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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 27. Juli 2012

Heidis Gedichtetipps: WAHRNEHMEN von Hilde Domin


Alle Rechte: Nikolaj Ullmann, erlangenwladimir.wordpress.com

Wahrnehmen

Nicht müde werden
sondern dem Wunder
leise
wie einem Vogel
die Hand hinhalten.


Hilde Domin
, geborene Löwenstein, verheiratete Hilde Palm (* 27. Juli 1909 in Köln; † 22. Februar 2006 in Heidelberg), war eine deutsche Schriftstellerin. Sie war vor allem als Lyrikerin bekannt. Nach ihrem Exil in der Dominikanischen Republik, von der Domin ihren Namen nahm, lebte sie von 1961 an in Heidelberg. (wikipedia)

Donnerstag, 26. Juli 2012

Kalkofe ab Oktober 2012 wieder auf der Mattscheibe (Tele5) und Zuschaueraktion: Meld den Scheiß, den du dir anschauen sollst



OLIVER KALKOFE is BACK FOR BAD! Unser MANN MIT DER MATTSCHEIBE ist endlich zurück! Deutschlands TV-KritikerPapstGott-Nr. 1 entert mit seiner vielfach preisgekrönten und von der Rat Pack Filmproduktion produzierten Kultshow ab Herbst 2012 wieder die heimischen Flimmerkisten. 



"KALKOFES MATTSCHEIBE - REKALKED" wird die Neuauflage der kritisch-komischen Medienschelte Marke Kalkofe heißen und ab Oktober 2012 immer freitags um 20 Uhr bei TELE 5 auf Sendung gehen.



Der ungewöhnliche Clou: Es gibt vom Start weg gleich 30 Folgen und somit 30 Wochen geballten Kalk am Stück, fein portioniert in 15-minütigen Shows, genau wie zu Beginn der Mattscheibe-Ära bei Premiere in den frühen 90er Jahren. Bei TELE 5 darf KALKOFE, und das wird die Fans besonders freuen, die neue Staffel endlich wieder als packendes, aktuelles Konzentrat seiner spitzen Medienkritik auf einen Sender bringen. KALKOFE findet bei TELE 5 somit eine neue TV-Heimat - und weitere Partner aus dem Bereich PayTV und Online werden folgen... überall da, wo man noch mit großer Freude fernsehen und Fernsehen machen darf!

In 15-minütigen Episoden zeigt uns das selbsternannte FURUNKEL AM ARSCH DER UNTERHALTUNG wöchentlich den schlimmsten Scheiß, den Fernsehdeutschland zu bieten hat und liefert auch gleich das geniale Gegenmittel. Ob Casting-Showgurken oder Reality-Ramschware, durchgedrehte Fernseh-Weissager im Astro-Koma und all die anderen telemedialen Klimakatastrophen unserer Tage – keiner entkommt Kalkofes bittersüßer Rache. In bewährter Manier wird der Kalkman wieder in seinen Smoking mit der pinken Fliege oder in die Rollen seiner Opfer schlüpfen und ihre kreative Querschnittslähmung mit seiner sehr subtilen Schocktherapie behandeln.

KALKWATCH! Zuschauer als Medienpolizei - machen Sie mit! Melden Sie TV-Trash, KALKOFE entsorgt den Müll in seiner Show.
Zuschauer als Medienpolizei - TV-Verbrechen melden: 


www.kalkwatch.de
(Sag Bescheid, wo der Kalk rieselt, der Unfug sprießt, die Verblödung wächst und TV-Marketing weh tut)

 
Damit unser TV-RÄCHER KALKOFE auch möglichst viele Anschläge auf den guten Fernsehgeschmack aufdecken kann, ruft er ab sofort alle Zuschauer zum Mitmachen auf. Jeder Bürger mit gesundem Menschenverstand, einer Glotze und Internetzugang ist aufgefordert, seinen ganz persönlichen TV-Trash zu melden, damit niemand mehr ungestraft davon kommt! Mit KALKWATCH hat OLIVER KALKOFE zu diesem Zweck einen digitalen Komposter für medialen Sondermüll eingerichtet, für alle und umsonst! Auf der Plattform www.kalkwatch.de können Fernsehzuschauer ab sofort Ihre Notrufe senden und TV-Verbrechen direkt melden. Kalkofe persönlich wird die schlimmsten medialen Aborte in KALKOFES MATTSCHEIBE - REKALKED gnadenlos enthüllen und rückstandsfrei entsorgen!
 
Machen Sie mit - dem Fernsehen zu Liebe...!


Über OLIVER KALKOFE
Oliver Kalkofe wurde 1965 in Hannover geboren und ist in Peine aufgewachsen. Nach einem Publizistik-, Anglistik- und Germanistik-Studium in Münster machte der gelernte Fremdsprachenkorrespondent in der sonntäglichen Kultshow „Frühstyxradio“ des niedersächsischen Radiosenders ffn erstmals als Comedian mit seinem respektlos bissigen Humor auf sich aufmerksam. Mit der preisgekrönten TV-Satire „Kalkofes Mattscheibe“ wurde er zu einem der bekanntesten und beliebtesten Comedians und zu Deutschlands schärfstem Medienkritiker. Die Sendung wurde 1996 mit dem renommierten Grimme-Preis und 1999 mit dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet.
Das Kino eroberte er als Co-Autor und Co-Produzent mit den Edgar-Wallace-Parodien DER WIXXER (2004) und NEUES VOM WIXXER (2007), in denen er außerdem eine der Hauptrollen spielte. Darüber hinaus ist Oliver Kalkofe ein erfahrener und beliebter Synchronsprecher: Er war u. a. die deutsche Stimme des gefräßigen Katers „Garfield“ in GARFIELD 2 (2006) und sprach unter anderem Hauptfiguren in den computeranimierten Kinofilmen ROBOTS (2005), URMEL VOLL IN FAHRT (2008), MONSTERS VS. ALIENS (2009) und MEGAMIND (2010). Für die deutsche Fassung der TV-Serien „Little Britain“ und „Come Fly With Me“ war er neben seiner Tätigkeit als Synchronsprecher auch als Autor für das Synchronbuch aktiv.
Außerdem verfasst er für die Programmzeitschrift TV Spielfilm regelmäßig die medienkritische Kolumne KALKOFES LETZTE WORTE, die im Radio wöchentlich auf Radio Eins in Berlin präsentiert wird.

