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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Dienstag, 11. Oktober 2016

Trendwende in der Wirtschaft: Inflationszahlen klettern behutsam nach oben und Verschuldung In Rekordhöhe

Der internationale Währungsfonds (IWF) schlägt Alarm: Die weltweite Verschuldung hat im vergangenen Jahr einen Rekordstand von insgesamt 152 Billionen Dollar erreicht. Dazugerechnet werden laut IWF öffentliche Verpflichtungen, Verbindlichkeiten privater Haushalte und unternehmerische Schulden, allerdings wird der Finanzsektor nicht berücksichtigt.
Etwa ein Drittel (50 Billionen = 50.000 Mrd. Dollar) der Schulden werden den öffentlichen Haushalten zugeschrieben. Wie die Infografik zeigt, steht der Schuldenberg bei etwa 225 Prozent der Weltwirtschaftsleistung. Die großen Wirtschaftsmächte USA und China haben einen erheblichen Einfluss auf den Schuldenberg.

Infografik: Weltweiter Schuldenstand erreicht Rekordniveau | Statista



Montag, 10. Oktober 2016

Enjoy Jazz 2016 am 11.10.: FERENC SNÉTBERGER

Di 11.10.2016

Ferenc Snétberger

Ungarn
© Zsófi Raffay
Friedenskirche Heidelberg, Heidelberg 
Einlass 19 Uhr / Beginn 20 Uhr
VVK 18 € zzgl. Geb. / AK 21 €
» Tickets online kaufen
» Termin merken: .ical | .vcs

Ferenc Snétberger: g


Liest man die begeisterten Besprechungen, die der ungarische Gitarrist Ferenc Snétberger für sein aktuelles Album „In Concert“ international bekommen hat und noch bekommt, staunt man nicht schlecht. Würde man es doch seit mindestens zwei Jahrzehnten, zumal seit „For My People“ (1999) für ausgemacht halten, es hier mit einem der wichtigsten, vollständigsten und eigenständigsten Gitarristen überhaupt zu tun zu haben. Doch ein Debüt auf dem renommierten ECM-Label scheint die Aufmerksamkeit doch noch einmal anders zu konzentrieren. Snétberger, Jahrgang 1957 und vielfach ausgezeichnet, studierte von 1977 bis 1981 am Béla Bartók Konservatorium in Budapest und entwickelte in der Auseinandersetzung mit Bach, dem Jazz, dem Flamenco und der brasilianischen Musik eine umfassende eigene Tonsprache, die ihn weit über das Genre des sogenannten Gypsy-Jazz hinausführte. Die auf „In Concert“ dokumentierte Solo-Improvisation „Budapest“ vermittelt eindrucksvoll aus welcher Vielzahl von Quellen Snétberger seit vielen Jahren kreativ schöpft. Insofern schließt sich ganz persönlich ein Kreis, wenn „In Concert“ jetzt auf dem Label erscheint, das ihn einst mit der Musik Egberto Gismontis bekannt machte. Besucher von Enjoy Jazz können sich von der Kunst Ferenc Snétbergers ein weiteres Mal hinreißen lassen, denn der Gitarrist spielte bereits 2000 ein Duo-Konzert an der Seite des Trompeters Markus Stockhausen. Wie gesagt: keine Überraschung, aber ein sachter Hinweis auf einen der ganz Großen.

Enjoy Jazz 16 heute in Mannheim: Anke Helfrich Quartett

Mo 10.10.2016

Anke Helfrich Quartett

Deutschland / Australien
Alte Feuerwache Mannheim, Mannheim 
Einlass 19 Uhr / Beginn 20 Uhr
VVK 17 € zzgl. Geb. / AK 20 €
» Tickets online kaufen
» Termin merken: .ical | .vcs

Anke Helfrich: p
Adrian Mears: tb
Dietmar Fuhr: b
Jonas Burgwinkel: dr
Jeder Song erzählt eine Geschichte. Und jeder Song auf dem jüngsten Album der an der Hochschule für Musik in Mannheim und an Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt lehrenden Pianistin ist einflussreichen Persönlichkeiten, Freunden oder Themen gewidmet. „Dedication“ heißt das in New York entstandene Album, und dieser Hotspot des Jazz, an dem Helfrich einst bei Kenny Barron und Larry Goldings studiert hat, scheint sich selbst in die Stücke eingeschrieben zu haben: Die Kompositionen und Arrangements haben etwas zeitlos Klassisches, atmen etwas Urbanes. Helfrich, in Horb am Neckar geboren, in Weinheim und Windhoek (Namibia) aufgewachsen, hat in ihrem Spiel und Schreiben eine Souveränität erreicht, die es unangebracht erscheinen lassen, sie auf ihre Vorbilder Thelonious Monk oder Herbie Hancock zu beziehen. Längst ist da eine eigene Handschrift, ein eigener Ton, eine eigene Haltung. „Dedication“ bedeutet für Helfrich nicht nur Zueignung, sondern auch Verpflichtung. So steht auf diesem Album eine großartige, ganz unprätentiöse, gospelhafte Vertonung der wichtigsten Rede von Martin Luther King Jr. neben einer liebevollen Hommage an ihre Familie. Helfrichs neue Songs, die oft eine politische Dimension aufweisen, zeugen von einer Reife und Klangvielfalt, die im deutschen Jazz selten zu finden sind. Vielleicht sollte man das Wort „deutsch“ auch streichen: Hier ist jemand tief in die Tradition des Jazz eingetaucht – und zum Kern dieser Musik vorgedrungen.

Sonntag, 9. Oktober 2016

Neunkirchen / Saar: die feisten

Pop/ A Cappella/ Comedy
die feisten
Nussschüsselblues

Donnerstag, 10. November 2016

20:00 Uhr

Neue Gebläsehalle Neunkirchen



Am Donnerstag, den 10. November, gastieren die feisten mit ihrem neuen Programm „Nussschüsselblues“ ab 20 Uhr in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen.

