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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 4. Juni 2012

Dichterhain: ABSCHIED I von Stefan Vieregg

 















Abschied I

Der Tag erzittert im Zorn
eine Sichel zerschneidet die Bande
Fische japsen durch die Luft
springen an Land
Eine Träne sich löst am Herzen
das Geliebte zergeht
Gemeinsames zerrinnt im Sand
kein Berühren mehr
kein inniglicher Kuss
Der Vorhang reißt entzwei
wie ein Kleid im Streit
Öffnet den Riss im Nichts

(c) Stefan Vieregg

Sonntag, 3. Juni 2012

Die Spieletester: Identik von Asmodee


Identik ist ein Zeichenspiel für alle, die nicht zeichnen können oder eben schnell besser zeichnen wollen. Der "Meister" beschreibt ein Bild so schnell und so genau wie möglich innerhalb 90 Sekunden, während die Künstler es auf ihren kleinen Zeichenblöcken nachzeichnen müssen.

Ist die Zeit um, wird verglichen: In 10 Punkten werden die Kunstwerke bewertet – die Spieler bekommen Punkte für die richtigen Details, nicht für die Schönheit ihrer Zeichnung.
Für jedes erfüllte Detail auf einer Zeichnung machen die Kritiker ein Kreuz bei "JA" (Haken) auf der Zählleiste am unteren Ende des Zeichenpapiers. Jedes Detail bringt einen Punkt ein. Für ein fehlendes Detail wird "NEIN" (Kreuz) angehakt. Der Bonuswürfel bestimmt zudem das Detail, welches 2 Zusatzpunkte einbringt, wenn es umgesetzt wurde. Die Punkte werden addiert. Der Meister erhält keine Bonuspunkte. Er erhält jedoch je 1 Punkt für ein Detail, das er beschrieben hat und das mindestens von einem (!) Künstler umgesetzt wurde!
Nach der Runde ist der nächste Spieler der Reihe der "Meister". Sobald alle Spieler einmal Meister waren (also eine Zeichnung beschrieben haben), endet die Partie. Sämtliche Punkte werden nun pro Spieler zusammengezählt. Es gewinnt der Spieler, der die meisten Punkte sammeln konnte.

Das Schöne an Identik ist, dass alle Meister, Künstler und Kritiker sein dürfen.
Es macht Spaß, zwingt zu Detailreichtum und Genauigkeit bei gleichzeitiger Fantasieentwicklung. Getestet von mir und Heidi, Grundschullehrerin.

Preise
Das „Goldene Ass“ (Franz. Spiel des Jahres)
Nominiert für Spiel des Jahres 2010 in Deutschland

Inhalt:
- 120 ulkige Situationen (auf 60 doppelseitigen Karten)
- 6 Zeichen- und Bewertungsblöcke
- Eine Kartenabdeckung
- Ein 10-seitiger Würfel
- 6 Bleistifte
- Eine Sanduhr
- Eine Spielregel



Dichterhain: TRITT IN DEN ARSCH von Norbert van Tiggelen

Tritt in den Arsch

Hast immer geholfen,
wo es gebrannt,
von Dir hat man immer,
nur Güte gekannt.

Ging’s anderen mies,
warst Du stets bereit,
man kannte Dich immer
als ein treues Geleit.

Waren die Sorgen
der and’ren Geschichte,
da machte man Dich
mit Lügen zunichte.

Das Ende vom Lied
stimmt traurig und harsch:
Der Dank dafür ist
Ein Tritt in den Arsch!

© Norbert van Tiggelen

Freiheit der Kunst in postrassistischen Ländern

In Johannesburg ist ein großer Skandal um den Präsidenten Südafrikas, Jacob Zuma, entbrannt. In einer Galerie wurden 60 Werke rund um Macht und Machtmissbrauch gezeigt, darunter ein Bild vom Präsidenten mit des Mannes bestes Stück entblößt und eregiert. Der weiße Künstler wollte damit den Machtmissbrauch durch den ANC, die Geldgier und Korruption anprangern. Die Anhänger des ANC übermalten spontan nach 2 Tagen das Bild und brachen heftige Diskussionen über Freiheit der Kunst im politischen Kontext vom Zaun ...

Samstag, 2. Juni 2012

Die ältesten Bücher, die in 2012 bislang über den Ladentisch gingen

Ambrogio Calepino
Unsere Zeitreise beginnt im Jahr 1533, mit einem Werk von Ambrogio Calepino. Dieser italienische Lexikograph ist besonders erwähnenswert, da gleich zwei Werke von ihm auf der Liste zu finden sind. Calepino stammte aus der Nähe von Bergamo und war seit 1458 Mitglied im Augustinerorden.  Er war der Schöpfer des ersten lateinischen Wörterbuchs im heutigen Sinne. Auch schrieb er Wörterbücher für eine Vielzahl anderer Sprachen.

Nachdem Sie Schriften der Theologie, wie die von Matthias Flacius Illyricus oder Leone Buonfigli sowie bedeutende Werke anderer Bereiche gesichtet haben, beenden wir die Reise im Jahr 1649 zur Zeit der Hexenjagd und Hexenverbrennung. Mit Friedrich Spees Werk Cautio Criminalis seu de Processibus contra sagas liber (deutscher Titel: Cautio criminalis oder rechtliches Bedenken wegen der Hexenprozesse) finden Sie ein Werk, welches mit scharfsinniger Argumentation und geschickter Rhetorik mutig gegen den Hexenwahn eintritt.

