Informationen zu den Konzerten und Terminen finden unte
r www.jazzpages.com/ig-jazz

                                                                 

 **********

16.04.13,  20 Uhr  I  Deutsch-Amerikanisches Institut (DAI), Sofienstraße 12, 69115 Heidelberg

South Quartet


Peer Baierlein (Trompete), Ull Möck (Piano), Davide Petrocca (Kontrabass), Matthias Daneck (Schlagzeug). Nur Abendkasse. 

Kartenreservierung unter ticket@jazzclub-heidelberg.de
Eintritt: Normal 13 € | Ermässigt 11 €



South Quartet
Davide Petrocca und Peer Baierlein spielen schon lange im "Peer Baierlein Quartet" zusammen, das Peer während seines 15-jährigen Aufenthaltes in Belgien zusammen mit dem belgischen Schlagzeuger Yves Peeters und dem Pianisten Ewout Pierreux gegründet hat. Nach seinem Umzug zurück nach Deutschland, haben Peer und Davide beschlossen, auch wieder ein rein deutsches Quartett aufzubauen und da beide waschechte Stuttgarter sind, fiel die Wahl mit Ull Möck und Matthias Daneck auf zwei der besten Musiker im süddeutschen Raum.
Die vier gehören zu einer neuen Generation von Jazzmusikern, die keine Vorurteile kennen, die ausschließlich Eigenkompositionen spielen, aber doch an der Tradition anknüpfen und sich gleichzeitig mit Hilfe von neuen Mitteln auf noch unbekanntes Terrain begeben. Musik, die sich gerne als "Jazz" bezeichnen lässt, die sich aber auch durch Toleranz gegenüber anderer Musik auszeichnet, wobei Authentizität und unbekümmerte Kreativität im Vordergrund stehen.


Links
Peer Baierlein     www.peerbaierlein.com
Ull Möck     www.ullmoeck.de
Davide Petrocca     www.reverbnation.com/Davidepetrocca
Matthias Daneck     www.nowmusic.de

Dichterhain: SEIDENSTRASSE von Birgit Heid



Seidenstraße

Auf der Seidenstraße
unterwegs zu sein hieß
einen kostbaren Film
zu befreien
in behutsame Klangkörper
zeitloser Eleganz

auch wenn diese Promenade
längst in Pfade gewandelt werden
in einem abgelegten Handbuch
die Anweisungen
für Statisten
zu sprechen
beginnen.


(c) Birgit Heid

Montag, 15. April 2013

Besprechung von Franz Kafkas PROCESS im Nationaltheater Mannheim



Die Inszenierung von Dominic Friedel im Nationaltheater Mannheim mischt Kafkas Kapitel neu, lässt Szenen und Personen weg und verpflanzt K. in die Welt der bürgerlichen Versprechen, Sinnlosigkeit und Doppelmoral. Intention ist, K. als Opfer der neoliberalen Ideologie zu zeigen, weniger durch Schuld und Disziplin getrieben, sondern von Verantwortung und Initiative ("Jeder ist seines Glückes Schmied"). Aber wie immer bei Kafka kann man auch darüber streiten. Mir scheint die Verwunderung über Verhaftung und Process noch deutlich genug, um hier keine eigenständige Handlungsmotivation zu erkennen. Im Trubel des Alltags erscheint K. hin- und hergerissen, orientierungslos. Er versucht Klärung, Abhilfe zu schaffen, verheddert sich aber immer mehr im Process, trotz seines Aufbegehrens. Getrieben wird er von Stimmen, die ihm anraten dies oder jenes zu tun, zum Beispiel einen Anwalt zu nehmen oder sich zu fügen, da ja die Akte über ihn immer mehr anschwelle ... 

