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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 15. Juni 2009

Kurzfeature: Werner Bärmann, Skulpturen


Werner Bärmann, Jahrgang 1947, geb. in Contwig/Pfalz, hat sowohl eine Ausbildung als Dipl.-Soziologe als auch als Dipl.-Sportlehrer. Er trat bereits 1985 mit ersten künstlerischen Arbeiten an die Öffentlichkeit und hat seit 1993 ständige Ausstellungen. Heute lebt Werner Bärmann in Riegelsberg.

Sein Material ist in erster Linie der rote, gelbe oder beige, hochwertige und gewachsene Eifel-Sandstein. Aber auch Sandsteine aus anderen Regionen kommen zum Einsatz. Ein einmaliges Angebot des Künstlers, mit leichter Selbstironie: 200 Jahre Garantie! Die Steine halten es so lange aus!

"Sandstein ist ein Naturprodukt, das sich im Verlauf von Millionen von Jahren aus Treib- und Flugsand gebildet hat. Seine farbliche und strukturelle Vielfalt erinnern an eine Epoche der Erdgeschichte, als Mitteleuropa von einem Meer bedeckt war und die Entstehung des Menschen noch in weiter Ferne lag."


Bärmanns Skulpturen fallen nicht nur durch eine prägnante räumliche Präsenz auf, sondern auch durch eine Art von Belebtheit, die man in Stein nie vermutet hätte. Biologische Formen, glatte Oberflächen, fast wie bei Marmor, mit nur einem Hauch von Feinkörnigkeit, verleihen diesen Figuren eine Zartheit in der Berührung und Optik, während das Wissen um die Wuchtigkeit des Materials dagegen steht. Ob in Haus oder Garten, beleuchtet oder ohne Beleuchtung, die Erhabenheit der Steine gefällt dem Betrachter. Vieles wirkt wie aus Holz geschnitzt.

"Das Wesentliche der Dinge will ich in eine klare Form fassen, ohne die Natur zu kopieren. Weggelassene Details können auf einem kurzen Weg zwischen Abstraktion und Figur durch Phantasie ergänzt werden."

Wunderbare Sandsteinleuchten in Tier- und geometrischer Form für den Innen- und Außenbereich, Objekte in Rodinscher Art, aber auch kubistisch-abstrahierend, korrespondieren mit dem Betrachter, Licht und Schatten integrierend, für eine Ewigkeit. (www.wbaermann.de)


Siehe auch
Interview mit Werner Bärmann, Skulpturen
und seine Seite Eulenfreunde.


Aktuell: + 13. Nov.-10. Dez. 2009, Werner Bärmann, Skulpturen aus Sandstein, Saarbrücken 
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Kinder ganz groß am Mikrofon




Letzten Sonntagnachmittag bin ich in Urweiler (Saarland) in einer Veranstaltung von Kindern für Kinder und Erwachsene gelandet, die mir sehr Spaß gemacht hat. Nicht nur der erste Teil mit Peter Maffays Tabaluga oder die Reise zur Vernunft (1983), sondern auch der zweite Teil mit talentierten Interpreten.
Peter Maffays typischer Deutschrocker-Sound kam stellenweise ganz deutlich zum Durchbruch, es war eine stolze Leistung der Kinderchöre Urweiler und Niederlinxweiler.


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INFO:
Peter Maffay
, 60 Jahre, geb. Siebenbürgener, ist eine umstrittene Größe, den manche lieben, andere gar nicht ab können. Ich mag seine Lieder seit meiner Kindheit. Er ist in der Friedensbewegung politisch engagiert, steht zu seinen Ansichten. So in Eiszeit, wo er über Kriege und Umwelt nachdenkt. Maffay stellt durch seine Stiftungen Geld und sich selbst für soziale Projekte zur Verfügung wie die Unterstützung traumatisierter Kinder. Auf Mallorca bietet er traumatisierten Kindern aus aller Welt für zwei Wochen kostenlos Ferien auf einem Bauernhof. Für sein soziales Engagement erhielt er 1996 das Bundesverdienstkreuz, 2001 die Goldene Henne und 2006 den erstmals vergebenen World Vision Charity Award. Im Jahre 2008 sang er zusammen mit Rolf Zuckowski und Nena den Themasong zur Aktion Ein Herz für Kinder.

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Im zweiten Teil der Veranstaltung zwei ganz tolle Teenie-Stimmen: Kathrin Sicks, Gewinnerin des Songcontests "KiKa-Live-Beste-Stimme-2008" und Jenny Haben, Gewinnerin des Songcontests "KiKa-Live-Beste-Stimme-2007" und Gewinnerin bei "Be a star" 2009, Super-RTL. Jeweils 3 Lieder lang lag der unverfälschte Sound von Whitney Houston und anderen ausdrucksstarken Ladysingers in der Luft. Eine absolute Wucht. Unglaublich, wie viel Ausdruck so zarte 12-14 Jahre auf die Bühne bringen.

Noch einmal zu hören am 21.6. in Niederlinxweiler, Nähe St. Wendel, Saarland, um 15.00 Uhr, Breitwieshalle.


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Donnerstag, 11. Juni 2009

Erotische Literatur in Deutschland am Ende?



In einem Artikel in der NZZ (Neue Züricher Zeitung) rechnet Dorothea Dieckmann mit den Bestrebungen ab, Sex qualitativ anders und schlechter zu vermarkten als früher.

Die coole Ferne und doch totale Konsumierbarkeit des/der anderen Körper wird auf der Riesenplattform Internet und TV heute extrem zelebriert. Keine genüssliche Lektüre mehr, nur lüsterne Bilder. Die Canterbury Tales und Boccaccios Dekamerone, Lady Chatterley und Fanny Hill als Klassiker Jahrhunderte überdauernd, Anäis Nin und Henry Miller für die Feinbesaiteten und Erotikliebhaber sowie Charles Bukowski für die Prolos seien out und am Ende, es kämen nur noch weichgespülte und tote Softtexte auf den Markt, die allesamt nur der Entwertung von Sex dienten.