Die 10 ältesten Bücher, die 2012 bisher auf AbeBooks.de gekauft wurden

1. Bergomatis Lexicon von Ambrogio Calepino  1533
Dies ist ein Werk des italienischen Lexikographen Ambrogio Calepino, geboren um 1435 bei Bergamo. 
Dieses Lexikon wurde für 5.238 € verkauft.
2. Cronique et histoire von Philippe de Commines  1546
Philippe de Commines war ein französischer Diplomat, Berater von König Ludwig XI. und Karl VIII. sowie Historiker. 
Das seltene Werk wurde für 970 € verkauft.
3. Originum ac germanicarum antiquitatum libri herausgegeben von Johannes Basilius Herold  1557
Ein Werk über alte germanische Stammesrechte aus der Zeit Karls des Großen, gesammelt von Johannes Basilius Herold. Man vermutet, dass er das Werk nach einer älteren Vorlage geschrieben hat, allerdings ist diese verloren gegangen.
Das seltene Werk wurde auf Abebooks.de für 2.000 € verkauft.
4. Ecclesiastica historia von Matthias Flacius Illyricus  1559
Matthias Flacius Illyricus war ein lutherischer Theologe, geboren 1520. In seinem Werk Ecclesiastica historia beschreibt er die Kirchengeschichte.
Diese Schrift wurde für 875 € verkauft.
5. Handgeschriebener Brief an den Kardinal Altemps von Leone Bonfigli  1571
Leone Bonfigli war Generalprior des Karmeliterordens. Das verkaufte Stück ist ein Brief an den Kardinal Altemps.
Dieser Brief wurde für 316 € verkauft.
Cronique et histoire von Philippe de Commines
Cronique et histoirePhilippe de Commines
5. Ambrosii Calepini Dictionarium von Ambrogio Calepino  1581
Dies ist das zweite Werk von Ambrogio Calepino in unserer Liste. Dieses Mal handelt es sich um ein Wörterbuch für die Sprachen Latein, Hebräisch, Griechisch, Französisch, Italienisch, Deutsch und Spanisch.
Dieses Wörterbuch wurde für 1.576 € verkauft.
7. Decisionum, consultationum ac rerum iudicatarum in regno Lusitaniae von Alvarus Valascus  1608
Dies ist der zweite Band über die Beschlüsse und Gerichtsentscheide des Königreichs Portugal, aufgeschrieben von Alvarus Valascus (1526-1593).
Der Titel wurde für 518 € verkauft.
8. Observationum medicarum von Nicolaas Tulp  1641
Der niederländische Chirurg Nicolaas Tulp schrieb dieses Buch über medizinische Beobachtungen 1641 und widmete diese Ausgabe seinem kranken Sohn.
Das Buch wurde für 7.569 € verkauft.
9. Les visiones de Don de Quevedo von Johann Michael Moscherosch  1646
Diese Geschichte in fünf Teilen handelt von der "wunderlich satirischen und wahrhaftigen Geschichte Philanders von Sittenwald".
Das Werk wurde für 735 € verkauft.
10. Cautio Criminalis seu de Processibus contra sagas liber von Friedrich Spee  1649
Dieses lateinische Werk wurde von dem katholischen Dichter und Jesuit Friedrich Spee geschrieben. Er trat damit der Praxis der Hexenprozesse entgegen und hatte mit seinem Werk einen bedeutenden Einfluss auf das Ende des Hexenwahns in Deutschland. Das Werk erschien zuerst anonym.
Das Buch wurde für 1.806 € verkauft.

Für Sie besucht: Ralph Herrnkinds "World-Fusion-Project" am 25.05.2012

Ralph Herrnkind spielte letzten Freitag, den 25.05., im Bahnheim, Kaiserslautern mit einer sehr fähigen Band knallharten Rockjazz, World Fusion Music. Highlight der Band war neben Herrnkind an der Guitar der Sohn von Jaco Pastorius (Weatherreport), Julius, an den Drums. Mit einer unendlichen Ausdauer, Rhythmusgenauigkeit und festem Beat ein Superdrummer! Ferner Capo Mayer am Bass, Felix Pastorius, den Zwillingsbruder von Julius, vertretend, Berthold Matschat am Keyboard, Jesse Milliner vertretend, und Bernie Adamkewitz an der Synthesizerguitar.


Herrnkind ist ein echter Lautrer und dementsprechend durch die Big Bands der Amerikaner geprägt. Er sammelte wertvolle Erfahrungen mit Musikern der 76th Airforce Big Band. Was Ro Gebhardt im Saarland und bundesweit ist, bedeutet Ralph Herrnkind den Pfälzern und bundesweit. Rockjazz, mit vollem Sound aus den 70ern und 80ern ... Al Di Meola mit seiner akustischen Wucht mit dabei, gelegentlich die flinken Läufe über den Gitarrensteg zitiert.
Er studierte an der Kölner Musikhochschule für den damals neugeschaffenen Studiengang Jazz- und Popularmusik und war einer der Ersten in diesem  Studiengang, der seine Abschlüsse machte und seitdem vom Musikmachen lebt. Er spielt Gitarren, E-Bass und arrangiert. Er verfeinerte seine Kenntnisse bei David Liebman, Howard Roberts, Mike Stern, Wayne Krantz, Rufus Reid, John Clayton, Tommy Emmanuel, Joscho Stephan und vielen anderen...
Ganz besonders interessiert er sich für die indische Musik, die er auch am "Karnataka College of Percussion" lernte. Dem World Fusion-Gedanken zollt er Tribut durch die Aufnahme von Musiken aus aller Welt, Zitate und Anleihen, ohne dass das jedoch für Laien deutlich hervortritt. Leider, ich hätte mir hier deutlichere Zitate gewünscht, das harte Rockjazzige überlagert jedoch alles. Viel feiner für meine Begriffe dagegen der New Jazz, der mit harten Beats und zarten Klängen experimentiert. Herrnkinds Arbeitsfelder reichen von Popmusik über Jazz bis Klassik, auch die anderen Musiker sind vielseitig einsetzbar, gestandene Leute mit ordentlich Erfahrung, Professionelle. Seine Musik ist programmatisch gebaut, setzt auf Wucht, Verstärktheit, ataktische Passagen, harte Gitarrenläufe, extreme Bässe, pochend-aggressiv. Mit "Full Moon" und aggressiver Guitar ging es los, in "One Moment" melodischer, verträumter mit fast jaulender Guitar. Matschat mit Mundharmonika setzte atmosphärische Akzente. Beim Titel "River" wird Smetanas "Moldau" zitiert und beschreibt das immer wilder fließende Wasser recht hart, sodass man mehr an das Getrappel von Wildpferden denkt. Es folgte wieder etwas Ruhigeres mit Mundharmonika, dann ein Bass-Featuring in "Funky Saints". Mit "Friends" und "Jay Rider" kamen zwei starke Stücke. Die Friends melodisch und durch Synthesizereinsatz, harmonischer, aussagekräftig und athmosphärisch, eine Spur Ballade, nahe an einem Soundtrack zu einem Film und mit starkem Bass. Wayne Shorters "Jay Rider" wieder knallhart, eindringliche Guitar, abgehackte Rhythmen und laut-aggressiv, grollender Bass. Die Percussionfolgen irrwitzig schnell, sich steigernd - das Ende verzerrend. Zurückhaltende afrikanische Einflüsse in "Dispute", die Synthesizerguitar als Saxophon in "Get lose, but keep the Blues", hier wären Bläser überzeugender gewesen. Ein Stück über Gewaltlosigkeit demonstrierte Power und Macht durch wenig gewaltlose Sounds.
Exakte, aggressive Profimusik mit Rock-Jazz, die ihre Fans hat und sucht.

