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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 13. März 2018

ECM-Novitäten im März

Neu erschienen die beiden Neuheiten des Trios Keith Jarrett, Gary Peacock, Jack DeJohnette sowie von Mathias Eick, die ich bereits in meinem letzten regulären Newsletter angekündigt hatte:





Keith Jarrett   Piano
Gary Peacock   Double Bass
Jack DeJohnette   Drums

Release date Germany:
02.03.2018
Release date USA:
02.03.2018







Jarretts häufig als „the Standards trio” bezeichnete Gruppe hat viele herausragende Alben veröffentlicht. After The Fall muss als eines ihrer besten gelten. „Ich war verblüfft zu hören, wie gut die Musik funktionierte”, bemerkt Keith Jarrett in seinen Notizen. „Für mich ist es nicht bloß ein historisches Dokument, sondern ein wirklich grandioses Konzert.” Diese Performance – in Newark, New Jersey im November 1998 – markierte Jarretts Rückkehr ins Konzertleben nach zwei Jahren Auszeit. Mit seinen Improvisations-Partnern Peacock und DeJohnette gleitet und segelt er von Klassiker zu Klassiker des Great American Songbook, darunter auch waghalsige Interpretationen so heiliger Bebop-Stücke wie Charlie Parkers “Scrapple From The Apple”, Bud Powells “Bouncin’ With Bud” und Sonny Rollins “Doxy”. 




Mathias Eick Trumpet, Voice
Håkon Aase Violin
Andreas Ulvo Piano
Audun Erlien Electric Bass
Torstein Lofthus Drums
Helge Andreas Norbakken Drums, Percussion

Release date Germany:
02.03.2018
Release date USA:
02.03.2018


Es war ein Vergnügen, Mathias Eicks schwingender, vom Klang einer Violine unterstützten Trompete auf seinem Album Midwest zu folgen – eine instrumentale Zusammenstellung, die nun auf Ravensburg weiterentwickelt wird. Håkon Aase, ein Nachwuchstalent des neuen norwegischen Jazz, der aufmerksamen ECM-Hörern dank seiner Arbeit mit Thomas Strønen bereits bekannt sein dürfte, ist der neue Geiger in Eicks Ensemble. Darüber hinaus wird die Kerngruppe um den Schlagzeuger Helge Andreas Norbakken erweitert. Die Serie von neuen Stücken hier läuft auf eine Art Familienporträt hinaus. Produziert von Manfred Eicher, wurde Ravensburg im Osloer Rainbow Studio im Juni 2017 aufgezeichnet. Es erscheint unmittelbar vor einer Europatournée.

Am 23. März folgen neue Alben von Jakob Bro mit Palle MikkelborgThomas Morgan und Jon Christensen sowie von Arild Andersen. Mehr dazu kommende Woche.

Unter https://www.ecmrecords.com/preview können Sie die in diesem Newsletter angesprochenen Neuheiten als Stream hören sowie den jeweiligen Pressetext, Pressefotos und das Cover-Artwork herunterladen. Das Password lautet in diesem Fall March18 . Bis Ende April ist diese Preview für Sie freigeschaltet. 

Montag, 12. März 2018

Literatur in der Pfalz: TIERCHEN UNLIMITED

In den Städten Ludwigshafen und Mannheim findet seit 2000 die Lesereihe europa_morgen_land mit neuester deutscher Literatur statt. Seit 2014 auch in Frankenthal. Viele der vorgestellten Werke sind von mehrsprachigen Autorinnen und Autoren, die deutsch schreiben, obwohl ihre erste Sprache nicht Deutsch  war. Diese Autoren sind aus der deutschsprachigen Literatur nicht mehr wegzudenken.
Mit dem Rahmen der  Lesungen wird an die Tradition des „Literaturcafés“ angeknüpft, des Salons, in dem man sich trifft zum Zuhören und zum Gespräch.



Sonntag, 18. März 2018 | 17 Uhr
Eintritt 8 Euro, ermäßigt 5 Euro
Karten nur an der Abendkasse. Es wird Kaffee und Kuchen angeboten.


Tijan Sila liest aus seinem Roman

„Tierchen unlimited“

In seinem turbulenten Debutroman erzählt Sila von einem Jungen im bosnischen Bürgerkrieg, seiner Flucht nach Deutschland und seinem Leben unter deutschen Neonazis. Und von den Tücken der Erinnerung.

Tijan Sila kam 1981 in Sarajevo zur Welt, emigrierte 1994 mit seiner Familie nach Deutschland und verbrachte seine Jugend in der Pfalz. Er studierte Anglistik in Heidelberg. Heute lebt er in Kaiserslautern, wo er als Lehrer an einer Berufsschule arbeitet.

Moderation: Ulrich Wellhöfer
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe europa_morgen_land statt.

Sonntag, 11. März 2018

Wie war's bei Power!Percussion in Neunkirchen / Saar?

(C) Stefan Vieregg



Wie der Name schon sagt: Power!Percussion bietet einfach mehr als Percussion. Es ist eine klassische Neo-Münchner-Show, wie wir sie im Mai mit La BrassBanda in Neunkirchen / Saar in der Neuen Gebläsehalle mit dem Schwerpunkt Brass eben wieder genießen können. 

(C) Stefan Vieregg

Die bayrischen Kerle rennen wie verrückt die ganze Zeit auf der Bühne rum, klettern Leitern hoch, klappern dabei mit den Leitern herum, hauen ihre Drumsticks drauf und produzieren Rhythmus, Rhytmus, Rhythmus! Oder sie rollen mal über den Boden, wie Jürgen Weishaupt zum Beispiel, den man auch vom Jazz her kennt, wobei er seine Blechtonnen so verfolgt und traktiert, so umeinander wütet, dass er auch im Stürzen, Fallen mittendrin sitzend noch trommelt. Diese Tonträger haben es übrigens in sich, we
il sie wirklich extrem laut und eindringlich, geradezu bissig und peitschend klingen.

Im Run über die Bühne und in der klaren Aufwärtsbewegung mit Hero-Siegerposen und Machovergleichswettbewerb wächst die Stimmung, während sie trommeln und trommeln, was das Zeug hält, auf allem, was sich in den Weg stellt. Alle Arten von Percussioninstrumenten tauchen auf, Ölfässer, Röhren, Tonnen, Putzeimer mit dabei. Aber auch leise Töne sind möglich, Rudi Bauer verbreitet beispielsweise einige Minuten Ruhe und Melodik an der Marimba, am Ende dann einen fulminanten Drumpart mit einem 360-Grad-Drum-LED-Ständer für 8 Fasstrommeln, die auf Berührungssensor reagieren und verschiedene Farbtöne zeigen. 

