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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 22. März 2015

Kommende Ausstellung in Kaiserslautern: NORDLICHT

Von der isländischen Landschaft inspiriert: 
Peter Langs Tuschezeichnung auf Bütten 
„Spytist Eimyrja“ von 2013



„Nordlicht“ – Zeichnungen von Peter Lang
Ausstellung bietet konzentrierten Einblick ins Œuvre

Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) bietet vom 28. März bis 25. Mai mit der Ausstellung „Nordlicht“ einen konzentrierten Einblick in das zeichnerische Œuvre des Malers und Graphikers Peter Lang. Zu sehen sind rund 30 großformatige Tuschzeichnungen, die 2012/13 während eines einjährigen Aufenthalts des Künstlers in seinem mobilen Containeratelier auf Island entstanden. Die Ausstellung wird am Freitag, 27. März, um 19 Uhr in Anwesenheit des Künstlers durch Museumsdirektorin Dr. Britta E. Buhlmann und Ausstellungskurator Dr. Heinz Höfchen eröffnet.
Peter Lang hat 2010 gemeinsam mit dem Münchner Architekten Florian Nagler ein Konzept für ein mobiles Atelier entwickelt, das auf einem transportablen, handelsüblichen Übersee-Container beruht. Die Verwandlung des Containers in ein mit allen nötigen Materialien ausgestattetes Wohnatelier erlaubt Lang autarkes Arbeiten vor Ort, selbst in Regionen mit wenig entwickelter Infrastruktur wie Island oder dem einsamen Patagonien.
Naturraum und Landschaft sind durchgehende Grundlage der Arbeiten Peter Langs, der atmosphärische Findungen während der 1990er-Jahre radikal abstrahierte und so zu einer organischen Konkretion entwickelt hat. Inspirierende Motive waren zunächst die Mittelgebirgslandschaften des heimischen Bayerischen Waldes, später auch die Gebirgslandschaften Norwegens, Chiles oder Islands – und dabei zunehmend Naturräume ohne zivilisatorische Prägung.
Langs Arbeit als Maler und Graphiker kreist um die Transformation sinnlicher Wahrnehmung im Grenzbereich von Expression und Abstraktion. Während er mit seinen Gemälden einen eher konkret bestimmten, qualitätvollen Beitrag zur zeitgenössischen Landschaftsmalerei liefert, sind seine großformatigen Zeichnungen von ganz anderem emotionalem Zugriff: Expressiver, gestischer Pinselduktus und spontane Umsetzung des Erlebten setzen einen Kontrapunkt zum malerischen Werk. Die Tuschzeichnungen sind im Gegensatz zu Langs entschleunigter Malerei gewissermaßen die „explosive Variante“ seiner gesammelten Islandeindrücke. Fließend verwirbelte, breit vorgetragene Strichlagen, wie vom steten Wind geführt, lassen an die nordische Malerei Edvard Munchs denken, während andere Arbeiten von tiefen schwarzen Flächen bestimmt sind, aus denen eine ferne Horizontlinie aufleuchtet. Neben heroisch aufragenden Felsen zeigt Peter Lang mit Gletscherformationen, Geröllebenen und Gebirgszügen eine Vielzahl von Facetten des vulkanisch geprägten isländischen Landschaftsbildes – menschenleere, unbewohnte, zur Kontemplation einladende Weite.
Lang wurde 1965 im oberbayerischen Holzkirchen geboren und lebt in Gleißenberg in der Oberpfalz. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er von 1987 bis 1993 während eines Studiums an der Akademie der Bildenden Künste in München bei den Professoren Rudolf Tröger und Jerry Zeniuk. 1998 wurde ihm das Stipendium des Bayerischen Atelier-Förderprogramms zugesprochen. 2004 war er Preisträger des Kulturpreises Ostbayern, Regensburg,  2006 folgte ein Arbeitsstipendium mit Aufenthalt im norwegischen Trondheim. Längere Malreisen mit seinem mobilen Container-Atelier hat er 2010/11 nach Patagonien (Chile) und 2012/13 nach Snaefellsjokull (Island) unternommen.
Zur Ausstellung ist die 180-seitige Publikation „Peter Lang, Landkrabbi“ (ISBN 978-3-943222-10-4) zum Preis von 19, 80 Euro erhältlich. Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, ist außer am Karfreitag mittwochs bis sonntags sowie feiertags von 10 bis 17 Uhr und dienstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.


Ort
Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Museumsplatz 1, 67657 Kaiserslautern
Eröffnung
Freitag, 27. März 2015, 19 Uhr
Ausstellungsdauer
28. März bis 25. Mai 2015
Öffnungszeiten
Di. 11 – 20 Uhr, Mi. – So. 10 – 17 Uhr, Feiertage 10 – 17 Uhr
Information
www.mpk.de, info@mpk.bv-pfalz.de,Telefon 0631 3647-201, Fax 0631 3647-202
Eintritt
Sammlungen 3 Euro, Sonderausstellungen 5 Euro, Kombikarte (Sammlungen und Sonderausstellung) 6 Euro, Familienkarte 10 Euro, Jahreskarte 20 Euro, freier Eintritt für Kinder und Schüler bis 16 Jahren


Samstag, 21. März 2015

21. März - Welttag der Poesie 5 - Lyrikgenuss in Farb-Readern mit SV-E-Books

Der Welttag der Poesie am 21. März soll an den hohen Stellenwert von Poesie und Sprache erinnern. Viele erfreuen sich am Gereimten, an der verdichteten Sprachkunst und nicht wenige lieben sie, die Lyrik. Aber glauben Sie nicht, dass man damit Geld verdienen kann. Vielmehr ist es so, dass das Gros der wenig bekannten Poeten, die sich verlegt sehen wollen, ihre Bücher selbst zahlen müssen, weil Lyrik außerhalb von Rentabilitätsrechnungen läuft. Es ist reine Liebhaberei! Machen Sie sich keine Illusionen, aber dichten Sie weiter, wenn Sie herausragende Sprach- und Bedeutungsschöpfungen erreichen wollen. Und vor allem: Als Schriftsteller sollten Sie noch andere Disziplinen beherrschen. Die Bandbreite macht den Autor. Machen Sie aber auch weiter, wenn Sie nur zu Hause, in Ihrem Verein oder wo auch immer lustige oder besinnliche Verse vortragen wollen. Sie erfreuen die Menschen. Ob Sie Ihre selbstgedruckten Bücher verkaufen können oder ein Verlag, sei einmal dahin gestellt.