Dichterhain: UND SIE TANZTEN BIS ZUM MORGEN













Und sie tanzten bis zum Morgen

Ach, wie leicht ist doch die Hülle,
wenn man tanzt die ganze Nacht.
Schwerelos sind Arm und Beine,
und das Herz es springt und lacht.

Könnt ich tanzen doch im Himmel,
und auf Erden wie ich´s will.
Schwerelos sind meine Glieder,
letzter Ton wird endlich still.

Und wir tanzten bis zum Morgen,
tanzten uns die Seele frei.
Schwerelos sind wir geflogen,
Du und ich und Du - wir drei.

Ach, wie leicht sind unsre Glieder,
grad als wären sie nicht da.
Schwerelos Arm, Kopf und Beine,
doch wir drei sind uns nun nah…

© Ute AnneMarie Schuster, Weiz, Austria

Mittwoch, 25. Juli 2012

Buchbesprechung: WER BLEIBT, OPFERT SEINE JAHRE, VIELLEICHT SEIN LEBEN

»Wer bleibt, opfert seine Jahre, vielleicht sein Leben«
Deutsche Juden 1938-1941

Hg. von Susanne Heim, Beate Meyer und Francis R. Nicosia
Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden
(Für die Stiftung Institut für die Geschichte der deutschen Juden,
hg. von Stefanie Schüler-Springorum und Andreas Brämer), Bd. 37
Göttingen 2010, 301 S., 1 Abb., geb.,
Schutzumschlag, 34,90 € (D)






Mit den Nürnberger Gesetzen wurde die rassistische Politik der Nationalsozialisten bereits 1935 offenbar. Zwischen 1938 und 1941 änderte sich die Situation für deutsche Juden noch einmal radikal. Nach Schikanen folgten Entrechtung, Vertreibung und schließlich Verfol­gung. Wie deutsche Juden auf die staatlich organisierte Vertreibung reagierten, zeigen die Beiträge des internationalen Workshops, der im Mai 2009 in Hamburg stattfand. Sie schildern die Lageeinschätzungen, Handlungsmöglichkeiten und -grenzen jüdischer und nichtjüdischer Organisationen im In- und Ausland, die versuchten, Juden aus dem Deutschen Reich in Sicherheit zu bringen. Es wird deutlich, wie groß dabei auch die Rolle von Alter, Geschlecht, Schichtenzugehörigkeit und nicht zuletzt auch die des Glücks und der günstigen Umstände für die Emigration war. Ein Teil der Beiträge des Bandes ist in englischer Sprache verfasst.

Die Herausgeberinnen

Susanne Heim, geb. 1955, Projektleiterin und Mitherausgeberin im Editionsprojekt »Juden­verfolgung 1933-1945«; Veröffentlichungen u.a.: The Kaiser Wilhelm Society und der National Socialism (2009).
Beate Meyer, geb. 1952, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg; Veröffentlichungen u.a: Jews in Nazi Berlin. From Kristallnacht to Liberation (2009).
Francis R. Nicosia, geb. 1945, Raul Hilberg Distinguished Professor of Holocaust Studies, University of Vermont, Burlington; Veröffentlichungen u.a.: Zionism and Anti-Semitism in Nazi Germany (2008).

SCHWIMMBADBETRACHTUNGEN von Annette Kallweit




Welches ist wohl die langsamste Art, sich im Wasser zu bewegen?
Das Hindümpeln auf einer Luftmatratze steht da wohl an allererster Stelle.
Und danach kommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Aquajoggen.
Dachte ich jedenfalls immer.

Aufgrund meiner intensiven Schwimmbadstudien, die ich ab und zu mehr oder minder unfreiwillig betreibe, bin ich aber eines Besseren belehrt worden.
Standschwimmen geht auch.

Omma Herta, wie ich sie liebevoll nenne, seitdem ich einmal wöchentlich an ihr vorbei marschiere, die kann perfekt stehend schwimmen. Sie steht fast senkrecht im Wasser, bewegt ihre Beine überhaupt nicht, paddelt ein bisschen vor sich hin und zieht so gemütlich ihre Bahnen. Nur ab und zu wird Herta richtig böse.

Dann nämlich, wenn Herr Pitschiplatsch mal wieder wie ein Wasserpflug an ihr vorbei rauscht. Nun könnte man ja meinen: wer ins Schwimmbad geht, der wird logischerweise auch nass. Es gibt aber einen Unterschied zwischen „normal nass“ und „fies nass“.
Zunächst haben mich Hertas Zornesausbrüche amüsiert.

Bis Herr Pitschiplatsch seine kümmerlichen Kraulversuche auf meine Bahn verlegte und mir eine derartige Wasserkeule ins linke Ohr schleuderte, dass ich das auch nicht mehr ganz so komisch fand. Danach habe ich nämlich gefühlte zwölf Stunden auf einem Bein hüpfend verbracht, um mir das Wasser aus dem Ohr zu schütteln. Das war nicht nur anstrengend und optisch wenig ansprechend, sondern hat mich auch einsam gemacht. Ich konnte nämlich nicht mehr allzu viel hören. Seit diesem Tag gehe ich immer ins Kinderbecken, wenn Herr Pitschiplatsch sich wie eine Bombe zu Wasser lässt.

Und im Kinderbecken beobachte ich dann die ersten Schwimmversuche von einem fröhlichen Baby, das immer donnerstags zwischen seinen Eltern hin und her geworfen wird.
Bei dem Kind meine ich immer, dass es unter Wasser zur Welt gekommen sein muss. Jedenfalls kennt es noch nicht den Unterschied zwischen „normal nass“ und „fies nass“.

Ach, es ist einfach immer wieder schön, in aller Langsamkeit die Blicke schweifen zu lassen, um sich die Zeit des Wasserwanderns zu vertreiben.