Sex am Ende, die Literatur darüber auch? Nein, das ist so ziemlich unvorstellbar.

Ich denke entscheidend ist diese Erkenntnis:

Auch Charlotte Roche, die "mit ihrem Ekelschocker «Feuchtgebiete» gegen hygienische Selbstdisziplinierung und Beauty-Körperzucht Sturm läuft. Angesichts der synthetischen Anais-Girlies wirkt ihre Apotheose der Körpersäfte geradezu wie eine Rebellion – eine Rebellion allerdings, die geradewegs aufs Ende der Sexualität zuführt, denn sie besiegelt das Scheitern jenes Gefühls, das von der trivialen Semipornografie ohnehin verhöhnt wird: Liebe."

Ja, da ist was dran... Liebe könnte für Jugendliche am Ende sein, wenn sie mit solchen Betrachtungen konfrontiert werden. Ihre Medienkonsumgewohnheiten könnten Liebe sehr relativieren.
Sex und Nacktheit ist mehr denn je eine Ware, Kontakte sind leichter und schneller zu finden, jeder kann sich so ziemlich austoben. Es entfällt so langsam die bürgerliche Bindung durch Sex.
Oder lieben unsere Kinder, jungen Erwachsenen einfach anders? Mit einem anderen Verständnis? Jede Zeit hat ihre Bücher, ihre Träume, ihre Vorstellungen ..., niemals jedoch lassen sich Menschen ihre Sehnsüchte nehmen. Die sind individuell und virulent. Da landen eher Soft- und Schunderotik ganz schnell im Altpapier, wird der Stecker gezogen oder weitergeklickt.


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Davon kann man/frau nur träumen ...




Brad Pitt hat eine glatte Million ($) für das 2 mal 3 Meter große Ölbild Gemälde «Etappe» von Neo Rauch aus Leipzig hingeblättert. Es zeigt eine Rennfahrerszene und stammt aus dem Jahr 1998. Der Kauf dauerte nur wenige Minuten, Pitt ist Rauch-Fan.


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Montag, 8. Juni 2009

Rheinland-pfälzische Künstler: Monika Werle, Keramik, Malerei





Monika Werle, Gastgeberin und Gestalterin des alljährlichen Kunsttreffs in der Merk'schen Scheune, ist nicht nur freischaffende Künstlerin seit 1991 im eigenen Atelier, sondern auch Seminarleiterin im künstlerisch-handwerklichen Bereich. In ihren Kreativseminaren und Workshops bietet sie Kurzurlaube für die Seele und Raum für kreatives Gestalten.

Wer seine Balance finden will, sich stabilisieren oder verbessern möchte, ist bei ihr bestens aufgehoben. Darüber hinaus bietet sie Menschen, die Veränderung in ihrem Leben suchen oder ihr Wohlbefinden steigern möchten Lebensberatung, Kommunikations- und Verhaltenstraining, nicht nur zur Bewältigung von Krisen. Ihre theoretische Fundierung hat sie durch eine Weiterbildung zur Kunst- und Kreativitätstherapeutin erfahren. Als Systemische Beraterin, Seminarleiterin für Autogenes Training und Hypnose-Coach steht sie allen zur Seite, die Krankheit oder Probleme hinter sich lassen und mit oder ohne Zuhilfenahme der Kunst an sich arbeiten wollen. Therapeutisches Ziel ist ein kreatives Leben in Balance.
(Bilder zum Vergrößern anklicken!)

Ihr Werk wird bestimmt durch ansprechende Figuren, wie belebt wirkende, realitätsnahe, liebenswert-naive und dörfliche Keramikmenschen, Tier- und andere Plastiken, eigenwillige Schalenobjekte mit Filz und das Kinderprojekt, das wie ein Mahnmal wirkt und ihre Arbeit beim Kinderschutzbund wohl widerspiegelt (Kinder als ungeliebte Gäste in weiten Teilen der Welt, ihre Kinderplastiken zeigen zumeist ungeschlüpfte, eingezwängte Babys in einer bezwingenden und fesselnden Schale).







Siehe mein Interview mit Monika Werle.
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Sonntag, 7. Juni 2009

Kunst: Eintauchen ins Zauber- und Märchenhafte

Wer sich noch nicht mit der Merk'schen Scheune in 67731 Otterbach, Hauptstraße 20, auseinandergesetzt hat, sollte sich das nicht entgehen lassen. Das gilt um so mehr für die Kunsttreffen, die seit 2003 dort stattfinden - organisiert von den Familien Werle und Merk.

In einem ganz geschmackvollen einfachen Ambiente, wo sich wirklich ausgereifte Kunst mit zauberhaftem Bauernhof- und Scheunencharme aus dem 18./19. Jahrhundert sowie Werkstattatmosphäre zu einer Kunstlandschaft über verschiedene Ebenen und den angrenzenden Garten erstreckt, fühlt man sich weit weg von den Alltagsschwierigkeiten und der Menschenleere der Nordpfalz. An diesem Ort der ästhetischen Begegnung wird die sonst grob und unfreundlich wirkende Gegend des Pfälzer Berglandes reichhaltig und zart, bunt und witzig, abenteuerlich und nachdenklich. Ein wahrer Fundort an Form, Farbe, Menschlichkeit und Individualität.