Heute Abend

+ WEIBER, WEIBER - KLIMAWECHSEL * Kabarett * Bad Bergzabern * Haus des Gastes *  20.00 Uhr


+ 3. Kotten-Kunsthof, Kunst und Jazz (Benefiz), ab 18 Uhr,
Mühlstraße 27, 67659 Kaiserslautern

+ Ann Vriend - kanadischer Musikimport mit Gänsehautgarantie live,
Lautrer Wirtshaus im Bahnheim - Kaiserslautern, ab 20:00 Uhr

 
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Freitag, 1. Juni 2012

Am 5.6.: MUNDWINKEL HOCH, Kabarett in Ramstein

Dienstag, 5. Juni 2012, 20:00 Uhr
Haus des Bürgers, Ramstein, Bernd Stelter, "Mundwinkel Hoch", Kabarett

bernd_stelterDeutschland geht’s gut. Die Wachstumszahlen gehen nach oben, wir hatten endlich weiße Weihnachten, und die Frauen werden Fußballweltmeister im eigenen Land. Alles ist gut, aber unsere Mundwinkel hängen kollektiv nach unten.
Die deutsche Befindlichkeit steht im offenen Widerspruch zur Realität. Wir sind nur dann wirklich glücklich, wenn wir so richtig unglücklich sein dürfen. Es wird einfach gerne gejammert: „Tja, wenn die Rahmenbedingungen besser wären, dann würde ich auch die Mundwinkel hochziehen.“ Falsch, meint Bernd Stelter. Erst mal die Mundwinkel hoch, und dann sehen wir mal, was aus den Rahmenbedingungen wird. Stelter fragt sich, was wir tun können. Wir sollten uns mehr Optimismus besorgen, Optimismus gibt es schließlich für kleines Geld an jeder Ecke. Es gibt Gurus und Glückstee, Wellness, Yoga, Rotwein und Schokolade. In jeder Buchhandlung steht ein ganzer Tisch voll Glück direkt am Eingang. Bernd Stelter kennt die Allheilmittel und gibt Tipps für den Tick mehr Spaß am Leben. Es steht doch fest. Lachen ist gesund. Es verbessert die Durchblutung, Cholesterin wird verbrannt, die Herzinfarktgefahr wird gesenkt. Zwanzig Sekunden lachen entspricht der körperlichen Leistung von drei Minuten schnellem Rudern. D. h. nach einem Abend mit Bernd Stelter ist man kalorientechnisch mit dem Deutschlandachter von Koblenz nach Duisburg gebrettert.




Preise:
26,-- / 23,-- / 20,-- €
Vorbestellung Kartenservice:
Telefon: 06371-592-220
Telefax: 06371-592-218

Dichterhain multimedial: EGO DREI von Anner Griem



ICH bin ICH, auch wenn ICH schreibe.

(c) Anner Griem, Cannobio

Donnerstag, 31. Mai 2012

Happy Birthday Marilyn Monroe: Einzigartige zeitgenössische Monroe-Gemälde in einer Ausstellung in Bad Bergzabern


Der abstrakte Expressionist Rainer Magold aus Bad Bergzabern in der Südpfalz feierte das 50. Todesjahr der Filmikone und ihren Geburtstag bereits mit einer Vernissage zur Ausstellung "Die Frau" und einer amerikanischen Geburtstagsfeier im Haus des Gastes, am 18.05. in Bad Bergzabern (viereggtext berichtete). Marilyn wurde am 1. Juni 1926 geboren. Eingebettet ist diese Ausstellung - die noch bis 17.06. geöffnet hat - in einen Zyklus aus zwei weiteren Kunstausstellungen in Bad Bergzabern, der Marilyn neu erstehen lassen möchte, und zwar so, wie sie sein wollte im Gegensatz zu der Gestalt, die aus ihr gemacht wurde. Marilyn, eine Frau in einem reizvollen, dennoch nur "normalen" Frauenkörper, aber doch mehr als das blonde Sexsymbol, das die Medien uns vermittelten. Der Künstler Rainer Magold zeigt Marilyn intim und verletzlich, zurückgezogen und tief empfindend, dennoch erotisch und attraktiv, eine besondere Frau. Von den Tagebüchern, Notizheften, Briefen und Gedichten der wohl berühmtesten Blondine der Welt inspiriert, stellt er in seinen Bildern die Tiefe einer erotisch-sinnlichen Frau auf hohem Niveau und mit außerordentlicher Empfindsamkeit dar.

2010 kamen in Deutschland die Aufzeichnungen und Gedichte von Marilyn unter dem Titel "Marilyn Monroe - Tapfer lieben", S. Fischer Verlag, auf den Markt. Er zeigt eine ganz andere Marilyn in ihren Aufzeichnungen, Gedichten - weit weg von dem Bild einer naiven, erotischen, stark blondierten, eigentlich brünetten, und sexualisierten Schauspielerin. Der Inbegriff eines Sexsymbols, die Filmdiva, war eine sehr verletzliche Frau, die die Fantasien weltweit beflügelte. Das berühmteste Pin-up-Girl der Welt eine Gedichteschreiberin, nachdenklich, unglücklich? Woher stammen die Angaben, die Gedichte, wer hat sie so lange zurückgehalten? Niemand, sie wurden verspätet gefunden, und zwar von Anna Strasberg, der Witwe von Monroes Schauspiellehrer und Nachlassverwalter Lee Strasberg. Sie hat mehr als zwei Kisten voll mit Dokumenten, Notizen, Aphorismen, Einkaufslisten, Briefen, Kochrezepten, Gedichten beim Aufräumen auf ihrem Dachboden gefunden. Die amerikanischen Herausgeber Stanley Buchthal und Bernard Comment haben all das zu einem Buch zusammengefasst, was die beiden den literarischen Nachlass der Monroe nennen. Sie waren sich sicher, dass all die, die die Monroe für sexy, aber dämlich hielten, entdecken würden, "dass sie eine Poetin war und ziemlich clever."