Mister Bombastic ist auch so ein Highlight, der ist ganz sicher täglich im Schwimmbad, um sein erheiterndes Ritual durchzuziehen. Wie Mister Universum betritt er die Showbühne, zieht die Badehose auf Anschlag, um sich anschließend den Schritt zu richten. Danach wird mit einer lasziven Geste die Schwimmbrille richtig platziert. Und das kann dauern, denn Mister Bombastic schaut genau hin, ob auch alle hinschauen.

Wenn alles an richtiger Stelle sitzt, stellt sich Tomba LaBomba laut prustend unter die Eisdusche und nimmt von da aus einen ordentlichen Anlauf, um sein mächtiges Übergewicht explosionsartig vom Seitenrand des Beckens ins Wasser zu befördern. Er hat wohl nicht richtig hingeschaut, denn das ist laut dem überdimensionalen Schild, das da groß und breit von der Decke hängt, strengstens untersagt. Es sagt aber keiner was, denn die Bademeister sind so beschäftigt, dass sie alle Mühe haben, an solchen Wasserbomben vorbei zu schauen.

Der kleine Dicke mit der Roy-Orbison-Brille kann eine Stunde lang vor seinem Zimmerchen stehen, ohne auch nur einen Muskel zu bewegen. Unglaublich. Zunächst hatte ich ihn für eine Leihgabe des Wachsfigurenkabinetts gehalten. Bis er dann irgendwann in hektisches Treiben ausbrach, denn er gab den Animateur in Sachen Aquajoggen.

Heyho, da war endlich mal was los im Becken, es gab richtig was zu gucken.

Eine Fußballmannschaft im Durchschnittsalter von etwa achtzehn Jahren trat im Gänsemarsch an, um im kühlen Nass alles zu geben.
Haben Sie schon mal circa fünfzehn Arschbomben gleichzeitig neben sich einschlagen sehen? Nicht? Ich vor diesem denkwürdigen Abend auch nicht. Und ich glaubte in diesem Moment auch nicht, dass die Feuchtigkeit in meinen Gehörgängen sich jemals wieder einen Weg nach draußen bahnen würde.
Die Schimpfkanonade in Generalsfeldmarschallston von Herrn Trainer hat dann allerdings dafür gesorgt, dass die Arschbomben sich voll und ganz und höchst konzentriert ihrer Trainingseinheit widmeten.

Schwimmbäder haben heutzutage einen echten Event-Charakter. Da ist immer was los.
Zum Beispiel, wenn der lange Bademeister, der seine weißen Tennissocken immer bis Anschlag hochzieht, sein Outfit wechselt, um Kindern Schwimmunterricht zu erteilen. Ein Augenschmaus, sage ich Ihnen! Er zieht dann immer so ein Gummidings an. So ein Ganzkörperteil mit Reißverschluss. Der ist immer bis zum Bauchnabel geöffnet. Hach.
Nä, wat schön!

Und dieses Teil, das ist so hauteng, dass der weibliche Schwimmbadgast kaum ein Auge von ihm nehmen kann. Und in diesem Dress bespaßt er dann die Kinder, dass auch das eine wahre Augenweide ist. Die Kleinen machen zehn bis fünfzehn Bauchplatscher von den Startblöcken, bis der lange Gummimann dann irgendwann eingreift, irgendwelche lustigen Ringe ins Wasser schmeißt und die Lütten danach hechten lässt. Schwupps, und schon sieht so ein Köpper richtig elegant aus. Ich warte auf den Tag, wenn er sie durch Reifen springen lässt, das wird bestimmt auch ein Pupillenschmankerl erster Güte.

Sie denken jetzt bestimmt, dass die Autorin dieses Textes ja ganz schön über andere ablästert und ruhig mal etwas über ihren eigenen lächerlichen Zustand zu Wasser und an Land berichten könnte.

Wissen Sie, Aquajogger machen einen zutiefst bemitleidenswerten Eindruck.
Ich bin da absolut keine Ausnahme.
Es sieht nicht wirklich erotisch aus, wenn man sich diesen Gurt, auch Schwimmhilfe genannt, eng um den Bauch bindet. Der Oberbauch macht dann „schwapp“ und der Unterbauch beult sich mit einem „plopp“ unschön aus und man wartet auf die Erdfalte, die sich auftut, um ungesehen ins Becken zu kommen. Nicht zu Unrecht tragen Aquajogger den unschönen Beinamen „Happy Hippos“.

Wenn dann die Kinder lachend am Beckenrand stehen und ihren Müttern zurufen „Guck mal Mama, die Frau kann gar nicht schwimmen“, dann denkt man mehr als einmal darüber nach, ob man sich das wirklich antun soll.

Nur eins hält einen dann doch aufrecht.
Dann nämlich, wenn man den Gürtel nach einer Stunde ablegt und elegant vor sich hinschwimmt und man die Kinder flüstern hört:
„Mama, die Frau kann ja doch schwimmen.“

HAH!

;-))

Dienstag, 24. Juli 2012

Buchbesprechung: MEDIZIN ZUM AUFMALEN II von Petra Neumayer und Roswitha Stark


Petra Neumayer / Roswitha Stark
Medizin zum Aufmalen II
Symbolwelten und Neue Homöopathie
Extra: Arbeitshilfen und Testlisten für Einsteiger und Anwender!
Murnau 1. Aufl. Sept. 2008, 189 S., Broschur
12,95 Euro, 14 x 21 cm, Mankau Verlag

Fortsetzung der Werkschau "Medizin zum Aufmalen", eines der eigenwilligsten Heilkonzepte

Symbole sind die Sprache der Seele

Der zweite Band von „Medizin zum Aufmalen“ eröffnet neue Wege zur Vielfalt der Symbolwelten und ihrer heilenden Wirkung