Die Künstler habe ich bereits vorgestellt, möchte aber noch mal besonders hinweisen auf die absolut liebenswerten, naiv staunenden Keramikmenschen (aber auch auf das kritische und anklagende Objekt KINDER) der Gastgeberin Monika Werle

(zum Vergrößern die Bilder anklicken)



und die beim Wort genommenen Keramikkegelarrangements (Kopflos, Am Boden zerstört, Absprung, Zuneigung) von Gastgeber Dr. Markus Merk, Jahrgang 1962, Zahnarzt, Entwicklungshelfer und dreifacher Fußball-Weltschiedsrichter, aufgrund seiner sozialen Aktivitäten mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, Botschafter der Kampagne "Schützt Kinder im Krieg" des Internationalen Roten Kreuzes und der UEFA,





die witzigen und ungewöhnlichen Skulpturen und Gartenbewohner (Schildkröte, Eule, Frosch, Krokodil) von José Berlanga,







die dynamisch sich in einer Sogbewegung befindenden und den Betrachter einbindenden Bilder seiner Frau Hannelore Hertje (inter- und innerpersonale Energien, auch Fußball kommt zu Wort)







und die ganz eigenwilligen bunten "Deformationen" und Aussagen von Elsa Vogt-Ramachers.






Die afrikanisch wirkenden Skulpturen von Harald Brand, die nur durch spartanische Aussagen und Farbe wirkenden Bilder von Angie Horlemann, die amerikanische Ästhetik der Beverly Nevers sowie die gelungenen und überzeugenden Schmuckstücke von Tina Werle sind nicht minder interessant.

Ein unvergesslicher Wahlsonntag-Nachmittag in einer therapeutischen Kunstwelt! Heute noch bis 18 Uhr...



Mittwoch, 3. Juni 2009

Rheinland-pfälzische Künstler: José Berlanga, Keramik

José Berlanga wurde 1947 in Malaga geboren und wuchs in Barcelona auf. 1969 kam er nach Deutschland, arbeitete als Kunstkeramiker und entwickelte etwa ab 1973 seinen eigenen Stil, mit Anleihen beim Expressionismus, Surrealismus und Picasso.

Nach einer Zwischenstation in Deidesheim zog er 1984 in sein heutiges Kunstatelier in Altleiningen und produziert seit dieser Zeit wahre Unikate (dazu gehören skurile Tierplastiken, aber auch Skulpturen menschlicher Körper, Reliefs und Gefäße), die er per Hand aus Tonballen aufbaut und aushöhlt. Berlanga brennt doppelt, erst Schrühbrand bei 800 °C, dann Glasurbrand bei 1300 °C, mit Glasuren aus Naturmaterialien wie pulverisierten Steinen, Metallstäuben und gesiebten, gewaschenen Aschen. Im Bann des gelenkten Zufalls entstehen immer wieder neue Farbschattierungen, die mit Erdfarben und Metallnuancen überzeugen.

Seine Stiere, Pferde, Esel, Mammuts, Katzen und anderen Tiere sind ein Augenfang.

José Berlanga hat unzählige Ausstellungen in Deutschland und Spanien hinter sich. Zu den Highlights gehören die über die spanische Botschaft vermittelten Ausstellungen in spanischen Häusern in Deutschland, daneben in Homburg/Saar u.a. mit Günter Grass und Armin Müller-Stahl.

Seine Straußengruppe wurde von Königin Sofia für die Keramiksammlung des spanischen Königshauses ausgewählt.

Regional verzaubert der Elwetritsche-Brunnen in Neustadt an der Weinstraße Tag für Tag einheimische und reisende Betrachter.

Unter anderem zu sehen auf der 1. Kunst- und Genussmeile in Maikammer/Pfalz, am 05.09.2009, ebenso wie Werke seiner Frau Hannelore Hertje.
Beide auch beim Kotten-Kunsthof in Kaiserslautern, am 06.09.2009.

Link:
http://www.hannelorehertje.de


Dienstag, 2. Juni 2009

Kunsttreff am 6.+7.6.2009 in der Merk'schen Scheune in Otterbach





Für Kunstliebhaber einen Tipp für dieses Wochenende:

In der Merk’schen Scheune c/o MW-Keramik in 67731 Otterbach, Hauptstr. 20 (Tel. 06301 - 30624), bei freiem Eintritt ab 14:00 - 22:00 Uhr am Samstag und ab 11:00 - 18:00 Uhr am Sonntag Werke von

Berlanga, José, Keramik


Brand, Harald, Skulpturen



Horlemann, Angie, Malerei



Hertje, Hannelore, Malerei


Nevers, Beverly, Malerei



Vogt-Ramachers, Elsa, Malerei


Werle, Monika, Keramik



Werle, Tina
, Schmuck



Am Samstagabend, 20.00 Uhr, ein musikalisches Angebot: „Schaukelperd“, Lothringer Lieder und Tänze.

Montag, 1. Juni 2009

Kunstevent: 1. Kunst- und Genussmeile in Maikammer in der Pfalz, 05.09.2009




Für Aussteller und Betrachter, Kunstinteressierte gleichermaßen interessant ist die erste Kunst- und Genussmeile am 5. September 2009 in 67487 Maikammer in der Pfalz.

In den Gassen und Höfen Maikammers rund um das Pfarrhaus, im Kräutergarten oder unter freiem Himmel erwartet den Besucher zwischen 10.00 und 18.00 Uhr ein bunter Mix aus zeitgenössischer Kunst, Fotografie und Skulptur. Kulinarisches und Süffiges aus Weingütern bildet den Rahmen dieser Genussveranstaltung.

Unter anderem zu sehen:

Hannelore Hertje, José Berlanga, Panja Kuepper


Montag, 25. Mai 2009

Biografisches im Blog - das Vermächtnis der Senora Lopez




Maria Amelia Lopez hat uns mit 95 Jahren gezeigt, dass
man/frau nicht zu alt ist, einen Blog zu beginnen und zu unterhalten.
Schuld war ihr Enkel, der das ermöglichte...;-)

In ihrem legendären Blog amis95.blogspot.com schreibt sie
über damalige (Franco-Diktatur) und heutige politische Erlebnisse als Spanierin und Sozialistin.

