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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 6. Dezember 2013

Fantasien zur Nacht: BLUSE von Erika Ott


Bluse

Wie sorgsam
du mir die Bluse aufknöpftest
doch mit der Zahl der
entblößten Knöpfchen
verlor sich deine Behutsamkeit
in Ungezwungenheit
und zügelloser
zielbewusster Lust
unsere Triebe wurden
Herren über uns
und du über mich
wir gaben uns
bedingungslos hin
öffneten uns weiter
flossen über und unter
wie sorgsam
du mir
die Bluse wieder
zuknöpftest.

(c) Erika Ott

Fantasien zur Nacht: Niklausrute 1 von Silvia J.B. Bartl



Niklausrute 1


Zum Nikolaus Dir alles Gute
für mich hat er bestimmt ne Rute,
eine die mir Freude macht
nicht nur das Herz gemeinsam lacht
eine die nicht gibt mir Hiebe
diese Rute, die schenkt Liebe...

Auch für Dich wird´s Freude bringen
so dass Glocken Dir erklingen
keine mit gewöhnlich Ton
nein, ein Jauchzen ist es schon

und im Tanz der Wintersnacht
uns Niklaus zwei Vergnügen gebracht...


(c) Silvia J.B. Bartl

Fantasien zur Nacht (Film): Body Art


"Rock Girl" body art from Sasha Poberailo

Fantasien zur Nacht (Film): Perfect Art - Great Mood


Perfect art - Great mood 

Good Sounds: WILL.I.AM, BREATNEY SPEARS, Scream & Shout - Dirty / Man


Gerade künstlerisch tätige Menschen brauchen Sport mehr denn je. Heute: Jeremy Shaw




In dieser Fitness-Folge trifft Helga Wretman den kanadischen Künstler Jeremy Shaw. Beim Fitnesstraining sprechen sie über Woodstock, Musik, Drogen und Ausschweifungen in der Kunstwelt.
Jeremy Shaw wurde 1977 im Nord-Vancouver geboren und hat am Emily Carr Institute of Art and Design in Vancouver studiert. Jetzt lebt und arbeitet er in Berlin. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich mit den großen Fragen der Menschheit, es geht um Realitätsflucht und Transzendenz. Wie kann man zum Beispiel dem Delirium und der Ekstase eine Form und Gestalt geben? Seine Werke wirken wie eine Hypnose und man kommt seinem Selbst ein wenig näher - ohne selbst Drogen nehmen zu müssen. 

Good Sounds: NAUGHTY BOY + SAM SMITH, LaLaLa


Highlight THEATER DER WELT 2014 in Mannheim - Ausschreibung für ungewöhnliche Hotelzimmer im öffentlichen Raum Mannheim





HOTEL shabbyshabby


Ausschreibung zum Entwurf und Bau von Hotelzimmern im öffentlichen Raum der Stadt Mannheim im Rahmen von Theater der Welt 2014

Theater der Welt – ein Festival des ITI – ist eines der bedeutendsten internationalen Theaterfestivals Deutschlands und präsentiert alle drei Jahre in einer anderen Stadt oder Region die innovativsten Entwicklungen des Theaters aus aller Welt.


Vom 23. Mai bis 8. Juni ist Theater der Welt 2014 in Mannheim zu Gast, ausgerichtet vom Nationaltheater Mannheim. Das von Matthias Lilienthal kuratierte Festival bringt nicht nur internationales Theater nach Mannheim, es lädt mit Projekten im Stadtraum auch zu einer Verkehrung der Perspektive auf die eigene Stadt ein.


Gemeinsam mit raumlaborberlin initiiert Theater der Welt 2014 mit dem Projekt HOTEL shabbyshabby eine große Bauakademie, in der das Nachdenken über neue architektonische Formen und die Umnutzung städtischen Raumes zu einem öffentlichen Vorgang gemacht wird, der in die Eröffnung eines unkonventionellen Hotelbetriebs mündet.


Bis zum 31. Januar 2014 werden in einem weltweiten Open Call Architekturstudierende, Architektengruppen, Urbanismusforscher, Philosophen und Leute verwandter Disziplinen aufgerufen, Entwürfe für Hotelzimmer einzureichen, die zum Festival an unterschiedlichen Orten im öffentlichen Raum in Mannheim errichtet werden. Ausgestattet mit rahmengebenden Bedingungen (Budget, Material, Komfort, etc.) sollen räumliche und inhaltliche Vorschläge für eine neue ungewöhnliche Form des Übernachtens und der Stadterfahrung gemacht werden, die von den Teams selbst vor Ort umgesetzt werden. Eine Jury, bestehend aus Pedro Gadanho (MoMA New York), Anne Catherine Fleith (feld72, Wien), Benjamin Foerster-Baldenius (raumlaborberlin), Lukasz Lendzinski (Umschichten, Stuttgart) u.a. wird etwa 20 Entwürfe auswählen. Ab dem 1. Februar 2014 sind die Entwürfe bei ARTE Creative online einsehbar und auch das Publikum hat die Möglichkeit für zwei Entwürfe mit abzustimmen.


Über den Festivalzeitraum haben Mannheimer, aber auch Gäste von außerhalb, die Möglichkeit, eine Nacht in einem der Hotelzimmer zu verbringen und eine ungewöhnliche Perspektive auf die Stadt Mannheim zu erleben.


www.raumlabor.info         http://creative.arte.tv/de


Das gesamte Festivalprogramm von Theater der Welt wird Anfang März 2014 bekannt gegeben.