Mit dem neuen Band „Medizin zum Aufmalen II: Symbolwelten und Neue Homöopathie“ knüpfen Petra Neumayer und Roswitha Stark an den großen Erfolg des Vorgängers „Medizin zum Aufmalen: Heilen durch Informationsübertragung und Neue Homöopathie“ (Mankau Verlag, 2. Aufl. 2008) an und sorgen für die weitere Verbreitung des neuen Ansatzes der Informationsmedizin. Avancierte Band I schon zum Amazon-Bestseller für Alternative Heilmethoden, so begibt sich Band II noch tiefer in die verschiedenen Symbolwelten und Ebenen des Heilens, um interessierten Laien und Therapeuten die Arbeit mit heilbringenden Zeichen näherzubringen.
Immer schon waren Menschen aller Zeiten und Kulturen von der verborgenen Kraft der Symbole fasziniert – kann doch der Mensch selbst aufgrund seiner Fähigkeit des Abstrahierens und Reflektierens als das „Animal symbolicum“ (lat. für „Lebewesen, das Symbole hervorbringt“) bezeichnet werden. Von der frühgeschichtlichen Höhlenmalerei bis zur digitalen Codierung unseres Informationszeitalters transportieren Symbole das Immaterielle, „Unsichtbare“, den „Geist der Dinge“ ins Materielle, Sichtbare und erschließen somit Dimensionen, die jenseits von Vernunft und Verstand liegen und dennoch für jeden verständlich sind. Als Vermittler zwischen der inneren und äußeren Welt spielen die Symbole eine herausragende Rolle bei der Aktivierung der Selbstheilungskräfte. Durch die Entwicklung neuer Anwendungstechniken dringt man somit in Bereiche vor, in denen oft mit herkömmlichen Therapien nichts mehr erreicht wird, weil sie nicht die Ursache eines Krankheitsgeschehens berühren. Die Arbeit mit Symbolen als „Sprache der Seele und des Universums“ erreicht dagegen oft auch mentale und spirituelle Dimensionen und fördert damit eine Therapie auf der Ursachenebene.
Die Medizinjournalistin Petra Neumayer und die Heilpraktikerin Roswitha Stark haben erneut eine Fülle an spannenden Hintergrundinformationen und verblüffenden Erfahrungsberichten zusammengetragen, um die bereits Ende der 1980er Jahre vom Wiener Elektrotechniker Erich Körbler entwickelte Heilmethode fortzuführen. Mit einem umfangreichen Anhang mit Arbeitshilfen und Testlisten gelingt es den Autorinnen, die Neue Homöopathie auf den fünf Ebenen des Heilens – der physischen und der energetischen Ebene, im Bereich der Glaubenssatzarbeit und der systemischen Lösungen sowie für die spirituelle Dimension – fruchtbar zu machen. So findet die Medizin zu ihren Wurzeln zurück und ermöglicht dem Menschen, wieder zum Regisseur seines eigenen Lebens zu werden.


Petra Neumayer und Roswitha Stark, die Autorinnen des Ratgebers „Medizin zum Aufmalen II – Symbolwelten und Neue Homöopathie“, sprechen über die Heilarbeit mit Zeichen und Symbolen.

Was hat Sie dazu bewogen, einen zweiten Band über „Medizin zum Aufmalen“ zu veröffentlichen?

Roswitha Stark: Unser erster Band „Medizin zum Aufmalen – Heilen durch Informationsübertragung und Neue Homöopathie“ hat eine riesengroße Resonanz ausgelöst. Zudem konnten wir in den letzten anderthalb Jahren viele weitere schöne und intensive Erfahrungen in der Heilarbeit mit Zeichen und Symbolen machen. Beflügelt durch diese Erfolge hat sich der Weg zum zweiten Band fast von allein geebnet: Wir erhielten sehr viele Leserbriefe und E-Mails, viele Interessierte und Kursteilnehmer fragten nach mehr und tiefer gehenden Informationen und Anwendungsmöglichkeiten. Und weil sich jedes lebendige System in einer ständigen Entwicklung befindet, wandelt sich auch die Arbeit mit heilenden Zeichen und Symbolen immerfort und wird ständig durch neue Erfahrungen, Anwendungsmöglichkeiten und auch durch neu hinzukommende Symbole erweitert und ergänzt. Inzwischen gibt es viele andere Autoren, die sich mit der heilenden Kraft von Symbolen beschäftigen.
Wir haben einen Teil von deren Wissen auswerten und beschreiben dürfen, wofür wir sehr dankbar sind. Dieses Wissen bereichert das Buch ungemein.

Weshalb ist die Arbeit mit informierenden Zeichen so aktuell und warum ist die „Neue Homöopathie“ inzwischen zur boomenden Medizin geworden?

Petra Neumayer: Zunehmend mehr Menschen machen die Erfahrung, dass es zwischen Himmel und Erde mehr gibt als das, was sie mit ihren Sinnen wahrnehmen können. Und viele von Krankheit Betroffene, denen auf herkömmlichem Wege nicht geholfen werden konnte, verzeichnen gute Heilerfolge mit dieser Art von Bewusstseinsmedizin, die auf energetisch-informeller Ebene wirkt, wie etwa Kinesiologie, EFT und vieles mehr.
Ein weiterer Aspekt, der die Informationsmedizin so aktuell macht und sie vor allem auch wegbringt vom Hokuspokus-Glauben hin zur seriösen Heilkunst mit biophysikalischem Hintergrund, ist die neueste Erkenntnis aus der Genforschung: Das Genom, der Bauplan des Lebens, steht nämlich keinesfalls unabänderlich fest; stattdessen ist das Erbgut in ständigem Wandel begriffen. Körper, Seele und Geist unterliegen einem kontinuierlichen Wechselspiel. Die Epigenetik, so nennt sich dieser neue Wissenschaftszweig, zeigt auf, wie die Gene von innen und außen beeinflussbar sind. Und eben auch durch Liebe, Gebete, energetische Medizin, Selbstfürsorge oder Meditation. Das ist das Interessante und Neue daran. Wir glauben daher, dass die Bewusstseinsmedizin in der Therapie einen immer größeren Stellenwert einnehmen wird.



Wurden Körperbemalungen und Hautzeichen auch früher schon zu Heilzwecken eingesetzt?

