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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 19. Mai 2015

HEUTE BEI IG BÜRGER DENKEN MIT

Lesung in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern: ROMAN SCHAFNITZEL

Roman Schafnitzel

Geschichte einer Familie und einer Liebesbeziehung
Buchpremiere „Fliehende Träume“ in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern

Roman Schafnitzel stellt am  Mittwoch, 20. Mai, um 19 Uhr in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern, Bismarckstraße 17, sein neues Buch „Fliehende Träume“ vor (Eintritt frei). Er erzählt darin über mehrere Generationen hinweg die bewegte Geschichte der Familie Riehm und zugleich die einer deutsch-französischen Liebesbeziehung der Gegenwart. Die Handlung versucht, sich dem Rätsel zu nähern, inwieweit die Erlebnisse der Menschen, die im Zweiten Weltkrieg noch Kinder waren, Einfluss auf ihre späteren Liebesbeziehungen hatten. Es mag verwundern, dass nämlich jene Partnerschaften oftmals trotz oder wegen des Krieges erstaunlich stabil erscheinen.

Als Kinder der deutsch-französischen Versöhnung und Zeitzeugen der Wiedervereinigung treffen sich in den 1990er Jahren Wolfgang und Manon in Strasbourg, verlieben sich ineinander und heiraten. Die anfängliche Romantik aus Kerzenschein und Hochzeit verblasst indessen nach und nach hinter den Gittern des Alltags und der Selbstzweifel. Dennoch bewährt sich ihre Ehe über viele Jahre hinweg und irgendwann ist sich Wolfgang sicher, dass er die Frau gefunden hat, mit der er alt werden möchte. Allerdings wollen geheime Schatten aus seiner Vergangenheit nicht von ihm weichen. Aus Angst vor einer möglichen Lebenslüge reift in Wolfgang der Entschluss heran, sich seiner Frau gegenüber zu offenbaren.

1971 in Tettnang am Bodensee geboren, studierte Roman Schafnitzel Germanistik und Sozialkunde in Saarbrücken, wo er auch sein Referendariat absolvierte. Nachdem er über 15 Jahre lang in Frankreich lebte, unterrichtet er seit 2001 als Lehrer an einer Integrierten Gesamtschule in der Pfalz. 2011 erschien im Rhein-Mosel-Verlag sein erster Roman „Am siebten Tag erschuf Gott die Vergänglichkeit“, der mit dem Literaturpreis „Debüt des Jahres 2013“ des Vereins Literaturwerk Rheinland-Pfalz/Saar in Kooperation mit ver.di / Verband deutscher Schriftsteller Rheinland-Pfalz sowie Saarland ausgezeichnet wurde. Im Dezember 2014 erschien im Salonlöwe-Verlag sein zweiter Roman. Der Titel lautet „Fliehende Träume“. Neben dem Schreiben beschäftigt sich Roman Schafnitzel auch mit der Malerei; so hat er beispielsweise auch das Buchcover gestaltet.

Kinderkunstkurse im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern

Die Vielfalt der Kunst erleben:
Kinder und Jugendliche im
Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern


Neuer Kinderkunstkurs
Acht- bis Achtzehnjährige entdecken ihre Kreativität

Ein neuer Kinderkunstkurs für alle Acht- bis Achtzehnjährige startete am Dienstag, 12. Mai, von 15 bis 16.30 Uhr im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk). Sie erleben ungewöhnliche Begegnungen mit Kunstwerken, die sich ausbreiten, öffnen oder aufbrechen. Die Kinder und Jugendlichen können die Atmosphäre eines Bildes bestaunen, den Bildaufbau, Besonderheiten der Darstellung, die Malweise und die Wirkung von Licht und Schatten beobachten. 

Sie erfahren altersgemäß die Bedeutung kunsthistorischer Begriffe, zum Beispiel „Stillleben“. Mit Fantasie und Kreativität tauchen sie sodann in eine fremde Welt ein und lassen mit Pinsel, Spachtel oder Farbwalze sowie den unterschiedlichsten Farben ihre eigenen Kunstwerke entstehen. Die jungen Kreativen erforschen Holz, Ton, Gips und unterscheiden die plastische Form vom flächigen Bild. 

Die Schwerpunkte des Kurses mit Trude Deubig, der an neun Dienstagen stattfindet und 30 Euro inklusive Material kostet, liegen darauf, Kunst wahrzunehmen und Techniken zu erkennen und sie als Ausdrucksmittel der eigenen Kreativität einzusetzen. Eine telefonische Anmeldung sollte unter 0631 3647-205 oder info@mpk.bv-pfalz.de umgehend erfolgen. 

Weitere Kinderkunstkurse für Sechs- bis Achtjährige finden donnerstags und für Vorschulkinder ab fünf Jahren immer mittwochs jeweils von 15 bis 16.30 Uhr statt.

Montag, 18. Mai 2015

Rückblick: Die Industrialisierung der Pfalz im 19. Jahrhundert


Mit der „Industrialisierung der Pfalz im 19. Jahrhundert“ beschäftigte sich Dr. Christian Decker vom Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in seinem Vortrag am Dienstag, 12. Mai, um 19 Uhr in der Pfalzakademie Lambrecht.

Die industrielle Revolution in der Agrarregion Pfalz verlief im Vergleich zu anderen Gegenden Deutschlands verspätet. Sie brach sich erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit breiter Wirkung auf dem Arbeitsmarkt Bahn. Dessen ungeachtet existierten bereits vor 1850 erste Beispiele und Ansätze der modernen Massenproduktion. 

Der Historiker aus Kaiserslautern gab einen Überblick über den Verlauf der hiesigen Industrialisierung – eines gesellschaftlichen Prozesses, der damals das überschaubare ländliche Leben vieler Menschen auf den Kopf stellte. Dabei spielte zunächst die verkehrstechnische Erschließung der Region eine Rolle, für die der Bau der Ludwigsbahn das beste Beispiel abgibt. Zudem stellte er die wichtigsten Gewerbe, Firmen und Standorte vor, zum Beispiel die Eisenwerke Gienanth, unter anderem in Eisenberg, die Kammgarnspinnerei und Pfaff AG in Kaiserslautern, die Tuchfabrik Marx in Lambrecht und natürlich die BASF in Ludwigshafen. 



