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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Donnerstag, 7. März 2019

HIGHLIGHTS IM SPIELPLAN DER OPER FRANKFURT IM MÄRZ 2019



Sonntag, 31. März 2019, um 18.00 Uhr im Opernhaus


Sebastian Weigle (Musikalische Leitung)
Bildnachweis: Monika Rittershaus
Premiere
DER FERNE KLANG
Oper in drei Aufzügen von Franz Schreker
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Sebastian Weigle / Florian Erdl; Regie: Damiano Michieletto

Mitwirkende: Jennifer Holloway (Grete Graumann), Ian Koziara (Fritz),
Anthony Robin Schneider (Wirt des Gasthauses “Zum Schwan”), Iurii Samoilov (Ein Schmierenschauspieler), Dietrich Volle (Dr. Vigelius), Nadine Secunde (Ein altes Weib), Gordon Bintner (Der Graf), Iain MacNeil (Der Baron), Theo Lebow (Der Chevalier) u.a.

Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper


Der ferne Klang von Franz Schreker (1878-1934) wurde am 18. August 1912 am Frankfurter Opernhaus uraufgeführt. Bereits 1901 hatte Schreker mit der Komposition seiner ersten abendfüllenden Oper begonnen, nachdem der Text aus seiner Feder in nur wenigen Wochen entstanden war. Nun kehrt das Werk, welches zunächst als unaufführbar galt, Schreker jedoch schlagartig berühmt werden ließ, erstmals nach 1945 an den Ort seiner Uraufführung zurück. Nahezu die Hälfte aller Opern des Österreichers, der mit einer Ausnahme gleichzeitig Komponist und Librettist all seiner Bühnenwerke war, wurde in Frankfurt ur- bzw. erstaufgeführt.


Der junge Komponist Fritz lässt seine heimliche Verlobte Grete zurück, um sich auf die Suche nach dem Erfüllung verheißenden „fernen Klang“ zu begeben. Die verzweifelte Grete folgt ihm, kann ihn jedoch nicht mehr einholen und erwägt daraufhin den Freitod. Ein Jahrzehnt später veranstaltet sie in einem Halbwelt-Etablissement in Venedig einen poetischen Wettkampf, dessen Preis eine Nacht mit ihr ist. Fritz, der vergebens nach dem „fernen Klang“ suchte, erscheint zufällig und wird sogleich zum Sieger erklärt. Gretes Situation realisierend verlässt er sie jedoch ein weiteres Mal. Sie folgt einem Grafen, der sich aber nach wenigen Jahren von ihr trennt – fortan lebt sie als Großstadtprostituierte. Fritz’ erfolgversprechende Oper „Die Harfe“ wird aufgeführt; auch Grete befindet sich unter den Zuhörern. Das Stück fällt jedoch durch, und der verzweifelte Komponist bereut sein einstiges Verhalten gegenüber Grete. Als es zum Wiedersehen kommt, währt das Glück nur einen Augenblick: In den Armen der Geliebten sterbend, glaubt der entkräftete Tonsetzer, den sehnsüchtig verfolgten Klang so intensiv wie nie zuvor wahrzunehmen.

Die musikalische Leitung liegt bei Generalmusikdirektor Sebastian Weigle, der damit die zweite Neuproduktion der Saison 2018/19 an seinem Stammhaus vorlegt. Damiano Michieletto gibt sein Hausdebüt und wird bereits in der kommenden Spielzeit an den Main zurückkehren. Jüngst inszenierte der italienische Opernregisseur am Teatro La Fenice in Venedig Verdis Macbeth. Auch unter den Sängerinnen und Sängern sind zahlreiche Hausdebüts zu verzeichnen: Die amerikanische Mezzosopranistin Jennifer Holloway (Grete) sang die Partie der Sieglinde in Wagners Die Walküre kürzlich an der Staatsoper Hamburg und wird sie bald auch am Theater Augsburg verkörpern. Der aus Chicago stammende Tenor Ian Koziara (Fritz) ist Mitglied des Lindemann Young Artist Development Program an der Metropolitan Opera. Die Wurzeln des Bassisten Anthony Robin Schneider (Wirt) liegen in Neuseeland und Österreich. Kürzlich war er in Berlioz’ Les Troyens an der Wiener Staatsoper zu erleben. Ein Wiedersehen gibt es mit der international gefragten amerikanischen Sopranistin Nadine Secunde (Ein altes Weib), die hier zuletzt 2007 die Küsterin in Janáčeks Jenufa sang. Alle übrigen Partien sind mit Mitgliedern des Ensembles und Opernstudios der Oper Frankfurt besetzt.


Weitere Vorstellungen: 6., 13., 19. (18.00 Uhr), 26., 28. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren) April, 4., 11. Mai 2019

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

Preise: € 15 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)





Freitag, 1. März 2019, um 19.00 Uhr im Opernhaus

Carmen 
Bildnachweis: Barbara Aumüller
Zweite Wiederaufnahme
CARMEN
Opéra comique in drei Akten von Georges Bizet
In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Leo Hussain; Regie: Barrie Kosky

Mitwirkende: Zanda Švēde (Carmen), Evan LeRoy Johnson / AJ Glueckert (Don José), Nadja Mchantaf / Kirsten MacKinnon (Micaëla), Kihwan Sim / Andreas Bauer Kanabas (Escamillo), Mikołaj Trąbka (Moralès / Dancaïro), Jaeil Kim / Michael Porter (Remendado), Sydney Mancasola (Frasquita), Karen Vuong (Mercédès), Božidar Smiljanić (Zuniga) u.a.

Mit freundlicher Unterstützung der DZ BANK AG

Carmen von Georges Bizet (1838-1875) in der Sicht von Barrie Kosky, seit 2012/13 Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin, gehörte zu den Höhepunkten der Spielzeit 2015/16. Dargeboten in einer von Kosky, dem Dirigenten Constantinos Carydis und Michael Rot, dem Herausgeber der kritischen Ausgabe, eigens für die Oper Frankfurt erstellten Fassung, die Elemente der „großen Oper“ mit denen des Varieté und der Revue im Geiste Offenbachs kombiniert und zudem angereichert mit atemberaubenden Tanzszenen, riss die Inszenierung das Publikum förmlich von den Sitzen. Viele, die das populäre Werk gut zu kennen glaubten, sahen es plötzlich in völlig neuem Licht. Auch die Pressevertreter waren begeistert, was sich nach der Premiere am 5. Juni 2016 in Kritiken mit Schlagworten wie „kultverdächtig“ (www.musik-heute.de), „brillant und böse“ (Der Tagesspiegel), „Weltklasseproduktion“ (Rhein-Zeitung) und „Höhepunkt der Saison“ (www.concerti.de) entlud.

