SV Verlag

SV Verlag mit Handy oder Tablet entdecken!
Die neue Generation der platzsparenden Bücher - klein, stark, leicht und fast unsichtbar! E-Books bei viereggtext! Wollen Sie Anspruchsvolles veröffentlichen oder suchen Sie Lesegenuss für zu Hause oder unterwegs? Verfolgen Sie mein Programm im SV Verlag, Sie werden immer etwas Passendes entdecken ... Weitere Informationen

.

.
Dichterhain, Bände 1 bis 4

.

.
Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Samstag, 9. Januar 2016

Heute in der Frankfurter Oper: DER ROSENKAVALIER

Octavian und Sophie  I  (c) Monika Rittershaus

Erste Wiederaufnahme
DER ROSENKAVALIER
Komödie für Musik in drei Aufzügen von Richard Strauss
Text von Hugo von Hofmannsthal
Mit Übertiteln

Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Inszenierung: Claus Guth
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Orest Tichonov
Bühnenbild und Kostüme: Christian Schmidt
Licht: Olaf Winter
Dramaturgie: Norbert Abels
Chor: Tilman Michael
Choreografie: Ramses Sigl

Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg: Maria Bengtsson
Baron Ochs auf Lerchenau: Karl-Heinz Lehner
Octavian: Jenny Carlstedt
Herr von Faninal: James Rutherford
Sophie: Kateryna Kasper / Louise Alder (14. Februar 2016) u.v.a.m.

Chor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Mit freundlicher Unterstützung der DZ Bank

Die Sicht von Regisseur Claus Guth auf den Rosenkavalier von Richard Strauss (1864-1949) gehört zu den großen Erfolgen der Spielzeit 2014/15 – trotz oder vielleicht auch wegen der ungewöhnlichen Deutung des Werks. Guth sieht die Marschallin nämlich als todkranke Frau, die sich während ihrer Beschäftigung mit dem Phänomen „Zeit“ in letzter Konsequenz auch mit dem eigenen Sterben auseinandersetzen muss. Diese völlig neue Interpretation sorgte für eine belebende Diskussion über ein Werk, welches man gut zu kennen glaubte. So konnte man in einer nach der Premiere am 24. Mai 2015 erschienenen Kritik lesen: „Claus Guth (…) setzt den Rosenkavalier in ein neues Licht, das lange Schatten der Endlichkeit wirft. Konsequent macht er das, berührend und überzeugend.“ Die Tatsache, dass Sebastian Weigle auch diese erste Wiederaufnahme dirigiert, lässt beim Lesen einer weiteren Premierenrezension Freude aufkommen: „Frankfurts Generalmusikdirektor (…) am Pult des Opernorchesters macht seinem Ruf als Strauss-Spezialist alle Ehre. Wie er die Musiker zu einem leichtfüßigen, transparenten und doch farbenglänzenden und sinnlich-flexiblen Parlando-Ton inspiriert, ist beispielhaft.“

Die Feldmarschallin vergnügt sich in Abwesenheit ihres Mannes mit dem jungen Grafen Octavian. Das Schäferstündchen wird jäh von ihrem Vetter, dem Baron Ochs auf Lerchenau, gestört, der seine Heiratspläne mit Sophie von Faninal verkündet und die Feldmarschallin um einen Boten bittet, der seiner Zukünftigen als traditionelles Zeichen seines Antrags eine silberne Rose zukommen lassen soll. Sophie, die Ochs um keinen Preis heiraten will, verliebt sich bei der Rosenüberreichung augenblicklich in Octavian. Mit einer List schafft es dieser später, Ochs bloßzustellen und die Verlobung platzen zu lassen. Die Feldmarschallin macht mit ihrem Verzicht auf Octavian den Weg für die gemeinsame Zukunft der beiden Verliebten frei.

Die Besetzungsliste weist einige neue Namen auf: Die schwedische Sopranistin Maria Bengtsson führte die Partie der Feldmarschallin bereits in der Regie von Oscar-Preisträger Christoph Waltz nach Antwerpen und Gent sowie in einer anderen Produktion nach Valencia. Zuvor debütierte sie 2008/10 an der Oper Frankfurt als Donna Elvira in Mozarts Don Giovanni und kehrte ab 2009/10 als Strauss‘ Daphne an den Main zurück. Zu ihren aktuellen Aufgaben gehören die Gouvernante in Brittens The Turn of the Screw an der Berliner Staatsoper, die Gräfin in Strausas' Capriccio am Theater an der Wien und Donna Anna in Don Giovanni an der Semperoper Dresden. Der österreichische Bass Karl-Heinz Lehner gibt als Ochs auf Lerchenau sein Frankfurter Hausdebüt. Das ehemalige Ensemblemitglied des Theater Dortmund zählt Straussʼ lüsternen Landjunker – neben König Marke in Wagners Tristan und Isolde – zu seinen aktuellen Aufgaben auch an seiner früheren Wirkungsstätte. Aus dem Ensemble der Oper Frankfurt steigen Jenny Carlstedt (Octavian), Neuzugang James Rutherford (Faninal), Kateryna Kasper (Sophie; im Wechsel mit Louise Alder) und Katharina Magiera (Annina) – bis auf Louise Alder allesamt als Rollendebütanten – neu in die Produktion ein. Alle weiteFebruar 2016ren Solistinnen und Solisten aus dem Ensemble, dem Opernstudio und dem Chor der Oper Frankfurt sind mit der Produktion bereits vertraut.

Wiederaufnahme: Samstag, 9. Januar 2016, um 18.00 Uhr im Opernhaus

Weitere Vorstellungen: 15., 24., 30. Januar, 14. Februar 2016 (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren)
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18.00 Uhr.

Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im
Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.


HKW Berlin: Krieg singen

Laibach | © Jørund F. Pedersen

Krieg singen
Konzerte, Performances, Installationen, Expert*innengespräche, Workshops, Filme
Do, 14. Januar 2016 — So, 17. Januar 2016
HKW Berlin
Abendticket je nach Termin 10€/8€ bis 14€/10€
Festivalpass 30€
Filme, Installationen und Panels Eintritt frei


Wie gehen Krieg und Musik zusammen? Beziehungsweise: Wieso gehen Krieg und Musik so gut zusammen? Bei Kriegspropaganda und Kriegshetze und – ganz aktuell – im Soundtrack von bestialischen Mordvideos kommt Musik eine entscheidende Rolle zu. Dem gegenüber steht eine Vielzahl von Musiken, die Frieden und Gewaltlosigkeit beschwört, und so etwas wie musikalische Trauerarbeit. Diese beiden Erzählstränge greift das Festival Krieg singen auf und setzen sie zueinander in Beziehung. In Anknüpfung an die HKW-Programme Krieg erzählen (Februar 2014) und Böse Musik (Oktober 2013) wird in Performances, Konzerten, Installationen, Workshops und Expert*innengesprächen die emotionale Besetzung der Themen Krieg und Frieden mit Mitteln der Musik dargestellt und erforscht. Und: Es geht darum, wie kriegerisch die Musik heutzutage ist, wo doch substanzielle Bestandteile der Aufnahme-, Widergabe- und Übertragungstechnologie – vom Radio über das Magnetband bis zum Vocoder – ursprünglich für militärische Zwecke entwickelt wurden.

