SV Verlag

SV Verlag mit Handy oder Tablet entdecken!
Die neue Generation der platzsparenden Bücher - klein, stark, leicht und fast unsichtbar! E-Books bei viereggtext! Wollen Sie Anspruchsvolles veröffentlichen oder suchen Sie Lesegenuss für zu Hause oder unterwegs? Verfolgen Sie mein Programm im SV Verlag, Sie werden immer etwas Passendes entdecken ... Weitere Informationen

.

.
Dichterhain, Bände 1 bis 4

.

.
Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Samstag, 10. Oktober 2015

7. bis 11. Oktober in Frankfurt am Main: B3 Biennale des bewegten Bildes 2015 "Expanded Senses"

Flight from the City, Still 2                 Foto: Clare Langan

B3 Biennale des bewegten Bildes 2015
Expanded Senses


Vom 7. bis 11. Oktober ist die B3 Biennale des bewegten Bildes im Museum Angewandte Kunst zu Gast. Mit spektakulären Lichtskulpturen von Brian Eno, poetisch bis skurril anmutenden Modefilmen sowie einer Containerlandschaft im Museumspark.

Die B3 Biennale des bewegten Bildes widmet sich unter dem Leitthema “Expanded Senses. Mit allen Sinnen erleben und Grenzen verschieben” der Bedeutung bewegter Bilder für Kunst, Körper und Kommunikation.

Dieser thematische Dreiklang wird in den drei B3-Modulen Parcours, Festival und Campus/Markt aus verschiedensten Blickwinkeln betrachtet. Erwartet werden rund 200 regionale, nationale und internationale Künstler und Medienschaffende in den Kategorien Kunst, Film, TV, Games, Web, Design und Wissenschaft.

Beachten Sie die vielen Specials!



Kontakt
Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt am Main

T +49 69 212 31286

F +49 69 212 30703
info@museumangewandtekunst.de
www.museumangewandtekunst.de

Öffnungszeiten

Montag: geschlossen
Dienstag: 10:00 - 18:00 Uhr
Mittwoch: 10:00 - 20:00 Uhr

Donnerstag - Sonntag: 10:00 - 18:00 Uhr


Heute Abend in Frankfurt am Main: NACH DEM FEST von HANS OP DE BEECK

Sa 10.10.2015 - 20.00 Uhr bis 21.15 Uhr
Kammerspiele
Uraufführung 19. September 2015
1 Std. 15 Min., keine Pause

NACH DEM FEST 
HANS OP DE BEECK



MEIN LEBEN IST EIN FEST

Zur Erholung hat ihn seine Tochter für drei Wochen in eine Wellness-Klinik gebracht. Das Leben in weißen Badelatschen und Bademantel erträgt Bernhard mit ironischer Distanz, manchmal in wohliger Ergebenheit. Er ist ein alter Mann. Seine Laufbahn als Wissenschaftler liegt hinter ihm. Sie hat ihm fachliches Renommee und öffentliche Bekanntheit verschafft, aber – so gesteht er sich keine Erkenntnisse über den Sinn des Daseins.
Viel näher an den letzten Fragen sind seine Tochter Lauren und sein Sohn Anton. Die Zwillingsgeschwister haben sich in eigenen rätselhaften Existenzen eingerichtet. Lauren ist nach ihrer Scheidung und dem Abbruch ihrer Karriere zurück ins väterliche Haus gezogen. Ihre unbeschwerte Vergangenheit hat sie an ein virtuelles Alter Ego im Internet delegiert. Anton lebt mit seiner Frau Elise in einem fremden Land. Er ist an den Rollstuhl gefesselt und malt täglich am Fenster Aquarelle des Gartens, den er sich erträumt hat.
Was ist das Band, das diese Familie zusammenhält? Es sind nicht die EMails, die Vater und Sohn austauschen, nicht der Alltag, den Vater und Tochter unter einem Dach verbringen, und nicht die Webcams, durch die die Schwester das Leben des Bruders fernsieht.
Erst als Lauren den Vater auf der Heimfahrt aus der Kur zur Rede stellt, fällt Licht in die dunkle Familiengeschichte.

International bekannt wurde Hans Op de Beeck mit seinen begehbaren skulpturalen Installationen, die Räume von großer Magie darstellen, und seinen Gratwanderungen zwischen Film und Ausstellung. Bei seinem ersten Theaterstück »Die Leere nach dem Fest«, für das er auch die gesamte Ausstattung entwirft, führt er selbstRegie.

TICKETS

Freitag, 9. Oktober 2015

Fantasien zur Nacht (Video): The Courtship



The Courtship (2012)

ENJOY JAZZ 2015 - Heute Abend in Mannheim: Preisträgerkonzert 'Neuer Deutscher Jazzpreis' Filippa Gojo Quartett

Fr 09.10.2015
Preisträgerkonzert 'Neuer Deutscher Jazzpreis'
Filippa Gojo Quartett - 
Deutschland / Österreich


Foto: Manfred Rinderspacher

Klapsmühl' am Rathaus (IG Jazz), Mannheim
Einlass 19.30 Uhr / Beginn 20 Uhr
VVK 17€ normal / 14€ ermäßigt / 12€ IGjazz (jeweils zzgl. Gebühren!)
AK 19€ normal / 16€ ermäßigt / 12€ IGjazz
Diese Veranstaltung ist bestuhlt.
» Tickets online kaufen 