Der pflichtbewusste Sergeant Don José verliebt sich in die verführerische Carmen, Arbeiterin in einer Zigarettenfabrik. Ihr zuliebe desertiert er von der Armee und schließt sich – entgegen den Bitten seiner Jugendliebe Micaëla, mit ihr in sein Dorf zurückzukehren – einer Schmugglerbande an. Angewidert von seiner schon bald aufflammenden Eifersucht wendet sich Carmen dem Torero Escamillo zu und gibt dem verzweifelten José den Laufpass. Zutiefst gekränkt sucht dieser eine letzte Aussprache, doch von Carmens Beharren auf ihre Freiheit provoziert ersticht er die Geliebte.

Für die zweite Wiederaufnahme dieser Erfolgsproduktion, welche 2018/19 mit großem
Publikumszuspruch auch leihweise am Royal Opera House Covent Garden in London zu sehen ist, kehrt der britische Dirigent Leo Hussain zurück ans Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters. Hier dirigierte er 2014/15 Aufführungen der Premierenserie von Weinbergs Die Passagierin und zuletzt 2017/18 auch die erste Wiederaufnahme dieser Ausschwitz-Oper. Zu seinen jüngsten Aufgaben gehören Puccinis Tosca in Washington, Korngolds Die tote Stadt in Toulouse und Rossinis La Cenerentola in Oslo. Als Carmen steigt – nach ihrem Rollendebüt als Händels Xerxes im Januar 2019 – die seit 2018/19 dem Ensemble der Oper Frankfurt angehörende litauische Mezzosopranistin Zanda Švēde neu in die Produktion ein. Sein Hausdebüt gibt der amerikanische Tenor Evan LeRoy Johnson, der 2017 als Narraboth in Strauss’ Salome am Opernhaus Zürich zu erleben war. Die Partie des Don José sang er 2018 bereits an der Opera Philadelphia, wohin er im Frühjahr 2019 als Rodolfo in Puccinis La Bohème zurückkehren wird.
Dazwischen gastiert er als Cassio in Verdis Otello an der Bayerischen Staatsoper in München. Die deutsche Sopranistin Nadja Mchantaf verkörperte Micaëla bereits neben Massenets Cendrillon und Mimì in Puccinis La Bohème an der Komischen Oper Berlin, deren Ensemble sie seit 2016/17 angehört. Zu ihren Plänen zählt u.a. die Titelpartie von Lehárs Die lustige Witwe am Teatro dell’Opera in Rom. Aus dem Frankfurter Ensemble sind Mikołaj Trąbka (Moralès / Dancaïro), Jaeil Kim (Remendado), Sydney Mancasola (Frasquita) und Božidar Smiljanić (Zuniga) erstmals mit von der Partie, während Karen Vuong in der Premierenserie sowie in der ersten Wiederaufnahme dieser Produktion bereits die Micaëla verkörperte und nun zum ersten Mal in dieser Inszenierung als Mercédès zu erleben sein wird. Bei den Alternativbesetzungen findet sich mit Kirsten MacKinnon (Micaëla) ein neuer Name einer Frankfurter Stammsängerin, während – angeführt von Kihwan Sim (Escamillo) – auch alle weiteren Künstlerinnen und Künstler inklusive der Doppelbesetzungen mit der Produktion vertraut sind.

Weitere Vorstellungen: 3. (18.00 Uhr), 7., 10., 15., 23. März, 4. April 2019
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr

Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)




Samstag, 9. März 2019, um 19.30 Uhr im Opernhaus

Audun Iversen (Wozzeck) und Claudia Mahnke (Marie)
Bildnachweis: Monika Rittershaus
Erste und letzte Wiederaufnahme
WOZZECK
Oper in drei Akten von Alban Berg
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Gabriel Feltz; Regie: Christof Loy

Mitwirkende: Audun Iversen (Wozzeck), Vincent Wolfsteiner (Tambourmajor),
Michael Porter (Andres), Peter Marsh (Hauptmann), Frederic Jost (Erster Handwerksbursch),
Mikołaj Trąbka (Zweiter Handwerksbursch), Martin Wölfel (Der Narr), Claudia Mahnke (Marie), Alfred Reiter (Doktor), Katharina Magiera (Margret)


Nachdem Wozzeck von Alban Berg (1885-1935) in der Inszenierung von Christof Loy nach der Premiere am 26. Juni 2016 an der Oper Frankfurt Ende 2017 auch am koproduzierenden Opernhaus von Oslo gezeigt wurde, kehrt die Inszenierung nun zum ersten und letzten Mal auf den Spielplan des Hauses am Willy-Brandt-Platz zurück. Hier attestierte seinerzeit Die Rheinpfalz: „Kein Sozialkitsch, keine Wir-Arme-Leut-Thematik, keine Hier-Opfer-und-dort-Täter-Konstellation. Dafür klare Räume, analytische Blicke, scharfe Personenzeichnungen. An der Oper Frankfurt schaut der Regisseur Christof Loy sehr genau auf Alban Bergs Wozzeck (…).“ Dass die Sängerbesetzung der Hauptpartien im Vergleich mit der Premiere weitestgehend unverändert geblieben ist, wird man beim Lesen folgender Passage aus der Kritik im Darmstädter Echo nicht bedauern: „Claudia Mahnke gestaltet die Marie so rein, natürlich und unforciert wie eine perfekte Liedsängerin, anschmiegsam und gestalterisch detailgenau. Auch der norwegische Bariton Audun Iversen, der sein Debüt in der Titelpartie des Wozzeck gibt, sublimiert den Drang der Wirklichkeit wie den Druck seines Wahns in einen Reichtum von vokalen Farben und Facetten des Expressiven.“ Und die Frankfurter Neue Presse brachte es seinerzeit auf den Punkt: „Ein praller, atemberaubender, anregender Abend – so findet es auch einhellig das Publikum.“

Wozzeck lebt zusammen mit Marie und dem gemeinsamen unehelichen Kind in Armut. Seit
geraumer Zeit plagen ihn Visionen von Tod und Weltuntergang, die die Ausweglosigkeit seiner persönlichen Situation zu spiegeln scheinen: Von seinem vorgesetzten Hauptmann verhöhnt, stellt sich Wozzeck – um etwas dazuzuverdienen – dem Doktor für medizinische Experimente zur Verfügung. Marie lässt sich mit dem Tambourmajor ein, was Hauptmann und Doktor dem von ihnen Ausgebeuteten in grober Weise enthüllen. Die Visionen verschwinden nicht. Nachdem Wozzeck vom Tambourmajor verprügelt wird, ersticht er Marie auf einem nächtlichen Spaziergang am Teich. Das Kind hört durch seine Spielkameraden vom Tod der Mutter.