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Fantasien zur Nacht (Video): Jumper

Justin Anderson / JONATHAN SAUNDERS / JUMPER

Leipziger Buchmesse: Wenn die Unfreiheit sich breit machen will

Tatsächlich gehen jetzt gewaltbereite Aktivisten der Religionsdiktaturanhänger dazu über, vermehrt das Geistesleben in Europa anzugreifen. Wenn schon Karikaturisten, Satirezeitschriften, Autoren, Künstler von den Intoleranten angegriffen werden, sollten wir unser Angebot der Religionsfreiheit in mancherlei Hinsicht überdenken. Völlig ausgeschlossen sein muss aber auch, dass es kein fingierter Übergriff der in Sachsen beheimateten neuen Rechten war.
Allseits bekannt bei Facebook und im Bestsellermarkt ist die Krimi-Autorin Astrid Korten (53), die in Leipzig nach einer Lesung am 11.03.2015 von zwei Männern (die Autorin spricht von zwei Jugendlichen) belästigt, überfallen, in den Magen getreten und als „Feindin Allahs“ beschimpft wurde. Die Männer erklärten sie zu Freiwild, weil sie islamischen Männern unterstelle, ihre Töchter zu töten. So meldet es die Berliner Zeitung. Grund war das Lesen einer Passage aus ihrem Buch „Eiskalter Plan“, in dem es um einen Ehrenmord geht. Sie wurde durch diese frauenverachtende Gewaltanwendung entsprechend verletzt, hat zahlreiche Prellungen, schwere Übelkeit, Fieber und Erbrechen davongetragen. In ihrem Buch planen fünf Frauen einen Afghanen zu töten, der seine Tochter durch Ehrenmord töten will.

Sie zögerte zunächst den Fall der Polizei zu melden, entschied sich aber doch für eine Anzeige und der Öffentlichkeit dies mitzuteilen.

Amnesty International kämpft auch für freie sexuelle Orientierung

Ein junger Mann, Mitte zwanzig, berichtet von jenem Nachmittag, als plötzlich wildfremde Männer vor seiner Tür stehen. Sie zerren ihn hinaus auf die Straße, ziehen ihn aus, schlagen vier Stunden lang auf ihn ein, klemmen ihn in einen Autoreifen und überschütten ihn mit Benzin – nur, weil seine sexuelle Orientierung nicht ihren Vorstellungen entspricht. In letzter Sekunde geht jemand dazwischen, er aber bleibt traumatisiert zurück, und die Täter straflos.

Selbst die eigene Familie will mit dem jungen Mann nichts mehr zu tun haben, hat ihn verstoßen: „Meine Eltern sind offensichtlich der Meinung, dass für ihren eigenen Sohn kein Platz auf dieser Erde ist.“ Gut, dass ihn die kamerunischen LGBTI-Organisationen aufgenommen haben. Aus seiner Angst wurde Aktvismus. Heute setzt er sich engagiert für andere Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle ein.

Um diese Organisationen in ihrem Kampf zu unterstützen, setze ich gerade mit einer internationalen Delegation von Amnesty International vor Ort ein Zeichen. Mit im Gepäck haben wir mehr als 54.000 Unterschriften für die Rechte von LGBTI, die wir an die kamerunische Regierung übergeben. Unser Dank gilt euch allen, die ihr an die Verfolgten und Drangsalierten gedacht habt.

Kamerun hat sich international verpflichtet, die Universalität der Menschenrechte zu verteidigen – ungeachtet der sexuellen Orientierung einer Person. Die empfindliche Reaktion auf unsere Delegation hier zeigt zudem, dass Erfolge bei der Verteidigung von LGBTI eine menschenrechtliche Blaupause darstellen können für einen positiven Wandel in anderen kritischen Bereichen - wie den Frauen- und Kinderrechten zum Beispiel. Wir werden unseren Aufenthalt deshalb nutzen, um die Entscheidungsträger in Kamerun an ihre menschenrechtliche Verantwortung zu erinnern. 

Und der LGBTI-Community können wir mit mindestens 54.000-fachem Nachdruck versichern: Eure Liebe ist kein Verbrechen, sondern euer gutes Recht.

Amnesty-Blog 

Selmin Çalışkan
Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland

Freitag, 20. März 2015

Fantasien zur Nacht (Music): I Surrender

I Surrender

Sonnenfinsternis in der Nordpfalz nur peripher ...

Hier die SOFI aus der Nordpfalz:





Kann Folsäure vor einem Herzinfarkt bewahren?