Als die feisten noch Ganz Schön Feist hießen und ein Trio waren, von Anfang der 90er Jahre bis 2012, schufen sie ihr eigenes Genre: Pop-A Cappella-Comedy. Songs wie „Gänseblümchen“, „Es ist gut wenn du weißt was du willst“ oder „Du willst immer nur f...en“ machten das Trio populär. Nach dem Ende von Ganz Schön Feist kehrte erstmal besinnliche Stille ein. Doch diese hielt nicht lange an: C. und Rainer fehlte die Musik, die Bühne und das Lachen. So kehrten sie 2013 als die feisten mit ihrer Zwei-Mann-Song-Comedy zurück. Der feine Humor vom feurigen C. verschmilzt auf dem Bassstimmenrhythmuskickboxkleingitarrenteppich von Rainer wie Käse auf der Pizza. „Kriech nicht da rein“ war der erste Youtube-Hit der Beiden. Der „Nussschüsselblues“ wird auch gerade geklickt und geteilt wie verrückt. Das Ergebnis: euphorisierte neue Fans, die gar nicht wussten, dass es so was wie die feisten gibt.


Karten für die Veranstaltung sind zum Preis von 19,20 Euro bei allen Vorverkaufsstellen von Ticket Regional (u. a. bei allen Pressezentren von Wochenspiegel und Saarbrücker Zeitung), unter der Tickethotline 0651 – 9790777 sowie online unter: www.nk-kultur.de/halbzeit erhältlich. Der Preis an der Abendkasse beträgt 20 Euro.

Samstag, 8. Oktober 2016

Fantasien zur Nacht (Video): Maat



Maat

Choreografie von Helge Letonja, 2004

Statistik: E-Book hat sich noch nicht durchgesetzt

In knapp zwei Wochen startet in der hessischen Metropole wieder die Frankfurter Buchmesse. Zahlreiche Verleger, Autoren und Illustratoren treffen sich vom 19. bis 23. Oktober auf der internationalen Fachmesse der Buchbranche. Eine vergleichsweise junge Publikationsform ist das E-Book. Eine aktuelle Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov zeigt nun, dass es sich hierzulande immer noch nicht durchgesetzt hat.

Für fast die Hälfte der Deutschen ist das E-Book keine ernstzunehmende Alternative – sie lesen weiterhin ausschließlich gedruckte Bücher. Allerdings hängt das Leseverhalten auch vom Ort ab: Während viele Deutsche zuhause auf dem Sofa ein klassisches Buch in Papierform bevorzugen, greifen in öffentlichen Verkehrsmitteln einige Menschen zum E-Book. Unterwegs ist das digitale Buch für viele wohl doch praktischer als ein dicker Roman. 



Infografik: Die Deutschen und das E-Book | Statista

Freitag, 7. Oktober 2016

Fantasien zur Nacht (Video): Lucas Thanos ~ Lovers lost



Lucas Thanos ~ Lovers lost

Frankfurter Opernhaus: 1. Liederabend der Saison mit Andreas Schager ("Heldentenor")



Andreas Schager - Matthias Fletzberger (c) promo

Der erste Liederabend der Spielzeit 2016/17 wird bestritten von dem österreichischen Tenor Andreas Schager am Dienstag, dem 11. Oktober 2016, um 20.00 Uhr im Opernhaus.

„Ihm gehört die Zukunft als Heldentenor!“, hieß es in einem der enthusiastischen Presseartikel, die Andreas Schagers ersten Auftritt an der Oper Frankfurt mit seinem Rollendebüt als Strauss’ Menelas (Die ägyptische Helena) in der Spielzeit 2014/15 Revue passieren ließen. Die tiefe Verbindung von klanglichem Volumen und feinem Timbre, mit der dieser kompromisslose Ausnahmesänger Stürme der Begeisterung auslöst, stellte er bei der Frankfurter Operngala 2015 erneut unter Beweis.

Doch wozu in zeitliche Fernen schweifen? Bereits die Gegenwart des Künstlers, der für seinen Tamino (Die Zauberflöte) in Toronto vom Kanadischen Rundfunk als „Künstler des Monats“ ausgezeichnet wurde, kann sich sehen lassen – mit Engagements in großen Mozart-, Wagner- und Strauss-Partien seines Fachs, u.a. an den Opernhäusern von Köln, Leipzig, Hamburg, Berlin, Rom, Mailand, Madrid, Antwerpen/Gent, Toronto oder St. Petersburg, bei den BBC Proms in London und ab 2016 als Parsifal bei den Bayreuther Festspielen. Zu seinen jüngsten Konzertauftritten zählen u.a. Mahlers Das Lied von der Erde mit dem NDR Sinfonieorchester in Hamburg, Beethovens 9. Sinfonie mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und Schönbergs Gurre-Lieder in Warschau und Paris. Anlässlich seines ersten Frankfurter Liederabends präsentiert Andreas Schager, begleitet von Matthias Fletzberger am Klavier, Lieder von Robert Schumann, Richard Wagner, Ludwig van Beethoven, Franz Liszt und Richard Strauss.


Karten zum Preis von € 15 bis 95 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.  

Donnerstag, 6. Oktober 2016

Am Sonntag in Kaiserslautern: Frieda Braun - Rolle vorwärts!



Kult-Sauerländerin Frieda Braun – Rolle vorwärts!

Engelsgasse 1, 67655 Kaiserslautern, Edith-Stein-Haus
Einlass Saal: 19.00 Uhr // Beginn: 20.00 Uhr
Tickets kaufen
VVK ab 15,00 € // AK 20,00 €

Viele kennen sie aus der WDR-Ladies Night sowie von den Tourneen mit Gerburg Jahnke: Frieda Braun hat inzwischen Fans in vielen Regionen Deutschlands. Jetzt stellt die schrullige Sauerländerin ihr Solo-Programm „„Rolle vorwärts“ vor.

