SV Verlag

SV Verlag mit Handy oder Tablet entdecken!
Die neue Generation der platzsparenden Bücher - klein, stark, leicht und fast unsichtbar! E-Books bei viereggtext! Wollen Sie Anspruchsvolles veröffentlichen oder suchen Sie Lesegenuss für zu Hause oder unterwegs? Verfolgen Sie mein Programm im SV Verlag, Sie werden immer etwas Passendes entdecken ... Weitere Informationen

.

.
Dichterhain, Bände 1 bis 4

.

.
Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Posts mit dem Label Oper Frankfurt werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Oper Frankfurt werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 16. Februar 2017

Oper Frankfurt: DER SPIELER von SERGEI S. PROKOFJEW

Frank von Aken (Aleksej)                            (c) Barbara Aumüller

Opernhaus Frankfurt
Freitag, den 17. Februar 2017
19.30 Uhr
ca. 2 1/2 Stunden inkl. einer Pause

DER SPIELER
(IGROK)
SERGEI S. PROKOFJEW 1891-1953
Oper in vier Akten
Text vom Komponisten nach dem Roman Igrok (1866) von Fjodor M. Dostojewski
Uraufführung der 2. Fassung am 29. April 1929, Théâtre Royal de la Monnaie, Brüssel

In deutscher Sprache mit Übertiteln

Einführung eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn vor jeder Vorstellung im Holzfoyer


Musikalische Leitung
Sebastian Weigle
Regie
Harry Kupfer
Szenische Leitung der Wiederaufnahme
Alan Barnes
Bühnenbild
Hans Schavernoch
Kostüme
Yan Tax
Licht
Joachim Klein
Video
Thomas Reimer
Dramaturgie
Malte Krasting


Als Fjodor M. Dostojewski in nur 26 Tagen seinen Roman Der Spieler verfasste, wusste er genau, worüber er schrieb: das Glücksspiel. Die alle menschlichen Gefühle überrollende Sucht hat er aus der Perspektive des jungen Hauslehrers Alexej geschildert, der zur Entourage einer zwielichtigen Gesellschaft im fiktiven Roulettenburg gehört. Der pensionierte General ist noch einmal entflammt, seine Angebetete Blanche aber spekuliert einzig auf die zu erwartende Erbschaft. Tatsächlich ist der General bankrott und musste dem Marquis bereits seinen gesamten Besitz verpfänden. Dieser hat ein Auge auf Polina, die Ziehtochter des Generals, geworfen. In sie ist auch Alexei leidenschaftlich verliebt. Doch dann taucht die angeblich auf dem Sterbebett liegende Erbtante überraschend rüstig auf, um ihr Vermögen eigenhändig zu verspielen. Selbst Alexei wird vom Sog des Spielrausches erfasst. Sein verzweifelter Glücksspiel-Nihilismus saugt schlussendlich alles auf. Prokofjew vermeidet die große Geste und sieht sich als klar akzentuierte Begleitung des Bühnengeschehens. Dabei behandelt er den Gesang wie direkte Rede und in scharfer musikalischer Unmittelbarkeit. Regisseur Harry Kupfer lässt diese Geschichte Ende der 1920er Jahre in einem riesigen Kasino spielen, in dessen Zentrum das Rad eines Roulettetisches rotiert, auf dem die Spieler selbst zu unkontrollierten Kugeln im gesellschaftlichen Raum werden.

Mittwoch, 28. Dezember 2016

Heute in der Oper Frankfurt: EZIO von Christoph Willibald Gluck


Ezio und Fulvia        (c) Barbara Aumüller
EZIO
CHRISTOPH WILLIBALD GLUCK 1714-1787
Dramma per musica in drei Akten (Prager Fassung)
Text von Pietro Metastasio
Uraufführung in der Karnevalssaison 1750 im Teatro Nuovo, Prag

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln           

Einführung eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn vor jeder Vorstellung im Holzfoyer


Valentiniano Rupert Enticknap
Fulvia Cecelia Hall
Ezio Max Emanuel Cencic
Onoria Sydny Mancasola
Massimo Theo Lebow
Varo Michael Porter


Ein Tyrann, der launenhafte Kaiser Valentiniano, regiert in Rom. Als sein Feldherr Ezio nach dem Sieg über den Hunnenkönig Attila zurückkehrt, muss er feststellen, dass der Kaiser inzwischen seine Geliebte Fulvia begehrt. Sie ist die Tochter des Patriziers Massimo, dessen Frau vom Kaiser vergewaltigt wurde. Massimo sinnt auf Rache und will den Kaiser umbringen lassen. Er bittet Ezio um Hilfe, doch der lehnt ab. Als der Mordplan scheitert, lenkt Massimo den Verdacht auf Ezio. Beim Kaiser plädiert er auf Todesstrafe für den beim Volk beliebten Feldherrn. Massimos Plan: Nach dem Tod Ezios soll der Volkszorn den Kaiser stürzen. Doch der Kaiser glaubt Ezio und spricht ihn frei. 

