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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Samstag, 1. Juni 2013

Fantasien zur Nacht: WOLFSJUNGE von Thomas Reich

Wolfsjunge

Misstrauisch
die Schnauze in den Himmel gereckt
Gestank nach Müll
Gestank nach Scheiße
Gestank nach Dreck
Gestank nach Lügen
Gestank nach Schmerz
Gestank nach Elend.

Dann wieder Verzückung
dass der aufrechte Gang
uns daran hindert
Hintern zu beschnuppern

wie gerne ich meine Schnauze
in deinen Rosenteich
tunken würde.

Geboren im falschen Tier
all die Stellen meinen Körpers
aus denen
büschelweise Haare sprießen
das tiefe Grollen
in meiner Kehle
geleitet von Instinkten
pfeifend auf die Logik
sie machte mich noch nie glücklich. 

(c) Thomas Reich

Heute Abend Premiere von SNOWHITE (Musical) in Neunkirchen / Saar

© Lilian Szokody, Oper Bonn

SnoWhite in Neunkirchen/Saar - Kooperation mit »O.N.Stage« - PREMIERE 

Ein rockiges Musical für Jung und Alt von Frank Nimsgern

Musikalische Leitung: Frank Nimsgern
Inszenierung, Bühnenbild und Video: Elmar Ottenthal
Choreografie: Brigitte Breternitz
Kostüme: Judith Adam


Premiere am 1. Juni 2013 in der Gebläsehalle Neunkirchen

Termine: Sa 01.06. So 02.06. Di 04.06. Mi 05.06. Do 06.06. Fr 07.06. Sa 08.06. So 09.06. Di 11.06. Mi 12.06. Do 13.06. Fr 14.06. Sa 15.06. So 16.06. Di 18.06. Mi 19.06. Do 20.06. Fr 21.06. Sa 22.06. So 23.06. Di 25.06. Mi 26.06. Do 27.06. Fr 28.06. Sa 29.06. So 30.06. Di 02.07. Mi 03.07. Do 04.07.
Das Märchen neu erzählt: Die Hexen hinter den Zauberspiegeln haben schon lange keine Lust mehr, die Fragen der Königin zu beantworten und bringen den ganzen Laden gehörig durcheinander. Der Jäger, der Schneewittchen im Wald töten soll, wird selbst zu ihrem Beschützer, und auch die Zwerge verhalten sich nicht so, wie man es von ihnen erwartet. Sie pfeifen auf die Königin – und auf die Gebrüder Grimm ...
Fantastische, monumentale Bilder und Klänge verweben sich mit musikalischen und komödiantischen Highlights, die pfeilgenau ins Herz – und in den Bauch treffen.

Königin: Aino Laos
Jäger: Fabrizio Barile
Snowhite: Michaela Kovarikova
Minitou: Frank Felicetti
Hexe Abigail: Nina Filipp
Zwerg/Transvestit: Maurice Stocsek
Zwerg/Dance Captain: Ludwig Mond
Zwerge: Ken Chi Kien Duong, Young-Jean Maeng, Chris Raab, David Schmidt
Hexen: Angelina Curilova, Lara Diez, Sabine Dittmar, Sandra MAlik, Kateryna Marozova, Valerie Potozki

Heute Abend in Kaiserslautern: VERSCHWUNDEN von Charles Way



01.06.2013   I   20 Uhr   I    Pfalztheater, Werkstattbühne

Verschwunden.
Familiendrama für junges Publikum.
Stück von Charles Way


Seit Hans und Gretes Vater seinen Job verloren hat und die Mutter gestorben ist, hat sich für die beiden alles verändert. Ihr Vater vergisst seine Kinder durch den Alkohol und die neue Frau des Vaters hat ganz leise das Regiment im Haus übernommen. Eines Nachts beobachtet Hans, wie seine neunjährige Schwester entführt wird. Das kann nicht sein! Schließlich sollte Grete um diese Uhrzeit nicht mehr allein draußen unterwegs sein. Hans rennt sofort nach Hause und findet ihr Zimmer leer. Sie ist weg, verschwunden und niemandem scheint das etwas auszumachen. Was soll Hans nur tun? 

Charles Way hat mit „Verschwunden“ einen spannenden, aufwühlenden Krimi geschrieben und erzählt gleichzeitig von unglaublich verzweifelten Menschen. 

Das Stück wurde 2010 mit dem Deutschen Kindertheaterpreis ausgezeichnet.

Heute Abend bei Dradio Kultur: ES GESCHAH AM ZWEITEN JUNI von Margot Overath


01.06.2013   I   20:00 Uhr   I    Dradio Kultur, Feature


Es geschah am zweiten Juni
Warum der Tod von Benno Ohnesorg nicht vergessen ist
Von Margot Overath


Regie: Nikolai von Koslowski 
Mit: Jacqueline Macaulay, Nadja
Schulz-Berlinghoff, Klaus Herrn,
Bärbel Röhl 
Ton: Kaspar Wollheim, Martin Seelig 
Produktion: Aktualisierte Fassung RBB 2012 
Länge: 54 '28

Am 2. Juni 1967 wurde Benno Ohnesorg von dem Berliner Polizeibeamten Karl-Heinz Kurras erschossen. Kurras wurde nie verurteilt. Demonstranten hätten versucht, ihm die Waffe zu entreißen, dabei sei der Schuss losgegangen, hatte er behauptet. Das Berliner Landgericht sprach ihn frei. Ohnesorgs Sohn Lukas, erst nach dem Tod des Vaters geboren, zweifelte nie, dass die Wahrheit irgendwann ans Licht kommt. Dank bisher unbekannter Fotos, wiederentdeckter Filmaufnahmen und einem heimlich aufgenommenen Geständnis des Täters könnte das Verfahren wieder aufgenommen werden. Lukas Ohnesorg beantragte die Zulassung als Nebenkläger.