Johann Ludwig Michael Gienanth kaufte 1800 auch das Eisenwerk in Eisenberg (Pfalz) und wurde damit zum größten Arbeitgeber der Pfalz. Heute ist es die BASF. Gienanth ließ 1826 bis 1834 einen Englischen Landschaftsgarten mit Orangerie und Mausoleum anlegen. Der Hammerweiher, direkt am Werk erhielt eine Insel mit Schwanenpavillon. Das Besondere an diesem Großindustriellen war, dass er überdies jedem Arbeiter eine Wohnung, ein Feld und eine Kuh oder Milchgeld zur Verfügung stellte. Die Häuser sind heute ein wichtiges sozialhistorisches Denkmal, werden aber vom Land stiefmütterlich behandelt. Mehr dazu

Für alle, die den Vortrag verpasst haben: Bücher zum Thema gibt es in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern oder Fernleihe im rheinland-pfälzischen oder deutschen Bibliotheksverbund.

Noch bis 31. Mai: Anmeldeschluss verlängert für drei Pfalzpreise

Preisgeld, Trophäe und Urkunde für Preisträger
in einer Pfalzpreis-Galaveranstaltung 


Bezirksverband Pfalz verlängert Anmeldeschluss für drei Pfalzpreise
Bewerbungen für Zukunftspreis, Medienpreis und pfälzische Geschichte noch bis Ende Mai

Der Bezirksverband Pfalz verlängert den Bewerbungsschluss für die drei ausgeschriebenen Pfalzpreise bis zum 31. Mai. Er vergibt in diesem Jahr den Zukunftspreis Pfalz, den Pfalzpreis für pfälzische Geschichte und Volkskunde sowie den Medienpreis Pfalz jeweils als Hauptpreis (10.000 Euro) und Nachwuchspreis (2.500 Euro). Darüber hinaus verleiht der Regionalverband in jeder Sparte einen Lebenswerkpreis. Um die Pfalz- und Nachwuchspreise kann man sich selbst bewerben oder vorgeschlagen werden; dabei sollte ein sachlicher oder persönlicher Bezug zur Pfalz bestehen. Über die Vergabe der Preise entscheidet jeweils eine Jury. Sie kann pro Preis bis zu fünf Nominierte benennen; diese erhalten einen Anerkennungspreis von 500 beziehungsweise 200 Euro. Weitere Informationen, darunter die Richtlinien zu den Pfalzpreisen sowie Anmeldeformulare, finden sich im Internet unterwww.pfalzpreise.de.

Mit dem Zukunftspreis Pfalz will der Bezirksverband Pfalz herausragende innovative Ideen, Produkte, Vorhaben und Leistungen, die die Zukunftsfähigkeit und die nachhaltige Entwicklung der Region stärken, fördern. Ausgezeichnet werden Projekte aus den Bereichen der Umwelt, Natur-, Geistes- beziehungsweise Gesellschaftswissenschaft, Technologie oder Wirtschaft. Für die Auswahl der Preisträger sind unter anderem der Kreativitätsgrad, die Neuartigkeit, die Realisierbarkeit sowie das Marktpotenzial des Projekts maßgebend. Die Errungenschaften oder Leistungen sollen ein Alleinstellungsmerkmal aufweisen und echte Verbesserungen beziehungsweise einen Fortschritt gegenüber derzeitigen Prozessen mit sich bringen. Darüber hinaus sollen die Vorhaben einen Nutzen für die Gesellschaft, beispielsweise durch Optimierung des Ressourcen-Einsatzes oder durch Steigerung der Lebensqualität, mit sich bringen und ökologische, ökonomische und soziale Aspekte miteinander in Einklang bringen. Bewerbungen und Vorschläge sind zu richten an den Bezirksverband Pfalz, Sabine Nauerz, Postfach 2860, 67616 Kaiserslautern, Telefon 0631 3647-168, s.nauerz@bv-pfalz.de.

Zur Förderung und Anerkennung der Erforschung, Dokumentation sowie Darstellung der pfälzischen Heimat, ihrer Wurzeln, Traditionen, Besonderheiten und gesellschaftlichen Zusammenhänge verleiht der Bezirksverband Pfalz den Pfalzpreis für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Es können Arbeiten aus den Bereichen Volkskunde, Archäologie, Denkmalpflege und Kunstgeschichte (auch Bauforschung), Geographie sowie aus allen Bereichen der Geschichtswissenschaften eingereicht werden, soweit sie ihren Forschungsgegenstand überwiegend im pfälzischen Raum haben. Ausgezeichnet werden fachwissenschaftlich ausgebildete Verfasser oder solche, die einen wissenschaftlich adäquaten und seriösen Umgang mit dem gewählten Thema erkennen lassen, für ein in sich geschlossenes Einzelwerk von historischer oder volkskundlicher Relevanz. Bewerbungen und Vorschläge sind zu richten an das Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Adelheid Lelle, Benzinoring 6, 67657 Kaiserslautern, Telefon 0631 3647-303, a.lelle@institut.bv-pfalz.de.

Mit dem Medienpreis Pfalz will der Bezirksverband Pfalz dazu anregen, die Region in den Medien darzustellen, die Kenntnisse über die Pfalz zu mehren und deren Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Ausgezeichnet werden Arbeiten aller Darstellungsformen aus den Sparten Print, Funk, Film- und Fernsehen sowie Internet, in denen ein Thema informativ und kreativ in Text, Bild oder Ton aufgearbeitet wurde. Ebenso kann die Kontinuität eines Schaffens ausgezeichnet werden. Die Beiträge sollen die Pfalz in ihrer landschaftlichen, geschichtlichen, kulturellen, sozialen, politischen oder wirtschaftlichen Eigenart in hervorragender und beispielhafter Weise dokumentieren. Bewerbungen und Vorschläge sind zu richten an Bezirksverband Pfalz, Regina Reiser, Postfach 2860, 67616 Kaiserslautern, Telefon 0631 3647-120, info@bv-pfalz.de.

Der Bezirksverband Pfalz vergibt die Pfalzpreise im Rahmen einer öffentlichen Pfalzpreis-Gala am Sonntag, 22. November, um 18 Uhr im Pfalztheater Kaiserslautern. Bis zu diesem Zeitpunkt bleiben die Preisträger geheim, die neben dem Preisgeld auch eine Trophäe und eine Urkunde erhalten.

Wie war's bei der Akkordeonale 2015 in Neunkirchen / Saar?


David Yengibarian (Armenien)
Akkordeonale 2015 in Neunkirchen / Saar: Wie geheimnisvoll das klingt! Es soll sicher an die Biennale und Berlinale und XY-ale erinnern, was der Zuhörer im weitesten Sinn auch erkennen kann, Musiker mit deutlichem Hang zu tönenden Kunstwerken, die sie ausstellen, vorführen wollen. Mal sind es Soli, mal Teamarbeit. Aber irgendwann gewöhnt man sich an die kleine Übertreibung und sieht viel, viel Berechtigung.