Auch Rudi Bauer fehlt es wirklich weder an Ausdauer noch an Durchhaltevermögen noch an Verlust des Tempos oder der Rhythmik. Christoph Schmidt ebenso wie X. Glöckler, der scheinbar in 2018 das erste Mal mit dabei ist, waren problemlos und kraftvoll passende Teile sämtlicher Parts und Späße. Christoph Schmidt sportlich in allen Disziplinen, selbst beim Zaubertrommeln ohne Schlagzeug. Alle sind Profis. Die Show ist perfekt einstudiert und wird fehlerlos abgespult - das ist harte Arbeit hin zur Professionalität und Synchronizität gewesen, die sich rentiert hat. Besonders die Putzeimer / Plastikmülltonnennummer zeigt das harte Training, kein Fehler beim Rumschubsen, -werfen, Austauschen der Eimer! Auch mit Plastikrohren und Plastikflaschen bleibt der Drive der Gruppe permanent ansteckend, und mit ihrer Leiternummer geben sie einen klaren Tipp für den nächsten Hausputz ab: Macht eine Percussionfete draus und trommelt euch durch das ganze Haus! Wenn schon, denn schon. Aber nix kaputtmachen!  

PALATINISCHER FRÜHLING: Ravan Trio in Bad Bergzabern


Sonntag, 18.März um 17 Uhr 
im Haus des Gastes in Bad Bergzabern, Rötzweg 7

RAVAN TRIO


Unter dem Titel "Meisterwerke auf Meisterinstrumenten" wird das Ravan Trio aus Zürich

ein fulminantes Programm bieten:



+  Ludwig van Beethoven, Trio op.1, Nr. 3 c-moll
+  Carl Frühling, Trio op.40 a-moll in der Fassung für Violine, Cello und Klavier
Maurice Ravel Trio

Die Mitglieder des Ravan Trio sind:

+ Willi Zimmermann, Violine
ehemals Primarius des international gefeierten Amati Quartetts, seit 2008 Konzertmeister
und Leiter des Zürcher Kammerorchesters
+ Pi-Chin Chien, Violoncello
international gefragte Solistin und Kammermusikerin, künstlerische Leiterin des
Musikfestivals «Confluence» in Zürich und der "Swiss Music Night" in Taiwan
+ Roberto Paruzzo Klavier
einer der angesehensten Pianisten Italiens, Schüler der Michelangelo Schule und
Gewinner zahlreicher Wettbewerbe

Für kleine "Konzerteinsteiger" bietet die Gesellschaft der Musikfreunde wieder Freikarten
an; die Begleitperson zahlt 10 €.

Karten:
Tourist-Info Bad Bergzabern, Tel. 06343 989660
Büroservice Grill, Tel. 06343 700427
www.gesellschaft-der-musikfreunde.de

Freitag, 9. März 2018

Frankfurt a.M.: L’AFRICAINE - VASCO DA GAMA, Oper von Giacomo Meyerbeer

Ensemble                       (C) Monika Rittershaus
Premiere 
L’AFRICAINE - VASCO DA GAMA
Grand opéra in fünf Akten von Giacomo Meyerbeer
Text von Eugène Scribe
In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Antonello Manacorda + Regie: Tobias Kratzer + Bühnenbild und Kostüme: Rainer Sellmaier + Licht: Jan Hartmann + Video: Manuel Braun + Chor und Extrachor: Tilman Michael + Dramaturgie: Konrad Kuhn

Vasco da Gama: Michael Spyres + Selika: Claudia Mahnke + Nelusko: Brian Mulligan + Ines: Kirsten MacKinnon + Don Pedro: Andreas Bauer + Don Diego: Thomas Faulkner + Der Großinquisitor von Lissabon / Der Oberpriester des Brahma: Magnús Baldvinsson + Don Alvar: Michael McCown + Anna: Bianca Andrew u.a.
Chor, Extrachor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper

Der deutschstämmige Komponist Giacomo Meyerbeer (1791-1864) galt gut hundert Jahre lang als eine der beherrschenden Figuren im europäischen Musiktheater. Sein Name steht geradezu synonym für ein Genre, welches das Repertoire der Pariser Oper seit den späten 1820er Jahren prägte: die Grand opéra. Für deren Stil sind große Chor-Tableaux und weit ausgreifende Ensembleszenen im kontrastreichen Wechsel mit lyrischen Soloszenen kennzeichnend. Zählt man noch die damals vom Publikum erwarteten spektakulären technischen Effekte und das Ballett hinzu, kann man die Grand opéra salopp als Vorläufer des heutigen Blockbuster-Kinos bezeichnen. Als Meyerbeer 1864 kurz vor Probenbeginn zu seinem letzten Werk – dem ein Libretto von Eugène Scribe mit dem geplanten Titel Vasco da Gama zugrunde liegt – überraschend starb, wurde die Oper 1865 in Paris mit etlichen Kürzungen und Auslassungen als L’Africaine mit großem Erfolg uraufgeführt. Um die Jahrhundertwende jedoch verblasste Meyerbeers Stern, und Richard Wagners infames Pamphlet Über das Judentum in der Musik sowie später die Nationalsozialisten taten ein Übriges, so dass Meyerbeers Werke von den Spielplänen verschwanden. Erst am 2. Februar 2013 fand in Chemnitz eine Aufführung von L’Africaine statt – nunmehr unter dem französischen Titel Vasco de Gama –, die sich auf das gesamte Material Meyerbeers stützen konnte. Dieses liegt auch der Frankfurter Produktion zugrunde.

Zur Handlung: Vasco da Gama träumt von der Entdeckung unbekannter Horizonte, die er für Portugal erobern will. Nachdem ein erster Versuch, das Kap der Guten Hoffnung zu überwinden, gescheitert ist, versagt der Rat der Admiralität ihm jedoch eine weitere Expedition. Dabei kann Vasco mit Selika und Nelusko, zwei in Afrika auf dem Sklavenmarkt gekauften Fremdlingen, kundige Führer vorweisen. Nach unbedachten Äußerungen lässt ihn der Großinquisitor wegen Gotteslästerung in den Kerker werfen. Ines, seine große Liebe, kann ihn nur befreien, indem sie sich auf die von ihrem Vater befohlene Heirat mit Vascos Rivalen Don Pedro einlässt. Als dieser mit Ines zu einer weiteren Entdeckungsreise aufbricht, folgt Vasco ihm mit einem eigenen Schiff. Am Ziel, im ersehnten fernen Land, werden die Portugiesen von feindlichen Kriegern überwältigt. Den Eindringlingen droht der Tod. Selika, die ehemalige Sklavin, entpuppt sich als Königin ihres Volkes. Sie gibt Vasco als ihren Gatten aus und rettet ihn auf diese Weise. Doch weil sie spürt, dass er Ines nie vergessen wird, entsagt sie ihrer Liebe. Sie ermöglicht den beiden die Flucht und wählt den Freitod unter dem giftigen Manzanillo-Baum.