Leider ist sie am 20.5.2009 mit nur 97 Jahren gestorben.

Freitag, 8. Mai 2009

Zwei Kunstevents in der Region: Skulpturen und Träume in Kusel (bis 4.6.) und Landstuhl (bis 17.7.09)

1) Spanischer Ausdruck in Keramik-Skulpturen, Kundenhalle der Kreissparkasse Kusel, bis 04.06.2009



José Berlanga, ein virtuoser Skulpturenkünstler, der in jungen Jahren an
Kinderlähmung erkrankte, aber ungebremst sein Leben mit unzähligen
Ausstellungen und Aufträgen künstlerisch und meisterhaft gestaltet hat, kreiert zumeist Tiere aus Keramik, die aus surrealistischen und picassoähnlichen Komponenten geschaffen werden. Auch ein alter Audi-Kat kommt zu Ehren, ohne dass man das sofort erkennt...;-) Jedes Objekt ein Augenfang für das ganze Leben.
(http://www.hannelorehertje.de/jose/index.htm)


2) Traumhaftes von Alina Ivanova, Ukraine, im Amtsgericht Landstuhl, ab 19.05. bis 17.Juli 2009:



Unter dem Titel "Renaissance der Träume" lädt Alina Ivanova ein zu einer farbenfrohen Reise in eine sentimentale Welt, die immer etwas verborgen bleibt. Die Fantasie ist gefordert, man kann sich nicht schnell einen finalen Reim auf das Ganze machen, es bleibt eine Spur von Ungewissheit zurück, viel Angedeutetes, aber nie Langeweile. Diese Bilder kann man ganz lange betrachten, ohne seine Betrachtungslust zu verlieren. Es ist immer Leben und Geheimnis in ihnen, Form und Bewegung, Anmut und Kessheit, Schönheit und Folklore. Ein Ausflug, der sich lohnt.
(http://www.alina-ivanova.de)


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Freitag, 10. April 2009

Poetische Sprachspiele 1

Wer Lust hat mitzudichten, bitte sehr, einfach unten in den Kommentar rein ... danke!

Sprachspiele von

Sigmund von Birken,
Johann Klaj

(beide zwischen 1600 und 1680, Auszug):

FRÜHLINGS-WILLKOMM

Es fünken und flinken und blinken
buntblümichte Auen.

Es schimmert und wimmert und glimmert
früperlenes Tauen.

Es zittern und flittern und splittern
frischläubichte Äste.

Es säuseln und bräuseln und kräuseln
windfriedige Bläste.

Es singen und klingen und ringen
feldschlürfende Pfeiffen.

Den Mayen am Reyen Schalmeyen der Hirten
verschweiffen.

Es bellen und gellen und schellen die Rüden
und Heerden.

(P.S.: Ihr/Sie könnt/-en auch einfach weiterdichten....! Modern natürlich...)



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Freitag, 3. April 2009

Fotografie: Kunst aus Lebensmitteln - Foodscapes 2


Carl Warner, ein englischer Fotograf, nutzt Lebensmittel für seine Fotokreationen. ich hatte ihn schon vorgestellt und möchte die Reihe fortsetzen.

Kunst aus Lebensmitteln ist bei uns ja rechtlich nicht anerkannt. Eine Galerie darf die Originalobjekte nicht als Kunst verkaufen, weil Verderblichkeit besteht, die Fotos jedoch schon.

Seine Landschaften, Höhlen, Wälder, Strände, Sonne und Wasserfälle sind aus Früchten, Gemüse und Käse auf Tischen von 1,2 m bis 2,4 m gestaltet.

Bild 2:
Impressionen einer italienischen Landschaft. Der Karren ist aus Lasagne, die Felder bestehen aus Samen und die Wolken aus Mozzarella, die Bäume aus Petersilie und Basilikum. Das Dorf im Hintergrund wurde aus Käse erstellt.



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Mittwoch, 11. März 2009

Fotografie: Aleksey Petrosian


....ganz tolle Bilder aus Russland von Petrosian bei Liisa gesichtet, Aus dem Leben der Russen, das uns fast vorkommt, wie vor Jahrzehnten.... einfaches, ursprüngliches Leben.... fern der High-Tech-Zeit...

Galerie



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Donnerstag, 5. März 2009

Wer ist der bessere Zuhörer? Ein(e) Musiker(in)!


Haben wir uns nicht schon oft gefragt, wer uns wirklich versteht und unsere kleinsten Regungen am besten interpretiert? Die Forscher der Northwestern University (?) entdeckten in einer Studie jetzt erstmals Beweise, dass musikalisch-instumentale Geschultheit die Fähigkeit erhöht, Emotionen im Klangbild zu erkennen. Und diese Fähigkeit zählt nicht nur in der Musik. Das Identifizieren von Gefühlen im Klang ist eine Fähigkeit, die im gesamten Leben eine Rolle spielt. Ob das Schule, Beruf oder Partnerschaft ist, die Ergebnisse im „European Journal of Neuroscience“ legen nahe, dass je mehr musikalische Erfahrungen die Probanden besaßen und je früher sie mit der musikalischen Ausbildung begonnen hatten, desto mehr in der Lage waren, Gefühle aus dem Klang herauszuhören. Sind sie die besseren Partner?
Ob jemand authentisch ist oder nicht, können wohl Musiker am besten heraushören. Also, beim nächsten Krach oder Streit bzw. zur Einschätzung von Absichten im Vortrag einfach einen Musiker dazusetzen! ;-)

Film: Benjamin Buttons 20. Jh. und Hanna Schmitz, die KZ-Aufseherin

Die letzten Tage war ich zweimal im Kino und habe mir interessante Filme angeschaut: "Der seltsame Fall des Benjamin Button" und "Der Vorleser". Beide sind sehenswert und fesseln den Zuschauer. Was passiert?

a) "Der seltsame Fall des Benjamin Button", eine Verfilmung unter Regie von David Fincher nach dem Drehbuch von Eric Roth, der eine von Autor F. Scott Fitzgerald (bekannt durch „Der große Gatsby“) 1921 erschienene Kurzgeschichte aufgriff und der Frage nachgeht, wie sich das Leben eines Mannes abspielen würde, der rückwärts altert, also als Greis auf die Welt kommt und als Säugling stirbt.