Theater der Welt 2014, ein Festival des Internationalen Theaterinstituts (ITI), ausgerichtet vom Nationaltheater Mannheim, gefördert durch die Stadt Mannheim, die Baden-Württemberg Stiftung und den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Festivalintendanz: Matthias Lilienthal und Burkhard C. Kosminski, Programmdirektor: Matthias Lilienthal
HOTEL shabbyshabby ist ein Projekt von Theater der Welt 2014, raumlaborberlin, Umschichten und ARTE Creative. Gefördert durch die Stadt Mannheim. Mit freundlicher Unterstützung durch IKEA Mannheim.

Good Sounds: RILKE-Projekt Best of, Menschen bei Nacht (Peter Maffay)


Was ist los über Weihnachten bis Sylvester in Trier/Luxemburg und Saarbrücken?

Frank Maurel

  • Datum: 21.12.2013 - 22:00 Uhr
  • Location: Factory 12
  • Ort: Foetz
  • mehr...
 

TBB Trier - FC Bayern München

  • Datum: 21.12.2013 - 20:00 Uhr
  • Location: Arena
  • Ort: Trier

 

Chinesischer Nationalcircus

  • Datum: 22.12.2013 - 18:00 Uhr
  • Location: Saarlandhalle
  • Ort: Saarbrücken

 

Rico, Oskar und die Tieferschatten

  • Datum: 22.12.2013 - 16:00 Uhr
  • Location: Tuchfabrik
  • Ort: Trier

 

Guildo Horn

  • Datum: 23.12.2013 - 20:00 Uhr
  • Location: Europahalle
  • Ort: Trier

 

Christmas Moments

  • Datum: 23.12.2013 - 20:00 Uhr
  • Location: Arena
  • Ort: Trier

 

Tefftival

  • Datum: 23.12.2013 - 19:00 Uhr
  • Location: Tuchfabrik
  • Ort: Trier

 

Die Nacht der 5 Tenöre

  • Datum: 26.12.2013 - 20:00 Uhr
  • Location: Congresshalle
  • Ort: Saarbrücken

 

Ein Schaf fürs Leben

  • Datum: 26.12.2013 - 16:00 Uhr
  • Location: Tuchfabrik
  • Ort: Trier

 

RoxxBusters feat. Roman Lob

  • Datum: 27.12.2013 - 20:00 Uhr
  • Location: Karolingerhalle
  • Ort: Prüm

 

The Fantastic Shadows - Die Welt der Schatten

  • Datum: 28.12.2013 - 20:00 Uhr
  • Location: Saarlandhalle
  • Ort: Saarbrücken

 

DJK/MJC Trier (Miezen) - Koblenz/Weibern

  • Datum: 28.12.2013 - 19:00 Uhr
  • Location: Arena
  • Ort: Trier
  • mehr...
 

Abba Gold - Die Show - live

  • Datum: 29.12.2013 - 19:00 Uhr
  • Location: Congresshalle
  • Ort: Saarbrücken

 

Magic of Beijing

  • Datum: 29.12.2013 - 20:00 Uhr
  • Location: Grand Théâtre
  • Ort: Luxemburg

 

Good Sounds: RILKE-Projekt Best of, Die Welt die monden ist (Murray Orrick, Nina Hagen, Michael Manring)


Kinovorschau: und morgen mittag bin ich tot



UND MORGEN MITTAG BIN ICH TOT
Kinostart: 13. Februar 2014
im Verleih von Universum Film

Die 22jährige Lea ist unheilbar an Mukoviszidose erkrankt. Die einzige Möglichkeit, ihr Leben bis ans Ende selbst zu bestimmen, sieht Lea in einer Reise in die Schweiz und der dort möglichen Inanspruchnahme von Sterbehilfe. Leas Entschluss steht fest: per SMS ruft sie ihre Schwester Rita, die Oma Maria und auch ihre Mutter Hannah zu sich nach Zürich, um ihren Geburts- und Todestag im Kreis der Familie zu verbringen. Doch in Zürich prallen Welten aufeinander, denn Leas Mutter ist überhaupt nicht bereit, das Leben ihrer Tochter kampflos aufzugeben. Während Lea versucht den richtigen Weg aus dem Leben zu finden, muss die Familie lernen Leas Entscheidung anzunehmen oder endgültig auseinanderzubrechen.

UND MORGEN MITTAG BIN ICH TOT ist das bewegende Kinodebüt von Regisseur Frederik Steiner mit der jungen Entdeckung Liv Lisa Fries in der Hauptrolle. Ein Film der ebenso zu Tränen rührt wie durch humorvolle Dialoge zum Lachen bringt. Liv Lisa Fries brilliert in der Rolle der sterbenden und mutigen Lea, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt.

Die deutsche Film- und Medienbewertung hat dem Film das Prädikat BESONDERS WERTVOLL zuerkannt, denn der Film sei „ein bewegendes, mutiges und in seiner Ruhe so kraftvolles Plädoyer für die Freiheit des Einzelnen, über das eigene Leben zu entscheiden“, so das einstimmige Urteil der Jury.