Folsäure und Herzinfarkt

Immer wieder werden die Herzspezialisten der Deutschen Herzstiftung gefragt, ob Folsäure, die zu den Vitaminen gehört, tatsächlich vor Herzinfarkten schützen kann. Die Frage ist nicht unberechtigt, zumal sich die Empfehlungen zur Folsäure in den letzten Jahren entscheidend geändert haben und sich das noch nicht überall herumgesprochen hat.
Hintergrund: Bereits vor vielen Jahren hatten Studien gezeigt, dass erhöhte Blutwerte der Aminosäure „Homocystein“ mit einer erhöhten Rate an Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Durchblutungsstörungen in den Armen und Beinen einhergehen können. Da sich erhöhte Homocystein-Spiegel in vielen Fällen einfach mit Vitaminen senken lassen, z. B. mit Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12, wurden diese Vitamine früher häufig von ärztlicher Seite zum Schutz vor Herzinfarkten empfohlen, wenn sich in Blutuntersuchungen erhöhte Homocystein-Werte fanden. Teilweise wurden solche Vitamin-Präparate sogar auch als eine Art Wundermittel zum Schutz vor Herzinfarkten angepriesen, unabhängig davon ob der Homocystein-Spiegel im Blut tatsächlich erhöht war oder nicht.

Folsäure: Wie lauten die heutigen Empfehlungen?

Mittlerweile wird Folsäure von erfahrenen Herzspezialisten allerdings nicht mehr zum Schutz vor Herzinfarkten empfohlen. Denn aufgrund groß angelegter Studien* der letzten Jahre weiß man heute, dass sich erhöhte Homocystein-Werte zwar mit einer Kombination aus Folsäure, Vitamin B6 und B12 senken lassen, dies aber nicht wie erhofft auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringert.
*Armitage JM et al., JAMA 2010; 303: 2486-94 / NORVIT: Bønaa KH et al., N Engl J Med. 2006;354:1578-88 / HOPE-2: Lonn E et al., N Engl J med 2006; 354: 1567–77

Wie lassen sich die Ergebnisse erklären?

Auf den ersten Blick mag die fehlende Wirkung der Homocystein-Senkung auf das Herzinfarkt-Risiko unlogisch erscheinen, da hohe Homocystein-Werte in vorausgegangenen Studien ja mit einem gesteigerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergegangen waren. Doch nach den Erkenntnissen der letzten Jahre sind erhöhte Homocystein-Spiegel lediglich als Folge anderer Herzinfarkt-Risikofaktoren anzusehen. D. h. erhöhte Homocystein-Spiegel zeigen ein erhöhtes Risiko für verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen an, aber steigern diese Gefahr selbst nicht. Vergleichbar ist das mit einem Tacho im Auto, der zwar beim Gas geben eine Zunahme der Geschwindigkeit anzeigt. Dreht man aber die Tacho-Nadel mit der Hand auf Null zurück, ohne den Fuß vom Gaspedal zu nehmen, verringert sich die Geschwindigkeit des Autos nicht. Ebenso wenig verringert sich das Risiko für einen Herzinfarkt, wenn man wie in den Studien überprüft mit Folsäure und anderen Vitaminen den Homocystein-Spiegel senkt.

Können Folsäure und andere Vitamine auch Schäden anrichten? 

In der Vergangenheit hat es immer wieder Hinweise gegeben, dass die künstliche Zufuhr von Vitaminen in Pillenform in bestimmten Fällen möglicherweise die Gefahr für verschiedene Tumore erhöhen kann. D. h. derartige Folsäure- und andere Vitamin-Präparate sind evtl. nicht nur nutzlos, was den Schutz vor Herzinfarkten angeht, sondern stellen ggf. sogar ein Risiko für die Gesundheit dar, was sich aufgrund der bisherigen Studien zumindest nicht mit ausreichender Sicherheit ausschließen lässt.
Fazit: Präparate mit Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 haben beim Schutz vor Herzinfarkten enttäuscht**. Zwar kann die Einnahme von Folsäure- bzw. Vitamin-Pillen den Homocysteinspiegel senken, in den erwähnten groß angelegten Studien der letzten Jahre hatte dies aber keine schützenden Effekte, was das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen angeht. Zudem lässt sich nicht mit ausreichend hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen, dass die künstliche Zufuhr solcher Vitamin-Pillen auf Dauer mit der Entwicklung von Tumorerkrankungen einhergeht.
**Unberührt davon ist die Folsäure-Einnahme, wie sie während der Schwangerschaft für einen begrenzten Zeitraum zur Verhinderung von Neuralrohr-Defekten bei Neugeborenen zum Einsatz kommt, oder auch Vitamin-Gaben, wie Sie evtl. bei drastischer Unterernährung sinnvoll sein können.
Wichtiger Hinweis: Erfahrungsgemäß kann durch den Kauf und die Einnahme von Folsäure bzw. anderen Vitamin-Tabletten die Gefahr bestehen, dass man sich in falscher Sicherheit wiegt, was den Schutz vor Herzinfarkten angeht, und man dann Risikofaktoren vernachlässigt, die erwiesenermaßen wirklich gefährlich sind, wie z. B. Bluthochdruck, Bewegungsmangel, gesundheitsschädigende Cholesterin-Spiegel oder ungünstige Ernährungsgewohnheiten.
TippFür alle, die sich wirklich wirkungsvoll vor einem Herzinfarkt schützen möchten und selbst etwas dafür tun wollen, empfiehlt die Herzstiftung statt dem Kauf von Folsäure z. B. folgende Themen in Angriff zu nehmen (bitte anklicken):
Professor Dr. med. Harald Klepzig
Autor: Professor Dr. med. Harald Klepzig ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Chefarzt im Klinikum Offenbach. Zu den klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkten des Herzspezialisten zählen u. a. die interventionelle Therapie und die medikamentös-konservative Behandlung von Herzerkrankungen.

Dance: PIECES OF ME

PIECES OF ME - CocoonDance

Donnerstag, 19. März 2015

Wie war's in der Oper IRRELOHE von Franz Schreker?