Filippa Gojo : voc
Sebastian Scobel : p
David Andres : kb
Lukas Meile : perc



Es ist mittlerweile eine schöne Tradition bei Enjoy Jazz den Gewinnern des Neuen Deutschen Jazzpreises Mannheim im Herbst ein zweites Mal in der Region eine Bühne für ihre Kunst zu bieten. Das Publikum erhält so die Gelegenheit, das Urteil vom Frühjahr anhand eines nun kompletten Konzertes zu überprüfen, denn im Finale des Neuen Deutschen Jazzpreises Mannheim ist die Auftrittsdauer bekanntlich auf eine halbe Stunde beschränkt. Genau diese halbe Stunde reichte allerdings am Abend des 14. März 2015 der gebürtigen Vorarlbergerin und längst in Köln lebenden Sängerin Filippa Gojo und ihrer Band, um das Publikum in der Alten Feuerwache zu erobern. Das klare Ergebnis: Hauptpreis des Abends an die Band, Solistenpreis an die Sängerin. Der Juror Kenny Garrett bekannte noch auf der Bühne, dass Gojos Stimme ihn berührt habe. Das Debütalbum „Nahaufnahme“ des Filippa Gojo Quartetts zeigt aber auch, dass die Band musikalisch sehr überlegt und konzentriert daran arbeitet, die musikalische wie textliche Intuition ihrer Sängerin in einen prägnanten Gruppensound zu betten. 


THE TIGER LILLIES: Psycho


Donnerstag, 8. Oktober 2015

ENJOY JAZZ 2015 - Heute Abend in Heidelberg: Troyka (Großbritannien)

Do 08.10.2015
Foto: Tom Barnese

Troyka
Großbritannien

Karlstorbahnhof, Heidelberg
Beginn 20 Uhr / Einlass 19 Uhr
VVK 18 € zzgl. Geb. /
AK 22 €
» Tickets online kaufen 


Christopher Montague : g
Christopher (Kit) Downes : k
Johsua Blackmore : dr

Und noch eine dieser spannenden experimentellen Bands aus dem Vereinigten Königreich, bei deren noch recht jungen, aber viel beschäftigten Mitgliedern man gerne mal einen Blick auf die Schallplattensammlungen werfen würde! Sofern es noch welche gibt. Troyka selbst nennen Tim Berne, Aphex Twin, Deerhoof und Flying Lotus als Einflüsse und charakterisieren ihre Musik lustvoll als „polyrhythmic post-dance, haunting trip-hop and atmospheric post-rock“. Ältere Hörer würden vielleicht noch Gentle Giant, Soft Machine, Yes oder auch John Zorn herbei assoziieren. Ist also eine ziemliche Wucht, diese wilde, verspielte Mischung aus Melodik, Vamps, Riffs, Cleverness, Aus-dem-Stand-Rhythmuswechseln, Filmmusik-Assoziationen, Klangfarbenreichtum und tongue-in-cheek-Checkertum, die darüber hinwegtäuscht, dass wir es hier im Grunde mit einem Hammond-Gitarre-Schlagzeug-Trio zu tun haben. „Ornithophobia“ lautet der Titel des dritten bzw. – denkt man das großformatige „Troykestra“ (2013) hinzu – des vierten Albums des Trios, das von Petter Eldh (Marius Neset, Django Bates, Schneeweiß & Rosenrot) in Berlin kongenial produziert wurde. „Vogelangst“ – ein Schelm, wer dabei nicht an Hitchcocks „Die Vögel“ und Charlie Parkers „Ornithology“ denkt. Innovativer, mit allen Wassern gewaschener Brit-Jazz!

Wie war's bei PAOLO FRESU und DANIELE DI BONAVENTURA in Mannheim?

(c) Stefan Vieregg

(c) Stefan Vieregg

Am Dienstagabend, dem 06.10.2015, traten Paolo Fresu und Daniele di Bonaventura im Rahmen von Enjoy Jazz 2015 in der Alten Feuerwache in Mannheim auf. Ganz sich ihren eigenen Ressourcen überlassend erforschten sie eine breite Palette von musikalischen Traditionen zwischen Argentinien, Italien und Deutschland. Selbst ein Thema aus Puccinis La Bohème, liturgische Musik, Stücke des legendären chilenischen Barden Victor Jara and des uruguayischen Liedermachers Jaime Roos, Musik des neapolitanischen Komponisten Ernesto de Curtis, “O que sera” des Brasilianers Chico Buarque, sardische Volksmusik und vieles mehr werden zitiert und angespielt.

Daniele Di Bonaventura hat viel Zeit darauf verwandt, Jazz und lateinamerikanische Traditionen zusammenzubringen, und Paolo Fresu bringt seine europäisch-sardisch-italienischen Traditionen mit und formierte sie zu einer exponierten Stellung innerhalb der lyrischen Stimmen des zeitgenössischen Improvisierens.

Mit seiner Trompete und seinem Flügelhorn spielt Fresu Zeitgenössisches, zitiert Miles Davis, kommt mit Pastoralem und Klassischem. Sein nachdenkliches Flügelhorn, die romantische oder lebendige Trompete verbreitet eine Magie und Anziehungskraft, die ihresgleichen sucht. Und er bewegt sich wie ein Taucher im Mittelmeer ohne Hilfsmittel mindestens zwei Minuten unter Wasser ... mit einem nicht enden wollenden Ton entlockt er seiner Lunge Reserven enormen Ausmaßes. Typisch auch seine angestrengte Embryohaltung, worin er wirkt, wie in wenigen Sekunden nach vorne oder hinten abrollend. Mit Sordine und elektronischem Hallverstärker schafft er mit dem grandiosen Bandoneonspiel von Daniele di Bonaventura eine raumfüllende Akustik, die aus Dialogelementen von Instrumenten und Hall besteht, so wie unter anderen Pierre Boulez ganze Stücke komponiert hat.

Der geniale Bandoneonspieler Daniele di Bonaventura eröffnet uns ungewohnte Weiten des Erlebens, vom argentinischen Tangocafé und dieser unvergleichlichen melancholisch-lebendigen Seelenstimmung, bis zum europäischen Narrativ der Südeuropäer. Saluzzi, Volksfest, Feierlaune der Italiener - alles ist in jedem Atemzug seines Spiels zu spüren und dennoch wischt alles nur vorüber wie eine kurze Impression, um einer anderen Platz zu machen.

