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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 25. Januar 2013

Heute Abend in Darmstadt: LEBEN IN VOLLEN ZÜGEN von und mit Anka ZinkAnka

 ANKA ZINK: "LEBEN IN VOLLEN ZÜGEN"
Premiere
               am Fr, 25.01.13                            Beginn: 20:30                       Einlass: 19:00
halbNeun Theater + Sandstr. 32 + 64283 Darmstadt + Tel.: 06151 23330 (Abendkasse)
Artist
Preise (EUR): VVK AK  
freie Sitzplatzwahl:
17.50
18.00
  




Ermäßigt für Berechtigte
Entsprechende Berechtigungsausweise mitbringen!
Der moderne Mensch, von Fernweh geplagt, holt den Rollkoffer vom Schrank oder den Funktionsrucksack, aktiviert Jack Wolfskin oder die Strandschläppchen – und zieht los, auf der Suche nach dem Glück. Dann steht er am Gepäckband in Antalya und sucht stattdessen nach dem Koffer. Im Lost & Found-Büro versteht die polnische Praktikantin das angelernte VHS-Türkisch nicht. Babylon today.

Es gibt nur ein Motiv für einpacken, auspacken, suchen, finden, anpassen, durchhalten, Termine einhalten: Um berichten zu können, dass man es geschafft hat! Dass man angekommen ist.

Das Programm von ANKA ZINK handelt von der modernen Sehnsucht des Reisens: der Routine zu entfliehen – und der Erleichterung, sie endlich wieder zu haben. Als Kabarettistin permanent ‚on Tour‘, ist sie Fachfrau für Reisen aller Art und zeigt Möglichkeiten auf, wie man nahezu heil sogar dort ankommt, wo man auch hin wollte.


Brillantes Feuerwerk der Pointen. (Westfälische Nachrichten)

Sonntag, 20. Januar 2013

Heute Abend in Darmstadt: MAGDEBURGER ZWICKMÜHLE

MAGDEBURGER ZWICKMÜHLE:
"DENKT DOCH WAS IHR SOLLT"
Politisch-satirisches Kabarett mit Marion Bach und Hans-Günther Pölitz
              am So, 20.01.13                      Beginn: 19:30            Einlass: 18:00
halbNeun Theater Sandstr. 32 64283 Darmstadt Tel.: 06151 23330 (Abendkasse)
Artist
Preise (EUR): VVK AK  
freie Sitzplatzwahl:
19.70
20.00
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Ermäßigt für Berechtigte
Entsprechende Berechtigungsausweise mitbringen!

Als das Modell „Mensch“ in Serie ging, bekam es einen Denkapparat eingebaut. Doch der wurde inzwischen vielerorts outgesourct und unter der Bezeichnung Fernsehapparat in die Schrankwand eingebaut. Während der Bürger D. Escartes 1641 noch feststellte: „Ich denke, also bin ich“, kommt man heute bei der Benutzung des Fernsehapparates höchstens zu der Feststellung: „Ich denke, spinn ich?“

Während die ursprünglichen Denkapparate noch mit grauen Zellen arbeiteten, sind die Fernsehapparate lediglich mit Leiterplatten ausgestattet, die, wie der Name schon sagt, leider platten Unsinn verbreiten.

MARION BACH und HANS-GÜNTHER PÖLITZ schließen sich deshalb der Forderung des Bürgerrechtlers R. Ousseau an, der da sagt: „Zurück zur Natur“, also zu den grauen Zellen.

Für das neue Programm der MAGDEBURGER ZWICKMÜHLE werden Zuschauer gesucht, die noch graue Zellen in ihrem Besitz haben oder jemanden kennen, der jemanden kennt, der weiß, wer noch welche
hat ...


Mit scharfzüngigen Dialogen, Spott und Kritik (...) aber auch mit derbem Klamauk begeisterten Marion Bach und Hans-Günther Pölitz (...) alles wird schauspielerisch wunderbar pointiert oder mit Gesang und Klavierbegleitung vorgetragen. (Südkurier)

Freitag, 11. Januar 2013

Heute Abend in Darmstadt: SCHÖN WAR'S NOCH SELTEN von und mit Holger Paetz

      HOLGER PAETZ: "SCHÖN WAR'S NOCH SELTEN"
             Sprachvirtuoser Jahresrückblick des Münchner Kabarett-Literaten
                            am Fr, 11.01.13     Beginn: 20:30     Einlass: 19:00
       halbNeun Theater * Sandstr. 32 * 64283 Darmstadt * Tel.: 06151 23330 (Abendkasse)  

 

 
Preise (EUR):              VVK            AK      
freie Sitzplatzwahl:     17.50           18.00
 


Ermaessigt fuer Berechtigte
Entsprechende Berechtigungsausweise mitbringen!



Das verflossene Jahr hat wieder mal gezeigt, was in zwölf Monaten so alles passieren kann. Wir neigen unser Haupt in Ehrfurcht. Holger PAETZ blickt mit Hochachtung zurück. Damit Karl Valentin auch in Zukunft Recht hat, wenn er sagt: „Heute ist die gute, alte Zeit von morgen.“

Der Münchner Kabarettist, Schauspieler und Songpoet HOLGER PAETZ ist ein sprachvirtuoser Kabarett-Literat. Er textet haarspalterisch abstrus, reibt sich an bildreichen Formulierungen auf und unterlegt das Ganze mit einer misanthropisch-melancholischen Grundstimmung.


... ein feinsinniger Sprachjongleur, bei dem jede Formulierung messerscharf die Absurditäten dieser Welt seziert. Doch sprachliches Feingefühl gepaart mit einer gehörigen Portion Bösartigkeit ... sind nicht alles, was Paetz auf Lager hat. Schnippischer Tonfall, ein genervter Blick nach oben, zum Ursprung allen Übels, und eine ausgeprägte Gestik tragen ihr übriges zu dieser brillanten Dauernörgelei bei – ebenso wie die ein oder andere Gitarreneinlage. (Passauer Neue Presse)

Sonntag, 16. Dezember 2012

Am 18.12. in Rüsselsheim: Gerd Dudenhöfer als Heinz Becker

Dienstag 18. Dezember 2012, 20:00 Uhr
Theater Rüsselsheim, Am Treff 7, 65428 Rüsselsheim

Telefon: 06142-832630 oder 832631
Telefax: 06142-832606
E-Mail: service@theater-ruesselsheim.de
Internet: www.theater-ruesselsheim.de
 

Internetticketservice (zusätzliche Gebühren):
www.eventim.de



                                                                            Gerd Dudenhöffer

                                                                 spielt Heinz Becker: Sackgasse


bernd_stelter Mit seinem aktuellen Heinz Becker-Programm manövriert Gerd Dudenhöffer seine Kunstfigur bewusst und sprichwörtlich in die „Sackgasse“ – nicht mit Vollgas, eher mit dem Tempo immer am Limit für geistig geschlossene Ortschaften. Diesmal plakatiert der Kabarettist die intellektuellen Hohlräume, ja die Denkblockade des stoischen Kleinbürgers, schon mit dem Programmtitel. Sackgasse. Vor einer Betonwand platziert, stellt sich der Becker Heinz seinem Publikum. Er trägt mal wieder kleinkariert und Mief unter der Batschkapp und damit übrigens eine Kopfbedeckung, die seit über dreißig Jahren als Markenzeichen par excellence funktioniert.
Er kommt nicht gleich zur Sache und schon gar nicht auf den Punkt. Schweift ab und gerät so mir nichts, dir nichts, von der Belanglosigkeit verdeckt, zum Brennpunkt. Eben noch beim Kaninchenzuchtverein vorbei zum Holocaust. Trifft ins Schwarze, wenn er die romantisierten Kriegserinnerungen seiner Tante mit Gänsehautfeeling – zwischen Heil Hitler und Heile Gänschen – einstreut. Befreit sich von beklemmenden Katastrophen und Gewaltakten der Gegenwart, in dem er ihre Chronologie mit dem Freizeitaufkommen eines TV-Normal-Verbrauchers erklärt: „Awwer grad so Überschwemmungen odder Erdbebe, die sinn immer vor Weihnachten. Do sinn halt die meischte Leut deheem“.
Wer feinen Wortwitz und wahre Komik schätzt, bekommt mehr als er wechseln kann. Der Künstler selbst nennt seine Bühnenwerke um sein Alter Ego Ein-Personen- Stücke zwischen Theater und Kabarett, ganz in alter Qualtinger-Tradition und verspricht mit Sackgasse eine Breitseite bester Unterhaltung.


