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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 14. Mai 2012

Im Kino bereits angelaufen: LOCKOUT


präsentiert LOCKOUT mit Guy Pearce, Maggie Grace, Peter Stormare, Joseph Gilgun u.a.
Regie: Stephen St. Leger und James Mather (Saint & Mather)
Länge: 95 Min.



50 Meilen von der Erde entfernt befindet sich das ausbruchssicherste Gefängnis der Zukunft: MS One. Hier fristen die 500 gefährlichsten Verbrecher der Welt ihr Dasein im künstlichen Tiefschlaf. Als US-Präsidententochter Emilie (Maggie Grace) auf geheimer humanitärer Mission in das High-Tech-Gebäude reist, gerät sie in Lebensgefahr: Während eines gezielten Komplotts werden die Insassen aus ihren Gefängnis-Kapseln befreit und bringen die MS: One unter ihre Kontrolle. Undercover-Agent Snow (Guy Pearce), der einst zu Unrecht für einen Mord verurteilt wurde, bekommt auf der Erde ein Ultimatum gestellt: Stoppt er die feindliche Übernahme, bietet ihm die US-Regierung seine Freilassung an. In einer gnadenlosen One-Man-Show stellt sich Snow den unberechenbaren Gegnern – für ihn und Emilie beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Die Gefängnisinsassen auf der MS One,
angeführt von Hydell (Joseph Gilgun), schlagen zurück.
Cool, cooler, Guy Pearce: Als Vorzeige-Macho überzeugt der Ausnahmeschauspieler („Tödliches Kommando - The Hurt Locker“, „Memento“) in LOCKOUT mit markigen Sprüchen, jeder Menge Ironie und nicht zuletzt geballter Muskelkraft. Was er in "King's Speech" nicht konnte - seine Fähigkeiten zeigen - er hatte nur die Nebenrolle des abdankenden britischen Königs Eduard VIII, darf er hier entwickeln. An seiner Seite brilliert Maggie Grace („Lost“, „96 Hours“) als toughe wie charmante Präsidententochter Emilie. Ihnen entgegen stellt sich Joseph Gilgun („This is England“) als durchgeknallter Gefängnisinsasse Hydell. Peter Stormare („Brothers Grimm – Lerne das Fürchten“) rundet den Cast ab. Produziert und mitgeschrieben wurde das Action-Spektakel von Adrenalin-Garant Luc Besson.

INTERVIEW MIT GUY PEARCE

Seit wann sind Sie in das Projekt involviert?
Anfang 2010 traf ich mich mit Luc Besson in Los Angeles, um den Film zu besprechen. Ein paar Monate später folgte ein Meeting mit den Regisseuren Stephen St. Leger und James Mather. Ich suche immer nach originären Filmstoffen und das Drehbuch erfüllte in dieser Hinsicht meine Erwartungen voll und ganz. Mir gefiel es, eine respektlose Figur wie Snow zu verkörpern, denn er ist weit von einem stereotypen Actionhelden entfernt, eher träge und abgekämpft. Das fand ich ziemlich witzig und hat mich sehr interessiert.

Snow (Guy Pearce) hat auf der
MS One alles im Griff.
Wie haben Sie sich auf die Dreharbeiten vorbereitet?
Ich habe im Kraftraum trainiert und massiv Gewicht zugelegt, aber das war eigentlich keine große Sache, da ich grundsätzlich versuche, mich körperlich einigermaßen fit zu halten. Die größte Herausforderung ist es vielmehr, möglichst überzeugend zu wirken.

Ist es für einen Schauspieler komplizierter, wenn ein Film gleich zwei Regisseure hat?
Stephen kümmerte sich hauptsächlich um die Schauspieler und ihre Rollen, James mehr um die technischen Anforderungen, Kamera, Bildeinstellungen, deshalb fand ich es nicht weiter komisch. Diese Aufgabenteilung war allerdings nicht so strikt, dass beide sie nicht durchbrochen hätten. Es gab gelegentlich schon Momente, in denen sie unterschiedlicher Meinung waren, aber das ließ sich alles mit ein paar Diskussionen ausräumen und ging nicht darüber hinaus, was unter Regisseuren und Kameramännern ständig vorkommt.

Haben Ihnen die Regisseure genügend Spielraum gelassen?
Auf jeden Fall. Die meisten Regisseure merken sehr schnell, dass ich die Dinge auf meine Art angehen muss, wenn ich eine überzeugende Performance abliefern soll. Deshalb haben eigentlich auch keine wirklichen Proben stattgefunden, wir trafen uns nur etwa eine Woche lang, um bei Drehbuchlesungen die Grundzüge der Szenen auszuarbeiten.

Waren die Dreharbeiten besonders anstrengend?
Mit Snow (Guy Pearce) legt man sich besser nicht an.
Körperlich schon, auch wegen der langen Arbeitstage, aber der Dreh war nicht wirklich kompliziert oder schwierig. Trotzdem habe ich es geschafft, mich fast einmal pro Woche irgendwie zu verletzen. Der Aufenthalt in Serbien war sehr faszinierend. Es ist immer gut, Teile der Welt zu sehen, die man vorher noch nicht kannte.

Wie war die Zusammenarbeit mit Maggie Grace?
Maggie war fabelhaft. Sie ist sehr gut drauf und wir hatten eine tolle Zeit zusammen. Es ist immer schön, wenn man beim Dreh auf jemanden trifft, mit dem man zurecht kommt. Maggie und ich haben uns gegenseitig sehr geholfen.


INTERVIEW MIT MAGGIE GRACE

Was hat Sie an dem Drehbuch interessiert?
Beim ersten Lesen musste ich lauthals lachen. Es gefiel mir sofort sehr, denn es erinnerte mich an Actionfilme, wie es sie früher gab, die ich geliebt habe, weil sie einfach nur Spaß machten. Unser Drehbuch nimmt sich auch nicht sonderlich ernst, hat Sinn für Humor und ist total respektlos, und es bietet großartige One-Liner. Ich war total begeistert und konnte den Drehbeginn kaum abwarten.

Wie würden Sie Ihre Rolle beschreiben?
Emilie Warnock ist die Tochter des US-Präsidenten. Sie ist sehr behütetet und reglementiert aufgewachsen, fast wie in einem Vakuum. Im Film übernimmt sie Verantwortung und zeigt, was in ihr steckt. Ich glaube, es ist Snows Respektlosigkeit, die sie aus der Reserve lockt. Dabei verfügt sie kaum über Lebenserfahrung und hängt sich nur aus Mangel an Alternativen an einen Mann, denn seinem Verhalten nach zu urteilen, könnte Snow auch ebenso gut einer von den psychotischen Ausbrechern sein.
Ich habe mich zwar an keiner echten Präsidententochter orientiert, aber großen Respekt vor Chelsea Clinton oder Laura Bush und bewundere, wie sie mit der Situation umgegangen ist.

Wie würden Sie Emilies Beziehung zu Snow beschreiben?
Emilie (Maggie Grace) und Snow (Guy Pearce).
Snow ist eher ein Antiheld. Er verhält sich sehr abfällig, ist unsicher, ironisch und sarkastisch. Also ich mag ihn. Die Beziehung, die sich zwischen ihm und Emilie entwickelt, verläuft nach dem Prinzip „wie du mir, so ich dir“ und entwickelt so eine „zeig’ mal, was du drauf hast“-Spannung. Aber trotz allem sind sie letztlich ein gutes Team.

Wie kamen Sie mit dem Körpertraining zurecht?
Ich liebe maskuline Energie. Meine besten Freunde in meiner Jugendzeit waren immer Jungs und mir gefällt es auch, größere Brüder um mich zu haben. Deshalb ist Kampftraining genau mein Ding. Ich habe sogar immer noch eine Schippe draufgelegt, um hinterher stolz meine blutigen Knöchel zu zeigen.

Werden Schauspieler anders geführt, wenn gleich zwei Regisseure das Sagen haben?
James Mather und Stephen St. Leger sind schon so lange ein Team und verstehen sich nahezu blind, fast schon telepathisch. Man bekommt von Ihnen keine unterschiedlichen Anweisungen. Manchmal, wenn sie eilig etwas entscheiden mussten, reichte ein kurzer Blick und sie waren auf einer Linie, so gut kennen und verstehen sie sich.