Margot Overath, geboren 1947 in Krefeld, seit 1984 Feature-Autorin, lebt bei Bremen. Für "Verbrannt in Polizeizelle Nummer fünf" (MDR/DLF/NDR 2010) wurde sie von amnesty international mit dem Marler Medienpreis Menschenrechte 2012 ausgezeichnet.

Heute Abend in Saarbrücken: DIE GRÖNHOLM-Methode


01.06.2013   I   20:00 Uhr   I    Saarbrücken, sparte4, Eisenbahnstr. 22

Die Grönholm-Methode
Theater

Es ist ein Bewerbungsverfahren. Es geht um einen hochdotierten Posten im gehobenen Management eines transnationalen Konzerns. Hier treffen drei Bewerber und eine Bewerberin aufeinander. Sie bekommen fragwürdige Informationen hinein. Aufgaben. Rollenspiele. Und bald keimt der Verdacht: nicht alle Bewerber sind wirklich Bewerber. Ein schwedischer Psychologe habe sich diese »Methode« der Anwärter-Evaluation ausgedacht. Ein Herr Grönholm … Diese bösartige Satire findet einerseits beängstigend nahe an der gängigen Praxis statt, andererseits sind die Zuspitzungen, die Wenden, Halsen und Pointen feinstes Schauspielertheater.


Schauspiel von Jordi Galceran
Deutsch von Stefanie Gerhold
Inszenierung: Manuela Kücükdag
Bühnenbild und Kostüme: Ioanna Pantazopoulou

Schauspieler: Dorothea Lata, Marcel Bausch, Pit-Jan Lößer und Klaus Müller-Beck

+49(0)681 3092-0
http://www.sparte4.de

Heute Abend im Theater im Viertel, Saarbrücken: WOYZECK

Marie und der Tambourmajor in der Aufführung
von Waits/Wilson's Woyzeck am Nationaltheater Mannheim.
Meine Besprechung im Blog
01.06.2013   I   20:00 Uhr   I   Saarbrücken, Theater im Viertel, Landwehrplatz 2

Woyzeck
von Georg Büchner 

+49 (0)681/ 3904602
http://www.dastiv.de


Die ca.1836 verfassten »Woyzeck«-Fragmente skizzieren die frontale Kollision eines Mannes mit der Gesellschaft seiner Zeit. Woyzeck lebt, leidet, mordet. Georg Büchner porträtiert in seinem Text bewusst ungeschminkt die realen Ereignisse aus dem Jahre 1821, jenem Jahr, in dem der Leipziger Friseur Johann Christian Woyzeck seine Geliebte aus Eifersucht erstach.

Gleichwohl setzt der Dichter diesen Fall in Szene und in den Kontext einer in seinen Augen wenig menschlichen und rückständigen Zeit: »Unsre Zeit braucht Eisen und Brot — und dann ein Kreuz oder sonst so was.«

Der flammend revolutionären Sprache Büchners und der im Fragment erhaltenen Essenz des Dramas sachte Raum und Körper zu geben, diesem Ziel verschreibt sich die vorliegende Inszenierung von arteatro. Denn natürlich hat sich seit jener Zeit nicht viel verändert, natürlich treibt uns diese Gesellschaft in den Wahnsinn.

Mitwirkende: Estelle Amann, Eva Appl und Nicolás Galiana de la Rosa
Regie: Martin Haberstroh, Nina Reifferscheid | Technik: Tom Streeb | Bühnenbild und Kostüme: Jasmin Kaege

Karten: 12,– Euro / 7,– Euro

Heute Abend in Völklingen: RIGOLETTO von Verdi

Herrenchor, Olafur Sigurdarson
© Björn Hickmann

01.06.2013   I   19:30 - 22:30 Uhr   I    Staatstheater Saarbrücken, Weltkulturerbe Völklinger Hütte

Rigoletto
Melodrama in drei Akten von Giuseppe Verdi
Libretto von Francesco Maria Piave
nach dem Versdrama »Le Roi s’amuse« von Victor Hugo
Musik von Giuseppe Verdi

18:30 Uhr Einführung im Bus


Guiseppe Verdi
Rigoletto, Hofnarr in Diensten des Duca, erfährt am eigenen Leib, was er anderen angetan hat. Bisher unterstützte er munter seinen liebestollen Herrn bei dessen amourösen Übergriffen, verhöhnte, verspottete Dutzende entehrte Ehemänner, verzweifelte Väter. Doch jetzt gerät seine eigene vor der (Männer-)Welt verborgene, blutjunge Tochter in die Fänge des Herzogs. Gildas Liebe ist tief, Gildas Liebe ist groß, so groß, dass sie am Ende sogar für den Duca, der sich längst schon wieder einer Anderen zugewandt hat, in den Tod geht.

Mit »Rigoletto« beginnt Verdis Entwicklung zum Musikdramatiker. Er breitet vor den Augen und Ohren der Zuschauer einen notwendig fatal endenden Plot von unübertroffener psychologischer Dichte und musikalischer Qualität aus. 