"Leben - ich bin von deiner zweierlei Richtung.
Irgendwie kopfüber hängend meistens,
doch stark wie Spinnweben im Wind."


Dieser Anfang eines Gedichtes - wahrlos auf einen vergilbten Zettel geschrieben - ist ebenso
eine kleine Sensation wie der folgende Aufschrei einer Unglücklichen:

"Allein!!!!!!
Ich bin allein – ich bin immer allein
egal was…"


In den insgesamt 130 Bildern Rainer Magolds kommen all diese Dinge zur Sprache, es gibt regelrecht düstere Marilyn-Darstellungen, geheimnisvolle, abgründige, aber auch leuchtend-helle und farbintensive. Letztere ganz so, wie es ihr Schauspiellehrer Lee Strasberg in seiner Trauerrede formulierte: „Marilyn hatte ein Leuchten - Spektralfarben aus Verlorenheit, Strahlkraft und Sehnsucht -, das sie heraushob und doch alle anzog, weil jeder an dieser kindlichen, gleichermaßen scheuen wie lebensprühenden Unbefangenheit teilhaben wollte.“
In vielen Bildern erkennt man genau diese Aussage und betrachtet sehr ausdrucksstarke und intensiv wirkende Marilyn-Momente. Mal ist der Pin-up-Gedanke weitergeführt und interpretiert, mal die roten Lippen ganz dominant im Bild oder die blondierten Haare fast künstlich, perückenhaft. Mal der Depression, dem Angsterfüllten breiten Raum gegeben, das Glamourhafte ausgeschaltet.


In Bad Bergzabern im Haus des Gastes: "Die Frau", in der Südpfalztherme: "Die Legende" und in der Galerie A. Magold: "Manche mögen's heiß" - noch bis 17.06.2012.

Haus des Gastes und Südpfalztherme sind durchgehend geöffnet, die
Galerie & Atelier, Weinbergstr. 7, Mi, Do, Fr, So, 15 - 18 Uhr.




(Teil 2 zu Marilyn Monroe folgt am 08.06.2012)

Fantasien zur Nacht: UNENDLICHE LIEBE von Hannes M. Pum



UNENDLICHE LIEBE


NEHM´ AUF DIE ZUNGE ICH DICH,
ERKENNT DEINE SEELE, SCHWEBEND,
DEIN EINZIGES, INNERSTES ICH.
SICH AUFBÄUMEND, DEIN KÖRPER, BEBEND,

ZUR SONNE SICH BEUGT, ZUM LICHT.
WILL ALLES, ALLES NEHMEN VON DIR,
DEIN HERZ, SCHENKENDER DIEB, SPRICHT.
WAS DU NIMMST, DAS GIBST DU MIR.

BEGREIFEN, DU VERSTEHST, KANN MAN LIEBE NICHT.
DURCH WOLKEN, LÄRM UND STILLE
DEIN INNERSTES AUGE BRICHT.
BIST IN UND AUSSER DIR. DEIN WILLE.

MANCHE NENNEN DAS EKSTASE.
ZU KLEIN, FÜR HIMMEL, DAS WORT.
EWIGES GLÜCK HEISST DIE PHASE,
UNENDLICHE LIEBE, DER ORT.

(c) Hannes M. Pum
Er ist Autor und Regisseur an der Bühne St. Oswald, Theater für eine freie Gesellschaft, in Österreich.

Dichterhain: HAIKU I von Felicitas Göbel

Fließendes Wasser
In ständiger Bewegung
Lauf der Ewigkeit

Kirchenglockenklang
Tausend Jahr seit Christus schon
Gefühl der Heimat

Zärtlichkeit Sonne
Heilsam für welke Rosen
Kraft für Mimosen


© Felicitas Göbel

Gründerin und 1. Vorsitzende vom Verein
"Lesen & Kultur für alle e.V.", Münster in Hessen,
www.fundament-lesen.de

Mittwoch, 30. Mai 2012

Live-Chat von 19 bis 20:30 Uhr: „Warum Nichtrauchen so einfach sein kann!“

Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai 2012:
Live-Chat mit Psychocoach Andreas Winter
Warum Nichtrauchen so einfach sein kann!“

Bis vor Kurzem galt noch unumstößlich: Rauchen macht süchtig. Wer davon loskommen wollte, durfte niemals wieder zur Zigarette greifen, sonst drohe der Rückfall ins alte Muster. Diplom-Pädagoge Andreas Winter hält diese Sucht für einen „großen Irrtum“ – und konnte mit seinem tiefenpsychologischen Ansatz schon Tausenden seiner Klienten helfen, vom zwanghaften Griff zum Glimmstängel loszukommen bzw. ihn nach Belieben zu kontrollieren.

„Optionsraucher/-nichtraucher“ statt Askese

Vor genau fünf Jahren, am Weltnichtrauchertag 2007, veröffentlichte der „Psychocoach“ seinen erfolgreichen Buch-Ratgeber „Nikotinsucht – der große Irrtum. Warum Nichtrauchen so einfach sein kann!“, in dem der Iserlohner das Rauchverhalten von seinen psychologischen Hintergründen her aufrollt. Das Ergebnis jahrelanger Forschung: Wem der Auslöser bzw. die Ursache des Rauchens ganz bewusst ist, der muss nicht mehr rauchen, kann aber. „Somit ist es möglich, dass ein Ex-Raucher sogar hin und wieder einmal aus Genuss- oder gesellschaftlichen Gründen eine Zigarette mitraucht, ohne rückfällig zu werden!“, so Winter.

Zu schön, um wahr zu sein?
Das fragen sich viele,  ist nach herrschender Meinung der Weg zum Nichtraucher doch mit Entzugserscheinungen, Frustration und hohem Rückfallsrisiko gepflastert. Andreas Winter jedoch praktiziert in seinem Institut „Powerscout Wellness Coaching“ seine wissenschaftlich fundierte Methode bereits seit zehn Jahren mit überwältigendem Erfolg –das Coaching, innerhalb dessen ein Raucher die Ursachen seines Rauchverhaltens analysiert und reflektiert, sodass er ab sofort nicht länger das Bedürfnis hat zu rauchen, dauert gerade einmal drei bis vier Stunden.