Preise:
35,--/32,--/29,--/27,-- €


Donnerstag, 29. November 2012

Wort zur Woche von Severin Groebner (Kabarettist)





Liebe Mitmenschenskinder! 

 Heute schreiben wir den 21.11. 2012 und natürlich ist uns allen klar, daß in einem Monat die Welt untergeht. Sowieso. Ganz bestimmt! Und wer die Zivilbevölkerung in Gaza, Israel, im Kongo, Somalia oder in Syrien fragt, der erfährt auch, wie sich das in etwa anfühlen wird. Aber Gott sei Dank gibt es in Mitteleuropa noch Kräfte, die wissen, was gut für uns alle ist. Nein, nicht der Verfassungsschutz. Der schreddert lieber interessante Akten und weiß sonst nichts, sofern man ihm nicht das Gegenteil beweisen kann. Schriftlich. Mit Akten. Die er natürlich gleich gern wieder schreddern würde. Nein, ich meine natürlich: Die CSU. Diese grundsympathische Partei hat nicht nur auf ihrem Parteitag klar gemacht, daß man eigentlich nur glücklich sein kann, wenn man vom größten Horst aller Horstens (oder Hörster? Horstensien?)... also wenn man vom größten Horst aller Zeiten regiert wird, sondern die weiß auch, was die Zuschauer des ZDF interessiert - und was nicht. Der Parteitag bayrischen SPD zum Beispiel, der interessiert wirklich niemanden. Deshalb muss man auch gar nicht darüber berichten. Wie? Pressefreiheit? Jaja, schon, wenn man mal wieder in China mahnend den Zeigefinger erheben will, aber zu Hause? Geh, des hamma do no nie wirkli braucht... trink man noa Hoibe! Oans, zwoa... Überhaupt Informationen und Öffentlichkeit. Da hat auch die bayrische Justizministerin Merk ihre ganz eigene Methode. Wenn etwa jemand sagt, in einer Nürnberger Bank wird systematisch Geld am Fiskus vorbei ins Ausland geschafft, also klassische Steuerhinterziehung betrieben, dann wird dieser Mensch... in die Psychatrie verfrachtet. Also, der der sowas öffentlich macht, und nicht der, der hinterzieht. Logisch! Man muss doch in Ruhe sein Geld illegal am Staat vorbeischmuggeln dürfen. Deswegen hat man auch eine Justizministerin, die solche Vorgänge vor dem Zugriff der Justiz schützt. Mit Einweisungen in die Klapse. Das sind gute, alte Methoden, die der historisch interessierte Mensch noch aus der Sowjetunion kennt. 


 Der Begriff „Merkwürdig“ bekommt da einen ganz neuen Beigeschmack. Aber, keine Sorge, wir Wähler sind ja Volldeppen und werden uns das sicher nicht bis zur kommenden Wahl merken. Dabei wählt ja meine Wenigkeit nur in Österreich. Und nicht in Ungarn. Aber in Ungarn darf bald sowieso nicht mehr jeder wählen. Der Herr Orban macht‘s möglich: Denn wer krank oder arm ist oder sich aus anderen Gründen nicht vor der Wahl auf eigene Kosten registrieren lassen kann, der wählt einfach nicht. Ja, wo kommen wir denn auch hin, wenn die Armen auch noch wählen dürfen. Das muss doch nicht sein. Dabei ist der Herr Orban natürlich ein lupenreiner Demokrat, da ihm ja schon der Herr Strasser der ÖVP vor ein paar Jahren für seinen „Kampf gegen den Kommunismus“ gedankt hat. Und wer könnte die Worten des Herrn Strasser anzweifeln, schließlich ist der Mann ein ehemaliger österreichischer Innenminister und per Video überführter Gesetzesverkäufer. Obendrein ein ÖVPler und die Volkspartei ist bekanntlich eine Truppe, die die Sauberkeit und Transparenz in der Politik erst erfunden hat. Vor allem nachdem sie zusammen mit der SPÖ, der FPÖ und dem BZÖ den parlamentarischen Korruptions-Untersuchungsausschuss erfolgreich abgewürgt hat. Aber egal, das merkt sich auch keiner bis zur Wahl nächstes Jahr. Und wir singen alle: Glücklich ist, wer vergisst, was ja nicht zu ändern ist. Was ist also sonst noch passiert? George Lucas hat seine Rechte an Star Wars Disney verkauft, was wohl bedeutet, daß in den kommenden Krieg-der-Sterne-Filmen der Imperator gegen Bambi und Britney Spears antritt. „Bambi, ich bin dein Vater!“ - „Nein, der ist ein Hirsch, deswegen bin ich auch ein Reh“. Wem das alles zuviel wird und sich nun denkt „Nichts wie weg!“, dem sei gesagt: es gibt Hoffnung! Ein - wahrscheinlich - belebbarer Planet wurde entdeckt! Schlappe 41 Lichtjahre entfernt. Also, wenn man sich nur ein bißchen Zeit lässt und hin und wieder zurück fliegt (mit dem Darth-Vader-Shuttle-Service, dessen Besitzer jetzt aussieht wie Goofy) kommt rechtzeitig zum 300. Geburtstag von Richard Wagner wieder. Denn nächstes Jahr ist der 200. und damit Richard-Wagner-Jahr. Oder wir haben Glück und es geht vorher doch noch die Welt unter. Und bis dahin spiel ich auch noch ein bisschen, um dem Fiasko ein Lächeln abzuringen, mein absolut völkerverständigendes Programm

„Servus Piefke“.
Besprechung von Servus Piefke! bei viereggtext



Sonntag, 25. November 2012

Wie war's bei Severin Groebner in Darmstadt?


Im Januar dieses Jahres war die Premiere von „Servus Piefke!“ in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Seit dieser Zeit hat Severin Groebner etliche Auftritte absolviert. Am 16.11.2012 war der Österreicher und Wahldeutsche auf der Traditionsbühne halbNeun Theater in Darmstadt, in dem seit vielen Jahren alle Kabarettisten von Rang und Namen auftreten.

Severin Groebner wurde am 20.10.1969 in Wien geboren. Aus dem Wunsch, die beiden Berufsziele Rockmusiker und Radiomoderator zu vereinen, entstand „logischerweise“ die Kabarettisten-Laufbahn. 1992 bis 1999 Musik-Kabarettist zusammen mit Klaus Gröll als Gröll & Groebner, 6 Soloprogramme und ein Jahr Lach- und Schießgesellschaft München von 2010 bis 2011. Er erhielt etliche Auszeichnungen und war dieses Jahr auch in „Otis Schlachthof“.


Es geht ja schlichtweg nur um den berühmten Gegensatz der Ösis und der Piefkes. Oder doch mehr? Mit wenig Wiener Charme und viel Schmäh geht er an den Vergleich ran und ist ganz schön bissig dabei. Jeder macht sich seit Jahren über die andere Nation lustig, Groebner mal in einem Atemzug von 2 Stunden über beide! Das beginnt schon mit seiner netten Begleitung, einer Übersetzungsmaschine, namens … war's jetzt Adolf oder Roland? Auf alle Fälle ein echter Deutscher, drückt man auf die Taste, tut er, was er soll. Auch die Wiener haben ein Geschichtsproblem. Manche rechnen noch mit dem Außenposten Triest, obwohl der schon seit 1918 nicht mehr dabei ist. Der Kabarettist führt uns in das ehemalige Weinhauerdorf Grinzing, ein Bezirk in Wien, unweit der Donau. Da gab es schon in den 80ern immer Piefkes, so den wortkargen „Da hast du Recht“-Typ oder die Dresdnerin 1988, die tatsächlich mit ihrer seltenen Ausreisegenehmigung nach Wien wollte. Aber erst 1989 ging es rund. Eine Piefke-Schwemme!