In diesem Intrigenspiel zweier Männer, dem Tyrannen mit paranoiden Zügen einerseits und dem rachsüchtigen Massimo andererseits, fungiert Ezio nicht als starker Titelheld. Seine geliebte Fulvia avanciert vielmehr zur zentralen Figur der Oper. Ihre Authentizität ist mit den Intrigen nicht zu vereinbaren: Der Kaiser, ihr Vater und ihr Geliebter treiben sie in den Wahnsinn. Der spätere Opernreformer Christoph Willibald Gluck galt zunächst als traditioneller Opera seria-Komponist. Seine Prager Ezio-Vertonung zählt zu den interessantesten aus dieser frühen, vielversprechenden Schaffensperiode. Stilistisch trägt die Musik des Ezio die Merkmale eines Überganges vom Spätbarock zum galanten Stil, der gleichsam der Vorbote der Aufklärung ist. In seiner Inszenierung verwendet Vincent Boussard die ursprüngliche Form von Metastasios Textbuch: Die Wiedereinrichtung von einigen Rezitativ-Passagen verstärkt die Spannung und die Brillanz der Vorlage.

Samstag, 12. November 2016

Am Donnerstag in der Oper Frankfurt: HAPPY NEW EARS - PORTRAITKONZERT MIT DEM ENSEMBLE MODERN

Georges Aperghis     (c) Xavier Lambours


Donnerstag, den 17. November 2016, 
um 20.00 Uhr 
im Opernhaus

HAPPY NEW EARS -
PORTRAITKONZERT MIT DEM ENSEMBLE MODERN

Der griechische Komponist Georges Aperghis, dem dieses Portraitkonzert mit dem Ensemble Modern gewidmet ist, wurde 1945 in Athen geboren und lebt seit 1963 in Paris. Sein Werk kreist vor allem um eine Hinterfragung von Sprache und Bedeutung. Seine Instrumental-, Vokal- und Musiktheater-Kompositionen erforschen die Grenzen der Wahrnehmung.

Ensemble Modern  (c) Katrin Schilling
Er liebt es, "falsche Fährten" zu legen und den Zuhörer damit zu fesseln: Geschichten werden begonnen, um ihnen dann zu widersprechen oder sie einfach abzubrechen. Das Schaffen von Georges Aperghis lässt sich keiner der herrschenden Strömungen in der zeitgenössischen Musik zuordnen. Seine Musik steht im Dialog mit anderen Kunstformen; sie öffnet sich radikal dem Anderen. Zu dieser Andersartigkeit gesellt sich Innovation, wenn er in seine Aufführungen Maschinen, Automaten oder Roboter integriert. Dabei arbeitet Aperghis eng mit einer Gruppe von Interpreten zusammen, die am Schaffensprozess beteiligt sind. Dazu gehören Schauspieler wie seine Frau Edith Scob, Michael Lonsdale, Valerie Dreville und Jos Houben, Instrumentalisten wie Jean-Pierre Drouet, Richard Dubelski, Genevieve Strosser, Nicolas Hodges und Uli Fussenegger oder Vokalsolisten wie Martine Viard, Donatienne Michel-Dansac und Lionel Peintre. Seit den 1990er Jahren kommt die Zusammenarbeit mit dem Tanz (Johanne Saunier, Anne Teresa De Keersmaeker) und mit den bildenden Künsten (Daniel Levy, Kurt D'Haeseleer, Hans Op de Beeck) hinzu. Mit den führenden Ensembles fur Neue Musik in Europa pflegt Aperghis einen regelmäßigen Austausch und ist immer wieder auch mit Auftragswerken in deren Repertoire vertreten, so mit den Ensembles Ictus, Klangforum Wien, Remix, MusikFabrik, Ensemble Modern, Ensemble Intercontemporain oder auch mit den Vokalsolisten und dem Chor des SWR. Neben zahlreichen anderen Preisen wurde Georges Aperghis kurzlich mit dem Mauricio Kagel-Preis (2011) sowie mit dem Goldenen Löwen der Biennale Venedig (2015, fur das Lebenswerk) ausgezeichnet.