Für die musikalische Leitung kehrt Antonello Manacorda nach Mozarts Don Giovanni (2016/17) zurück nach Frankfurt. Der Italiener ist u.a. seit 2010 als Chefdirigent der Kammerakademie Potsdam engagiert. Regisseur Tobias Kratzer hat sich bereits ausgiebig mit dem Werk Meyerbeers auseinandergesetzt und inszenierte u.a. Les Huguenots in Nürnberg (2014) und Nizza (2016) sowie Le Prophète in Karlsruhe (2016). Die Stimme des amerikanischen Tenors Michael Spyres (Vasco da Gama) ist prädestiniert für die exponierten Partien der Grand opéra. Neben seinem Debüt an der Oper Frankfurt sind 2017/18 zudem Engagements an der Metropolitan Opera in New York, der Opéra national de Paris und der Wiener Staatsoper geplant. Auch Brian Mulligan (Nelusko) ist Amerikaner und war hier zuletzt 2017/18 als Luna in Verdis Il trovatore zu Gast. Seine Landsfrau Kirsten MacKinnon (Ines) war Schülerin am Curtis Institute of Music in Philadelphia und wird ab der Saison 2018/19 den Sängerstamm der Oper Frankfurt verstärken. Ensemblemitglied Claudia Mahnke (Selika) gastierte kürzlich als Kundry in Wagners Parsifal an der Hamburgischen Staatsoper.

Premiere: Sonntag, 25. Februar 2018, um 17.00 Uhr im Opernhaus Weitere Vorstellungen: 2., 11. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 16., 23., 31. März, 2. (15.30 Uhr) April 2018 Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18.00 Uhr Preise: € 17 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Fantasien zur Nacht (Video): Once and Again


Once and Again

Petition für den Erhalt der Schäferei

#Schäferei


Petition an Agrarministerkonferenz
Rettet die letzten Schäfer/innen Deutschlands – Ein Traditionsberuf am Ende!
Petition von Sven de Vries 
Bad Wurzach, Deutschland

Mein Name ist Sven de Vries und ich bin einer der wenigen Wanderschäfer, die es in Deutschland noch gibt. Die Schäferei ist eine der letzten artgerechten Nutztierhaltungen in Deutschland. Aber meine Herde und ich kämpfen ums nackte Überleben. Das will ich mit meiner Petition ändern!

Die Schäferei ist einer der ältesten Berufe, die es noch gibt, und trotzdem sind wir eine hochaktuelle Form der Landwirtschaft, der es gelingt Tierwohl, Naturschutz und landwirtschaftliche Produktion miteinander zu verbinden. Unsere Tiere verbringen ihr Leben in Freiheit, sie folgen auf ihren Reisen dem Rhythmus der Jahreszeiten, leben von Kräutern und Sträuchern. Die Schafe in einer Wanderschafherde führen das Leben, für das unsere Natur sie geschaffen hat. Immer an der Seite der Schafe stehen wir, die Schäferinnen und Schäfer. Wir haben ständig ein Auge auf unsere Schützlinge. Wir behandeln kranke Tiere, helfen bei schwierigen Geburten und wählen gute Weideplätze und Pferche für die Nacht aus.

Aber: Mir und fast allen 950 Erwerbsschäfereien droht das Aus! Zwischen 2010 und 2016 mussten alleine ca. 13% der Betriebe aufgeben. Uns fehlt Nachwuchs und Gefahren für unsere Herden wie zunehmender Straßenverkehr oder die Rückkehr der Wölfe nehmen stark zu. Und auch unsere Leistungen im Naturschutz werden nur bedingt und oft nicht einmal kostendeckend und nur mit großen Risiken für unsere Betriebe entlohnt. 

Doch die Politik kann das Sterben der Schäferei bremsen! 22 europäische Mitgliedstaaten fördern ihre Schäfer mit etwa 500 Millionen Euro im Jahr. Deutschland ist eines der wenigen Länder in Europa, das bisher darauf verzichtet. Wenn wir jetzt handeln, könnte die Politik schon im nächsten Jahr eine Weidetierprämie für Schafe und Ziegen einführen!

Ich wünsche mir so sehr, dass diese wunderbare und einzigartige Art der Tierhaltung in Deutschland erhalten bleibt. Ich möchte auch weiterhin auf die Reise gehen und Kulturlandschaften und Biotope sichern, die ich einst mit meiner Herde geschaffen habe und noch bis heute bewahre.

Wenn Sie die Schäferei in Deutschland erhalten möchten, unterzeichnen Sie bitte meine Petition!

Ich möchte euch außerdem drei Frauen vorstellen, die in der Schäferei tätig sind und die für eine Kolumne im Schäferbrief (Eine Verbandszeitung) geschrieben haben. Anna Kimmel, Ruth Häkh und Catrin Kramer.

Während Schäfer in der Vergangenheit vor allem ein Männerberuf war, sind es inzwischen sicher genauso viele Frauen wie Männer die sich für unseren Beruf entscheiden. Sie müssen sich in der Schäferei, wie in allen Berufen, den gleichen Herausforderungen stellen wie wir Männer, haben aber manchmal eine andere Sicht auf die Dinge. Ich habe unten die Kolumne im Schäferbrief verlinkt und Anna Kimmel schreibt zusätzlich einen wirklich sehr lesenswerten Blog über ihren Alltag als Wanderschäferin.

Noch ein kurzer Hinweis zur Petition: Wir haben jetzt 25.000 Unterstützer/innen erreicht und vielen Schäferinnen und Schäfern macht es Mut, dass ihr euch so rege beteiligt. Ich möchte aber noch viel mehr erreichen! Wir müssen der Politik zeigen dass es Zeit wird, uns endlich zuzuhören und aus der Petition einen kräftigen Arschtritt machen. Bitte teilt die Petition per E-Mail, Facebook, Twitter, WhatsApp oder was auch immer. Nur so können wir noch mehr Menschen erreichen.

Der Link zur Petition ist: Change.org/schaeferei

Die Schäfereigeschichten aus dem Schäferbrief findet ihr unter: http://www.berufsschaefer.de/185/schaefergeschichten

Den Blog von Wanderschäferin Anna Kimmel findet ihr unter: http://wanderschaeferin.blogspot.de



Vielen Dank!
Sven de Vries

Donnerstag, 8. März 2018

Wie war's bei A WINTERY SPRING und DIE BRONZENE SCHLANGE im Bockenheimer Depot, Frankfurt?

v.l.n.r. Brandon Cedel (Bassbariton), Alison King (Sopran) und
Deanna Pauletto (Alt)    Foto: Monika Rittershaus

Saed Haddads (geb. 1972) Oper "A Wintery Spring" gekoppelt mit "Die bronzene Schlange" vom Barockkomponisten Jan Dismas Zelenka thematisierten im Frankfurter Bockenheimer Depot die unheilvolle, schwere Lage der Menschen muslimischen, christlichen und jüdischen Glaubens im Nahen Osten seit der alttestamentarischen Zeit bis zur Gegenwart. Das Inferno kennt keine Grenzen. Die Muslime sind Hauptakteure, aber auch Hauptbetroffene.