Die Beziehung zwischen den Musikern und Instrumenten wechselt zwischen den Attributen Nähe und Fern, Laut und Leise, Dominanz und Begleitung, Melancholie und Lebensfreude, Tänze und Meditation, Geselligkeit und Einsamkeit.
(c) Stefan Vieregg
(c) Stefan Vieregg

Ein großartiger Abend mit zwei sensiblen und großartigen Musikern vor einem vollem Saal. Die beiden letzten beeindruckenden Alben waren MISTICI MEDITERRANEO und IN MAGGIORE.





Video: Burkina, Princess Yennenga


Burkina, Princess Yennenga

Tahar Ben Jellouns neuer Roman "Der Einschnitt" erscheint



In der Tradition von Simone de Beauvoirs "Zeremonie des Abschieds" oder Joan Didions "Das Jahr magischen Denkens" ist Tahar Ben Jellouns neuer Roman "Der Einschnitt" eines der seltenen Bücher, das auch die kleinen Katastrophen der Krankheit nicht verschweigt: die Nostalgie, das Ende der Liebe, den allmählichen Verfall. Eine wunderschöne Lektion in Sachen Leben.

Dieses Buch ist eine Provokation, und doch handelt es von etwas erschreckend Alltäglichem. Als bei Tahar Ben Jelloun Prostatakrebs diagnostiziert wurde, beschloss er, darüber zu schreiben. Ob ihm bewusst war, dass er damit an eines der letzten Tabus rührte? Anders als bei den "weiblichen" Krebsarten, die schon lange autobiografisch-literarisch verarbeitet werden, gab es noch keinen Schriftsteller von Rang, der über seine persönliche "Entmännlichung" berichtet hätte. Die Angst vor der Bloßstellung war groß genug, dass auch Ben Jelloun sich zunächst des alten Kniffs bediente, die Geschichte eines "Freundes" zu erzählen. Nur so schaffte er es, die Ängste und Schrecken, die mit diesem Krebs und seiner Behandlung verbunden sind, mit der nötigen Distanz zu schildern.

Schonungslos und dabei doch lyrisch, intim und zugleich überpersonell, berichtet Ben Jelloun von Demütigungen, Entscheidungen und Abschieden. Und dabei ist ihm noch etwas ganz anderes gelungen – nämlich eine Eloge an das Leben und die Liebe.

Der Roman erscheint am 09. November 2015 beim Berlin Verlag.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

PAPIERTHEATER KITZINGEN: „AttaBoy und die Entführung“

DAS PAPIERTHEATER KITZINGEN LÄDT EIN:


„AttaBoy und die Entführung“

Geschrieben und für das Papiertheater gestaltet
von Gabriele Brunsch

Ein modernes Märchen, lustig, spannend und besinnlich.
Es erzählt von der Macht der Liebe und der Musik.


Für Menschen ab 12 Jahren.



Termine:

Samstag, 10. Oktober, 17 Uhr
Sonntag, 11. Oktober, 17 Uhr
Samstag, 17. Oktober, 17 Uhr
Sonntag, 18. Oktober, 17 Uhr


Bitte reservieren Sie über die Homepage


oder telefonisch unter 09332-8692.


Ich freue mich auf Ihren Besuch
Gabriele Brunsch

6. Fotofestival Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg: Portfolio Review für Studenten, Künstler und Fotografen

Adam Broomberg und Oliver Chanarin (1)


Herzliche Einladung zur Favoritenausstellung des Portfolio Reviews im Rahmen des 6. Fotofestivals Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg

Neue Realitäten in der dokumentarischen Fotografie

Das 6. Fotofestival Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg veranstaltete am Eröffnungswochenende ein Portfolio Review zum Thema Neue Realitäten in der dokumentarischen Fotografie.

Es richtete sich insbesondere an Studierende der Fotografie, Kunst und Gestaltung sowie an Künstler und Fotografen. Die Veranstaltung bot den Teilnehmern die Möglichkeit zu intensiven Gesprächen mit beteiligten Künstlern des Fotofestivals, namhaften internationalen Kuratoren, Kunstkritikern und Festivalmachern.

Die Reviewer haben sich für drei Favoriten entschieden, deren Arbeiten ab dem 16. Oktober 2015 im Heidelberger FORUM für KUNST zu sehen sind.

Neue Realitäten in der dokumentarischen Fotografie
16. Oktober 2015; 20.00 Uhr
Heidelberger FORUM für KUNST
Heiliggeiststr. 21
69117 Heidelberg

Autsch, die Flagge!

Foto: STOLNIK
Manchmal ist es schon schwierig, wenn Patriotismus auf Kleinlichkeit stößt oder die Geschmäcker einfach nicht abgestimmt sind. Die arme Miss Russland Sofia Nikitschuk (21) hat jetzt staatsanwaltliche Verfolgung wegen Anzeige eines Bürgers am Hals, weil das Magazin STOLNIK sie am Jahrestag des 70. Jubiläums des russischen Siegs über den deutschen Faschismus nackt in eine Flagge hüllte. Pech gehabt, leider keine nationalistisch-patriotisch-russische Erotik, sondern Stoff für 1 Jahr Gefängnis. So kann man seine Schönen auch vergraulen. 

Dienstag, 6. Oktober 2015

ENJOY JAZZ 2015 // Heute Abend in der Mannheimer Feuerwache: Paolo Fresu / Daniele di Bonaventura

Di 06.10.2015
Paolo Fresu / Daniele di Bonaventura
Italien

Alte Feuerwache, Mannheim
Einlass 19 Uhr / Beginn 20 Uhr
VVK 25 € zzgl. Geb. /
AK 30 €

Paolo Fresu : tp
Daniele di Bonaventura : band

Ein Abend der leisen und auch der ganz leisen Klänge! 