James Mather und Stephen St. Leger lernten sich an der Filmhochschule in Dublin kennen und begannen schnell als Team zu arbeiten. Innerhalb der letzten zwanzig Jahre drehten sie gemeinsam zahlreiche Werbe- und Kurzfilme. „Normalerweise steht James hinter der Kamera und ich inszeniere“, sagt Stephen St. Leger dazu. Und Produzent Marc Libert erläutert: „James ist für die Photographie und die Ausleuchtung verantwortlich, während Steve sich um das Drehbuch und den Schnitt kümmert.“ Schnell entwickelte sich das Regie-Duo zu wahren Experten der Green Screen – mit spektakulären Ergebnissen, wie ihre Kurzfilme beweisen. Einer davon, der 15-minütige „Prey Alone“, überzeugte EuropaCorp letztlich, ihnen die Regie bei LOCKOUT zu übertragen. „Wir waren alle sehr beeindruckt“, so Libert. „Der Film zeigt eine Verfolgungsjagd zwischen einem Kampfjet und einem Auto, die direkt in einen Tunnel führt. Umso erstaunlicher, dass sie diesen Film für schlappe 60 000 Euro irischer Fördergelder realisieren konnten.“ Produzentin Leila Smith ergänzt: „Wir zeigten Luc (Besson) den Film auf DVD und er wollte die Regisseure sofort kennenlernen.“
Ich bin ein großer Fan von Lucs Filmen, etwa ’Im Rausch der Tiefe’ und ’Subway’“, sagt St. Leger. „Und unser Kurzfilm ’Prey Alone’ enthält Aufnahmen, die an ’Leon – Der Profi’ erinnern. Wahrscheinlich haben Luc die Themen unseres Kurzfilms angesprochen, und auch, dass wir alle Spezialeffekte persönlich überwachen.“ Das MS One-Abenteuer konnte beginnen.

Guy Pearce (Snow)

Geboren 1967 in England, ziehen die Eltern von Guy Pearce mit ihrem Sohn nach Australien, als er drei Jahre alt ist. Schon früh entwickelt er ein Interesse an der Schauspielerei und zeigt sich talentiert, wenn es ums Imitieren von Akzenten geht. Als Jugendlicher steht Pearce regelmäßig auf der Theaterbühne, bevor er 1985 zum Fernsehen wechselt und für mehrere Jahre eine Rolle in der populären Seifenoper „Neighbours“ übernimmt. Später ist er auch in Serien wie „Home and Away“ und „Snowy River: The McGregor Saga“ zu sehen.
Der Durchbruch im Kino gelingt ihm 1994 mit einer Rolle als Drag Queen in dem Kultfilm „Priscilla – Königin der Wüste“. Anschließend feiert Pearce große Erfolge mit US-Filmen wie „L.A. Confidential“, „Rules – Sekunden Der Entscheidung“, „Monte Cristo“, „The Time Machine“ und nicht zuletzt Christopher Nolans „Memento“.
Zuletzt ist er in dem Oscar®- und Publikumserfolg „The King’s Speech – Die Rede des Königs“ und dem australischen Festivalhit „Animal Kingdom“ zu sehen. Zu seinen weiteren Filmen zählen der australische Western „The Proposition – Tödliches Angebot“ und „The Road“ nach Cormac McCarthys Bestseller; „Factory Girl“, in dem er Andy Warhol verkörpert; ein kurzer, aber prägnanten Glanzauftritt in Kathryn Bigelows Oscar®-Preisträger „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“; der Horrorfilm „Don’t Be Afraid Of The Dark“ mit Katie Holmes; und Todd Haynes Miniserie „Mildred Pierce“ mit Kate Winslet. Zu seinen kommenden Filmen gehört Ridley Scotts SF-Epos „Prometheus – Dunkle Zeichen“.

Filmographie (Auswahl)
Filmtitel

2012 LOCKOUT
2010 THE KING’S SPEECH
(„The King’s Speech – Die Rede des Königs“)
2009 THE ROAD
2008 THE HURT LOCKER
(„Tödliches Kommando – The Hurt Locker“)
2006 FACTORY GIRL
2005 THE PROPOSITION
2002 THE TIME MACHINE
2001 THE COUNT OF MONTE CRISTO
(„Monte Cristo“)
2000 RULES OF ENGAGEMENT
(„Rules – Sekunden der Entscheidung”)
2000 MEMENTO
1997 L.A. CONFIDENTIAL
1994 THE ADVENTURES OF PRISCILLA, QUEEN OF THE DESERT
(„Priscilla – Königin der Wüste“)


Maggie Grace (Emilie)

Maggie Grace wird 1983 in Columbus, Ohio geboren und will schon mit 16 Jahren Schauspielerin werden. Erste Erfolge feiert sie mit Gastauftritten in diversen Fernsehserien, bevor sie als Shannon in den ersten drei Staffeln der Hitserie „Lost“ bekannt wird.
Ihr Kinodebüt gibt sie 2005 in dem Horrorfilm-Remake „The Fog – Nebel des Grauens“. Anschließend sieht man sie u.a. neben Maria Bello und Emily Blunt in „Der Jane Austen Club“, als Liam Neesons entführte Filmtochter in Luc Bessons Produktion „96 Hours“, neben Dwayne Johnson in dem Actionfilm „Faster“, neben Tom Cruise und Cameron Diaz in der Agentenkomödie „Knight and Day“ sowie jüngst in dem Mega-Blockbuster „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 1“.
Zu ihren kommenden Filmen gehören die Fortsetzung „96 Hours 2 – The Payback“ und „Relative Insanity“, eine moderne Adaption von Tschechows „Die Möwe“.

Filmographie (Auswahl)
Filmtitel

2012 LOCKOUT
2011 THE TWILIGHT SAGA: BREAKING DAWN – PART 1
(„Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 1“)
2010 KNIGHT AND DAY
(„Knight and Day – Agentenpaar wider Willen“)
2010 FASTER
2008 TAKEN
(„96 Hours“)
2007 THE JANE AUSTEN BOOK CLUB
(„Der Jane Austen Club“)
2005 THE FOG
(„The Fog – Nebel des Grauens“)


Dichterhain: EINIGKEIT UND RECHT UND ... ARMUT von Norbert van Tiggelen


Einigkeit und Recht und … Armut

Preise steigen, Löhne ärmlich -
Deutschland, was ist mit Dir los?
Deine Bürger sind verzweifelt,
klagen über wenig Moos.

Spendest Geld an ferne Länder
und vergisst Dein Fleisch und Blut.
Hier gibt’s eine Menge Menschen,
denen geht es gar nicht gut.

Kraftstoff, Mieten, Lebensmittel,
Nikotin und Alkohol,
werden unerschwinglich teuer,
wer fühlt sich bei Dir noch wohl?

Zahnersatz wird unbezahlbar,
ebenso die Medizin.
Wer hier krank ist, muss oft leiden -
sag, wo führst Du uns bloß hin?

© Norbert van Tiggelen


Sonntag, 13. Mai 2012

Verteuerung der Wertmarke (Transportgrundbeteiligung) für Behinderte? Abgelehnt!