Roswitha Stark: Hautzeichen wie Tattoos und Piercings gehören heutzutage zum täglichen Anblick. Sie signalisieren aktuelle Modetrends oder auch die Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Auch in früheren Kulturen bezeugten Körperbemalungen die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Stamm oder einer Religion. Aber auch für heilende Rituale und Heilzwecke wurden Hautzeichen aufgebracht. Etwa bei den Indianern – hier diente die Kriegsbemalung dazu, die vorhandene Energie zu stärken. Auch den Farben kam eine besondere Bedeutung zu; Rot etwa galt in vielen Kulturen als Farbe der Heilung für Kranke. Farben und Formen, aber auch Klänge korrespondieren sehr eng miteinander und bilden zusammen geniale Heilimpulse, wenn sie treffsicher ausgewählt wurden.

Dichterhain. AM QUELL DER DONAU, Teil 2, von Volker Friebel

Donauquelle, Donaueschingen

Am Quell der Donau, Teil 2

7
Die Steine haben nicht versagt, jetzt, wo sie rieseln,
von der Festung zurück als Sand in die Welt.
Nur die Menschen versagen.
Immerhin, du bist nicht unter jenen,
die die Ufer befestigen, immer noch rollst du Steine
ins Wasser zurück.
Immerhin, du hast für keinen neuen Rekord gesorgt,
auf der Hamster-Rennbahn,
dein Versagen bemäntelst du nicht.

8

Festungen brechen. Die Herrscher planen
ein festeres Reich. Und da sich mit Wasser
nicht bauen lässt, aus Ersatzmaterialien,
aus Schaumstoff etwa, aus Gummi.
Tob nur. Es tröstet. Doch
die Hand, die sich ums Schwert schließt, ist nicht die Hand,
die um einen Knüppel fasst, der auf dem Bildschirm
ein Schwert kontrolliert,
das Lied, das du singst, ist nicht das Lied,
das dir aus Lautsprechern
in deine Ohren dröhnt,
du bist nicht du.
Enger werden die Augen der Menschen
je weiter sich ausdehnt ihr Reich.
Was sie anfassten, wurde zu Geld,
doch du siehst an der Brüstung, dass es von Anfang an
Schuldscheine waren.
Die Quelle ist rein.

9

Wo kommt dein Leben her, in jedem Moment?
Antworten sagen es nicht.
Es ist das Staunen,
das dich wach hält, und offen.
Es ist die Demut,
die dem Himmel ermöglicht, dich zu durchwehen.
Es ist das Lied, das dich ins Strömen bringt,
das du bist, und sein sollst.
10
Imperien zerfallen.
Da bleiben Kiefer, Sand und Fluss.
Wenn du leben willst,
dann musst du singen, und immerzu sterben,
dann musst du am Wasser dich aufhalten,
dann musst du dich durchströmen lassen
vom Himmel.

11

Alles Mühen der Ahnen, ihr Scheitern,
erneutes Mühen, zurückgenommen sind ihre Falten,
und glattgestrichen, im Gesicht dieses Neugeborenen,
das seine Augen nun öffnet,
und schaut. Bald wird es lächeln,
ins Unbekannte.
Die alte Frau blickt es an,
wiegt das Kind in der Beuge des Arms.
Am Quell der Donau.

12

Alle Ströme entspringen im Himmel,
in dem sie enden.


© Volker Friebel
Er wurde an einem Schneesonntag gegen Ende des Jahres 1956 in Holzgerlingen geboren, mitten in Schwaben. Er ist Psychologe (promoviert), und tätig als Ausbilder, Autor, Musiker. Er lebt in Tübingen.
Aus: Zonen der Kampfjets. Gedichte und Haiku. 2010

Montag, 23. Juli 2012

4. August 2012: ITALIENISCHE NACHT im Schlösschen Limburgerhof/5. August 2012 Bad Bergzabern









OPEN-AIR-VERANSTALTUNG IM PARK DES SCHLÖSSCHENS LIMBURGERHOF oder sonntags in Bad Bergzabern
EINE ITALIENISCHE NACHT
BELCANTO – EIN FEST DER STIMMEN
Die Vorbereitungen für die diesjährige "Italienische Nacht" laufen auf Hochtouren. Am Samstag, 4. August, werden ab 21 Uhr im Park des Schlösschen Limburgerhof wieder die unsterblichen Melodien eines Guiseppe Verdi, Vincenzo Bellini und Giacomo Puccini erklingen. 
Die Oper aus Breslau ist zu Gast in Limburgerhof. Hochkarätige Sängerinnen u. Sänger wurden verpflichtet und unter der Leitung ihres Chefdirigenten wird das Orchester und der Chor der Opera Polska das Programm darbieten.
Auf vielfachen Wunsch des Publikums wird als Gastsängerin RAISSA TSCHEPTSCHERENKO im Rahmen des Programms mitwirken.
Im Park des Schlösschens wird ab 19.00 Uhr das Büfett eröffnet, mit italienischen Spezialitäten und Getränken.

James Rizzi - Altmeister des witzigen Details 01

Sonntag, 22. Juli 2012

Sonntag, 29.07.2012: Internationales Bodypainting Meeting "World Art Connects" 2012


Internationales Bodypainting-Meeting am Losheimer See, Saarland

Die offizielle Homepage: www.wac-losheim.de

Sonntag, 29. Juli, Park der Vierjahreszeiten

Von 11.00 bis 18.00 Uhr werden am Sonntag, dem 29. Juli 12 die weltweit besten Bodypainter die höchste Schule der Bodypainting-Kunst präsentieren.

Die Gäste können den Künstlern bei der Arbeit zuschauen und mit der Kunst der Körperbemalung ein farbenprächtiges Schauspiel voller Fantasie und in meisterlicher Qualität erleben.

Body-Painting ist eine uralte Kunstform. Große Bedeutung besaß die Körperbemalung bei den Indianern. Die Bemalung galt als Maßstab für die Wertschätzung innerhalb der Gruppe. Körperbemalung gab es bei den Frauen im alten Ägypten ebenso wie bei den Ureinwohnern in Papua-Neuguinea oder den Berberfrauen in Nordafrika.