Eine große Metapher für Vergänglichkeit und Unabwendbarkeit des Todes, egal in welcher Richtung, mit der symbolischen Bahnhofsuhr in New Orleans, die 1918 von einem blinden Uhrmacher, der seinen Sohn im WK I verloren hatte, gebaut wird, der aus Schmerz über den Verlust die Uhr rückwärts laufen lässt, was erst bei der Einweihung mit dem Präsidenten festgestellt wird. Dies ist das Vor- bzw. Begleitzeichen für Benjamin Button, der zu dieser Zeit auf die Welt kommt und seine Ermordung als Säugling nur nicht erleben musste, weil sein Vater ihn in einem Altenpflegeheim aussetzte. Der lange Weg zurück zum mentalen Greisenalter und Babyaussehen füllt den Film und lässt einen immer wieder gegen diese Zeitumkehrung anfühlen oder andenken.
Es gibt kein Entkommen. BB = Brad Pitt lebt gegen die Zeit, bis er innerlich etwa 83-jährig und äußerlich als Säugling stirbt.


b) „Der Vorleser“ ist ein Film von Stephen Daldry, der ganz toll das Berlin-Klischee Großstadt, naturalistische Szenerie, eine arme Schaffnerin in der karg möblierten Wohnung, ein unerfahrener, aber sexuell erwachender Junge, Ungewöhnliches, Abenteuer mit Geschichte und großen Schauspielern (Kate Winslet als Hanna Schmitz, Bruno Ganz, Matthias Habich als Vater von Michael Berg, ebenfalls total gut David Kross als junger Michael Berg, später Ralph Fiennes) verbindet.


Die Analphabetin Hanna Schmitz um die 30, die eine Gier und Lust nach Sprache hat und nach ihrem "Jungchen" Michael Berg, 15 Jahre, dem sie die ersten Begierden aufbaut und Schritte im Sexualleben machen lässt, später wortlos verlässt, als er voll entflammt und absolut ihr hörig sich nicht mehr anderen Frauen zuwenden kann. Die aber auch einen Hass auf alle hat, die das Lesen und Schreiben beherrschen wie das Jungchen, einen Willen zur starken emotionalen Verletzung, später sogar zur Vernichtung all derer, die das beherrschen.
Nie würde sie es zugeben, dass sie Analphabetin ist, und so geht sie auch für 20 Jahre ins Gefängnis, obwohl sie als freiwillige Aufseherin in Auschwitz niemals den gefälschten SS-Bericht zu einem Massenmord am Rande des riesigen Verbrechens Holocaust verfasst haben konnte, es aber zugab. Sie hatte angeblich angeordnet, bei einer Verlegung von Gefangenen die Tür zu einer bombardierten und brennenden Kirche mit 300 Gefangenen darin nicht zu öffnen. Es war ein Mord, nicht jedoch ein Unglück. 5 Mitaufseherinnen belasteten sie schwer, um sich selbst zu schützen. Das Unglück überlebten nur eine jüdische Mutter mit Tochter, die 15 Jahre später gegen sie vor Gericht aussagten. In diesem Prozess saßen Studenten, um zu lernen. Michael Berg war dabei. Er rettete sie nicht, half ihr nicht, obwohl er es anstrebte, und "rächte" sich durch Schweigen über ihren Analphabetismus. Hanna Schmitz musste 20 Jahre leiden, bevor er sie wieder ansprach. Auch in Auschwitz ging sie ihrer seltsamen Neigung nach und ließ Totgeweihte am Abend vor deren Ermordung ihr vorlesen.
Kurz vor ihrer Entlassung aus der Haft mit über sechzig Jahren schickt der fünfzigjährige Michael Berg ihr Cassetten mit den Texten aus seiner Jugendzeit, die er ihr vorlesen musste, bevor sie ihn vernaschte, und Hanna denkt, er kehrt zurück und hilft ihr. Seine Liebe war jedoch schon lange tot, die innere Bindung jedoch nicht. Hanna erkennt dies und beendet ihr Leben mit Selbstmord. Dieser Film prägt sich ein, er arbeitet im Kopf, durch Kontroverses, Liebe und Gewalt, Schuld und Sühne.


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Donnerstag, 19. Februar 2009

Musik: Saarländisches Savoir vivre - Amby Deda Marx

Zum ersten Mal kennen gelernt und voll überzeugt: Lieder der Poesie von Amby Deda Marx.

Wunderbare, eigenwillige und moderne Interpretationen von Mühsam-, Fried-, Heine-, Rilke-, Hesse-, Tucholsky-, Ringelnatz-Gedichten. Ein Abend, der nicht endet möchte. Volles Programm im St. Wendeler Mia-Münster-Haus mit einer Länge von fast 2,5 Stunden. Man bekommt nicht genug davon... Unaufdringliche, aber eindringliche und feine Stimmung, Musik mit Percussion, Gitarre, Cello, Akkordeon und armenischer Duduk. Chorale, A-cappella- sowie Solodarbietungen, überzeugender Gesang! Herrliche Balkantöne, dank dem Albaner Nino Deda ("Der erste Albaner, der deutsche Gedichte vertont", Akkordeon), volle Instrumentenvielfalt bei Amby Schillo (Percussion, Cello und vieles mehr), dem wichtigsten Mann im Saarland in Sachen musikalischer Kreativität, und einem virtuosen und den Zauber der Poesie entfaltenden Liedermacher Michael Marx an der Gitarre. Die Einflüsse aus vielen Nationen, Frankreich, Balkan, Armenien undundund... stellen das Trio eigenständig neben Lydie Auvray und vergleichbare Musiker.