Heute Abend in Saarbrücken: EIN SPORTSTÜCK

Jonas Schlagowsky, Gabriela Krestan, Benjamin Bieber (dahinter),
Johannes Quester, Benjamin Bieber          © Bettina Stöß


01.06.2013   I   19:30 Uhr   I   Saarbrücken, Alte Feuerwache

Ein Sportstück

Stück von Elfriede Jelinek
Inszenierung: Marcus Lobbes
Bühnenbild und Kostüme: Wolf Gutjahr


»Nichts als Sport und wieder Sport in den Köpfen.« Sport als Ausdruck aller übersteigerten Anstrengungen, um schön und stark zu werden. Die Sportarena als Kampfplatz. Fitness- und Körperkult als Religionsersatz – Elfriede Jelinek setzt sich mit einem der großen Massenphänomene unserer Zeit auseinander. Die Idolisierung der Sportler wird u. a. festgemacht an Andi, einem Bodybuilder, der seinem Vorbild Arnold Schwarzenegger nachgeeifert und sich mit Anabolika zerstört hat.

In diesem Stück geht es vor allem um den Sport als moderne Form der Kriegsführung. Die Terminologie ist dieselbe – Sieger und Besiegte, Kampf Mann gegen Mann. In der Sportbekleidung feiert die Uniform ihre letzten Triumphe.

Elfriede Jelinek ist eine messerscharfe Analytikerin unserer Zeit. Unerbittlich seziert die Literaturnobelpreisträgerin von 2004 unsere westliche Welt. Dabei lebt ihre hochmusikalische Sprachkunst – ihre überbordenden Textflächen – von ihrem bitterbösen und eiskalten Sprachwitz.

Heute Abend im Pfalztheater: AIDA - großes Musiktheater von Elton John

01.06.2013   I   19:30 - 22:15 Uhr   I   Pfalztheater, Großes Haus
Durch einen Planungsfehler kam der Hinweis gestern schon. Ich hoffe, keine zu große Verwirrung 
hervorgerufen zu haben. 




Elton John & Tim Rice`s AIDA.

Der Stoff von Verdis Meisteroper als spektakuläres Broadway-Musical.

Musical von Elton John und Tim Rice
Musik von Elton John, Gesangstexte von Tim Rice, Buch von Linda Woolverton, Robert Falls & David Henry Hwang
Deutsch von Michael Kunze

Eine Koproduktion mit dem Staatstheater Darmstadt.


Siehe meine Besprechung

Italienischer Nationalfeiertag mit Spezialitäten und Musik im Schlossgarten Saarbrücken


01.06.2013  I  17:00 Uhr   I   Saarbrücken, Schlossgarten

Bürgerfest „Italia in Piazza"
Volksfest

Schlossgarten
66119 Saarbrücken

Anlässlich des „Tages der Republik“ – dem italienischen Nationalfeiertag, wird am Samstag ab 17 Uhr im Saarbrücker Schlossgarten das italienische Bürgerfest „Italia in Piazza“ veranstaltet. Neben landestypischen kulinarischen Spezialitäten, wie Salsiccia, Arancini und mit Ricotta gefüllten Canneloni, gibt es um 18 Uhr ein Konzert der saarländischen Italo-Pop-Gruppe Iragazzi.


Die sechsköpfige Band möchte mit ihrem Debüt-Album „Era Ora – Es war Zeit“ den Besuchern die Lebenslust und das Temperament Italiens vermitteln.










Weitere Informationen zur Band finden sie unter: www.iragazzi.de.


"IRAGAZZI ist kein Retortenprojekt, sondern aus einer Freundschaft entstanden und mit viel Herzblut gewachsen, völlig ohne Kalkül, nur durch die Liebe zur Musik. Das spürt auch das Publikum und deshalb ist jedes Konzert der Band wie ein italienisches Familientreffen. Einfach Leben von der schönsten Seite."

Noch bis 12 Uhr Flohmarkt in Metz

Der Flohmarkt Metz feiert eine bereits 30 Jahre alte Tradition. Neben Trödel, Antiquitäten, Möbel, Nippes, Ausstellungsstücken und Raritäten findet man dort ein breites Spektrum an Waren der Zeitspanne Ende 19. und Anfang 20. Jahrhundert. Der Flohmarkt Metz ist der grösste in Ost-Frankreich. Er findet mehr als 20-mal im Jahr in den Messehallen der 'Foire Internationale de Metz' statt und ist schon seit vielen Jahren der Treffpunkt von Sammlern und Liebhaber alter Gegenstände. Auf mehr als 15.000 Quadrat-Meter werden Möbel, Gemälde, Bücher, Nippsachen hauptsächlich aus der Zeit um Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts angeboten. 


Der Flohmarkt in Metz findet heute in der Zeit von 07.00 - 12.00 Uhr statt.
Messegelände
Rue de la Grange aux Bois
57000 Metz 

Weitere Informationen erhalten sie unter der Telefonnummer: +33 (0)387556614 und der Webseite http://www.metz-expo.com/de/evenements-metz.asp?pg=1.

Dichterhain: KASPAR von Reinhard Stammer

(c) Reinhard Stammer: Schwarzer Vogel 
200 x 200 cm   2010  Mixed media auf Leinwand
siehe Ausstellung VINCENT im Blog



Kaspar



Ein kleiner Junge liegt im dunklen Keller
kein Lichtstrahl hat ihn je erfasst.
Noch nie hat er geliebt, noch nie gehasst
und vor ihm steht ein alter Eisenteller.