Um 18 Uhr findet als Abschluss auf der großen Seebühne die Präsentation statt. Alle Künstler und Modelle werden mit Musik präsentiert. Im Rahmenprogramm wird die Formation "Stagelife" ihre neueste Show präsentieren.

Infos bei Petra Goergen Tel. 06872/9018100, pgoergen@losheim.de

Eintritt 5,00 € inklusive Garteneintritt. Fotopass 25 €

Meisterfotografie: RED BEACH, CHINA von Amber Raza


The Red Beach is located in the Liaohe River Delta, about 30 kilometer southwest of Panjin City in China. The beach gets its name from its appearance, which is caused by a type of sea weed that flourishes in the saline-alkali soil. The weed that start growing during April or May remains green during the summer. In autumn, this weed turns flaming red, and the beach looks as if it was covered by an infinite red carpet that creates a rare red sea landscape. Most of the Red Beach is a nature reserve and closed to the public. Only a small, remote, section is open for tourists.

Foto: Amber Raza

https://plus.google.com/photos/100171087827861907819/albums/5767201001895121585/5767201001048662434

Dichterhain: AM QUELL DER DONAU, TEIL 1, von Volker Friebel

© Copyright: www.kolmenhof.de / www.martinskapelle.de Alle Rechte vorbehalten.


Am Quell der Donau, Teil 1

1
Zum Rund gefügte Quader,
ein Geländer aus Eisen ...
Durch Kot und Verwesung,
zermalmtes Gebein,
durch all die Jahresringe der Erde,
sprudelt die Quelle ans Licht:
Ihr Wasser ist rein.

2
An der Mauer Tafeln, gestiftet von den Ländern,
die um den Strom liegen, Stadtlärm dröhnt drüber weg,
sickert durch die Wände der Kirche,
wo auf der knarrenden Holzbank du träumst,
um die Leben der Menschen,
Blasen, die zwischen Münzen im Quelltopf aufsteigen,
im Himmel sich lösen.
Warum die Erinnerung, schaut spät sie über das Leben,
nicht die „besten“ Jahre uns zeigt,
sondern die Kindheit.
Warum gerade Unschuld und Reinheit
den Blick so tief
und wehmütig machen.
Eine alte Frau, die verlorene Heimat
zurückgenommen ins Offene, ihr Blick geht hoch
in die Schreie der Schwalben.

3
Die Geschwister, im Ochsenwagen
nach Osten, den Stromlauf entlang.
Hütten bauten sie, Kirchen, steinerne Häuser,
nahmen das Land untern Pflug, Handel trieben sie,
errichteten Schulen.
Mein Vater: Barfuß kam er heim in die Fremde.
Meine Großmutter: Soldaten vertrieben sie vom Feld.
Unrecht will auf Unrecht sich häufen, die Tränen
trocknet es nicht. Die Tränen trocknet
das Unrecht
der Zeit.

4
Wieviel aus der Quelle von Tränen stammt?
Wieviel aus der Quelle ein Menschenleben durchlaufen hat,
da, dieser Tropfen, wie oft?
Wir zahlen an die Erde zurück, was wir empfingen.
Aber der Himmel möchte noch mehr.
Woher nimmst du die Liebe,
was tust du zum Begleichen der Schuld deines Leben?

5
Es ist die Liebe, die über dem Wasser schwebt.
Hörst du, wie sie singt, mit verbundenen Augen?
Aus der Bewegung deines Herzens
schaut sie in den Himmel hinein.
Unter ihr strömen die zu erlösenden Ufer.

6
Schlägt dein Herz, weil auch die Quelle sprudelt,
weil das Wasser im Fließen erst die Reinheit zeigt,
die es ist, die es sein wird?
Schlägt dein Herz, weil jede Strophe
mit einem Einsatz beginnt, weil du dein Leben
beginnen musst, ein Mal in jeder Sekunde?
Schlägt dein Herz, weil es den Takt zum Tanz geben will,
und du suchst nach der Geige noch,
und wartest den rechten Einsatz ein Leben lang ab?


© Volker Friebel
Er wurde an einem Schneesonntag gegen Ende des Jahres 1956 in Holzgerlingen geboren, mitten in Schwaben. Er ist Psychologe (promoviert), und tätig als Ausbilder, Autor, Musiker. Er lebt in Tübingen.
Aus: Zonen der Kampfjets. Gedichte und Haiku. 2010

Die Donau ist - gemessen vom Ursprung der Breg, die als Hauptquellfluss der Donau gilt und deren Quelle auf der 1078 Meter hoch gelegenen Martinskapelle liegt, mit ihren 2857 Kilometern Länge neben der Wolga der mächtigste Strom Europas, der größte Strom des Abendlandes. Setzt man ihren Anfang mit dem Donauquell in Donaueschingen, wo durch den Zusammenfluss von Brigach und Breg der Donaubach emporsprudelt, verkürzt sich die Länge auf 2810 km.

Samstag, 21. Juli 2012

Fantasien zur Nacht: Die besten Erotikromane, ausgesucht von gofeminin

Lesen macht sexy. Wussten wir ja schon immer. Und empfehlen neben dem Erotik-Knaller "Shades of Grey" noch andere sexy Leckerbissen. Lest! euch! heiß!, sagt gofeminin und hält den Sexroman Nr. 1 im Jahr 2012 aus der SadoMaso-Welt hoch ....

Erotische Bücher: 'Shades of Grey' & Co. »
Erotische Bücher: 'Shades of Grey' & Co. - "50 Shades of Grey" - der sado-masochistische Erotik-Roman von E. L. James ist auf dem besten Weg, DAS Buch des Jahres 2012 zu werden. ...