UND MORGEN MITTAG BIN ICH TOT ist eine Produktion der Peter Heilrath Filmproduktion in Koproduktion mit Goldkind Film, Arri Film- und TV-Services, SWR und ARTE und wird vom FilmFernsehFonds Bayern sowie dem Deutschen Filmförderfonds gefördert.

Mit
Liv Lisa Fries,
Sophie Rogall, Lena Stolze, Bibiana Beglau,
Max Hegewald, Johannes Zirner, Minh-Khai Phan-Thi, Kerstin de Ahna
und als Gast: Robert Hunger-Bühler

Regie: Frederik Steiner
Drehbuch: Barbara te Kock
Produzenten: Peter Heilrath, Andreas Bareiss & Sven Burgemeister
Redaktion: Stefanie Groß (SWR), Barbara Häbe (ARTE)
In Koproduktion mit SWR, ARTE und ARRI Film & TV Services
mit Unterstützung des FilmFernsehFonds Bayern und des Deutschen Filmförderfonds

Good Sounds: EWAN MCGREGOR, ALLESANDRO SAFINA, Your Song


Ankes Fundstücke: EICHENDORFF auf der Brötchentüte von Bäcker Dietz in Fredenbeck



Winternacht

von Joseph von Eichendorff

Verschneit liegt rings die ganze Welt,
Ich hab’ nichts, was mich freuet,
Verlassen steht der Baum im Feld,
Hat längst sein Laub verstreuet.

Der Wind nur geht bei stiller Nacht
Und rüttelt an dem Baume,
Da rührt er seinen Wipfel sacht
Und redet wie im Traume.

Er träumt von künft'ger Frühlingszeit,
Von Grün und Quellenrauschen,
Wo er im neuen Blütenkleid
Zu Gottes Lob wird rauschen.


Mittwoch, 4. Dezember 2013

Ein Weihnachtsfanatiker in den USA leuchtet seinen Mitmenschen heim: MR. CHRISTMAS


Mr. Christmas - a short documentary from Nick Palmer

Mit atemloser Geschwindigkeit: USA (Video)


Broken Social Scene - Meet Me In The Basement 
from Arts & Crafts

Good Sounds: VALERIA, Rhythm Of The Night


Morgen Abend in Neunkirchen / Saar: MUSICAL MAGICS


Musical Magics
Donnerstag - 05.12.2013 20:00 - Neue Gebläsehalle

Erleben Sie an einem Abend die Highlights und die schönsten Songs der größten und weltweit beliebtesten Musicals, wie z. B. Rocky - Das Musical, Sister Act, Tanz der Vampire, Elisabeth, Ich war noch niemals in New York, Mamma Mia u. v. m.

Der Klang vieler Musicals weckt besondere Erinnerungen und tiefe Gefühle. Musical Magics holt diese zurück auf die Showbühne. Genießen Sie großes Entertainment dargeboten von renommierten und exzellenten Künstlern. Beeindruckende Bühnenbilder und wunderschöne Kostüme entführen Sie in die wunderbare Welt des Musicals. Ein Feuerwerk an Emotionen wartet auf Sie. Ein Fest für die Sinne, bei dem jeder Musicalfreund auf seine Kosten kommt. Gönnen Sie sich eine Auszeit vom Alltag und lassen Sie sich verzaubern.

Link zum Künstler
www.musical-magics.de
Eintrittspreise
VVK: 25 € (PK1), 23 € (PK2)
AK: 27 € (PK1), 25 € (PK2)

Dezember-Gigs mit Broom Bezzums + Katie Doherty



Die Winter Carol Tour der Broom Bezzums geht los …

Am Freitag (den 5.12.) starten wie, zusammen mit Katie Doherty, in Mannheim. Ihr letztes Gig in 2013 spielen sie in Bad Honnef am 15.12.

6th Dec 2013 68165 Mannheim – Schatzkistl
Winter Carol 2013 with Katie Doherty
Augustaanlage 8, 68165 Mannheim, Germany

7th Dec 2013 89075 Ulm – Charivari
Winter Carol with Katie Doherty
Stuttgarter Straße 13, 89075 Ulm, Germany

8th Dec 2013 72532 Gomadingen-Dapfen – Lagerhaus an der Lauter
Winter Carol with Katie Doherty
Lautertalstr. 65, 72532 Gomadingen-Dapfen, Germany

12th Dec 2013 41460 Neuss – Musikkneipe Hamtorkrug
Winter Carol with Katie Doherty
Büttger Straße 3, 41460 Neuss, Germany

13th Dec 2013 24943 Flensburg – Ev. Gemeindezentrum Engelsby
Winter Carol with Katie Doherty
Brahmstr. 13, 24943 Flensburg, Germany

14th Dec 2013 26121 Oldenburg – Wilhelm13
Winter Carol with Katie Doherty
Leo Trepp Str 13, 26121 Oldenburg, Germany

15th Dec 2013 53604 Bad Honnef – Folk im Feuerschlösschen
Winter Carol with Katie Doherty
Rommersdorfer Straße 78, 53604 Bad Honnef, Germany

Good Sounds: NICOLE KIDMAN, Sparkling Diamonds


Lesetipp: MÖHRCHENPRINZ von Jutta Profijt


Jutta Profijt
Möhrchenprinz. Roman

Leonie hat gerade einen tollen Job in einem großen Konzern ergattert und ist auf dem besten Wege, sich in den attraktiven Juniorchef zu verlieben, als ihr Bruder Daniel Leonies Leben gehörig durcheinander wirbelt. Erst nistet er sich in ihrer WG ein, um dann auch noch eine Ökokampagne gegen ihren Arbeitgeber anzuzetteln. Klar, dass da die Fetzen fliegen - doch auch die Romantik kommt nicht zu kurz.