Peter und Eva 

Eine wirkliche Entdeckung für mich war die Oper IRRELOHE von Franz Schreker in Kaiserslautern. Am 7. März mit einer gefeierten Premiere an den Start gegangen zeigt die Oper mit Uraufführung im Jahr 1924 in Köln und Verbot ab 1933 ein großes Aufgebot von Orchester, Statisten und Schauspielern. Geschickt alles zu einem in einem größeren Spielraum Bühne vereint, nimmt das Stück teilweise fast zu viel Bewegung und Unruhe auf, wobei der antistatische Effekt klar erreicht ist und auch positiv wirkt.
Der Name stammt von dem Ort Irrenlohe bei Schwandorf im Norden Bayerns.

Beeindruckend waren die gewichtige, gar nicht alte und sehr stimmstarke Katja Boost als alte Lola, Wieland Satter sehr engagiert und überzeugend als Peter, ihr Sohn, Adelheid Fink die zu schicksalbehafteter Größe heranwachsende stattliche Eva, Tochter des Försters, und Heiko Börner als historiebelasteter, im ominösen Wiederholungszwang der adligen Lokalmatadoren gefangener Graf Heinrich. Uwe Eikötter, als betrogener Ehemann und sturer Rächer Christobald spielt den anarchistischen Part des Geschehens. Er ist der eigentliche Umstürzler und Bereiniger der Geschichte. Schluss mit der Tyrannerei. Für die aufkommende Diktatorenkultur der Nazis ein Dorn im Auge.


Heinrich und Eva
Die Geschichte ist schnell erzählt: Der Fluch auf dem Hause Irrelohe ließ vor ewigen Zeiten einen Grafen angeblich mit einer Nixe einen Sohn zeugen, was alle Nachfahren dazu verdammte, eine junge Frau aus dem Dorf zu entehren, bevor sie selbst dem Wahnsinn anheimfallen und sterben. Der Vater des jetzigen Grafen schnappte sich vor 30 Jahren die heutige Schankwirtin Lola, die kurz vor der Heirat mit Christobald stand, verdrehte ihr wohl den Kopf, vergewaltigte sie und entließ sie wieder ins Dorf. Dort lebte sie mit dem Ruf eines leichten Mädchens und Everybody-Darlings. Als Peter ihr erzählt, dass er Eva liebe und begehre, erzählt ihm Lola die Wahrheit und davon, dass er in den Fängen des Fluchs Pech haben könnte. Die Wahrheit erschüttert Peter, dennoch möchte er seine Eva heiraten und sie ihn. Dummerweise hat Heinrich, der eheliche Sohn des Grafen, ein menschenscheuer Typ, ein Auge auf Eva geworfen und beschließt, sie zu seiner Beute zu machen. Er erobert sie, sie gibt sich hin und beide verlieben sich ineinander. Peter versucht seine Eva zurückzugewinnen und stört das Glück, das kurz vor der Hochzeit steht. Christobald gab den Anstoß zur Hochzeit und Heinrich schwärmte von einem Hohefest, einem Fahnenfest. Graf Heinrich ringt mit dem Eindringling und erdrosselt ihn mit bloßen Händen ... Darüber wird der adlige Täter verrückt und stirbt mit seinen beiden Opfern umgeben in den Flammen, denn Christobald, der über den Betrug an seinen Gefühlen irre wurde und mit seinen Musikerkollegen überall unterwegs aus Hass auf das Erlittene mit dem Graf zu wiederkehrenden Brandanschlägen tendiert, hat Schloss Irrelohe gemäß seinem Motto "Nur Feuer kann zerstören, was Flamme gebar" bereits angesteckt. Als Träger des Feuers dient ihm seine Violine, die tatsächlich am Ende zum brennenden Holzscheit wird. Beeindruckend das Bild des Rächers Christobald im breitbeinigen Stand und das Elend der vormals Versprochenen, ausgelöst durch den wahnsinnig werdenden Grafen.
Heinrich reißt Eva offensichtlich mit in den Abgrund. So nimmt der Fluch wahrscheinlich auch sein Ende, denn die rechtmäßige Blutslinie des Grafen ist nach seinem Tod ebenso zu Ende wie die außereheliche.

Franz Schreker (1878-1934) hat in der deutschen Musikgeschichte des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts einen festen Platz. Man verglich ihn mit Wagner und schätzte seine teilweise gewaltig-wuchtige und turbulente Musiksprache zwischen atonalen Klängen und orchestralem Vollklang ebenso wie seine Ausflüge in das psychische Erleben und die erotische Wahrnehmung seiner Bühnenfiguren. Seine Musik fesselt, vom Orchester des Pfalztheaters unter der Leitung des musikalischen Leiters Uwe Sandner bestens dargeboten, ist in keinster Weise langweilig, sondern verfügt über eine außerordentliche Bandbreite. Stark an Wagner zu denken, kann ich nicht nachvollziehen.
Eva und Heinrich