Der Veranstalter und Initiator der Akkordeonale ist der Holländer Servais Haanen, der zum siebten Mal internationale Musiker zu einer Tournee zusammengestellt hat - rund um das Akkordeon, die Ziehharmonika, die so viele Menschen lieben. Wirklich raffiniert und unterschiedlich gebaut und Fingerspitzengefühl verlangend locken die diversen Akkordeonarten auch ganz unterschiedliche Musiker mit unterschiedlichen Vorlieben an. Haanen selbst bevorzugt das diatonische Knopfakkordeon, das über zwei Dur-Tonleitern und eine Moll-Tonleiter sowie etliche Halbtöne verfügt. Jeder Knopf ist mit zwei Tönen - je nach Drücken oder Ziehen - belegt, so dass wirklich ein Klangmeer entstehen kann. Außerdem moderiert er auch noch sehr ungewöhnlich und humorvoll, was seinen acht Kindern (drei eigene) sehr gefallen wird.
Sigrún Kristbjörg Jónsdotti, David Yengibarian,
Servais Haanen, Elke Rogge

Dieses Jahr bestand der Nationenmix aus Finnland, Island, Armenien, Deutschland, Irland und den Niederlanden. Wobei Deutschland gleich zweimal vertreten war. Dargeboten wurden 16 Auftritte, davon einige mit zwei oder drei Stücken und am Ende zwei Zugaben.

Zu Beginn stand "Intrada", ein internationales Stück mit dem gesamten Ensemble. Es folgte eine "Polska", genauer eine Triolenpolska der Finnin Teija Niku, die wie ein trauriger Tanz wirkte. Teija hat den Master der Musikakademie und spielt diatonisches und chromatisches Akkordeon. Nordischer und Balkan-Folk, Tango und Musette sowie eigene Kompositionen sind ihr Schwerpunkt. 

Ein richtiger Star ist Niamh Ní Charra aus Irland, eine mehrfach ausgezeichnete und dekorierte Musikerin, zuletzt "Musikerin des Jahres" 2012 und 2014, die mit der Concertina, dieser kleinen, sehr schwer zu spielenden Ziehharmonika, dem ältesten Instrument auf der Bühne, so heiter beschwingte und dynamische Lieder spielte, dass man gleich mitwippen möchte. Man spürt die Tradition der Tanz- und Musikformation "Riverdance", die sie leitete, und viele Tourneen, unter anderem mit eigener Band.
David Yengibarian, Teija Niku, Niamh Ní Charra, 
Thilo Plaesser, Elke Rogge, 
Sigrún Kristbjörg Jónsdotti, Servais Haanen

Mit Thilo Plaesser aus Deutschland kam das chromatische Free-Bass Akkordeon, das Bajan, auf die Bühne und verbreitete einen beeindruckenden Basssound, der schon an eine Orgel erinnerte. Ein wunderbar mächtiges Instrument. Der Musiker studierte denn auch Orgel, Klavier und Orchesterleitung.  Thilo interessiert sich am meisten für experimentelle Improvisation, gregorianische Musik, aber auch für Fado, Tango, Blues, orientalische, keltische und klassische Musik. Er bot in der ersten Hälfte des Abends ein schottisches Lament und ein Stück namens "Handeln durch Nichthandeln (Tao)".

Elke Rogge aus Deutschland spielt die Drehleier mit echter Master-Pefektion. Sie kommt von der alten Musik und hat sich sogar eine Drehleier schon selbst gebaut. Ihre Erfahrungen aus verschiedenen Ensembles, z.B. „Die Spielleut“, ihrer eigenen Band „Hölderlin Express“ und den „Dissidenten“ zeigen die Bandbreite von Tanz, Theater, Weltmusik, Rock und Avant-Garde. Sie schraubt und dreht viel positive Stimmung und Atmosphäre herbei. Man könnte ihr ewig lang zuhören beim Spiel. An diesem Abend spielt sie u.a. mit Servais am Akkordeon zusammen den Titel "Vamos". 

Es folgte ein einmaliges Tempoerlebnis mit David Yengibarian aus Armenien und dem dortigen Teil des Kaukasus. Er stammt aus einer Musikerfamilie und von Instrumentenbauern ab, was man deutlich merkt an seiner sehr dichten Beziehung zu seinem Tastenakkordeon. In unglaublicher Geschwindigkeit in Jazz- und armenischer wie ungarischer Volksmusiktradition huscht er über die Tasten, ohne die Töne zu verlieren. Man hat bei ihm quasi das doppelte Musikerlebnis, weil die Stücke wie in Zeitraffer gespielt werden. Selbst Tango und der 1992 verstorbene Astor Piazolla haben klare Spuren hinterlassen. David komponiert auch für Theater und Film. Seine Stücke waren Überraschungsstücke.
Niamh Ní Charra, Thilo Plaesser, 
Sigrún Kristbjörg Jónsdotti 

Sigrún Kristbjörg Jónsdottir aus Island mit ihrer lebhaften Posaune und virtuosen Geige war zunächst mit Niamh (Gesang) und Servais am Akkordeon zu hören, danach an der Posaune mit dem gesamten Ensemble, heiter und beschwingt mit dem Titel "Wenn nicht wir ..."

In der zweiten Hälfte ging es mit diesen Eigen- und Besonderheiten weiter. Deutsche Drehleier und Akkordeon aus Finnland mit einem lustigen Tanz inkl. Traumphasen und Tranceklängen. Thilo Plaesser mit Bach-Tönen und "Edge", das ganze Ensemble mit "Perpetuum Modale" von Simon Jeffes voller Spontanität und Internationalität.

Über "Kyrie eleison" mit Prisen von Gregorianik, Mittelalter, lustigem Tanz und Posaune aus Island, wie ein Rufer in der Wüste, den schnatternden "Fucking Ducks", am Parkweiher in Maastricht (NL) zu beobachten, Balkansound von David und finnischem Hochzeits- wie armenischem Männertanz zu den Zugaben und zum Ende eines wunderschönen, lebhaften, nachdenklichen und poetischen Abends. Auf die Kombination im nächsten Jahr bin ich jetzt schon gespannt.



Sonntag, 17. Mai 2015

TRIKONT: LIEDGUT FÜR DIE HUMORBEGABTE FAMILIE




„Bitte, Mammi, hol mich ab!“
Café Unterzucker
spielt Urlaubs-, Sommer-, Freiheitslieder












Das Café Unterzucker, Garant für ungesüßte Kinderkultur und unversäuerten Erwachsenenschmarrn, hat eine zweite Lieder-CD produziert. Diesmal geht es um Urlaubs-Phantasien. Die Institutsleiter vom Café Unterzucker, Tobias Weber, Komponist und vielsaitiger Virtuose, und Richard Oehmann, Autor und Halbintendant von Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater, mischen diesmal Bluegrass, Ska, Jazz, Rock'n'Roll, Italo-Schlager, Seemannslied und Tarantella.