Wie begrüßt man sich ohne Ansteckungsgefahr, wenn die Grippewelle anrollt? Welche Kräuter und Tiere aus heimischen Gefilden sind essbar, wenn die Eurokrise uns in Armut stürzt? Was tun, wenn der Partner nur noch faul im Sessel sitzt? In „Rolle vorwärts“ präsentiert Frieda Braun ein Kursprogramm, das Lösungen für viele Lebensfragen und –krisen bieten soll.
Stolz berichtet die rührige Sauerländerin, dass sämtliche Seminare von „Experten“ aus dem eigenen Bekanntenkreis geleitet werden. Mit dabei sind u.a. die ehemalige Krankenschwester Erika, Hundebesitzer Rudi und die couragierte Autofahrerin Hanni.

Kurs-Sorgenkind:  Nacktschwimmen bei Walgesang
Trotz breit angelegter Werbung: Der Kurs „Schwimmen bei Unterwassergesang“ findet keine Teilnehmer. Denn Kursleiterin Viola besteht darauf, dass in diesem Entspannungskurs keine Badetextilien getragen werden. Die Aussicht, ohne den festen Halt des Badeanzugs im Becken zu treiben, stößt bei Thekla, Mia, Brunhild und Frieda jedoch auf pure Ablehnung. Als Viola aber um Mithilfe bei der Produktion von Unterwassergesängen bittet, sind die Freundinnen sofort dabei!

Ehealltag: Das Smartphone funkt dazwischen
Wigbert berichtet Gattin Mia begeistert von seinem Smartphone. Er ist von den sagenhaften Möglichkeiten des kleinen Geräts so angetan, dass er es sogar mit ins Bett nimmt. Doch die Nachteile der innovativen Technik zeigen sich schnell, und Mia befürchtet, dass ihr Schatz durch ständiges Internetsurfen zum Neandertaler mutiert.

Frieda Braun, die skurrile Sauerländerin verbindet ausgefeilten Wortwitz mit starkem Mienenspiel und verschmitzte Bauernschläue mit entwaffnender Naivität – da bleibt kein Auge trocken!

Mittwoch, 5. Oktober 2016

Trikont: Live-Dates von KOFELGSCHROA mit Äppetaizer


BAAZ, das dritte Album der vier Oberammergauer 
erscheint am 7.Oktober 2016.
And BAAZ means Matsch, Schlamm and Schleim:
„Der Baaz gefällt uns schon auch deswegen, weil er so eine gewisse Ästhetik hat, aber er hat halt auch so ein bisserl was von Grunddreck. Nicht so clean. Ich mein: Das Menschsein an sich ist ja eine Sauerei. Wieviel Flüssigkeiten allein in und aus unserem Körper laufen. Dem Menschsein haftet immer etwas Ekliges an, aber eben auch etwas sehr Lustvolles.“ 

Maxi Pongratz von Kofelschroa im MUH-Interview.


09.10.   München   Kongresshalle – 

großes Release-Konzert
INFOS & TICKETS HIER

01.10. Trostberg-Postsaal 

02.10.2016 Bayreuth-Landesgartenschau
09.10. München-Alte Kongresshalle 
13.10. Übersee-Freiraum
20.10. Landshut-Stadtsäle Bernlochner 

22.10. Dresden-Ostpol
27.10. Aldersbach-Brauerei Aldersbacher  

03.11. A-Hall in Tirol    Kulturlabor Stromboli
04.11. A-Feldkirchen in Kärnten-Aufgegeigt & Quergespielt / Amthof
05.11. A-Weyer-Bertholdsaal 

06.11. A-Wien-CHELSEA 
08.11. Frankfurt-Brotfabrik
10.11  Wetzlar-Franzis 

11.11. Soest-Alter Schlachthof 
13.11. Hamburg-Mojo Jazz Café
24.11. Potsdam-Waschhaus 

25.11. Berlin-Bi Nuu  
26.11. Leipzig-Horns Erben
27.11. Nürnberg-Gutmann 

01.12. Stuttgart-Rosenau 
 09.12. Dorfen-Jakobmayer
15.12. Kempten-kultBOX 

13.01. Freising-Lindenkeller 
 20.01. Regensburg-Antoniushaus
28.01. Oberpeiching-Peichinger Bauerntheater.


Ticket-Infos unter www.kofelgschroa.by



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Dienstag, 4. Oktober 2016

Wie war's bei MASHROU' LEILA, Eröffnungsband von Enjoy Jazz 2016?


(c) Stefan Vieregg


Das Opening Concert von Enjoy Jazz 2016 brachte uns ganz aktuell am Weltgeschehen orientiert eine Band aus der arabischen Welt, geboren dort, wo radikale Strömungen des Islams, erzkonservative Werte von Vertretern und Gefolgsleuten arabischer Regierungen gepflegt werden, rigide Rollenverteilung bei den Geschlechtern gefordert werden, Ablehnung der westlichen Werte und jeglicher freiheitlichen Lebensgestaltung herrscht. "Mashrou' Leila" - so viel wie "Nachtprojekt"/"nächtliches Projekt" - ist eine Kultband aus dem Libanon. Das riesige religiöse Spektakel und Morden in Arabien wird paradoxerweise von korrupten Eliten, orientalischen Kapitalisten mitinszeniert und benutzt. Begehrt sind das lebenswichtige Know-how und Gelder aus dem Westen für die Eliten. Der Rest soll bleiben, wo er ist. Unten. Über allem der Imam, Muezzin und das Minarett.
(c) Stefan Vieregg

Die einleitenden Worte von Michael Sieber, langjähriger Landtagsabgeordneter und Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, heute Mitglied in den Kuratorien der Schwetzinger Festspiele (Vorsitzender), ZKM Karlsruhe, Kunststiftung Baden Württemberg und Kulturstiftung Rhein-Neckar, der neuen Kulturministerin Baden-Württembergs Susanne Eisenmann, vormals Bürgermeisterin in Stuttgart, dem Oberbürgermeister von Heidelberg, Dr. Eckart Würzner und Rainer Kern, Mitgeschäftsführer der Enjoy Jazz GmbH und Festivalplaner, setzten unisono auf die Besonderheit des Festivals, das den gesamten Rhein-Neckar-Raum stark aufwertet, in Deutschland und international einen hohen Stellenwert erreicht hat und in heutiger Zeit der Flüchtlingsproblematik eine Einheit in der Kunst und Musik, dem toleranten Geist, dem Vertrauen und der Zukunftsgestaltung symbolisiert.
(c) Stefan Vieregg

Als Support spielte das Mannheimer Mehmet Ungan Trio, mit Ungan  (Türkei) an der Ud (Laute) und der Nay (Flöte), Ashok Nair an Sitar und Surbahar (beides indische Saiteninstrumente), Johnathan Sell am Kontrabass.