Eine Lappalie? Nein! Es geht um Mehreinnahmen von 16,8 Mio € in erster Linie durch die Versorgungsämter der Länder, die das (je nach Konzeption ganz oder reduziert) in einer Ausgleichsabgabe an Bahn und Verkehrsbetriebe für Schwerbehinderte weitergeben! Die Bahn ist in der Lage gewinnbringend zu arbeiten, das zeichnet sich immer stärker ab, weil die geldverschwendende Planwirtschaft zu Ende ist! Aber bei den Armen abkassieren? Da muss man doch mal voll an die Werte der deutschen Politiker und Unternehmer appellieren! Sie werden doch so hochgelobt in den Tagungs- und Sitzungshallen.
Nach dem Willen mehrerer Bundesländer soll der Preis der Wertmarke, mit der behinderte Menschen Vergünstigungen im öffentlichen Personenverkehr in Anspruch nehmen können, nun von 60 auf 72 Euro im Jahr erhöht werden. Darüber hinaus ist geplant, die Kosten für die Wertmarke automatisch zu dynamisieren. Am besten noch eine Transportversicherung zu saftigen Preisen anbieten ...
Behinderte haben eben nicht das große Geld und bekommen es schon gar nicht in den Rachen geworfen - die meisten der 9,6 Mio Behinderte sind arm und leben auf HartzIV-Ebene, wenn nicht Beschäftigung vorliegt oder andere Sicherungssysteme wie Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsrente gestattet werden ... Arbeitsplätze werden nur zum Schein beim Staat eingerichtet oder in einigen Betrieben, um wenigstens für 200.000 schwerbehinderte Beschäftigte ein bisschen was zu tun ... die exemplarischen Fälle werden in der Presse hochgejubelt, aber für die Masse der Betroffenen gibt es keine ernstzunehmende Hilfe. Für Schwerstbehinderte (geistig, körperlich, psychisch) werden millionenschwere Heime und Schulen eingerichtet... Der Rest muss sehen, wo er bleibt. 
Fragen Sie mal bei den Arbeitsvermittlern, was man für Sie tun kann ... Sie werden erschrecken. Portokosten und Anfragen bei Unternehmen, deren Adressen und Ansprechpartner die Betroffenen bitte fein säuberlich in eine Exceldatei schreiben sollen, werden angeboten oder völlig niveaulose und unterbezahlte Jobs bei "gnädigen" Firmen (in Rheinland-Pfalz nur bei HartzIV-Empfängern!) - sonst nichts! Merken Sie, was hier für ein Betrug abläuft?...
Die Scheintaten der angeblichen Gut-Menschen sind Betrugstaten von Schlecht-Menschen! Das gilt auf so vielen Ebenen ...


Ulrike Mascher, Sprecherratsvorsitzende des Deutschen Behindertenrats (DBR), formuliert völlig richtig: „Den jahrelangen Forderungen der Verbände, den seit über 25 Jahren unveränderten Behindertenpauschbetrag im Steuerrecht zu erhöhen, ist man nie nachgekommen. Umgekehrt sollen aber nun mit dem Argument, der Preis der Wertmarke sei lange Zeit nicht erhöht worden, ausgerechnet Menschen mit Behinderung zur Kasse gebeten werden.“
„Warum nun ausgerechnet eine Verschlechterung bei einer Sache vorgenommen wird, von der auch nicht erwerbstätige Menschen mit Behinderung profitieren und auf die viele dringend angewiesen sind, die nur über ein geringes Einkommen oder eine kleine Rente verfügen, ist nicht nachvollziehbar“, betont sie.
Dabei haben Schwerbehinderte Probleme mit der Bahn und dem Bus zu reisen. Sie werden zwar betreut, das ist super, der Zugführer/das Begleiterpersonal stellt Rampen im Zug zur Verfügung (bei Anmeldung), aber: Der Umstieg ist oft kaum zu schaffen oder die Reise dauert noch mal ein Drittel länger, wenn man lange Umsteigezeiten wählt. Also Berlin mit Nahverkehr in mind. 15 Stunden und 5 Zugwechseln. Im Nahverkehr treten Probleme auf, da ist es manchem Busfahrer schon zu viel, der Mutter mit Kinderwagen zu helfen. Fahrplan ist wichtiger! Großstädte haben das erkannt und bieten Mobilitätstraining an, das sogar zum Großteil durch Ehrenamtliche erledigt wird ( also keine Mehrkosten!). Damit Behinderte sich selbst helfen und im Verkehrsbereich bewegen können ...

Betroffen sind circa 1,4 Millionen Menschen, die eine Wertmarke kaufen und damit stark vergünstigt den öffentlichen Personennahverkehr nutzen können. Und denen will man jetzt auch Preiserhöhungen als unabdingbar hinknallen. Wo das Leben doch die letzten 12 Jahre so günstig geworden ist durch skrupellose Euro-Trittbrettmanager. Statt millionenschwere Kampfeinsätze zu finanzieren und Abermillionen durch Fehlplanungen zu verkalkulieren könnte die Regierung Geldabzocke bei den Kleinen entweder verbieten (auch beim Benzin!) oder den Mehrbetrag abpuffern! Mal Gutmensch sein!

Ebenso unverständlich sei, dass die Bundesregierung sich geweigert habe, bei der Liberalisierung des Fernbusverkehrs den Unternehmen feste Regeln zur Gewährleistung der Barrierefreiheit aufzuerlegen, so wie es die UN-Behindertenkonvention verlangt.
Wer auf Busse angewiesen ist hat Pech. Gepäck, Einstieg, Plätze alles problematisch. Seit 2009 ist die UN-Behindertenrechtskonvention in der Bundesrepublik geltendes Recht und damit auch bindend für die Bundesländer. Allerdings: Die Inhalte und Ziele der Konvention sind lediglich reine Absichtserklärungen.


Dichterhain: ACKERLAND von Anner Griem



Ackerland
Die Furchen gezogen bis zum Horizont.
Zwei Scheiben Graubrot.
Was sonst? Die Schuhe voll Lehm.

Die Jacke im Mantel überm Bauernkleid.
Drei Taschen, ein Koffer, ein Tuch.
Was sonst? Die Blicke verzweifelt.

Das Vieh gehetzt auf den Feldern.
Ein Stall, ein Haus in Glut.
Was sonst? Die Tränen versiegt.

Das Tuch in der Furche, daneben der Schuh.
Zwei Scheiben Graubrot– vertrocknet.
Was sonst? Die Stille danach.
(c) Anner Griem, Cannobio


GLÜCK MACHEN von Annette Kallweit

Erinnern Sie sich an mich?
Ich bin´s !
Der Stein von der Verkehrsinsel, dieser da, der weggekickt wurde und dann tagelang auf einem Zebrastreifen ausharrte. Um dann unversehens Karriere als Glücksbringer zu machen.
Ich glaube, das nennt man wirklich Glück! Mit ungewissem Schicksal trüb in den Tag zu schauen und dann auserkoren zu werden. 

 
Neuer Wohnsitz: eine warme und gemütliche Hosentasche.  Dass es so schwierig werden könnte, ein neues Leben als Glücksstein zu organisieren, das hätte ich mir auch nicht gedacht. Ich hatte mir das wirklich ganz einfach vorgestellt, bequem halt, so ein richtiger Sesselpupserjob.
Blauauge würde mich immer dann nett reiben, wenn er grade Glück brauchte. So bekäme ich jeden Tag ein paar wohlige Streicheleinheiten und würde Blauauge in der irrigen Annahme lassen, dass ich etwas mit seinem Glück zu tun haben könnte.
Dieser Mensch mit der wunderbar bequemen Hosentasche hatte aber ganz anderes mit mir im Sinn. Also zunächst mal. Er schrubbte mich wie ein Wahnsinniger mit einer Stahlbürste, weil er fand, dass ich zu schmutzig war und stank wie ein Iltis. Frechheit! Aber ich haderte nicht allzu lang mit meinem Schicksal, denn Blauauge trocknete mich zärtlich ab und legte mich auf die sonnenüberflutete Fensterbank. Okay, dass er mir zwei Kronkorken als Sonnenbrille auf die Augen legte, war jetzt nicht ganz so nett. Oder haben Sie schon mal mit zwei Bierdeckeln auf den Augen aus dem Fenster gucken können?

Irgendwie hatte mein Mensch mich dann vergessen. Tagelang starrte ich also in das Innere zweier Kronkorken und ließ mir dabei die Sonne auf den Bauch scheinen. Das nannte man dann wohl „Dösen für Anfänger und Fortgeschrittene“. Doch irgendwann ging es dann doch los mit uns beiden. Glücksritter und Glücksbringer sollten ein Team werden! Und zwar ein unschlagbares. Herrschaftszeiten, machte dieser Mensch es einem dann aber doch schwer. Er warf mich in Apfelbäume, um schneller an das begehrte Obst zu kommen.
Dann spielte er Fußball mit mir, um endlich Elfmeterkönig in seinem Fußballclub werden zu können. Ab und zu parkte er einen ausgelutschten Kaugummi auf mir, um sich diesen später wieder in den Mund zu schieben. Bah! Dann landete ich schon mal komplett mit Kaugummi in seinem Mund, weil er der Meinung war, dass Steine lutschen gut gegen Durst wäre.
Gestern erst legte er mich in seinen Kühlschrank, weil er hoffte, dass der sich dann durch meine blanke Anwesenheit ganz allein wieder mit Eiscreme auffüllen würde.
Menschen sind abergläubisch. Aber das wussten Sie ja sicher schon. Sonst würden Sie ja nicht auch hin und wieder Steine aufsammeln und sich das große Glück von ihnen erhoffen, oder? 