Ensemble Modern  (c) Katrin Schilling
Drei Werke von Georges Aperghis stehen auf dem Programm: Babil - für Klarinette und 15 Musiker (1996), Parlando - für Kontrabass solo (2007) und Champ-Contrechamp - für Klavier und Ensemble (2010). Die musikalische Leitung des Ensemble Modern hat der argentinische Dirigent und Komponist Emilio Pomarico, zu den Solisten zahlen Jaan Bossier (Klarinette), Paul Cannon (Kontrabass) und Ueli Wiget (Klavier). Das Gespräch mit dem Komponisten moderiert der Intendant der Kölner Philharmonie, Louwrens Langevoort.

Karten zum Preis von 15 und 20€ (fur Studenten 7,50 und 10€ - 12,5% Vorverkaufsgebuhr nur im externen Vorverkauf) sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 . 212 49 49 4 erhältlich.

Weitere Happy New Ears-Termine der Saison 2016/17:
Montag, 12. Dezember 2016, um 20.00 Uhr im Opernhaus Portrait Hans Zender
Montag, 27. Februar 2017, um 20.00 Uhr im Holzfoyer Portrait Rebecca Saunders
Mittwoch, 21. Juni 2017, um 20.00 Uhr im Opernhaus Portrait Ernst Krenek

Dienstag, 5. April 2016

Oper Frankfurt: Messiah von Georg Friedrich Händel







P.S.: Bei der Veranstaltung OPER OHNE GRENZEN in der Oper Frankfurt wurden – wie während des Konzerts erbeten – durch die Logenschließer an den Ausgangstüren der Betrag von 5.315,24 € an Spenden für den Verein TEACHERS ON THE ROAD eingesammelt.

Die Oper Frankfurt dankt ihren Besuchern recht herzlich.

Bitte beachten Sie zudem, dass für die erkrankte Sopranistin Pumeza Matshikiza von der Staatsoper Stuttgart das Frankfurter Ensemblemitglied Karen Vuong die erste Arie der Mimì aus Puccinis LA BOHÈME sang!

Dienstag, 22. Dezember 2015

Oper Frankfurt: DIE DIEBISCHE ELSTER (LA GAZZA LADRA) von Gioacchino Rossini

COPYRIGHT: Wolfgang Runkel


WIEDERAUFNAHME
DIE DIEBISCHE ELSTER
(LA GAZZA LADRA)
Gioacchino Rossini
1792 - 1868
Melodramma in zwei Akten
Text von Giovanni Gherardini nach Théodore Baudouin d‘Aubigny und Louis-Charles Caigniez
Uraufführung am 31. Mai 1817, Teatro alla Scala, Mailand

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Dauer: 3 1/4 Stunden inkl. einer Pause

23.12.2015 | 25.12.2015 | 02.01.2016 | 08.01.2016

Einführung vor jeder Vorstellung jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer

ZUM WERK
Die schmissige Ouvertüre aus Gioacchino Rossinis Die diebische Elster erfreut sich bis zum heutigen Tag größter Beliebtheit; gleichwohl ist der Kontext jener heiteren Melodie den Wenigsten geläufig. Das Sujet von Rossinis opera semiseria beruhte auf einer wahren Begebenheit aus der Zeit der Napoleonischen Kriege: Das Dienstmädchen Ninetta wird des Diebstahls bezichtigt und soll laut Kriegsrecht hingerichtet werden. Während die Unschuldige in der Oper in letzter Sekunde vor der Urteilsvollstreckung durch den glücklichen Fund des Tafelbestecks gerettet wird, tauchte die silberne Beute in der Realität erst nach der Exekution in dem Nest einer Elster auf. Der amerikanische Regisseur David Alden legt in seiner psychologischen Lesart die Handlungsmotive der einzelnen Figuren schonungslos offen und entlarvt die wahren Täter in diesem bitterbösen Spiel, das Rossini unter Zwang mit einem guten Ende versah. Inspiriert vom Stummfilm der 20er Jahre wie auch von Hitchcocks The Birds versteht es Alden, verschiedene Erklärungsmodelle plausibel zu machen. Höchst effektvoll gelingt im Bühnenraum von Charles Edwards ein Gesellschaftsporträt, in welchem blinder Prinzipienwahn, vorschnelles Urteilen, Autoritätshörigkeit sowie die Verkettung unglücklicher Umstände zum Wegbereiter der Katastrophe werden.