Er hat keine Herkunft, keine Namen,
das Draußen wurd von ihm noch nie geschaut.
Das Herz in seinem Innern klopfte ihm oft laut,
wenn Ängste über seine junge Seele  kamen.

Auf seinen dünnen Beinen stehen
konnte er nicht lernen. Er kriecht im Kot,
den er nicht riecht, dafür die Krumen Brot;
der Hunger lässt ihn an der Stahltür flehen.

Vor Schmerzen weint er Tag und Nacht,
durch sie kann er sich selber spüren.
Sie werden ihn zum Licht hinführen,
aus dem er dann nicht mehr erwacht. 





(c) Reinhard Stammer 2009




       The Legend of Kaspar Hauser - La leggenda di Kaspar Hauser
Kinostart: 25.07.2013 - Italien - 2012 - Filmlänge: 95 Min. - Regie: Davide Manuli

Freitag, 31. Mai 2013

Fantasien zur Nacht: TANZ ZUR NACHT von Stefan Vieregg


tanz zur nacht

Die dickköpfige schlange
wagt sich hervor

zu Schalmeienklängen
heute verziert
mit lockendem rot

ganz verzagt 
um die ecke schauend
kein tag
für 
große beute
doch!
ein kleines mäuschen 

spitzelt rosaängstlich
aus der mauerritze

aufrechte haltung im wandel
mit blitzschnellem zustoßen

schon bald 
der schlange bauch
konvulsivisch balettiert 
um das füllige Innenleben
beginnt den Tanz 
ums Verschlungene

(c) Stefan Vieregg

Im Museum Pfalzgalerie: BILDLABOR, Kunststudenten aus Landau stellen aus

31.05.2013   I   10–17 Uhr   I  Museum Pfalzgalerie, Kaiserslautern

Bildlabor

Kunststudenten. Landau

Noch bis 16. Juni 2013

Bildlabor
Experimentelles Drucken in der Druckwerkstatt am Institut für Kunstwissenschaft und Bildende Kunst,
Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, Foto und ©: Tina Stolt, Landau
 

Ein Labor ist ein Ort des Experimentierens und des praktischen Arbeitens, ein Ort, an dem erprobt, verworfen und weiterentwickelt wird. Für Künstlerateliers gilt Ähnliches, zumal dann, wenn in ihnen unterrichtet wird. Die Ausstellung gibt spannende Einblicke in die studentischen Bildlabore der Universität in Landau. Wie arbeiten junge Menschen heute mit den klassischen druckgrafischen Techniken, wie gehen sie mit dem Medium Zeichnung um? Welche Möglichkeiten bietet ihnen die Fotografie? Mit dieser Ausstellung öffnet sich das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern dem künstlerischen Nachwuchs und zeigt exemplarisch dessen kreatives Potential.

Wo nachts die Post abgeht: Ab in die Nachtschicht zum Sport ...

31.05.13   I    21:00 Uhr   I    Nachtschicht, Kaiserslautern

LINK

Heute Abend in Kaiserslautern: Gothic Metal mit Crematory


31.05.13   I   20 Uhr    I  Kammgarn Kaiserslautern

Crematory

Gothic-Metal

Was gibt es zu Deutschlands erfolgreichster Gothic Metal Band, die sich im Februar 1991 gründete und bereits mit dem zweiten Album 1994 als Genre-Vorreiter des Gothic Metal etablierte, nach 20 Jahren unvergleichlicher Bandgeschichte noch zu sagen? ... Das Bemerkenswerte an dieser Tatsache ist, dass Crematory zu einer weltweit gefeierten Band wurde, und nicht nur in den deutschsprachigen Ländern abräumte. Musikalisch haben sich Crematory von Album zu Album Schritt für Schritt weiterentwickelt, und gelegentlich auch mal ein paar neue Ideen und Inspirationen mit in die Lieder eingebaut, die die Band immer frisch und modern klingen lies und lässt. ... Crematory entfachen mit all ihren Hits ein einzigartiges musikalisches Feuerwerk aus eingängigen Ohrwürmern, gepaart mit fetten Gitarrenriffs, donnernden Drums, melodiösen Keyboards und brachial fetten Samples.



Heute zum letzten Mal: WINTERREISE von Elfriede Jelinek

Foto: Stephan Walzl.

31.05.2013   I   19:30 Uhr  |   Pfalztheater Kaiserslautern, Großes Haus
Einführung 19:00 Uhr, Foyer
zum letzten Mal


Winterreise
Schauspiel von Elfriede Jelinek

Premiere 16.03.2013,  Großes Haus

Fremd in der Welt und fremd dem eigenen Leben gegenüber, folgt Elfriede Jelinek in ihrem neuen Stück den Spuren des Wanderers aus Franz Schuberts „Winterreise“. Der Weg beginnt im Wahnsinn der unmittelbaren Gegenwart und führt immer deutlicher zu Stationen in Jelineks Biografie. Jelinek rechnet wortgewaltig und radikal mit sich und dem Leben da draußen ab: Die komplizierte Beziehung zur Mutter, die Einweisung des Vaters in die Psychiatrie bis hin zu einer ebenso schonungslosen wie ironischen Selbstabrechnung Jelineks mit ihrer Rolle als Autorin, die „das immer gleiche Lied leiert“.