Die musikalische Leitung dieser Wiederaufnahme einer Produktion aus der Spielzeit 2015/16 liegt nun bei Gabriel Feltz, der seit 2013/14 den Posten des Generalmusikdirektors der Dortmunder Philharmoniker und der Oper Dortmund bekleidet. Dort gehört zu seinen aktuellen Produktionen u.a. Verdis Aida, in Planung sind Lehárs Das Land des Lächelns und Puccinis Turandot. In Frankfurt dirigierte er 2008/09 die erste Wiederaufnahme von Detlev Glanerts Oper Caligula sowie 2011/12 die zweite Wiederaufnahme von Strauss’ Arabella. Wie bereits angedeutet, sind nur wenige Umbesetzungen, weitestgehend aus dem Ensemble, zu verzeichnen: So übernimmt nun Michael Porter die Partie des Andres und Peter Marsh die des Hauptmanns. Mikołaj Trąbka singt den Zweiten Handwerksbursch, während Frederic Jost nach seiner Mitwirkung in Trojahns Enrico Anfang 2018 im Bockenheimer Depot als Erster Handwerksbursch gastweise an die Oper Frankfurt zurückkehrt. Dagegen zeigt neben Audun Iversen und Claudia Mahnke Ensemblemitglied Vincent Wolfsteiner wie in der Premierenserie seine kraftvolle Verkörperung des Tambourmajors, und auch Alfred Reiter (Doktor) sowie Katharina Magiera (Margret) sind
erneut mit von der Partie, ebenso wie Gast Martin Wölfel als Narr.


Weitere Vorstellungen: 17., 28. März, 7. (18.00 Uhr), 12. April 2019
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)





Dienstag, 26. März 2019, um 20.00 Uhr im Opernhaus
Liederabend
STÉPHANIE D’OUSTRAC, Mezzosopran
PASCAL JOURDAN, Klavier
Lieder von Hector Berlioz und Franz Liszt

Mit freundlicher Unterstützung der Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt / Offenbach


Stéphanie d’Oustrac (Mezzosopran)
Bildnachweis: Perla Maarek
Mut und Enthusiasmus sind die zwei wesentlichen Ingredienzien, die es laut Stéphanie d’Oustrac braucht, um sich immer wieder neu auf das Bühnenleben der unterschiedlichsten Figuren einzulassen. Ob Bizets Carmen, Mozarts Sesto, Berlioz’ Béatrice, Charpentiers Médée, Debussys Mélisande oder Massenets Charlotte — die Französin mit dem strahlenden Lächeln legt ihre ganze  Passion in ihren warmen Mezzosopran, um eine glaubhafte, einzigartige Verkörperung zu erreichen. An Bühnen wie der Pariser Opéra National, der Mailänder Scala, dem Opernhaus Zürich, La Monnaie in Brüssel, dem Teatro Real in Madrid oder der Nationale Opera Amsterdam sowie bei den Festivals in Salzburg, Glyndebourne und Aix-en-Provence beeindruckt Stéphanie d’Oustrac ebenso mit ihrer intensiven Darstellung. Von William Christie entdeckt und gefördert, verbindet sie auf dem Gebiet der Barockmusik eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Dirigenten und seinen Arts Florissants. Die Liebe zu ihrer Muttersprache und zur Poesie lebt sie im französischen Kunstlied aus. Dort fühlt Stéphanie d'Oustrac sich wie eine Goldschmiedin, die an den Mélodies von Debussy, Duparc oder Fauré so lange feilt, bis sie schimmern und glänzen. Seit beinahe zwanzig Jahren ist der Pianist Pascal Jourdan ihr Partner beim Ziselieren der musikalischen Juwelen. Für ihr Debüt an der Oper Frankfurt haben sie sicher ein paar Schätze aus ihrem gemeinsamen Album Invitation au voyage dabei.

Preise: € 15 bis 95 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich. 

Mittwoch, 6. März 2019

Kaiserslautern: Ausstellungsende im mpk am 17.03.2019 mit Gespräch: „15 Filmtagebücher“





Interpretieren Werke der Filmgeschichte auf eigene Weise: Buchrücken der Filmtagebücher von Myriam Wagner, Carina Wolf, Angelika Draht, Lena Meyerhoft und Elisabeth Birnstein, 2016
(Foto und © Susan Chales de Beaulieu)






Facettenreich dem Raum begegnen
Gespräch in der mpk-Sonderausstellung „15 Filmtagebücher“

Am Sonntag, 17. März, um 11 Uhr bietet sich im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, die letztmalige Gelegenheit, 15 außergewöhnliche Filmtagebücher des Hochschulprojekts „28 Stunden Film“ zu sehen und dabei zugleich facettenreich dem Thema Raum zu begegnen: Raum in der Filmkunst, in der Buchkunst sowie in der gelungenen Umsetzung der Ausstellung. Die von der in Hamburg lebenden Filmemacherin Susan Chales de Beaulieu kuratierte Schau legt eine sensible Anleitung offen, mittels der Analyse von 12 herausragenden Werken der Filmgeschichte Raum neu zu denken. 15 Masterstudentinnen der Innenarchitektur entwickelten daraus eigene Ideen und ließen diese in persönliche Tagebücher münden. Es sind beeindruckende Ergebnisse feinsinniger Wahrnehmung, die ein offenes Vorgehen mit Texten, Zeichnungen, Aquarellen und dreidimensionalen Eingriffen in ihren Büchern offenlegen und somit auch die Filme auf eigene Weise interpretieren.



Dienstag, 5. März 2019

Wie war's bei DALIBOR von Bedrich Smetana (1824-1884) in der Oper Frankfurt?