Die American University Beirut war denn auch im Fachbereich Architektur und Design in nächtlichen Sessions Geburtsort der Band und ihrer speziellen Richtung. Eine Enklave der Kreativität und Freiheit in der sich seit Jahren zusehends verdunkelnden, westliche Werte verteufelnden und extrem autoritär werdenden islamischen Welt (nicht nur) Arabiens. Mashrou' Leila ist ein Star bei den arabischen Indie-Fans, ein Idol bei den jungen Erwachsenen, die frei leben wollen und den Religionspranger der Bärtigen in ihrer Heimat freiwillig anziehen sollen. Ein schillerndes Juwel der Vielfalt, Toleranz aus dem Peitschentollhaus. Die gut tanzbare Mischung aus arabischem Pop, Indie-Rock, Elektro- und Jazzelementen wird von poetischen Texten getragen, die die arabische Vorliebe für die sinnlich-feinen lyrischen Stimmungen u.a. mit gewalttätigen, unterwürfigen oder Leidensbildern mischt. In "Alu Babu" das homosexuelle Szenario und Ringen um die Rollenverteilung (natürlich wird hier auch genderisiert), schon wieder global sexuell gültig das Erobern verbotener Gebiete auf der Landkarte des anderen, die Annäherung zum Herzen des anderen, Widerstände, Gewalt und Unterwerfung, Flehen im Lichte der Liebe.

"... Warum knie ich vor dir nieder, warum komme ich zu dir zurück, nur damit du mich erwürgen kannst?
Warum flehe ich dich an, warum gehorche ich dir, nur damit du mich verbrennen kannst?
Sag mir, dass ich dich befriedige, wie er dich befriedigte,
Und Küsse, wohin er dich küsste, die dich dazu bringen, über mich zu phantasieren. ..."

Leadsänger Hamed Sinno bekennt sich zum Schwulsein, singt darüber, die Unmöglichkeiten der Liebe, das Scheitern, das Verfolgtwerden. In islamischen Ländern nicht überall verboten, teils toleriert und eigentlich eine erzwungene Orientierung hin zum eigenen Geschlecht in jungen Jahren, da die Geschlechtsgrenze nur unter Erwartung von Sanktionen überschritten werden darf. In Afghanistan zum Beispiel können Schwule sich ausleben, auch in pädophiler Hinsicht, in afrikanischen Staaten oder im von wenigen gewünschten Kalifat mit dem Tod bedroht. Sinno singt über all das, was auch Liebespaare anspricht, die nachempfinden können, wie es ist, wenn die Liebste eingesperrt wird, damit kein Freund an sie rankommt, Sex vor der Ehe nicht entdeckt werden darf, selbst einfache Treffen schon verboten sind und Heiraten ohne Jungfernhäutchen ausgeschlossen ist. Die Welt ist extrem schwarzweiß in diesen Gefilden, jede Identitätsentwicklung nach freiheitlichen Kriterien wird verhindert durch starre Genderisierung, Religionsgruppen-, politische und soziale Schichtzugehörigkeit. Wer so gefesselt und geknebelt durchs Leben soll muss einfallsreich werden, sich unterwürfig zeigen und leiden. Die Zensurstellen im Libanon, Jordanien und anderen islamischen Ländern verhindern Auftritte, CD-Produktionen.

"Fasateen":
"... Remember when you told me
That you would marry me
Without money or a house
Remember when you loved me
Even though I wasn't of your religion
Remember how we were
Remember when your mother
Caught me sleeping in your bed


(c) Stefan Vieregg
And told me to forget about you
So we agreed to stay like that
Without roles or talks
Without neckties or morning chats ..."

"Bahr":
"... My brother is with the mermaid, return him to me
The wave took my brother from me, return him to me ..."

My brother went with the dawn, return him to me
My brother is at the bottom of the sea, he still hasn't returned to me..."

"My Tetrikini Heik":
"... I'm searching for you at the bottom of every glass...between people's bedsheets.
I picture your face and call out your name
as if it were tattooed on my lips with toxins
blended by a demon with deadly ink
that has no remedy with passion's demise. ..."

Mashrou' Leila singt und spielt gegen all diese Unterjochung, Genussunterdrückung, fantasiert von freien Welten der Begegnung, des Rausches, der Sexualität. Bejubelt von Schwulen- und Lesbengruppen, jungen Arabern und zunehmend auch im Westen, nicht nur in den USA. Den Straßenverkäufern im Libanon und in Syrien mit ihren hölzernen Trolleys und Thekenwagen hat Sinno in "Abdullah" ein Denkmal gesetzt.

Musik und Gesang der Gruppe wirken streckenweise fast wie rückwärts gespielt bzw. gesungen, unseren Tonerwartungen dezent entgegen, mit fast simplen Basicrhythmen, darüber, kunstvoll verspielte Gitarren, Keyboard, Violine und Sinnos Gesang, der immer kraftvoll, hochkonzentriert, nachdrücklich, aber auch herausgepresst wie unter innerweltlichem Druck wirkt, nicht direkt arabisch klingt, auf den Zehenspitzen das Mikrofon fest in der Hand, als ob er es überzeugen wollte von all dem, was ihm durch den Kopf geht, was er mitteilen muss. Daneben lockere Tanzbewegungen, ein Muskelpaket mit einen schmalen Unterbau.