Es geht um den Sommer, das Reisen, das Faulsein oder auch die Freiheit überhaupts.
„Autogrill – Wann samma denn do?“ das Schmelzen des heißgeliebten Stieleises „Eis am Stecken“oder gesundheitliche Probleme nach dem Tag am See „Sonnenbrand“.
Im Titellied „Bitte, Mammi, hol mich ab“ wird aus der Sicht eines armen, reichen Schnöselknaben die prekäre Lebensform im Kinderzeltlager beklagt. Die Jazzsängerin Anna Hermann singt über ein tiefenentspanntes „Sommerschwein“, die Komödiantin Maria Hafner über eine Strandbegegnung mit einem schönen Vollidioten „Der Krapfen“, und bei „Endlich! Die Ferien sind vorbei!“  versuchen Weber und Oehmann den Brückenschlag zwischen Gypsy Kings und Rio Reiser. Überdies gibt Maria Hafner zusammen mit  dem Eisdealer Jimi Tero (bekannt aus „Kasperl und das Kugeleis“ von Doctor Döblingers Kasperltheater) eine bairisch-italienische Neufassung des 8Oer-Jahre-Schlagers„Felicita“: „Gibst ma du Baci, mach i an Datschi vor Gluckseligkeit". 

Zum Schluss gibt's eine kleine Hommage an den 2013 verstorbenen Münchner Zeichner und Erfinder der „Monster des Alltags“ Christian Moser. Bei seinem Song „Auf der Reise“ haben  nicht nur seine Patenkinder mitgewirkt, sondern  - im Schlusschor versteckt – zwei Dutzend Freunde Mosers, darunter viele Münchner Zeichner, Schriftsteller, Schauspieler und Kabarettisten. 

Ein Teil dieses opulenten Werkes ist auch diesmal wieder in bairischer Mundart gesungen und gesprochen, es ist trotzdem für das aufmerksame auswärtige Ohr zu verstehen und auch international zum Mitsingen bestens geeignet.

Die Band:
Richard Oehmann ist Autor und Puppenspieler, hauptberuflich Intendant von „Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater“.
Tobi Weber spielt sehr viele Instrumente, aber nicht Schlagzeug, und wenn er das nicht tut, komponiert er.
Greulix Schrank, vormals Schlagzeuger der Metal-Gruppe Schweisser, musiziert und komponiert bei dem Electro-Drums-Duo Portmanteau und bei vielen Produktionen des Münchner Theater der Jugend.

Micha Acher spielt E-Bass und/oder Trompete bei Notwist, Tied & Tickled Trio, MS John Soda, Hochzeitskapelle, Alien Ensemble oder den New Orleans Dixie Stompers.
Anton Gruber ist trotz strotzendem komischen und musikalischen Talents eine weitgehend unbekannte Rampensau. In der Besserwisser Blues Band spielt er seit zwanzig Jahren Blues Harp.

Überdies wirken mit:
Maria Hafner, Evi Kelgmaier, Anna Hermann, Ulrich Bassenge und Matthias Götz.

Die erste CD "Leiser" von CAFE UNTERZUCKER wurde für den Medienpreis Leopold nominiert.

Usbekistan: Schüsse und Folter für Meinungs- und Pressefreiheit




Er ist einer der am längsten inhaftierten Journalisten der Welt: Seit sechzehn Jahren befindet sich Muhammad Bekzhanov im Gefängnis. Und das in einem der autoritärsten Länder weltweit. Einem Land, in dem Gefangenschaft meist gleichbedeutend ist mit grausamer Folter und Misshandlung: in Usbekistan.


Bekzhanov war als Herausgeber einer Oppositionszeitung ins Visier der usbekischen Behörden geraten und 1999 festgenommen worden. Im Gefängnis schlugen Sicherheitskräfte mit Gummiknüppeln auf ihn ein, schnürten ihm die Luft ab, verpassten ihm Elektroschocks – bis er sich schließlich bereit erklärte, ein falsches Geständnis zu unterzeichnen. Das Gericht ignorierte, dass Bekzhanov zu seinem Geständnis unter Folter gezwungen worden war, und verurteilte ihn zu einer 15-jährigen Haftstrafe, die 2012 aus konstruierten Gründen um mehr als vier Jahre verlängert wurde.


„Ich liege in meinem eigenen Blut, tagelang“, schildert Bekzhanov eines seiner schrecklichsten Erlebnisse. „Ohne Wasser, ohne Essen. Ich versuche, mich an all die guten Dinge in meinem Leben zu erinnern – meine Kinder, meine Frau. Und ich stelle mich darauf ein, dass ich sterben werde.“

Amnesty International hat eine Petition gestartet, mit der Sie die sofortige Freilassung von Muhammad Bekzhanov fordern können. Zudem rufen wir die usbekische Regierung darin auf, die Strafprozessordnung dahingehend anzupassen, dass keine Geständnisse mehr durch Folter erzwungen werden dürfen und die Verwendung dieser Geständnisse vor Gericht explizit verboten wird.


Fordern Sie die sofortige Freilassung des Journalisten Muhammad Bekzhanov und ein Ende der Folter in Usbekistan.


Der Zeitpunkt ist bewusst gewählt, denn in diesen Tagen jährt sich das „Massaker von Andischan“ zum zehnten Mal. Am 13. Mai 2005 eröffneten usbekische Sicherheitskräfte das Feuer auf friedliche Demonstrantinnen und Demonstranten.Hunderte Frauen, Männer und sogar Kinder wurden niedergeschossen und getötet. Doch zur Rechenschaft gezogen wurde niemand. Im Gegenteil: Noch am selben Tag begannen die usbekischen Behörden damit, Überlebende festzunehmen und Nachforschungen zum Massaker gewaltsam zu unterbinden. Bis heute gilt: Wer kritisch über die Vorfälle von Andischan berichtet, muss mit Verhaftung und Folter rechnen.