Alles in allem hatten Blauauge und ich doch großes Glück miteinander. Er nahm mich meistens mit auf seine abenteuerlichen Exkursionen und ich hatte doch den Eindruck, dass ich so den ein oder anderen Unfall verhinderte. Als er kürzlich ein nettes Mädchen kennen lernte, rieb er mich unaufhörlich und brachte schließlich den Satz heraus „Möchtest du mit mir ein Eis essen gehen?“
Und wissen Sie was? Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass sie nur deshalb ja sagte, weil sie unbedingt wissen wollte, was Blauauge da in seiner Tasche hatte. Das war nämlich ich. Und seither mache ich für zwei Menschen das Glück. Ganz schön anstrengend, das kann ich Ihnen aber flüstern!

(c) Annette Kallweit, Düsseldorf

Samstag, 12. Mai 2012

¡NEW AMICI!: Sinnvolles Sprachenspiel vor, während, nach dem Urlaub oder einfach so

¡New Amici! ist ein unterhaltsames Brettspiel über Sprache, Geographie und Kultur aus dem Hueber Verlag, München, das von jedem zwischen 8 und 98 gespielt werden kann. Eine Runde dauert 45 Minuten und kann von 1 bis 4 Spieler gespielt werden.

Ob in der Familie, mit Freunden oder im Unterricht mit Kindern oder Erwachsenen, ¡New Amici! ist für alle gleichermaßen geeignet.

Sie haben Spaß und lernen gleichzeitig gemeinsam mit anderen kinderleicht eine Fremdsprache. Das Spiel eignet sich für alle Sprachniveaus und wurde von Sprachschulen als geeignet getestet.

Die Regeln sind leicht. Jeder Spieler wählt sein eigenes Niveau:
Gelb für Anfänger
Orange für Fortgeschrittene
Rot für Profis

Jeder hat die gleichen Gewinnchancen unabhängig vom Spielniveau!
Es wird in beide Sprachrichtungen gespielt, denn ¡New Amici! ist zweisprachig angelegt und funktioniert deshalb in beide Richtungen.
So können deutsche Muttersprachler z. B. Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch ... lernen oder englische, französische, italienische, spanische ... Muttersprachler können Deutsch lernen. Die darunter gestellte Lautsprache erleichtert das Aussprechen der Wörter und Redewendungen, wobei die Lautschrift der deutschen Begriffe bisweilen von der deutschen Aussprache abdriftet oder nicht als ganz passende erkannt wird. Aber in der Fremdsprache stimmt es dann wieder ...

Die Standardausgabe ist für folgende Sprachen erhältlich:
Deutsch-Französisch / Französisch-Deutsch
Deutsch-Italienisch / Italienisch-Deutsch
Deutsch-Niederländisch / Niederländisch-Deutsch
Deutsch-Türkisch / Türkisch-Deutsch
Die Reise-Version und die Jubiläumsausgabe erhalten Sie in folgenden Sprachen:
Deutsch-Englisch / Englisch-Deutsch
Deutsch-Französisch / Französisch-Deutsch
Deutsch-Italienisch / Italienisch-Deutsch
Deutsch-Spanisch / Spanisch-Deutsch

Fantasien zur Nacht: LASS MICH DOCH DEINE HURE SEIN von Ute AnneMarie Schuster

Lass mich doch Deine Hure sein …

Lass mich doch Deine Hure sein,
nur schlichtes Weib ist zu gemein,
bin nicht devot, nicht untertan,
nur Sehnsuchtsfrau für einen Mann.

Bin Liebchen Dir und  Königin,
geb mich voll Lust und gerne hin.
Doch treibst Duʼs irgendwann zu bunt,
vertreib ich Dich aus meinem Schlund.


(c) Ute AnneMarie Schuster, Weiz, Austria

Für Sie besucht: [em] Wollny, Kruse, Schäfer

Am Samstag, 5. Mai 2012, präsentierte das Trio „[em] Wollny, Kruse, Schäfer“ im Rahmen der Reihe 3x3 JazzPiano Trios ab 20:30 Uhr seine aktuelle CD "Wasted & Wanted" zum 10. Jahr des Bestehens der Band in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen/Saar.

Während sich das letzte Studioalbum „[Em] III“ überwiegend mit Klang-Ästhetik beschäftigte, dreht sich nun (fast) alles um Rhythmus – wie gewohnt mit atemberaubender und überraschender Zäsursetzung. Dies ist vor allem dem Schlagzeug mit Eric Schäfer zuzuschreiben, der mit harten und bedrohlichen Beats, abrupter Intonierung und Zäsuren wie Stakkati Hörgewohnheiten abrupt unterbricht und in Frage stellt. 

Lyrisch, zaghaft beginnend mit dem zurückhaltenden Stück "Whiteout" (polarer Nebel) folgte ein Stück zu Mahler. "Symphony No. V, Mov 1: Trauermarsch" arbeitet mit atonalen Rhythmen, fordernd, mit souveränem Schlagzeug und konzentriertem Pianospiel. Weiter zum nächsten Titel "Phlegmafighter" (Eric Schaefer) mit vorbereitendem Piano-Solo des sehr ins Detail verliebten Pianospielers Michael Wollny in der Exposition, hektischem Einsatz der Drums, deren Beats vom Bass mit der stark präsenten Eva Kruse am Kontrabass aufgegriffen korrespondieren, abbrechen, zu einem schleppenden Tempo übergehen und ein gewaltiges Ende suchen.


"Metal" dann vom japanischen Regisseur Kurosawa und unter anderem Dario Argento, dem
Komponist des legendären Titelsongs von "Spiel mir das Lied vom Tod" inspiriert, ebenfalls aus der Feder von Eric Schäfer, mit Pianoexperimenten von M. Wollny, einer athmosphärischen Geräuschekulisse mit Bells, Melodika und Trombone von E. Schäfer, einem zurückhaltendem, vorsichtigem Kontrabass mit Xylophonintermezzi, dann schlagartigem Übergang zu Rhythmus und chaotischem Ausflug, der mit seriellem Piano, hektischem Zupfen der Pianosaiten und des Basses einhergeht. Im "Cembalo Manifeszt" (wirklich mit z) ein schneller, galoppierender Rhythmus, zunehmend an Lautstärke durch die Drums gewinnend, sehr interessant die Akzente durch Stille und ein leichtes Ping der Minibell. Im Titelsong "Wasted & Wanted" eine totale Steigerung mit harten Beats und abruptem Beginn durch Molllandschaften und atonal peitschenden Rhythmus, brutaler und heftiger Trommelwirbel zur Unterstützung. 
Mit "Kulintang" und "Blank" , darin ein wunderbar gestrichener Bass von Eva Kruse, ging es zu den Zugaben. Beginnend mit "Ihr Bild" und Indie-Rock-Elementen, starkem Bass, inspiriert von Heine und Franz Schubert ....über "Nr. 10", ein Titel von Eva Kruse für sich und ihren Bass geschrieben, zu "Arsenic somnambul" und noch einigen krassen Stakkatieinsätzen und einem spontanen Ende ... Leider.

Freitag, 11. Mai 2012

Im Kino angelaufen: 50/50 - FREUNDE FÜRS (ÜBER)LEBEN


Eine Komödie über Krebs? Im Ernst? Doch, das geht: Autor Will Reiser hat die Krankheit besiegt und weiß aus eigener Erfahrung, dass selbst die schlimmste Katastrophe die absurdesten Situationen mit sich bringt. Mit erfrischendem Witz und großem Feingefühl verarbeitet er in 50/50 – Freunde fürs (Über)leben persönliche Erlebnisse und beweist, dass Lachen eben doch die beste Medizin ist.