Ein großer Einschnitt in das freie religiöse Leben der Moderne fand ab etwa 1910 statt, dem Jahr als die Osmanen die Türkei mit Konstantinopel und alle Länder bis Ägypten eroberten. Eine Parallele zum heutigen Einfall der ISIS in viele Länder der Region Naher Osten bis nach Nordafrika kann leicht gezogen werden. Keine Spur von den großen Heeren der Osmanen mehr, aber ein Krieg der Überrumpelung von vor allem schnellen und brutalen Kommandos im Namen eines grausamen und blutigen Allahs. Die neue moslemische Herrschaft der Osmanen zu Beginn des Jahrhunderts zeigte sich in Jordanien, Libanon und Syrien, und vor allem der Türkei durch Ermordung von  Hunderttausenden, Millionen von Christen. Das Verbrechen an den armenischen Christen 1914 ging als einer der ersten Völkermorde der Moderne in die Geschichte ein. Kreuzigungen und Hinrichtungen der religiös Andersdenkenden waren an der Tagesordnung, Vertreibungen und Enteignungen ebenso. Der Komponist zieht eine Parallele zum Arabischen Frühling 2010, der sich zu einer Katastrophe entwickelte, weil alle Bestrebungen der Neuerungen wieder religiös eingefärbt und intolerant waren. Es scheint fast, als ob nur ein Verbot aller Religionen aus der Misere des orientalischen Kapitalismus im Namen des Islams helfen könnte. Oder es gibt Dekaden von Religionskriegen der Strömungen untereinander, was sich zurzeit zur Katastrophe innerhalb der islamischen Welt entwickelt hat. Hier Demokratie zu implantieren geht fast nicht.

Assad vernichtet neben ISIS und systemkritischen Terroristen vor allem sein eigenes Volk, Iran unterstützt Syrien, Türkei greift Kurden als Staatsfeinde an, die mittlerweile in drei Richtungen kämpfen, gegen ISIS, Türkei und kurdenfeinliche andere moslemische Kräfte. Christen und Muslime fliehen vor Angriffen, Hinrichtungen und Bombardierungen aus allen Richtungen ...

In Haddads dramatischem Lamento in drei Szenen werden Gedichte von Khalil Gibran, Libanon, zu Texten formuliert, die elementare Botschaften zur Lage des Volkes im Nahen Osten mitteilen. Die Auftragsarbeit des Komponisten ein Stück wertvolle zeitgenössische Oper. Auf einer Bühne, die eine Wüste oder karges Land darstellt, singen (relativ kurz) solo oder gemeinsam zwei Frauen, Sopran und Alt, und ein Mann mit Baritonstimme. An drei Stellen der Bühne, Rückwand, vorne links auf einer Stellwand und vorne rechts auf einem Leuchtschrift-Laufband fließen die Gibrantexte ein ebenso wie gehighlightete positive und negative Seinsarten, Emotionen, Charaktereigenschaften. In diesem Spannungsfeld das  Lamento gesungen in wie gesagt nur wenigen und kurzen Passagen zu einer mehr westlichen modernen Musik, wo vieles anklingend enthalten ist von Smetana über Boulez bis seriell. Eine fesselnde anspruchsvolle abstrakte Musik, fern von Kitsch, mit vielen Gegensätzen von laut und leise, zentrierend und ausbreitend, vertikal und horizontal.


 Alison King (Sopran) und Brandon Cedel (Bassbariton)
Foto: Monika Rittershaus
Die ganze Oper lebt durch eine elementare Gegensätzlichkeit und Konfrontation von altem und neuem Denken, entscheidener, befehlender versus stiller Anführerschaft, Rückwärtsgewandtheit und Zukunftstreben, Dunkelheit und Licht. Der Komponist macht seine Landsleute verantwortlich für ihr Sterben, er kann ihre Haltung nicht verstehen, es war ein kampfloses Untergehen seines Volkes, seiner Vorfahren. Ähnliches haben Angehörige des jüdischen Volks gedacht: Warum lassen wir uns tatenlos in die Vernichtung führen? Nur wenige leisteten Widerstand gegen die Gewehrmündungen des Hakenkreuzes, der Aufstand im Warschauer Ghetto war ein Beispiel. Und so leiden und sterben viele, viele Menschen auch im Nahen Osten, weil sie nichts tun wollen. Die Flucht ins Ausland ist noch die sinnvollste Tat für Zivilisten, sie schützt die Familie, rettet die Kinder. Wenn sie denn möglich ist. Den Juden war sie zu ganz großen Teilen nicht möglich. Wer in dieser Hölle des Nahen Ostens bleibt, muss mit seinem Tod und der seiner Familie rechnen. Aber auch die Mörder werden gerichtet ...

"... meine Landsleute starben nicht als Rebellen. Sie wurden nicht auf dem Schlachtfeld getötet. Meine Landsleute starben am Kreuz. Sie starben mit ausgestreckten Armen nach Osten und Westen, während ihre Augenhöhlen auf die Schwärze des Firmaments starrten."


v.l.n.r. Cecelia Hall (Egla), Judita Nagyová (Namuel)
                      und Dmitry Egorov (Azaria)      Foto: Monika Rittershaus                        

Die zweite Oper von Zelenka war mir persönlich zu einfach von der Struktur, der Aufstand gegen Moses, der sein Volk durch viele Nöte ins gelobte Land führte. Nicht wenige seiner Anhänger klagten ihn an, sie vernichten zu wollen. Gott schickte ihnen Schlangen zur Strafe, und angesichts des Todes freuten sie sich über Moses Trick eine bronzene Riesenschlange als Statue aufzustellen, die die Schlangen vertrieb. Die Rebellen besannen sich und priesen ihren Führer ... Die barocke Musik zwar schön, aber die endlose Wiederholung der Texte machte alles zäh und fast nervend, bei weitem nicht so feinsinnig und sensibel wie Haddads Gibraninterpretationen. Beeindruckend die Exponierung des symbolischen Wertes Gleiches mit Gleichem zu verjagen. Es würde aber auch bedeuten, dass eine scheinbare oder tatsächlich errichtete Schreckensherrschaft andere Schreckensanhänger vertreiben könnte. Das Bühnenbild auch hier gelungen, Regieeinfälle von Corinna Tetzel sehr gut, so die Tütenmasken, die die Schauspieler aussehen ließen wie Schlangenfänger mit Schutzhandschuhen. Auch der Golfspieler als Zeichen für die Langeweile und den Zeitvertreib beim Warten auf eine Lösung. Sehr ansprechende Stimmen und Sänger, von Cecilia Hall über Dmitry Egorov (typisch barocke Countertenor/Falsett-Passagen) bis zu Michael Porter.