Spritzige Unterhaltung mit sympathischen Figuren, Situationskomik und Sprachwitz.
Originalausgabe

Good Sounds: ANSGAR-MANUEL STEIN, Regen #0 (Didgeridoo)


Lesetipp: UNTER EINZELGÄNGERN von Christopher Kloeble




Christopher Kloeble
Unter Einzelgängern. Roman

Angela und Erich, Simon und Katrin. Eltern und Kinder - sie sind das, was man eine Familie nennt. Nach Angelas plötzlichem Tod kämpfen die verbliebenen Familienmitglieder für sich alleine gegen die Trauer an: Erich joggt um sein Leben, Katrin flüchtet sich in eine verbotene Liebe und Simon beginnt, zu schreiben, um eine neue Familiengeschichte zu erfinden.

Ausgezeichnet mit dem ›Literaturpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung‹

Good Sounds: ARIEL KALMA, Flute For The Soul


Dichterhain: SCHRIFTSTELLER von Thomas Reich



Schriftsteller


Die Abende

wo du in der Küche sitzt
und am Zocken bist
um dir
die Zeit zu vertreiben

während ich

neue Welten erschaffe
die Worte
in meine Schreibmaschine haue
wie ein Garnknäuel
welches ich
zu entwirren versuche
Satz um Satz

manchmal

hätte ich dich
öfter in den Arm nehmen sollen
bei dir bleiben
weil du
mein Rückgrat bist.

Dienstag, 3. Dezember 2013

Good Sounds: COLE SWINDELL, Chillin' it


Pisa ist wieder da, kurz vor Weihnachten, mit teilweise erfreulichen Entwicklungen


Pisa 2012 - DEUTSCHLAND
Wichtigste Ergebnisse

• Deutschland, Mexiko und die Türkei sind die einzigen Länder, in denen sich seit 2003 die Mathematikergebnisse und die Chancengerechtigkeit in der Bildung gleichermaßen verbessert haben.

• Zwischen 2006 und 2009 war ein deutlicher Anstieg der Mathematikleistungen zu verzeichnen, seitdem sind die Ergebnisse in etwa unverändert. Die Verbesserung lässt sich hauptsächlich auf Leistungssteigerungen unter leistungsschwächeren und sozioökonomisch benachteiligten Schülerinnen und Schülern zurückführen.

• Deutschland liegt mit seinen Ergebnissen in den Bereichen Mathematik, Lesekompetenz und Naturwissenschaften über dem OECD-Durchschnitt.

• Die geschlechtsspezifischen Unterschiede in Bezug zur Mathematik sind in Deutschland größer als im OECD-Durchschnitt. Selbst da, wo Jungen und Mädchen gleich gut abschneiden, ist die Einstellung der Mädchen zum Lösen von Aufgaben schlechter, ihr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, die Motivation zum Mathematiklernen, die Ausdauer und die Einschätzung der eigenen Möglichkeiten, den Lernerfolg zu steuern, geringer und die Angst vor Mathematik insgesamt verbreiteter als bei Jungen.

• Während das Zugehörigkeitsgefühl der Schülerinnen und Schüler zu ihrer Schule zwischen 2003 und 2012 insgesamt etwas abgenommen hat, war dies in Deutschland nicht festzustellen: Der Anteil der Schüler, die eigenen Angaben zufolge den Eindruck haben, von anderen Schülern gemocht zu werden, ist um gut 20 Prozentpunkte von 70% auf über 90% gestiegen.

• Deutschland hat einen der höchsten Anteile an Sitzenbleibern im OECD-Raum.

Good Sounds: MILEY CYRUS, 4x4


3.12.2013 - der Tag der Behinderten




Der 3.12. ist Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen

Das Thema, das viele meiden, weil es mit Zuständen konfrontiert, die gar nicht in den allgemeinen Alltag der Jungdynamiker, Dauerhobbysportler und Karrieristen passt! Der von den Vereinten Nationen ausgerufene Gedenk- und Aktionstag soll alljährlich am 3. Dezember das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Probleme von Menschen mit Handicaps schärfen.

Das Leben für geistig oder körperlich Behinderte, zum Beispiel für Geh-, Stehbehinderte, Rollstuhlfahrer ist stark bis extrem eingeschränkt, das weiß man. Die Behinderten tun sich schwer im überstürzten Alltag und bei der Fortbewegung. Sie brauchen Hilfen aller Art. Rampen für Rollstühle, behindertengerechte Toiletten im öffentlichen Raum und an die Bedürfnisse von blinden Menschen angepasste Fußgängerampeln sind Zeichen, dass man dies versteht und berücksichtigen will.


Die Welt wird für die Betroffenen zu einem Hindernis, zunehmend mit dem Grad der Behinderung. Zu schwere Türen, keine Rampen, keine Lifts, zu hohe Treppenstufen, Einstieg in die Dusch- oder Badewanne, schwer zugängliche Arztpraxen und Therapieeinrichtungen, erschwerte Fortbewegung, kaum kulturelle Teilnahme möglich und, und, und.

