Mit der „Industrialisierung der Pfalz im 19. Jahrhundert“ beschäftigte sich Dr. Christian Decker vom Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in seinem Vortrag am Dienstag, 12. Mai, um 19 Uhr in der Pfalzakademie Lambrecht.
Die industrielle Revolution in der Agrarregion Pfalz verlief im Vergleich zu anderen Gegenden Deutschlands verspätet. Sie brach sich erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit breiter Wirkung auf dem Arbeitsmarkt Bahn. Dessen ungeachtet existierten bereits vor 1850 erste Beispiele und Ansätze der modernen Massenproduktion.
Die industrielle Revolution in der Agrarregion Pfalz verlief im Vergleich zu anderen Gegenden Deutschlands verspätet. Sie brach sich erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit breiter Wirkung auf dem Arbeitsmarkt Bahn. Dessen ungeachtet existierten bereits vor 1850 erste Beispiele und Ansätze der modernen Massenproduktion.
Der Historiker aus Kaiserslautern gab einen Überblick über den Verlauf der hiesigen Industrialisierung – eines gesellschaftlichen Prozesses, der damals das überschaubare ländliche Leben vieler Menschen auf den Kopf stellte. Dabei spielte zunächst die verkehrstechnische Erschließung der Region eine Rolle, für die der Bau der Ludwigsbahn das beste Beispiel abgibt. Zudem stellte er die wichtigsten Gewerbe, Firmen und Standorte vor, zum Beispiel die Eisenwerke Gienanth, unter anderem in Eisenberg, die Kammgarnspinnerei und Pfaff AG in Kaiserslautern, die Tuchfabrik Marx in Lambrecht und natürlich die BASF in Ludwigshafen.
Johann Ludwig Michael Gienanth kaufte 1800 auch das Eisenwerk in Eisenberg (Pfalz) und wurde damit zum größten Arbeitgeber der Pfalz. Heute ist es die BASF. Gienanth ließ 1826 bis 1834 einen Englischen Landschaftsgarten mit Orangerie und Mausoleum anlegen. Der Hammerweiher, direkt am Werk erhielt eine Insel mit Schwanenpavillon. Das Besondere an diesem Großindustriellen war, dass er überdies jedem Arbeiter eine Wohnung, ein Feld und eine Kuh oder Milchgeld zur Verfügung stellte. Die Häuser sind heute ein wichtiges sozialhistorisches Denkmal, werden aber vom Land stiefmütterlich behandelt. Mehr dazu
Johann Ludwig Michael Gienanth kaufte 1800 auch das Eisenwerk in Eisenberg (Pfalz) und wurde damit zum größten Arbeitgeber der Pfalz. Heute ist es die BASF. Gienanth ließ 1826 bis 1834 einen Englischen Landschaftsgarten mit Orangerie und Mausoleum anlegen. Der Hammerweiher, direkt am Werk erhielt eine Insel mit Schwanenpavillon. Das Besondere an diesem Großindustriellen war, dass er überdies jedem Arbeiter eine Wohnung, ein Feld und eine Kuh oder Milchgeld zur Verfügung stellte. Die Häuser sind heute ein wichtiges sozialhistorisches Denkmal, werden aber vom Land stiefmütterlich behandelt. Mehr dazu
Für alle, die den Vortrag verpasst haben: Bücher zum Thema gibt es in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern oder Fernleihe im rheinland-pfälzischen oder deutschen Bibliotheksverbund.
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