Beide Opern bestens interpretiert und gespielt vom Ensemble Modern Frankfurt.

Amazigh - Klassische Musik von Marokko über Libyen bis Tunesien





Mittwoch, 7. März 2018

Morgen in Neunkirchen / Saar in der Neuen Gebläsehalle: Crazy About Rhythm (Power! Percussion)

Donnerstag - 08.03.2018 20:00 - Neue Gebläsehalle


(C) Ingo Rack


Crazy About Rhythm
Power! Percussion


Popp Concerts Trier und die 
Neunkircher Kulturgesellschaft bieten eine geniale Mischung aus Konzert, Performance und Bühnenshow bei POWER! PERCUSSION, dem rhythmischen Showereignis mit Stephan Wildfeuer, Rudi Bauer, Jürgen Weishaupt und Christoph Schmid. Die Percussionisten  haben die geballte Kraft des Schlagwerks ins Rampenlicht gestellt.

Mit ihrem Markenzeichen, den Aluleitern und einer Bühne voller Klangkörper sorgen die Entertainer seitdem weltweit für Staunen, Lachen und Begeisterung beim Publikum.

Der Rhythmus steckt nicht nur in großen Trommeln, Timbales, Toms und Snare-Drums - er ruht auch im klassischen Marimba, in Kalimbas, Congas und Bongos. Und er rumpelt in Mülltonnen, Gummistiefeln und Plastikeimern.

POWER! PERCUSSION - wo immer diese Truppe auftritt, verwandelt sich die Bühne in einen Ort ungebremster Energie und Spielfreude.



http://www.powerpercussion.de

Eintrittspreise
VVK: ab 30,25 €
AK: tba.

    Mittelalter: Lied mit Falsettstimme





    Deutschland in Zeitraffer: Rhein-Neckar





    Rhein-Neckar in Motion

    Montag, 5. März 2018

    11.03. in Hannover: TIN PIT – „Im Nirgendwo einer fremden Stadt“

    ensemble megaphon


    TIN PIT – „Im Nirgendwo einer fremden Stadt“
    Unerzählte Geschichten unwichtiger Menschen aufgeschrieben von Wasim Ghrioui

    So, 11.03.18, 19.30h - 21h
    Ballhof Zwei des Staatstheaters Hannover
    30159 Hannover


    Ensemble Megaphon
    Multimedia, Musiktheater

    In „TIN PIT – im Nirgendwo einer fremden Stadt“ erzählt der in Damaskus aufgewachsene Autor und bildende Künstler Wasim Ghrioui mit genauer Beobachtungsgabe und feiner Ironie Geschichten von Menschen aus seinem Viertel. Diese Geschichten werden in seinem Regiedebut „TIN PIT“ in einer Collage aus Text, Bild und Ton durch Schauspieler Tayfun Bademsoy lebendig. Unterstützt wird er durch musikalische Klangbilder von Dima Orsho (Syrien) und Lenka Župková (Tschechien). Umrahmt wird die Inszenierung von großflächigen Projektionen mit fantastischen Bildern des Videokünstlers Matze Görig.

    In Kooperation mit: Ensemble Megaphon und Rasif, Tayfun Bademsoy, Dima Orsho, Milad Khavad

    www.ensemble-megaphon.com

    Samstag, 3. März 2018

    Indie: Sergio Guaneri - Old Italy





    Fantasien zur Nacht (Video): Xiuxiuejar von Duquesnay und Vilaplana und andere Gewinner




    Xiuxiuejar von Duquesnay und Vilaplana und andere Gewinner 
    des 8. International Choreographic Captures Wettbewerbs

    Vorschau Kino: AUGENBLICKE: GESICHTER EINER REISE

    (© Agnès Varda-JR-Ciné-Tamaris, Social Animals 2016)






    Der inspirierende Dokumentarfilm AUGENBLICKE: GESICHTER EINER REISE von und mit Nouvelle-Vague-Legende Agnès Varda und Streetart-Künstler JR wird am 31. Mai 2018, einen Tag nach Agnès Vardas 90. Geburtstag, bundesweit im Kino starten.

    In dem bezaubernden Roadmovie begibt sich das ungleiche Paar auf eine Reise, um Frankreichs Gesichter und Geschichten in überlebensgroßen Bildern festzuhalten, und wirft einen poetischen wie amüsanten Blick auf das Leben.

    AUGENBLICKE: GESICHTER EINER REISE feierte in Cannes 2017 seine Weltpremiere und wurde dort als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. In der gleichen Kategorie ist er auch ein Favorit im diesjährigen Oscar®-Rennen.




    AUGENBLICKE: GESICHTER EINER REISE
    Originaltitel: Visages Villages
    Regie: Agnès Varda, JR
    Produktionsland/-jahr: Frankreich 2017
    Lauflänge: 93 Minuten
    Kinostart: 31. Mai 2018



    Inhalt
    Die 89-jährige Regie-Ikone Agnès Varda und der 33-jährige Streetart-Künstler JR machen sich mit ihrem einzigartigen Fotomobil auf, um Frankreichs Menschen und ihre Geschichten zu entdecken und zu verewigen: in überlebensgroßen Porträts an Fassaden, Zügen und Schiffscontainern. Von der Provence bis zur Normandie widmen sie ihre Kunst den Menschen – sei es dem Briefträger, dem Fabrikarbeiter oder der letzten Bewohnerin eines Straßenzugs im ehemaligen Bergbaugebiet. Landschaften verwandeln sich in Bühnen, Gesichter erzählen von vergessenen Geschichten und aus Blicken werden Begegnungen von Herzlichkeit und Humor.