Der Psychocoach stellt sich im Live-Chat …
Wer Fragen zu diesem einzigartigen Ansatz hat, Erfahrungen austauschen oder gegenläufige Meinungen diskutieren will, kann sich in den Live-Chat mit Andreas Winter am Weltnichtrauchertag einschalten: am 31. Mai 2012 von 19 bis 20.30 Uhr unter http://www.mankau-verlag.de/aktuelles/chatraum/.

Veranstaltungshinweis: Weiber, Weiber - Klimawechsel (Springmaus) in Bad Bergzabern


WEIBER, WEIBER - KLIMAWECHSEL +++ Bad Bergzabern +++ Haus des Gastes +++ Termin: 02.Juni 2012, 20.00 Uhr


Klimawechsel - wenn die Weiber kommen, tobt der Saal!
Sechs Frauen, sechs Typen, sechs Temperamente. Die Weiber sind nicht nur geborene Comedians, sondern auch begnadete Sängerinnen. Erleben Sie das neueste Comedy- und Musikprogramm aus der Springmaus-Schmiede von Bill Mockridge und feiern Sie die Party ihres Lebens. Mit hitzewallendem „Rock ,n´Roll" und jeder Menge Pop und Pep. Sinnlichkeit, Soul, Sex und Stimmung - die Weiber bringen´s auf den Höhepunkt.
Noch nie waren Freud und Leid so nah beieinander. Gerade haben Sie sich noch über Anne´s Verhältnis mit ihrem Bofrost-Gerd amüsiert, schon fühlen Sie dann mit Sibylle, deren Heiner plötzlich die Scheidung will - und das Haus. Sie gehen durch dick und dünn und am Ende lernen sie „ Männer kommen und gehen, und zwar in der Reihenfolge, aber Mädels halten immer zusammen!"
Bill Mockridge lädt Sie ein zu einer Reise in die Welt der Wechseljahre: mit Geschichten, die direkt aus dem Leben kommen und in die Lachmuskeln gehen.
EILIG: Wer sich jetzt noch in die Facebook-Gruppe KULTUREVENTS Rhein-Main etc. einträgt und dort Bescheid sagt, erhält an der Abendkasse 50 % auf die Eintrittskarte!

Dichterhain: Haiku I von Viktoria Vonseelen


Eiskristalle weh'n
Sachte vom Himmel herab:
Gefror'ne Tränen.

Fallende Blätter
Künden mir das Lied der Welt:
"Liebe und Lebe!"



(c) Viktoria Vonseelen, http://www.viktoria-vonseelen.de

Dienstag, 29. Mai 2012

Buchbesprechung: Bürgerbeteiligung 3.0

oekom verein (Hrsg.)
Bürgerbeteiligung 3.0

Zwischen Volksbegehren und Occupy-Bewegung
Wie die Politik mit ökonomischen und sozialen Krisen umgeht, bringt nicht nur in den USA, Spanien und Israel die Bürgerinnen und Bürger in Rage und auf die Straße. Auch in Deutschland wollen immer mehr Menschen ihr Wohl und Wehe nicht länger allein Politikern und Lobbyisten überlassen.  Was früher nur von Alternativbewegungen wie der FRIEDENSBEWEGUNG oder ATOMKRAFT? NEIN DANKE angegangen wurde ist heute weit verbreitet in allen Gesellschaftsschichten. Es werden mehr Bürger wach, wollen mitbestimmen, allein es gibt keine Wege! Dennoch ist auch das Desinteresse und Verstecken der eigenen Meinung noch groß, die Vergangenheit und das Denkverbot sind noch bei vielen virulent.
Die Diskussion um mehr Mitbestimmung ist voll entbrannt. Kreative Protestformen lassen sich diejenigen einfallen, die nicht länger auf eine wirksame Klimaschutzpolitik oder auf faire Erörterungen vermeintlich alternativloser Infrastrukturprojekte warten wollen. Geteilt sind die Meinungen bei der Frage, ob stärkere Bürgerbeteiligung auch mehr Umweltschutz bringt oder eher eine Gefahr für Planungssicherheit und Demokratie darstellen. Fest steht: Die spannende Zukunft der Bürgerbeteiligung beginnt gerade erst.

Rezension von Alfred Auer, partizipation.at

Immer mehr BürgerInnen und Bürger wollen immer öfter mehr tun, als nur alle paar Jahre bei Wahlen ihr Kreuzchen zu machen. Sie wollen nicht länger erst dann gehört werden, wenn eigentlich schon alles gelaufen und entschieden ist. Wirklich verwunderlich ist der Unmut der Menschen nicht. Neu hingegen ist die neue Kreativität und Entschiedenheit der Proteste. Die jüngste Ausgabe der Zeitschrift „politische ökologie“ (12/2010_29. Jg.) des oekom-Verlages macht sich vor dem Hintergrund der aktuellen Protestbewegungen (von Stuttgart 21 bis zur Occupy-Bewegung) mit der Frage, ob eine neue Balance zwischen staatlicher Handlungsfähigkeit und demokratischer Mitbestimmung überhaupt möglich ist (vgl. S. 7). Dabei nehmen die AutorInnen u. a. in den Blick, welche zivilgesellschaftlichen Akteure den Wandel vorantreiben, was Proteste erfolgreich macht, wie Bürgerbeteiligung in Planungsverfahren bei Großvorhaben gestärkt werden kann oder welche Kommunikationswege politische Partizipation heute braucht.