Bemerkenswert an der Inszenierung von Holger Müller-Brandes ist das Begleiten der erotischen oder leidenschaftlichen Inhalte, und sei es auch nur das Erinnern an den Fluch und die Geschichte vor 30 Jahren, mit dem Auftritt von fünf äußerst erotisch mit Dessous und futuristischen Kopfbedeckungen, Extrem-Highheels gestylten und sich bewegenden Erotik-/Liebesbotinnen (Almut Blanke mit den Kostümen hier besonders kreativ), die den Ablauf und die Erfüllung des Fluches begleiten. Sie sind eine Sichtbarwerdung des Fluchs und des Wiederholungszwanges, des Sexualtriebes, der die Grafen beherrscht, Heinrich gar zu einem besitzergreifenden Spiel mit Schaufensterpuppen in Dessous verführt. Ein eindeutig von der herrschenden Meinung abweichendes Frauenbild und -verständnis im Prozess der Zergliederung der Figuren, der Reduktion auf den Torso als Objekt der Begierde, der wehrlos zur Verfügung steht, ohne Extremitäten, ohne Gegenwehr, das wieder in dieses herrische Verfügen über Frauen ausufert, wie die Vorväter es taten oder wie selbstherrliche Herrscher oder Diktatoren, Saddam zum Beispiel, in der Wirklichkeit. Und wie es andere Männer auch mittragen, denn Heinrich zerlegt seine Objekte nicht alleine, sondern mit anderen Vertretern des Dorfes, bevor er nach Eva schicken lässt. Insofern wird die partriarchalische Weltordnung eine frauenfeindliche, was ja nicht erst heute Allgemeinwissen ist. Eva entschuldigt sich bei ihrem Peter noch beim letzten Treffen, "dass er mit keuchendem Tritt" hinter ihr gewesen sei und "es ist etwas von dir in ihm". Aber sie will zu ihrem Grafen, sein Blick hatte sich in ihre Seele eingebrannt. Die Abhängigkeit besteht auf beiden Seiten. Im Duett heißt es von beiden gesungen: "...sei mein Gott, zu dir will ich beten."
Zu den stur ihren Parcours laufenden Erotikparzen gesellt sich noch der stumme Chor der Zeugen, der mehrmals, auch als Zeuge der gräflichen Hochzeit, auftritt. Hier sind auch die Schreker-Parzen stille Trauzeugen, erneut futuristisch schick, dieses Mal allerdings festlich, aber supermodern gestylt. Vor allem die Hüte stechen ins Auge. Interessanterweise haben diese Girls alle rechts neben den Lippen ein zweites Paar gemalte Lippen. Das Thema Lippen wird vom Regisseur bei Peter wieder aufgenommen, der in seiner Verzweiflung, dass die Herkunft unehelich war und seine eigene geplante Hochzeit platzen wird, den Brautschleier aufsetzt und seine Lippen rot schminkt, bevor er Graf Heinrich zur Rede stellt und den Tod findet. Auch eine sehr interesssante Verbindung zwischen Graf und Peter, Mörder und Opfer.

Wer einmal andere, moderne Kost mit Anspruch und Musikgenuss sucht ist mit dieser selten gespielten Oper wirklich gut bedient. Und wie die Nordbayern sagen: "A weng Erodig ist auch dabai." 

Am Freitag startet das 2. Bürgerbühnenfestival AUFTRITT VOLK, dieses Mal in Mannheim



In Mannheim startet am kommenden Freitag, 20. März das Bürgerbühnenfestival. Nach dem 1. Bürgerbühnenfestival, das im Mai 2014 am Staatsschauspiel Dresden stattfand, wird vom 20. bis 27. März 2015 das 2. Bürgerbühnenfestival vom Nationaltheater Mannheim unter dem Motto „Auftritt Volk“ ausgerichtet.

Das Festival präsentiert zwölf herausragende Inszenierungen professionellen partizipatorischen Theaters aus allen Sparten und mit Darstellern jeden Alters. Über 300 Bürger aus ganz Deutschland, aus der Schweiz, den Niederlande, aus Belgien und Dänemark werden die die große und die kleine Bühne des Nationaltheater Mannheim bespielen.

Daneben lädt ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen, Diskussionen und Workshops zur Qualitätsdebatte über professionelle Theaterarbeit mit nichtprofessionellen Darstellern ein. Zu Gast werden unter anderem Ministerin Theresia Bauer, Carl Hegemann, Matthias Lilienthal, dm-Gründer Prof. Götz W. Werner, Árpád Schilling uvm. sein.

Feierlich eröffnet wird das Festival um 18.30 Uhr von Ministerin Theresia Bauer und Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. Im Anschluss sind die Produktion von Rimini Protokoll in Koproduktion mit dem Schauspiel Stuttgart Qualitätskontrolle und das szenische Konzert Geräuschorchester #1 der Mannheimer Bürgerbühne zu sehen und zu hören. Mit der Eröffnungsparty ab 22.00 Uhr klingt der 1. Festivaltag im Theatercafé aus.

Das komplette Programm des 2. Bürgerbühnenfestivals unter www.buergerbuehnenfestival.de 

Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Mittwoch, 18. März 2015

21. März - Welttag der Poesie 4 - Regine Wendt: Tanz mit mir

Der Welttag der Poesie am 21. März soll an den hohen Stellenwert von Poesie und Sprache erinnern. Viele erfreuen sich am Gereimten, an der verdichteten Sprachkunst und nicht wenige lieben sie, die Lyrik. Aber glauben Sie nicht, dass man damit Geld verdienen kann. Vielmehr ist es so, dass das Gros der wenig bekannten Poeten, die sich verlegt sehen wollen, ihre Bücher selbst zahlen müssen, weil Lyrik außerhalb von Rentabilitätsrechnungen läuft. Machen Sie sich keine Illusionen, aber dichten Sie weiter, wenn Sie herausragende Sprach- und Bedeutungsschöpfungen erreichen wollen. Und vor allem: Als Schriftsteller sollten Sie noch andere Disziplinen beherrschen. Die Bandbreite macht den Autor. Machen Sie aber auch weiter, wenn Sie nur zu Hause, in Ihrem Verein oder wo auch immer lustige oder besinnliche Verse vortragen wollen. Sie erfreuen die Menschen. Ob Sie Ihre selbstgedruckten Bücher verkaufen können, sei einmal dahin gestellt.