    Nouvelle-Vague-Legende Agnès Varda und Fotograf JR verbindet nicht nur ihre Leidenschaft für Bilder, sondern auch ein feines Gespür für Menschen und die Poesie des Moments. AUGENBLICKE: GESICHTER EINER REISE ist ein filmischer Glücksfall, der mit einer besonderen Leichtigkeit die berührenden Begegnungen einer Reise festhält – genau wie die unwahrscheinliche und zarte Freundschaft, die zwischen den beiden Künstlern entsteht. Der Film ist für den diesjährigen Oscar® in der Kategorie Bester Dokumentarfilm nominiert.
    (© Agnès Varda-JR-Ciné-Tamaris, Social Animals 2016)

    Nahverkehr zum Nulltarif

    Deutschlands (Innen-)Städte kommen immer mehr ins Visier, weil sie die Feinstaub- und Stickoxidgrenzen in der Luft zum gesetzten Termin überschreiten werden, was nach EU-Gesetz zu teuren Strafen führt. Die Lösung des Problems heißt nicht mehr nur Plaketten und Dieselverbot in Städten, sondern neuerdings auch diskutiert ein Nulltarif für öffentliche Verkehrsmittel, um den Individualverkehr ganz zurückzudrängen. Und zwar für die gesamten Nahverkehrszonen, Stadt plus Umland 20, 30 km oder mehr, also mit Bahn, S-Bahn etc. gleich dabei.
    Wie schön, alles frei, reinspringen, aussteigen, keine Kontrolle, ach wie toll! Ein Traum!
    Dabei geht das rein betriebswirtschaftlich gar nicht so einfach. Die ganzen Verkehrsbetriebe, die Bahn sowie die Privatanbieter bekämen Löcher in der Kasse von etlichen Dutzend/Hundert Milliarden Euro! Helfen da Nahverkehrssteuern, Citybenutzungsabgaben, extrem hohe Parkgebühren im Stadtbereich, Fahrverbote und Zwang, die öffentlichen Verkehrsmittel allgemein mehr zu benutzen (Fernverkehr kostet weiterhin) oder eben einfach die ganz große Bezahlgeste aus Berlin: Der Staat zahlt die Zeche? Egal wie man es wendet, das sieht nach einem ganz großen Loch im Geldbeutel aus, nur um die Werte der EU-Regelung zu packen ... Die Rente muss sinken, aber das Rumfahren ist gratis? 

    Freitag, 2. März 2018

    Fantasien zur Nacht (Lyrik): Zauber





    Zauber
    von Birgit Heid

    Es geht ein Zauber aus
    von deinen Augen
    wenn du mich kosend
    siehst, bewegst

    es strahlen Sterne
    aus den Händen
    die sich entzünden
    an den meinen

    lass fließen uns
    in Haut und Flor
    und uns zu
    Strömen werden

    es wasserfällt und rauscht
    in Leidenschaft
    wir sind im Strudel
    überflügelt.





















































    Fantasien zur Nacht (Video): Yadi & Chantillon






    Noch zweimal in Frankfurt/Main: A WINTERY SPRING (EIN WINTERLICHER FRÜHLING) + IL SERPENTE DI BRONZO (DIE BRONZENE SCHLANGE)

    Saed Haddad
    Komponist von A Wintery Spring
    (C) Wesam M. Haddad





    Premiere / Uraufführung
    A WINTERY SPRING (EIN WINTERLICHER FRÜHLING)
    Dramatisches Lamento in drei Szenen von Saed Haddad (*1972)
    Text nach Gedichten von Khalil Gibran
    Kompositionsauftrag der Oper Frankfurt und des Ensemble Modern
    In englischer und arabischer Sprache mit deutschen Übertiteln



    Premiere / Szenische Erstaufführung
    IL SERPENTE DI BRONZO (DIE BRONZENE SCHLANGE)
    Kantate ZWV 61 von Jan Dismas Zelenka (1679-1745)
    Text von Stefano Benedetto Pallavicini nach dem Alten Testament
    In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
    Kooperation der Oper Frankfurt mit dem Ensemble Modern


    Musikalische Leitung: Franck Ollu
    Regie: Corinna Tetzel
    Bühnenbild: Stephanie Rauch
    Kostüme: Wojciech Dziedzic
    Licht: Marcel Heyde
    Video: Mario Spiegel
    Dramaturgie: Zsolt Horpácsy
    A Wintery Spring Il serpente di bronzo
    Sopran: Alison King Egla: Cecelia Hall
    Alt: Deanna Pauletto Namuel: Judita Nagyová
    Bassbariton: Brandon Cedel Dio: Brandon Cedel
    Azaria: Dmitry Egorov
    Mose: Michael Porter
    Statisterie der Oper Frankfurt; Ensemble Modern
    Mit freundlicher Unterstützung der Aventis Foundation, 
    des Kulturfonds Frankfurt RheinMain
    und des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper


    Foto Corinna Tetzel
    Regie

    (C)  Qiaochu Sun
    Das dramatische Lamento A Wintery Spring (Ein winterlicher Frühling) des in Jordanien geborenen und seit 2002 in Deutschland lebenden Komponisten Saed Haddad (*1972) setzt sich – ohne eine konkrete Geschichte über den Arabischen Frühling erzählen zu wollen – mit den aktuellen politischen wie sozialen Strukturen und Haltungen im Nahen Osten auseinander, auf der Suche nach Wegen, die Menschen und Traditionen miteinander verbinden könnten. Der Text dieses Kompositionsauftrags von Oper Frankfurt und Ensemble Modern basiert auf Gedichten des libanesischen Schriftstellers Khalil Gibran (1883-1931), dessen zentrale Themen Leben, Tod und Liebe sind. Kombiniert wird das dramatische Lamento mit der szenischen Erstaufführung der Kantate Il serpente di bronzo (Die bronzene Schlange) des böhmischen Barockkomponisten Jan Dismas Zelenka (1679-1745), in der Gott das zweifelnde Volk Israel mit einer Schlangenplage bestraft, so dass es schließlich seine Verfehlungen erkennt.

    Die musikalische Leitung liegt bei dem französischen Dirigenten Franck Ollu, dessen künstlerische Arbeit ihn bereits seit vielen Jahren eng mit dem Ensemble Modern verbindet. Aktuell dirigiert der Spezialist für Neue Musik einen weiteren Doppelabend, bestehend aus Wolfgang Rihms Das Gehege in Kombination mit Luigi Dallapiccolas I prigioniero am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel sowie im Anschluss an der Staatsoper Stuttgart. Corinna Tetzel (Regie) war der Oper Frankfurt von 2011/12 bis 2016/17 als Regieassistentin verbunden und inszenierte hier u.a. 2015 die Uraufführung von Lior Navoks An unserem Fluss im Bockenheimer Depot. Die Sängerbesetzung besteht fast vollständig aus Mitgliedern des Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt, darunter in A Wintery Spring Alison King (Sopran) und Brandon Cedel (Bassbariton) sowie in Il serpente di bronzo Cecelia Hall (Egla), Judita Nagyová (Namuel), Brandon Cedel (Dio) und Michael Porter (Mose). Die kanadische Altistin Deanna Pauletto gibt in der Uraufführung ihr Hausdebüt, während der russische Countertenor Dmitry Egorov (Azaria) hier regelmäßig zu Gast ist, zuletzt als Sorceress in Purcells Dido and Aeneas.

    Premiere / Uraufführung (A Wintery Spring) / Szenische Erstaufführung (Il serpente di bronzo):
    Donnerstag, 22. Februar 2018, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot
    Weitere Vorstellungen: 24., 26. Februar, 1., 4., 5. März 2018, jeweils um 19.30 Uhr
    Preise: € 25 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
    Karten sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.