Das Verrückte ist, dass ja tatsächlich kein Tatbestand vorliegt, die Verhaftung am Morgen des 30. Geburtstags stattfindet und im Original ein Jahr später, am Vorabend des 31. Geburtstages, seine Hinrichtung stattfindet. „Jemand mußte Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.“ So auch in Friedels Process, das Verhör am Nachttisch der Frau Bürstner. In seiner Theaterparabel wird klar, dass die Schuld auch mit Frauen zu tun hat. Im Original ist dies noch viel stärker, denn K. geht ja zu Frau Elsa, der Kellnerin, regelmäßig einmal die Woche. Seine Freundin, seine Kurtisane? Im Stück fehlt sie ganz.
Auch zu Frau Bürstner zieht ihn das Begehren, Frau Grubach, die erotische, ihm zugeneigte Vermieterin, taucht im Stück nicht auf. Fotos bei Frau Bürstner spielen eine Rolle bei der Verhaftung, sie werden jedoch nicht gefunden. Liegt die Schuld nicht dort? :-)
Leni, die Bedienstete des Anwalts (Fräulein Bürstner, Leni und Frau des Gerichtsdieners mit der gebotenen Verlockung herrlich gespielt von Dascha Trautwein),  lockt ihn in der Inszenierung und will die Nacht mit ihm verbringen, obwohl Kaufmann Bulk (Reinhard Mahlberg, auch den Onkel spielend) schon neben ihr liegt und immer dort übernachtet. K. (verzweifelt, überrollt und an der Sinnhaftigkeit stark zweifelnd durch Thorsten Danner) lehnt ab, er müsse sich um sich selbst kümmern. Die Frau des Gerichtsdieners warnt ihn, dass der Bericht des Untersuchungsrichters, mit dem sie eine Liaison zu haben scheint, ungünstig ausfiele. Leni kümmere sich übrigens um alle Angeklagten ... Frauen haben bei Kafka grundsätzlich etwas Verführerisches, Lockendes, Gewerbetreibendes, Tröstendes, Kurierhaftes und Großzügiges. In einem umfangreichen Prozess, der sich hier als Schau der Innenwelten darstellt, wird die Schuldhaftigkeit auch in diesen Kontext gerückt, was ja naheliegend ist.

Der Anwalt Huld (Ralf Dittrich) und die Büros in einem Gebäude spielen im Stück eine dominante Rolle, die Gerichte in einem Armenhaus eine weitere, Staatsdiener und Gerichte hinter Holzgattern, niedrige Decken und gebückte Menschen, die sich mit Kissen an die Decke drücken, K. darin verloren, unter dem Dach auch noch der Künstler Tintorello (Sascha Tuxhorn) , der im Morgenmantel empfängt. Tintorello begleitet erhebliche Strecken des Stückes durch E-Gitarrenmusik, die in den Roman integrierte Türhüterparabel "Vor dem Gesetz" von K. am Piano und Tintorello am Bass kontrastiert und im Sprechgesang vorgetragen. Auch hier die Hervorhebung, dass der Zugang zum "Gesetz" für K. vorgesehen sei, aber nicht möglich. Der Process und sein Ausgang verlaufen "automatisch". Die Gebäude scheinen mir Metaphern für (eine) psychische Innenwelt(en) zu sein.

Arbeit in einem materialistisch-politischen Sinne kommt im Deutungsschema des Regisseurs eine wichtige Rolle zu. Sie wird als sinnentleerte Welt dargestellt. K. ist erfolgreich in seiner Bank, er wird von den Verhaftern nicht ins Gefängnis, sondern zu seinem Arbeitsplatz in der Bank begleitet. Es scheint kein Grund für eine Verhaftung vorzuliegen, keine Unterschlagung oder dergleichen... Gleichwohl könnte der Arbeitsplatz durch den Process gefährdet sein. Es handelt sich wohl mit um die Unterdrückung der individuellen Freiheit des Arbeitenden, seine Ausbeutung, seine Nichtselbstbestimmtheit - lebenslänglich. Wichtig in diesem Process ist ja, dass K. selbst eingreift, selbstbestimmt wird und aktiv. Aufbegehrt! Dummerweise nützt es nichts, das Ende ist nicht abwendbar. Schwarze Vorhänge, die das Eingesperrtsein, das Verhängnis ankündigen, am Ende in einer sehr eindringlich gespielten Szene als Verfolgungswahn und Hinrichtung unter großer Scham, dass all dies passieren musste.

Kafkaeske Groteskheit, verwirrende Sinnlosigkeit und Zwanghaftigkeit im Geschehen durch die Theaterkonstruktion eines Hauses mit offener Front und bereits zu Beginn durch die Verlorenheit inmitten ziellos vorbeieilender, in sich gefangener Menschen, die gleichzeitig auch Verhafter und Verhörer werden.