Gordon Bintner (König Vladislav; hinter dem Stuhl stehend
in blau-silbernem Anzug), Izabela Matuła (Milada; in rosafarbenem Rock
auf der Bühne sowie dem rechten Bildschirm) und
Simon Bailey (Kanzler Budivoj; in gelbem Anzug) sowie Ensemble

Aleš Briscein (Dalibor; auf dem linken Bildschirm),
Izabela Matuła (Milada; vorne rechts) und Ensemble


Mit der Premiere von Smetanas DALIBOR (1868) kommt wieder das Thema des Königs- bzw. Fürstenmords auf die Bühne der Frankfurter Oper. Smetanas schönste Oper war für den Komponisten eine weitere Niederlage, sie wurde nicht abgelehnt, aber auch nicht gebührend beachtet - wie auch schon die beiden Opern zuvor. Sechs Jahre nach dem sang- und klanglosen Verklingen der letzten Töne seiner Oper wurde der Komponist taub. Er bekam eine Art extrem aufdringlichen Tinnitus und hörte penetrante Töne wie das „schrille Pfeifen eines As-Dur-Sextakkords in den höchsten Registern der Piccoloflöte“, was sein Komponieren extrem erschwerte. Wieweit hier auch eingebildete Töne im Rahmen einer aufkeimenden Psychose eine Rolle spielten, muss hier unbeantwortet bleiben. Dennoch schuf er noch den mehrteiligen Zyklus Mein Vaterland und eine weitere sinfonische Dichtung Das Geheimnis. Die letzten zwei Jahre vor seinem Tod verbrachte er in einer Nervenheilanstalt, wo er auch unter großem Leiden 1884 starb.
Der große Musikkünstler, als Schöpfer der sinfonischen Dichtung Die Moldau uns allen bekannt, wurde erst nach seinem Tod in der Tschechei geehrt. Er war zwar auch zu Lebzeiten nie unbekannt, aber erfolglos.

DALIBOR hat in der musikalischen Struktur etwas sehr Modernes. Der Gesang zu Beginn bereits erinnert direkt an Alban Berg. Der As-Dur Gesang Dalibors (Ales Briscein, Tenor seiner Zeit weit voraus. Die Regisseurin Florentine Klepper griff diese Modernität konsequent auf und verlegte die Gerichtsszene zu Beginn ins Fernsehstudio. Wo heute Entscheidungen der Politik und erlebte Wirklichkeit nur noch durch die Kameralinse beim Einzelnen ankommen, ist ein TV-Tribunal mit bestellten Claqueuren und bestochenen Schöffen natürlich sofort denkbar. 

Gordon Bintner (Vladislav; in blau-silbernem Anzug)
und Ensemble
Der König ist analog ein Mister Blueglitter als Entertainer, der immer Phrasen und Beruhigung bemüht (Gordon Bintner, Bassbariton). Was die Volksvertreter im Studio betrifft: Wer auf Geheiß den Daumen hoch oder runter streckt steht genauso unter Gruppenzwang wie die Senatoren Roms oder die Naziakteure und -kollaborateure , die Bürger der USA oder Nordkoreas. Dasselbe schon zu Lebzeiten Dalibors im 16. Jahrhundert. Im Original zwar kein ehrenhafter Herr, sondern ein Raubritter-Graf mit Söldnerheer und wahllosen Überfällen. Und so ist es auch klar, dass Smetanas Robin Hood-Dalibor wegen der Hinrichtung des Fürsten Ploskovic und Bedrohung des Königs verurteilt werden soll, wobei das Volk das gar nicht will. Ploskovic hatte Dalibors Herzensfreund den Geiger Zdenek umbringen lassen. Die Anhänger teilen den Schmerz Dalibors und wollen ihn frei sehen, was abgelehnt wird. Hauptzeugin ist die Schwester des Ermordeten, Milada (Izabela Matula, Sopran). Sie belastet ihn schwer, erschrickt aber, als sie den Edelmann mit Charisma sieht. Sie verliebt sich sogar in ihn. Diese Wendung ist genauso verblüffend wie später die Dalibors zu Milada, obwohl sie ihn mit Nachdruck in den Kerker gestoßen hat (logischerweise, denn er hatte vor ihren Augen den Bruder ermordet). 
Thomas Faulkner (Beneš) und Ensemble 
Aleš Briscein (Dalibor) und Izabela Matuła (Milada)


Die frisch entbrannte Verliebte sucht Anschluss an Jitka, in der Dalibor eine treue Unterstützerin und Verbündete hat, obwohl seine Anhänger sie nicht mögen. Es sind Autonome, Outlaws, die die Wände des Studios u.a. mit "Fuck the System" beschriften. Jitka zeigt Milada einen Weg zum Kerker und unterstützt die neu entstandenen Pläne der Befreiung. Der Hochsicherheitstrakt à la Stammheim ist doch ganz leicht zu knacken, weil der Wärter und Kameraüberwacher Benes (Thomas Faulkner, Bass) ein Herz für den Laufburschen (Milada) mit einer Geige für Dalibor und die Vespersachen hat. Verhängnisvoll, denn eine Flasche zerschellt auf seinem Kopf und schon ist Milada in der Zelle. Diese Unachtsamkeit bezahlt Benes mit seinem Leben. (Der beauftragende Kanzler wiederum wird gerechtigkeitshalber später von der Polizei im Zuge der Aufstandsniederschlagung liquidiert.) Nur so kann es zur Liebeserklärung Miladas und dem Liebesausbruch bei Dalibor in der Zelle und zur gemeinsamen Flucht kommen, die aber wegen des großen Polizeiaufgebots scheitert. Die Anhänger Dalibors und das Volk zetteln einen Aufstand an, es gibt Barrikadenkämpfe und Brände. Dalibor und Milada werden im Gemenge getötet.

Der Abgang und das abrupte Ende der Oper wieder ein wenig verblüffend wie bei einem unerwarteten Abbruch. Die Zuschauer fragen sich, was da wohl passiert sei ..., und tatsächlich verärgerte das einige Zuschauer, obwohl klar war, dass das an der Oper liegt und nicht an der musikalischen Interpretation (Stefan Soltesz, musikalische Leitung) oder der Regie. Man stelle sich das Ganze im Jahr 1868 vor, wo den zylindrigen Herren und Damen mit Breitröcken die Fassung genommen wurde. Ein Affront! Geht heute auch noch.


Eine spannende Oper mit herrlicher Musik, viel Personal und viel überraschender Liebe! Wieder die TV-Welt, amerikanische, schon längst auch unsere Mediengewohnheiten, der amerikanische Actionfilm und Straßenkämpfe zwischen Minderheiten und Polizei. Gegenwart hereingeholt wie bei Verdis La Forza del Destino in Frankfurt.