Der sardische Trompeter Paolo Fresu, immer mal wieder mit erstaunlichen Projekten bei Enjoy Jazz zu Gast, ist ein großer Freund der intensiven Zwiesprache, wie sie nur die kleine Form ermöglicht. Wir erinnern nur an die unvergesslichen Festivalabende mit Gianmaria Testa, Ralph Towner oder das Trio mit Omar Sosa und Trilok Gurtu. Fresu und di Bonaventura lernten sich über die gemeinsame Arbeit mit dem korsischen Gesangsensemble A Filetta für das Album „Mistico Mediterraneo“ kennen und intensivierten ihre Zusammenarbeit als ungewöhnlich besetztes Duo aus einer gespürten Wesensverwandtschaft heraus. Davon erzählt auch das im Frühjahr erschiene Album „In maggiore“, das Eigenkompositionen mit höchst originellem Fremdmaterial zu einem bemerkenswerten Wurf kombiniert. Etwas Puccini, etwas Neapolitanisches, ein Kirchenlied, Fresu klingt mal nach Miles Davis, mal nach Nino Rota und lässt sich vom Südamerika-Kenner di Bonaventura über den Atlantik locken, wo Kompositionen von Victor Jara, Chico Buarque und Jamie Roos warten. 

Ein wunderbares Programm – und ein schöne Nuance im kleinen Trompetenschwerpunkt des diesjährigen Programms.




THE TIGER LILLIES in FRANZ BIBERKOPF, Schauspiel Frankfurt am Main



»Die Geschichte vom Franz Biberkopf mit The Tiger Lillies«
Regie: Stephanie Mohr
Live-Musik: The Tiger Lillies
Komposition: Martyn Jacques
Bühne: Miriam Busch
Kostüme: Nini von Selzam
Dramaturgie: Michael Billenkamp
Besetzung: 
Sascha Nathan (Franz Biberkopf / Hiob)
Till Weinheimer (Sprecher (Der Tod))
Felix Rech (Reinhold / Stimme / Chor)
Paula Hans (Mieze / Junge / Auto (Fiat) / Chor)
Josefin Platt (Eve / Frau / Chor)
Till Firit (Meck / Karl / Chor)
Christoph Pütthoff (Pums / Richter / Wirt / Chor)
Thorsten Danner (Lüders / Herbert / Max / Hoppegartener / Chor)
Alice von Lindenau (Lina / Cilly / Toni / Auto (Opel) / Chor)
Trailer: Varvani GmbH
Premiere: 17.09.2015

Montag, 5. Oktober 2015

ENJOY JAZZ 2015 // Heute Abend in Ludwigshafen: SWR Jazzpreis 2015 Georg Graewe

Mo 05.10.2015
SWR Jazzpreis 2015 
Georg Graewe
Deutschland, Niederlande, USA

dasHaus, Ludwigshafen
Beginn 20 Uhr / Einlass 19 Uhr
VVK 17 € zzgl. Geb. /
AK 20 €
bestuhlt

Georg Graewe: p
Ernst Reijseger: vc
Gerry Hemingway: dr

Seit 2012 findet das Preisträgerkonzert des renommierten und mit 15.000 € dotierten Jazzpreises des SWR und des Landes Rheinland-Pfalz, der seit 1981 vergeben wird, im Rahmen von Enjoy Jazz im Kulturzentrum dasHaus statt. 2015 fiel die Wahl der Jury auf den Komponisten und Pianisten Georg Graewe, der schon mehrmals – zum ersten Mal vor 30 Jahren – schon einmal für den Preis nominiert war. Was allein schon für die künstlerische Bedeutung des Ausgezeichneten spricht. Georg Graewe, Jahrgang 1956, steht für eine individuelle musikalische Sprache und Ästhetik im experimentellen Jazz, die auf der Auseinandersetzung mit der europäischen Musiktradition basiert und von einem „Willen zur Klarheit“ zeugt. Von der „Ausformung einer ebenso freien wie konzisen Klangund Formsprache“ spricht die Jury des SWR Jazz Preises in ihrer Begründung. Graewe, der in den frühen 1970er Jahren als Rock-Gitarrist begann, wurde 1981 einem größeren Publikum bekannt, als er mit Theo Jörgensmann das Grubenklangorchester als Experimentierfeld nahe der zeitgenössischen Avantgarde für Projekte wie „Bergmannsleben“ (1982) oder „Hanns Eisler“ (1984) gründete. Graewe komponierte Opern, Kammermusiken und Orchesterstücke und spielt seit 1989 immer wieder „Sonic Fiction“ (Albumtitel) in dem frei improvisierenden Trio mit Ernst Reijseger und Gerry Hemingway.

Der Tag der Offenen Tür im Frankfurter Opernhaus war wieder gut besucht

Foto: Barbara Aumüller
Am 04.10.15 fand im Frankfurter Opernhauses im Rahmen des Frankfurter Bürgerfestes „25 Jahre Deutsche Einheit“ bei freiem Eintritt ein Tag der offenen Tür für die gesamte Familie statt. Es wurden 3.500 Besucher gezählt.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vieler Abteilungen der Oper Frankfurt und des Bühnenservices der Städtischen Bühnen luden das Publikum zu einer besonderen Entdeckungsreise ein. Auf und hinter den Bühnen, in den Foyers und Werkstätten gab es wieder ein buntes Programm zu erleben. Zudem hatte auch die Theaterkasse für die kurzentschlossenen Besucher geöffnet, die um 19.30 Uhr Korngolds Die tote Stadt im Opernhaus besuchten.
Foto: Barbara Aumüller

Beim Blick hinter die Kulissen bestand die Möglichkeit, während mehrerer Führungen über die Opernbühne und im Rahmen von spannenden Technikshows die Aufgaben der Bühnenarbeiter kennenzulernen und die Dekorationswerkstätten zu besuchen. Neben einer Ausstellung mit Konstruktionszeichnungen und Bühnenbildmodellen bot die Kostümabteilung eine Präsentation mit besonders aufwändigen Arbeiten sowie einen Kostümverkauf an. Die Maskenbildner zeigten eine Auswahl ihrer Fertigungstechniken. Kinderaktionen von Plastikern, Dekorateuren und Theatermalern sowie lustiges Verkleiden mit Bühnenkostümen rundeten das Programm ab. Für diejenigen, die es gemächlicher angehen lassen wollten, lockte ein Verkaufsstand mit antiquarischen Noten oder der Tonstudio-Zauber.