Kunstvolle Videos als Hintergrund zeigen geheimnisvolle Augenpartien oder Gesichter, Körperausschnitte von zumeist Frauen, Ausschnitte aus der Wirklichkeit, manchmal nur Lichteffekte in Schwarzweiß, einen witzigen Fezträger, der mit den Augen spielt u.v.m. Schweifendes und suchendes Licht fesseln das auch recht junge Publikum, dessen zumindest orientalischer Teil gegen Ende nicht mehr zu halten war und vor der Bühne tanzen wollte. Ein seltenes Erlebnis, das uns ganz anders mit der arabischen Kriegsaktualität in Syrien und den Auseinandersetzungen in anderen Ländern konfrontierte. Ein Brückenschlag zwischen den Kulturen über anspruchsvolle Lyrik, exotisch verfremdete Musik und Thematisierung von Inhalten, die alle verstehen oder hinterfragen. Fern vom Pop-Kitsch, der sonst in diesen Ländern zu hören ist. Als Special-Guest am Saxophon, Ilhan Ersahin, ein aktiver Förderer des Jazz türkischer Abstammung, der heute Jazzfestivals in New York, Sao Paulo und Istanbul ausrichtet und einen New Yorker Club sowie ein eigenes Plattenlabel betreibt.

Montag, 3. Oktober 2016

Münchner Kammerspiele im Oktober

Die Spielzeit 2016/17 in den Münchner Kammerspielen wurde am 29. September mit „Der Fall Meursault – Eine Gegendarstellung“ nach dem Roman von Kamel Daoud, in der Inszenierung von Amir Reza Koohestani in der Kammer 1 eröffnet – eine Überschreibung von Camus' „Der Fremde“ aus der Perspektive des ermordeten Algeriers.
Yael Ronen erzählt in „Point of no return“ über die Liebe im Postinternet-Zeitalter. Uraufführung ist am 27. Oktober in der Kammer 1. Die Frage, wie sich unsere Realität durch Internet und Smartphones verändert, wird uns in der gesamten Spielzeit 16/17 begleiten. So auch in „The Re'Search“, der ersten Bühnenadaption eines Textes des Videokünstlers Ryan Trecartin. Die Uraufführung in der Inszenierung von Felix Rothenhäusler findet am 29. Oktober in der Kammer 3 statt.


PREMIEREN

DER FALL MEURSAULT – EINE GEGENDARSTELLUNG 
NACH DEM ROMAN VON KAMEL DAOUD, INSZENIERUNG: AMIR REZA KOOHESTANI
PREMIERE AM 29. SEPTEMBER, 20 UHR, KAMMER 1
AUCH AM: 30. SEPTEMBER, 04., 10., 21. UND 31. OKTOBER, 20 UHR, KAMMER 1

Der Roman „Der Fremde“ von Nobelpreisträger Albert Camus, erschienen 1942, erzählt die Geschichte des Franzosen Meursault, der einen Algerier erschießt, weil die Sonne ihn so blendete. Dieser von Meursault getötete Mann hatte bei Camus weder Name noch Geschichte, er tauchte nur auf ein paar Seiten auf, um Camus zur Entfaltung seiner existentialistischen Philosophie zu dienen. 

Der algerische Journalist Kamel Daoud ändert das nun und gibt dem Opfer einen Namen. In seinem Roman „Der Fall Meursault – Eine Gegendarstellung“ erzählt er die Geschichte des „Fremden“ noch einmal – aus der Perspektive des Opfers.

Daouds Erstlingsroman hat sowohl in Deutschland als auch in Algerien und Frankreich hohe Wellen geschlagen. Auf welchem Fundament beruhen westeuropäische Kunst und Werte und auf wessen Kosten werden sie gelebt? Nun kommt noch eine weitere Perspektive, ein weiterer Kontext hinzu: Der aus dem Iran kommende international renommierte Regisseur Amir Reza Koohestani verlässt für seine erste Produktion an den Kammerspielen die rein postkoloniale Perspektive und sucht über sie hinausgehend allgemeine Prinzipien von Unterdrückung, Wiederaneignung und Selbstbehauptung darzustellen. Mit Hilfe von SchauspielerInnen mit iranischen, libanesischen, lettischen, bulgarischen, schweizerischen und deutschen Wurzeln setzt er Daouds Roman in ein multiperspektivisches Sprachpanorama.

Mit: Gundars Abolinš, Hassan Akkouch, Maya Haddad, Walter Hess, Mahin Sadri, Samouil Stoyanov
Sowie die Kinder: Dennis Kharazmi und Navid Rajaei
Ausstattung: Mitra Nadjmabadi, Video: Meika Dresenkamp, Licht: Christian Schweig,
Musik: Michael Koohestani, Dramaturgie: Katinka Deecke


POINT OF NO RETURN
VON YAEL RONEN UND ENSEMBLE, INSZENIERUNG: YAEL RONEN
URAUFFÜHRUNG AM 27. OKTOBER, 20 UHR, KAMMER 1
AUCH AM: 28. OKTOBER, 20 UHR, KAMMER 1

„Liebe auf den ersten Fick. Ersten Klick. Ersten Blick. Erstmal nicht?“
(Neon) Was suchst du, wo stehst du jetzt, an welchem Punkt steht
die Gesellschaft? Die Webseite der Kontaktbörse Tinder titelt: „Every Connection can change your life!“. Genauso gut: Every decision can change your life.