Songhoy Blues (c) Promo
Mit Laibach, Milo Rau, Songhoy Blues, Tobago Crusoe and The Kalypso Katz, zeitkratzer mit Svetlana Spajic & Friends, Doan Tri Minh, Victor Gama, FM Einheit mit Andreas Ammer und Alexander Hacke, wittmann/zeitblom, dem Chor der Kulturen der Welt feat. Ari Benjamin Meyers & Hauschka u.a.

Gefühl von Flow (Video): Notaxe (Warrior)




Notaxe (Warrior)

When we’re absorbed by the love of our craft 
we're often carried away by a state of flow. 
For Philip, this happens when he rides saddle buck. 
His experience is informed by his Cheyenne heritage.
Music by, Vonavi vonavimusic.com

Freitag, 8. Januar 2016

Fantasien zur Nacht (Video): Rock Identity



Rock Identity de Katalin Patkaï

Workshop in Berlin: Wie können sich Geflüchtete im Netz selbst organisieren?

Refugee-Hackathon | © Lionel-Kreglinger/Berlin 2015
HKW Berlin, Do 3.–Sa 5.3.

Zivilgesellschaft 4.0
Wie können sich Geflüchtete im Netz selbst organisieren?

Call for Projects bis zum 1. Februar
Auf Deutsch und Englisch, Teilnahme kostenlos
Facebook-Event


Geflüchtete sind digitale Vorreiter: Smartphones und Social Media sind für die Flucht ebenso wie für den Alltag in der neuen Heimat wesentlich. Auch für die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe sind digitale Instrumente von zentraler Bedeutung. In jüngster Zeit haben Projekte wie die Plattform www.arriving-in-berlin.de gezeigt, wie wichtig das Netz für die Selbstorganisation von Geflüchteten ist. Leider auch für Flashmobs. Also aufgepasst, wer da was schreibt und will. Auf der Konferenz Zivilgesellschaft 4.0 vernetzen sich die zahlreichen Initiativen und Projekte.

Die Plattform Arriving in Berlin ist Beispiel eines partizipativen Online-Projektes, bei dem Geflüchtete mit Blick auf die eigenen Erfahrungen und Bedürfnisse ihre neue Heimatstadt Berlin kartieren. Die große Resonanz im Social Web auf den Launch der interaktiven Karte macht den Bedarf an Projekten von Geflüchteten für Geflüchtete deutlich. Ähnlich erfolgreich war der erste Refugee-Hackathon, der im Oktober 2015 in Berlin stattfand. Initiiert von Anke Domscheit-Berg, kamen 300 Programmierer und Entwickler in Berlin zusammen und entwickelten 18 Projekte, darunter place4refugees.de und volunteer-planner.org. Die Facebookseite „Moabit hilft!“ ist in Berlin die größte Social Media Plattform, die Geflüchteten das Leben in ihrer neuen Nachbar_innenschaft erleichtern soll. Der Verein Refugees Emancipation e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, Internetcafés in Flüchtlingsunterkünften einzurichten, in denen Geflüchtete sich gegenseitig grundlegende Computerkompetenzen beibringen, um Online-Anwendungen nach den eigenen Bedürfnissen programmieren zu können.

Bei einer dreitägigen Konferenz im Haus der Kulturen der Welt steht die digitale Selbstorganisation der Geflüchteten im Mittelpunkt. Vom 3. bis 5. März 2016 stellen sich bestehende Projekte vor, Workshops loten das Potential von Projekt- und Partnersynergien aus. Die Idee des Hackathons wird weiter geführt, indem Programmierer gemeinsam mit Geflüchteten an notwendigen Tools arbeiten.

In Kooperation mit Asyl-in.de, Chaos Computer Club Berlin e.V., Hackathon, Maptime Berlin, Metrozones


Die Alpen (Video). Rauf und runter

ALPS | down and up

Donnerstag, 7. Januar 2016

Mannheimer Opernhaus: LA JUIVE (Premiere am 10. Januar)

La Juive 
von Fromental Halévy
Premiere am 10. Januar 2016, 19.00 Uhr, Opernhaus
Einführungsmatinee am 3. Januar, 11.00 Uhr, Theatercafe

Die hochdramatischen Ensembles und bravourösen Arien machten dieses Spitzenwerk mit Recht zum weltweit größten Erfolg der französischen Grand Opéra. Meister-Regisseur Peter Konwitschny erzählt hochspannend von der Liebe in Zeiten des Fundamentalismus. Man braucht keinen Opernführer gelesen zu haben, um zu verstehen, wie die von ihrem christlichen Liebhaber verratene Jüdin zur Terroristin wird und was da sonst noch vor sich geht bei diesem Konstanzer Konzil, wo der katholische Adel seinen blutigen Sieg über die Hussiten feiert, während auf der Straße der Mob sich in Pogromen gegen jüdische Nachbarn austobt. Die Oper warnt vor Antisemitismus und zeigt gleichzeitig, wie schnell jede Art von religiösem Dogma zu Hass und Gewalt führt. Das fundamentalistische Klima macht nicht nur die Liebe zwischen Jüdin und Katholik unmöglich, es bringt auch zwei Väter in schlimmste Konflikte. Der Jude Éléazar muss in seiner berühmten Arie „Rachel, quand du Seigneur“ nicht nur erkennen, dass er sein Versprechen, das Kind zu beschützen, nicht halten konnte, sondern auch, dass er selbst und sein religiöser Extremismus es sind, die seine Tochter dem Henker überliefern. Aber auch der Kirchenfürst Brogni kann seinen Vorsatz der christlichen Nächstenliebe nicht auf Dauer einlösen und muss erleben, wie seine Menschlichkeit an seiner politischen Funktion, die ihn immer wieder Todesurteilen zwingt, zerbricht. Nur einmal scheint kurz Hoffnung auf – wenn sich im Gefängnis zwei Frauen, die eigentlich Rivalinnen sind, gegen die Grausamkeit der Welt verbünden. Mit ihrer tiefen Auslotung der Charaktere und der aktionsreichen Tragik wie Komik sinnlich erfahrbar machenden Spielweise garantiert diese dichte Inszenierung ein Musiktheater-Erlebnis der Extraklasse.