Setzen Sie sich für ein Ende der grausamen Folter in Usbekistan ein! Sorgen Sie dafür, dass der Journalist Muhammad Bekzhanov endlich frei kommt und seine Kinder wieder in die Arme schließen kann. Jetzt Petition unterschreiben auf:  http://www.stopfolter.de

Samstag, 16. Mai 2015

Fantasien zur Nacht (Performance): WHITE SHADOWS - Give Up Give Out Give In



WHITE SHADOWS - Give Up Give Out Give In 
from Melvin J. Montalban 

Frankfurt am Main: Nachmittags in die Oper, Kinder zur Betreuung abgeben

Christopher Maltman (Simon Boccanegra).
Im Hintergrund der Chor der Oper Frankfurt.
(c) Barbara Aumüller

Unten die Nachmittagsvorstellungen der Oper Frankfurt, in deren Rahmen eine kostenlose Kinderbetreuung angeboten wird. Dieser Service dürfte vor allem für theaterbegeisterte Familien mit kleinen Kindern interessant sein. Das Angebot gilt für den Nachwuchs im Alter von drei bis neun Jahren, der dann - während die Eltern die Vorstellung besuchen - von zwei Diplom-Pädagoginnen in den Räumen der Oper Frankfurt betreut wird. Dabei wird gebastelt, gespielt, vorgelesen und vieles mehr. Anmeldungen nimmt der Gästeservice der Oper Frankfurt unter der Nummer 069 - 212 37 348 entgegen.

Die Vorstellungen mit kostenloser Kinderbetreuung in der Spielzeit 2014/15:

Giuseppe Verdi Simon Boccanegra - Sonntag 17. Mai 2015, 15.30 Uhr
Richard Strauss Der Rosenkavalier - Sonntag, 7. Juni 2015, 15.30 Uhr

Die Vorstellung von Giuseppe Verdis Simon Boccanegra (17. Mai 2015) findet zudem im Rahmen der erfolgreichen Veranstaltungsreihe Oper für Familien statt. Für Aufführungen dieser Serie gilt: Jeder vollzahlende Erwachsene erhält auf Wunsch maximal drei kostenlose Karten für Kinder, bzw. Jugendliche im Alter bis einschließlich 18 Jahren zusätzlich.Diese Vorstellung ist für Kinder ab 12 Jahren empfohlen.

Karten für die Nachmittagsvorstellungen zum Preis von € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) sind bereits an unseren bekannten Vorverkaufsstellen, per Ticket-Hotline 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.

Mannheimer Nationaltheater: Neuer Spielplan für 2015/2016 vorgestellt

Foto, v.l.: Kevin O´Day (Intendant Ballett), Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr
(Intendant Oper),  
Dr. Ralf Klöter (Geschäftsführender Intendant), 
Andrea Gronemeyer (Intendantin Schnawwl),  Burkhard C. Kosminski (Intendant Schauspiel)
© Christian Kleiner

Die neue Spielzeit 2015/2016 des Nationaltheater Mannheim


Das Intendantenteam Andrea Gronemeyer, Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr, Dr. Ralf Klöter, Kevin O´Day sowie Burkhard C. Kosminski und sein Stellvertreter Ingoh Brux präsentierten heute bei einer Pressekonferenz den vielfältigen Spielplan für 2015/2016. Mit 34 Premieren in Oper, Schauspiel, Ballett, Junges Nationaltheater und Mannheimer Bürgerbühne, davon 15 Uraufführungen, sowie insgesamt rund 65 Wiederaufnahmen startet das Nationaltheater im September in seine 237. Spielzeit.


Mit Hans Werner Henzes Die Bassariden eröffnet die Oper des Nationaltheaters die neue Spielzeit. Die 1966 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführte Oper zählt zu den bedeutendsten und monumentalsten Musiktheaterwerken des 20. Jahrhunderts mit gigantischer Orchesterbesetzung und höchsten Anforderungen an Solisten und Chor. Frank Hilbrich, der in Mannheim The Turn of the Screw in Szene setzte, wird Henzes Stück auf die Bühne bringen.
Auch Cordula Däuper kehrt ans Nationaltheater Mannheim zurück. Nach Prokofjews Die Liebe zu drei Orangen und Cole Porter – Ein Songbook inszeniert sie in Mannheim Gioachino Rossinis Tancredi.
Im November bringt das Nationaltheater eine Operettengala mit dem Titel Die ganze Welt ist himmelblau auf die Bühne, die von dem Schauspieler, Kabarettisten und Regisseur Michael Quast konzipiert und moderiert wird.
Mit einer Koproduktion des Nationaltheaters und dem Kunsthuis Opera Vlaanderen (Belgien) steht Fromental Halevys La Juiveauf dem Programm. Das Stück feierte im April 2015 Premiere in Gent/Antwerpen und kommt im Januar 2016 nach Mannheim.
Der Spieler von Sergei Prokofjew rundet nach Der Idiot und Böse Geister die Dostojewski-Trilogie in der Oper ab. Tilman Knabe inszeniert das Stück, das die ambivalente Mischung aus Faszination und Bedrohung zeigt, die für den Menschen vom Spiel ausgeht.
Mit der Uraufführung Der Golem von Bernhard Lang setzt die Oper ihren Fokus auf das zeitgenössische Musiktheater fort. Bernhard Langs Montezuma – Fallender Adler wurde bereits 2010 in Mannheim uraufgeführt. In Anlehnung an den phantastischen Roman von Gustav Meyrink schuf Peter Missotten kein schriftliches Libretto, sondern einen experimentellen Film. Er dient als Basis dieser Neukomposition, so dass die Form der entstehenden Oper von optischen Wirkungsmechanismen geprägt ist. Bernhard Lang nutzt die neuen, im herkömmlichen Musiktheater ungenutzten Formen, um mit unterschiedlichen instrumentalen sowie vokalen Effekten zu arbeiten und verschiedene Genres in das Werk einfließen zu lassen. Der Golem  wird am 16. April 2016 in der Inszenierung und Bühnenausstattung von Peter Missotten uraufgeführt.
Vom 16.-24. Juli 2016 findet der Mannheimer Mozartsommer statt, der sich wieder auf vielfältige Weise um die Musik Mozarts und ihre ungebrochene Aktualität dreht. Opernhöhepunkte werden zwei Mozart-Opern sein: Die Neuproduktion von MozartsIdomeneo, ein Dramma per musica, das Mozart in München mit dem seit 1778 dort wirkenden Mannheimer Orchester einstudierte, sowie die Wiederaufnahme von Lucio Silla, die im Schwetzinger Rokokotheater ihren festlichen Rahmen findet.
Die Festlichen Opernabende versprechen in der Spielzeit 2015/2016 wieder glanzvolle musikalische Höhepunkte zu werden. Das Nationaltheater holt Sänger ins Opernhaus, die derzeit an den größten Bühnen der Welt engagiert sind, so u.a. Klaus Florian Vogt, Maria Guleghina, José Cura, Marina Rebeka, Wookyung Kim, Petra Maria Schnitzer, Michael Volle, Angela Brower, Lawrence Brownlee u.a.