„Winterreise“ ruft in beeindruckender Klarheit und fast unheimlicher Textdichte noch einmal Themen auf, die Elfriede Jelinek in den letzten Jahren und Jahrzehnten beschäftigt haben. Entstanden ist dabei eines ihrer persönlichsten und anrührendsten Werke überhaupt.

Dichterhain: ERSTE LIEBE von Heiko Hildebrandt

Erste Liebe (Haiku)


Deine Augen schau`n
Weit über die Grenze dort
Nie halte ich stand

Berge stürzen ab
Lautlos brüllt der Fluss ein Lied
Die Einsamkeit heilt

(c) Heiko Hildebrandt

Donnerstag, 30. Mai 2013

Ab 30.05. in den Kinos: To The Wonder


„Irgendwann wirst du lieben, ob du es willst oder nicht.
Gefühle ziehen vorüber wie Wolken.
Liebe ist nicht nur ein Gefühl.
Du wirst irgendwann lieben.
Wenn du liebst, riskierst du zu scheitern, betrogen zu werden.
Du hast Angst, deine Liebe ist erloschen.
Vielleicht wartet sie nur darauf in etwas Höheres verwandelt zu werden.
Erwache in der göttlichen Gegenwart, die jedem Mann, jeder Frau innewohnt.
Erkennt einander in dieser Liebe, die niemals endet.”
Pater Quintana (Javier Bardem) in TO THE WONDER


Der Amerikaner Neil (Ben Affleck) und die Französin Marina (Olga Kurylenko) sind frisch verliebt, als sie gemeinsam die französische Felseninsel Mont Saint Michel besuchen. Beide sind sich sicher: Das ist die Liebe ihres Lebens. Gemeinsam mit Marinas Tochter ziehen sie von Paris in eine Kleinstadt in Oklahoma. Dort wird ihre Beziehung bald auf die Probe gestellt, als der Alltag sie einholt: Marina fühlt sich fern der Heimat fremd und unverstanden und sucht in Neils Liebe eine Bestätigung die dieser ihr nicht geben kann.
Auf der Suche nach Beistand wendet sie sich an den katholischen Geistlichen Pater Quintana (Javier Bardem), der selbst voller Zweifel am eigenen Glauben ist und sie mit der Frage konfrontiert, ob eine Liebe überhaupt ewig halten kann. Mit ihrer Tochter zieht Marina zurück nach Frankreich und Neil beginnt eine Affäre mit seiner Jugendfreundin Jane (Rachel McAdams). Doch beide können sie den anderen nicht vergessen und die Idee der großen Liebe lässt sie nicht mehr los…

Meisterregisseur Terrence Malick erkundet in seinem visionären Drama das Wesen der Liebe. Macht sie uns zu besseren Menschen? Oder zumindest glücklicher? Ein Paar und der Traum von der Ewigkeit eines Gefühls. Die Felseninsel Mont Saint Michel – die in Frankreich den Beinamen „Das Wunder“ trägt – wird zu dessen mythischem Sinnbild. In meditativ-berauschenden Bildern inszeniert Regielegende Terrence Malick („The Tree of Life“, „Der schmale Grat“) ein Filmpoem mit brillantem Starensemble: Ben Affleck („Argo“, „Pearl Harbour“), Olga Kurylenko („James Bond 007 – Ein Quantum Trost“, „7 Psychos“), Rachel McAdams („Sherlock Holmes“, „Midnight in Paris“) und Javier Bardem („Das Meer in mir“, „James Bond 007 – Skyfall“). Eine stimulierende Filmreise, bildgewaltig und bewegend.

Kinematographischer Rückblick: Georges Méliès 2 - Une nuit terrible




Une nuit terrible

Georges Méliès, 1896


Georges Méliès (* 8. Dezember 1861 in Paris; † 21. Januar 1938 ebenda) war ein französischer Illusionist, Theaterbesitzer, Filmpionier und Filmregisseur. Méliès zählt zu den Pionieren der Filmgeschichte und gilt als Erfinder des „narrativen Films“ und der Stop-Motion-Filmtechnik. 

Mehr Informationen

Regionalevent-Potpourri: 30.05. bis 02.06.2013


Rockkonzert     der Band RoxxBusters. Die fünf Musiker spielen Musik der 1970er- und 1980er-Jahre. Do., 30.5., 19.30 bis 23 Uhr, Hauptbühne Post/Markt, Saarlouis,
www.roxxbusters.de

Jazzkonzert     der Swinging Daddies beim Weinfest im Kurpark. Do., 30.5., 17 bis 18.30 Uhr, Kurpark, Bad Kreuznach
www.swinging-daddies.de

Frankenthaler Strohhutfest      mit großem Programm. Es spielen Bands wie die Beat Brothers (Foto). Konzert, Sa., 1.6., 19.30 Uhr, Eichbaumbühne, Frankenthal.
www.frankenthal.de

„Compania Flamenco Solera"     Der Konzert-Abend mit Flamenco-Tanz. Sa., 1.6., 20 Uhr (Einlass 19 Uhr), „Schatzkistl", Mannheim. 
www.kulturnetz.de

„Pour une musique de nuit"     Der Serenadenabend mit Imbiss. Gespielt werden an dem Abend unter anderem Werke von Händel und Ibert. So., 2.6., 19 Uhr, Wallfahrtsort und Geistliches Zentrum Maria Rosenberg, Waldfischbach-Burgalben. 
www.maria-rosenberg.de