Es inszeniert Peter Konwitschny, einer der wichtigsten und streitbarsten Regisseure des internationalen Musiktheatergeschehens der letzten Jahrzehnte. Mit seinen Inszenierungen hat er Maßstäbe gesetzt und kontroverse Diskussionen ausgelöst. Peter Konwitschny erhielt 1988 den Kunstpreis der DDR, 1993 den Konrad-Wolf-Preis der Berliner-Akademie der Künste, 1997 das Bundesverdienstkreuz, 2005 den Berliner Theaterpreis und 2007 den Preis des Internationalen Theaterinstituts. Er war fünfmal „Regisseur des Jahres“ (Opernwelt). Mit La Juive ist erstmals eine Regiearbeit Peter Konwitschnys am Nationaltheater Mannheim zu sehen.

Eine Koproduktion des Nationaltheaters Mannheim mit dem Kunsthuis Opera Vlaanderen (Belgien)

Mit freundlicher Unterstützung von Deloitte

Musikalische Leitung Alois Seidlmeier- Inszenierung Peter Konwitschny - Bühne und Kostüme Johannes Leiacker- Licht Manfred Voss- Konzeptionelle Mitarbeit und Dramaturgie Bettina Bartz - Produktionsdramaturgie Antwerpen/Gent Luc Joosten - Dramaturgische Betreuung Mannheim Merle Fahrholz - Chor Francesco Damiani

mit Astrid Kessler / Ludmila Slepneva (Rachel) - Roy Cornelius Smith / Zurab Zurabishvili (Eléazar) - Andreas Hermann / Juhan Tralla (Léopold) - Vera-Lotte Böcker / Estelle Kruger (Princesse Eudoxie) - John In Eichen / Sung Ha (Cardinal de Brogni) - Joachim Goltz / Jorge Lagunes (Ruggiero)

Chor, Orchester und Statisterie des Nationaltheaters Mannheim

die nächsten Vorstellungen: 12. (B-Premiere) , 20., 28. Jan., 5. Feb.


www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Reunion: 167 Jahre Befreiung von der Sklaverei


We are free 

167. Jahrestag der Befreiung von der Sklaverei auf Reunion,  Indischer Ozean.
---------------------------
167th anniversary of slavery abolition act in Reunion Island, Indian Ocean.
20th of december 2015.
---------------------------
167 ème anniversaire de l'abolition de l'esclavage.
Défilé de la fet kaf à Saint-Denis, le 20 décembre 2015, 
Musique : Alain Péters (encore) / Images : Romain Philippon

Mittwoch, 6. Januar 2016

Highlights der Frankfurter Oper im Januar 2016

Samstag, 9. Januar 2016, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Erste Wiederaufnahme
DER ROSENKAVALIER
Komödie für Musik in drei Aufzügen von Richard Strauss
Mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle; Regie: Claus Guth
Mitwirkende: Maria Bengtsson (Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg),
Karl-Heinz Lehner (Baron Ochs auf Lerchenau), Jenny Carlstedt (Octavian),
James Rutherford (Herr von Faninal), Kateryna Kasper / Louise Alder (Sophie),
Barbara Zechmeister (Marianne Leitmetzerin), Peter Marsh / Michael McCown (Valzacchi),
Katharina Magiera (Annina), Thomas Faulkner (Ein Polizeikommissär),
Michael McCown / Peter Marsh (Der Haushofmeister bei Faninal), Franz Mayer (Ein Notar),
Hans-Jürgen Lazar (Ein Wirt), Mario Chang (Ein Sänger) u.a.
Weitere Vorstellungen: 15., 24., 30. Januar, 14. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren) Februar 2016
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18.00 Uhr
Mit freundlicher Unterstützung der DZ Bank
Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Samstag, 23. Januar 2016, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot
Premiere / Frankfurter Erstaufführung
LE CANTATRICI VILLANE (AUFSTIEG DER SÄNGERINNEN)
Dramma giocoso in zwei Akten von Valentino Fioravanti
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Karsten Januschke; Regie: Caterina Panti Liberovici
Mitwirkende: Björn Bürger (Don Bucefalo), Jessica Strong / Nora Friedrichs (Rosa),
Michael Porter (Carlino), Karen Vuong (Agata), Thomas Faulkner (Don Marco),
Maren Favela (Giannetta), Katharina Ruckgaber (Nunziella)
Weitere Vorstellungen: 25., 27., 29., 31. Januar, 4., 6., 7. Februar 2016
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 70 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Dienstag, 26. Januar 2016, um 20.00 Uhr im Opernhaus
Konzertmelodramen und Klavierwerke
ANJA SILJA, Rezitation
ANDREJ HOTEEV, Klavier
Werke von Anton S. Arenski, Franz Schubert, Robert Schumann, Franz Liszt,
Peter I. Tschaikowski, Sergei W. Rachmaninow u.a.
Mit freundlicher Unterstützung der Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt / Offenbach
Preise: € 15 bis 95 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Sonntag, 31. Januar 2016, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Premiere / Frankfurter Erstaufführung
STIFFELIO
Oper in drei Akten von Giuseppe Verdi
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Jérémie Rhorer; Regie: Benedict Andrews
Mitwirkende: Russell Thomas (Stiffelio), Sara Jakubiak (Lina), Dario Solari (StankarVincent Wolfsteiner (Raffaele), Alfred Reiter (Jorg), Beau Gibson (Federico di FrenMaria Pantiukhova (Dorotea)
Weitere Vorstellungen: 4., 7., 13., 25., 28. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuunzwischen 3 und 9 Jahren) Februar, 3., 5., 12. März 2016
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Preise: € 15 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Norwegen: Nordhordland


Nordhordland - Norway

Sonntag, 3. Januar 2016

Am Sonntag im MAK, Frankfurt a.Main: GestalterKids + GeräuscheMaler

GestalterKids
Neues Kinderprogramm im Museum Angewandte Kunst
jeden ersten Sonntag im Monat, 15 – 16.30 Uhr

Alles ist möglich: Mit den Ohren sehen, sich in aberwitzige Figuren verwandeln oder den eigenen Namen schreiben – ganz ohne Stift! Die GestalterKids probieren sich aus in der Welt der angewandten Kunst – mit Formen, Farben, Dingen zum Anfassen und Selbermachen. Sie werden zu GeräuscheMalern, ZeitReisenden oder zu Entdeckern von geheimen Schriften und besonderen Buchstabentypen.

Jeder Nachmittag ist einmalig. Immer am ersten Sonntag im Monat, von 15 Uhr bis 16.30 Uhr, sind alle GestalterKids von 5 bis 10 Jahren herzlich willkommen. Einfach vorbeischauen!