Das klassische Repertoire mit Stücken u.a. von Shakespeare, Büchner, Brecht und das zeitgenössische Autorentheater mit Stücken von renommierten Autoren wie Roland Schimmelpfennig, Lutz Hübner oder Ewald Palmetshofer bilden den Spielplan des Schauspiels am Nationaltheater Mannheim. Insgesamt wird das Schauspiel fünf Uraufführungen sowie eine Deutschsprachige Erstaufführung und eine Deutsche Erstaufführung auf die Bühne bringen.
Gleich zu Beginn der Spielzeit inszeniert Tim Egloff, ehemaliges Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim, Lutz Hübners Phantom (Ein Spiel) (UA). Lutz Hübner ist einer der meistgespielten Gegenwartsdramatiker, seine Stück werden auf der ganzen Welt gezeigt und wurden mehrfach ausgezeichnet, darunter mit Einladungen zum Berliner Theatertreffen und den Mülheimer Theatertagen. Noch im September folgt die Deutsche Erstaufführung von die unverheiratete (DE), Ewald Palmetshofers fünftem Stück am Nationaltheater.
Nach Das schwarze Wasser wird Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski die Deutschsprachige Erstaufführung von Roland Schimmelpfennigs An und Aus (DSE) inszenieren.
Der amerikanische Theater- und Drehbuchautor Noah Haidle hat mit Götterspeise (UA) eine abgründige und anrührende Komödie geschrieben, die die menschliche Existenz als bitteren Witz vorführt und die im Januar im Studio uraufgeführt wird.
Anne Lepper ist in der laufenden Spielzeit Hausautorin am Nationaltheater und hat ein neues Stück geschrieben, das im Mai 2016 Premiere feiern wird. Inszeniert wird Drei Sonnen (UA) von Hausregisseur Dominic Friedel.

Die Reihe des zeitgenössischen Theaters wird ergänzt durch einen Autor und ein Künstlerkollektiv, die dem Mannheimer Publikum ebenfalls bereits vertraut sind. Akin E. Sipal, dessen Stück Santa Monica in der laufenden Spielzeit gezeigt wurde, schreibt für Mannheim ein Auftragswerk mit dem Titel Kalami Beach (UA). Und das Künstlerkollektiv Rimini Protokoll, das bereits mitWallenstein bei den Schillertagen 2005 und 2007 und beim 2. Bürgerbühnenfestival im März 2015 mit Qualitätskontrolle zu Gast war, begibt sich in universitären Giftschränken, auf heimischen Dachböden und ausländischen Flohmärkten auf Spurensuche nach Hitlers Mein Kampf . Mit dem Stück Adolf Hitler: Mein Kampf 1&2, einer Koproduktion des NTM mit dem Nationaltheater Weimar, den Münchner Kammerspielen, dem steirischen herbst festival Graz und dem HAU Hebbel am Ufer geht Rimini Protokoll der Frage nach, was aus 12 Millionen Bücherexemplaren nach 1945 geworden ist.

In Zusammenarbeit mit der Mannheimer Bürgerbühne entstehen in der Spielzeit zwei Stücke im Schauspiel: Aischylos Tragödie Die Schutzflehenden wird in der Inszenierung von Volker Lösch mit der gegenwärtigen Situation von Schutzflehenden in unserer Gesellschaft in Zusammenhang gebracht. Und Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski wird Arthur Millers Ein Blick von der Brücke inszenieren.

Mit Georg Büchners Leonce und Lena holt das Schauspiel Sebastian Schug als Regisseur zurück nach Mannheim (Viel Lärm um nichts, Die Glasmenagerie). Elmar Goerden, dem Publikum bekannt als Regisseur von Emilia Galotti und  Die Wildente, kehrt mit Hamlet, Prinz von Dänemark von William Shakespeare nach Mannheim zurück. Und auch Georg Schmiedleitner, der in Mannheim zuletzt bei Homo faber und Woyzeck Regie führte, inszeniert im März 2016 Bertolt Brechts Die heilige Johanna der Schlachthöfe. Im Juni gibt die Regisseurin und Nestroy-Theaterpreisträgerin Susanne Lietzow mit Der Brandner Kaspar und das ewig´ Leben ihr Regiedebüt am Nationaltheater Mannheim.

Der neue Hausautor in der Spielzeit 2015/2016 ist Thomas Köck. Thomas Köck absolvierte  an der Freien Universität Berlin ein Masterstudium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft, in Wien studierte er Philosophie. Seit 2012 ist er an der Universität der Künste in Berlin (Studium des Szenischen Schreibens) mit Aufenthalt am Deutschen Literaturinstitut Leipzig (Studium Literarisches Schreiben). Köck wurde bereits zum Kaltstart Theaterfestival eingeladen, war Teilnehmer des 18. Literaturkurses der Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt und mit einem Filmprojekt über Beirut zu Berlinale Talents eingeladen. Im Februar 2015 erhielt er für sein Stück Isabelle Huppert (geopfert wird immer) den Stückepreis des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises. Mit paradies fluten (verirrte sinfonie)  war Köck zu Gast beim Heidelberger Stückemarkt. 2015 wurde Thomas Köck Thomas-Bernhard-Stipendiat am Landestheater Linz. Am 20. Mai wird sein Stück jenseits von fukuyamaim Studio des Nationaltheaters gezeigt.

Mit Ende der Spielzeit 2015/2016 verabschieden sich Kevin O´Day und sein Ensemble vom Nationaltheater Mannheim. Mit Farewell!, einem mehrteiligen Abend bestehend aus dem 3. Akt aus Dominique Dumais` Tracing Isadora, dem Pas de deux We will..., ausgewählten Szenen aus Chansons und dem zweiten Akt von I´m with the band zeigen Kevin O´Day und seine Stellvertreterin Dominique Dumais viele wichtige Aspekte ihres Schaffens während der vergangenen 13 Jahre am NTM.

Aber auch drei neue Produktionen bringt das Ballett in der kommenden Spielzeit auf die Bühne. Im November eröffnet es mit Livemusik, Gesang und Tanz mit dem Stück Alpha –Omega (UA). Die mit R.A.W. und PURE begonnene Trilogie beendet Dominique Dumais im April 2016 mit dem Stück NAKED (UA). Als letzte Premiere der Spielzeit folgt traditionell im Sommer die Choreografische Werkstatt (UA), bei der Tänzerinnen und Tänzer des Ensembles eigene Stücke präsentieren.