Als beste Kumpel im Ausnahmezustand brillieren Joseph Gordon-Levitt („Inception“, „(500) Days of Summer“) und Comedy-Star Seth Rogen („The Green Hornet“, „Superbad“), der auch als Produzent verantwortlich zeichnet: Drehbuchautor Will Reiser zählt zu seinen engsten Freunden. An der Seite des schlagfertigen Duos überbieten sich Oscar®-Preisträgerin Anjelica Huston, Bryce Dallas Howard („The Help“, „Spider-Man 3“) und Oscar®-Kandidatin Anna Kendrick („Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht“, „Up in the Air“) in dieser herzergreifenden Tragikomödie, die den Begriff „Tränen lachen“ neu definiert.
50/50 wurde von der Hollywood Foreign Press Association für die Golden Globe Awards in der Kategorie Komödie/Musical gleich zwei Mal nominiert: BESTER FILM und JOSEPH GORDON-LEVITT als BESTER HAUPTDARSTELLER.
Die liebevolle Tragikomödie wurde vom National Board of Review für das Beste Originaldrehbuch ausgezeichnet und zu einem der Top 10 Independent Filme des Jahres 2011 benannt.
Was passiert in dem Film?
Adam Lerner (Joseph Gordon-Levitt) ist noch keine 30, hat einen coolen Job, eine hübsche Freundin und die beste Zeit seines Lebens. Alles läuft perfekt – bis er plötzlich diese brutalen Rückenschmerzen bekommt. Die schockierende Diagnose: An Adams Wirbelsäule wächst ein monströser Tumor. Er hat Krebs – noch dazu eine seltene Form, die mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich verläuft. Der Himmel stürzt ein, und schlagartig ist Adams Welt eine andere – die vor allem aus Wartezimmern besteht: Arzttermine statt hipper Partys, Chemo statt Cocktails, und seine glorreichen Zukunftspläne schrumpfen auf ein einziges Ziel: Überleben.

Die Menschen, die ihm am nächsten stehen, sind genauso überfordert wie er selbst: Adams bester Freund Kyle (Seth Rogen) nutzt seine Misere schamlos aus, um mit der bewährten Mitleidsmasche Frauen ins Bett zu kriegen. Seine dominante Mutter Diane (Anjelica Huston) ist für ihren Sohn eher zusätzliche Belastung als seelische Stütze. Adams Freundin Rachael (Bryce Dallas Howard), eine angesagte Künstlerin, stürzt sich ins Szeneleben und rast manisch von einem Termin zum nächsten, um nur ja nicht zum Nachdenken zu kommen. Und Therapeutin Katherine (Anna Kendrick), die ihm in dieser schweren Zeit eigentlich zur Seite stehen soll, ist noch nervöser als ihr Patient: Adam ist gerade mal ihr dritter Fall… 

Joseph Gordon-Levitt (Adam)

Joseph Gordon-Levitt hat inzwischen den Actionthriller „Premium Rush“ unter der Regie von David Koepp abgedreht, der auch am Drehbuch mitwirkte. Für seinen „Brick“-Regisseur Rian Johnson hat Gordon-Levitt an der Seite von Bruce Willis und Emily Blunt eine Hauptrolle in „Looper“ übernommen. Als Nächstes tritt er in „The Dark Knight Rises“ (2012), Christopher Nolans drittem „Batman“, auf. Derzeit steht er als Robert Todd Lincoln für Steven Spielbergs Biopic „Lincoln“ neben Daniel Day-Lewis und Tommy Lee Jones vor der Kamera und zählt auch zum Ensemble von Quentin Tarantinos „Django Unchained“ (2012).

In Christopher Nolans Oscar®-nominiertem Actiondrama „Inception“ („Inception“, 2010) glänzte Joseph Gordon-Levitt an der Seite von Leonardo DiCaprio, Marion Cotillard und Ellen Page und war der Titelheld in Spencer Sussers Drama „Hesher“ (2010, mit Natalie Portman und Rainn Wilson), das beim Sundance Film Festival präsentiert wurde. Für Marc Webbs „(500) Days of Summer“ („(500) Days of Summer“, 2009) mit Zooey Deschanel erhielt Gordon-Levitt Nominierungen für den Golden Globe, Independent Spirit Award und den People’s Choice Award. Darüber hinaus war er in Stephen Sommers’ Actionhit „G.I. Joe“ („G.I. Joe – Geheimakte Cobra“, 2009), Spike Lees Weltkriegsdrama „Miracle at St. Anna“ („Buffalo Soldiers ’44 – Das Wunder von St. Anna“, 2008), das kontroverse Soldatendrama „Stop-Loss“ (2008, mit Ryan Philippe) von Kimberly Peirce und Scott Franks Regiedebüt „The Lookout“ („Die Regeln der Gewalt“, 2007). Großes Kritikerlob erntete er für Independent-Produktionen wie John Maddens „Killshot“ („Killshot“, 2008) mit Mickey Rourke und Diane Lane, „Shadowboxer“ (2005) von Lee Daniels, Rian Johnsons preisgekröntes Debüt „Brick“ („Brick“, 2005), „Mysterious Skin“ (2004) von Gregg Araki und „Manic“ (2001) neben Don Cheadle.

Gleich für seine erste nennenswerte Kinorolle in Robert Redfords Familiendrama „A River Runs Through It“ („Aus der Mitte entspringt ein Fluss“, 1992) wurde Joseph Gordon-Levitt mit einem Young Artist Award ausgezeichnet. Es folgten „Angels in the Outfield“ („Angels – Engel gibt es wirklich“, 1994), „The Juror“ („Nicht schuldig“, 1996) mit Demi Moore, „Halloween H20“ („Halloween H20 – 20 Jahre später“, 1998) und natürlich „10 Things I Hate About You“ („Zehn Dinge, die ich an Dir hasse“, 1999) an der Seite von Heath Ledger.

Als Tommy in der preisgekrönten Comedyserie „3rd Rock from the Sun“ („Hinterm Mond gleich links“) ist Gordon-Levitt auch dem Fernsehpublikum ein Begriff. Die Erfolgsserie lief sechs Jahre. In dieser Zeit gewann Gordon-Levitt zwei Young Star Awards und war als Teil des Ensembles gleich drei Mal für den Screen Actors Guild Award nominiert. Nach Abschluss der Serie nahm sich der Nachwuchsstar eine Auszeit, um an der Columbia University zu studieren.

Joseph Gordon-Levitt hat die Produktionsfirma HITRECORD.ORG in Leben gerufen und auch die Leitung des innovativen Gemeinschaftsprojektes übernommen. Hinter hitRECord steht eine Online-Community von tausenden Künstlern aus aller Welt. Das „Time Magazine“ vergleicht hitRECord mit „einem summenden Bienenstock der Kreativität. Mit mehr als 40.000 Mitgliedern, die gemeinsam Kurzfilme, Musik, Kunst und Geschichten entwickeln, bietet hitRECord jungen Talenten die ideale Kontaktbörse und ein Forum, um ihre Werke zu präsentieren.“ 2010 bestritt hitRECord in Sundance und beim South by Southwest Festival (SxSW) Kurzfilm-Nächte und Live-Unterhaltung. Die Organisation tourt durch Colleges, um ihr Projekt vorzustellen, und hat den Erzählband „Tiny Book of Tiny Stories“ sowie „RECollection Volume 1“ (als DVD/Buch/CD erhältlich) veröffentlicht.

Darüber hinaus versucht sich Joseph Gordon-Levitt auch als Filmemacher: Sein Soloprojekt, der 24-minütige Kurzfilm „Sparks“ nach der gleichnamigen Kurzgeschichte von Elmore Leonard, lief 2009 in Sundance.

Jonathan Levine (Regie)

Jonathan Levine wuchs in seiner Geburtsstadt New York auf und wollte schon als 12-Jähriger Regisseur werden. Er studierte zunächst Kunst und Semiotik an der Brown University und stieg direkt nach seinem Abschluss als persönlicher Assistent des bekannten Filmemachers und Drehbuchautors Paul Schrader in die Filmbranche ein. 2002 zog Levine nach Los Angeles und schrieb sich am American Film Institute Conservatory für Regie ein. Hier lernte er den Autor und die Produzenten von „All The Boys Love Mandy Lane“ („All The Boys Love Mandy Lane“, 2006) kennen, die ihm prompt die Regie anvertrauten. Nach seinem Abschluss stellte Levine den Highschool-Thriller beim internationalen Filmfestival in Toronto vor, wo sich The Weinstein Co. umgehend den Verleih sicherte.

2008 gewann Levines zweite Regiearbeit „The Wackness“ („The Wackness – Liebe ist eine Droge“), sein erster Film nach eigenem Drehbuch, die Publikumspreise der Festivals in Sundance und Los Angeles. Für sein Skript zu der romantischen Komödie mit Ben Kingsley und Josh Peck erhielt der Filmemacher zudem eine Nominierung für den Independent Spirit Award.