    Pussy Riot kämpft für die Freilassung von Oleg Senzow



    Mehrere Mitglieder der Künstlergruppe Pussy Riot haben mal wieder eine Aktion in der Öffentlichkeit gewagt. Sie wurden beim Versuch einer Protestaktion auf der Halbinsel Krim festgenommen. Nur einer Aktivistin gelang es, in der Hauptstadt Simferopol kurzzeitig ein Plakat mit der Aufschrift "Freiheit für Senzow" zu zeigen. Nach der Aktion wurde Maria Aljochina, die Plakatträgerin, in einem Café von nationalistischen Kosaken angegriffen und in Polizeigewahrsam gebracht. Die anderen Gruppenmitglieder Olga Borissowa und Alexander Sofejew seien seit letzten Montag verschwunden. Der Inlandsgeheimdienst FSB habe sie mehrfach festgehalten und ihre Handys und Computer zerstört, berichtete Pussy Riot.
    Die Gruppe fordert die Freilassung des ukrainischen Filmemachers Oleg Senzow, den Russland 2015 als angeblichen Terroristen zu 20 Jahren Haft verurteilt hatte.


    Donnerstag, 1. März 2018

    Türkei: Mehrfach lebenslänglich für sexuellen Kindesmissbrauch


    Was vielen Opfern und Betroffenen von Kindesmissbrauch das Herz höher schlagen lässt, erscheint doch rein rechnerisch ziemlich überzogen, denn der Täter hat auch nur ein Leben. Aber wir kennen das auch aus anderen Rechtssprechungen, z.B. in den USA und auch bei uns ansatzweise. Gemeint ist das Urteil des Gerichts in der südtürkischen Provinz Adiyaman. Dieses hat den Hausmeister einer religiösen Schule wegen Kindesmissbrauchs in 18 Fällen zu einer biblischen Strafe von 572 Jahren verurteilt. Der Angestellte einer Imam-Hatip-Schule wurde für schuldig befunden, 18 Jungen vergewaltigt zu haben, meldete die Zeitung "Hürriyet".

    Etwas über 30 Jahre für jeden der Jungen, den er vergewaltigt hatte, weil er wie bei Skandalen in Deutschland im religiösen Bereich von Ordensschulen sich bei Nacht in die Zimmer der Jungen schlich und sich zu ihnen ins Bett legte. Der Hausmeister setzte bei Weigerung auch Schläge gegen die Kinder ein, zwang sie Pornos zu schauen und zu rauchen. Also deutlich auch eine pädophile Variante der schlechtesten Sorte. In der Türkei wird generell seit einiger Zeit heftig darüber gestritten, ob Sexualstraftäter nicht zusätzlich medikamentös kastriert werden sollen. Die Debatte entstand nach einer Häufung von Kindesmissbrauchsfällen.

    Arbeitsmarkt: Befristete Beschäftigung und ihre Auswirkungen

    Nur jeder zweite neue Job ist unbefristet

    Arbeitsverträge sind bei Neueinstellungen häufig befristet – vor allem bei großen Betrieben. Laut einem aktuellen Bericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) waren im vergangenen Jahr 2016 nur 55 Prozent der Neueinstellungen in Deutschland unbefristet. Elf Prozent der Stellen hatten eine Befristung bis zu sechs Monaten, 34 Prozent waren auf länger als ein halbes Jahr befristet.

    Wie die Grafik von Statista zeigt, ist die Chance für Erwerbstätige auf einen unbefristeten Arbeitsvertrag bei kleinen Betrieben größer: Hier betrug der Anteil der unbefristeten Stellen im vergangenen Jahr 66 Prozent und lag damit über dem Durchschnitt. Je größer der Betrieb, desto geringer war der Anteil der unbefristeten Jobs, so das Ergebnis der Studie.


    Infografik: Nur jeder zweite neue Job ist unbefristet | Statista



    Die SPD will künftig sachgrundlose Befristungen abschaffen, Unternehmen verteidigen die Beschäftigungsform aber. Aktuelle Daten des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) zeigen allerdings, dass die begrenzten Arbeitsverhältnisse nicht spurlos an den Angestellten vorbeigehen. Betroffen sind insgesamt neun Prozent der abhängig Beschäftigten in Deutschland. Wie die Grafik von Statista zeigt, sind vor allem junge Arbeitnehmer betroffen – bei den unter 20-Jährigen sind es 39 Prozent, bei den 20- bis 25-Jährigen ist es jeder Dritte und bei den 25- bis 30-Jährigen ist jeder fünfte betroffen.

    Welche Auswirkungen die unsicheren Beschäftigungsverhältnisse haben, zeigt die DGB-Umfrage ebenfalls. So geben von den unbefristet Beschäftigten 18 Prozent an, sich über ihre berufliche Zukunft Sorgen zu machen, bei den befristet Beschäftigten sind es 34 Prozent. 24 Prozent fürchten den Verlust ihres Arbeitsplatzes, bei den unbefristet Beschäftigten sind es nur 12 Prozent.


    Was auch Arbeitgebern zu denken geben dürfte: Die Identifikation mit dem eigenen Job ist bei unbefristet Beschäftigten deutlich höher, wie die Grafik von Statista zeigt.



    Infografik: Befristete Beschäftigung und ihre Auswirkungen | Statista


    Dienstag, 27. Februar 2018

    Noch drei Reden in der Redenreihe »WERTE - aber welche?« am Schauspiel Frankfurt


    Die Redenreihe Werte_aber welche? am Schauspiel Frankfurt ist eine neue Serie von sechs Debatten über das, was uns spaltet.

    Die Gesellschaft, in der wir heute leben, verändert sich rapide. Migration und der globale Kulturaustausch schaffen Herausforderungen für die Integration mit der autochtonen Bevölkerung und ihren Gepflogenheiten, die Verschärfung von wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten erzeugen Spannungen zwischen den existierenden gesellschaftlichen Schichten, und die internationale Konfliktlage wird zunehmend bedrohlich.
    Die neue Redenreihe gibt Raum, diese Veränderungen zu reflektieren und zu diskutieren.

    Zu der Reihe sind Wissenschaftler und Praktiker aus verschiedenen Disziplinen zu Vortrag und Diskussion geladen, um mit den Bürgern dieser Stadt, mit den Menschen, die die Gesellschaft konstituieren, die Herausforderungen zu benennen und mögliche Lösungen zu erörtern. Denn WIR, das sind alle Frankfurterinnen und Frankfurter, unabhängig von Herkunft und Wohlstand.  