Die große soziale Ungerechtigkeit kommt hinzu: Wer finanziell noch gut dasteht, kann körperliche Einschränkungen relativ gut auffangen, etwa durch ein eigenes Auto, Taxifahrten etc. Betroffene mit einem geringen oder ohne Einkommen sind auf die staatliche Unterstützung und die Politik angewiesen. Behinderte Kinder und Jugendliche haben schulische Nachteile und solche in der Ausbildung. Die Schulwege, Fortbewegung im Schulhaus und Transport der Schulbücher oder ein zweiter Satz in der Schule ist mancherorts ein Problem.

Für September 2014 ist geplant, dass der UN-Fachausschuss zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention die Situation in Deutschland unter die Lupe nimmt. Dabei werden auch die Berichte der Betroffenen, formuliert über 78 behindertenpolitische Organisationen, berücksichtigt, und nicht nur die offizielle Meinung. Wie lange der Weg der Umsetzung in einer per se behindertenfeindlichen Alltagswelt dauert, weiß kein Mensch. Die Wertschätzung merkt man auch an einer anderen Stelle. Erwerbslose Behinderte werden - falls überhaupt anerkannt - auf durchschnittlich 600 EUR Rente gesetzt. Untragbar! Dies liegt unter dem Existenzminium. 

Good Sounds: I LOOK SO GOOD (WITHOUT YOU) von Jessie James


Die alternativen Nobelpreise wurden an einen Arzt, einen Chemiker, Menschenrechtler und Agrarwissenschaftler/Insektenkundler verliehen

Alternative Nobelpreise vergeben

Mit dem jeweils 500.000 Schwedischen Kronen (etwa 57.000 Euro) dotierten Alternativen Nobelpreis werden jedes Jahr Kämpfer für Menschenrechte, Umweltschutz und Frieden ausgezeichnet. 

Denis Mukwege (Kongo)

Der kongolesische Arzt Denis Mukwege hat in seiner Heimat Süd-Kivu rund 40.000 vergewaltigte Frauen behandelt, psychologisch betreut und ihnen Gehör verschafft. Der 58-Jährige ruft in der Krisenregion immer wieder dazu auf, die Täter nicht ohne Strafe davonkommen zu lassen.
Nach einer Rede Mukweges vor den Vereinten Nationen 2012, bei der er forderte, die verantwortlichen Rebellengruppen zu "verdammen", wurde ein Mordanschlag auf ihn verübt. Ein Mitarbeiter lenkte die Attentäter ab, wurde selbst getötet - und rettete so Mukweges Leben. Der Arzt zog daraufhin nach Europa.
In seiner Heimat bäumten sich jedoch Frauengruppen gegen die Behörden auf und versprachen Mukwege, für seine Sicherheit zu sorgen. Bewegt kehrte Mukwege laut der Stiftung zurück.

Paul Walker (USA)

Der US-Amerikaner ist nach Einschätzung der Stiftungsjury "einer der effektivsten Wegbereiter für die Abschaffung von Chemiewaffen". Unter anderem war es demnach sein Militärdienst auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges, der Walker veranlasste, sich für Abrüstung und Waffenkontrolle einzusetzen.
Nach einer Zeit als Wissenschaftler in Harvard gründete Walker 1979 das Nuklearwaffenkontrollprogramm der "Union of Concerned Scientists". Bis 1993 war er Co-Direktor des Institute for Peace and International Security, später wurde er Direktor für "Environmental Security and Sustainability" beim Internationalen Grünen Kreuz. Der 67-Jährige setzt sich laut der Stiftung "unerbittlich und auf allen Ebenen" dafür ein, die Chemiewaffenkonvention von 1997 umzusetzen.
Der geplante Beitritt Syriens sei "ein wundervoller historischer Schritt nach vorn", sagte Walker. Er sei froh, dass die Vernichtung der letzten Chemiewaffen auf der Welt nun wieder stark im öffentlichen Fokus stehe - auch durch den Preis. Über sich selbst sagte er, er sei "ewiger Optimist".


Radschi Surani (Palästina)

Der 59-jährige Surani gilt als furchtloser Kämpfer für die Menschenrechte in der arabischen Welt. Seit mehr als drei Jahrzehnten verteidigt der Jurist Palästinenser vor israelischen Militärgerichten und ist in dieser Zeit sechsmal wegen seiner politischen Aktivitäten verhaftet worden.
Das von Surani gegründete Palästinensische Zentrum für Menschenrechte untersucht und dokumentiert Rechtsverletzungen in den besetzten Gebieten.
Der "prominenteste Menschenrechtsanwalt im Gazastreifen" ist Präsident der Arabischen Organisation für Menschenrechte und organisierte als solcher die erste Mission von Menschenrechtsbeobachtern nach Libyen.
Sein Wissen gibt Surani heute auch an syrische Richter, Anwälte und Aktivisten weiter. "Ich bin so stolz, dass ich diesen Preis bekommen habe und werde meine Arbeit unverändert fortsetzen", sagte Surani nach der Verleihung.