Zurzeit dreht Levine mit Teresa Palmer und Nicholas Hoult die Zombie-Romanze „Warm Bodies“ nach dem Roman von Isaac Marion, den der Regisseur auch selbst für die Leinwand adaptierte. Seine nächsten Projekte sind der Thriller „Little Girl Lost“, dem futuristischen Teeniefilm „Legend“ und das Roadmovie „Jamaica“, bei dem er erneut mit dem 50/50-Team Will Reiser, Seth Rogen und Evan Goldberg zusammenarbeitet.

Offizielle Website:


 

Dichterhain: FALSCHE FREUNDE von Norbert van Tiggelen

Falsche Freunde

Falsche Freunde gibt es häufig,
lauern einfach überall,
täuschen Dich oft viele Jahre,
ist nicht selten dieser Fall.

Falsche Freunde heucheln Mitleid,
so als meinten sie es ernst.
Meistens dauert es ’ne Weile,
bis Du ihre Falschheit lernst.

 


Falsche Freunde helfen selten,
wenn einmal, dann nur zum Schein;
stecken sie in tiefen Nöten,
musst Du immer Helfer sein.

Falsche Freunde sind wie Wunden,
sei jetzt ehrlich und gesteh!
Merkst Du plötzlich ihre Arglist,
tut es lange in Dir weh.

© Norbert van Tiggelen

NetzwerkB kämpft für Verfolgung u. Wiedergutmachung bei sexuellem Missbrauch

Das Berliner Lügentheater

Politik-Chaos belastet Betroffene
Nach dem Bekanntwerden der “Missbrauchsfälle” im Canisius-Kolleg Berlin am 28. Januar 2010 durch die Berliner Medien und der darauffolgenden Welle von Offenlegungen von sexualisierter Gewalt gegen Kinder in einer Vielzahl von Einrichtungen, versuchten die meisten Verantwortlichen in Politik, Kirche und anderen Institutionen so zu tun, als hätten sie davon nichts gewusst. “

Sexueller Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche” wird seit Jahrzehnten verleugnet, verschwiegen und vertuscht. Und sexualisierte Gewalt in der Familie - und das macht fast 90% aller Betroffenen aus - – wurde und wird fast gar nicht thematisiert. 
Wir sprechen hier von einem Massenverbrechen. Insgesamt geht es um mehr als 10 Millionen Menschen in unserer Gesellschaft, die von sexualisierter Gewalt in der Kindheit betroffen sind (siehe Häuser-Studie). Und die Politik bildete am 23. April 2010 einen Runden Tisch, an dem vorwiegend die Täterorganisationen vertreten waren. Das Ergebnis, dass nämlich die Täter weiterhin durch die Verjährungsfristen unter staatlichem und rechtlichem Schutz stehen, sollte deshalb nun nicht wirklich überraschen. 
Es ist heuchlerisch und verlogen, wenn die meisten Verantwortlichen in Politik, Kirche und sonstigen Einrichtungen nun so tun, als hätten sie zum ersten Mal nach dem 28. Januar 2010 von diesen Verbrechen gehört. 
Der Fall Norbert Denef ist exemplarisch für das Lügentheater, welches sich hinter den Kulissen abspielt. Bereits seit März 1994 wurde darüber in den Medien berichtet. Von Seiten unseres Rechtsstaates wurde nichts unternommen. 
Weiter lesen unter: http://netzwerkb.org/2012/05/09/das-berliner-lugentheater/

Donnerstag, 10. Mai 2012

Poetry Slam Meisterschaft 2011 in Hamburg: 45 Beiträge

Poetry Slam kennt jeder mittlerweile, ein literarischer Vortragswettbewerb, bei dem selbstgeschriebene Texte innerhalb einer vorgegebenen Zeit einem Publikum vorgetragen werden. Die Zuhörer und Zuschauer bewerten anschließend die Ergebnisse und bestimmen ihre Favoriten. Poetry Slam entstand 1986 in Chicago.
Viele waren jedoch noch nicht dort, um es live zu erleben, obwohl es tatsächlich empfehlenswert ist. Bei Jugendlichen total beliebt, wird der Abend ein rauschendes Performancefest, das die Besucher fasziniert. Ich halte solche Wettbewerbe für hochgradig kreativ. Sie schaffen eine literarische Szene in Städten und auf dem Land, die sich um Kunst, Literatur und Gesellschaft kümmert - auf ihre Art und Weise. Nicht immer sind es die großen Wettbewerbe, sondern die kleinen in der Szenenkneipe, im Treff oder Club, die richtig Spaß machen. Dennoch die nationalen und internationalen Meisterschaften sind auch ein absoluter Hit.


VIEL SPASS BEIM ANHÖREN UND NACHMACHEN!




Heidis Gedichtetipps: DU GEHST DEINEN WEG von Helga Niessen


Du gehst Deinen Weg,,
ich geh meinen Weg,
irgendwo treffen wir uns,
bleiben einige Minuten
zusammen stehen,
freuen uns,
dass wir doch noch
sprechen.                                   
Helga Niessen

DAS LEBEN MIT DER ANGST, ein Beitrag von Marco Meissner


Das Leben mit der Angst - Wenn Panik den Alltag bestimmt


Die Kehle schnürt sich langsam, aber immer unaufhaltsamer zu. Die Welt verschwimmt. Konzentriert sich zunehmend auf das eine Problem. Der Atem überschlägt sich und das Blut zirkuliert in immer schneller werdenden Schüben durch die Adern des Körpers. Es pocht, pulsiert, wabert durch den Körper und scheint aus der Halsschlagader austreten zu wollen. Die Welt verwandelt sich in einen Hochofen und kalter Schweiß tritt auf die Stirn. Der Tunnel verjüngt sich. Kein Platz mehr für andere Gedanken. Was zählt ist die Angst. Zittrig bahnt sich die Hand ihren Weg zur Haustür. Schweißbenetzt. „Ich werde es schaffen. Ich werde nicht aufgeben.“ Gedanken kämpfen gegen Gedanken. Doch der Gegner scheint zu mächtig. Schlaff verlässt die Hand die Klinke. „Ich probiere es später noch einmal.“

Zwischen 1997 und 2004 nahm die Zahl von erkannten und behandelten psychischen Erkrankungen um 70% zu. Tendenz steigend. Mittlerweile sprechen Experten davon, dass jeder zweite EU-Bürger mindestens einmal in seinem Leben unter einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung leiden wird. Bei jedem vierten Arztbesuch ist eine psychische Erkrankung der Grund. Das Risiko zu erkranken liegt bei 50%. Circa 8 Millionen Deutsche leiden an neuronalen Krankheiten.
Dabei führen Depressionen und Angststörungen die traurige Rangliste der Erkrankungen an. Meist treten sie auch noch in Kombination auf. Doch statt den Betroffenen zu helfen werden die Erkrankten auch in hoch entwickelten Gesellschaften meist stigmatisiert und diskriminiert. Das Leben mit der Angst. Ein ewiger Kampf mit der eigenen Psyche und um die Anerkennung der Umwelt.

Im folgenden Interview berichtet eine Betroffene über ihr Leben mit der Angst und über ihren tapferen Weg durchs Leben.


Seit wann leiden Sie unter Panikattacken? Kann man sagen, wann es angefangen hat?
Frau M: Ich könnte es sogar stündlich benennen. Es begann alles mit der Geburt meines Sohnes.

Und direkt an diesem Tag haben Sie die ersten Symptome bemerkt?
Frau M: Ja. Am nächsten Morgen ging es direkt los.

Wie hat sich das bemerkbar gemacht?
Frau M: Mir war unheimlich schwindelig. Erschwerend kam hinzu, dass meine Bettnachbarin an diesem Tag in Ohnmacht gefallen war. Seit diesem Tag hat mich die Angst ohnmächtig zu werden nicht mehr verlassen.

Also war der Auslöser dafür die Geburt?
Frau M: Laut den Ärzten löste die Frühgeburt, mein Baby kam 27 Tage zu früh, die Krankheit aus. Für mich kam alles viel zu überraschend. Ich war noch gar nicht vorbereitet.