    Jede Debatte beginnt mit einem 30 bis 40 Minuten langen Impulsvortrag des eingeladenen Gastes. Im Anschluss daran diskutieren die Zuschauer in kleineren Gruppen untereinander und sammeln Fragen,  die in einem anschließenden moderierten Gespräch der Redner oder die Rednerin beantworten soll. So entsteht ein partizipativer Diskursraum.



    THEMEN UND TERMINE
    15. November 2017 – Wut macht frei:
    Warum sind in unseren Demokratien Emotionen wichtiger geworden als Werte? Mit dem englische Soziologen Colin Crouch

    12. Dezember 2017 – Glück macht arm:
    Muss es eine neue Verfassung  von Verzicht und Teilen geben? Mit dem Glücksforscher aus Bhuthan Ha Vinh Tho
    Gefördert von der Crespo-Foundation

    30. Januar 2018 - Schleier macht stark:
    Welche Werte vermittelt der Islam? Mit der Sozialwissenschaftlerin Naika Foroutan

    März 2018 – Schweigen macht Gold:
    Wie verteidigen wir unsere Redefreiheit? Mit dem türkischen Journalisten Timothy Garton Ash
    Gefördert vom Börsenverein des deutschen Buchhandels

    22. April 2018 – Geld macht schön:
    Bestimmt der Geldwert unsere Gesellschaft? Mit dem Wirtschafts-und Gesellschaftswissenschaftler Oliver Nachtwey

    22. Mai 2018 – Deutsch macht Geschichte:
    Wer bestimmt den Wert des Deutschen? Mit der Autorin Jagoda Marinić

    Veranstaltungen in deutscher und englischer Sprache 


    BIOGRAPHIEN:

    Colin Crouch                    
    ist britischer Politikwissenschaftler und Soziologe. Von 1985 bis 1994 war er Professor für Soziologie an der University of Oxford und von 1995 bis 2004 Professor für Comparative Social Institutions am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz (EUI). Seit 2004 lehrte er bis zu seiner Emeritierung als Professor für Governance and Public Management an der University of Warwick, England. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf den Gesellschaftsstrukturen in Europa mit besonderem Focus auf Arbeitsmarkt, Gender und Familie.

    Ha Vinh Tho                     
    ist Leiter des Gross National Happiness (GNH) Center in Bhutan. In Bhutan werden Entscheidungen nach einem ganzheitlichen Wertesystem getroffen – so hat Bhutan beispielsweise abgelehnt, Mitglied in der WTO zu werden, da sich dies negativ auf das Gesamtwohl ausgewirkt hätte. Vin Tho arbeitet seit viele Jahren in den Krisenregionen der Erde und hält weltweit Vorträge darüber, was glückliche Menschen auszeichnet, wie sie ihr Miteinander gestalten und welche Relevanz sich daraus für unsere Gesellschaft und Wirtschaft ergibt.

    Naika Foroutan               
    Naika Foroutan ist Professorin für "Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik" und stellvertretende Institutsdirektorin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung an der Humboldt-Universität in Berlin. Zu den Schwerpunkten ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit gehören u.a. die Themen Migration und Integration; Islam- und Muslimbilder in Deutschland; Identität und Hybridität; politischer Islam und gesellschaftliche Transformation von Einwanderungsländern. Im Jahr 2011 erhielt sie den Berliner Integrationspreis für ihr Eingreifen in die bundesweit kontrovers geführte »Sarrazindebatte«, 2012 den Wissenschaftspreis der Fritz Behrens Stiftung.

    Can Dündar                       
    studierte Journalismus in Ankara und London und promovierte 1996 in Politikwissenschaften. Dündar schrieb für diverse Zeitungen, publizierte über zwei Dutzend Bücher und produzierte zahlreiche Fernsehdokumentationen. Er war bis vor kurzem Chefredakteur der renommierten Tageszeitung Cumhuriyet. Im November 2015 wurde Dündar verhaftet. Staatspräsident Erdogan persönlich stellte Strafanzeige und fordert lebenslange Haft. Hintergrund ist Dündars Berichterstattung über Waffenlieferungen des türkischen Geheimdienstes an syrische Extremisten. Noch im gleichen Jahr erhielt er den Menschenrechtspreis der Organisation Reporter ohne Grenzen, sowie zahlreiche Preise für Pressefreiheit. Dündar lebt und arbeitet zurzeit in Berlin.

    Oliver Nachtwey            
    ist Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaftler, Globalisierungskritiker und Soziologe. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Arbeit, Ungleichheit, Protest und Demokratie. Er schreibt regelmäßig für verschiedene Tages- und Wochenzeitungen sowie Online-Portale. Seit 2014 ist Nachtwey als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Arbeit und Organisation der TU Darmstadt tätig. 2015/16 vertrat er eine weitere Professur für Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Im August 2017 tritt er nun seine Professur für Sozialstrukturanalyse an der Universität Basel an. Seit März 2017 ist Nachtwey Träger des Preises für Wirtschaftspublizistik »Wirtschaft.Weiter.Denken« 2016, den er für sein Buch »Die Abstiegsgesellschaft – Über das Aufbegehren in der regressiven Moderne« (2016) erhielt.

    Jagoda Marinić                
    ist gebürtige Kroatin und deutsche Autorin und Kolumnistin. Für den Erzählband „Russische Bücher“ (2005) erhielt sie den Grimmelshausen-Förderpreis. Ihr Roman »Die Namenlose« war für den Ingeborg-Bachmann-Preis nominiert und wurde vom Magazin Der Spiegel zu den wichtigsten Neuerscheinungen des Jahres 2007 gezählt. Zuletzt erschien von ihr »Made in Germany. Was ist deutsch in Deutschland?«. Derzeit lebt und arbeitet Jagoda Marinić in Heidelberg. Dort gründete sie 2012 das Interkulturelle Zentrum und das International Welcome Center, initiiert Integrationsprojekte und findet Formate für Diversitythemen. Bundesweit ist sie als Rednerin und Publizistin u.a. zu den Themen Integration, Willkommenskultur, Diversity und Interkultur gefragt.

    Montag, 26. Februar 2018

    Statistik: Deutschland hat bislang Langzeitqualität als Spitzenreiter im Wintersport bewiesen

    408 Medaillen haben deutsche Sportler zwischen 1924 und 2018 bei Olympischen Winterspielen errungen, darunter 150 goldene, 145 silberne und 113 bronzene. Damit führt Deutschland den ewigen Medaillenspiegel mit Abstand vor Russland, Norwegen und den USA an. Im südkoreanischen Pyeongchang sind 14 Goldmedaillen hinzu gekommen - so erfolgreich waren deutsche Wintersportler nie zuvor. Zum Vergleich: Bei den Winterspielen in Sotchi erkämpften deutsche Athleten acht Goldmedaillen.


    Infografik: Deutschland, Nummer 1 mit Abstand | Statista