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"Tanz mit mir" zeigt Freude am Leben, Sehnsucht nach Nähe und Zärtlichkeit. Es geht um die innere Begegnung beim Tanzen, den Tanz der Gefühle, der Seelen. Im Bann der erotischen Anziehung oszilliert das Tanzen zwischen Nähe und Ferne. Dem gibt Regine Wendt in ihren Gedichten Ausdruck. Tanzen ist ein Gespräch, ein Streicheln, Erobern, Besitzen, ein Nahesein und noch viel mehr ...
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Seltener Bildband: Antarktische Wildnis Südgeorgien (South Georgia)





Nikolaus Gelpke (Hrsg.)
Antarktische Wildnis
Südgeorgien (South Georgia)
Fotografien von Thies Matzen

Mit Texten von Thies Matzen und Kicki Ericson
168 Seiten, fadengeheftet,
Leineneinband mit Schutzumschlag



(c) Thies Matzen
Südgeorgien (South Georgia) hat rein gar nichts mit dem kontinentalen Südgeorgien gemeinsam. Gemeint ist hier die rund 1500 Kilometer östlich von Kap Hoorn und den Falkland-Inseln und über 3000 km vom Südpol entfernt gelegene Insel. Eine Insel, in Stürme und Kälte wie extremen Frost gehüllt, 160 Kilometer lang und bis auf wenige Forscher menschenleer. Hier hielten sich der Deutsche Thies Matzen und die Halb-Engländerin, Halb-Schwedin Kicki Ericson über zwei Jahre lang auf. Ihr Zuhause ein hölzernes, 9,30 m langes Segelboot namens Wanderer III. Sie waren in all der Einsamkeit umgeben von faszinierender Natur, Hunderttausenden Pinguinen, See-Elefanten und Albatrossen. Dabei entstand eine einmalige fotografische Dokumentation dieser Wildnis.

Thies Matzen wurde 1956 geboren und Kicki Ericson 1964. Kicki Ericson ist Architektin und spezialisiert auf Denkmalschutz, Thies Matzen ist Bootsbauer und Fotograf mit Veröffentlichungen u. a. in mare, GEO, National Geographic und Yacht. Die antarktische Insel Südgeorgien entwickelte sich zum Mittelpunkt ihrer Reisen.

Für beide war sehr wichtig, sich zu vergegenwärtigen, wie besonders es immer dort ist, wo sie sich aufhielten. Absolute Ausnahmesituationen, die nicht zur Normalität werden dürfen, sondern als außergewöhnlich betrachtet werden müssen. Sie wollten sich aufgenommen von der Natur fühlen, als ein Teil davon, und sich glücklich zu schätzen, dass sie nicht in eine feste Nahrungskette integriert sind wie die vielen Tiere um sie herum. Sie berichteten Reportern über ihre Einsamkeit, Einsichten und Ideen, aber auch ihre banalen Gewohnheiten, wie einen akrobatischen Außentoilettengang im Schneesturm. Alles extrem, völlig verändert und unvergleichlich. Aber in diesen Grenzerfahrungen fühlen sie sich wohl.


(c) Thies Matzen
Die beiden setzten viel Trockennahrung ein: getrocknetes Gemüse, Früchte, Bohnen, Samen zum Sprießen. Aber auch Äpfel, Kohlköpfe, Zwiebeln, Knoblauch, Kürbisse und Eier. Das ist alles viele Monate haltbar. Sie aßen jeden Tag einen rohen Salat, machten täglich Kefir von Trockenmilch und backten ihr Brot selbst.

In einem einmalig schönen, reich illustrierten mare-Fotoband lässt sich eine unbewohnte Insel mit sehr viel seltener Natur entdecken. Ein absoluter Leckerbissen für Bildband- oder Polfans, mit einem faszinierenden Zauber und einem Globetrotterpaar, das die Eiseskälte und Zweisamkeit zur Erstellung von seltenen Fotos und Berichten nutzt.

Dienstag, 17. März 2015

Am Sonntag in Kaiserslautern: Blauer Dunst – Leid und Leidenschaft oder Rauchen verkürzt Ihre Zigarette


Blauer Dunst – Leid und Leidenschaft

oder Rauchen verkürzt Ihre Zigarette

Der Blaue Dunst erschafft Ideen!
Und wer nicht raucht, kann sie nicht sehen.
Der blaue Dunst ist Poesie,
Musik und Kunst und Anarchie!

Die beiden Pfalztheaterschauspielerinnen Elif Esmen und Hannelore Bähr

nehmen sich auf ihre eigene Art, literarisch, komisch, bissig und auch kritisch
dem brisanten aktuellen Thema RAUCHEN an.


Am 22. März, ein Sonntag um 18 Uhr

im Waldschlösschen der Künstlerwerkgemeinschaft

Kurzfilm: Rangeen




Rangeen

In Rangeen, a family wedding celebration brings longtime friends, 
Maya and Maritza, played by Freida Pinto and Maritza Veer, to Rajasthan, India.…

Montag, 16. März 2015

21. März - Welttag der Poesie 3

Der Welttag der Poesie am 21. März soll an den hohen Stellenwert von Poesie und Sprache erinnern. Viele erfreuen sich am Gereimten, an der verdichteten Sprachkunst und nicht wenige lieben sie, die Lyrik. Aber glauben Sie nicht, dass man damit Geld verdienen kann. Vielmehr ist es so, dass das Gros der wenig bekannten Poeten, die sich verlegt sehen wollen, ihre Bücher selbst zahlen müssen, weil Lyrik außerhalb von Rentabilitätsrechnungen läuft. Machen Sie sich keine Illusionen, aber dichten Sie weiter, wenn Sie herausragende Sprach- und Bedeutungsschöpfungen erreichen wollen. Und vor allem: Als Schriftsteller sollten Sie noch andere Disziplinen beherrschen. Die Bandbreite macht den Autor. Machen Sie aber auch weiter, wenn Sie nur zu Hause, in Ihrem Verein oder wo auch immer lustige oder besinnliche Verse vortragen wollen. Sie erfreuen die Menschen. Ob Sie Ihre selbstgedruckten Bücher verkaufen können, sei einmal dahin gestellt.