Samstag, 2. März 2019

Fantasien zur Nacht (Video): Chicas von Yasmina Reza










CHICAS | AUSSCHNITT 

Yasmina Reza hat basierend auf ihrem Theaterwerk "Ein spanisches Stück" das Familiendrama "Chicas" als Film inszeniert.

Die Spanierin Pilar (Carmen Maura) lebt seit einigen Jahren mit ihren drei Töchtern Nuria (Emmanuelle Seigner), Aurélia (Valérie Dréville) und Christal (Christelle Tual) in Frankreich. Da Pilars Mann inzwischen tot ist, hat sie sich mit Fernand (André Dussollier) einen neuen Lebensgefährten zugelegt, den sie ihren Töchtern vorstellen möchte. Deswegen bittet sie ihre Töchter zu einem gemeinsamen Mittagessen. Dabei brechen unterschiedliche Konflikte auf, die schon seit langem unausgesprochen schwelen. Die Theaterschauspielerin Aurélia fühlt sich von ihrer Mutter zurückgesetzt, weil die mehr Zuneigung für Filmschauspielerin Nuria zeigt. Aurélias zerbrechliche Persönlichkeit befeuert die angespannte Situation, während die verheiratete Christal auf das Essen gleich ganz verzichtet, um die Zeit mit ihrem Liebhaber zu verbringen.

Oper Frankfurt a. M.: "Bianca Andrew singt Lieder im Foyer" - Dritter Abend der Reihe in der Spielzeit 2018/19


Die Gattung des Kunstliedes zählt zu den unverzichtbaren Bestandteilen im Repertoire einer jeden Sängerin und eines jeden Sängers. Dieser Tatsache im Programm der Oper Frankfurt gebührend Rechnung zu tragen, ist ein stetes Anliegen von Intendant Bernd Loebe, seit er 2002/03 die Leitung des Hauses am Willy-Brandt-Platz angetreten hat. Neben der äußerst erfolgreichen Liederabend-Serie im Opernhaus hat die Oper Frankfurt daher seit der Spielzeit 2014/15 eine Reihe ins Programm genommen, in der sich vorwiegend Mitglieder des Ensembles und des Opernstudios präsentieren, deren Name mit dem Zusatz …singt Lieder im Foyer den Titel des Abends ergibt. Diese Soireen im intimen Rahmen des Holzfoyers dauern ohne Pause maximal eine Stunde. Die dritte Veranstaltung der Serie in der Spielzeit 2018/19 findet nun statt 

mit der neuseeländischen Mezzosopranistin 

Bianca Andrew 
am

Dienstag, dem 5. März 2019, um 19.30 Uhr im Holzfoyer


Der Sängerin ist seit 2017/18 Mitglied des Opernstudios der Oper Frankfurt und präsentiert an diesem Abend, begleitet von Hilko Dumno am Klavier, unter dem Motto „S’il est vrai que tu m’aimes…“ Lieder von Gabriel Fauré (1845-1924), Emil Sjögren (1853-1918), Claude Debussy (1862-1918), Jean Sibelius (1865-1957), Hugo Alfvén (1872-1960) und Reynaldo Hahn (1874-1947).


World of FPV: Die Farben Argentiniens




Colors of Argentina - 4K Drone Travel Video


Freitag, 1. März 2019

Fantasien zur Nacht (Video): The Red Dragon Princess





The Red Dragon Princess

Hilflose Eltern ...? Was man in der Schule lernen sollte: Benehmen!


(statista/hnier) Deutsche Schulen können sich auf 5,5 Milliarden Euro für ihre digitale Ausstattung freuen. Der Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag hat sich auf diesen sogenannten Digitalpakt geeinigt. Damit fließt Geld in Whiteboards, Tablets und Internetanschlüsse. Doch eine Digitalisierung der Schulen führt nicht automatisch zu gutem Unterricht.

Wie eine aktuelle Umfrage von Statista in Zusammenarbeit mit YouGov zeigt, fehlen den Deutschen einige Fächer verpflichtend auf den Lehrplänen. Dazu gehört zwar auch Programmieren (41 Prozent) und Medienkunde (29 Prozent), für wichtiger halten die Befragten allerdings Fächer wie Wirtschaft (48 Prozent), Berufs- und Studienorientierung (49 Prozent) und Benehmen (56 Prozent).

Vor allem beim Spitzenreiter „Benehmen“ unterscheiden sich die Ergebnisse deutlich in den Altersklassen. Während bei den 18- bis 24-Jährigen zwar auch schon 37 Prozent der Meinung sind, es sollte an den Schulen verpflichtend gelehrt werden, steigt die Zustimmung mit zunehmendem Alter kontinuierlich auf bis zu 63 Prozent bei den über 55-Jährigen.

In der gleichen Umfrage 2015 lag ebenfalls „Benehmen“ mit 51 Prozent auf dem ersten Platz. Den deutlichsten Anstieg bei der Zustimmung erreichte aber das Programmieren mit 35 Prozent im Jahr 2015 auf 41 Prozent in der aktuellen Umfrage.


Infografik: Was man in der Schule lernen sollte | Statista 

Donnerstag, 28. Februar 2019

Schauspiel Frankfurt: KLOTZ AM BEIN von Georges Feydeau

Claude De Demo, Max Mayer
Foto: Thomas Aurin



02.03.1919
19.30 – 21.50
ZUM LETZTEN MAL!

KLOTZ AM BEIN
von Georges Feydeau
Regie: Roger Vontobel
19.00 Einführung im Chagallsaal

EINE KOPRODUKTION MIT DEN RUHRFESTSPIELEN RECKLINGHAUSEN
DEUTSCHE FASSUNG VON CLAUDIUS LÜNSTEDT



Lucette liebt Bois d’Enghien, und er liebt sie. Es könnte so einfach sein… Doch Bois d’Enghien drängt es zum Geld, daher will er reich heiraten. Lucettes Ex-Ehemann Cheneviette will Lucettes Geld und deshalb kann er die Beziehung zu ihr nicht abbrechen. General Irrigua wiederum hat Geld und damit will er sich Lucettes Zuneigung erkaufen… Georges Feydeau, Meister federleichter Gesellschaftsfarcen, hat ein feingliedriges Gebilde aus Lügen, Intrigen und Missverständnissen entworfen. Pointiert und bis in jede falsch aufspringende Tür hinein genau konstruiert, feiert er den Wahnwitz des bürgerlichen Lebens. Feydeaus Stücke sind mehr als reine Unterhaltung. Entstanden Ende des 19. Jahrhunderts am Übergang zur Moderne, offenbart sich in ihrem Irrsinn eine Welt, in der Gefühle einen klaren Preis haben und den Gesetzen des Marktes unterliegen. Die Ökonomisierung der Liebe entwertet jede Vorstellung von Integrität und Verbindlichkeit, so dass hier der geldgierige Lügner die größte erotische Ausstrahlung besitzt.