In seinem sehr dichten Programm, das den Zuschauer fast keine Sekunde loslässt, mit Gesangs- und Tanzeinlagen, Monosketchen und Verdeutlichungstheatralik kriegt jeder sein Fett ab. Sein Rückblick führt uns auch das Osttiroler Bergbauerntheater vor mit Wolfgang Schüssler in der Hauptrolle, der mit seiner ÖDP (Sturheit der CDU und Blödheit der FDP) Bundeskanzler wurde. Ein Gollum der „Herr der Ringe“, hässlicher Zwerg, hier mit Anzug und Brille. Auch die Zeit des Jörg Haider, der den Untergang des Abendlandes zu seinem UniqueSellingPoint machte. Nach 1989 machte sich der Künstler nach Deutschland auf und fand Chaos und Missstände, steigende Preise, sinkende Reallöhne und ein heilloses Durcheinander, weil die Ministerien dezentral und mit irrsinnigem Verkehrsaufkommen arbeiten. Es wird einfach viel gereist, um Alltagsarbeiten zu erschweren und Steuergeld zu vernichten. „Diese Unruhe in diesem Land“ sei auffällig. Der süße Müßigang schmecke dem Deutschen wie bitteres Essigwasser. Er bevorzuge brachialen Fleiß, was Groebner in einer genialen Szene als Presslufthammergewüte an Stein darstellte … Die Arbeitswut sei typisch, der Baumarkt! Wiener tun dagegen lieber nichts, und selbst das nicht gern – kein Wunder für die Weltmeister der schlechten Laune.

Die Beschwerde beim Herrn Kunze ist eine ins Groteske übersteigerte Satire auf den Kundenservice der Supermärkte. Unsere Bühnenfigur treibt den armen servilen Herrn Kunze in den Wahnsinn und verfolgt ihn bis nachts um 0:30 Uhr, obwohl sämtliche Beschwerden nichts mit den Waren zu tun haben! Das schlechte TV-Programm und das Wahlergebnis führt zu Beschwerdeexzessen. Herr Kunze begeht Suizid, Herr Mittelhuber tritt in seine Stapfen ...

Groebner ganz lasziv als Wienerin im Lieder der Wienerinnen kommt hernach zum Schluss, dass die besten Deidschen, die sind, die zu Hause bleiben. Schließlich gäbe es genug „schiache“ Leute in Wien selbst , etwa den Österreicher, der nur Grünen Veltliner trinkt und Sachertorte isst, bis er eines Tages aus der Bewegungslosigkeit ins Tageslicht tritt und sich einfach schiach fühlt = scheußlich, grauenhaft, hässlich. Wir lernen im Laufe des Abends auch seinen zweiten Begleiter kennen, die Krise, eine Art diabolischer Verstärker und Wegweiser zu Negativentwicklungen. Im Deutschland-Rap, einem krassen schnellen und sehr gelungenen Konsum-Rap begegnet uns ein Spiegel der allgemeinen Misslage. Im Rückgriff auf die Vergangenheit gelangen wir dann auch zur Piefke-Definition. Während viele Österreicher die Nazis lediglich für verrückt gewordene Pfadfinder halten und auch so wählen, zieht sich der Deutsche auf jene Flecken im Vergangenen zurück, die eher dunkel und unbekannt sind, um sie nach Belieben positiv auszuschmücken. Man liebt das Mittelalter, die Märkte, das Verkleiden, die Speisen, obwohl viele erst sehr viel später entdeckt wurden. Analog dazu das Oktoberfest als Fasenacht, wo sich die Deutschen extrem der Würdelosigkeit hingeben. In Wien ist man unbeteiligter und ergötzt sich an den Opernbällen der Obrigkeit.

Was bleibt zur Definition des Piefkes? Das typisch Deutsche: Schwarzbrot, Fußball, Schrebergärten, verbissene Humorlosigkeit und einiges mehr. Piefkes sind einfach froh, keine Ausländer zu sein! 


Eine Show, die Spaß macht, herrlich absurd sein kann und völlig übertreiben, sehr viele Muntermacher des Kabaretts einsetzt plus Grimassen und Gestik ordentlich.

Freitag, 23. November 2012

Heute Abend in Kapsweyer (Südpfalz): Alfred Mittermeier - Sündenbockerei


20.00 Uhr Südpfalzhalle Kapsweyer
Alfred Mittermeier - Sündenbockerei
Willkommen im Sündenparadies der Erde!

Wir leben in einer Welt, in der fast alles erlaubt ist. Wer gegen die 10 Gebote verstößt, geht anschließend zur Beichte und storniert. Wer bei unerlaubten Dingen erwischt wird, liefert einen Sündenbock, und damit hat sich’s. Die Null-Bock-Generation ist Vergangenheit. Mittlerweile gibt es für alles und jeden den passenden Prügelknaben. „Schuld war nur der Bossanova“ klang es in den 50ern. In den 70ern bockte die RAF. Die Ossis mähten in den 90ern. Heute liegt es am Wetter, an den Banken, am Staat, an den Rentnern, an der schweren Kindheit, am Schock, Hartz IV, oder Al Kaida. Es hat sich bewährt, einen ganzen Stall voller Böcke zu halten. Das gibt Sicherheit durch Straffreiheit. Man handelt nach dem Motto: Tür auf, Bock hinaus, fein heraus! Aber wie wird man zum Sündenbock? Niemand -außer Jesus und dem Teufel- kommt als solcher auf die Welt. Wird man zum Sündenbock gemacht? Geschossen? Gemobbt? Gezüchtet?
Muss der Sündenbock immer ein Mann sein? Oder gibt es im Zuge der Gleichberechtigung auch eine Sündengeiß? Und was machen Bock und Geiß in den Bergen, wenn es auf der Alm koa Sünd gibt? Fragen über Fragen, deren Antwort nicht einmal der Wind kennt. Oder doch?
Das Programm zielt nicht darauf ab, besonders frauen-, männer- oder gar kinderfreundlich zu sein. Im Gegenteil! Wer gestreichelt werden will, bleibt besser daheim. Ebenso gibt es keine politischen Inhalte, und daher ist der Abend frei von jeglicher political correctness.
Wer es allerdings gerne bissig, bös artig und arg listig mag, dem sei der Kauf von Eintrittskarten aber sowas von empfohlen, dass es eine Art hat.
Aber vergessen Sie nicht: Sollte Ihnen dieses Programm nicht gefallen, dann liegt es ausschließlich an Ihnen. Mäh!
Karten zu 12 Euro gibt es bei der Metzgerei Jud in Kapsweyer, bei der Gemeinde Kapsweyer unter Tel. 0 63 40 / 14 52 sowie im Musikantebuckl Oberotterbach. An der Abendkasse kosten die Karten 14 Euro.

Freitag, 9. November 2012

DVD: BINDANNDA von Badesalz (Hessisch Mystery)



Es sind  diese Tage, an denen alles schief läuft. Peter Lembach (Henni Nachtsheim), im eigentlichen Leben 
Hersteller von Leichtmetalldosen, hat von seiner Frau einen Paragleitschirm-Flug geschenkt bekommen. 
Geplante Flugzeit laut dem Chef der Verleihfirma “en gutes Viertelstündsche!” Was galant untertrieben war, denn das Ding verhakt sich, lässt sich nicht lenken, 
und fliegt 7 Stunden lang kreuz und quer wie es will! 
Bis der Schirm ausgerechnet über einem Waldstück, wenn auch ohne Zustimmung des Piloten, die Landung beschließt. Und als wäre das nicht alles schon blöd genug, muss Peter Lembach feststellen, dass da, wo er jetzt ist, nicht nur sein Handy kein Netz hat sondern weit und breit kein Mensch ist. D.h. bis auf diesen Aussteiger (Gerd Knebel), der da mitten im Wald in dieser Hütte wohnt! Und von dem er so schnell auch nicht wieder weg kommt...!