GeräuscheMaler
GestalterKids im Museum
Sonntag, 3. Januar 2016, 15 – 16.30 Uhr
Kann man mit den Augen hören? Oder mit den Ohren sehen? Der Künstler Brian Eno malt jedenfalls mit Sound. Seine bunten Videoskulpturen machen nicht nur viel Spaß, sie stellen auch Fragen: Welcher Ton könnte ein Dreieck sein? Und welches Geräusch passt zu welcher Farbe?

Diesen Sonntag werden wir in der Ausstellung Brian Eno. My Life in Light zu Musik-Malern und vertonen eine spannende Geschichte mit selbstgemachten Geräuschen.

Ohne Anmeldung, 3 Euro Workshopgebühr zzgl. 4,50 Euro ermäßigter Museumseintritt.

Wie war's bei DER ZERBROCHENE KRUG von Kleist im Schauspiel Frankfurt?

Max Mayer, Martin Rentzsch, Constanze
 Becker, Nico Holonics, 
Carina Zichner
Foto: Birgit Hupfeld





Ach die Moral, die Bestechlichkeit und der Autoritätsglaube ... Heinrich von Kleist, geboren am 18.10.1777 in Frankfurt an der Oder, hat zwischen 1803 und 1806 im Zuge eines poetischen Wettkampfs zwischen den Schriftstellern Ludwig Wieland, Heinrich Zschokke und ihm selbst eine gesalzene Komödie geschrieben, die zu den bekanntesten Dramen der deutschen Literatur gehört. DER ZERBROCHENE KRUG zeigt einen Richter im Fegefeuer der eigenen Seelennöte, weil er eine Tat richten soll, die er selbst begangen hat. Er zappelt wie ein Fisch an der Angel, ist eigentlich fast in den Regionen des Fegefeuers zu Hause - so verwerflich ist dieser Kerl - und kommt nur durch seine Position, seine Autorität recht weit, bis die Schlinge sich doch zuzieht.

Dass dabei die Justiz sehr schlecht wegkommt macht auch die Radikalität des Gesellschaftskritikers und Reformators Kleist aus, der rastlos und zeitweise von Wahnsinnsattacken getrieben durch die Lande reiste, die preußische Reform weitertreiben wollte. Nach einer stabilen Phase 1792-1799 mit sieben Jahren Soldatendasein studierte er drei Semester u.a. Mathematik und Physik, reiste nach Paris und in die Schweiz, begann 1802 die Arbeiten am ZERBROCHENEN KRUG, wollte 1803 Napoleon gegen England als Soldat unterstützen, arbeitete statttdessen ab 1804 bis 1806 im preußischen Finanzdepartment Königsberg und geriet auf dem Rückweg nach Berlin im Januar 1807 in französische Gefangenschaft. Er landete im Kriegsgefangenenlager Châlons-sur-Marn und wurde im Herbst 1807 wieder entlassen. Dort entstand AMPHYTRION und PENTHESILEA. 1808 schrieb er seine HERMANNSSCHLACHT unter dem Eindruck des Widerstands Spaniens gegen Napoleon. 1809 wollte er eine patriotisch-nationalistische Zeitschrift GERMANIA starten, die sich wegen Kapitulation Österreichs erledigte. Kleist wollte von seinen Dramen leben und bekam finanzielle Probleme, sein Anteil am väterlichen Vermögen war nach 1801 schnell verbraucht, das Einkommen brüchig. 1810 gründete er die BERLINER ABENDBLÄTTER, mit aktuellen Polizeiberichten als Kaufanreiz für die Masse. Das Projekt fiel der Zensur zum Opfer. Auch seine Erzählungen aus dieser Zeit konnten ihn nicht mehr ernähren, sein Drama PRINZ VON HOMBURG wurde bis 1814 verboten. Ohne je eine wirkliche Heimat zu finden, bis auf die im Freitod 1811 am Stolper Loch/Kleiner Wannsee im Südosten von Berlin, wo Kleist seine krebskranke Freundin Henriette Vogel und sich selbst erschoss, wirkt sein Leben hektisch, sprunghaft, sogar paradox - aber auch sehr schöpferisch.

Verblüffenderweise war die erste Fassung des ZERBROCHENEN KRUGS, die 1808 in Weimar unter der Regie unseres werten Goethes uraufgeführt wurde, ein Flop. Die Zuschauer und Presse moserten über das Stück, bezeichneten es als langweilig und lehnten es als abgeschmackt ab. Wahrscheinlich war es auch die Degoutanz seiner Beschreibung, die den Richter Adam auf dem Fluchtweg seiner nächtlichen Tat zum Hosenscheißer karikiert. Nichtsdestotrotz ist Kleists Sprache und Handlungskonstruktion trotz ihrer Verstaubtheit so bissig und witzig, dass sie heute noch einen Abend ohne Langeweile erlaubt. Sein Spott auf Religion und Justiz sucht seinesgleichen.

Oliver Reese am Frankfurter Schauspiel hat ursprünglich zwei Stücke zusammengestellt, die die brüchige Realität der gerichtlichen Wahrheitsfindung in autoritären Zeiten zum Thema hat. Einmal Kleist und einmal Ferdinand von Schirachs TERROR. Am Silvesterabend 2015 konnte man DER ZERBROCHENE KRUG alleine sehen. Das Geschehen in die 60er-Jahre geholt, modernisierte Szenerie, der Inhalt zeitlos und spielbar, solange es Gerichtsverhandlungen gibt und Fehltritte von Richtern möglich sind. Das Stück spielt im Original 1685 im nichtexistenten holländischen Huisum in der Provinz Utrecht. Es setzt die Shakespearsche Tradition des analytischen Dramas im ÖDIPUS fort, Richter Adams Klumpfuß ist hier ein deutliches äußeres Zeichen, denn auch Ödipus hatte einen.

Richter Adam (Max Mayer blutig und hyperaktiv vertuschend auf der moralischen Flucht) ist 
recht ramponiert, ohne Hosen, verkratzt, enorme Verletzungen im Gesicht und auf dem Kopf, so taucht er im Gericht auf. Der Schreiber Licht (Nico Holonics hinterlistig ermittelnd), der auch immer Licht ins Dunkle bringt, ahnt Schlimmes und fragt gleich peinlich nach, was denn das zu bedeuten hätte. Er vermutet Übles. Und so ist es auch. "Ein jeder trägt den Stein des Anstoßes in sich", äußert der Richter und behauptet, er sei wegen eines Alptraumes aus dem Bett gestürzt.
Bettina Hoppe, Carina Zichner, Max Mayer,
Martin Rentzsch

Foto: Birgit Hupfeld

Mir träumt’, es hätt’ ein Kläger mich ergriffen, 
Und schleppte vor den Richtstuhl mich; und ich,
Ich säße gleichwohl auf dem Richtstuhl dort,
Und schält’ und hunzt’ und schlingelte mich herunter,
Und judicirt den Hals ins Eisen mir.