Zur Einstimmung:
Heinrich Heine: Des Weibes Leib ist ein Gedicht

Das Trio

Hier eine kleine handgemachte Kostprobe der Musik:



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Samstag, 31. Januar 2009

Fotografie: Die Welt des Monsieur Bousserez

... eine ganz originelle Art, die Welt zu sehen und Arrangements zu kreieren, findet sich bei Vincent Bousserez, der alles neu arrangiert mit seiner Kunst en miniature. Zuletzt im Centre Pompidou, Paris, vertreten. Hier zwei Beispiele:

Wanderer zwischen zwei Welten:



Attention, les flics:




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Musik: Neue Töne gefunden... Pop aus GB

Schon mal gehört? Fanfarlo? Für mich ganz neu... und gut hörbar. Hat das mit Baudelaire zu tun? Seine zunächst abgelehnte und später eher per Zufall gedruckte Künstlernovelle La Fanfarlo scheint "witzig verschlüsselt und voll funkelnder Selbstironie" seine "Metamorphose vom dichtenden Dandy zum fast verbürgerlichten Autor und Quasi-Ehemann zu spiegeln" (wikipedia). Wer weiß mehr?

Höre hier:



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Montag, 26. Januar 2009

Fotografie: 100 Meter Existenz und ... vorbei

Bei Liisa entdeckt und für sehr interessant befunden: eine Panoramasicht aus vielen Momentaufnahmen, eingefangen in Berlin. Menschen in Berlin, ein Projekt nicht nur für einheimische Fotografen, sondern auch für ausländische. Hier hat Simon Hoegsberg aus Kopenhagen ein weiteres interessantes Werk vorgelegt, das neugierig auf mehr von ihm macht.
Wunderschön die lapidare Essenz aus unserem Leben im Vergleich zur zeitlosen Zeit.


We're all gonna die - 100 meters of existence

Sonntag, 30. November 2008

Kunst: Weihnacht im Waldschlösschen, Kaiserslautern, 29.11.-14.12.2008

Wie schön Weihnachten sein kann mit geschmackvoller Kunst, ohne Watte und Friteusengeruch oder zwanghafter Dauerberieselung, zeigt die Ausstellung "Weihnacht im Waldschlösschen", Kaiserslautern, Bremerstraße 12, zwischen 29.11. und 14.12.2008. Mit buntem Programm für Kinder und Erwachsene, wobei ein Teil der Einnahmen in die Hilfsfonds für bedürftige Familien und Kinder in Kaiserslautern fließt.

Kunstkeramik + Malerei + Bildhauerei + Fotografie

Kommentar zum Gesehenen schau hier



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Sonntag, 23. November 2008

Psychologie: Abstrakte Kunst regt das Denken an!


Geht es euch auch so, dass abstrakte Kunst einen anspricht und fesselt, eine Ausstrahlung hat und beruhigt oder anregt? Schaut nur mal das Bild von Mondrian an, das bereits mit einfachster Komposition einfach und aufgeräumt, farbenfroh und aussagekräftig w i r k t!

Ja, das ist auch kein Wunder, denn der Psychologe Richard Latto von der Universität Liverpool hat es jetzt wissenschaftlich bestätigt, dass abstrakte Formen und Linien wie auch Farben positive Gefühle beim Betrachter hervorrufen, weil die Aussage des Künstlers ebenfalls auf emotionaler Ebene, aber durchaus komponiert stattfand. Das Erzählerisch-Narrative und Erlerntes wie Soziales wirken außerdem bei der Beeinflussung unseres Gehirns.

Mein Tipp: Bilder selbst herstellen und dominant in der Wohnung wirken lassen. Nicht Feng Shui, sondern Mondrian heißt das Zaubermittel! Oder beides ...

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Kunst: Geheimnisvoller Staubniederschlag aus Köln


Staub, eines der leidigsten Themen aller Zeiten... er dringt ein, legt sich nieder, muss mit viel Aufwand weggewischt und beseitigt werden und hält einen immer auf Trab. Er ist Vorbote der Vergänglichkeit, des Todes, Kurier des statisch-immergleichen Werdens und Vergehens, das alles zum Blühen und Erliegen bringt, und Spielball der entfesselten Dynamik, die alles wegweht, wegpustet....

Bei trash/treasure aus Köln wird Staub zum Objekt des Begehrens, durch Gucklöcher und in aufwändigen Installationen geheimnisvoll beleuchtet sieht man Staub, zusammengeballt (oder zusammengerottet?) in der Ecke, in neuer Form, verändert und coloriert, im Kontext von Andy Warhols Pop Art und Spielbergs außerirdischer Geheimnisfülle, vergrößert und verfremdet, von der Decke herab sich auf gigantischen Spinnweben anschleichend...

Ein ganz eigenwilliger Gang der Dinge, die Sichtweise verändert, angepasst zunächst an die graue Wüste, im Ergebnis jedoch geheimnisvoll, bunt, fesselnd. Eine Meisterkunst des Ungewöhnlichen... Der Betrachter als Voyeur des Zerfalls....


STAUB

Staub-Movie

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Musik: Islands Zauber und US-Trauma

Beim Spazierengehen im Net bin ich über diese Musik gestolpert, die wirklich sehr überzeugend wirkt. Jóhannsson, gefunden bei Liisa.

Ein wenig erinnert sie an das fulminante Stück von Samuel Barber "Adagio for strings, op.11"

Zwei Musikerlebnisse von tiefem Eindruck....