Gerd Knebel und Henni Nachtsheim alias Badesalz sind das erfolgreichste Comedy-Duo Deutschlands. Ihre Programme sind Kult. Ihre abwechslungsreichen Bühnenshows sind voll hintergründigem Witz und hemmungslosem Klamauk. Ins Absurde verzerrte Alltagssituationen bilden die Grundlagen ihrer Sketche und Songs.

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Heute Abend in Darmstadt: PauL - Poesie aus Leidenschaft


PauL - POESIE AUS LEIDENSCHAFT:
"DichterLoh", 
Gewinner des Reinheimer Satirelöwen 2011 - Ensemble
am Do, 25.10.12, 20:30 Uhr, Einlass: 19:00 Uhr, Preise 16 € (VVK)-19 €
halbNeun Theater, Sandstr. 32, 64283 Darmstadt, Tel.: 06151 23330 (Abendkasse)

PauL. BUMILLO, PHILIPP SCHARRI und HEINER LANGE. Drei zärtliche Poeten mit Durchblick und Durchschlagskraft. Unermüdlich ziehen sie als Wander-Dogs und Lebensrapper durch Slam-City und kundschaften dabei die letzten Winkel der Sprachgewalt aus.

PauL. Ein temporeicher Mix aus Slam Poetry, Rhythmus, Kabarett und szenischen Elementen – oder einfach ausgedrückt: POESIE AUS LEIDENSCHAFT! In ihrem ersten abendfüllenden Programm starten die drei Poeten eine Achterbahnfahrt voller Herzblut und Hirnwasser. Zwischen Google-Gotik und Pop-(Up-)Kultur begegnen sie putzigen Pandabären, weißen Wackel-Karnickeln und Stoffdachsen und schlagen sich neben gescheiterten Super-Brokern durch die Wirren der Überinformationsgesellschaft.

Ihre expressiven Choreographien und Wortmontagen verbinden Spoken Word, Rap, Kabarett und Theater zu einer ganz neuen Form. Ein Rockkonzert der Poesie, gewürzt mit reichhaltigen Reimen und einer Prise Prosa. Dabei gilt neben dem Einheiz-Gebot stets das Motto: Versplay, please. PauL brennt – und zwar DichterLoh.

Freitag, 12. Oktober 2012

Heute Abend in Neunkirchen: Comedy / Kabarett - Marius Jung & Till Kersting "Leidenschaft to go", SoulComedy

Comedy / Kabarett
Marius Jung & Till Kersting
"Leidenschaft to go" SoulComedy

Am Freitag, 12. Oktober 2012, kommt Comedian Marius Jung im Rahmen der Comedy-Reihe zur exklusiven Vorpremiere seines neuen Bühnenprogramms ab 20:30 Uhr in die Stummsche Reithalle in Neunkirchen.
Es ist Leidenschaft, die Marius Jung und Till Kersting auf die Bühne treibt. Sie ist die treibende Kraft für neue Ideen. Marius erzählt und singt von Liebe, Hass und deren unvermeidlichen Schnittmengen. Das Informationszeitalter lehrt uns leidenschaftliches Multitasking. Während eines Gespräches kann man doch schnell noch was twittern. Im Kino gibt’s sowieso kaum was zu tun, warum nicht kurz den Facebook Status aktualisieren? Leidenschaft? Da gibt es doch bestimmt eine App. Gibt es eben nicht! Leidenschaft heißt, für etwas zu leben. Sie entsteht nur, wenn uns Eines Alles bedeutet. Sie befällt Liebende, Künstler und Fundamentalisten. Wenn das Feuer erst brennt, bleibt kein Auge trocken. Doch Leidenschaft kann auch Leiden schaffen. Marius und Till entfachen sie mit Witz und Poesie. Am Ende gibt es für alle ein gutes Gefühl zum Mitnehmen – garantiert koffein- und laktosefrei. Leidenschaft to go!
Karten für die Veranstaltung sind zum Preis von 12 Euro bei allen Vorverkaufsstellen von ProTicket (u.a. Wochenspiegel), unter der Tickethotline 0231-9172290 sowie online unter www.nk-kultur.de erhältlich. In Neunkirchen sind die Karten bei der NVG (Lindenallee), sowie beim Wochenspiegel und bei Tabak Ettelbrück (Oberer Markt) erhältlich. Der Preis an der Abendkasse beträgt 14 Euro.

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Vorfreude: BADESALZ-DVD im Anmarsch

Die Liebhaber des Theaterkabarett-/Comedy-Duos BADESALZ aus Darmstadt kommen ab 26.10. auch zu Hause auf ihre vollen Kosten. Die neue DVD "BINDANNDA – das gefeierte Live-Programm des Kult-Comedy-Duos BADESALZ auf DVD!" wird ab diesem Tag erhältlich sein.


Gerd Knebel und Henni Nachtsheim alias Badesalz sind das erfolgreichste Comedy-Duo Deutschlands. Ihre Programme sind Kult. Ihre abwechslungsreichen Bühnenshows sind voll hintergründigem Witz und hemmungslosem Klamauk. Ins Absurde verzerrte Alltagssituationen bilden die Grundlagen ihrer Sketche und Songs. Auch in diesem Stück, das einen Touch Samuel Beckett und seiner Endzeittheaterstücke beinhaltet, aber eben viel lustiger - und auf Hessisch!
Peter Lembach (Henni Nachtsheim) fällt quasi nach stundenlangen Turbulenzen mit dem Gleitschirm völlig aufgelöst vom Himmel und directement in die Klauen eines aufgrund multipler Visionen und Aberglauben durchgedrehten Endzeit-Kulturapostels (Gerd Knebel), der ihn erstmal nicht zu Kaffeepulver verarbeitet, statt dessen in seinem illustren Aussteigermilieu festhält ...  

Sonntag, 7. Oktober 2012

Wie war's bei Lars Reichow? Am 30.09. im Darmstädter halbNeunTheater mit GOLDFINGER


Collagen (c) Stefan Vieregg



Lars Reichow ist einer der führenden Kabarettisten in Deutschland, der auf erste Sprünge mit Hanns Dieter Hüsch und ein eigenes früh erfolgreiches Programm zurückblickt, der beim SWR eine feste Einrichtung ist, ebenso wie bei der Mainzer Zeitung. Sein Programm ist bunt durch die Lebenslagen und Reihen der Gesellschaft gestrickt, unterhaltsam untermalt mit Pianomusik und Gesang. Vor 17 Jahren bekam er bereits das Scharfrichterbeil und vor 15 Jahren den Deutschen Kleinkunstpreis, es kamen noch viele weitere Preise hinzu. Sein Humor ist rheinmainmäßig trocken, direkt, und seine Imitation der menschlichen Eigenheiten und Schwächen schafft eine frappierende Echtheit.
Das neueste Programm mit dem Gedöns um Goldfinger, schon im James-Bond-Film als Kultobjekt beäugt und verfolgt, hält, was es verspricht. Der allgemeine Stress um den schnöden Mammon, das Gold und das Geld beherrscht unser Leben, zweifelsohne. Wer zu wenig davon hat, vor allem täglich und stündlich, ist bei uns - wie eigentlich schon immer - reichlich übel dran. Die Frauen lieben es, natürlich auch die aus Darmstadt, dicht und schwer behängt zu sein, so einen bis viele Tausender um den Hals macht schon was her. Auch Ferienhäuser in der Schweiz oder andernorts, her damit - Schweizer müsste man sein. Die Kehrseite der Medaille sind die Wege der Kids. Krass, leider gar nicht so überzeichnet, der Lazybone zu Hause, der in seinem Sitzsack lebt und ganz cool nach Geld schreit - füttert mich damit und chillt mehr, das senkt den Blutdruck. Ganz große Verwalter des Reichtums sind die Rentner von gestern, die Mehrheit von morgen, die noch auf eine stattliche Rente zurückblicken können und auffallen damit, bei Kreuzfahrten und andernorts, das Alter steht bei allem Vergnügen mitten unter ihnen und das hat auch seine komischen Seiten. Wenn die Rentnergang die Highlights der Reisebüros bucht, überall sozusagen präsent ist oder sich nur von besten Ärzten behandeln lässt.