Aber es war etwas ganz anderes vorgefallen. Es braucht einen überraschenden Besuch des Gerichtsrats Walter (Martin Rentzsch erst streng, dann vertuschend um bürgerliche Contenance ringend), der so streng prüft, dass der letztgeprüfte Richter Pfaul sich wegen aufgedeckter Veruntreuung aufhängen wollte, aber gerade noch gerettet wurde, eine aufgebrachte Frau Marthe Rull (Bettina Hoppe als wuterfüllte dauerwellengelockte Amazone der 60ies) mit einem zerbrochenen Krug, das Töchterchen Eve (fassungslose, aber gerechtigkeitsliebende Carina Zichner mit strahlendem Augenblau), das alles ausgelöst, ohne dass sie es wollte, ein scheinbar schuldiger Bauernjunge Ruprecht (geschickt um den heißen Brei herum, bis er fast auspackt: Lukas Rüppel), der aus dem Zimmer Eves rannte, und ein Unbekannter (zunächst "Lebrecht", der Bösewicht und Sündenbock, dann der Teufel) sowie die Zeugin Brigitte (eine russisch gestylte Skandalnudel mit endlos langen Beinen im Stil der 60er Jahre, die den Würdenträger ordentlich auf die Matratze zwingt: Constanze Becker), die schwere Anklage erhebt.


Richter Adam muss einen Prozess eröffnen, weil der Gerichtsrat zusehen möchte, obwohl die Kläger dem Adam sehr bekannt sind und ihn offensichtlich schwer belasten können. Es beginnt ein Winden und Drehen, Aufbrausen und Abwiegeln, Lügen und Betrügen, Drohen mit Zorn und Nachteilen für immer. Und das alles ohne Perücke! Der Gerichtsrat muss des Öfteren einschreiten und um juristische Form bitten, treibt der Adam doch zu Abwegiges. Steht zu Beginn nur eine scheinbare Lappalie: "Seht ihr den Krug? – Oh ja, wir sehen ihn! – Nichts seht ihr, mit Verlaub. Die Scherben seht ihr. Der Krüge schönster ist entzweigeschlagen!", wird später ein schwerwiegendes Vergehen. Das Zertrümmern aller niederländischen Geschichte und Kultur (aufgemalt auf dem Krug) steht hier als ein Zeichen der Zerstörung, die der Richter betrieb. Denn es war der Dorfrichter Adam, der diesen Krug zerbrach, als er aus Eves Kammer floh, weil deren Verlobter Ruprecht hinter ihm her war. Und es war Ruprecht, der ihm mit einer Türklinke diese Wunden beibrachte, weil er Adam beim Koitus mit der Verlobten erwischte. Die Perücke wird nach der Tat von Frau Brigitte aus dem Spalier vor Eves Fenster gefischt ("Jedwedes Übel ist ein Zwilling", bemerkte Adam zum Verlust). Sie desavouiert den Richter als Hosenscheißer, der auf der Flucht in die Hosen macht und ein Denkmal unter einem Baum hinterlässt. Sie hörte zuvor auch Evchen laut rufen. "Was macht er, Niederträchtiger? Ich werde die Mutter rufen!" Auch die Spur ist so eindeutig, der Klumpfuß im Schnee, dass die Pranger sich schon freuen. Aber Brigitte sagt nicht, dass der Richter es war, sondern bezichtigt den Teufel, der mit Gestank an ihr vorbei!


Bettina Hoppe, Carina Zichner, Nico Holonics,
Max Mayer, Martin Rentzsch

Foto: Birgit Hupfeld
Was find ich euch für eine Spur im Schnee?
Rechts fein und scharf und nett gekantet immer,
Ein ordentlicher Menschenfuß,
Und links unförmig grobhin eingetölpelt
Ein ungeheurer klotz’ger Pferdefuß.


War die ganze Zeit erst der Lebrecht der Sündenbock, hier ganz klar korrupt beschlossene Sache zwischen den beiden Justizvertretern beim Gläschen Wein, wird's jetzt sehr eng. Weil alle vor dem Richter letztlich noch kuschen, ging das Spiel weiter. Nur der emporstrebende Gerichtsschreiber Licht verrät und belastet Adam direkt, indem er dessen stinkende Hose als Beweis vorführt und die Lügengeschichten über den Verlust der ehrwürdigen Perücke preisgibt. Richter Adam verurteilt Ruprecht autoritär schleunigst zu Gefängnis, um alles abzuschließen, ihn zum Schweigen zu bringen. Die Wahrheit ist so krass und unvertuschbar, dass bei Reese der Gerichtsrat dieses Mal die Verhandlung stoppt: "Geschlossen ist die Session!" 
Evchen sollte schon früher auf Drängen des Gerichtsrats aussagen, was sie zuerst noch ablehnte, jetzt aber, nachdem der Geliebte hinter Gitter soll, lässt sie die Bombe platzen. Nicht umsonst nimmt sie auf dem Richterstuhl Platz und Adam auf dem Angeklagtensitz. Eve erklärt, Adam habe sie mit einem gefälschten Dokument in die Irre geführt. Ruprecht hätte angeblich ohne Intervention des Richters seinen Kriegsdienst in Ostindien ableisten müssen, was den sicheren Tod bedeutet hätte. Adam bot sich an, Ruprecht davor zu bewahren, als er bei ihr auftauchte, und verschaffte sich so Zutritt zu ihrem Zimmer. Dort sei er zudringlich geworden.

Nachdem das lang Vermutete endlich ausgesprochen ist, lässt der Regisseur den Gerichtsrat Hals über Kopf abreisen, um nicht ein neues Urteil verlangen zu müssen, auch um die Korruptheit der Gerechtigkeit zu zeigen.

Erst als Marthe Rull sich beim Gerichtsrat nach dem Sitz der Regierung in Utrecht erkundigt, weil sie beabsichtigt, den Fall des zerbrochenen Kruges am Hof vorzutragen, ruft Walter aus der Ferne, dass Adam vom Dienst suspendiert sei, Licht eine rühmliche Zukunft vor sich haben werde und alle anderen den Ort nicht verlassen dürften. Kleine Freiheiten der Regie haben den Kleist am Ende deutlicher gemacht und schärfer. Eve und Ruprecht können sich wieder ihrer Liebe zuwenden.

Die Callgirl-Skandale der letzten Jahrzehnte dämmern an diesem Abend mit herauf, die gerissene und teils auch lächerliche Rolle des eigentlichen Schuldigen im Rotlicht zu zeigen. Eve freilich eine sittsame Bürgerstochter, die mit Rotlicht nichts am Hut hat. Dafür Brigitte, 
eine Durchtriebene, die Aufdeckerin des Skandals. Ihre Person verschiebt den Fokus auf die Doppelmoral des Würdenträgers. Kleist ergo modern und spannend, dennoch seine Sprache unberührt gelassen.