 „Point of no Return“ bezeichnet jene einschneidenden Momente, an denen etwas nicht mehr rückgängig zu machen ist. In der Geschichtswissenschaft beispielsweise gilt er als der Zeitpunkt, an dem eine historische Entwicklung unwiderruflich ihren Lauf nimmt. Gleichzeitig lässt sich dieser Moment auf vielen Ebenen erforschen: Was bedeutet dieser „Point of no Return“ auf der individuellen Ebene, in seiner politischen oder technologischen Dimension – ein utopischer oder dystopischer Moment? Yael Ronen, die mit eigenwilligen Themen, leichten wie aufwühlenden Inszenierungen
am Berliner Maxim-Gorki Theater auf sich aufmerksam machte und bereits mehrfach zum Berliner Theatertreffen eingeladen war, arbeitet nun erstmals an den Münchner Kammerspielen und begibt sich gemeinsam mit dem Ensemble auf die Suche nach dem „Point of no Return“ und macht ihn zum Gegenstand für das Theater.

Mit: Niels Bormann, Dejan Buc´in, Jelena Kuljic´, Wiebke Puls, Damian Rebgetz
Bühne: Wolfgang Menardi, Kostüme: Amit Epstein, Licht: Jürgen Tulzer, Recherche: Bastian Zimmermann, Dramaturgie: Johanna Höhmann

THE RE'SEARCH
VON RYAN TRECARTIN, ÜBERSETZT VON TOBIAS HABERKORN
INSZENIERUNG: FELIX ROTHENHÄUSLER
URAUFFÜHRUNG AM 29. OKTOBER, 20.30 UHR, KAMMER 3
AUCH AM: 31. OKTOBER, 20.30 UHR, KAMMER 3
„IParticipate“ – um an der beschleunigten Gegenwart teilhaben zu können, braucht es ein gehöriges Maß Selbstperformance. Ansonsten geht man schnell unter zwischen hyperaktuellen Statusupdates, Schreckensnachrichten und „next-big-things“. „Do we need more cameras?“ Die neuen Menschen der (virtuelle) Realität gewordenen Marktforschungsstudie „The Re’Search“ tun alles für mehr Aufmerksamkeit. Mit dem Selbstmord drohen. Mit Technologie verschmelzen. Sich die Liebe schwören. Verzweiflung, Lust, Sehnsucht. Mit seinen collageartig überformten Hochgeschwindigkeitsvideos reflektiert der amerikanische Künstler Ryan Trecartin spielerisch das Zeitalter des Internets und ist dadurch innerhalb kürzester Zeit zu einem der gefragtesten Künstler seiner Generation geworden mit großen Ausstellungen in Venedig, Berlin und New York. Mit „The Re’Search“ hat er ein Sprachkunstwerk aus der (nahen) Zukunft geschaffen, bevölkert von Identitäten, die die engen Grenzen von Gender-, Klassen- und Rassengrenzen hinter sich gelassen haben. Felix Rothenhäuslers Adaption ist die erste Inszenierung eines Textes von Ryan Trecartin im Theater. Spielerisch und manchmal utopisch.
Bereits eine Stunde vor Vorstellungsbeginn ist der von Jonas von Ostrowski gestaltete Raum mit einer Lichtinstallation von Matthias Singer für das Publikum geöffnet.

Mit: Thomas Hauser, Brigitte Hobmeier, Julia Riedler und dem Musiker Matthias Krieg
Bühne: Jonas von Ostrowski, Kostüme: Elke von Sivers, Musik: Matthias Krieg, Licht: Matthias Singer/507nanometer, Dramaturgie: Tarun Kade

Sonntag, 2. Oktober 2016

Morgen bei Enjoy Jazz 2016 in Heidelberg: Zsófia Boros solo (Ungarn)

Mo 03.10.2016

Zsófia Boros solo

Ungarn
Peterskirche Heidelberg, Heidelberg 
Einlass 19 Uhr / Beginn 20 Uhr
VVK 20 € zzgl. Geb. / AK 25 €
» Tickets online kaufen
» Termin merken: .ical | .vcs

Zsófia Boros: Guitar
„Meine Herangehensweise an Musik“, sagte die Gitarristin Zsófia Boros vor drei Jahren bei Erscheinen ihres ECM-Debüts, „ist immer sehr von Intuition geprägt. Wenn ein Musikstück mich ergreift oder berührt, möchte ich es reflektieren – möchte ich zum Spiegel werden.“ 
„En otra parte“, so der Titel dieses auf beeindruckende Weise reifen und vielschichtigen Albums, enthielt Lieder des kubanischen Komponisten Leo Brouwer, aber auch von Ralph Towner, Vicente Amigo oder Dilermando Reis. Man erkennt daran die Spannweite der 36-jährigen Ungarin, die in Bratislava, Budapest und Wien Gitarre studierte und mit etlichen Preisen ausgezeichnet wurde. 2013 konnte man sie bereits bei Enjoy Jazz erleben. Nun kehrt sie mit einem neuen Album zurück, das pünktlich zum Festival im Oktober erscheinen wird: „Works for Solo Guitar“, wiederum produziert von Manfred Eicher, präsentiert ein stilistisch vielfältiges Programm aus Werken unterschiedlichster Komponisten des 20. Jahrhunderts, darunter Jorge Cardoso, Garoto, Franghiz Ali-Zadeh und Egberto Gismonti. 
Zsófia Boros versteht es in ihren Soloarbeiten auf faszinierende Weise, die verschiedensten Traditionen in ihrem Spiel aufscheinen zu lassen, zwischen Klassik und Jazz, zwischen verschiedenen Regionen der Welt Bögen zu schlagen, dabei zugleich jedem Stück so nahe zu kommen, dass es zum eigenen wird, dass ihre beseelten, feinsinnigen Interpretationen innere Notwendigkeit und Relevanz beanspruchen dürfen. Jeder Komponist habe seine eigene Sprache, sagte sie einmal. „Ich versuche, sie zu lernen.“



Heute in Kaiserslautern: Bastian Bandt – Nach Osten


Bastian Bandt – Nach Osten

Kaiserslautern, Vogelwoogstraße 100
Einlass: 17.00 Uhr // Beginn: 18.00 Uhr
Tickets kaufen
VVK ab 10,00 € // AK 13,00 €

Auf der neuen CD „Nach Osten” verlässt Liedermacher Bastian Bandt nicht seine gewohnte Sprache in Wort und Bild, findet aber zu einem neuen Sound.
Wuchtige Gitarrenklänge, Klavier, Akkordeon, Cello, hier eine Mundharmonika, dort eine zweite Gitarre – so verdichten sich die 13 eindrucksvollen Stücke zu kraftvollen Kompositionen, die Bandts tragisch-komische Poesie sicher tragen und beim Hören eine so seltsam Mut machende Traurigkeit erzeugen, wenn er singt „…genug geprahlt wir fahr’n nach Osten…” sollten alle, die „…zuletzt lachen woll’n… „… einfach mal die Fresse halten…”.