Hans Rudolf Herren/Stiftung Biovision (Schweiz)

Der Schweizer Agrarwissenschaftler und Insektenkundler ist nach Angaben der Stiftung "einer der weltweit führenden Experten auf den Gebieten der biologischen Schädlingsbekämpfung und des nachhaltigen Landbaus".
Auf dem Bauernhof aufgewachsen, studierte und forschte er in Zürich, Berkeley und Nigeria. Dort arbeitete er an Programmen zur Bekämpfung von Schädlingen der Maniokwurzel, einem afrikanischen Grundnahrungsmittel.
Als sich in den 1970er Jahren die Schildlaus auf dem Kontinent ausbreitete, half Herren mit einer Alternative zu Pestiziden: Er brachte den natürlichen Feind der Laus, eine parasitäre Wespe, nach Afrika und verhinderte massive Ernteausfälle. Nach Einschätzung der Stiftung wurden so 20 Millionen Menschen gerettet - vor dem Hungertod und den Spätfolgen der Pestizide.
2004 wurde Herren Co-Präsident des Weltagrarberichts, der von 59 Ländern angenommen wurde. Mit seiner Biovision Foundation helfe der 65-Jährige heute "Landwirten in Afrika, Hunger, Armut und Krankheit durch ökologischen Landbau zu bekämpfen".


Mit dem Alternativen Nobelpreis - offiziell Right Livelihood Award (Preis für richtige Lebensführung) - werden jedes Jahr Kämpfer für Menschenrechte, Umweltschutz und Frieden ausgezeichnet. Der deutsch-schwedische Publizist Jakob von Uexküll rief den Preis 1980 als Alternative zu den traditionellen Nobelpreisen ins Leben.
Seitdem wird die Auszeichnung jedes Jahr an mehrere Preisträger vergeben, die praktische und beispielhafte Antworten auf die dringenden Herausforderungen unserer Zeit finden und erfolgreich umsetzen.
Insgesamt hat die nach dem Preis benannte Stockholmer Stiftung insgesamt schon 153 Preisträger aus 64 Ländern geehrt. Nach der Vergabe unterstützt und begleitet die Stiftung die Preisträger weiter. Finanziert wird der Right Livelihood Award heute aus privaten Spenden.(dpa)

Good Sounds: KELLIE PICKLER, Little Bit Gypsy


Roman: BABYLONS LETZTER WÄCHTER von Thomas Reich

Ausschnitt aus "Babylons letzter Wächter"


Als ich aufwachte, fand ich mich in einem weißen Raum ohne Fenster wieder. Ich wusste nicht, wie ich hierher gekommen war, noch meinen Namen. Mein Gedächtnis war so leer wie dieser Raum. Ich schlug die Bettdecke zur Seite und versuchte, die Dimensionen meiner Heimstatt zu untersuchen. Neben dem bereits erwähnten Bett besaß ich einen Stuhl, einen Tisch, und einen Kleiderschrank. Weiß lackiert. Im Schrank hingen weiße Hosen aus derbem Baumwollstoff, sowie dazu passende Hemden. In der Schublade fand ich weiße Socken und Unterhosen.
Ich begann die Wände abzuschreiten. Ich schätzte die Weite meiner Schritte und kam auf ein ungefähres Raummaß von fünf mal fünf Metern. Ein Zollstock hätte mir das bestätigt, was ich insgeheim schon wusste: Der Raum war absolut quadratisch. Ich fand zwei Türen, von der die eine nur durch die dünne Linie, die die glatte Wand unterbrach, zu erkennen war. Sie hatte keinen Griff. Zu ihrer Rechten hing ein kleiner Kasten an der Wand, der eine milchige Platte in der Mitte trug. Als ich neugierig mit der Hand darüber fuhr, ging ein trübes Leuchten durch das Glas.
„Fingerabdruck  nicht erkannt. Zugang verweigert.“
Was aber auch hieß, dass der richtige Fingerabdruck nach draußen führte. Und dass der Kasten anderen Menschen diente. Ich war nicht alleine. Ich suchte mit den Augen die Decke ab, und fand auch Zeichen für sie. Eine Kamera, die sich mit meinen Bewegungen drehte. An ihrem Schaft blinkte ein rotes Lämpchen. Möglicherweise ein Modell mit Bewegungssensor.
Die andere Tür hatte einen normalen Griff. Als ich ihn drückte, wurde ich enttäuscht. Kein Tor zur Freiheit, sondern mein Badezimmer. Auf der Ablage über dem Waschbecken standen neutrale weiße Plastikflaschen. Keine Werbebildchen, kein Firmenaufdruck. Auf einer stand Shampoo. Auf der anderen Duschgel. Eine Plastiktube mit der Aufschrift Zahnpasta. Ich öffnete den Verschluss, quetschte einen kleinen weißen Klecks heraus und leckte vorsichtig daran. Es schmeckte nach Minze. Schien alles ganz normal zu sein.
Wer war ich? Der Blick in den Badezimmerspiegel zeigte mir einen Mann von vielleicht fünfzig Jahren mit graumeliertem langem Haar. Buschige Augenbrauen. Hakennase. Volle Lippen. Wie im Traum berührte ich meine Wange, befühlte ihre bartstoppelige Oberfläche. Der Mann im Spiegel tat es mir gleich. Ich sah einem völlig Fremden in die Augen. Von mir aus hätte ich alles sein können. Ein Banker, ein Straßenpenner, ein Politiker, ein Müllmann. Das Gesicht eine leere Fläche tausender Lebensentwürfe und Möglichkeiten. War es denn wirklich wichtig, wer ich war? Oder sollte ich nicht die Möglichkeit nutzen, der zu sein, der ich immer sein wollte? Würde ich bei dem Versuch nicht wieder zu dem werden, der ich einst war?