Samstag, 2. Januar 2016

Fantasien zur Nacht (Video): How Soon Is Now? Tribute to Kleist

How Soon Is Now?
Klerus, Religion und Nacktheit

Aufgenommen in einer Kirche 
in Staffordshire (GB)

Fantasien zur Nacht: How to dream about love....


How to dream about love...
Shot and Directed by: Chris Blasman 
Model: Kianna Stupakoff 

Vortrag: Paul Watzlawick - Wie wirklich ist die Wirklichkeit?



Dass wir die Welt nicht einfach vorfinden, sondern unsere Welten erfinden, 
ist einer der Grundgedanken des radikalen Konstruktivismus. 

Prof. Dr. Paul Watzlawick, Philosoph und Psychotherapeut, bringt uns diese 
Sichtweise in seinem Vortrag auf wirklich unterhaltsame Weise näher.

Ausstrahlung des Deutschlandradios (Radio Kultur) eines Anfang der 90er 
von Paul Watzlawick gehaltenen Vortrags.


„Man kann nicht nicht kommunizieren."
Paul Watzlawick

Freitag, 1. Januar 2016

Fantasien zur Nacht (Video): Ursula Sensual




Ursula Sensual

Der Januar im Frankfurter Schauspiel

Das Schauspiel Frankfurt eröffnet das neue Jahr mit »Schuld und Sühne« und beschließt damit nach den Produktionen »Der Idiot« und »Dämonen« die Dostojewski-Trilogie. Bastian Kraft setzt den Kriminalroman in Szene und entwickelt klaustrophobische Bilder für Raskolnikows wahnhafte Innenwelt. Nico Holonics spielt den Mörder. Die Premiere findet am 15. Januar im Schauspielhaus statt.

Im Rahmen der Ausstellung »Tuchfühlung – Kostas Murkudis und die Sammlung des MMK« erarbeiten Martina Droste und Katharina Mantel mit Jugendlichen das inklusive Performanceprojekt »Kollektion«. Ausgehend von den Modeentwürfen des renommierten Designers, befassen sich die Spieler mit Zwängen, Konventionen und Selbstinszenierungen. Die Premiere ist am 28. Januar im MMK2.

In dem autobiografischen Roman »Das Jahr magischen Denkens« hat sich die amerikanische Schriftstellerin Joan Didion mit dem Tod ihres Mannes und den Themen Verlust, Einsamkeit und Hoffnung auseinandergesetzt. Therese Willstedt bringt den Text auf die Bühne und zeigt am 31. Januar in der Box ihre erste REGIEstudio-Arbeit.

Vom 14. bis 17. Januar findet das »Festival Fluchtpunkt Frankfurt« im Schauspiel Frankfurt statt. Theatergruppen mit jugendlichen Flüchtlingen sind eingeladen, ihre Projekte zu zeigen und gemeinsam zu diskutieren. Ein ganztägiges Fest mit Vorträgen, Debatten, Musik und Filmen bildet am 16. Januar den Höhepunkt des Programms. Am Abend stellt Navid Kermani sein neues Buch »Einbruch der Wirklichkeit« vor. Und am 17. Januar ist Rafik Schami zu Gast. Er liest aus »Sophia oder Der Anfang aller Geschichten«.

Im Rahmen der philosophischen Reihe »Friedman im Gespräch« diskutiert am 19. Januar Winfried Menninghaus, Komparatist und Gründungsmitglied des Max-Planck-Instituts, mit Michel Friedman über das Thema »Schönheit!«.

Donnerstag, 31. Dezember 2015

Fantasien zur Nacht (Video): Iana Little



Playboy Plus’ Iana Little | Cybergirls

Experimenteller Film: VITREOUS




vitreous | robert seidel | experimental film 2015

Music: THE TIGER LILLIES - Bad blood and Blasphemy [1999]




1- Bad - 00:00
2- Killer - 03:39
3- Car Crash - 07:08
4- Maria - 09:59
5- Start a Fire - 17:20
6- Soho Boy - 19:44
7- Neighbour - 23:12
8- Angel - 24:43
9- XYZ - 27:05
10- Crack Of Doom - 30:43
11- Clown - 33:33
12- Rapist - 36:20
13- Salvation - 38:21
14- Dead Souls - 42:42
15- Swing 'em High - 46:02

Mittwoch, 30. Dezember 2015

Wie war's bei EIN BLICK VON DER BRÜCKE/MANNHEIM ARRIVAL im Nationaltheater Mannheim?

(c) Hans Jörg Michel


Ausländer kann jeder von uns sein, von jetzt auf nachher. Man braucht nur ins fremdsprachige Ausland zu reisen, und schon spürt man bereits die Skepsis und Ablehnung. Noch ein exotisches Aussehen dazu, andere Hautfarbe, Kleidung, schon beginnt eventuell ein Problem. Um so mehr, wenn man als Illegaler im Ausland leben will oder muss. Die Veranstaltung „Ein Blick von der Brücke“/“Mannheim Arrival“ im Nationaltheater Mannheim holt unsere bundesdeutsche Situation seit wenigen Monaten eskaliert ins Visier unserer Aufmerksamkeit.

Arthur Miller hat in seinem Zweiakter „Ein Blick von der Brücke“ (1955) dieses Thema aufgegriffen und die Lage der Sizilianer in den USA gezeigt, die froh waren, in Übersee eine Arbeit zu bekommen, auch wenn sie illegal im Land waren und täglich mit Abschiebung rechnen mussten. Eddie lebte schon länger in den USA, er schien, wie der Kommentator und Rechtsanwalt Alfieri bemerkt, sich offensichtlich integriert, sich etabliert zu haben. „Ich hatte das Gefühl, dass er es geschafft hatte.“ Jedenfalls glaubte er es, bis zu dem Tag, an dem Eddie das erste Mal Kontakt mit ihm, dem wichtigsten Zeugen der örtlichen Bevölkerung, aufnahm.