Den Wutbürger zivilisieren
Die Rolle der Zivilgesellschaft bei der gegenwärtig stattfindenden Transformation nimmt der Politikwissenschaftler Claus Leggewie zum Anlass, darüber nachzudenken, wie eine Ermächtigung zur Bürgermitbestimmung konkret aussehen könnte. Er gibt zu bedenken, dass wir uns bei aller Euphorie um Beteiligung und Mitbestimmung zunächst ein realistisches Bild vom tatsächlichen Niveau der Partizipation in der liberalen Demokratie machen müssen und nicht bei „der Feier des empörten Wutbürgers stehen bleiben“ dürfen(S. 21). Es geht nämlich darum, eine Brücke vom Engagement zur Beteiligung zu bauen, d. h. die WutbürgerInnen zu MutbürgerInnen zu „zivilisieren“, wozu die politischen Parteien bisher jedenfalls nicht in der Lage sind: „Für „Citizen Empowerment“, die Stärkung der Bürgergesellschaft, hat die Berufspolitik wenig Sinn und Gespür“ (S. 23), so Leggewie. Sein Vorschlag lautet deshalb, dass die BürgerInnen massenhaft den Parteien beitreten sollen, um eine Reform von innen heraus zu ermöglichen. Hans J. Lietzmann betrachtet Bürgerbeteiligung im Wandel der Zeit und differenziert zunächst den Wutbürger als Reaktion auf eskalierende politische Ereignisse und andererseits die stillen aber ganz alltäglich gewordene Realität von Bürgerbeteiligungsprozessen in nahezu allen Städten und Regionen Deutschlands. (vgl. S. 29) Gleichzeitig konstatiert der Sozialforscher, dass sich einerseits die Handlungsmöglichkeiten der traditionellen Institutionen wie Parlamente, Verwaltungsspitzen, Parteien und Verbände verringern und andererseits die Beteiligung derer, die diesen Prozess aufmerksam verfolgen und besorgt registrieren, auf dem Stand des 19. Jahrhunderts stehen geblieben sei (S. 30f.). Gleichzeitig aber nimmt, so der Befund des Autors, die Alltagskompetenz der Bürgerschaft in der heutigen Wissensgesellschaft und die Politikbereitschaft (im Gegensatz zur Parteienverdrossenheit) ständig zu. „Da wirkt es absurd, dass wir über die Ausgestaltung unserer Umwelt und unserer Städte nicht von Anfang an kritisch nachdenken und gestaltend mitentscheiden dürfen.“ (S. 31) Schließlich wünscht sich Lietzmann eine „Richtungsentscheidung für eine neue Gewaltenteilung in Form einer sowohl sehr frühzeitigen als auch ergebnisoffenen Beteiligung der Bürgerschaft an den schwierigen und riskanten Entscheidungen, die die Politik der Gegenwart allenthalben einfordert“ (S. 35).

Zukunft der Demokratie
Der Autor des vielbeachteten Buches „Die erregte Republik“, Thymian Bussemer, betont in seinem Statement, dass die momentane Vertrauenskrise keine Krise der Demokratie an sich sei, sondern eine Krise der Repräsentation. Er äußert sich skeptisch darüber, dass eine Revitalisierung der Demokratie durch mehr Plebiszite, einer Direktwahl des Bundespräsidenten und mehr Bürgerbeteiligung auf kommunaler Ebene die Abnutzungsprobleme der Demokratie beheben würden. Chancen sieht er vielmehr darin, „die Legitimationskrise der parlamentarischen Demokratie zu überwinden und den Wert der repräsentativen Systems wieder ins Bewusstsein zu rufen“, denn es sei seiner Ansicht nach ein Irrtum zu glauben, „die direktere Demokratie wäre die bessere Demokratie“ (S. 105f.).
Schließlich geht es in einem Gespräch mit dem Politologen und Beteiligungsforscher Roland Roth (mit Helena Obermayr) über die Bedeutung der Occupy-Bewegung, notwendige Reformen bei der Mitbestimmung und über mögliche Folgen eines weiteren Demokratieabbaus, um die „Zukunft unserer Demokratie“ schlechthin. Kritisch äußert er sich über die Chancen der Beteiligung bei den großen Problemfeldern Ungleichheitseffekte, Ökologie- und Weltfinanzkrise. Der Wissenschaftler fordert zu Recht, Demokratie zu einer Bildungsfrage zu machen, denn nur so könne es gelingen, breitere Beteiligung zu sichern und die Gefahr einer schichtspezifischen Beteiligung zu überwinden. (vgl. 112) Deshalb sei es unbedingt notwendig, Demokratie von unten instand zu setzen.
Weitere Themen sind u. a. die verschiedenen Formen informeller Beteiligung von Agendakonferenz bis Zukunftswerkstätten, Atomkraft und Protest sowie Aspekte des globalen Jugendwiderstands oder das Verhältnis von politischer politischer Kultur und Großprojekten. Alles in allem eine überaus gelungene Zusammenfassung verschiedener Beteiligungsformen. Inwieweit die Bürgerbeteiligung in Zukunft mehr Einfluss auf die Politik nehmen kann, bleibt offen und hängt von vielen auch in diesem Reader besprochenen Faktoren zusammen.

„Richtig praktizierte repräsentative Demokratie dagegen bedeutet kluge, auf Vertrauen begründete Delegation von Macht auf Zeit in der begründeten Annahme, dass die komplizierten Aushandlungswege der Politik am Ende Ergebnisse erbringen, die für die Mehrheit der Menschen positive Effekte haben und so den Zusammenhalt dauerhaft sichern.“ (Bussemer, S. 106)
„Offensichtlich leben wir mittlerweile in einer Räterepublik, in der die Aufsichtsräte von Großunternehmen und Banken viel entscheidender sind als das, was in den Parlamenten passiert.“ (R. Roth, S. 109)

Dichterhain: SEHNSUCHT von Birgit Burkey

Sehnsucht

S ehnsuchtsflügel tragen uns durch
E iswetterzeiten und trübe Wolken.
H och lassen sie uns fliegen um
N eue Welten miteinander zu 
S püren und  zu entdecken.
U ngebremst landen wir im
C haos der Emotionen und
H eben doch wieder ab, Liebe
T rägt uns sicher durchs Leben. 

Akrostichon von © Birgit Burkey, Ramstein, 2012, www.rsd-radio.com

Montag, 28. Mai 2012

Buchbesprechung: ICH GRASE MEINE GEHIRNWIESE AB

Ich grase meine Gehirnwiese ab
Paul Valéry und seine verborgenen Cahiers
Ausgewählt und mit einem Essay von Thomas Stölzel
Die Andere Bibliothek im Eichborn Verlag, Band 317
350 Seiten, gebunden, € 32,- (D)

Der französische Schriftsteller Paul Valéry wurde 1871 in Sète geboren, studierte Jura und ging mit 23 Jahren nach Paris. Dort begann er mit den sogenannten "Cahiers" (Heften), an denen er bis an sein Lebensende 1945 jeden Tag schrieb. Ihnen galt der Schwerpunkt seines Schaffens, ebenso der Frage: "Was kann ein Mensch?" Valéry wurde auch in Sète begraben.