*

Stundenlang starrte ich auf die weiße Wand in der Hoffnung, Formen und Muster zu sehen. Teile meiner Erinnerung. Doch die Wand blieb weiß. Sie schien mich zu verspotten.
Die Tür ohne Griff öffnete sich. Ich drehte mich um, um meinen ersten Besuch zu empfangen. Zwei Krankenschwestern traten ein, ohne ein Wort an mich zu richten. Sie nickten mir kurz zu, und machten sich dann an ihre Arbeit. Die eine wechselte mein Bettlaken, die andere stellte ein Tablett mit Essen auf dem kleinen Tisch ab. Ein neutrales weißes Plastiktablett. In Folie eingeschweißtes Einweggeschirr aus Plastik. Eine Plastikflasche, die eine durchsichtige Flüssigkeit enthielt.
„Wo bin ich hier?“
Schweigen.
„Warum werde ich eingesperrt?“
Schweigen.
„Wollt ihr nicht mit mir reden?“
Sie wollten nicht. Verrichteten monoton ihre Arbeit. Wahrscheinlich fragte ich die Falschen. Sie waren nur Handlanger, die nicht mehr wussten, als man ihnen sagte. Oder Nonnen, die ein Schweigegelübde abgelegt hatten. Konnte das des Rätsels Lösung sein? Ich war in einem Kloster, wurde gesund gepflegt. Nonnen umschwirrten mich und lasen mir jeden Wunsch von den Augen ab. Bald würde ich genesen sein.
Jede Hoffnung war mir recht und billig. Weinend verzehrte ich mein Abendessen. Mein Talent zur Selbsttäuschung war nicht so ausgeprägt, wie ich gedacht hatte. Kaum hatte ich den letzten Bissen zerkaut, da überfiel mich eine bleierne Müdigkeit. Ich fiel vom Stuhl, die Welt legte eine Dreivierteldrehung hin. Mein Sichtfeld verwandelte sich in ein sinkendes Schiff. Passagiere rutschten das Achterdeck hinunter in die tosende See. Mit letzten Kräften zog ich mich an meinem Bett hoch und legte mich schlafen.

*

Ich durfte dem Essen hier drin nicht trauen. Irgendwas mischten die mir rein, was mir die Füße wegzog. Das Denken fiel schwerer. Auch nach dem Aufstehen fühlte ich mich wie schwer verkatert. Es zerrte an meinen körperlichen Kräften. Genau das wollten sie doch. Warum gerade ich? Warum war ich so wichtig? Ich erinnerte mich nicht an mich. Nachts träumte ich von der Stadt (oder träumte die Stadt mich?). Ich schloss die Augen und sah ihre kleinen Leben. Nicht einmal meine Träume waren meine eigenen. Ich hatte keine Erinnerungen und keine Träume. Alles hatten sie mir genommen. Nacht für Nacht vergewaltigten sie mich, missbrauchten meinen Schädel für ihre gemeinen Leben und Lügen. Soviel Bosheit. Ich war nicht ihr Messias. Der ihnen alle ihre Leiden abnahm. So nicht, meine Lieben, so nicht. Lasst mich in Ruhe, hört ihr mich?

*

Die Neonsonne ging auf, ein neuer Tag begann. Ich erwachte. Der künstliche Rhythmus war mir mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen. Ich erwischte mich selbst dabei, wie ich an manchen Tagen im Dunkeln aufwachte, und wenige Sekunden später das Licht anging. Mein Körper hatte sich daran gewöhnt. Genauso wie ich müde wurde, wenn das Licht erlosch. Sie simulierten mir sogar eine Abenddämmerung, wahrscheinlich mit Hilfe eines Dimmers und einer Zeitschaltuhr. Aber konnte ich denn überhaupt den Tagen trauen? Waren sie immer gleich lang? Ich besaß keine Uhr. Wenn sie mir die Nacht für den Tag vormachen würden und den Tag für die Nacht, ich würde es noch nicht einmal bemerken. Im Mittelalter glaubten die Menschen, die Welt wäre eine Scheibe, weil genau das ihrer Wahrnehmung entsprach. Ich besaß keine Beweise, dass sie mich in dieser Form manipulierten. Von Menschen, die einen einsperrten, sollte man stets das Schlechteste annehmen.
Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken. Meine ersten Vermutungen, ich könnte ein Niemand von der Straße sein, verwarf ich mittlerweile. Ich musste eine gewisse Rolle spielen. Wusste ich zuviel? Lachhaft. Ich wusste ja nicht mal, wer ich selbst war. Wer war ich also?!
Ein Unruhestifter. Ein Terrorist. Das fehlende Bindeglied zur Geheimformel. Ein menschlicher Code, der Schlüssel zu… denk nicht dran. Oh ja, wie schön es wäre, den Schlüssel zu haben, um aus diesem Gefängnis auszubrechen. Sei still! Schüre dein armes Gehirn nicht mit der Glut der Hoffnung. Erforsche deine Umgebung. Am Ende verraten sie sich vielleicht selbst.