(c) Hans Jörg Michel
Der Rechtsanwalt, man kann sagen der Autor, getarnt als moralischer Berater und Öffentlichkeit, sieht den Wendepunkt gekommen, als die Cousins kamen, ihn besuchten und bei ihm wohnten, um illegal dort zu arbeiten, damit die Familien zu Hause überleben konnten, gerade die von Marco, dessen Frau mit einem kranken Kind zu Hause bleiben musste. Regisseur Burkhard C. Kosminski verlegt die Herkunft der Cousins und Illegalen im Haus in den Iran und andere orientalische Länder. Mit Einblendtechnik zitiert er Trennung, Krankheit, Verlust des Kindes in der Heimat, Erinnerungen. Rodolpho, Marcos Neffe, ist ein sehr lebendiger, gut aussehender junger Mann, der sich Catherine (Cathy/in Mannheim einfach Kati) nähert, sich verliebt und sie haben möchte. Eddie hatte seinerzeit ihrer Mutter am Sterbebett versprochen, sich um sie zu kümmern. Und mittlerweile ist es mehr, er begehrt sie mehr, trotz des Altersunterschiedes und seiner Vaterrolle. Eddie wird eifersüchtig und aggressiv, zeigt sich autoritär und kampfeslustig, in einem scheinbaren spielerischen Boxkampf nutzt er die Gelegenheit, Rodolpho niederzuschlagen. Und sein Hass steigt, als er beide beim Schmusen erwischt.

Er macht das Unmögliche, den letzten Schritt, den der Rechtsanwalt als allerletzte Möglichkeit sah, den Störenfried loszuwerden. Er denunziert die Besucher als Illegale und wartet auf die Polizei, die alle abholen, Rodolpho aber, der von Cathy versteckt wird, bleibt im Haus. Entsetzt über das, zu was Eddie fähig ist. Rodolphos Onkel Marco schwört Rache, Alfierie schreitet ein, durchbricht alle Illusionen und versucht ihn zu beruhigen, von seinem Plan abzubringen. Es scheint ihm zu gelingen, aber Marco stellt Eddie und erschießt ihn. Im Original ersticht er ihn ganz sizilianisch. Seine Partnerin und ein junges Paar verunsichert, die Hochzeit in den nächsten Tagen, alle stehen alleine da, Eddies Haus wird keine Unterkunft mehr bieten.


(c) Hans Jörg Michel

Diese Geschichte aus den 1950er Jahren passt gut zur aktuellen Situation der Flüchtlinge, sie ist so zeitlos wie die ewige Wiederholung des Themas in der Geschichte. Illegale Existenz im Fremden, dauernde Gefahr des Verratenwerdens, der Abschiebung und Heimkehr ins Elend, in die Gewalt im Alltag. Im Anschluss daran Mannheim Arrival, ein Versuch unter der Regie von Peter Michalzik, Einzelschicksale auf der Bühne durch deutschsprachige Paten und Theaterleute vorzustellen und so auch das Bewusstsein für die Lage und das dem Warten Ausgeliefertsein der Flüchtlinge zu schärfen. Hinter all den Schicksalen steht eine illegale Einreise, zuvor eine Flucht aus dem Heimatland, ob Somalia, Irak oder Gambia. Überall gibt es Terrorgruppierungen oder fanatische Moslems, die ganzen Familien, Ethnien oder Religionsgemeinden das Leben versauen, ihre Besitztümer beschlagnahmen oder im Kriegstreiben zerstören. Viele Länder in Afrika oder im Orient sind weit entfernt von einer humanen und demokratischen Gesellschaftsform. Statt dessen herrschen barbarische Sitten, die uns erschauern lassen und an extreme Diktaturzeiten in unseren europäischen Landen denken lassen.

Politische, religiöse und andere Minderheitenverfolgungen erfassten Europa und die UdSSR in unglaublicher Millionenhöhe. Eine Verfolgungs- und Blutspur durch die Gesellschaften. Leid durch Verfolgung ist uns bestens bekannt.

Wir wollen helfen, aber wie viel kann ein Land und seine Staatskasse leisten? Wie viel Innovation ist für die hiesige Bevölkerung notwendig und wie viel Entwicklungshilfe und Eingliederungsarbeit für angekommene Flüchtlinge ohne Ausweise oder nachprüfbare Identität? Können wir Millionen von jungen Erwachsenen als Grüne-Grenze-Vorhut von Familien aufnehmen, im Endeffekt an einen gesamten Zuzug von vielleicht 10 bis 15 Millionen Menschen denken, ohne dass verwertbare berufliche Qualifikationen vorlägen oder ein Arbeitsmarkt für Ungelernte in dieser Größenordnung bestünde?

Unsägliches Leid, eben Einzel- oder Gruppenschicksale wendet sich an uns, manchmal auch nur das größere Übel der illegalen Einreise, Schlepperschädigung und Schlechtbehandlung aufgrund unerwünschter Anwesenheit. Es gibt keine schnelle Lösung für diese riesigen Massen, bevor nicht eine Identität geklärt und geschaffen ist. Es gibt keine riesigen Arbeitsgebote für diese vielen Menschen, wenn wir nicht orientalische Muster übernähmen und Kleinstunternehmer mit Zigaretten, Schuheputzen, Wunderheilen am Straßenrand zuließen, um ein geringes Maß an Beschäftigung, auch im kommunalen oder privatwirtschaftlichen Bereich, z.B. Landschafts-, Straßenbau, Forst- und Landwirtschaft, Industrie, Bergbau und Energiewirtschaft, Kurier- und Speditionswesen, Gastronomie/Imbissbuden, Reinigungs- und Pflegewesen für alle anderen Arbeitswilligen zu erlauben. Wenn sie denn Deutsch könnten...

Wie freundschaftlich und pragmatisch der Vorschlag von Nicole Heesters, klein anzufangen und jetzt, da es vielen Besuchern bekannt ist, dass z.B. Poulina, 29, aus dem Irak, eine hervorragende Köchin für orientalische Küche, für Feiern und auch sonst zum Kochen zur Verfügung steht! Denken wir an Musiker, Gärtner, Köche, Helfer allgemein im Privathaushalt undundund. Ein kleiner Anfang.

Münchner Kammerspiele: Januarprogramm

Die erste Premiere der Münchner Kammerspiele im Jahr 2016 findet am 28. Januar in der Kammer 1 statt:

In „Caspar Western Friedrich“ vereint Philippe Quesne das Epische des Western-Genres mit der Erhabenheit der romantischen Malerei. Philippe Quesne, Bildender Künstler, Bühnenbildner und Regisseur aus Frankreich und seit 2014 Intendant des Theater Nanterre-Amandiers in Paris, konzipiert Arbeiten, die auf einer starken Verbindung zwischen Raum, Bühnenbild und Körpern basieren. (Mit: Peter Brombacher, Johan Leysen, Stefan Merki, Julia Riedler, Franz Rogowski)

Tags drauf, am 29. Januar, zeigen die Kammerspiele in der Kammer 3 die erste Inszenierung von David Martons Opernhaus-Projekt. Mit „La Sonnambula“ begibt sich der Regisseur David Marton, der seit vielen Jahren Oper und Theater miteinander in Kontakt bringt, mit Musikern und Schauspielern in die schlummernde Welt der Schlaflosen. (Mit: Hassan Akkouch, Paul Brody, Daniel Dorsch, Jelena Kuljić, Michael Wilhelmi, Yuka Yanagihara)

In diesem Kontext setzen wir auch den „Sleepwalkers’s Improvisation Club“ fort (am 08. Januar) und zeigen am 22. Januar das Konzert „Sleep“, das erste Solo-Album von Andreas Spechtl (Ja, Panik) – Musik, die von der unendlichen Liebe zum Schlaf erzählt. 