Also war das Ganze dann stressbedingt oder war es eher eine hormonelle Sache? Kann man dazu etwas sagen?
Frau M: Das weiß man nicht so genau. Eigentlich hatte ich keine Angst, dass ich mein Kind nicht erziehen könnte oder ähnliches. Es kam aus dem Nichts. Panikattacken kommen sowieso aus heiterem Himmel. Das kann man nicht immer begründen.

Kann man davon ausgehen, dass die Angst auch ohne Geburt irgendwann aufgetaucht wäre?
Frau M: Ich denke schon.

Also war die Geburt eher ein Schlüsselreiz?
Frau M: Auf jeden Fall. Ich denke, ich wäre so oder so krank geworden.

Inwiefern hat sich Ihr Alltag danach verändert?
Frau M: Das war eine ganz schlimme Geschichte. Ich konnte die ersten Monate gar nicht mit dem Kind spazieren gehen. Oder einkaufen. Ich habe das Haus kaum verlassen. Mich hat die Angst einfach überall gepackt. Ich war total eingeschränkt. Nur an zu Hause gebunden. Durch Medikamente hat es sich dann etwas gebessert.

Konnten Sie direkt begreifen, dass Sie krank waren? Haben Sie sich direkt behandeln lassen?
Frau M: Ich war beim Arzt, der direkt eine Angstneurose feststellte. Er verschrieb mir einfach ein paar Psychopharmaka und meinte, dass es so bald wieder besser würde. Aber dem war nicht so.

Fühlen Sie sich in der Hinsicht fehlbehandelt?
Frau M: Zumindest wüsste ich es heute besser. Ich würde direkt mit einer Gesprächstherapie anfangen und mich nicht Medikamenten vollstopfen. Damit wurde ich nur oberflächlich behandelt. Eigentlich wurde nur der Scherz betäubt. Aber zur Heilung hat es nicht beigetragen.

Wie ging es dann weiter?
Frau M: Ich ging von Facharzt zu Facharzt. Bis ich dann 1994 in die Kur geschickt wurde. Dort wurde dann festgestellt, dass ich tablettenabhängig war. Das traf mich wie ein Schlag. Ich machte einen kalten Entzug. Doch darauf war ich überhaupt nicht vorbereitet. Ich bin quasi kranker nach Hause gekommen, als ich hingefahren bin. Daraufhin habe ich mich dann für eine stationäre Psychotherapie entschieden. Danach ist es immer besser geworden. Durch die Gesprächstherapien bin ich dann erst mal darauf gekommen, dass ich viele Dinge mache, die ich eigentlich gar nicht will und dass ich sehr wenig Selbstbewusstsein habe. Ein gewaltiger Grund vor allem Angst zu haben. Durch die Gespräche ist es stetig besser geworden. Aber geheilt werde ich leider nie. Doch die Therapien halfen sehr. Wenn ich Angst vorm Fahrstuhl fahren hatte, musste ich so lange Fahrstuhl fahren, bis die Angst weg war.

Also die Angstbewältigungstrainings, der ständige Umgang mit der Angst, ist schon ein Mittel das hilft?
Frau M: Ja. Auf jeden Fall. Am Anfang zwingt einen die Angst echt in die Knie. Aber je öfter man etwas übt, umso einfacher fällt es einem dann auch. Und man merkt dann doch wieder, dass man etwas kann.

Haben sich die Therapiemöglichkeiten heutzutage verbessert?
Frau M: Ja. Wenn ich vor 30 Jahren direkt darüber aufgeklärt worden wäre, welche Krankheit ich habe und mit ABTs und Gesprächstherapien angefangen hätte, dann wäre ich heute geheilt oder würde nur wenig darunter leiden.

Also gibt es Chancen komplett geheilt zu werden?
Frau M: Ja. Bei mir wurde es nur zu lang vernachlässigt oder ich habe mich nicht ausreichend darum gekümmert.

Oft werden psychische Erkrankungen eher belächelt. Fühlen Sie sich heute besser verstanden als früher?
Frau M: Früher habe ich mich immer geschämt für meine Krankheit. Habe mich nicht getraut darüber zu sprechen. Das hat die Sache verschlimmert. Heute schäme ich mich nicht mehr darüber zu sprechen, weil bald jeder Dritte Erfahrungen auf diesem Gebiet hat.

Behindert Sie diese Krankheit heute immer noch im Alltag?
Frau M: Es ist eine Einschränkung. Behinderung kann man nicht sagen. Aber es schränkt schon ein.

Aber das war nicht immer so?
Frau M: Als es ganz schlimm war, bin ich nirgendwo mehr hingegangen. Habe mich nur noch in der Wohnung eingeigelt. Dadurch kapselt man sich total von der Außenwelt ab und dann kommen irgendwann auch noch Depressionen dazu. Früher hatte ich „nur“ eine Angststörung, und dann kamen auch noch die Depressionen. Früher waren die Depressionen Begleiterscheinungen. Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem man mehr unter den Depressionen leidet als unter der Angst. Dagegen gibt es dann halt ein Antidepressivum. Diese werde ich wohl bis an mein Lebensende nehmen. Doch das hilft mir, halt mein Leben (ringt nach dem richtigen Wort) … zu bewerkstelligen, … auszuhalten … Eben irgendetwas dazwischen.

Helfen Selbsthilfegruppen bei der Heilung?
Frau M: Sie sind schon hilfreich. Man fühlt sich halt nicht mehr so als Außerirdischer. Man weiß: Diese Leute verstehen einen. Doch stellenweise muss man sich auch mal zurückziehen, um nicht zu sehr unter dem Leid der anderen zu leiden. Aber es ist wichtig, sich verstanden zu fühlen. Darüber reden ist unheimlich wichtig.

Sind medikamentöse Therapien sinnvoll?
Frau M: Begleitend schon. Sie helfen einem das Ganze leichter zu ertragen.

Was könnten Angehörige für Erkrankte tun, um ihnen zu helfen?
Frau M: Einfach für die Erkrankten da sein. Ich hätte oft weinen wollen. Doch ich wollte es nicht vor meiner Familie tun. Das hatte in diesem Raum nichts zu suchen. Doch es hätte mir sehr geholfen. Irgendwann fing ich dann an, offener mit meiner Erkrankung umzugehen.

Hat der offene Umgang mit der Krankheit Heilungsfortschritte gebracht?
Frau M: Ja, seitdem ich mich nicht mehr verstecke und spüre, dass ich so sein kann, wie ich bin. Das ist ein unheimlich schönes Gefühl.

Ein Blick in die Zukunft. Wird das Leben besser oder schlechter?
Frau M: Da bin ich etwas zweigeteilt. Zum Einen bin ich zufrieden mit dem, was ich habe. Denn da weiß ich, wo ich stehe. Zum anderen gibt’s mit Sicherheit noch einige Träume, z.B. mal wieder tanzen zu gehen, die ich noch verwirklichen möchte. Es ist schön zu wissen, dass es noch schöne Dinge gibt, die kommen können. Wer weiß, was noch passiert. Aber alles peu a peu.

©Marco Meissner, Gladbeck
mmmarcomeissner@googlemail.com

Mittwoch, 9. Mai 2012

Buchbesprechung: MAL DEINE WÜNSCHE IN DEN HIMMEL

CHRISTINE KNÖDLER (HRSG.)
Mal deine Wünsche in den Himmel
Kunst und Gedichte für Kinder und Erwachsene
Ab 6 Jahren
München 2012, 160 Seiten, gebundenes Buch, Pappband, 70 farbige Abbildungen, 19,99 € [D], Prestel Verlag
Lesarten der Kunst und Poesie
Gedichte und Kunst quer durch alle Jahrhunderte: Moderne Lyrik sowie Klassiker der Weltliteratur von Joachim Ringelnatz, Heinrich Heine und Johann Wolfgang von Goethe stehen bekannten Werken von Albrecht Dürer, Pablo Picasso, Gabriele Münter und vielen anderen Künstlern gegenüber. Paar für Paar werden Themen wie Freundschaft, Glück und Familie aufgegriffen. Sie wecken die Freude am Klang der Sprache und eröffnen Bilderwelten. Das Buch ist eine schöne Einladung, Lyrik und Kunst kennen und lieben zu lernen.
Mit vielen Abbildungen, aufgelöster Schriftsatzform und pastell-buntem Eindruck kommt das Buch lustig, aber ein bisschen altbacken daher. Es bietet genug Entdeckungspotenzial für Kinder, aber erreicht nicht die Gruppe der Kinder und Jugendlichen, die das Bunte, Schrille, Hippige aus dem Massenmedien oder Videokanälen gewöhnt ist. Das Rückwärtsgewandte kann jedoch der Käuferschicht wiederum am besten gefallen. Vielleicht auch nur so altbacken, weil die Abbildungen zumeist lizenz-, also kostenfrei für den Verlag sind ...?
Christine Knödler wurde 1967 geboren, studierte Theaterwissenschaften, deutsche und französische Literaturwissenschaften in München und Paris. Sie arbeitet als freie Journalistin, Lektorin und Herausgeberin. Sie lebt mit ihren beiden Kindern in der Nähe von München.