Dort, wo die Straßen neue Namen tragen und Lebenswege im Sand verlaufen, sucht Bandt in den vertrauten Gesten der Menschen, die Verlässlichkeit des Wortes, die Kraft der Bilder auf der Suche nach Heimat – berührend und fordernd.

Und auf einmal geht es überall nach Osten, ist jedes Land ein vergessenes Land mit fernem Leuchten wie die Uckermark – ein Ort, an dem Geschichten beginnen.

„… Mit den Liedern dieses Albums sind Bastian Bandt musikalische Nachdenkbissen mit Ohrwurmpotential gelungen: Eines ohrwurmiger als das andere!
Reinhören, genießen und verstehen: Es lohnt sich!”
(Andrea Wolf, Ein Achtel Lorbeerblatt)

Samstag, 1. Oktober 2016

Fantasien zur Nacht (Video): Russian short break during the Second World War



Russian short break during 

the Second World War

Author of idea and director of the film - Michael Makarenkov (c)

E-Mail dicht auf den Fersen des Telefons

Das Telefon ist in Deutschland der Kommunikationskanal Nummer eins. Das geht aus der aktuellen Ausgabe des Media Activity Guide von Seven-One Media hervor. Demnach telefoniert jeder Deutsche im Schnitt 39 Minuten pro Tag. Auf das Lesen und Schreiben von E-Mails entfallen 36 Minuten. Das tägliche Zeitbudget für Messenger-Dienste liegt bei 24 Minuten. Abhängig vom Alter unterscheiden sich Kommunikationsdauer und -wege erheblich. So sprechen, tippen und lesen die 14-29-Jährigen mit 155 Minuten täglich dreimal so lang wie die Gruppe der über 65-Jährigen. Die Jüngeren sind auch die einzige Altersgruppe, in der Messenger das meistgenutzte Kommunikationsmedium sind.



Infografik: So kommunizieren die Deutschen | Statista

Freitag, 30. September 2016

Fantasien zur Nacht (Video): les rencontres affables


les rencontres affables

ECM-Novitäten aus September und Oktober

Wenig Zeit ist vergangen, seit die an dieser Stelle vorgestellten Quartettaufnahmen Atmosphères (von Tigran Hamasyan / Arve Henriksen / Eivind Aarset / Jan Bang) und Ida Lupino (mit Giovanni Guidi / Gianluca Petrella / Louis Sclavis / Gerald Cleaver) sowie das AlbumThe Deer’s Cry mit Musik von Arvo Pärt veröffentlicht wurden. Die neuen Highlights folgen bereits.

Auf seinem zweiten Album  für ECM – dem Nachfolger des preisgekrönten Gefion – verfeinert der dänische Gitarrist Jakob Bro sein Trioprojekt, mit dessen charakteristischer Betonung von Melodie, Klang, sich überlagernden Texturen und dichter Interaktion, in leicht variierter Besetzung: Jakob Bro / Thomas Morgan / Joey Baron lautet das Line Up nun. Die Wahl von Joey Baron als neuem Drummer hat eine Vorgeschichte: Bro begegnete Morgan zum ersten Mal als dieser vor einer guten Dekade in Barons Band spielte. Streams ist das neue Album betitelt, es erscheint am 23.9. kurz vor einer umfangreichen Tour des Trios mit Stationen in Dänemark, den Niederlanden, der Slowakei, Belgien, Polen, der Schweiz, Deutschland, Österreich, Slowenien, der Ukraine und Südkorea.

Der Schlagzeuger Andrew Cyrille – dessen Verbindungen von einer langjährigen Zusammenarbeit mit Cecil Taylor bis zu seiner Partnerschaft mit Oliver Lake und Reggie Workman im Allstar-Kollektiv Trio 3 reichen – gibt mit The Declaration of Musical Independence sein ECM-Debüt. Eingespielt mit einem Quartett, dem Gitarrist Bill Frisell, Keyboarder Richard Teitelbaum und Bassist Ben Street angehören, beginnt das Album mit einer kunstvoll-schrägen Interpretation von John Coltranes „Coltrane Time“. Die CD präsentiert danach eine Abfolge von klanglich fesselnden Neukompositionen. Cyrille ist auf ECM- und WATT-Alben von Musikern wie Marion Brown, Carla Bley und dem Jazz Composer’s Orchestra zu hören gewesen, das neue Album rückt diese lebende Ikone unter den Jazz-Schlagzeugern nun selbst ins Rampenlicht. V.Ö. 23.9.