*

Ein normaler Mensch legte sich nach einem Alptraum wieder schlafen, während ich nicht zur Ruhe kommen konnte. Denn diese Alpträume waren real, sie passierten auf Babylons Straßen, jeden Tag. Und wenn für mich der Alptraum beendet war, ging er für sie erst los. Ich wusste, dass ich nur die Spitze des Eisbergs zu Gesicht bekam. Dass Lügen, Intrigen und Niedertracht keinen Schlaf kannten.
Meine Haut juckte und spannte. Ihre Geschichten zerrten an mir. Die Grenzen zwischen Traum und Realität, die für mich ohnehin dünner waren, platzten auf wie faules Fleisch. Ich bekam nässende Wunden. Die Schwestern rieben sie regelmäßig mit einer antiseptischen Salbe ein, doch es wollte sich kein dauerhafter Behandlungserfolg einstellen.

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Die verfluchten weißen Wände. Der verfluchte weiße Boden. Die verfluchten weißen Laken. Damit wollten sie mich kaputtmachen. Ohne äußere Reizeinflüsse traten irgendwann Weisheit und Visionen auf. Oder man wurde vom Wahnsinn innerlich zerfressen. Sie wussten das. Sonst hätten sie mich nicht hier eingesperrt. Was also planten sie? Wenn sie sich irgendwelche Erkenntnisse von mir erhofften, dann sah es gut aus für meine Überlebenschancen. Wenn nicht, dann war ich einer ganz perfiden Form der Folter ausgesetzt. Sie wollten, dass ich den Verstand verlor. Die Vorstellung, dass sie sich an Bildschirmen labten wie Forscher an einer dummen Maus, die den Weg aus dem Labyrinth nicht heraus fand und kläglich verreckte. Bei derzeitigem Stand konnte ich nicht wissen, ob mein Leid ein öffentliches war oder nicht. Vielleicht lief ich als dreiundzwanzigste Staffel von Big brother im Kabelfernsehen? Oder wurde im Internet live übertragen?
Es gab nichts zu tun. Ich machte täglich Liegestütze, damit ich nicht an Kraft verlor. Wer rastet, der rostet. Sonst würde ich mich in diesem dämlichen Bett noch wund liegen. Ich war ja kein Kranker. Ich wurde zu einem gemacht. Oder völlig verblöden. Sich von der Langeweile unterkriegen lassen. Sinnentleert, schlimmer als in jedem westlichen Gefängnis. Kein Hofgang, keine Post von Angehörigen. Manchmal erfand ich Zahlenspiele. Ging in meinem Kopf logische Reihen durch. Wenn es gar nicht mehr ging, sah ich auf meine Hände. Ihre rosa Beschaffenheit. Eine Farbe in dieser leeren Zelle. Zählte die Haare auf ihrem Rücken. Einmal hatte ich in die Ecke gepisst, um diesen verdammten Boden zu verdrecken. Das war ein Fest! Gelb, eine neue Farbe!
Auch das führte zu nichts. Es stank eine Stunde lang. Oder länger. Ich hatte mein Zeitgefühl verloren. Dann wurde es kommentarlos von den Schwestern aufgewischt. Keine Uhr, um die Stunden zu messen, die nicht vergehen wollten. Aber am Ende gab es nichts, womit ich mich wirklich dauerhaft ablenken konnte. Denn ich versuchte nur, vor mir selbst zu fliehen und nicht aus diesem Gefängnis. Ich musste fokussieren. Die Träume waren ein Puzzle, das es zu lösen galt. Wahrscheinlich war jeder Mensch ein Sender. Aber nur einige wenige waren Empfänger. Ich konnte mich glücklich schätzen, über eine so leistungsstarke Antenne zu verfügen. Ich würde mich zurücklehnen und den Träumen lauschen, um meine Erinnerungen darin zu suchen.

(c) Thomas Reich

Montag, 2. Dezember 2013

Heute Abend im Radio: WACHTMEISTER STUDER von Friedrich Glauser

Friedrich Glauser

02.12.2013, 21:33 Uhr, dradio Kultur, Kriminalhörspiel 

Wachtmeister Studer
Von Friedrich Glauser

Bearbeitung: Markus Michel Martin 
Mit: Peter Arens, Heinz Bühlmann,
Willy Buser u.v.a.
Ton: Udo Schuster
Produktion: SWF 1988 

Länge: 56 '3o

Gerzenstein, ein Dorf in der Schweiz, Anfang der 3oer-Jahre. Hinter den geputzten Fassaden schlummern das Elend, die Gier und die Einsamkeit. Da gibt es auf der einen Seite die Dorfgewaltigen mit ihren zahlreichen Verwandten und auf der anderen Seite eine seltsame Baumschule, in der entlassene Sträflinge beschäftigt werden. Als der alteingesessene Händler Witschi tot im Wald mit einer Kugel im Kopf gefunden wird, ist für den Gemeindepräsidenten klar, in welchem Kreis der Schuldige zu suchen ist. Wachtmeister Studer aber, Fahnder der Berner Kantonspolizei, sieht die Fährten in anderer Richtung. Und er glaubt nicht an Mord.

Friedrich Glauser, geboren 1896 in Wien, arbeitete in etlichen Berufen, war öfter in psychiatrischen Anstalten und wegen Rauschgiftsucht in Haft. Er schrieb sozialkritische und skurrile Kriminalgeschichten. Vor 75 Jahren, am 8. Dezember 1938, starb Friedrich Glauser in Nervi bei Genua.