Mittwoch, 27. Februar 2019

Saarland: Michael Marx im März

Liebe Freunde,
im März gibt es wieder einige Konzerte im Saarland:

Do.,7.3., Michael Marx "Spätlese" in Saarlouis, Theater am Ring,kleiner Saal, 20:00 Uhr.
             Tickets: kultur@sbs-ev.de oder 06831/125845

Do.,14.3. Nino Deda Piano-Solo in Neunkirchen, Bücher König, 19:30 Uhr
              06821/12921

Fr., 15.3., Michael Marx "Spätlese" in Bubach-Calmesweiler, Schloss Buseck, 20:00 Uhr
              06881/962628

Sa.,16.3.  Helmut Eisel & JEM "Klez Fiesta" in Blieskastel, Bliesgaufesthalle, 19:00 Uhr
              www.ticket-regional.de 

So.,17.3. "Irlands wilder Westen", Multivisionsshow von Thomas Reinhardt mit Live-Musik von Nino Deda & Michael Marx
              Bous, Thalia-Kino, 11:00 Uhr
              Tickets: www.kino-bous.de 
             

Ich freue mich auf euch!

Liebe Grüße
Michael Marx

Dienstag, 26. Februar 2019

Wie war es bei WARTEN AUF GODOT im Frankfurter Schauspiel?

Estragon am Baum          (c) Birgit Hupfeld


"Warten auf Godot" ist heute ein stehender Begriff für ein gesetztes Theaterspiel. Zwar von absurder und humorvoller Güte weiß man dennoch mittlerweile was passiert. Nicht jeder natürlich, denn die Zahl der Theaterbegeisterten ist zwar konstant, aber nicht unbedingt so hoch wie bei Pop-, Rock- und sonstwas-Bands. Waren von Samuel Beckett ursprünglich zwei schrullige Typen namens Estragon und Wladimir mit einer statischen Ausgestaltung vorgesehen, sind es in der neuen Inszenierung von Robert Borgmann im Frankfurter Schauspiel zwei flippige, umtriebige Figuren, die eher gehetzt und verunsichert, aber auch amüsiert ihr Dasein gestalten. 

Estragon (reichlich spleenig Samuel Simon) ist ein sensibel-verspielter Strich in der Landschaft, der statt die Wände einen Baum hochgeht, zumindest ein paar Meter, bis es nicht mehr geht. Wie Wladimir (sehr überzeugend Isaak Dentler) springt er von Zeit zu Zeit auf ein aufblasbares Riesenkissen, um die Zeit etwas unterhaltsamer zu gestalten. Wie die Kinder...? Freuen Sie sich über den ganzen Unsinn und die ganze Sinnleere? Jedenfalls wird zu dieser Frage auch die Illusionsschwelle überschritten und die Zuschauer direkt befragt, ob das alles gut genug war, man etwas anders machen müsste und welche Vorschläge es sonst noch gäbe. Wladimir beruhigt seinen Freund mehr als umgekehrt, er scheint der ruhende Pol. 

Estragon hat zu Beginn die Aufgabe, die Schriftzüge an der Wand zu illuminieren, als ob er einen postmodernen Festsaal im Nirgendwo illuminieren müsste. Na ja, Godot soll ja kommen, der ominöse. Der Herr kommt aber bekanntlich nicht, er ist noch nie gekommen. Dafür taucht Pozzo (herrisch, manchmal auch direkt versöhnlich Heiko Raulin) auf, ein Beauftragter, der vertrösten soll. Er bringt ein echtes Unikum mit, Lucky den Sklaven zwischen Ägypten, Rom und Science Fiction, beeindruckend dargeboten von Max Mayer. Er ist ein Leibeigener und Tanzbär, ein Halbautomat-Mensch, der auf Knopfdruck / Befehl laut Schwachsinniges nachdenkt und ausführt. Eine Art Roboter, wie der R2-D2 aus "Star Wars". Mit ihm kann Pozzo die Zeit bis zum Abgang füllen und Anwesende unterhalten. Es ist alles nur eine Karikatur von etwas, von einer Rede, einem Kunststück, einer akrobatischen Leistung ... 


Lucky, Pozzo, Wladimir, Estragon
(c) Birgit Hupfeld
Pozzo pflegt eine Hass-Liebe zu ihm, will ihn loswerden, kann ihn aber nicht loslassen. Die Bindung im dauernden Wiederholen ist doch stark eingeschliffen. Alle zusammen inklusive einem kleinen Jungen, der mit seinem Bruder bei Godot lebt und verköstigt wird, machen nichts. Es gibt keine Handlung, nur leeres Agieren, damit was los ist auf der Bühne. Klassische Theatereffekte gibt es auch genug, Schreien, Scheppern, Umwerfen, Farbe wie Blut verschmiert und wie Pech. Die Philosophie Becketts, das Nihilistische und Überkritische lässt nicht viel Gutes an den Dingen. 

Im zweiten Teil des Stücks dann einen kaum spürbaren Schritt nach vorne, Zeit ist vergangen, Pozzo und Lucky sind älter, grauer geworden... und Pozzo blind, Lucky taub und stumm. Der eine wird Godot nie mehr sehen, der andere wird nichts mehr über ihn oder von ihm hören, kann auch nichts mehr sagen, nur ihn eventuell sehen, aber nicht beschreiben. Damit sind ihnen alle Hände gebunden. Eine völlig groteske leerdrehende Beauftragung ... 
Estragon und Wladimir scheinen von der "Entwicklung" nicht betroffen zu sein: Sie kultivieren ihren Alltag durch Wiederholung, zumeist mit Widerwille und Protest, dabei mit Wonne Farbe an die Wände schmierend.
Becketts meisterliche Metapher für die Leere der Zeit, die tatsächliche Wahrnehmung von dauerhafter Immergleichheit, obwohl so viel passiert auf der Welt. Aber es ist zu viel Gleiches! Der Mensch scheint einfach unreif zu sein für den langen Atem des Universums, der leicht Jahrhunderte und Jahrtausende zu einem Universumsmoment zusammenfließen lassen kann. Wie ein Kind will er dieses oder jenes sofort, was am wenigsten geht. Sobald er aufgegeben hat, macht sich eine Leere breit, die nur durch den Tod beendet werden kann. Es gibt schlicht und einfach keine andere Lösung. Das Stück ist auch eine politische Metapher: Der Mensch in einem System, das nie freilässt, vom Leistungsgedanken lebt und ihn propagiert, den Bürger immer an die Stange zwingt, bis er freiwillig gehen will oder eben muss.