Jeden Morgen setzte sich der Schriftsteller zu früher Stund an den Schreibtisch, bei extrem dickem Kaffee und starkem Tobak, wie bei einem Entschlackungsritual, und notierte seine Gedanken - zu einer Tageszeit, in der "die Dinge dieser Welt, die Ereignisse, meine Geschäfte, sich noch nicht in [...] mich einmischen." Das Ergebnis ist kein Tagebuch, sondern Gedanken, Skizzen, Assoziationen zu Politik und Literatur etwa, die aber in vorliegendem Buch zu kurz kommen. Oder zu philosophischen und allgemeinen Fragen. Das Original in voller Länge umfasst 27.000 Seiten.


20 Jahre nach der großen sechsbändigen deutschsprachigen Ausgabe der Cahiers (die selbst wieder nur einen kleinen Teil des Originaltextes abbildete), die Paul Valéry dem deutschen Publikum erschloss, gibt der Philosoph und Publizist Thomas Stölzel aus dieser Ausgabe wiederum „eine kleine Gesamtansicht wesentlicher Themen und Aspekte seines Denkens, Fragens, Vermutens wie seiner (Selbst-) Beobachtungen, Erfahrungen und Erkenntnisse, welche einerseits die geistigen Umrisse dieses sehr reflektierten Autors erkennen lassen und andererseits so etwas wie ein zeitloses Kompendium der Selbst-Aufklärungsmöglichkeiten des Einzelnen schaffen, das Valéry nicht nur als Menschen seiner Epoche zeigt, sondern auch als unseren Zeitgenossen."

"Ich bin wie eine Kuh am Pflock, dieselben Fragen grasen seit 43 Jahren meine Gehirnwiese ab", heißt es in den Cahiers. Nicht so sehr das Produkt, sondern der Prozess des Denkens war für Valéry wichtig. Nicht einfach nur Erlebtes verarbeiten, sondern eigene Gedanken so lange hin und her wenden, bis sie "depersonalisiert" waren und Bewusstseinsstrukturen freilegten, das wollte er: Er nannte das "Moi pur".

"Spezialität ist mir unmöglich. Ich werde belächelt. Sie sind kein Dichter. Sie sind kein Philosoph. Sie sind weder Geometer noch sonst irgendwas. Sie betreiben nichts gründlich […]. - Vielleicht ist das meine Spezialität. Meine Spezialität, das ist mein Geist."

Hinweis: 3. Kotten-Kunsthof am 2./3. Juni 2012

3. Kotten-Kunsthof
am 2./3. Juni 2012
 
Mühlstraße 27, 67659 Kaiserslautern
Zum diesjährigen Kotten-Kunsthof laden Stephan Prohl und Michael Reutlinger am Samstag, den 2. Juni 2012, ab 18.00 Uhr ein. Bereits zum dritten Mal stellen sechs namhafte Künstler Werke unterschiedlicher Kunstrichtungen aus, musikalisch umrahmt von Musikern des Pfalztheaters Kaiserslautern.

Auch die Kunst traditionellen japanischen Trommelns wird einen bleibenden Eindruck bei Ihnen hinterlassen, genau wie der Überraschungsgast, der Sie auf magische Weise verblüffen wird. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.

Schirmherr ist Dr. Klaus Weichel, Oberbürgermeister der Stadt Kaiserslautern. Dr. Weichel war bereits Gast beim ersten Kotten-Kunsthof im Jahr 2008 und von der besonderen Atmosphäre des ansonsten typisch unscheinbaren Hinterhofs begeistert.

Der Erlös aus Spenden für Speisen und Getränken geht an „Lichtblick2000 e.V.", den Wohltätigkeitsverein für Kinder und Jugendliche in Kaiserslautern. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.kotten-kunsthof.de.

Thomas Brenner (Fotografie)
Tony Caulfield (Malerei)
Walter Graser (Skulpturen)
Xaver Mayer (Grafiken)
Michael Reutlinger (Malerei)
Otmar Zimmermann (Fotografie)
Musikalisch umrahmt vom "Sunny Side String Jazz Trio".

Sonntag, 27. Mai 2012

HAMBURG - ein Sonderheft von mare

"... es war ein einmaliger Tag, aber auch eine unvergessliche Nacht. Am 22. Juni 1995 fuhren wir laut singend und überschäumend vor Selbstvertrauen vom Rolling-Stones-Konzert in Hannover zurück nach Kiel. Die Nachricht vom wegen eines Lkw-Brandes gesperrten Elbtunnel ließ uns eine Fahrtroute weiter östlich wählen. Wir wollten uns irgendwie zu den Elbbrücken durchschlagen, der zweiten und letzten Möglichkeit, um nach Norden zu gelangen. Damals, noch ohne Smartphone oder Navigationsgerät, offensichtlich eine Überforderung für euphorische und müde Konzertbesucher. Ölhafen, Steinwerder, Kleiner Grasbrook, Altenwerder, Moorburg – Namen, die immer und immer wieder auftauchten. Wir fuhren im Hafen und auf den Elbinseln im Kreis. Und überall stand unüberbrückbares Wasser im Weg. Erst nach Stunden fanden wir glücklich eine Brücke in die Stadt, raus aus diesem Teil Hamburgs, den man kaum jemals besucht und der uns unmissverständlich klarmachte: Diese Stadt ist dominiert von einem riesigen Hafen. 
Auch nördlich der Elbe ist Hamburg von Meer und Hafen geprägt. Seit Jahrhunderten weisen die Reedereien Politik, Gesellschaft und Architektur der Stadt den Weg. Reeder waren und sind keine scheuen, kalt kalkulierenden Handelsleute. Vielmehr wussten sie schon vor 250 Jahren, was Chinas Wirtschaft bietet und benötigt, fuhren durch ungewisses Wetter exotische Güter, mit dem Vertrauen auf den Bedarf in der Heimat. Die erfolgreichen und selbstbewussten Reeder errichteten stadtprägende Bauten, schenkten der Gemeinde Museen, Konzerthäuser, bauten legendäre Hotels oder wurden Bürgermeister."
In diesem Sonderheft von mare (8,50 € /  16,50 SFR) erleben Sie nicht einfach die maritimen Seiten Hamburgs. Sie ist an sich so sehr durchdrungen vom Geist der Ozeane, dass man nur mit einem weitgefassten Blick die Hansestadt begreifen kann.



