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Donnerstag, 15. November 2012
Heute Abend in Groß-Umstadt: Dark Secrets
Labels:
Abstrakter Expressionismus,
Dark Secrets,
Farmerhaus,
Groß-Umstadt,
Rainer Magold,
Salten Promotion
Freitag, 8. Juni 2012
Dichterhain: BAUCHTANZ von Birgit Heid
![]() |
(c) Viktoria Artist |
Bauchtanz
Kindliche Kaiserin leiht ihren Lächelblick,
lodernde Tücher aus goldenem Taft schwingt sie
um sich mit freudiger Geste. Arabisch die
flotte Musik und man hört einen Fotoklick.
Staunen der Herren, auch Skepsisgesichter auf
bronzenen Körper, der Schleier liegt längst schon am
Boden, die Stöckelschuhabsätze dieser femme
äußerst gefährlich. Ihr Bauchtanz ein Schlangenlauf,
wippt ihren body, spielt Ball mit den Hüften und
Busen und klatscht in die Luft. Ihr Gesichtszug ver-
liert sich – in Wehmut und Aufbruch und Heimweher-
fahrung, so lieblich, doch einsam der Sinnesgrund,
während die Hüften erzittern, die Arme ge-
breitet, ihr Busen gerichtet, der wallenden Fee…
(c) Birgit Heid, anlässlich einer Tanzdarbietung im Rahmen der Vernissage am 18.5.2012 zur Marilyn-Monroe-Ausstellung von Rainer Magold in Bad Bergzabern
Montag, 17. Dezember 2012
Zu Besuch bei Marianne Sägebrecht: „… und ob der Mensch den Menschen liebt“ in Limburgerhof
Am Samstagabend, den 15.12.2012, in „Der kleinen Komödie“, Limburgerhof, waren Rezitationen von Marianne Sägebrecht und Lieder an der Gitarre zu hören. Unter dem Titel „… und ob der Mensch den Menschen liebt“ wurde eine musikalisch-literarische Weihnachtsreise mit Geschichten u.a. von Oskar Maria Graf, Karl Heinrich Waggerl und natürlich von ihr selbst angeboten. Begleitet wurde sie von Ralph Gleck, der sein Instrument sehr gut beherrscht und auch mit seiner Stimme sehr überzeugt. Er setzte immer wieder dynamische Akzente, in der zweiten Hälfte verstärkt, wenn eine Sekunde die Gefahr drohen könnte, die Zuhörer seien von den vielen Erzählungen ermüdet.
Marianne Sägebrecht, eine gebürtige Starnbergerin, 1945 dort geboren, hat einen beachtlichen Weg zurückgelegt mit über einem Dutzend wichtiger Filmrollen - begonnen mit Zuckerbaby (1984), Out of Rosenheim (1987), Rosalie Goes Shopping (1988), Der Rosenkrieg (1989) bis zu So ein Schlamassel (2009), Die Verführerin Adele Spitzeder (2012) und aktuell Omamamia (2012) - und mittlerweile 4 Büchern. Da gibt es nicht nur "Meine Jahreszeiten", "Mein Leben zwischen Himmel und Hölle", sondern auch "Überlebenssuppen" und "Auf ein prima Klimakterium"! Die Schauspielerin nimmt sehr progressive Positionen ein, kämpft für die Liebe und ihre vollständige Umsetzung, wünscht Frauen in den Wechseljahren viel Mut zur neuen Definition ihrer Rolle und weiß Chicken Soup als Seelenbalsam zu schätzen. Sie ist mit ihren Ende 60 keine alte Frau, eher eine imposante und eine wohl geerdete. "Denn das hab ich in all den Jahren gelernt, gut geerdet auf die Bühne, vor die Kamera und vor mein Publikum zu treten." Sie sieht sich selbst als eine Donna Quichote und Sancho Panza in einem, wie sie auch an symbiotischen Zuständen und Beziehungen, auch zum Publikum, ein Rieseninteresse hat. Und sie weiß mittlerweile, dass Toleranz gegenüber den Ausbüchstendenzen der Männer ganz wichtig ist. Wer sich darüber im Klaren ist, dass (nicht nur) der reife Mann im Prinzip zwei Frauen braucht, eine für den Sex und eine als gute Freundin zum Sprechen und Verstandenwerden, hat schon ganz viel von reifen Beziehungen kapiert. Wer es auch umsetzen kann ist noch weiter. Vielleicht liegt hier das Geheimnis langjähriger fester und ungeschiedener Ehen oder eben nur Langzeitbeziehungen, und nicht eben in Treue, Ergebenheit und Fassade.
Marianne Sägebrecht, eine gebürtige Starnbergerin, 1945 dort geboren, hat einen beachtlichen Weg zurückgelegt mit über einem Dutzend wichtiger Filmrollen - begonnen mit Zuckerbaby (1984), Out of Rosenheim (1987), Rosalie Goes Shopping (1988), Der Rosenkrieg (1989) bis zu So ein Schlamassel (2009), Die Verführerin Adele Spitzeder (2012) und aktuell Omamamia (2012) - und mittlerweile 4 Büchern. Da gibt es nicht nur "Meine Jahreszeiten", "Mein Leben zwischen Himmel und Hölle", sondern auch "Überlebenssuppen" und "Auf ein prima Klimakterium"! Die Schauspielerin nimmt sehr progressive Positionen ein, kämpft für die Liebe und ihre vollständige Umsetzung, wünscht Frauen in den Wechseljahren viel Mut zur neuen Definition ihrer Rolle und weiß Chicken Soup als Seelenbalsam zu schätzen. Sie ist mit ihren Ende 60 keine alte Frau, eher eine imposante und eine wohl geerdete. "Denn das hab ich in all den Jahren gelernt, gut geerdet auf die Bühne, vor die Kamera und vor mein Publikum zu treten." Sie sieht sich selbst als eine Donna Quichote und Sancho Panza in einem, wie sie auch an symbiotischen Zuständen und Beziehungen, auch zum Publikum, ein Rieseninteresse hat. Und sie weiß mittlerweile, dass Toleranz gegenüber den Ausbüchstendenzen der Männer ganz wichtig ist. Wer sich darüber im Klaren ist, dass (nicht nur) der reife Mann im Prinzip zwei Frauen braucht, eine für den Sex und eine als gute Freundin zum Sprechen und Verstandenwerden, hat schon ganz viel von reifen Beziehungen kapiert. Wer es auch umsetzen kann ist noch weiter. Vielleicht liegt hier das Geheimnis langjähriger fester und ungeschiedener Ehen oder eben nur Langzeitbeziehungen, und nicht eben in Treue, Ergebenheit und Fassade.