Ein krasser Gegensatz ist selbstredend die Welt des Goldfingers und die der bereits jetzt verarmten Leute, die sich kleinere Wohnungen suchen müssen, die Armut, den Zustand nicht mehr ertragen können. Es ist so, wie wenn die gesellschaftliche Abstufung an der Hausnummer ablesbar wäre, von 3a auf 2a z.B. (oder andersrum, wer sich auf die Eins hin verbessern und deswegen aus bloßem Überfluss umziehen will!). Die Krönung, wenn einer aus dem Himmel käme und gerade alles, aber auch alles abwerten (downraten) würde! Die Welt als BAD BANK. man kann ihr so schon nicht vertrauen.
Ein Knüller ist die Mops-Nummer in herrlichem Hessisch. Die 3 Möpse sind eine Fehlbestellung im Internet,

Collagen (c) Stefan Vieregg
aber so goldig, vor allem Lappe, Lappe, Lappe und was Glitzriges als Aache! Mops 1 wird im Park zerfetzt, der zweite fiel dem Herrchen aus der Hand - im 3. Stock am Fenster - und der dritte springt unter Champagnerzufütterung in den Kaminofen. So viel zu artgerechter Haltung.
Ebenfalls ein Fantasieknüller die Geschichte von den Käsesorten. Angela Merkel trifft auf europäische Käsesorten, vom irischen Cheddar über den Meenzer Handkees bis zum griechischen Feta. Und der wiederum verspricht das Blaue vom Himmel runter, lockt mit einem Schatz (alle Goldgräber spekulieren auf die Gewinne nach dem jetzigen Tiefstand), mit einer Karte, die directement in die Schweiz und eine Tropfsteinhöhle führt. Illustre Leute treffen sich dort vor einem goldenen Bankomat, Steinbrück, Merkel, der Meenzer Handkees und im Abseits erscheinend Berlusconi im Tanga, von Frauen umzingelt, der alles für sich fordert. Der Spickzettel mit dem Code geht der Kanzlerin verloren, der Vorteil scheint verloren, aber der Handkees hat sich die Nummer gemerkt und der Sesam oder Schweizer Bankengral öffnet sich ... Ein gigantischer Goldfinger, der Phallus der Geldokratie kommt zum Vorschein. Er bringt alles wieder in
Ordnung, Geld zurück, an die Stelle, wo es gebraucht wird, oder er druckt eben neues. Herrlich theatralisch untermalt, akzentuiert und gesteigert durch Reichows Klavierspiel. Wir erleben die Erscheinung des Goldfingers live!
Die Zugabe ist ein gelungener Endlosgag, denn unser Künstler hört nicht auf, die Details der Zugabe und seine Zuschauerliebe so exakt und unabweisbar zu schildern, natürlich ohne sie auszuführen. Die Liebe geht soweit, dass er die Zuschauer am CD-Verkaufstisch vorbeiimaginiert und bis nach Hause verfolgt, in der Straßenbahn weitermacht und zu Hause hemmungslos die Leute aus dem Haus klingelt ...:-)


Lars Reichow füllt den Abend ganz leicht mit einem nachdenklichen und witzigen Potpourri aus dem Alltag, der Politik und der Gesellschaft. Durch das sehr ansprechende Klavierspiel und Gesang kommt eine spritzige Entertainkomponente hinzu, die keine Pause und kein Trübsal entstehen lässt. Der Missstände so viel, dauert sein Gedenkschweigen denn auch meist nur höchstens eine halbe Minute. Der Mainzer Kabarettist erfindet fantastische Geschichten, mal lebensnah, mal märchenhaft, die unseren Istzustand unbarmherzig spiegeln und Zusammenhänge in völlig neuen Konstellationen binden. Fundament aller Eskapaden ist das grundlegende Misstrauen, starke Kritik und Ironie, aber auch eine heitere Gelassenheit ob der ganzen Verkehrtheit. Mit einem Zwinkerauge führt er uns durch das Leben. Ich bin gespannt auf das nächste Programm.

Freitag, 5. Oktober 2012

Wie waren die "Wellküren"? Letzten Samstag, 29.09. mit BESTE SCHWESTERN in Limburgerhof



Die drei Wellküren sind die Schwestern Moni, Burgi und Bärbi Well, ja, genau! Aus dem Hause Biermösl Blosn-Well, d e r  Kabarettisten/Volksmusik-Kelly-Familie Bayerns. Die Brüder sorgten bereits mit und ohne Gerhard Polt für bodenständig witzige und abgrundtiefe Kritik an allen Institutionen, Würdenträgern und Bräuchen aus bayrischer Tradition und Berufung. 15 Kinder und die Eltern, von denen die hochbetagte Mutter mit 92 noch die Zithersaiten auf der Bühne zupft, während der vielseitige Vater schon viele Jahre tot ist. Die Familie Well ist von jeher der Volksmusik zugetan, und neue Instrumente und deren Beherrschung ist für alle Mitglieder obligatorisch. So kommt es, dass jeder mehrere Instrumente beherrscht und dem Gesange ganz und gar nicht abhold ist. Die drei Wellküren haben unter anderem den klassisch bayrischen Dreigesang und zahlreiche Musikinstrumente von ihrem Vater gelernt, der Schullehrer und Chorleiter im zwischen München und Augsburg gelegenen Günzlhofen war.

2004 nahmen sie den Preis der deutschen Schallplattenkritik entgegen und erhielten auch davor und danach viele wichtige regionale Auszeichnungen und Preise. Ihren Einstand feierten sie 1986 im "Muh", Münchens erster Kleinkunstbühne, und zwei Jahre später Premiere ihres ersten gemeinsamen Programms mit der Kabarettistin Maria Peschek - “Jetz’ schau ma mal, na seng’ ma’s scho” - auf der Bühne der Lach- und Schießgesellschaft. Für dieses Programm bekamen sie die TZ-Rose der Münchner Zeitung verliehen. So ging es erfolgreich weiter bis jetzt, von Hamburg bis Wien. Sie haben bereits über 2000 Auftritte hinter sich. Nebenberuflich sind sie alle drei Hausfrauen und Mütter. Zurzeit spielen sie in den Münchner Kammerspielen ihr neues Programm “Fein sein beinander bleibn”. Der Text entstand in Zusammenarbeit mit Florian Schuster von Blumentopf. Regie führt Franz Wittenbrink.

Die Wellküren, wie sie sich selbst süffisant nennen, sind nicht nur gegen Wotans Töchter, die Walküren, sondern wohl auch gegen die gleichnamige Musikgruppe mit Doppel-l angetreten (oder umgekehrt) - mit Esprit, Humor, Gaudi und kritischer Lästerei, Kabarett, Nonsense, Volksmusik und Actiongaudi zwirbeln die Sisters ihren humorvollen Garn zu einem reißfesten und langzeittauglichen Himmel, Arsch und Zwirn, der mit allerlei Humbug um uns rum aufräumt. Nicht das Gefällige, Schnulzige treibt die Mädels an, sondern der satirische und ironische Biss. Herauskommt ein einmaliges bayerisch-groteskes Volksmusikkabarett. Nicht umsonst wurden sie als "Wildererinnen" bezeichnet, denn sie toben im Klischee, reißen den Samt ab, ohne den Putz dranzulassen.