Heute Abend in Mainz: Leipziger Pfeffermühle

Foto: Markus Scholz

27.05.2013 bis 01.06.2013  I   20 Uhr   I   Mainzer Unterhaus

Kabarett Leipziger Pfeffermühle
Drei Engel für Deutschland

Das neue Kabarett-Programm 
Regie: Hans Holzbecher


Das Elend begann damit, dass Gott ein zweites Mal heiratete, eine Frau, 30 Jahre jünger als er... Trotzdem: Der Herr hat Langeweile, die Gattin quengelt, er solle mal wieder was erschaffen, z.B. eine Welt, in der SIE seelenruhig Shoppen gehen kann. In Gottes Namen – er macht's: Erde mit Bundesrepublik. Doch trotz Mehrparteiensystem, gelber Tonne und All-Inclusiv-Reisen bleibt die Mutter so unvollkommen, dass er zur Verwaltung und Nachbesserung schnell den öffentlichen Dienst erfindet, den HÖD (Himmlischen Öffentlichen Dienst) und seine Mitarbeiter in der Abteilung D wie Deutschland.

Dort arbeiten drei Engel mit dem ewigen Auftrag, die Republik vor dem Absturz zu retten. Es gibt viel zu tun: Nazis im Verfassungsschutz, Anlageberater mit der Ausstrahlung albanischer Hütchenspieler, Steuergesetze mit der Verständlichkeit nordkoreanischer Gebrauchsanweisungen... Arbeitsüberlastung ist an der Tagesordnung.

Also drehen die drei Engel die politische, soziale und kulturelle bundesdeutsche Wirklichkeit durch den kabarettistischen Fleischwolf, schlüpfen dazu in allerlei Rollen, um die irdischen Situationen durchzuspielen, z.B. als renitente Politesse mit dem unwiderstehlichen Charme sächsischer Volkspolizistinnen, als beratungsresistente Banker im Integrationskurs oder als A-cappella-Trio für die Truppenbetreuung deutscher Soldaten am Hindukusch mit einer neuen Version von "Lili Marleen".

Zum Schluss zeigt sich die tiefe Wahrheit der alten Volksweise: "Es rettet uns kein höh'res Wesen, kein Gott, kein Kaiser noch Tribun, uns aus dem Elend zu erlösen, können wir nur selber tun!"

Aber die drei Engel, die scharfen Pfeffermüller Manja Kloss, Rainer Koschorz und Dieter Richter, können, unter der gepfefferten Regie von Hans Holzbecher (u.a. Düsseldorfer Kom(m)ödchen, Jochen Busse), die Menschen immerhin zum Lachen bringen – schon mal ein Anfang!!!

Die beliebtesten Gedichte der Woche 14 / 2013

Sehr überzeugte die zart beschuhte Seele mit einer Zentnerlast zum Schleppen von Norbert Sternmut und das Stimmungsbild einer Sanguinikerin von Jürgen M. Brandtner (beide Platz 1), die Stärke der liebenden Körper im Musikgewand Arabiens von Birgit Heid und die Bedeutung des Vergangenen für unser Verstehen von Anner Griem.


1     Dichterhain: UNTERGANG DER ROSE von Norbert Sternmut
        Dichterhain: SANGUINISCH von Jürgen M. Brandtner
2     Fantasien zur Nacht: WIR von Birgit Heid
3     Dichterhain: GEWESENE ERINNERUNGEN von Anner Griem

Aktuelle Ausstellung



Bilder von Reinhard Stammer zu seiner Geschichte Vincent, die am 21. und 22.05.2013 in zwei Teilen im Blog veröffentlicht wurde. In der Geschichte sind weitere Variationen zu Vincent zu sehen.

Teil 1              Teil 2                                  

Dichterhain: FRÜHLINGSANFANG MIT RINGELNATZ von Jürgen M. Brandtner




FRÜHLINGSANFANG MIT RINGELNATZ
Eine durchlöcherte Liebeserklärung

Ich liebe es, mich ohne Bedenken
Und ganz ohne Kacheln zu verschenken.
Denn mein Herz glüht wie ein Kohleofen
Und dient sehr gerne als Alkoven
Für Herzen, die sich beschenken lassen.
Und manchmal kann ich es gar nicht fassen,
Dass man mich abwehrt, krude und finster.
An den Hängen der Eisenbahn leuchtet der Ginster
Und ich lern mich mit Abwehr zu arrangieren.
Schließlich hab ich ja wirklich nichts zu verlieren.
Wer nicht will, der hat. So ist’s auf der Welt.
Meinem Hund ist‘s egal. Er wedelt und bellt.
Und ich? Nun ja. Ich schlucke und lache.
Dennoch bleibt es Tat- und auch Hauptsache:
So sicher, wie’s Löcher gibt in nem Sieb
Hab ich dich und dich – und auch dich – sehr lieb.

© Jürgen M. Brandtner – 01.03.2012

Mittwoch, 29. Mai 2013

Wie war's in der Avenue Q im Nationaltheater Mannheim?

v.l.n.r.: Daniel; Daniel+Princeton; Kate, Brian, Christmas, Daniel, Princeton; Kate+Princeton
Fotos: Hans Jörg Michel

Ein Musical mit Puppen in der Machart von Muppetshow, Sesamstraße, Alf, (DSDS), und wie sie alle heißen. Ja, auch das geht. Und wie! AVENUE Q von Robert Lopez und Jeff Marx macht's möglich. Ab 2003 sechs Jahre im Golden Theatre im Broadway Theatre, und danach im off-Broadway-Theatre New World Stages weiter, in Europa seit 2006, zuerst Großbritannien (London), dann Schweden, Finnland und 2011 St. Gallen Schweiz, 2012 dann Erstaufführung in Deutschland im Nationaltheater Mannheim. 