LYRIK-EMPFEHLUNG 2015
Zander: manual numerale
Judith Zander
manual numerale. Gedichte

»Ganz außerordentlich wundervolle Dichtung.« Matthias Ehlers, ›WDR 5‹

»Man muss lange suchen, um in der deutschen Gegenwartslyrik so tiefe, originelle und witzige Verse zu finden, wie sie Judith Zander schreibt.«Alexander Solloch, ›NDR Kultur‹

»Die Lyrikerin beweist ein sicheres Gespür dafür, dem jeweiligen Thema eine angemessene metrische Form anzupassen.«
Carola Wiemers, ›Deutschlandradio Kultur‹


  • Originalausgabe / dtv premium
  • ›manual numerale‹ steht auf der Liste der ›Lyrik-Empfehlungen 2015‹ von Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Lyrik Kabinett München und Literaturwerkstatt Berlin

Wie war's im Ballett BOLÉRO im Pfalztheater Kaiserslautern


Letzten Freitagabend war das Tanzstück "Boléro" vom italienischen Choreographen Stefano Giannetti im Pfalztheater zu sehen. Die Erwartungshaltung war ganz auf eine Reise durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts mit Musik von Maurice Ravel eingestellt. 

Offensichtlich ist die Leichtigkeit der Weltsicht bei Giannetti doch sehr dominant, denn neben der reizenden Ballettshow von sechs (sieben waren geplant) sehr jungen Frauen und sechs sehr jungen Männern waren kaum Verankerungen am Zeitgeschehen auszumachen. Mit minimalsten Verweisen auf den jeweiligen Zeitpunkt der Geschichte lässt Giannetti der Tanzästhetik freien Lauf. Eine Interpretation der geschichtlichen Hintergünde ist nicht seine Intention.





Die Zeitstationen vor einem immergleichen Bild in einem Rahmen, aber auch Schaufenster, das den Blick in einen vielleicht bewohnten Raum mit Stuhl, Kleiderständer und zurückhaltend wechselnder Lein- als Rückwand, hießen 1936: zwei, drei zeitgerechte Frisuren, die auch den 20ern hätten entspringen können, als dezente Hinweise, 1945: eindeutig mit Bombenabwürfen und Detonationen, Einschüssen auf der Rückwand, ein Soldat sowie ein Zivilist, die recht grob und besitzergreifend mit zwei geschwächten Frauen umgehen, sich auch um sie streiten, 1957: graue Anzüge, pastellfarbene Seidenglanzkleider zum Sonntagstanz im Tanzcafé, 1968: die Hemden offen, Krawatten lose, wie vielleicht in den 50ies am Abend, der Tanz melancholisch-getragen und eine Blume (!) im Hintergrund, vielleicht der Aufhänger für einen Flower-Power-Hippie-Verweis. (Studenten-)Revolten europaweit und in den USA fanden bei unserem italienischen Choreographen nicht statt. 2014 dann ganz gewagt reduziert auf den Schwerpunkt Behinderung. Drei Rollifahrer starten den Tanz, die anderen gesellen sich dazu.
Vielleicht die ganze Überalterung, Zunahme von Gehbehinderungen und Rollifahrern, auch im Tanz spastische Einlagen? Es ist und bleibt ein bisschen zu einseitig. Was will Giannetti damit wirklich sagen? Sind wir alle ein bisschen behindert oder nur auf den Rolli gekommen? Oder soll der Tanz die Rettung aus der Bewegungslosigkeit sein? Denn das Aufstehen aus den Rollstühlen ist auch ein Hintersichlassen dieser Lähmung. Realiter kann man das zwar alles nicht so einfach, aber vielleicht sollte es ein Appell sein, den Vegetiergedanken gar nicht zu pflegen, sondern frohen Mutes auch mit 97 noch einen Boogie hinzulegen. Wir glauben einfach daran.


Ansonsten war alles schön anzusehen, das harte und teilweise schattierte Licht auf den nackten Beinen der Tänzerinnen stellt jedoch für manchen Ästheten ein Problem dar. Ein Genuss der Bewegungen war dagegen sicher, Giannetti greift auf Slapstick und Comedy zurück, ebenso auf fast alle anmutigen Figuren, die man sich wünscht. Trotz aller Leichtigkeit keine Langeweile, trotz aller Wiederkehr der Tanzfiguren die wunderbare Musik von Ravel. 

2014 war übrigens mit der berühmtesten Komposition Ravels unterlegt - dem Boléro, der dem Stück auch seinen Namen gab. Das Orchester stark und überzeugend, dirigiert von Markus Bieringer.

Sonntag, 15. März 2015

Une minute de danse par jour / One Minute of Dance a Day, danse 57



Une minute de danse par jour
11 03 2015
danse 57 
One Minute of Dance a Day 

from 
Nadia Vadori-Gauthier

Am Mittwoch, den 18.03. in Frankfurt a.M.: Gemeinsam philosophisch dinieren. 12 Menüs zur Lebenskunst des bewussten Essens



Leon Joskowitz und Ronny Bolz
MITTWOCH, 18. MÄRZ 2015, 19-22 UHR


Gemeinsam philosophisch dinieren.
12 Menüs zur Lebenskunst des bewussten Essens


„Die Welt ist nichts ohne Leben. Was lebt, isst.“ Jean Anthèleme Brillat-Savarin

Die neue Veranstaltungsreihe verbindet eine unterhaltsame Tischrunde mit dem Nachdenken über die Facetten und Bedeutungen des Essens. In ihr bieten der kulinarische Philosoph Leon Joskowitz und der Koch Ronny Bolz exquisite Menüs zu folgenden Fragen an: Was ist gutes Leben? Was und wie essen wir? Wie steht es um unsere Ernährung und wie bereiten wir unsere Lebensmittel so zu, dass sie sich sowohl schmackhaft als auch wirkungsvoll entfalten?