Am 30. September folgt eine Neuheit bei ECM New Series: Kim Kashkashian, stellt ein neues Duo mit der russischen Komponistin und Pianistin Lera Auerbach vor. Ihre erste gemeinsame Aufnahme enthält Auerbachs Transkription von Dmitri Schostakowitschs mitunter verspielten 24 Preludes, op. 34 für Bratsche und Klavier, sowie Auerbachs eigene, dunkler gestimmte Sonate für Bratsche und Klavier mit dem TitelArcanum.  Auerbach hat die Sonate eigens für Kim Kashkashian geschrieben: „In ihrem Spiel gibt es eine seltene und wundervolle Qualität, eine Intensität, als ginge es um Leben oder Tod.“

Aus gegebenem Anlass der Hinweis auf ein besonderes Box-Set, das auch am 30.9. erscheint:

Am 3. Oktober feiert Steve Reich seinen 80. Geburtstag – mit The ECM Recordings erscheinen Reichs Meilensteine Music for 18 MusiciansMusic for a Large Ensemble/Violin Phase und Tehillim deshalb nun in einer limitierten Edition. Ursprünglich in den Jahren 1978, 1980 und 1982 veröffentlicht, hatte jede dieser Aufnahmen entscheidenden Einfluss, der über alle musikalischen Idiome hinweg noch immer präsent ist. Die 3-CD-Box enthält ein 44-seitiges Booklet mit originalem Begleittext von Steve Reich, einen neuen Aufsatz von Paul Griffiths und Fotografien von den Aufnahmesessions von Deborah Feingold und Barbara Klemm.

Am 7. Oktober folgt, ebenfalls bei ECM New Series, das  zweite Album von Zsófia Boros.  Darauf befasst sich die in Ungarn geborene und in Wien lebende Gitarristin  mit einem noch breiteren musikalischen Spektrum als auf ihrem stilistisch schon vielfältigen Debüt En otra parte. Unter den hier von Boros gespielten Stücken sind Egberto Gismontis anspruchsvolles “Celebração de Núpcias” (bekannt geworden auf dem Album Dança das cabeças), Franghiz Ali-Zadehs “Fantasie”, Al Di Meolas “Vertigo Shadow” und Carlo Domeniconis  von der türkischen Musik beeinflusstes “Koyunbaba”. Das Album wurde im November 2015 im Auditorio Stelio Molo in Lugano aufgenommen und von Manfred Eicher produziert. Schon am 3. Oktober wird Zsòfia Boros dieses Programm beim Enjoy Jazz in Heidelberg vorstellen.

Später im Oktober kommen Neuheiten von Meredith Monk und Wolfgang Muthspiel (mit Ambrose AkinmusireBrad MehldauLarry Grenadier und Brian Blade). Zudem werden fünf Klassiker aus dem ECM-Katalog auf 180g-Vinyl, gemastert von den originalen Analog-Bändern, wieder veröffentlicht: Dança das Cabeças von Egberto GismontiTimeless von John AbercrombieGary Peacocks Voice From the PastKenny Wheelers Deear Wan und Waves von Terje Rypdal.

Donnerstag, 29. September 2016

Deutscher Jugendfotopreis 2016: 40 Preise für junge Profis

Jakob Schnetz, 24, Freiburg
»Karabach 02«, aus der Serie »Kalter Frieden«
Deutscher Jugendfotopreis 2016

Am 25. September wurden in Köln auf der photokina die besten Fototalente Deutschlands geehrt. Die Gewinner des Deutschen Jugendfotopreises 2016 begeistern mit persönlichen Arbeiten und künstlerischen Bildwelten.

 Mit der Vergabe von 40 Preisen im Gesamtwert von 13.500 Euro wurde der Deutsche Jugendfotopreis 2016 beendet. Die Verleihung fand am 25. September auf der Photokina in Köln statt. Neben Interpretationen des Themas „Sound in Sicht“ konnten eigene Bildideen umgesetzt werden. Der Deutsche Jugendfotopreis zählt zu den renommiertesten Bundeswettbewerben. Er wurde 1961 auf der Photokina gestartet und wird vom Bundesjugendministerium gefördert. Der Veranstalter ist das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF). Die von der Fachjury ermittelten Preise wurden überreicht von Dr. Ralf Kleindiek (Staatssekretär im Bundesjugendministerium), Bernd Neuendorf (Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Jugendministerium) und Christian Müller-Rieker (Geschäftsführer des Photoindustrie-Verbandes).

Ob Jugendliche, junge Studierende, oder Kinder: Sie alle überzeugten mit persönlichen Sichtweisen und phantasievollen Ideen. So etwa die 7-jährige Helena Fischer aus Starnberg in Bayern. Ihr originelles Schattenbild von einem Spaziergang mit Mutter und Hund erhielt in der jüngsten Altersgruppe den 1. Preis. Ebenfalls zu den Hauptpreisträgern zählt die 25-jährige Dresdenerin Susanne Kontny. Mit ihrer Serie „Sexertising“ macht sie auf das einseitige Frauenbild in der Werbung aufmerksam. Das Lebensgefühl der digitalen Zeit vermittelt der 19-jährige Daniel Chatard aus Hannover in seiner Arbeit „Nah und doch so fern“. Seine ebenfalls mit dem 1. Preis in der Altersgruppe C ausgezeichnete Arbeit lebt von ihrer kühlen Webcam-Ästhetik. Das spannende Finale war die Bekanntgabe des Publikumspreises. Er ging an Lukas Giesler aus Karlsruhe und wurde von Katja Falah (Canon) überreicht.

Die Veranstalter zogen nach der Präsentation auf der Fotomesse ein positives Fazit: „Die Photokina war auch diesmal ein attraktives Forum für den Fotonachwuchs “, so Dr. Eva Bürgermeister, Leiterin des KJF. Wettbewerbsleiter Jan Schmolling fügte hinzu: „Fotografie dient heute zumeist der schnellen Kommunikation. Für alle, die mehr wollen und Fotografie als ein künstlerisches Ausdrucksmittel verwenden, konnten wir wieder ein passendes Workshop-Programm anbieten.“ Dieser pädagogische Ansatz hat sich seit vielen Jahren bewährt: Zahlreiche Preisträger des Bundeswettbewerbs wurden später im Medienbereich erfolgreich, so auch der diesjährige Ehrengast bei der Preisverleihung Roman Schramm.

Alle Preisträger-Fotos mit den genauen Platzierungen, Jurybegründungen und Informationen zu ihrer Entstehung sind auf www.jugendfotopreis.de veröffentlicht.