Foto: Barbara Aumüller
Doch es konnte noch eine Menge mehr erlebt werden: Der Opern- sowie der Kinderchor demonstrierten im Wolkenfoyer ihr Können, dazwischen dürfen sich auch die Besucher im Chorgesang üben. Zudem standen Veranstaltungen aus dem großen Angebot für Kinder und Jugendliche unter dem Motto Jetzt! Oper für Dich auf dem Programm, durch das der Nachwuchs in die Welt der klassischen Musik eingeführt werden sollte: Psst, psst! Habt ihr schon gehört…? fragte die beliebte Reihe Aramsamsam, daneben fanden Workshops und eine Puppen-Ouvertüre zu Hänsel und Gretel statt. Weitere Höhepunkte versprachen Opernkaraoke, Speeddating und das Opernquiz mit dem Frankfurter Opernstudio, bei dem es eine Menge wertvoller Preise zu gewinnen gab.

Wie war's in DIE GESCHICHTE VOM FRANZ BIBERKOPF mit den TIGER LILLIES in Frankfurt?

Franz Biberkopf und Reinhold.
Im Hintergrund Martyn Jacques von THE TIGER LILLIES
Foto: Birgit Hupfeld

Die Geschichte vom Franz Biberkopf, zurzeit im Schauspiel Frankfurt a.M. unter der Regie von Stefanie Mohr und mit der Komposition und Lyrics von Martyn Jacques (THE TIGER LILLIES) zu sehen, ist zum ersten Mal auf der Bühne. Stellvertretend für den großen Roman und einzigen Welterfolg von Alfred Döblin: BERLIN ALEXANDERPLATZ. Die Geschichte vom Franz Biberkopf. Dieser umfangreiche Roman erschien 1929 im S. Fischer Verlag und ist vor allem wegen seiner Großstadtthematik ein Vertreter des Expressionismus. 

Döblin hat mit einer aufwändigen Zitiertechnik aus Zeitungen, Zeitschriften, Welttliteratur, Bibel, Kalauer und Umgangssprache ein Werk montiert, das eine breite Bezugsbasis hat. Es rein expressionistisch zu nennen, wäre zu wenig, denn wir finden naturalistische Milieustudien, wie bei Arno Holz, Gerhardt Hauptmann, Sozialkritisches à la Brecht, Revue und biblische Metaphernsprache und Allegorik nebeneinander.

Eine ganz eigene und sehr bereichernde Note erhält das Stück durch das Mitspiel der TIGER LILLIES. Dieses seit über 20 Jahren erfolgreiche britische Trio besteht aus dem Singer, Songwriter und Musiker Martyn Jacques (Akkordeon, Klavier, Ukulele), Adrian Stout (Bass, Singende Säge, Theremin, Hintergrundgesang) und Mike Pickering (Schlagzeug, Perkussion, Hintergrundgesang). Sie alle sind meist als Clowns geschminkt und verkleidet, Jacques bedient sich des verfremdenden Falsettgesangs, die anderen begleiten grotesk-melancholisch. Zusammen entsteht der schräg-makabre, tragisch-komödiantische Stil der Band. The Tiger Lillies verbinden dabei Sarkasmus, britisch schwarzen Humor, mittelalterliche Marktauftritte mit der Tradition von Brecht/Weill und Zirkus, Vaudeville (französische Theater- und Liedgattung, nach 1850 in den USA mit Revue, Tanz und Akrobatik ins amerikanische Vaudeville übergehend) und Kabarett der 20er-Jahre in der Weimarer Republik. 

Gerade weil Biberkopf wie Hiob vielfältigen Leiden und Prüfungen unterworfen wird, hat Biberkopf (prima transportiert von Sascha Nathan) etwas von einem Heiligen, obwohl er dem kriminellen Milieu näher ist als allem anderen. Hauptpersonen sind Kriminelle, Abweichende, Outlaws. 

THE TIGER LILLIES
Foto: Birgit Hupfeld
THE TIGER LILLIES, von Martyn Jacques mit typischer Kunst-Alt-Stimme gesungen: "Franz, Franz is a good man now // He's stopped the booze, holy cow // He's out of prison, his girlfriend's ribs // He broke them with an eggwhisk (...) He who killed her is living, // Blossoming, drinking and guzzling".

Seine scheiternden Liebesgeschichten, eine davon Ursache seiner 4-jährigen Haft, bewegen ihn und läutern ihn auch. Der große und kräftige Liebhaber geht unsanft, aber liebevoll mit seinen Freundinnen um. Seine frühere Frau, mit der er Kinder hatte, erlitt eine massive Körperverletzung, von der man Biberkopf nachsagt, sie hätte seine Frau am Ende getötet. Er stellt alles als Unfall dar. Nach der Haft tritt er in das Milieu Berlins ein, von Hiob begleitet: "Franz Biberkopf, wie stehst du jetzt da? Kinder verloren, vom Gericht verurteilt ..." Er verkauft Krawatten auf der Straße, ist ein Propagandist, während ein Bekannter beim Raubüberfall bleibt. Und Biberkopf ist guter Dinge: "Das Wetter ist schön, die Welt ist schön, das Leben ist schön ... Trinken wir noch eine Molle!" So tönt er an der ewig langen Theke Berlins (Bühne Miriam Busch) - im Hintergrund das große Fleischermesser und Tierkadaver aus Neonröhren zu sehen. Aber es ist nur schöner Schein, denn unerbittlich wie es ist, das Leben, ist es eher mit einem Schlachthof zu vergleichen. "... Ein langer Schnitt in den Hals...", wirft der Tod ein. 