Jóhann Jóhannsson - Melodia (Guidlines for a Space Propulsion Device...)

Samuel Barber - Adagio for strings, op.11


Techno-Barber-Fassung mit interessanter Diashow!

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Sonntag, 16. November 2008

Film: Mit Wolke 9 auf Wolke 7?

War in WOLKE 9, einem Film von Andreas Dresen aus diesem Jahr. Er ist sehr umstritten, weil Liebe zwischen alten Menschen, auch körperliche Liebe gezeigt wird. Eine Liebe im Alter mit traurigem Ausgang: Eine 64-Jährige verliebt sich in einen 76-Jährigen und verlässt ihre 30-jährige Ehe, der Verlassene (um die 70) bringt sich um, stirbt, das bleibt unklar. Die neue Liebe ist bös überschattet. Ein bedrückendes Ende.

Der Film wirkt fast sozialistisch realistisch, wie der Naturalismus um die Jahrhundertwende 1900... die aktuelle Realität im Osten ... Welche Alten hauen in diesem Alter noch ab und verlassen ihre Ehe, auch wenn sie langweilig ist? Vielleicht die Aufbruchstimmung im Osten, auch aus den zwischenmenschlichen Zwängen auszubrechen. Sind das so viele? Es wirkt zu wagemutig, den neuen Lenz einzugehen und so wie dieser Film gemacht ist, macht er keine Lust aufs Altsein, er ist zu realistisch. Auch wenn der 76-Jährige die Frau wie ein Junger auf dem Boden vernascht, das Verliebtsein wirkt nicht überzeugend. Man bemitleidet den verlassenen Mann, für den eine Welt zusammenbricht, weil alles zuvor im Lot war. Wenn auch die Empfindungen der Frau nachvollzogen werden können, weil ihr Ehemann einen Tick hat und das Immergleiche die Ehe dominiert. Er ist Bahnfan, hört sich die verschiedenen Geräusche von Zügen auf Schallplatten an und fährt Bahn, weil er es liebt, wahllos durch die Gegend zu fahren. Da macht eine Frau schon was mit.
Hätte mir dennoch einen Mutmach-Film, eher ein Märchen gewünscht. Ein zweites Mal muss ich ihn nicht sehen. Wer hat andere Erfahrungen mit dem Film gemacht?

Freitag, 7. November 2008

Musik: Newcomer 1 - Marit Larsen

Hier aus der Newcomer-/Unknown-Ecke, gefunden bei Charming Quark: eine lieblich-süße Stimme aus Norwegen, die verdammt gut aussieht. Noch nie etwas gehört, aber manchmal sind die Unbekannten echt klasse.

MARIT LARSEN: Fuel 2008

Sonntag, 2. November 2008

Buch: 100 Millionen ... und kein Ende

Nein, das ist kein Spendenaufruf für die Banken und Manager ..... auch kein Gewinnaufschrei (schön wär's) ...


Es geht um Paolo Coelho, den 100-Millionen-Bücher-Mann. Coelho, der einen Teil seines Vermögens - er startete 1994 so richtig mit dem Schreiben („Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte“) - in seine selbst gegründete Stiftung „Instituto Paulo Coelho“ investierte, ist ein engagierter und sozial denkender Mensch. 1947 geboren, aus der Familientradition ausgebrochen, Jurist, Theater-/Drehbuchautor, Hippie, drogensüchtig, als Oppositioneller verschleppt und gefoltert, Songtextschreiber und schließlich Autor, hat Coelho im letzten Drittel seines Lebens einen unglaublichen Erfolg zu verbuchen. Die Themen, Inhalte und Hintergründe in seinen Büchern sind in lateinamerikanischer Tradition von aktivem Christentum geprägt.

Bewundernswert, wie er und seine Frau helfen. Seine Hilfsgelder fließen zu hilfsbedürftigen Kindern, alten Menschen und dienen der Bekanntmachung brasilianischer Literatur. Die Übersetzungen in andere Sprachen werden finanziert. Und er setzt sich intensiv, mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln (ca. 400.000 $ im Jahr), für die Armen Brasiliens ein. 2007 wurde er zum UN-Friedensbotschafter berufen.

Ich finde, sein Engagement ist wirklich nachahmenswert. Er reiht sich in die Galerie der großen Lateinamerikaner ein, zu denen eben auch Gabriel García Márquez, Pablo Neruda oder Mercedes Sosa gehören.



Donnerstag, 23. Oktober 2008

Buchmesse: Absturz ... und kein Ende



Lektoren und ihr Selbstbetrug: Auch hier bräuchte es mal einen Reich-Ranicki, der aufräumt mit dem kleinen und großen Betrug, der mit den Lektoren passiert. Als Ergänzung zu den Bemerkungen über die Buchsituation möchte ich mal auf ein schon lange missverstandenes Bild der Lektoren hinweisen...

Ohne sie, das muss man mal klar sagen, gäbe es keine sauberen, fehlerfreien Bücher, keine neuen Ideen und neuen Gestaltungen, keine planerischen Gespräche mit Autoren und keine Weiterentwicklung der publizistischen Landschaft in Sachen Buch!

Heute sagen viele Lektoren und meinen Korrektoren, das ist jedoch ein wesentlicher Unterschied! Der Lektor ist ein Buch- und Spartenmanager, leitet freie Mitarbeiter und interne, plant, kalkuliert und verwirklicht! Das hat mit Komma setzen und orthografische Fehler beseitigen nichts zu tun. Wenn, dann nur am Rand. Denn auch dafür muss er gerade stehen. Die Marktsituation beobachten machen allerdings lieber die Marketing-, Vertriebs- und Kaufleute mit den ihnen zugänglichen Informationsquellen. Um dann zu behaupten, dass sie den Erfolg geplant hätten! Was für ein Gerangel!