Die Wellküren aus Oberschweinbach sind streitbare Frauen, "hinterfotzig" und "intrigant", sie treten gegen alles an, worauf es ankommt. Und da sie ja gewohnt sind zu teilen, und zwar heftig - 15 Kinder sitzen um eine Platte mit 5 Schnitzeln und warten auf den Startschuss -, fühlen sie sich prädestiniert für die täglichen Kämpfe der Politik.
Für die Larmoyanzen mancher Frauen, "I wois net was i aaooziegn soll, i weiß net wen i heiraten soll, der eine hat nix im Hirn, den andern versteh i net", haben sie kein Verständnis.
Mit ihrer Stubnmusik dagegen trumpfen sie ordentlich auf, denn der Gesang dazu ist eine Kampfansage, daher kommt's auch, dass sie Stubnmusik als bayrischen Djhad verstehen.
Ihr Lied vom Ring zur heiligen Vorhaut ein Spottgesang auf Kirche, Sexualität und Verhütung, denn die Bigotterie und Doppelmoral verschenkt tatsächlich das heilige (Pessar-)Ringlein, damit ja keine kirchlichen Kinder entstehen ...
Ein Telefonat mit Hillary Clinton, die morgens um 8 Uhr anruft, steigert sich zu einem Zornesanfall und endet in einem Wutausbruch gegen Mario Barth. Das Liedchen danach besingt es: "You can get satisfaction, but never be a sex machine".
Sie stellen uns das neue bayrische Kabarett vor, besingen die hormonelle Demenz, die recht vorteilhaft auch den häufigen Männerwechsel ab 50 Jahren beinhaltet.
Eine herrliche Groteske ist der musikalische Act mit dem Drumscheid oder auch Nonnentrompete genannt, ein frühbajuwarisches Blasinstrument mit Saiten bespannt und streichbar. Oder mit der Zither begleitet AC/DCs "Highway to hell", die Ehe mit Deifi, dem Harley-Fahrer, der heute allein ist, weil keine Frau es mit dem Kerl aushält. Die jüngste bayrische Geschichte mit Zukunftsvision nach Homer, Vergil und Dante führt uns in den Bereich des Immergleichen, Statischen und Absterbenden ... die eindringliche wimmernde und gewaltige Musik des "Spiel mir das Lied vom Tod" wird zitiert und stellt der Zukunft einen Totenschein prähum aus. Im Jahr 7 nach Stoiber beherrscht Becksteins Gendarmerie die Ordnung und die königlich-bayrische SPD sorgt für Gerechtigkeit. Seehofer und Ude liegen im Wettstreit für den oberen Posten. Mit der Streitballade aus dem frühen 17. Jahrhundert - ganz wörtlich genommen - bekamen wir final eine originelle Streitzugabe neben anderen.

Die Wellküren bieten eine ungewöhnliche Bühnenshow, die in unseren pfälzischen "Breiten" ähnlich wie nördlich des Mains gänzlich unbekannt ist. Das rheinland-pfälzische Kabinett wird selten so demontiert, obwohl es auch genug Anlass böte. In Bayern darf man jedoch die Grenzen mit Gaudigenehmigung übertreten. Die urige Mischung aus Djhad-Stubnmusik, bravem Dreigesang mit bissigen Texten, Chaosmusik und Valentinaden kann nur aus Bayern gut sein. Und das ist sie - sie ist sogar sehr gut.

Mittwoch, 19. September 2012

Montag, 17. September 2012

21.09.12, 20:30 Uhr: Lars Reichow in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen

Am Freitag, dem 21. September 2012 gastiert der Kabarettist Lars Reichow im Rahmen der Comedy-Reihe ab 20:30 Uhr in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen.
 
Der Kabarettist, Pianist, Komponist, Sänger, Fernsehmoderator und Entertainer Lars Reichow erhielt bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen, unter anderem den „Deutschen Kleinkunst-Preis“ und den „Kulturpreis NRW“. Im Gepäck hat er sein neues Programm „Goldfinger – Das LuxusProgramm“. Ein Programm wie das Leben: privat und politisch, lokal und global, lustig und melancholisch. Große Unterhaltung am Nerv des Zeitgeistes! Lars Reichow alias „Goldfinger“ beschäftigt sich mit dem edelsten aller Tauschmittel und natürlich auch mit der bürgerlichen Schwester des Goldes, dem großen Geld. Alles, was Reichow anfasst, wird zu Gold. Eine Welt zwischen Krösus, Krise und Crash! Geschüttelt und gerührt werden die Zuschauer in diesem humoristischen Cocktail.

Karten für die Veranstaltung sind zum Preis von 12 Euro bei allen Vorverkaufsstellen von Proticket, unter der Tickethotline 0231-9172290 sowie online unter www.nk-kultur.de erhältlich. In Neunkirchen sind die Karten bei der NVG (Lindenallee), sowie beim Wochenspiegel und bei Tabak Ettelbrück (Oberer Markt) erhältlich. Der Preis an der Abendkasse beträgt 14 Euro.

Am 29. und 30. September im halbNeunTheater in Darmstadt.

Mittwoch, 12. September 2012

19.09.2012: OTTFRIED FISCHER im halbNeunTheater Darmstadt


OTTFRIED FISCHER kommt wegen der großen Nachfrage noch einmal ins halbNeunTheater Darmstadt, 19.09.12, 20:30 Uhr.

Wir kennen ihn als Pfarrer, als Bullen und in „Ottis Schlachthof“. Seit nunmehr 16 Jahren moderiert er die Sendung der hohen Kabarettkunst, hier bleibt er seinen Wurzeln treu, denn Ottfried Fischer kommt aus dem Kabarett und es zieht ihn immer wieder dorthin zurück.

In den 80er-Jahren bin ich auf sein "Schwer ist leicht was" gestoßen und war fortan begeistert. Seine maschinengewehrartigen Satiresalven, sein bissiger Humor und seine (Un-)Versöhnlichkeit in vielen Dingen haben ihn als Kabarettist bekannt gemacht und natürlich seine unzähligen Live- und TV-Auftritte mit "Ottis Schlachthof". 2012 werden die letzten Produktionen zum Schlachthof gesendet, denn Otti zieht sich nach 17 Jahren und 170 Folgen mit Hunderten von Gästen aus Krankheitsgründen zum Jahresende zurück, wird aber weiterhin seine Bücher, Theaterstücke und Kabarettsketche schreiben wie auch selbst auftreten.

In seinem aktuellen Soloprogramm genießt er es sichtlich, auf der Bühne zu sein. Programmthema ist die Heimat – das geht jeden an. OTTFRIED FISCHER spielt einen Experten für heimatliche Ausdrucksformen und führt seine Zuschauer in die aktuelle Heimatlage ein. Nachdenklich, humoristisch, philosophisch, moralisch, von unter die Haut gehend bis hin zu saukomisch – FISCHER nähert sich dem Thema von jeder erdenklichen Seite. 