Im Suff kommt Franz zur Erkenntnis: " Sind doch alles Schufte, der Mensch ist nur ein Dreck ..." Mit Anstand kommt man nicht zu Geld, schließt er daraus. Er lernt Reinhold (sehr überzeugend Felix Rech) in der Kneipe kennen, der ihm eines seiner Mädchen abtritt, weil er es überhat. Der (auch im Roman) hypersexuelle Ganove mit schwarzen Augenrändern wechselt seine Sexpartnerinnen alle paar Wochen. "Kriegse nicht los, kannse nich abhängen." So kommt Biberkopf an Cilly (Milieuopfer Alice von Lindenau), die ihm die Stiefel von Reinhold bringt und weint über den Rausschmiss. Franz nimmt sie auf und lobt sie bei Reinhold: "Nettes Mädel, hält mir die Bude in Ordnung." Weil die Behandlung der Frauen durch Reinhold ausgerechnet Biberkopf nicht gefällt, er der eigentlich auch grob mit ihnen umgeht - hier findet die erste Läuterung statt -, stellt Reinhold zur Rede: "Weiber sind auch Menschen!", während die Tiger Lillies dazu im Song FRESH FLESH singen: "Women are people too, Reinhold // They are not just to be sold // Pretty little Cilly has a heart of gold // She's not a piece of meat, Reinhold!" 

Biberkopf schließt sich der Clique an, hilft ihnen bei einer Aktion und erkennt zu spät, dass er in eine Straftat hineingezogen wird. Spannung kommt auf durch das personifizierte Nebeneinander von zwei Autos, Opel und VW/Fiat (Paula Hans, Alice von Lindenau), die das Geschehen dokumentieren. Biberkopf begehrt auf, will sich distanzieren, Reinhold hängt ihm die Zurechtweisung wegen Cilly an und paradoxerweise das "Wegnehmen" der Frauen. Er wirft Biberkopf aus dem fahrenden Auto, das zweite fährt über ihn und verletzt seinen Arm schwer, er muss amputiert werden. 

THE TIGER LILLIES spöttelnd zur Szene Biberkopf im Krankenbett, den rechten Arm amputiert - später Franz verbittert im Alltag ganz laut zu hören: "Jetzt ist es aus mit dem alten Franz Biberkopf. Geld muss her!" -, zum Ende des ersten Aktes: "Honest men working hard // Working hard yard by yard // Getting used, getting screwed // System built to you abuse // Biberkopf, Biberkopf". Und das ebenso spöttische KING OF BERLIN: "You could have been the King of Berlin // You could have been the king, Franz, who always wins // (...) But you don't know the moves to make // That's why your heart never breaks // (...) You'll never be the King of Berlin // Ha-ha". Cilly ist weg nach der Entlassung aus dem Krankenhaus. 

Vorne: Franz Biberkopf und Mieze
Foto: Birgit Hupfeld
Mieze und Reinhold im Grünen
Foto: Birgit Hupfeld
Biberkopf gefangen in seiner Existenz hat keine Chance, aber er versucht es. Erneut mit den Kriminellen um Reinhold. Mieze / Sonja wird zum weiteren Beschleuniger des Schicksals, ein ehrliches Mädchen, das mit ihm zusammenleben will. "I'm in love with the moon // The rivers flowing under sea // The girl I love // Wants to be with me." Paula Hans spielt das schwache Mädchen, dennoch aufgeweckt berlinerisch, mag Reinhold nicht, lässt sich aber einfangen zu einer Tour ins Grüne und muss sterben, weil sie sich nicht hingibt. "Reinhold he is Satan // Reinhold he is bad // Reinhold is the devil himself // And he's mad." 

Der Fahrer und Komplize verrät den Mord durch Reinhold  beim Richter und gesteht die eigene Mithilfe beim Verbuddeln der Leiche. Greifbar bleibt nur der Komplize, Reinhold weniger. Schließlich werden Reinhold und Biberkopf verdächtigt, Franz muss jedoch in die Psychiatrie, wird mit Elektroschocks behandelt, während im Hintergrund das Schlachterbeil als Zeichen der Aufopferung des Unschuldigen leuchtet. "So every day and every hour // I wait for the axe to drop // And it chops // The axe does chop // Chop // tick tock, tick tock." 

Der Tod und Martyn Jacques von THE TIGER LILLIES
Foto: Birgit Hupfeld
Der Tod stellt ihn erneut zur Rede, er, der Biberkopf seit seiner Entlassung begleitete, ihn an das Schicksal des biblischen Hiob erinnert. Er hat ihn durchschaut, seine Beweggründe, dennoch hilft er ihm nach der Amputation auch hier: „Es ist Zeit für mich, zu erscheinen bei dir, weil ja schon aus dem Fenster die Samen fliegen und du deine Laken ausschüttelst, als wenn du dich nicht mehr hinlegst.“ Biberkopf sieht seine Schuld ein. Und wie im Roman kehrt Biberkopf geläutert und auferstehend als Franz Karl ins Leben nach Berlin zurück, während der andere schlechte Teil stirbt. 

Die Zuversicht des Romans, Biberkopf in einer anständigen Lebenssituation, bleibt im Theaterstück offen. Vielmehr scheint eine Wiederholung durch: Die Franz Biberkopfe im wiederkehrenden Lebenskampf, Ausgang ungewiss: "Es geht in die Freiheit, die Freiheit hinein, die alte Welt muß stürzen, wach auf, die Morgenluft. Und Schritt gefaßt und rechts und links und rechts und links, marschieren, marschieren, wir ziehen in den Krieg, es ziehen mit uns hundert Spielleute mit, sie trommeln und pfeifen, widebumm widebumm, dem einen gehts gerade, dem einen gehts krumm, der eine bleibt stehen, der andere fällt um, der eine rennt weiter, der andere liegt stumm, widebumm widebumm." Die TIGER LILLIES kommentieren mit ONWARD CHRISTIAN SOLDIERS NOW. 