Dichterhain: WAS BLEIBT von Birgit Burkey


Was bleibt

Der Wein schmeckt sauer,
roter Apfelessig im Glas,
notgedrungen schlucke ich ihn,
kalt und bitter, wie mein Leben,
aber er schenkt Vergessen.

Das Wohnzimmer gleicht
einem verlassenen Schweinestall,
nur riecht es hier nach Zigaretten,
nach den Resten des Essens,
und immer noch nach dir.

Die Galanacht ist vorbei,
einsam bleibe ich zurück,
versuche meine Gedanken
minimalistisch zu halten.
Geblieben ist die Sehnsucht.

© Birgit Burkey, Ramstein, 2012, www.rsd-radio.com

Walter Brusius: Ausstellung und Lesung in Bad Kreuznach


Ausstellungseröffnung und Lesung
Buchhandlung Rottmann
Bad Kreuznach, Mannheimer Straße 167
Sonntag, 13. Mai, 11 Uhr

Walter Brusius zeigt neue Aquarelle
Der Hund von Baskerville
Großer Büchertisch und Bilder
Lesung mit Matthias Harke

Wir freuen uns auf Ihr Kommen
Herzlich Klaus-Eckard Heinrich
und
Walter Brusius


Heinrich 90 hell

Dienstag, 8. Mai 2012

Buchbesprechung: YES SHE CAN - Zukunftsfaktor Frau



Marianne Heiß
Yes she can
Die Zukunft des Managements ist weiblich
München 2011, 19,99 €  (D), 240 S. ,
Hardcover, 
Redline Verlag


Das Einkommen der Frauen liegt auch heute noch knapp ein Viertel unter dem der Männer. Und auch der Anteil von Frauen in Chefetagen ist erschreckend gering. OECD und Europäische Kommission sind davon überzeugt, dass mehr Frauen in Führungspositionen wirtschaftlich sinnvoll sind. Sie bescheinigen Frauen ein sorgfältigeres Abwägen der Entscheidungen mit einer Risikostreuung. Erfreulicherweise waren die Voraussetzungen für Frauen in Chefetagen noch nie so erfolgsversprechend. Denn qualifizierte Arbeitskräfte werden für die langfristige wirtschaftliche Entwicklung in Zukunft fehlen.
Marianne Heiß hat ein Buch über den „Zukunftsfaktor Frau“ geschrieben. Die Top-Managerin möchte darin die Wirtschaft aufrütteln, indem sie auf die Gefahren des demografischen Wandels hinweist. Die Frauenquote kann für Heiß allerdings nicht die Lösung sein. Ihr Zauberwort heißt Chancengleichheit und nicht Feminismus. „Es muss sich in den Köpfen etwas ändern und nicht auf dem Papier“, fordert die Autorin.

YES SHE CAN ist ein Buch für Frauen, die an die Spitze wollen und es auch ohne Frauenquote schaffen können. Es ist aber auch ein Ratgeber für Unternehmen, die rechtzeitig die Gefahr erkennen, nur dann nachhaltig erfolgreich zu sein, wenn sie sich vor der Realität der zukünftigen wirtschaftlichen Herausforderungen nicht verschließen.
Marianne Heiß zeigt, dass es sich die Wirtschaft in Zukunft einfach nicht leisten kann, anspruchsvolle Management-Positionen nicht mit Frauen zu besetzen.

Marianne Heiß, geboren 1972, ist European Finance Director der BBDO. Als Chief Financial Officer hat sie den Erfolgskurs der BBDO in Deutschland in den Jahren 2006 bis 2011 ent­scheidend mitgeprägt. Führ­ungsverantwortung hat sie bereits in jungen Jahren über­nommen. Mit 21 Jahren war sie die jüngste Betriebsbüroleiterin der Dorint AG. Mit 24 übernahm sie die Leitung des Finanz- und Rechnungswesens der SELLBYTEL, und damit begann ihr erfolg­reicher Weg bei BBDO. Während des Studiums der Betriebs­wirtschaft mit den Schwer­punkten Unternehmensrech­nung und Revision sowie Management, Organisations- u. Personalberatung, arbeitete sie als Finance Director bei PKP BBDO Wien. 


Dichterhain multimedial: Der RABE von Anner Griem - eine Lyrikslideshow







(c) Anner Griem, Cannobio, Piemont

Heute Abend


Pippo Pollina und Jörg Schreiner (KL) ab 20.00 Uhr in der
Donnersberghalle in Rockenhausen
im "Roten Saal".


Mehr bei den REGIONALEN EVENTS

Montag, 7. Mai 2012

Neues Literaturheft aus der Schweiz: orte 169


 



orte 169: Erika Burkart: Die Sprache der Schatten verstehen
Die Freiämterin Erika Burkart gehört zu den prägenden Gestalten der Schweizer Literatur im 20. Jahrhundert – und auch heute, nach ihrem Tod 2010 im aargauischen Muri, sind ihre Gedichte, ihre Aufzeichnungen in Prosa und ihre Erzählwerke so lebendig wie je. Wie sehr Erika Burkarts Texte uns nach wie vor ergreifen, Abgründe ahnen lassen und nachdenklich machen, wird in diesem orte-Heft fassbar: drei Lyrikkenner, der Literaturkritiker Roman Bucheli, orte-Herausgeber Werner Bucher und der Schriftsteller Ernst Halter, haben dafür ihre jeweils persönliche Auswahl an Erika Burkart-Gedichten zusammengestellt und beleuchten so dieses reiche Oeuvre von verschiedenen Seiten. Dazu kommen persönliche Erinnerungen an die Autorin und Würdigungen ihres Werks von Brigitte Fuchs, Ernst Halter, Markus Manfred Jung, Ana Lang, Fridolin Stähli und Heidi Widmer – und nicht zuletzt eine Auswahl bisher unveröffentlichter Prosanotate aus dem Nachlass von Erika Burkart. Damit bietet orte 169 allen, die diese grosse Dichterin schon besser kennen, Gelegenheit, Erinnerungen aufzufrischen – und bei den anderen weckt das Heft hoffentlich die Neugierde, sie genauer kennenzulernen.
8 EUR.

Dichterhain: HAIKU 1 von Volker Friebel


Aus: Die sieben Töne des Waldes. Gedichte, Haiku und ein Essay. 2011.

Haiku 1


Das Gleis entlangsehen,
bis die Biegung es fortnimmt.
Wolken.


Wohin ich gehöre –
über der dunklen Walderde
ein Leuchten ...


Mairegen.
Ein Hut vor dem Mann
und dem Hund.


Sommerhitze.
Auf dem Klappstuhl der Alte
streicht seinen Zaun.


Konzertnacht.
Die indische Tänzerin wirft Blumen
ins Nichts.


Ende des Wegs
vor dem Fels, im Donnern
der Wasserfälle. 


Tote Fichte.
Ein Kuckuck ruft,
ruft ...


Nach dem Gespräch –
in der Spüle die Gläser
berühren sich.


Stiller Fluss ...
Verschwinden will ich,
im Stadtlärm.


Am Mönchsbrunnen –
die Zeit
zwischen Amselstrophen.


Gewitterwolken ...
Die schwarzen Schoten
des Besenginsters.


Feiner Niesel.
Die Kappe des Harmonikaspielers
auf dem Asphalt.


(c) Volker Friebel Er wurde an einem Schneesonntag gegen Ende des Jahres 1956 in Holzgerlingen geboren, mitten in Schwaben. Er ist Psychologe (promoviert), und tätig als Ausbilder, Autor, Musiker. Er lebt in Tübingen.