Es bedarf einer Umgewöhnung, das ist klar, denn die Puppen werden von einem bis zwei Schauspielern geführt und gespielt. In Mannheim absolut wendige, gelenkige und einfühlsame Puppenträger, die die Comic-, Puppencharaktere hervorragend präsentieren. Aber wenn man sich auf diese amerikanische "Sesamstraße" oder besser "Lindenstraße" einlässt, kommt eine Menge zum Vorschein, nicht sonderlich tief, aber die Themen Rassismus, Homosexualität, Dating, One-Night-Stand, Liebe, Ehe, Partnerschaft, Pornografie, Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit der (Hoch-)Schulabgänger werden angesprochen („What Do You Do with a B.A. in English?“ - wohl dieselbe Problematik wie bei uns mit dem hochfrequentierten, aber nicht akzeptierten Germanistikstudium). Die Themen werden nicht analysiert oder tiefer beleuchtet, aber sozial verträglich zu einem Ergebnis geführt.

Die Lust am Tabubruch wird immer wieder deutlich. Ob das der fesche Brian ist, dessen Sensation am Straßenfest im „Around the Clock Café“ darin besteht in Hosen, aber ohne Unterhosen aufzutreten und das ordentlich zu besingen („I'm Not Wearing Underwear Today“), oder Kate Monster und Princeton, die sich kräftezehrend nach einigen Vodka Redbull intensiv auf der Bühne lieben („You Can Be as Loud as the Hell You Want - When You're Makin' Love“) - was übrigens von Daniel (Küblböck), der in die Mannheimer Fassung geschmuggelt wurde, mit "so lang der Teufel schreit" im Schottenrock tanzend kommentiert wird -, ein Traum vom homosexuellen Leben zu zweit zwischen Rod und Nicky („Fantasies Come True“) oder der extreme Pornofreak Trekkie Monster („The Internet Is for Porn“), Toleranz wird gepredigt, nicht zuletzt auch in Sachen Rassismus („Everyone's a Little Bit Racist“). Wenn wir uns eingestehen würden, dass wir ein bisschen Rassist sind, Witze über Türken, Schwarze, Schwule - man könnte noch ergänzen - Lesben, Behinderte, Saarländer, Ostfriesen, Pfälzer, Schwaben, Bayern, Juden, Verrückte - etc. erzählen oder gut finden, wäre die Welt ein Stück besser. Das ließe sich allerdings schnell und stark bezweifeln. Vielleicht nur zur Abregung der Rassisten untereinander? Die würden dann eine Witzorgie feiern, aber sich nicht verändern, vielleicht noch mehr lachen drüber. Aber ist das zum Lachen? 


v.l.n.r.: Princeton; Mi re: Kate+Treckie; Princeton+Kate beim Sex; Lucy Schlampe; Rod+Nicky; Princeton
Fotos: Hans Jörg Michel

Die Texte sind  oft ein bisschen gegen den logischen Strich gebürstet, verfremdend ins Witzige gezerrt, kein Pathos oder hohe Philosophie, sondern Wendungen, die sich aus einem absurden, auch ein bisschen unsinnigen oder übertriebenen Licht nähren. Witzig besungen und getanzt in dieser Hinsicht die Liebe Kates zu Princeton, der in dem etwa drei- oder viertägigen Geschehen in zwei Akten Kate vernascht, sich wieder distanziert und am Ende wieder zu ihr findet. "Je mehr du jemanden liebst, desto mehr willst du ihn töten", grollt Kate.  Ihre Liebe schlägt in Mordgelüste um. Oder der Rassismussong, siehe oben. 

Das Leben in der Avenue Q ist dennoch sympathisch. Brian und seine Chinesin Christmas Eve, die sich lieben und zanken, eine große Hochzeit feiern, die denn auch dazu dient, dass Nicky, der entdeckte, dass er schwul ist, seinen Freund Rod, der ihn aufgenommen hat, verrät bzw. bewusst outet, was Rod entsetzlich verletzt und durch eine Geschichte von einer Freundin in Kanada („My Girlfriend, Who Lives in Canada“), die ganz scharf auf ihn wäre, wieder zurechtzubiegen versucht. Die allgemeine Lebenseinstellung ist "Es kotzt mich an", und wie Princeton zu Beginn des zweiten Aktes ergänzt: "... Es kotzt mich an, 20, Single und arbeitslos zu sein". 

Sehr lyrisch und tief dagegen der Song von Kate "Nur ein schmaler Grat trennt Lüge von Flunkerei. (...) Es ist ein ganz schmaler Grat zwischen Liebe und verlorener Zeit." 

Daniel Küblböck, der uns vor 10 Jahren durch seine ungeheure Dynamik, tolle Stimme und spezielle schwule Exaltiertheit auffiel, und weil er ungerecht behandelt wurde, weil er viel besser ist, als Bohlens DSDS feststellte, taucht als Hausmeister und neugieriger Postbote im Mannheimer Musical auf und hat an allen entscheidenden Stellen eine wichtige Kommentarfunktion: "Das Leben ist nicht schwarz, das Leben ist nicht weiß, lass dir das sagen von Daniel Küblböck aus Niederbayern, der ganz unten war." 