Nachdem er einen hochartistischen Versuch unternommen hat, mit Platons Höhlengleichnis auf den ‘Musikantenstadl’ loszugehen, kontert er zur Erholung mit einer zünftigen Nummer über den Ablauf von Feuerwehrabenden oder Veteranenfesten: Da entwickelt er eine raumgreifende Brachialkomik... (Südkurier)

Tickets und Theater

Freitag, 1. Juni 2012

Am 5.6.: MUNDWINKEL HOCH, Kabarett in Ramstein

Dienstag, 5. Juni 2012, 20:00 Uhr
Haus des Bürgers, Ramstein, Bernd Stelter, "Mundwinkel Hoch", Kabarett

bernd_stelterDeutschland geht’s gut. Die Wachstumszahlen gehen nach oben, wir hatten endlich weiße Weihnachten, und die Frauen werden Fußballweltmeister im eigenen Land. Alles ist gut, aber unsere Mundwinkel hängen kollektiv nach unten.
Die deutsche Befindlichkeit steht im offenen Widerspruch zur Realität. Wir sind nur dann wirklich glücklich, wenn wir so richtig unglücklich sein dürfen. Es wird einfach gerne gejammert: „Tja, wenn die Rahmenbedingungen besser wären, dann würde ich auch die Mundwinkel hochziehen.“ Falsch, meint Bernd Stelter. Erst mal die Mundwinkel hoch, und dann sehen wir mal, was aus den Rahmenbedingungen wird. Stelter fragt sich, was wir tun können. Wir sollten uns mehr Optimismus besorgen, Optimismus gibt es schließlich für kleines Geld an jeder Ecke. Es gibt Gurus und Glückstee, Wellness, Yoga, Rotwein und Schokolade. In jeder Buchhandlung steht ein ganzer Tisch voll Glück direkt am Eingang. Bernd Stelter kennt die Allheilmittel und gibt Tipps für den Tick mehr Spaß am Leben. Es steht doch fest. Lachen ist gesund. Es verbessert die Durchblutung, Cholesterin wird verbrannt, die Herzinfarktgefahr wird gesenkt. Zwanzig Sekunden lachen entspricht der körperlichen Leistung von drei Minuten schnellem Rudern. D. h. nach einem Abend mit Bernd Stelter ist man kalorientechnisch mit dem Deutschlandachter von Koblenz nach Duisburg gebrettert.




Preise:
26,-- / 23,-- / 20,-- €
Vorbestellung Kartenservice:
Telefon: 06371-592-220
Telefax: 06371-592-218

Freitag, 25. Mai 2012

Kabarett/Comedy: Die allererste DVD von Olli Schulz

Ein Entertainer erzählt große und kleine Geschichten – ergreifend, ekelig und echt witzig! Eine klasse Stand-up-Show im Berliner Heimathafen Neukölln. Für meine Begriffe ist da mehr Substanz als bei anderen, die man so im Alltag oder TV erlebt.
„SOS – Showman Olli Schulz – Live“, 2012, Turbine Medien / Rough Trade,
StandUp-Show, ca. 95 Minuten + 50 Minuten Bonus: Song: Schmeckt wie P...e riecht (mit Story) (3:37 min),  Song: Der Kleine Bär (2:38 min), Song: Irgendwas fehlt (2:40 min),  Stand Up: Punk und schlechte Laune (2:01 min), Showtrailer “SOS - Showman Oli SchulzP”, Extra-Bonus: Bibi McBenson – die Dokumentation über eine Legende (42 Minuten)

Olli Schulz ist Musiker. Ein Singer-/Songwriter mit Gitarre, der seit 10 Jahren sein Publikum mit einer Melange aus bewegenden, tiefgründigen und aberwitzigen Liedern begeistert. Doch Olli Schulz hat noch eine zweite Seite, die das Publikum auf seinen Konzerten gleichermaßen ehrfürchtig erstarren und in Lachsalven ausbrechen lässt: Er ist ein begnadeter Entertainer und leidenschaftlicher Geschichtenerzähler.
Als überraschenden Geniestreich wollte Olli Schulz nun seine Konzerte „inhaltlich umkehren“, also die Geschichten in den Vordergrund stellen, um diese von seinen Liedern umrahmen zu lassen.
Dieses Experiment entpuppte sich als eine furiose Show, die im Berliner Heimathafen Neukölln ihre Premiere feierte und welche Sie nun auf dieser DVD miterleben können.
Olli Schulz präsentiert sich als Stand-up-Artist in Tradition seiner
amerikanischen Genrevorbilder Louie CK, Larry David und Henry Rollins. Seine Geschichten sind ergreifend ehrlich, eindrucksvoll ekelig und so witzig, dass 90 % der deutschen Comedy-Elite getrost ihre Koffer packen können.
Er plaudert Backstage-Gossip aus, erzählt wie unglamourös ein Musikerleben sein kann und lässt die Zuschauer mit offenen Mündern lauschen wie fein der Grad zwischen Intelligenz und Faulheit, Bewunderung und Gerissenheit oder ergreifender Schönheit und bodenloser Traurigkeit ist.
Schonungslose Grusel-Geschichten des Rock’n’Roll treffen auf haarsträubende Arbeitsberichte aus dem Call Center und werden gekonnt garniert mit Promi-Tratsch über Mando Diao, Sido und Rammstein. Olli Schulz spricht, verzettelt sich, spricht weiter und eröffnet dem Publikum so einen wahnwitzigen Blick seine bizarre, aber bunte Psyche.
Dazwischen greift Olli Schulz immer wieder zur Gitarre und zeigt mit ausgewählten Songs seiner neuen Platte „SOS – Save Olli Schulz“, seiner allerersten Komposition mit 16 (Der Strumpfmaskenmörder) oder Live-Klassikern (Der Rumäne), dass er wesentlich mehr ist als eine extrem schlagfertige Labertasche.
Geschichten muss man erkennen, wenn sie einem passieren. Olli Schulz erkennt sie nicht nur, sie legen sich ihm vor die Füße und wollen aufgesammelt werden.


Wer ist Olli Schulz?
Man kann nicht sagen, er sei ein Spätberufender. Mann könnte eher sagen, Olli Schulz hat seine Hausaufgaben gemacht und vor der eigenen Musikerkarriere die der wirklich Großen studiert.
Vor und hinter der Bühne, im Bus und am Backstageeingang. Olli Schulz begann seine musikalische Ausbildung als pickeliger Specknacken mit einer Schwäche für Lautes und Langhaariges. Metal prägte seine Jugend. Zielbewusst steuerte er in seinen frühen Jahren zwischen Manowar, Metallica und Bruce Springsteen durch pubertäre Depriphasen und der Entdeckung eines Lebensgefühls, in dem vor allem Echtheit und Mächtigkeit zählten.

Die ersten Jahre
Es folgten Ollis Lehr- und Wanderbühnenjahre als Stagehand und Security in seiner Heimatstadt Hamburg. Und sagt man Hamburg, meint man natürlich die harte Schule auf dem Kiez. Da musste Olli durch und lernte, während er die Kotze von Evan Dando aufwischte, von Lou Reed persönlich beleidigt wurde und den Niedergang von Van Halen miterleben durfte aber auch, worauf es bei einer spitzenmäßigen Show, einem echt mal geilen Song und einem bewundernswerten Künstler ankommt. Denn... auch wenn viele diesen Job aus einer Art brutalitätsgesteuerten Profilneurose oder aus Gier nach Geld, Geld und Girls machen, manche wollen einfach nur umsonst auf möglichst viele Konzerte kommen. Und dann sogar immer in der ersten Reihe direkt vor der Bühne stehen. Das wollte Olli Schulz.

Der Musiker
Schon immer komponierte er dabei seine eigenen kleinen Lieder. Der erste richtige „Song ohne Grund“, den der werdende Singer/Songwriter auch als Song akzeptieren konnte landete 2003 auf seiner ersten eigenen Platte „Brichst du mir das Herz, dann brech’ ich dir die Beine“. Zwei Jahre später folgte „Das beige Album“. Obwohl Olli Schulz sich von Anfang an als charmanter Entertainer und witziger Geschichtenerzähler einen Namen gemacht hat, beherrscht und kennt er genauso die melancholische Seite des Lebens, die er auf seinem dritten Album „Warten auf den Bumerang“ (2006) perfektionieren sollte. 2009 folgte das rockende „Es brennt so schön" inklusive dem Hit „Mach den Bibo“, mit dem Olli
Schulz bei Stefan Raabs Bundesvision Song Contest den 5. Platz für Hamburg holte.