Mittwoch, 10. Juni 2015

Wie war's bei AN UNSEREM FLUSS von Lior Navok in Frankfurt a.M.?

Michael Porter (Sipho) und Kateryna Kasper (Lucia)
(c) 
Monika Rittershaus

Seit 31.05.2015 als Uraufführung startet auf der Bühne der Frankfurter Oper im Bockenheimer Depot die neue Oper AN UNSEREM FLUSS von Lior Navok (*1971, Tel Aviv). Navok traut sich an Themen heran, die nicht gerade klassischen Opernstoff hergeben. Künstlerische Umsetzung des Holocaust-Verbrechens erscheint doch vielen sehr schwierig, vielleicht auch deplatziert. Er hatte es 2007 mit seinem Stück "And the Trains Kept Coming..." versucht und denkt über eine möglicherweise besser gewesene Bombardierung von Auschwitz bereits nach erster Kenntnisnahme der Existenz der Tötungsmaschine nach. Die Verhinderung der folgenden systematischen Massenmorde durch Vernichtung der Anlagen. Diese Diskussion ist nicht neu.

In der vorliegenden Oper beschäftigt er sich mit dem leidigen Thema der dauerhaften und enervierend die Weltöffentlichkeit beschäftigenden Problematik der aggressiven Koexistenz der beiden Feinde, Aufrührer und Opfer Israel und Palästina, auf kleinstem Raum. Das Geschehen spielt in einem Dorf namens Naos, beiderseits eines fast ganz versiegten Flusses (das Wasser wurde gedrosselt), mit Trümmern und Zerstörungsspuren - es gab bereits 19 Tote hier - vor einem großen Staudamm. Dahinter gibt es wohl Unmengen Wasser.


Was von Anfang an bei dieser Inszenierung auffällt ist eine Ungewissheit in der Kontur der Personen und der Gruppierung, in der Zugehörigkeit der Agierenden und der jeweiligen Seite insgesamt, aber auch eine Unverbindlichkeit in den geschichtlichen Bezügen. Es wird schnell klar, dass es sich hier um eine Bühnenmetapher für alle ähnlich gelagerten Konflikte handelt, ob religiös motiviert oder nicht, obwohl hier die treibende Motivation, von Gott beauftragt worden zu sein, in seinem Namen zu handeln, wie so oft bei kriegerischen Auseinandersetzungen, im Vordergrund steht. Dieser Auftrag ist die Legitimation für beide Seiten, so zu leben und zu handeln, wie sie es gerade tun. Dass Navok diesen Auftrag dramaturgisch der Gottgegebenheit entzieht und den Zustand verweltlicht und banal erklärbar macht gibt dem Geschehen eine eigene Brisanz.

Er lässt zwei Botschafter als entsprungene höfische Biedermeierlinge der reichen Welt auftreten, die voneinander wissen, miteinander agieren und alles am Leben erhalten, durch Geld für Waffen, Widerstand & Co inkl. Bonus für die Rädelsführer. Für sie ist der Kriegsschauplatz wie ein Schießübungsgelände (wahrscheinlich auch für die gelieferten Waffen), ein PC-Spiel um Geld, bei dem man Punkte, und vor allem viele Millionen machen kann, eine Freizeitbeschäftigung in der Beobachtung des Live Games und Belustigung über die Naivität der rivalisierenden Seiten. Und wird es langweilig oder versiegen die Kräfte der Kämpfer oder endet der Konflikt, ziehen sie woanders hin. Tapetenwechsel, "frischer Rauch", dort ist die Fortsetzung. Man kann hier leicht an die Subventionierung des Konflikts durch die Supermächte und andere Interessierte denken, z. B. die Erbauer, Betreiber des Stausees.