Dichterhain: AUFKLAREN von Birgit Heid



AUFKLAREN

Ein Licht gleißt dahinter es flutet
die Bahnen von anderer Seite
die Hoffnung auf was noch nicht
sichtbar doch Ränder bewegend

die endlose Bläue ergibt sich in
Tiefgang weit hinter dem Fledermaus
treiben entrückt und vibrierend
zum Abendsalon ein paar Schatten

sich pflückend die Straße vom
Regen gelöst und es führen die
Wege auf Sand nur das Langfeld
liegt still unter taumelnden Mücken

die Sandhäuser Tonvillen Mauergeflechte
an denen die Mohnblumen zittern vor
Faltung vor Gradlinigkeit das Soiree
hat begonnen die Zärte vermondet

im Wortlosen fasst sie den Streifen
zum Hellen die Hoffnung auf was
einmal war und im Anbetracht lädt
sie zur Fahrt über Hügel zum Meer.

(c) Birgit Heid

Samstag, 26. Mai 2012

Jugendbuch: ELIAS WUNDERSAME ABENTEUER - DER FLAMMENRUBIN

tamoc (Autor), Sandra Havemeister (Illustratorin)
Elias' wundersame Abenteuer - Der Flammenrubin
Dresden 2011, A5, gebunden,
240 Seiten, 17,90 €, Dresdner Buchverlag

Elias ist für sein Alter viel zu klein. Aus diesem Grund wird er in der Schule verspottet und niemand scheint ihn richtig ernst zu nehmen. Selbst der Hausmeister nennt ihn einen „Zwerg“ und traut ihm nicht viel zu. Doch während er traurig und allein im Keller der Schule sitzt, durchbricht ein echter Zwerg, Alwin mit Namen, die Wand. Der Zwerg nimmt Elias mit auf eine fantastische und gefahrvolle Reise, auf die Suche nach dem sagenumwobenen Flammenrubin. Gemeinsam treffen sie Thrym, den Troll, Hal'bartin, den Druiden der Zwerge, Meister Thorwan und seine Tochter Betty und schließlich den Wächter des Flammenrubins, einen roten Drachen. Sie entdecken alte, verlassene Zwergenstädte, müssen schwer bewachte Festungen durchqueren, steile Felsen überwinden und am Ende in einen Vulkan klettern. Und sie müssen erkennen, dass die dunklen Geister, die Ragnadun, nicht nur die Zwerge, sondern auch die Trolle und die Menschen beherrschen und ein grausamer Krieg zwischen diesen drei Völkern bevorsteht. Der Flammenrubin ist die letzte Hoffnung auf Frieden. Doch um diesen magischen Stein zu finden, wird Elias, Alwin und Thrym Vieles abverlangt – nicht nur Entbehrungen und zahlreiche Gefahren auf einer Reise mit ungewissem Ausgang, sondern vor allem die Überwindung der eigenen Vorurteile und der Furcht vor dem Fremden und Unbekannten.

„Der Flammenrubin“ kann als eigenständige Erzählung gelesen werden. Er ist aber auch der Auftakt einer Serie von Fantasy- und Abenteuergeschichten mit Elias. Es werden klassische Fantasyelemente und -figuren (Zwerge, Trolle, Elben, Drachen, Ritter, Geister, Magie usw.) aufgenommen und durch neue Charaktere (z.B. die Ragnadun) bereichert. Die Geschichte ist vordergründig auf Spannung und Unterhaltung ausgerichtet, spricht jedoch auch Themen an, die zum Weiterdenken anregen. Im „Flammenrubin“ geht es um Fremdenhass, das Element der Rache, die Idee der Versöhnung und die Vergebung von Schuld.

Die Geschichte spricht Kinder im Schulalter, grob geschätzt zwischen 8 und 14 Jahren an. Dennoch können nicht nur die Kinder und Jugendlichen beim Lesen ihre Abenteuerlust stillen. Auch die vor- und mitlesenden Erwachsenen sollten viele Gedanken finden, denen einiges an Witz und Tiefgründigkeit abzugewinnen ist.

Bereichert wird Elias' Abenteuer durch die fantastischen Illustrationen der Hamburger Künstlerin Sandra Havemeister. Im Moment entstehen die Charakter-Designs und Szenenentwürfe für den „Flammenrubin“.

Moderne signierte Lithographien preiswert auf dem Markt

Lithografien - Kunst vom Stein

Not macht erfinderisch. So begann alles mit ein paar schlecht gedruckten Musiknoten, die einen Mann namens Alois Senefelder auf die Idee brachten, eine neue Druckmethode zu erfinden. Ehrgeizig wie der Schauspieler und Theaterschriftsteller war, wollte er eine bessere Alternative zu bisherigen Druckverfahren entwickeln und somit seine eigenen Werke vervielfältigen. Im Jahre 1798 setzte er seine Idee in die Tat um, und der Steindruck, auch Lithografie genannt, war geboren.

Wenn man nun von Lithografie spricht, ist zum einen das Verfahren gemeint, bei dem von einem Stein mit einem seitenverkehrten Bild ein Abzug auf ein geeignetes Papier erstellt wird, und zum anderen ist der Abzug selbst gemeint.

Dieses Verfahren ist das älteste Flachdruckverfahren und gehörte im 19. Jahrhundert zu den beliebtesten Drucktechniken für farbige Drucksachen.

Hier einige Beispiele aus dem Handel:


Signierte Lithografien (kleine Auswahl)

Sunset like the grass hopper flyingSunset like the 
grass hopper flying

Otto Piene 
ca. 429 €

Der Förderturm
Der Förderturm

Karl Ludwig Mordstein - von 1976 
132 €

BoxerBoxer

Rudolf Grossmann - von 1920
600 €



Schlafende Frau
Schlafende Frau
Max Burchartz - von 1919
400 €


Wrapped Trees
Wrapped Trees 
Christo & Jeanne Claude - von 1997
ca. 729 €


Le Wagon De Seconde ClasseLe Wagon De Seconde Classe
Honoré Daumier - von 1864
900 €