Ich würde es auch direkt so formulieren, die Umsätze der Verleger wären nicht möglich, ohne den Einsatz der Lektoren. Dass sich allerdings lieber Buchhändler oder Kaufleute in den Verlagen die Erfolge auf die Fahnen schreiben, zeigt sich nicht zuletzt in der Bezahlung der freien Lektoren. Dem Heer, das die Textarbeit macht. Bücher überarbeitet, umschreibt, neu schreibt! Der Kaufmann kassiert ordentlich ab, den Lektor verschweigt er, wenn es geht ...

Sie werden nicht adäquat bezahlt, man möchte auf sie verzichten, billige Korrekturen bekommen und bloß nicht zu viel in Qualität investieren. Das vieldiskutierte Qualitätsmanagement erwartet zwar ständig Qualität, aber zahlt ungern dafür.

Würde ich hier Zahlen nennen, wo sich freie Lektoren in Phasen der Arbeit außerhalb der Verlage ernähren müssen, weil es keine Stellen gibt, würden die Akademiker erschrecken. Die neuesten Untersuchungen des Verbandes der freien Lektoren hat es zutage gebracht. Die Einnahmen liegen unter der Hälfte von dem, was 25-jährige Dipl.-Ingenieure nach 6 Semestern FH einkassieren. Und Lektoren haben Universitätsabschlüsse, sind älter, erfahrener. Statistisch betrachtet also ein schweres Waterloo für Lektoren. Und alles wegen der Bücher und ihrer Inhalte. Auch in Zeiten der Anstellung in Verlagen wird der akademische Schnitt kaum erreicht. Sehr gute Leute ... unterbezahlt. Traurig genug. Fast Hartz-Kandidaten im Alter, aber immer noch ein bisschen drüber, leider! Was für eine verkehrte Welt!

Dienstag, 21. Oktober 2008

Buchmesse: Bücher .... und kein Ende


Mit diesem Spruch hat Marcel Reich-Ranicki jahrelang seine literarische Runde eingeleitet. Auch hier war er schon peinlichst darauf bedacht, den Schrott beiseitezuschieben und nur die wirklichen Highlights zu betrachten. In diesem Kontext kann es auch nur zu der gerade geschehenen Ablehnung des Fernsehpreises 2008 kommen. Wer nur Qualität sucht hat ein Riesenproblem in den Massensparten der TV-Sender. Die Klischees werden zelebriert, dass einem die Ohren und Augen qualmen, als hätte man gleich tonnenweise die billige Unterhaltungs- und ernste Literatur in einen großen Pott gerührt. Der Acrylpreis ist nur ein weiteres Zeichen für die Billigkeit.

Die Buchmesse steht ebenfalls unter dem Druck, wirkliche Größe und Qualität zu zeigen, um nicht nur ein Umschlagplatz für Klischees zu sein. So war auch die diesjährige Messe ein überzeugender Erfolg im kleinen Rahmen der Nation. Immerhin etwa 100.000 Besucher kommen zu den Büchern und Autoren, ein großer Teil wegen der Geschäfte. Aber so soll es ja auch sein... denn die stehen zum Teil wirklich auf der Waagschale.

Rentiert sich das Ganze noch für die meisten Anbieter? Oder was muss passieren, um Massenverkäufe und Buy-Ins in der Verlagslandschaft zu verhindern, den Verlegertraditionen weiter einen Weg zu bahnen, die Meinungsfreiheit und Vielfalt zu garantieren? Traditionsverlage wandern seit 2002 in die Hand der Riesen, Belegschaften werden abgebaut, Rechungen können nicht mehr bezahlt werden. Qualität hat einen hohen Preis und kann sich manchmal nicht mehr gegen die Massenströme behaupten. Muss vertrivialisiert werden, um Qualität zu erhalten? Das Niveau weiter absenken? Was muss noch gedacht und geschrieben werden, um eine Weiterentwicklung zu erreichen?

Bücher .... und kein Ende. Was waren nun die Highlights 2008?
Die Aktion des Kritikerpapstes pünktlich zur Messe?
Die Leistungsshow der türkischen Autoren, die die Integrierung in die EU durch Geistesfreiheit vorbereiten?
Die Erfolgszahlen von Starautor Paulo Coelho, der die 100-Millionen-Bücher-Marke überschritten hat? Ein unglaublicher Erfolg.
Dieter Bohlen und seine publikumswirksame Signierstunde?
Oder gar Bushido, der Rapper?

Die Verleihung des Friedenspreises an Anselm Kiefer?
Ist seine monumentale Bücherwand aus 200 Bleibüchern mit dem Titel "Zweistromland - The High Priestess" (1985-1989) bereits eine Metapher für die sich ankündigende Museumsware Buch?

Wird das Buch aus Papier eher eine Seltenheit werden? Der Mass Market früher oder später zu Multmedia-Player und E- wie Audio-Books greifen? Buch aus dem Supermarkt? Billigstartikel von der Palette? Die Buchlänge sinken...? Die Pillenromane sind auch schon 20 Jahre alt und waren ein Knüller wegen ihrer revolutionären Kürze.
Wird die Jugend von morgen wohl zwischen Bushido-Video und Fotos der Party gestern einen Happen Literatur, Sprüche oder Comedy verzehren, nicht aber die dicken Bücher wälzen? Oder wird das Buch zum Kultobjekt in Leder, Luxus und anspruchsvoll?

Wahrscheinlich von allem etwas, alle Märkte in dieser Hinsicht ziehen an, der Massmarket dominiert und ist der einzige sichere Einnahmeweg. Pech mit Qualität. Deswegen ist das Aufbäumen des alten Mannes auch vergebens. Reich-Ranicki regt uns zum Nachdenken an, aber die Marktgesetze bestimmen das Leben. Klischees verkaufen sich wie frische Brötchen....