Michael Porter (Sipho) 
sowie im Hintergrund das Ensemble

(c) Monika Rittershaus

Die Liebe zwischen Lucia (sehr emotional und menschlich fassbar Kateryna Kasper im Gegensatz zu den weniger ausgestalteten Kunstfiguren der Kontrahenten) auf der einen (jüdischen) Seite und Sipho (tragisch in die islamische Konfliktzone des Hochverrats geratend, mit ebenfalls guter Stimme Michael Porter) auf der anderen Seite zeigt den schwelenden Konflikt, die Verbindung zweier Jugendlicher, die sich nicht verbinden dürften, steht doch Ächtung in Aussicht, und viel mehr noch, Todesstrafe wegen Hochverrats. Auch die beiden Jungen gehen zunächst aufeinander los, als sie erfahren, dass sie aus den gegnerischen Lagern stammen, ihre Eltern von der jeweils anderen Seite getötet wurden, obwohl das Wasser des Flusses, an dem sie sich treffen, eigentlich jedem gehören soll. Und dieses Symbol für Einheit bleibt auch stützend für das ganze Geschehen. Es kommt zu keiner Einheit, aber das Treiben wird sehr stark in Frage gestellt, die Erschießung von palästinensischen Terroristen wird verhindert, auch von Sipho, der zum Selbstmordattentat durch seinen Oheim und Führer verführt werden soll ... Der Abgang der Personen könnte eine Flucht sein, auch die des jungen Paars, aber es bleibt ungewiss. Klar ist im Endgespräch  zwischen dem palästinensischen Oheim und dem erschossenen Künstler Chicken-Heart (Alexander Mayr), dass die religiöse Borniertheit Nahrung für alle Konflikte und gerade hier im Streit um das Wasser des Flusses bleibt. Würde Unbekannt die Wasserzufuhr erhöhen, könnten alle Konflikte entschärft sein, Gott müsste für das Kämpfen nicht so bemüht werden. 

Das Geschehen wird von einer Musik begleitet, die in einer völlig anderen Tonlage pendelt, als wir es gewöhnt sind. In ihrer Düsterheit, Abstraktion und Schwere integriert sie Zitate von Bruckner, Berg und Wagner. Schlagwerk/Percussion, Glocken/Schellen, Xylophon, Stick-Slip-Effekte, Legati, „springende“ Spiccati, Schlagen des Bogenrückens auf Saiten z.B. bei den Streichern etc. setzen markante Akzente. Der Zuschauer fühlt eine Verweigerung des Gefälligen, Warmen, es ist alles in abstrakte Kühle, Unwirklichkeit und Verzerrtheit getaucht, was es erlaubt, das Geschehen analytisch zu verfolgen, Reden und Gegenreden zu sammeln, die Handlungen zu hinterfragen. Bedrohlichkeit schwingt kontinuierlich mit. In dieser Position als (internationaler) Beobachter fallen die guten Stimmen, die diffusen Konturen und die Ratlosigkeit im Geschehen sowie ein sehr überzeugendes Frankfurter Opern- und Museumsorchester auf. Kostüme und Maske sind ganz spärlich eingesetzt.

Dienstag, 9. Juni 2015

Oper Frankfurt: Werkstattkonzert mit dem Ensemble Modern + Film


HAPPY  NEW  EARS  -
WERKSTATTKONZERT  MIT  DEM  ENSEMBLE  MODERN 


Die Oper Frankfurt lädt ein zum vierten und letzten Happy-New-Ears-Konzert der Spielzeit
2014/15 


am Dienstag, 
dem 9. Juni 2015, 
um 20.00 Uhr 
im Opernhaus

Das Werkstattkonzert mit dem Ensemble Modern steht diesmal unter dem Motto Musik und
Film. Zu erleben sein wird Edgard Varèses "Déserts" (1954) in Koppelung mit einem Film von Bill Viola (1994), der Sequenzen zeigt, welche in stark assoziativer Weise den Topos „Wüste“
verarbeiten. Der Abend steht zudem im Zusammenhang mit der diesjährigen Biennale für
Moderne Musik Frankfurt Rhein Main „cresc... 2015", die vom 26. bis 29. November 2015
stattfindet und unter dem Titel Images of Sound die beiden zeitbasierten Künste „Musik“ und
„Film“ in spannungsreiche Wechselspiele setzt.

Das Ensemble Modern wird dirigiert von Pablo Rus Broseta. Als Gesprächspartner werden der Musikwissenschaftler Anno Mungen und der Kunsthistoriker Rolf Lauter zu Gast sein.