Ab der kommenden Spielzeit führt das Nationaltheater keine neue Sparte ein, sondern verbindet, was schon lange zusammen gehört. Junge Oper, Schnawwl und Junger Tanz werden in Zukunft als vierte Sparte des Nationaltheaters unter dem Begriff Junges Nationaltheater geführt.
Mit Mannheimification (UA) werden Ensemblemitglieder des Schnawwl und freie Tänzer den Tanz für das junge Publikum ausbauen. Die Sprache des Körpers im Raum steht im Zentrum der Performance, die auf den Erfahrungen mit dem Festival für jungen Tanz StepX und mit der Inszenierung Tanz Trommel (UA) aufbaut. Der Schnawwl startet mit einer Uraufführung von Ingeborg von Zadows Haus blaues Wunder, das davon erzählt, wie auf engstem Raum aus Rivalen Freunde werden können. Unter dem Projekttitel Mehrsprache (Projekttitel) schreibt Jagoda Marinić ein Stück für den Schnawwl, das aufgrund des großen Umfanges der Arbeit mit sechs mehrsprachigen Kindergruppen in Mannheim von der laufenden Spielzeit auf die kommende Spielzeit verschoben wurde und nun im Januar 2016 zur Uraufführung kommt. Mit dem Regisseur Jan Friedrich wird das Schnawwl-Ensemble eine Interpretation von Goethes Faust – Der Tragödie erster Teil vorstellen, die das junge Publikum fest im Blick hat. Und zwei Spielerinnen und eine Puppe werden in einem neuen Kleinkinderstück (UA) in der Inszenierung von Cédric Pintarelli die jüngsten Zuschauer zu einer Begegnung mit dem Theater einladen.
Die Junge Oper zeigt mit Die Königin der Farben eine Uraufführung nach dem Bilderbuch von Jutta Bauer, die 2009 für ihr Gesamtkunstwerk bereits mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde. Mit Amor (Arbeitstitel) (UA) entsteht eine Fassung von Georg Friedrich Händels Orlando, in der barocke Arien sich mit Jazzelementen und neuen Kompositionen verbinden. Im Rahmen der Jungen Bürgerbühne Mannheim entsteht ebenfalls in der Jungen Oper mit Haendel on Fire eine musiktheatrale Performance zur Produktion Amor, in der Jugendliche in verschiedenen Modulen ihre eigene Version des Stoffes erarbeiten.

Die erste Inszenierung der Mannheimer Bürgerbühne in 2015/2016, High Voltage (UA), ist ein Projekt über Energie, Ressourcen und Blackouts und wird im Oktober 2015 im Studio Premiere feiern. Und nach dem erfolgreichen Auftakt des Mannheimer Geräuschorchesters #1 folgt nun eine neue experimentierfreudige zweite Auflage mit Geräuschorchester #2. Auch in der neuen Spielzeit wird es wieder verschiedene Clubs und monatliche Einzelworkshops aller Sparten bei der Mannheimer Bürgerbühne geben.

Der Vorverkauf für die Vorstellungen im September und Oktober sowie für alle Musicalvorstellungen, Festlichen Opernabende undParsifal  (Karfreitag und Christi Himmelfahrt) startet am 3. Juli.

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150


Das Nationaltheater Mannheim, Eigenbetrieb der Stadt Mannheim, wird gefördert durch die Stadt Mannheim und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

Freitag, 15. Mai 2015

Fantasien zur Nacht (Dance): S O L O

Solo from Aisha Serrano

Wer Herzschwäche hat sollte dreimal mehr auf seine Medikamente und die richtige Einnahme achten

Herzstiftung warnt bei Herzschwäche vor fehlerhafter Medikamenteneinnahme

Kostenfreier Medikamenten-Pass für Menschen mit Herzschwäche
Jedes Jahr werden in Deutschland mehr als 386.000 Patienten mit Herzschwäche in eine Klinik eingewiesen, weil sich ihre Erkrankung verschlimmert hat. Da sehr häufig Fehler bei der Medikamenteneinnahme Auslöser dieser Verschlimmerung sind, bietet die Deutsche Herzstiftung einen kostenfreien Medikamenten-Pass speziell für Menschen mit Herzschwäche unter www.herzstiftung.de/medikamenten-pass oder telefonisch unter 069 955128-400 an. Der Pass erleichtert es den Betroffenen, Fehler bei der Medikamenteneinnahme zu vermeiden.

Lebensbedrohliche Verschlechterung vermeiden
„Bei chronischer Herzschwäche ist eine korrekte Einnahme der Medikamente besonders wichtig, weil diese den geschwächten Herzmuskel entlasten und das Herz vor Stresshormonen schützen. Setzen Betroffene eigenmächtig ihre Medikamente ab oder versäumen mehrmals die Tabletteneinnahme, laufen sie Gefahr, sich in eine lebensbedrohliche Verschlechterung der Herzschwäche hineinzumanövrieren", warnt Prof. Dr. med. Thomas Eschenhagen vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung, Direktor des Instituts für Experimentelle Pharmakologie und Toxikologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Sieben Herzstiftungs-Tipps für Herzschwächepatienten
Neben der korrekten Einnahme der Medikamente können Herzschwächepatienteii noch viel mehr für ihr Herz tun, indem sie z. B. bei stabiler Herzschwäche maßvolles Ausdauertraining betreiben, beim Essen auf eine begrenzte Kochsalzzufuhr achten und ihr Gewicht täglich kontrollieren, wenn eine Tendenz zur Flüssigkeitsansammlung besteht. Was Menschen mit Herzschwäche zum Schutz vor einer Verschlimmerung der Herzschwäche unbedingt beachten sollten, lässt sich in den sieben Experten-Tipps unter www.herzstiftung.de/Herzschwaeche-Klinik-Aufenthalte-verhindern.html nachlesen.


Väter müssen auch mal ran - Erziehungsurlaub ist für beide da! So schaffen wir den Deutschen Fruchtbarkeitsknick aufzufangen

Väterurlaub hilft dem Aufbau von Familien

Das Folgende könnte von Interesse im Vorfeld des UN Internationalen Tages der Familie am Freitag, 15. Mai sein. Die Daten und Darstellungen zeigen, dass die langfristige demografische Entwicklung der OECD-Länder wie die Geburtenraten besorgniserregend zurückgegangen ist. Frauen gebären heute im Durchschnitt der OECD weniger als 2 Kinder. Im Jahr 2013 betrug die Gesamtfruchtbarkeitsrate (TFR) 1,67 Kinder pro Frau in der OECD - gefallen von 1,91 im Jahr 1990 und 3,28 im Jahr 1960. In Frankreich, Island, Indien, Indonesien, Israel, Mexiko, Neuseeland, Südafrika, Schweden, und der Türkei liegt die Rate bei ca. 2 Kinder pro Frau oder höher, während sie am niedrigsten ist mit 1,3 oder weniger in Griechenland, Korea, Polen, Portugal, der Slowakei und Spanien.