Alle kämpfen um Arbeit, Wohnen, Liebe, Zukunft, Perspektive ... Kate verliert ihren Job, weil sie aus Liebe zu Princeton Alkohol trank, was sie gar nicht vertrug, daraufhin einem One-Night-Stand nicht abgeneigt war und am nächsten Morgen, die große Aufgabe, die Kinder im Kindergarten allein zu beaufsichtigen, komplett durch Zuspätkommen um drei Stunden versaute. 

Eine schöne Wendung im Stück, dass Nicky - durch Rausschmiss von Rod abgestraft, als Penner in der Mülltonnenlandschaft leben und betteln muss, auch Daniel lehnt ihn ab - seine "Beute" von Princeton abgenommen bekommt, um Kate Monster bei ihrer Schule (sozusagen die Selbstständigkeitslösung aus dem Jobverlust heraus) zu helfen. Über „The Money Song“ entwickelt sich eine kleine Fundraising-Orgie, und siehe da, den Riesenbatzen zur Schule stiftet Trekkie Monster, der wohl Dutzende von Millionen (!) im Pornogeschäft gemacht hatte, denn er kann 10 Mio in den Pott werfen. Lopez/Marx und Buchautor Jeff Whitty schrecken nicht davor zurück, eine Monsterssori-Schule durch Geld aus Prostitution, Gewalt und Ausbeutung zu finanzieren. Herrlich absurd und schwarzer Humor. 

Kate und Princeton kommen wieder zusammen, ihre Widersacherin Lucy, die Schlampe, die den jungen Kerl nach der Liebesnacht mit Kate gekrallt hatte, wird - große Absurdität - durch die herabfallende Glücksmünze, die Kate von Princeton bekam und die sie nach einem geplatzten Date auf dem Empire State Building loswerden will, so schwer verletzt, dass schwere Kopfverletzung und Intensivstation aus ihr einen religiösen Menschen machen. 
Was deutlich und leitmotivisch in den Vordergrund tritt ist die Ablehnung einer Auffassung, die Beständigkeit, Bestimmung, Schicksal, Absicht, für immer und ewig propagiert. Die Hochzeit von Brian und Christmas wird entsprechend witzig kommentiert, sie führt die beiden nur von der Avenue Q in die Bronx, und auch sonst klingt es durch. Am Ende dann die Auflösung: Wir sind nur einen Moment am Leben, lieben, arbeiten, haben Freunde nur einen Moment. "Außer den Steuern und dem Tod ist alles im Leben nur - für einen Moment." 

Ein Stück für (junge) Erwachsene und Jugendliche, die durch Puppenfiguren, Comics und Familienserien geprägt sind, das Leben belachen in seinem bunten Durcheinander, die Auflösung von Formen, Anschauungen und Idealen in Witz und Humor, aber auch ernste und tiefe Worte begrüßen ... Das Mannheimer Publikum war von dieser letzten Aufführung in der Saison mehr als begeistert. Die Leute gingen heiter, befreit von Sinnhaftigkeit, teilweise tanzend aus dem Opernhaus.

Fantasien zur Nacht: GEFALLENE ENGEL von Thomas Reich


Gefallene Engel

Und in dem Moment
wo ich komme

entzünden sich
tausend Glasfaserkabel
tausend Gesichter verglühen
wie die Glut der Zigarette
die ich rauchen werde
ein Puzzle
was ich niemals lösen werde
all die Gesichter
die ich erblickt habe
in ihren schwächsten Momenten

Sterbende
auf einem Schlachtfeld

ich fülle die Laken
mit ihren Namen
um der gefallenen Engel
zu gedenken. 

(c) Thomas Reich

Heute Abend im Radio: Sparky


29.05.2013  I   21:33 Uhr   I   Dradio Kultur, Hörspiel (Ursendung) 

Sparky

Von Susanne Amatosero

Regie: die Autorin
Mit: Jenny Klippel u.a.
Komposition: Karl Allein
Produktion: DKultur 201} 

Länge: ca. 56'30

Nach "Voodoo Child" und "Mercury" greift Susanne Amatosero das Spiel mit der geheimnisvollen Religion der Göt­ter, die vor bösem Zauber schüt­zen sollen, in einer weiteren Variation auf. 

»Ich bin auf der Flucht vor dem Guinessbuch der Rekorde/Ich bin auf der Flucht vor der Horde/der Winner und Loser/Promis, VIPs, Jurys, Konsumenten und User/Ich bin auf der Flucht vor Daten und Updates/Downloads und Up­grades ...«

Sparky nennt sie den Hund, der ihr auf der Straße zuläuft und sie auf ihrer fantastischen Reise begleiten wird. »Ich bin Forscherin«, erklärt sie ihm, denn sie erforscht Klänge und Resonanzen, außerdem forscht sie über Sprache und Schrift, Gesten, Geräusche, Gerüche, Bilder. »Ich bin eigentlich Musiker«, sagt Sparky. Und Musik ist auch hier das fünfte Element.
Susanne Amatosero, in Wittlich/ Mosel geboren, studierte freie Malerei, lebt als Autorin und Re­gisseurin in Hamburg, Zahlreiche Hörspiele, zuletzt "Mercury" (NDR/DKultur 2012).