Im Rahmen des stadtweiten Programms „Was geht? Kunst und Inklusion“ haben Kammerspiele und Kulturreferat das Symposium „Du musst Dein Leben ändern? Optimierung im Zeitalter der Machbarkeit“ konzipiert. In der Kammer 3 finden drei Tage lang Gespräche, Vorträge, Lesungen und Konzerte statt, u.a. von Jens Jessen, Thomas Macho, Julian Nida-Rüpmelin, Laura de Weck u.v.a. In diesem Rahmen zeigen wir an zwei Abenden (am 15. und 16. Januar) in der Kammer 2 „Qualitätskontrolle“ von Rimini Protokoll, in dem die von den Schultern abwärts gelähmte Maria-Cristina Hallwachs aus ihrem Leben berichtet. 

Ebenfalls nur mit zwei Vorstellungen in München zu sehen sind im Januar die Stücke
„Something for the Fans“ von Damian Rebgetz und „Ibsen: Peer Gynt“ von Markus&Markus. Seit dieser Spielzeit ist Rebgetz festes Ensemblemitglied der Kammerspiele. „Something for the Fans“, seine erste in Eigenregie entstandene Soloperformance für ein größeres Publikum aus dem Jahr 2013, ist nun am 08. und 09. Januar in München zu sehen. Anhand eines Alltagsobjekts beschäftigt er sich darin mit dem Zusammenhang von Sound und Erinnerung. „Ibsen: Peer Gynt“ ist der dritte und letzte Teil einer Trilogie, in der sich das in Hildesheim gegründete Theaterkollektiv Markus&Markus auf radikale Weise den Stoffen von Henrik Ibsen nähert – zu sehen am 12. und 13. Januar in der Kammer 3. 

Last but not least möchten die Kammerspiele Sie besonders auf eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Residenztheater und dem Münchner Volkstheater aufmerksam machen: Am 26. Januar lesen die Ensembles der drei Theater aus den NSU-Protokollen von Susanne Ramelsberger, der Gerichtsreporterin der Süddeutschen Zeitung: "Offener Prozess. Die NSU-Protokolle II."

Das gesamte Januar-Programm entnehmen Sie bitte dem Spielplan. 



Frankfurt a.M.: Was kommt 2016 im Museum Angewandte Kunst?


108 Begegnungen mit seltenen Buddha-Skulpturen wechselten sich im Jahr 2015 ab mit dem Blick auf unseren vom Mobiltelefon veränderten Alltag. Ausstellungen mit Kooperationspartnern wie RAY sowie eine neue Betrachtung der Sammlungen des Museums in Vom Verbergen erzählten und erzählen Geschichten über die Übergänge von Fiktion und Wirklichkeit, von Zeigen und Verbergen.
Das Jahr 2016 geht zunächst der Bedeutung von Zeit und Raum auf die Spur und erweckt dazu die faszinierend gestaltete Graphic Novel Here von Richard McGuire zum Leben. Zu entdecken gibt es außerdem 100 Jahre Typografie und Grafik aus Frankfurt – unter dem Motto “Alles neu!”.
Gemeinsam mit Ihnen begeben wir uns auf die Suche nach dem Glück: Sowohl eine Depotschau mit Artefakten aus unseren Sammlungen als auch die große Ausstellung Stefan Sagmeister. The Happy Show fragen danach, was uns glücklich macht. Mit feinem Humor und ironischer Distanz kommentiert letztere das Thema.


Im Herbst folgt eine Ausstellung den Spuren, die Waffen und Gewalt in unserem Leben hinterlassen. Um überzeugende Gestaltung und Design als Prozess geht es anhand des LAMY 2000. Interventionen zwischen Design, Kunst und Wissenschaft folgen einem ewig flüchtigen Phänomen: Duft zwischen Produkt, Information und Identität.


Dienstag, 29. Dezember 2015

Buchtipp: EIN TIEFER FALL von Bernhard Kegel bei mare

Als der Kieler Biologieprofessor Hermann Pauli spät am Abend den Campus verlassen will, locken ihn eigentümliche Geräusche in den obersten Stock des Biologiezentrums, ins Reich des gefeierten Evolutionswissenschaftlers Frank Moebus.

Dort erwartet ihn ein grausiges Szenario: Zwischen zappelnden Fischen, Kröten und zahllosen Glasscherben liegt ein Mann, dessen Kopf in einem zerbrochenen Aquarium steckt, eine Scherbe hat sich tief in seine Kehle gebohrt. Wenig später findet die von Pauli gerufene Polizei einen zweiten Toten unter dem offenen Fenster - auch er ein Mitglied der Arbeitsgruppe 
von Frank Moebus. 

Kriminalhauptkommissarin Anne Detlefsen steht vor einem Rätsel. Geht es um die kostbaren Urzellen, auf die Moebus in der Tiefsee gestoßen ist? Eine neue Art von Leben - Größeres kann man in der Biologie kaum entdecken. 

Bewegung kommt in den Fall, als eine Gruppe prominenter Forscher aus aller Welt Moebus in einem offenen Brief vorwirft, ihren Labors trotz mehrfacher Bitten keine Zellen zu überlassen; ein Verstoß gegen gute wissenschaftliche Praxis. In Hermann Pauli keimt ein unheimlicher Verdacht auf . . .

Nach dem großen Erfolg von Der Rote legt Bernhard Kegel einen neuen spektakulären Wissenschaftskrimi vor, der von der Tiefsee in den Olymp der Forschung führt - und in dessen Abgründe. Die Geschichte um einen ehrgeizigen Spitzenforscher und seine folgenreiche Entdeckung ist packend erzählt und von höchster Aktualität.

Bernhard Kegel
Ein tiefer Fall
Roman
512 Seiten,
gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen

Bernhard Kegel, Jahrgang 1953, ist promovierter Biologe, leidenschaftlicher Jazzgitarrist und vielfach ausgezeichneter Autor von Romanen und Sachbüchern. Zuletzt erschien 2009 das Sachbuch Epigenetik. Wie Erfahrungen vererbt werden, das heute in 4. Auflage vorliegt und in Österreich auf die Shortlist zum Wissenschaftsbuch des Jahres gewählt wurde. Im mareverlag erschien zuletzt sein Roman Der Rote (2007). Bernhard Kegel lebt mit seiner Familie in Brandenburg und Berlin.