Urban Art: Graffiti 2


Dichterhain: MÖWEN von Birgit Heid














Möwen
 
Möwen fliegen mit dem Seewind
salzgetränkte Türme schwappen
Spuren ziehend Regenbogen alte
Steinequader brechen heute noch

                                                 das Meeresende und die Wolken

                                                
kleben Tesastreifen miteinander

                                                
ein Akkordeon schwebt quer zum

                                                
Wind du bist wie eine Schaumblase

die zehn anderen verkugelt aus der
Krone einer Endlostiefe kalt auf blauem
Abgrund Federgräser zart und zitternd
alter Mann er neigt sich leicht zum


                                                
Holz und seine Lippen öffnen sich

                                                
in der Versenkung löst er sich ins

                                                
Gestern brauner Zucker der sich

                                                
schäumend bricht an Schlieren

golddurchzogen war der Tee die
Dämmerung über dem Kieselmeer
entreißt den Blick ins Nichtverweilen
bis die Kälte hin zur Brust zog wo


                                                
Gedanken ihm zu Hause sind im

                                                
puderfeinen Sand im Bett der

                                                
abgeschliffnen grünen Scherben

                                                
Edelsteine seiner Kindheit einem

späten Spiel entgegen doch die goldnen
Jahre weilen jenseits des Asphalts der
nass von Öl die Creme der längst ent-
hofften Jugendliebe von so weit die Möwen.

Freitag, 20. Juli 2012

Fantasien zur Nacht: DAS LÄCHELN DER MARGARETE ANDOUX von Klabund

[...]   Adalbert Klinger trug kreuz und quer lange und kurze Schmisse von seiner Burschenschaftszeit her auf der linken Wange und auf der Stirn, die unnatürlich tiefrot, wie mit roter Tinte gezeichnete Striche, auf der blaßgelben Haut lagen. Der Alkohol trieb sie auf. Adalbert Klinger soff. Aber seine ruhigen, braunen, halbzugekniffenen Augen und der sinnliche, etwas schiefe Mund übten eine verwirrende Wirkung auf die Frauen, Alle Frauen der kleinen Stadt liebten ihn, den die Männer wegen seiner schlaffen Unfähigkeit zur Arbeit verachteten. Des Hasses hielten sie ihn nicht einmal wert. Am meisten aber liebte ihn Isabelle Kersten.
Dieser Adalbert Klinger allein von allen Männern grüßte Margarete Andoux nicht. Er sah nicht einmal hin, wenn er ihr auf der Straße begegnete, den Mantelkragen aufgeklappt, den Oberkörper nach vorn gebeugt, die Zigarette im Mundwinkel.
Margarete Andoux wunderte sich. Sie nahm sonst Huldigungen lächernd, selbstverständlich entgegen. Warum grüßte sie dieser... dieser Mensch nicht? Kannte er sie nicht? Er kannte doch alle Frauen der Stadt und grüßte sie. Und die Mädchen waren insgesamt in ihn verliebt - wie konnte er sich erfrechen, sie zu übersehen?
Sie sprach mit Isabelle Kersten, die im geheimen Triumph und Schadenfreude empfand.
"Er kennt dich wahrscheinlich nicht", sagte Isabelle Kersten. "Ist er dir schon vorgestellt? Nein? Na also."
Zum Promenadenkonzert, das die Stadtkapelle sonntags auf dem Marktplatze veranstaltete, spazierten Margarete Andoux und Isabelle Kersten weißviolett Arm in Arm.
Adalbert Klinger trottete des Weges.
"Paß auf", sagte Isabelle Kersten. "Er kennt mich, er -"
Isabelle Kersten erbleichte. Adalbert Klinger war vorbei und hatte nicht gegrüßt. Sie warf die Schuld auf ihre Freundin.
"Er leidet dich nicht", meinte sie spöttisch.
Margarete Andoux zuckte die Achseln und schwieg nachdenklich. Was hatte er gegen sie? Und wie sie sich mühte und kämpfte, ihre Gedanken kamen nicht von ihm los. Sie litt, aber sie wußte sich nicht zu helfen. Sie fühlte einen Zwang in sich, Adalbert KHnger innen und außen zu betrachten. "Ich werde ihn zu Ende denken", dachte sie.
Und sie lag die Nacht wach und grübelte.
Schatten flogen über sie hin, und in den Dingen war ein dunkles Summen und Singen. Wo habe ich diese eintönige Melodie schon gehört? Es ist nur ein Ton und doch eine Melodie. Und niemand kennt den Ton. Alle haben ihn in sich, und keiner kann ihn sagen oder singen.
Margarete Andoux wurde unruhig. Diesem Manne gegenüber, der sie nicht kannte und dem ihr Lächeln gleichgültig war, verlor sie ihre Sicherheit. Sie empfand schreckhaft, wie sie sich mit ihm beschäftigte und in ihn hineinsank.
Sie suchte nun, ihn auf der Straße zu treffen, lief im Regen an seiner Parterrewohnung ohne Schirm vorbei, daß er hinauskommen möge und ihr seine Begleitung anbiete. Sie erfuhr, wann er zum Dämmerschoppen ging, und lauerte ihm förmlich auf. Wenn er sich näherte, lächelte sie. Das Lächeln bat um Mitleid. Ohne sie anzusehen oder den Kopf zu wenden, schlenkerte er an ihr vorbei. Sie fieberte: was wollte er von ihr? Was schlug er sie, was trat er sie mit Füßen? - Und sie erniedrigte sich so weit, sich nach ihm umzublicken und auf der Gasse stehenzubleiben, bis seine grau schwankende Silhouette in einem Hause verschwand.
Eines Tages saß sie auf dem Balkon. Er bog unten um die Ecke. Sie ließ schnell einen Handschuh vor ihm auf das Pflaster fallen. Er hob ihn nicht auf. Sie biß in ihr Taschentuch vor wütender Enttäuschung und krampfte sich in Tränen. Was nutzte ihr schönes, reizendes Lächeln, wenn es alle Männer verführte, nur diesen einen nicht, den es so schmerzlich ersehnte. Um Gottes willen, ich liebe ihn doch nicht, unterbrach sie ihre Gedanken, Nein, nein, sie lachte, ich ärgere mich nur rasend, daß er mich nicht sehen will. Denn das eine weiß ich jetzt ganz genau: er will mich nicht sehen.
Und sie sann, wie sie ihn zwingen möchte, daß er sie ansähe. O wie sie ihn haßte!
Vor der Stadt, auf dem Oderdamme, begegneten sich Adalbert Klinger und Margarete Andoux. Es war Winter und Glatteis. Margarete Andoux stolperte und fiel. Adalbert Klinger schob seinen Kopf tiefer in den Mantel, pfiff leise durch die Zähne und stierte nach dem Strom, der Grundeis führte. Margarete Andoux mußte sich selbst auf die Beine helfen.
Wie ich mich behandeln lasse, wie ich mich behandeln lassen muß, knirschte sie und weinte.
Eines Abends nach neun schellte es an der Wohnung des Studenten. Adalbert Klinger warf die «Contes drolatiques», die er eben gelesen, aufs Bett, nahm einen hastigen Schluck aus seinem Humpen und öffnete.
"Bitte, treten Sie nur näher, Fräulein", sagte er höflich, "Sie wünschen?"
Margarete Andoux stand vor ihm. Ihre Lippen zitterten, und ihre Hände griffen nach einem Halt in der dröhnenden Leere. "Darf ich Ihnen beim Ablegen behilflich sein?" Er zog ihr das Jackett aus. Dann führte er sie zum Sofa und holte aus dem Glasschrank eine Flasche Sekt und zwei Gläser.
Margarete Andoux lächelte.
Drei Tage später betrank sich der Student der Jura im zwölften Semester Adalbert Klinger an seinem Stammtisch bis zur Besinnungslosigkeit. Er hatte seine Wette glänzend gewonnen. Die Flasche Sekt an jenem Abend hatte er schon auf sein Gewinnkonto vorweggenommen.
Auf dem Heimweg schlug er mit dem Schädel aufs Pflaster und blieb Hegen. Er starb am nächsten Tage an Gehirnerschütterung.
Margarete Andoux ging in die Leichenhalle, wo er in einem weißen, reinlichen Hemd aufgebahrt lag. Seine Schmisse glänzten blaßviolett auf der wächsernen Haut.
Am oberen Hals, fast unsichtbar, zeichnete sich eine kleine, anscheinend frische, zackige Narbe ab, als hätte eine Ratte oder Katze sie hineingebissen.
Und Margarete Andoux lächelte...