Ein besonderes Erlebnis auf der Schauspiel-Bühne, Döblins Berlin der Weimarer Republik mit der allegorischen Figur Franz Biberkopf auf dem Alexanderplatz erstmals als Theaterstück zu erleben und die bissig-schrägen TIGER LILLIES in brechtscher Manier ihren tiefsinnigen Senf dazu geben zu hören. Sehr gelungen und unbedingt weiterzuempfehlen.

Sonntag, 4. Oktober 2015

Steigende Akzeptanz trotz schwindender Versorgungsressourcen bei der Flüchtlingsaufnahme


Die Zustrombewegung der Flüchtlinge ist nahezu unverändert. Was muss man mitdenken, was beachten? Die Befragten unten zeigen eine höhere Akzeptanz und sind offensichtlich bereit, mehr zu geben.

Neu bei IG Bürger denken mit: Update 4


Grafik: obs/ZDF/ZDF/Forschungsgruppe Wahlen


ZDF-Politbarometer August 2015 

Mehrheit: Deutschland kann die vielen Flüchtlinge verkraften

Mit 60 Prozent sind etwas mehr Befragte als im Juli (Juli II: 54 Prozent) der Meinung, Deutschland könne die große Zahl an Flüchtlingen, die zu uns kommen, verkraften. 37 Prozent sehen dies nicht so (Juli II: 41 Prozent - Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht").

Flüchtlinge, die aus Kriegsgebieten kommen, haben bessere Chancen auf ein Bleiberecht in Deutschland. Fast drei Viertel (74 Prozent) und Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen sind dafür, dass in Abhängigkeit von ihrer Chance auf Bleiberecht Unterschiede gemacht werden sollen bei der Unterbringung der Flüchtlinge und der Abwicklung der Asylverfahren. Dagegen sprechen sich 23 Prozent für eine Gleichbehandlung aller Flüchtlinge aus. Auch der Vorschlag, Flüchtlingen und Asylbewerbern weniger Geld- und dafür mehr Sachleistungen zu geben, stößt mehrheitlich auf Zustimmung (69 Prozent), 26 Prozent lehnen das ab. Dabei geht aber nur gut ein Drittel (35 Prozent) davon aus, dass eine Verlagerung hin zu mehr Sachleistungen die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge reduzieren würde, 61 Prozent erwarten dies nicht.

Deutschland ist Einwanderungsland

Eine große Mehrheit der Befragten (86 Prozent) bezeichnet Deutschland als Einwanderungsland, nur 12 Prozent teilen diese Einschätzung nicht. Ebenso klar fällt das Votum für ein Einwanderungsgesetz aus: 77 Prozent, und damit noch deutlich mehr als vor vier Monaten (April: 59 Prozent), sind der Meinung, dass zusätzliche Regelungen nötig sind, die den Zuzug von Arbeitskräften aus Nicht-EU-Ländern steuern, 18 Prozent (April: 27 Prozent) glauben das nicht.

Foto: Stadt Linz (Austria)

THW Lindenberg (Bayern) bereitet eine Sporthalle für die Aufnahme von 
Flüchtlingen vor.                                                         Foto: THW Lindenberg







Good Sounds: " RAYLENE " - A Song by Linden Hudson

" RAYLENE " - 
A Song by Linden Hudson

Video: Golden Ages - Chinese Sun



Golden Ages - Chinese Sun

Samstag, 26. September 2015

Fantasien zur Nacht (Video): CHATEAU



Making-Of "Chateau" from Kollektivmaschine

Fantasien zur Nacht (Video): Control Top


Control Top 
Fluct performing at the opening of the Andy Warhol 13 Most Wanted Exhibition
The Queens Museum, Queens, NY
April 27, 2014


Letzte Chance in Frankfurt am Main: DOUG AITKEN

DOUG AITKEN
9. JULI – 27. SEPTEMBER 2015


SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT
RÖMERBERG
60311 FRANKFURT


Zivilisation macht Hoffnung – Zivilisation macht Angst. Diese Gefühle sind in den einzigartigen Kunstwerken des US-Amerikaners Doug Aitken spürbar. Seine spektakulären Film- und Soundarbeiten nehmen die Besucher mit auf eine synästhetische Reise um die Welt und zu sich selbst – in einem unwiderstehlichen Sog aus ausdrucksstarken Bildern und rhythmisierten Landschaften. Mit raumfüllenden Filminstallationen und korrelierenden Skulpturen sowie einer ortsspezifischen Soundinstallation wird die Ausstellung das vielfältige Werk des international bekannten Künstlers auf der kompletten Ausstellungsfläche der SCHIRN – und darüber hinaus – im Überblick vorstellen. Aitkens kaleidoskopisches Universum dreht sich um die existenziellen Fragen des Lebens, liefert jedoch keine einfachen Antworten. Stattdessen bringt der Künstler eine fast naive Faszination für das Menschsein und ein gemeinschaftliches Wesen und Zusammenwirken zum Ausdruck. Folgerichtig haben die jüngsten Projekte des in Los Angeles beheimateten Künstlers die Form des Ausstellens neu formuliert und weltweite Aufmerksamkeit erlangt, etwa durch die Illuminierung der Außenfassaden von Museen, wie auf der National Mall in Washington D.C., oder durch ein aufwendig inszeniertes Happening verschiedener Künstler auf einer mehrwöchigen „Station to Station“-Zugreise von New York nach San Francisco.