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"Leise rieselt der Schnee" verrockt macht uns gespannt auf den umstrittenen Karl Heinrich Waggerl, der ja den Anschluss Österreichs begeistert feierte und Parteimitglied war, aber andererseits rührende Weihnachtsgeschichten ablieferte. Eine davon ist "Der Tanz des Räubers Horrificius", der bis zu den Zähnen bewaffnet auf Maria mit dem Kinde trifft, die kein bisschen bange ihn ermahnt, leise zu sein, was den Kämpfer so erweicht, dass er am Ende einen glorreichen Tanz darbietet, der von allen Zuschauern, auch Tieren, bewundert wird. "You 've got a friend" von James Taylor bringt uns zu ihrem Plädoyer für die Zwei-Frauen-ein Mann-Konstellation in der reifen Beziehung und zu "Das Weihnachtsgeschenk" von Herbert Schreiber, dessen Ende den Überlegenden ganz profan und gewissermaßen geizig zu einem abgelesenen Liebesroman aus der Nachttischschublade greifen lässt und dem eigenen nackten Körper, dargeboten zum Weihnachtsabend. Ralph Glecks sehr überzeugende und empathische Vertonung eines Goethe-Gedichtes "Liebe, lass mich los!" führte zu Sägebrechts Auffassung von Liebe: "Liebe mich dann, wenn ich es nicht verdiene, aber am dringendsten brauche". Auch das verwirrende Gedicht von Alfons Schweigert zielt auf die Einheit in der Verschiedenheit ab: "Wenn ich du wäre, und du ich, dann wären wir wir!" Jede Wahrheit hat eben zwei Seiten, genau wie in Glecks Lied über Papst und Sultan, von jeder Seite eine Zutat und schon hat man die passende Mischung! Wein und Jungfrauen ...
Marianne Sägebrecht betonte bei dieser Gelegenheit, dass ihr neuester Film „Omamamia“ ein Film sei, hinter dem sie voll und ganz stehe, bis auf die Szene, in der der Papst angegriffen wird, die fände sie doch schon ein bisschen bedenklich. Sie sei auch froh, in der Verfilmung von „Pettersson und Findus“ mitspielen zu dürfen. Über Bert Brechts "Das Paket des lieben Gottes", das den bedeutungsvollen Zufall in den Vordergrund stellt, und Christian Heinischs "Weihnachtsmärchen", bei dem jeder und alles aus Protest zu einen Überfall auf einen türkischen Laden auswandert und nur noch Trümmer, halbe Sachen und Christbäume, Maria, Josef und Jesus übrigbleiben, kommt die Autorin zu ihrer eigenen Geschichte, dargestellt in „Mein Leben zwischen Himmel und Erde“. Die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, etwa um 1949, als die Mutter Sägebrecht zwei kleine Kinder durchbringen musste, und Kartoffeln und Buttermilch die Überlebensspeise im Stall war, später extreme Rationierungen das Leben verarmten, und dennoch aus den Töchtern stattliche Frauen wurden. Dazwischen passende Lieder wie "Wir schaffen zusammen und nicht allein" oder "Me and my Drum". Mit einem Lobgesang auf den Wein, aus Nancy H. Kleinbaums Drehbuch und Roman "Der Club der toten Dichter", und der Hoffnung, dass eine göttliche Instanz vielleicht aus allem zusammen, was es unter der Sonne gibt, einen nährenden und vereinenden Wein machen könnte, ging es zum Schluss.
Aber nur beinahe, denn Raissa Tschepscherenko (viereggtext berichtete) überreichte zuvor aus dem Zuschauerraum Blumen an Frau Sägebrecht, die Veranstalterin danach mit großem Dank an die Schauspielerin zwei üppige Gebinde auf der Bühne und kündigte noch ein besonderes Geschenk von Rainer Magold (viereggtext berichtete) an. Der stiftete bereits Wochen zuvor ein Gemälde von Marianne Sägebrecht zu einer noch einige Tage dauernden Versteigerung bei ebay, deren Erlös "Ein Herz für Kinder" zufließen wird. Und der großartige Expressionist und Porträtmaler Magold kam mit einem weiteren großformatigen Porträt von Marianne Sägebrecht in den Saal und schenkte es ihr als Zeichen seiner Verehrung der Schauspielerin und Autorin, die ganz gerührt und betroffen das wunderbare Gemälde von der Bühne trug.
Labels:
„… und ob der Mensch den Menschen liebt“,
Bert Brecht,
Club der toten Dichter,
Die kleine Komödie,
Limburgerhof,
Marianne Sägebrecht,
Oskar Maria Graf,
Ralph Gleck
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