Sonntag, 24. Februar 2019

Bild des Monats im mpk: Chinesische Landschaftsmalerei - Qiu Shihuas Gemälde „o.T.“



Aktuelle chinesische Kunst: Gemälde von Qiu Shihua „o.T.“ von 2005
(Privatsammlung Berlin, Foto: Eric Jobs, Hattingen, © Qiu Shihuha)



Qiu Shihuas Gemälde „o.T.“ von 2005 steht beim „Bild des Monats“ am Samstag, 2. März, um 15 Uhr im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, im Mittelpunkt der Kunstbetrachtung mit Dr. Claudia Gross. Qiu Shihua wurde 1940 in Zizhong in der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas geboren. Er zählt mit seinen seit den frühen 1970er Jahren bis heute entstandenen Werken zu den herausragenden Positionen aktueller chinesischer Kunst im Allgemeinen und zeitgenössischer Landschaftsmalerei im Besonderen. Der Künstler befragt mit äußerst feinen Bildfindungen auf eindrucksvolle Weise die Sichtbarkeit in der Malerei. Er verbindet ostasiatische Vorstellungen mit westlichen Einflüssen und lädt zu außergewöhnlichen Seherlebnissen ein.

Auf den ersten Blick scheint das Gemälde „o.T.“ nahezu weiß zu sein. Bei längerer, intensiver Betrachtung wird jedoch eine weite Landschaft, ruhig und menschenleer in zarten Farbnuancen sichtbar. Erahntes verdichtet sich, Details werden sichtbar, doch schon im nächsten Augenblick kann sich der eben gewonnene Eindruck wieder ins Immaterielle verflüchtigen. Das gemalte Licht übt eine geradezu magische Anziehungskraft auf den Betrachter aus. Stimmungen entstehen, die an einen Traumzustand erinnern. Der Künstler bereiste Europa und stellte hier vereinzelt auch aus. Diese Erfahrungen sowie seine Hinwendung zum Taoismus trugen zur Entwicklung seines heutigen Werkes bei. Qiu Shihua lebt und arbeitet in der Wirtschaftsmetropole Shenzhen. Nach der Kunstbetrachtung laden die Freunde des mpk zu Kaffee und Kuchen ein. Bei einmaliger Aussicht auf die Stadt kann so weiterdiskutiert werden. Eintritt, Kaffee und Kuchen sind frei.






Samstag, 23. Februar 2019

Fantasien zur Nacht (Video): DIANAS TÖCHTER




Diane

Woodstock als Rockmusical in Kusel und Saarlouis


Woodstock



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Woodstock

 

Woodstock the Story - Das Rockmusical

50th Anniversary Tour

 

50 Jahre Woodstock: Das legendärste Festival aller Zeiten feiert 2019 großes Jubiläum. Heute, ein halbes Jahrhundert später, lädt „WOODSTOCK THE STORY – DAS ROCKMUSICAL“ alle Blumenkinder auf ihrer Deutschlandtournee dazu ein, den Spirit des unsterblichen Sommers 1969 noch einmal live zu erleben. In einer mitreißenden Show wird das ...
mehr Infos


22.03.2019
Freitag, 20:00
Lingen
Theater an der Wilhelmshöhe, Willy-Brandt-Ring 44
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23.03.2019
Samstag, 20:00
Kusel
Fritz-Wunderlich Halle, Am Rossberg
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24.03.2019
Sonntag, 18:00
Buchen
Stadthalle Buchen, Schützenstrasse 1
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26.03.2019
Dienstag, 20:00
Bremen
Die Glocke, Domsheide 4/5
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27.03.2019
Mittwoch, 20:00
Alsdorf
Stadthalle, Annastraße 2 - 6
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28.03.2019
Donnerstag, 20:00
Saarlouis
Theater am Ring, Lothringer Straße
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Freitag, 22. Februar 2019

Fantasien zur Nacht (Video): Diamantentraum





Classic Diamond Jewellers (Divine Commercial 2017)

Am 24.02.19 Premiere in Frankfurt: DALIBOR - Oper von Smetana

Aleš Briscein (Dalibor; in der Mitte stehend in weißem Oberteil
sowie links auf dem Bildschirm) und Ensemble

(c) Monika Rittershaus


Premiere
DALIBOR
Oper in drei Akten von Bedřich Smetana
Text von Josef Wenzig
Deutsche Fassung von Kurt Honolka
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln


Musikalische Leitung: Stefan Soltesz
Inszenierung: Florentine Klepper
Bühnenbild: Boris Kudlička
Kostüme: Adriane Westerbarkey
Video: Anna Henckel-Donnersmarck
Licht: Jan Hartmann
Chor: Tilman Michael
Dramaturgie: Norbert Abels



Vladislav: Gordon Bintner
Dalibor: Aleš Briscein
Budivoj: Simon Bailey
Beneš: Thomas Faulkner
Vítek: Theo Lebow
Milada: Izabela Matuła
Jitka: Angela Vallone
 
Chor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester


Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper


Am 16. Mai 1868 wurde Dalibor, die dritte Oper des tschechischen Komponisten Bedřich Smetana (1824-1884), im Neustädter Theater in Prag uraufgeführt. Das als Nationaloper gedachte, großangelegte Bühnenwerk in drei Akten wurde 1870 in seiner zweiten Fassung ebenfalls in Prag dargeboten. Das Libretto von 1865 stammt aus der Feder von Josef Wenzig und basiert auf der Volkssage um den spätmittelalterlichen tschechischen Ritter Dalibor von Kozojedy. Dieser Heimatbezug setzt sich auch in Smetanas wenige Jahre später entstandenem Zyklus sinfonischer Dichtungen fort, der mit Die Moldau (Vltava) sein wohl berühmtestes Werk beinhaltet.