Urban Art: Graffiti I


Dichterhain: KLEINER BRUDER von Carmen Olivar

Kleiner Bruder

    Stets muss ich an dich denken.
    Wohin werden uns unsere Schritte lenken?
    Als der Jüngere warst du grandios.
    Mal frech, mal lieb, mal zügellos.

    Als Kinder haben wir uns oft gekracht.
    Nachts hab´ ich über dich gewacht.
    Warst ja auch du nur eine Marionette.
    Hingst an der schweren Mutter-Kette.

    Ich denke so gern an die Zeit zurück.
    Wir beide vereint im Geschwisterglück.
    Wo wir unsere Zeit gemeinsam erlebten.
    Im Judokampf die Kräfte schwebten.

    Gemeinsam hatten wir geweint und gelacht.
    All das hatte uns beide so viel näher gebracht.
    Ungern hatte ich dann das Elternhaus verlassen.
    Meinen kleinen Bruder zurückgelassen.

    Lass uns Frieden schließen – hier und jetzt.
    Sei bitte nicht mehr so verletzt.
    Aller Ärger hat mal ein Ende.
    Habe Mut zu unserer Geschwister“wende“.

    (c) 25.03.2000, Carmen Olivar

Donnerstag, 19. Juli 2012

Buchbesprechung: DEM GEHEIMNIS DER GEDANKEN AUF DER SPUR von Prof.Dr. Gela Weigelt

Prof. Dr. phil Gela Weigelt
Dem Geheimnis der Gedanken auf der Spur
Das Gehirn wächst mit seinen Herausforderungen
Petersberg 2012, 160 Seiten, Paperback
1. Auflage,  17,95 EUR, Via Nova


Was so selbstverständlich erscheint, ist auch heute noch ein kleines Geheimnis. Die Hirnforschung zeigt uns, dass Gedanken in einem "BewusstseinsFeld" auftauchen, wir sind aber der Meinung, die Urheber unserer Gedanken zu sein. Natürlich denken wir bewusst Dinge an, durchdenken sie, aber es gibt auch spirituelle Einflüsse, sagt die Geisteswissenschaftlerin.

Der römische Kaiser Marc Aurel erkannte schon vor langer Zeit: "Das Glück Deines Lebens hängt von der Beschaffenheit Deiner Gedanken ab. Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an."

Auch die "Bibel" des YOGA: "Patanjalis Yoga-Sutras" beschäftigen sich primär mit einem: Wie man die Gedankenwellen (chitta-vrittis) unter "Kontrolle" bekommen kann.
Oft ist es ja so, dass unser Unbewusstes Signale sendet, die unser Denken manipulieren, verändern, manchmal auch den Eindruck eines Gesteuertwerdens hinterlassen.

Ist das Gehirn das Organ, mit dem und von dem wir denken, dass wir denken? Ist es verkehrt, wenn wir denken? Sicher nicht, aber denken beeinflusst unser Dasein. Wir können es schön oder hässlich finden, entsprechend nehmen wir es auch wahr.
Die Neurowissenschaften zeige uns, wie Gedanken im Gehirn als In-Formationen „entstehen“, so die Autorin. Die moderne Physik beweise, dass es eine Quantenwelt „hinter“ dem Gehirn gäbe, in der diese Informationen enthalten seien, und die Spiritualität liefere die zeitlosen Erkenntnisse über die „wahre Natur“ der Gedanken. Dieses Buch möchte eine Synthese aus Wissenschaft und Spiritualität versuchen. Zahlreiche farbige Bilder erläutern den Text und führen so zu einem tiefen Verständnis des Geheimnisses um die Gedanken, die in unseren Gehirnen auftauchen.

Urban Art



Ankes Fundstücke: RECHTHABER von Wilhelm Busch

Rechthaber

Seine Meinung ist die rechte,
wenn er spricht, müsst ihr verstummen,
sonst erklärt er euch für Schlechte
oder nennt euch gar die Dummen.
Leider sind dergleichen Strolche
keine seltene Erscheinung.
Wer nicht taub, der meidet solche
Ritter von der eignen Meinung.

Wilhelm Busch