Die kulinarische Reihe startet am 18. März 2015 von 19 bis 22 Uhr mit dem sinnlichen Begreifen der ernährungsphysiologischen Grundlagen unserer Nahrung: Makronährstoffe sind gewissermaßen die Baustoffe des Körpers und die größten Bestandteile unserer Lebensmittel. Ob Kohlenhydrat, Protein oder Fett – beim gemeinsamen Dinieren erfahren die Gäste, was in welchem Lebensmittel steckt und wie der Körper die Stoffe aufnimmt. Könnte nicht vielleicht ein einzelnes Lebensmittel ausreichen, um sich mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen zu versorgen? Und woher kommt eigentlich die Unterscheidung zwischen Nahrungsmittel und Lebensmittel, was also nährt uns und was belebt uns?

Zu diesen Fragen servieren Joskowitz und Bolz folgendes Menü mit Weinbegleitung, das auf Anfrage auch vegetarisch variiert werden kann:

Kartoffelsuppe mit handgemachtem Sauerkraut / Dicke Sahne / Schnittlauch und Nussbutter Backen vom Durokschwein / Topinambur / Apfelessig und Senf / Sauerteigcrumble / Gesalzene Milchschokolade / Hafercrumble / Cox Orange / Sanddorn

Freuen Sie sich auf Essen und Kochen als praktische Lebenskünste: jeden dritten Mittwoch des Monats lädt das Museum Angewandte Kunst zum Speisen und Nachdenken ein. Und bereits am 15. April 2015 erwartet Sie als zweiter Termin ein Abend zu der Frage: "Was ist das Essentielle in unserer Ernährung?"

Eintritt: 35 Euro pro Person und einen Abend. Drei Abende für 95 Euro.

Jeder Abend ist auf 10 Personen limitiert.
Informationen und Anmeldung unter 069-212 73237oder create.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de


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Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt am Main

T +49 69 212 34037
F +49 69 212 30703
info.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de
www.museumangewandtekunst.de
Öffnungszeiten
Di, Do-So 10-18 Uhr, Mi 10-20 Uhr

„Schulz in the Box“: die ersten 7 Folgen plus exklusivem Bonusmaterial auf DVD!








Entertainer Olli Schulz fragt sich in der ersten Staffel seiner ProSieben-Show „Schulz in the Box“, was wohl gewesen wäre, wenn er seinem Leben eine andere Richtung gegeben hätte. Neugierig auf alles Unbekannte lässt er sich deshalb aus seinem gewohnten Umfeld „entführen“: In eine Holzkiste gepfercht, wird Olli an unterschiedlichste Orte mit ganz besonderen Menschen und Spezialaufgaben verfrachtet. Ohne Vorbereitung muss sich der Entertainer in seiner neuen Situation zurechtfinden. Und das hat was Spannendes, vor allem die Welten, in denen er landet.

Olli Schulz: „Im Leben geht es ja darum Erfahrungen zu machen. Bei meiner Sendung geht es darum, dass ich andere Leben erfahre. Oft ist das dann lustig, manchmal verstörend und manchmal auch traurig … Auf jeden Fall ist es immer sehr unterhaltsam!“

Der Entertainer Olli Schulz ist ein Phänomen. Schon als Sidekick für Joko und Klaas in „Circus HalliGalli“ lotete er Grenzen aus, war brüllend komisch und begeisterte so das Publikum. In ihrer gemeinsamen Radiosendung „Sanft & Sorgfältig“ hebelt er mit Jan Böhmermann vermeintliche Realitäten der Medien und anderer banaler Weltgeschehen aus. Mit seinem dritten bewegenden Solo-Album „Feelings aus der Asche“ hat er gerade die Top 5 der deutschen Albumcharts erklommen. „Schulz in the Box“ ist seine erste eigene TV-Sendung.


Olli Schulz: „‚Schulz in the Box‘ ist mehr als eine Sendung. Es ist eine Erfahrung. Sie gibt dem Zuschauer die Möglichkeit, den eingeschlagenen Lebensweg noch einmal zu überprüfen.“

Und schaun wir mal hier, wo der gute Olli landet und was er aushalten muss: „Fuck for Forest“ - Ja, das gibt's. Pornos für einen ökologischen Zweck. Ausleben und was Gutes tun dabei. Eine nackte Hippie-Kommune, die ihm anbietet, entwewder selbst als Bezahlung nackte Tasachen zu liefern oder eben Bares ...  „Tokio“ - Ab mit der Kiste nach Tokyo und in ein Katzen- und Kuschel-Café, eine japanische Mietfamilie und eine winzige Schlafbox. In „Moskau“ zeigt ihm Emin, Sohn eines schwerreichen russischen Oligarchen das Leben der Superreichen Moskaus.
Olli wird's bei so viel Protz und Macht unbehaglich. In „Knast“ bitte die JVA Hannover von innen. Zwei Tage und eine Nacht muss er mit Gewaltverbrechern und Mördern zusammenleben. Auf engstem Raum wird Olli in seiner Zelle bewusst, wie farblos und belastend das Leben hinter Gittern ist.
Der „Gangster-Rap“ führt ihn in ein neues, ungewöhnliches Leben nach Frankfurt/Offenbach als potenzieller Gangster-Rapper. Die „Hüttengaudi“ in Tirol wirtft ihn in die "Tenne", lässt ihn Après-Ski-Hits mit Schlagersternchen "Antonia aus Tirol" schmettern. Auf dem Weg nach „Nepal“ die große Meditation über die Frage "Was wäre, wenn ich einen anderen Lebensweg eingeschlagen hätte?" Dort trifft er sich mit ehrenamtlichen Helfern der Organisation "Clowns ohne Grenzen". In Kathmandu versuchen sie elternlose Straßenkinder zum Lachen zu bringen. Die Kinder lieben Olli, doch seine Clownpartner sind alles andere als begeistert von dem Hamburger. Olli: "Die Clowns verstehen nicht immer Spaß..."