Das neue Album „SOS – Save Olli Schulz“
Die 42 Minuten seiner neuen, 2012er Platte „SOS – Save Olli Schulz“ (Trocadero/Indigo) sind ein Geschenk an die Menschheit. Eine Begegnung mit Freunden, Feinden und flüchtigen Bekannten auf unergründetem Boden. Lieder über die ewige Suche nach Liebe ("Irgendwas fehlt", "Wenn es gut ist") begrüßen den Zuhörer genauso wie die Erkenntnis der Vergänglichkeit ("Old Dirty Man", "Ich dachte, Du bist es") oder die Motivation der Orientierungslosen ("Ich kenn da Ein", "Spielerfrau").

Die allererste DVD „SOS – Showman Olli Schulz“

Darauf hat die Welt gewartet, denn eine DVD drängte sich bei seinen Shows
(Konzerte ist maßlos untertrieben) schon lange förmlich auf. Und hier ist sie: die allererste DVD des sagenumwogenen Olli Schulz „SOS - Showman Olli Schulz - Live“ (Turbine, 2012). Der Entertainer der die Eleganz der alten mit der Dreistigkeit der neuen Amüsement-Schule vereint spricht gut und gerne über 100 Minuten und präsentiert seine gesammelten Stand-Up-Storys aus über 10 Jahren Bühnen- und ca. drei Duzend Jahren Lebenserfahrung. Werden Sie Zeuge wie Olli Schulz sich bei seinen Songs verspielt, Geschichten nicht zu Ende erzählt und Halbwahrheiten unters Volk bringt. Aufgenommen wurde der furiose Abend im ehrwürdigen Heimathafen Neukölln, Berlin. Das Ergebnis ist eine Olli Schulz Show ohne doppelten Boden. Wie immer halbgut vorbereitet, vertraute er dabei zuversichtlich auf die Magie der Spontaneität.

Die Allzweckwaffe im TV
Regelmäßig befördert Olli Schulz das Niveau der Grimmepreis-nominierten Show „neo Paradise“ (ZDFneo) in überirdische Höhen. Die Moderatoren Joko und Klaas zählen mittlerweile auf seine spontanen Einsätze und loten dank Olli Schulz die obersten Grenzen der YouTube-Clicks aus. Seine Kolumne „Erotik aus Deutschland“ und seine inzwischen als Meilensteine skurrilen TV-Humors geltenden Einspielfilme wie die „Bunga Bunga Party“ oder „Charles Schulzkowski’s Filmpremierenbesuch“ enthüllen seine wahren „Showman“-Qualitäten. Olli Schulz sorgt im TV gerade wie kein Zweiter für die Neudefinition beziehungsweise konsequente Ausweitung unserer Schamgrenzen.

Der Radiomoderator
Alle gehen zu Facebook – Olli Schulz geht zurück auf die Straße. Jeden zweiten Sonntag ist Olli Schulz mit einem neuen Auftrag für den RBB-Sender radioeins in Berlin und Brandenburg auf Tour. Mit dem Reporter-Mikro sucht er dabei nach persönlichen Gesprächen und überraschende Begegnungen. Er geht auf wütende Punks zu, beruhigt aufgeregte Touristen und spricht mit erstaunlich wortgewandten Kioskbesitzern. Reden statt "posten", lachen statt "liken". Überraschung ist Programm, Scheitern auch. So echt, anders und ehrlich war Radio schon lange nicht mehr.
"Olli Schulz on Tour" – alle zwei Wochen sonntags von 16.00 bis 18.00 Uhr auf radioeins.

www.ollischulz.com
www.facebook.com/meinollischulz

Montag, 21. Mai 2012

Für Sie besucht: Alex Entzminger "Bananen aus der Palz"


 Ja, die Paalz isch halt noch ä Bananerepublik - jenseits der touristischen Highlights. Wer's nicht glaubt, sollte sich bei Alex Entzminger in seinem Musikkabarett-Programm „Bananen aus der Palz“ vergewissern. Die tägliche Absurdität auf Pfälzisch, mit Dialektsinnverdrehungen und Hintersinn. Die scheinbar tollpatschige Ungeschliffenheit des Künstlers passt da auch hinein, nichts läuft glatt in der Pfalz, schon gar nicht auf der Bühne. Aber bei Entzminger ist eben alles inklusive, die einfältige Tour des pfälzischen Stauners, der poetische Hintersinn im Dreisatzlied und die Verkehrung der Wahrheiten hin zum Unsinn … alles pfälzisch ge- und verstammelt im Anderssinn.

Am 15.5.2012, Dienstagabend, in der Feiermaus, KL-Siegelbach, in einem eher zu großen Saal, trat Entzminger mit seinem Programm an und hatte noch einen reizenden Gast aus Australien an Bord: „Kirbanu“. 15 Minuten vom Programm gehörten ihr und einigen Songs wie NOSTALGIA, AWAKING, FIBRANCE. Eine außergewöhnliche Stimme in einem sehr zarten Resonanzkörper, die noch zu zaghaft mit der Gitarre umgeht, aber eine große Zukunft hat, wenn sie die Modulierung der Begleitmusik einführt oder sich nur aufs Singen konzentriert. Ihr gewinnendes Lächeln macht sowieso alles wett und wir sind auf weitere Songs von ihr gespannt.
kirbanu.com  facebook.com/kirbanu

Entzminger schaffte sich in Runde 1 warm: „De Hund hat heit ä Schnäppsche gemacht, die Hand vom Nachbarkind …“ und überzeugt durch kurze schmerzlose Lieder. Wie er selbst sagt, sind seine Lieder kurz und gut, manchmal nur kurz. Eine Auswahl seiner Nummern findet man auf der Homepage http://www.we-web4u.de/entzuendlich/.

Sein Vorschlag, die Pälzer Sproch als Kosmopfälzisch einzuführen führt er uns an der Unsinnigkeit der englischen Sprache vor, die oft ganz anders klingt, als man sie schreibt, was man beim Kosmopfälzischen eben nicht hat: „Jouwh, was duschn du hier?“ geht einem eben schneller über die Lippen als „You, what are you doing here?“ Alex Entzminger singt unter anderem von geklonten Bananen, Amflora, der heißgeliebten genmaipulierten Kartoffel der BASF, über die Hemshoffriedel, eine Mutter Courage des Viertels, das „schillernde, gefallene Sterntalermädel vom Hemshof“. Der Hemshof war ein Ghetto mit Sozialschwachen und hohem Ausländeranteil, Problemzone der Stadt.
Der im Karlsruher „Exil” lebende Römerberger Künstler hat auch ein bemerkenswertes historisches Ereignis festgehalten: Die Frauen von Berghausen bei Römerberg, das ist der Geburtsort von Entzminger, haben angeblich 1706 den Brand des Gutleuthauses in Speyer mit der Milch gelöscht, die sie zum Markt tragen wollten. So gut sind die Menschen dort! Fast verzaubernd, wenn es nicht bittere Chemie wäre, sein Liebeslied „Anilin“, die als BASF am Ufer des Rheins liegt und den ganzen Tag nix tut... Er hat sie sehr geliebt. 

In Teil 2 sein Song über die Autobahnen, der monoton bleibt. „Ich steh hier an der A1, 2, 3, 4 etc.“, weil der Sponsor eben die Deutsche Tank und Rast GmbH ist, die mit ihren Sanifairgutscheinen alle Welt ärgert, denn das Urinieren ist dort wie auch in Bahnhöfen unverschämt teuer. Er besingt Werner (Hartz IV) und kritisiert die schnelllebige Zeit, in der Kommunikation, gerade bei Jugendlichen, oft nur noch online stattfindet, sie schauen auf das grüne Licht bei facebook, statt über die Straße zu gehen und zu klingeln. In seiner Mäusespecknummer nimmt er den Mund wahnsinng voll und tobt dazu ein bisschen... Mit der Quintessenz „'s Leewe is traurisch, awwer es gebt immer was zu lache ...“ haben wir einen zweiten stärkeren Teil, allerhand Schabernack und Kurzsongs, viel pälzer Sproch und Humor auf Kabarettistisch erlebt und hoffen auf weiteres Programm.