Gesamtfruchtbarkeitsrate, 1970, 1995 und 2013




Geburtenraten hängen von vielen verschiedenen Dingen ab. Bei vielen Müttern und Vätern steht die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Vordergrund. Die Steuer- / Sozialleistungssysteme sollten beiden Eltern gleich starke finanzielle Anreize für Arbeit, Kinderbetreuung und (außer-)schulische Betreuung geben. Die Unterstützung bei der Erziehung hilft beiden Eltern in der Arbeit, und immer mehr Regierungen versuchen, Väter dazu zu überreden, Vaterschafts- oder Elternurlaub für eine beträchtliche Zeit in Anspruch zu nehmen, um sich um ihre kleinen Kinder zu kümmern.

Es gibt jetzt 12 OECD-Länder, die 9 oder mehr Wochen bezahlten Urlaub bieten für Väter mit sehr kleinen Kindern, gegenüber 4 im Jahr 2000. 10 europäische Länder bieten Einkommensunterstützung während des Urlaubs für Väter von 2 bis 6 Monate an, aber überraschenderweise sind die gesetzlichen Ansprüche am großzügigsten in Japan und Korea, wo Väter mit qualifizierter Arbeit einen individuellen Anspruch auf bezahlten Urlaub für ein Jahr haben. Allerdings wird dies seit der Einführung in Japan und Korea nur von weniger als 5% der berechtigten Väter aktuell verwendet. In beiden Ländern muss sich die  Arbeitsplatzkultur ändern, um mehr geschlechtergerechte Arbeitsmarktergebnisse zu erzeugen.

Bezahlter Urlaub für Väter in 2014




Die Reform, in den 2000er Jahren in einigen europäischen Ländern eingeführt, hatte einen signifikanten Effekt. Die Einführung von "Papa-Monaten" im Jahr 2001 in Island hat den Anteil der Väter in Elternzeit verzehnfacht. Auch in Deutschland stieg der Anteil seit dem letzten Quartal 2006 von 3,5% der Väter durch die Reform im Jahr 2007 auf 32% im dritten Quartal 2013.

Donnerstag, 14. Mai 2015

ECM-Neuheit: Julia Hülsmann Quartett mit Theo Bleckmann - A Clear Midnight: Kurt Weill In America

Theo Bleckmann und Julia Hülsmann(c) Volker Beushausen/ECM Records


Julia Hülsmann Quartett mit Theo Bleckmann
A Clear Midnight: Kurt Weill In America
Theo Bleckmann: Gesang; Julia Hülsmann: Klavier; Tom Arthurs: Trompete, Flügelhorn; Marc Muellbauer: Bass; Heinrich Köbberling: Schlagzeug
ECM

Pianistin Julia Hülsmann und Sänger Theo Bleckmann präsentieren auf ihrem ersten gemeinsamen Album den ..unbesungenen Weill" ebenso wie einige der bekanntesten Werke des Komponisten wie "Mack The Knife", „Speak Low" und „September Song" sowie Hülsmanns Vertonungen von Gedichten Walt Whitmans, zu dem Kurt Weill eine besondere Nähe spürte. Das Projekt entstand 2013 im Auftrag des Kurt Weill Festivals in Dessau, erwachte auf Tour zu neuem Leben und erhielt den letzten Schliff bei den Aufnahmen zu diesem Album, das im Juni 2014 in Oslo von Manfred Eicher produziert wurde. Für Hülsmanns Quartett ist es in eine musikalische Weiterentwicklung auf mehreren Ebenen, und den Musikern eröffnet die Neuinterpretation Weills neue kreative Möglichkeiten.
Bassist Marc Muellbauer demonstriert seine Fähigkeiten als Arrangeur auf „Your Technique", „September Song". „This Is New" und „River Chanty". Tom Arthurs, der englische Trompeter und Flügelhornist, der sein Debüt in Hülsmanns Ensemble auf In Full View gab, ist auf A Clear Midnight vollständig integriert. Bleckmanns intimer Gesang, Hülsmanns Gespür für die schnörkellose Ballade und die diskreten Arrangements sorgen dafür, dass die Texte, die "Mack The Knife" unsterblich machten, die ihnen gebührende Aufmerksamkeit erhalten.
Der in Deutschland geborene Komponist Kurt Weill, der später die US-Staatsbürgerschaft annahm und zu einem der leidenschaftlichsten Verfechter amerikanischer Verfassungsrechte wurde, pries Jazz als „Rhythmus unserer Zeit" und „internationale Volksmusik von breitester Auswirkung". In Hülsmanns Quartett und in Sänger Bleckmann erhält er deutsche Interpreten, die seinen Blick für das allumfassende Potenzial der Musik teilen und in ihr die Freiheit finden, sie selbst zu sein.
Obwohl A Clear Midnight das erste gemeinschaftliche Projekt von Hülsmann und Bleckmann ist, stehen die beiden schon seit langem in Kontakt. „Ich lernte Theo 1993 kennen, als er einen Workshop an der Kunsthochschule in Berlin gab", erinnert sich Hülsmann. „Seither haben wir uns nie aus den Augen verloren. Als das Kurt Weill Festival ein gemeinsames Projekt vorschlug, war ich sofort Feuer und Flamme. Auf so eine Gelegenheit hatte ich all die Jahre gewartet."
A Clear Midnight ist Julia Hülsmanns fünftes ECM-Album. Es folgt auf die Trio-Alben The End of A Summer (aufgenommen 2008) und Imprint (2010). die Quartett-Aufnahme In Full View und das 2008 gemeinsam mit Gitarrist Marc Sinan veröffentlichte Fasil. Hülsmann arbeitet seit vielen Jahren mit Worten (unter anderem denen von E.E. Cummings und Emily Dickinson) und spürt in Zusammenarbeit mit Sängern wie Rebekka Bakken oder Roger Cicero die darin verborgene Musik auf. Sie ist sehr vielseitig engagiert und war 2014 „Improviser in Residence" der Stadt Moers.
Das Julia Hülsmann Quartett mit Theo Bleckmann wird mit A Clear Midnight in Europa und Amerika auf Tournee gehen. 

Reinhören bei ECM    Reinhören bei JPC

2015 Jun 03  Berlin JazzDor.w/ Trio feat. Alexandra Grimal Germany
2015 Jul 09   Frankfurt Jazz im Palmengarten.w/ QuartetGermany

2015 Oct 24 Konstanz Konstanzer Jazzherbst. Quartet.w/ Theo Bleckmann Weill Germany
2015 Oct 28 Bonn Harmonie.w/Trio Germany 
2015 Dec 04 Feuchtwangen Spielbank w/ Trio Germany
2015 Dec 05 Schorndorf Jazzclub. w/ TrioGermany