Kurator: Matthias Ulrich (SCHIRN)






PRESSESTIMMEN
„Spektakuläre Video- und Soundarbeiten.“
ARD, Mittagsmagazin, Andreas Krieger, 2. Juli 2015

„Magisch. Mystisch, Faszinierend. Hammer-Schau“
BILD Frankfurt, Melanie Besecke, 9. Juli 2015

„(…) Die Ausstellung gehört zu den beeindruckendsten dieser Saison.“
Deutschlandfunk, Christian Gampert, 11. Juli 2015

Schauspiel Frankfurt: DIE GESCHICHTE VOM FRANZ BIBERKOPF // Bühnenfassung nach ALFRED DÖBLIN

(c) Birgit Hupfeld
DIE GESCHICHTE VOM 
FRANZ BIBERKOPF
ALFRED DÖBLIN

MIT THE TIGER LILLIES (*****)


KEINER WILL MIR HELFEN, NICHT GOTT, NICHT SATAN, KEIN ENGEL, KEIN MENSCH.

Alfred Döblins »Berlin Alexanderplatz« zählt neben James Joyces »Ulysses« und »Manhattan Transfer« von John Dos Passos zu den bedeutendsten Großstadtromanen der Weltliteratur. Weitgehend unbekannt aber ist, dass Döblin sein Meisterwerk unter dem Titel »Die Geschichte vom Franz Biberkopf« für das Radio selbst bearbeitete. Es ist die Geschichte des geläuterten Ex-Häftlings Franz Biberkopf, der sich fest vorgenommen hat, sein Geld nur noch mit ehrlicher Arbeit zu verdienen, um am Ende verlassen und gedemütigt doch wieder auf die schiefe Bahn zu geraten. Deutlicher noch als im Roman stilisiert Alfred Döblin darin den Weg seines Helden zur Prüfung Hiobs als den Kampf des Individuums gegen den übermächtigen Moloch Großstadt, das sich, verführt und verraten, am Ende gebrochen seinem ungleichen Gegner beugen muss.

Döblins teils düsteres, oft komödiantisches, immer aber rührendes Großstadtpanorama ist wie geschaffen für den rabenschwarzen Humor und die Melancholie der englischen Band »The Tiger Lillies«. Sie gelten als die »Urväter des Brechtschen Punk Cabaret«, kombinieren Zirzensisches mit ihrem britischen Humor und schaffen damit ihren eigenen unverwechselbaren Sound. Mit Regisseurin Stephanie Mohr verbindet sie eine längere künstlerische Zusammenarbeit, so haben sie 2011 gemeinsam in Wien eine legendäre Version des »Woyzeck« erarbeitet.

Regie
Stephanie Mohr
Live-Musik
The Tiger Lillies
Komposition
Martyn Jacques
Bühne
Miriam Busch
Kostüme
Nini von Selzam
Dramaturgie
Michael Billenkamp
Besetzung
Sascha Nathan (Franz Biberkopf / Hiob)
Till Weinheimer (Sprecher (Der Tod))
Felix Rech (Reinhold / Stimme / Chor)
Paula Hans (Mieze / Junge / Auto (Fiat) / Chor)
Josefin Platt (Eve / Frau / Chor)
Till Firit (Meck / Karl / Chor)
Christoph Pütthoff (Pums / Richter / Wirt / Chor)
Thorsten Danner (Lüders / Herbert / Max / Hoppegartener / Chor)

Alice von Lindenau (Lina / Cilly / Toni / Auto (Opel) / Chor)

Mittwoch, 23. September 2015

Heute Abend im Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main: Alltag Migration. Soziales Design für Ankunft und Übergang

More Than Shelters, Za'atari, Jordanien                              (c) Daniel Kerber


Blickwechsel - Zukunft gestalten
Alltag Migration. Soziales Design für Ankunft und Übergang

23. September 2015, 19 Uhr

Auch wenn es Migration schon immer in der Geschichte der Menschheit gegeben hat, so ist sie ein zentrales Kennzeichen moderner Gesellschaften und stellt diese vor neue Herausforderungen. Für Millionen von Menschen bedeutet Migration, alltäglich mit diffizilen Wohn- und Lebensbedingungen konfrontiert zu sein.

Neugewachsene Städte wie das Flüchtlingslager Za’atari inmitten der jordanischen Wüste mit rund 85.000 Einwohnern machen deutlich, was es heißt, nach einer meist dramatischen Odyssee an einem sogenannten „place of arrival and transition“ gestrandet zu sein – einem Ort, der nicht mehr als ein Provisorium sein darf und an dem man kaum mehr als Abwarten kann.

Und dennoch ist der Aufenthalt hier meist nicht von kurzer Dauer, oftmals dehnt er sich auf Jahre bis Jahrzehnte aus. Was benötigen Menschen an einem solchen Ort, um sich besser zurechtzufinden, was, damit so etwas wie Heimatgefühl entstehen kann und die Hoffnung nicht verloren geht?

Im Podiumsgespräch wird der Sozialunternehmer Daniel Kerber sein Projekt MORE THAN SHELTERS vorstellen, das innovative Architektur und Designkonzepte für humanitäre Zwecke miteinander verbindet.

Ziel des Projekts ist es, durch Krisen und Katastrophen in Not geratenen Menschen ein würdevolles, emotionales und an die jeweiligen individuellen und kulturellen Bedürfnisse angepasstes Zuhause zu schaffen und ihnen somit die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu helfen.

Im Anschluss daran wird Diana Hummel Ergebnisse aus dem Forschungsvorhaben micle (migration, climate & environment) präsentieren, die belegen, dass Migration als normaler Teil unserer Kultur und des alltäglichen Lebens und somit als eine wichtige Strategie zur Überlebenssicherung zu betrachten ist, die es sozial-ökologisch zu gestalten gilt.

Auf Basis beider Beiträge diskutieren und reflektieren Daniel Kerber und Diana Hummel gemeinsam mit dem Publikum, wie Migration im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung gestaltet werden kann.

Die Moderation übernimmt an diesem Abend Laura Krautkrämer.