Zum Inhalt: Der Ritter Dalibor wird für die Ermordung des Burggrafen von Ploschkowitz und eine gegen König Vladislav ausgesprochene Drohung zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Milada, die Schwester des ermordeten Burggrafen, verliebt sich in Dalibor und plant dessen Befreiung. Es gelingt ihr, den Kerkermeister Beneš zu überlisten und so zu ihrem Geliebten zu gelangen. Der Kommandant der königlichen Burgwache Budivoj kommt den Fluchtplänen jedoch auf die Spur und bewegt den König zur Hinrichtung des hintergangenen Kerkermeisters sowie zur Verkündung des Todesurteils gegen Dalibor. Als das vereinbarte Signal nicht erklingt, stellen Dalibors Verbündete fest, dass sie verraten wurden und die Flucht ihres Anführers fehlgeschlagen ist. Milada begibt sich dennoch in den Kampf und wird tödlich verwundet. Auch Dalibor findet an der Seite der Sterbenden den Tod.
 

Die musikalische Leitung liegt bei Stefan Soltesz, der regelmäßig in Frankfurt zu Gast ist; so zuletzt 2017 für Verdis Les Vêpres siciliennes. Der österreichische Dirigent ungarischer Herkunft war von 1997 bis 2013 Generalmusikdirektor der Essener Philharmoniker und Intendant des Aalto-Theaters. Regisseurin Florentine Klepper stellte sich in Frankfurt 2012 mit Arnulf Herrmanns Wasser im Frankfurt LAB vor. Zuletzt war sie hier 2015 für Martinůs Julietta zu Gast. An der Oper Graz inszenierte sie kürzlich Strauss’ Salome, Bizets Carmen wird sie im Frühjahr 2019 an die Operá de Dijon führen. Der tschechische Tenor Aleš Briscein (Dalibor) zählt Prokofjews L’amour des trois oranges am Prager Nationaltheater zu seinen zukünftigen Plänen. Bassbariton Simon Bailey (Budivoj), der von 2002 bis 2015 dem Ensemble der Oper Frankfurt angehörte, war hier im Dezember 2018 erneut als Vater in Humperdincks Hänsel und Gretel zu erleben. Die aus Polen stammende Sopranistin Izabela Matuła gibt als Milada ihr Frankfurt-Debüt. Donna Elvira in Mozarts Don Giovanni führt das Ensemblemitglied des Theaters Krefeld und Mönchengladbach demnächst an die Oper Bonn. Angeführt von Gordon Bintner (Vladislav) sind die übrigen Partien mit Ensemblemitgliedern der Oper Frankfurt besetzt.

Die Produktion wird vom Hessischen Rundfunk in Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur aufgezeichnet. Der Hessische Rundfunk überträgt auf hr2-kultur am Samstag, dem 9. März 2019, um 20.04 Uhr, Deutschlandfunk Kultur folgt am Samstag, dem 27. April 2019, um 19.05 Uhr.

Premiere: Sonntag, 24. Februar 2019, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 2., 8., 16., 22., 24. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 30. März 2019


Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.

Sonntag, 17. Februar 2019

Kaiserslautern im Mai: Pleite, Pech und Pannen von den Lautrern Laienspielern - ein Gedicht


"Pleite, Pech und Pannen"


Die Proben toben,
es wird an- und ausgezogen,
die Stühle verschoben,
es gibt manchen Lacher,
hier und da einen Kracher.
Bei der Erotik gibt's viel Erkenntnis
und manches Unverständnis.
Vier Damen sind pleite,
drum planen sie ganz gescheite
einen Überfall der Bank.
Schnell liegen da die Nerven blank.
Sie bekommen Hilfe. Ist das nicht cool?
Vom Modedesigner, und der ist schwul.
Die wilde Hilde bringt's auf den Punkt,
ihre Erkenntnis von Erotik ist gesund.
Manch Hindernis gibt's zu überwinden,
und zum Schluss stellt sich die Frage,
wie konnte das Geld überhaupt verschwinden?
Tante Hedwig hat zwar Alzheimer oje'
doch bringt sie alle auf die entscheidende Idee.
... Money makes the world go round ...
Wir freuen uns schon, Euch bei uns zu sehen,
um zu verfolgen dies turbulente Geschehen,
und sagen Tschüss und Bis bald, auf Wiedersehen.

(Text von Lydia Hartmann)


In zurzeit geplanten vier Aufführungen am 4., 10., 18. und 24. Mai 2019, jeweils 19:30 Uhr oder 20 Uhr im Lautrer Bahnheim wird Pleite, Pech und Pannen zu sehen sein.


Karten können Sie unter Tel: 0631-31199321 oder 0631-3503199 bestellen sowie per E-Mail an Lautrer_Laienspieler@web.de


Samstag, 16. Februar 2019

Liebesspuren in ganz Europa

Haben Sie schon einmal daran gedacht der Spuren der Liebe in Europa zu folgen, sich in Abenteuer zu werfen, und dabei eine berühmte Oper zu besuchen? Es gibt so viel zu erleben, fangen Sie an. Shakespeares Tragödie Romeo und Julia inspirierte Sergej Prokofjew zur Komposition des gleichnamigen Balletts. Jedermann kennt die Romanze der jungen Liebenden aus zwei verfeindeten Familien, die sich schlussendlich aus Verzweiflung das Leben nehmen. Es gäbe wohl kaum einen passenderen Rahmen für das Stück, choreografiert von Sir Kenneth MacMillan, als die Bühne des Royal Opera House London mit seiner fantastischen Ballettkompanie.

Das Musikdrama Tristan und Isolde aus der Feder von Richard Wagner wird bei den Bayreuther Festspielen seit 2015 in einer düsteren und provokativen Inszenierung von Katharina Wagner gegeben. Die unglückliche Dreiecksbeziehung von Tristan, Isolde und Marke steht unter der Leitung von Christian Thielemann, der seit seinem Bayreuth-Debüt neue musikalische Maßstäbe setzt.

Eine der am häufigsten inszenierten Opern und ein echter Klassiker in Dresden ist Die Zauberflöte von Mozart. Zwei Termine aus der Spielzeit 2019/2020 sind bereits bekannt, die wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten möchten! Erleben Sie in der Semperoper, wie Papageno endlich seine Papagena findet und die Liebe Taminos und Paminas allen Prüfungen standhält.

Gaetano Donizettis musikalische Liebeskomödie L'elixir d'amore spielt mit einem uralten Mythos, einem Gebräu mit magischen Kräften, das Herzen schneller schlagen lässt. Der verzweifelte Nemorino ersteht einen vermeintlichen Liebestrank, mit dem er versucht, die Zuneigung seiner Angebeteten zu gewinnen. René Barbera und Vittorio Grigolo teilen sich in der Mailänder Scala die Rolle des unglücklich Verliebten, der es dann doch noch schafft, seine Herzdame zu erobern.