Karten zum Preis von € 15 und 20 (für Studenten € 7,50 und 10; 12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich. 


Die Happy New Ears-Termine der kommenden Saison 2015/16: 

Dienstag, 3. November 2015    Film und Musik 
Montag, 29. Februar 2016    Portrait Allain Gaussin 
 Mittwoch, 23. März 2016     Portrait Jörg Widmann 
Montag, 13. Juni 2016      HK Gruber 
jeweils um 20.00 Uhr im Opernhaus 

Sonntag, 7. Juni 2015

Kommende Woche 4x in Frankfurt a. M.: AN UNSEREM FLUSS (Moderne Oper)

v.l.n.r.:
Stine Marie Fischer (Sinya),
Carlos Krause (Herr Kavi; im Türrahmen sitzend) 
und Alexander Mayr (Chicken-Heart; hinter dem Baum kniend)
Foto: Monika Rittershaus

AN UNSEREM FLUSS
von Lior Navok (*1971)
Text von Lior Navok
Deutsch von Kristian Lutze
Auftragswerk der Oper Frankfurt
Im Bockenheimer Depot
Mit Übertiteln


Musikalische Leitung: Sebastian Zierer
Inszenierung: Corinna Tetzel
Bühnenbild: Stephanie Rauch
Kostüme: Judith Adam
Licht: Jan Hartmann
Video: Mario Spiegel
Dramaturgie: Deborah Einspieler
Lucia: Kateryna Kasper Sipho: Michael Porter
Allendorf: Daniel Schmutzhard Zachary-Rutget: Alfred Reiter
Fred Bucksmann: Davide Damiani Right-Hand: Hans-Jürgen Schöpflin
Klara Bucksmann: Elizabeth Reiter Herr Kavi: Carlos Krause
Sinya: Stine Marie Fischer Bauer / Big Uncle 1: Gurgen Baveyan
Chicken-Heart: Alexander Mayr Schatz / Big Uncle 2: Yves Saelens
Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Mit freundlicher Unterstützung der Speyer’schen Hochschulstiftung

Ein Land, zwei Völker, Israel und Palästina, eine lange Geschichte über Heimat und Entwurzelung, Vertreibung und Rückkehr, Freiheit und Grenzen – und über die Sehnsucht nach Frieden: Die 15-jährige Lucia wird ausgeschickt, um Wasser zu suchen und stößt auf den gleichaltrigen Sipho. Er gefällt ihr auf den ersten Blick. Auf den zweiten muss sie feststellen, dass er zu den „Feinden“ gehört, den vermeintlichen Mördern ihrer Eltern. Die Verunsicherung der beiden Jugendlichen ist groß, größer allerdings ist der Wunsch nach einer gemeinsamen Zukunft. Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verwischen. Zusammen suchen Lucia und Sipho den Weg aus einem Teufelskreis, dessen Ausmaße weit über Ländergrenzen und nationale Interessen hinausreichen.

Die musikalische Leitung dieser Uraufführung im Bockenheimer Depot liegt bei Sebastian Zierer, der der Oper Frankfurt anfangs als Solorepetitor und seit 2013/14 als Kapellmeister verbunden ist. Hier dirigiert er in dieser Spielzeit zudem Vorstellungen von Puccinis La Bohème und die Wiederaufnahme von Humperdincks Märchenoper Königskinder. Zuvor stand er bereits bei Mozarts Così fan tutte, Die Zauberflöte und Don Giovanni am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters. Corinna Tetzel, seit 2011 Regieassistentin am Haus, trat in Frankfurt bisher vor allem mit Produktionen der Reihe Oper für Kinder im Holzfoyer in Erscheinung. Nun legt sie mit dieser Arbeit – nach Inszenierungen von Bartóks Herzog Blaubarts Burg und Donizettis Don Pasquale am Theater Ulm – ihre erste eigene Produktion an der Oper Frankfurt vor. 

Das Werk ist mit Kateryna Kasper (Lucia), Daniel Schmutzhard (Allendorf), Elizabeth Reiter (Klara Bucksmann), Michael Porter (Sipho), Alfred Reiter (Zachary Rutget) und Gurgen Baveyan (Bauer / Big Uncle 1) überwiegend aus dem Ensemble sowie dem Opernstudio der Oper Frankfurt besetzt. Zu den Gästen gehört der italienische Bariton Davide Damiani (Fred Bucksmann), der hier erstmals ab 2011/12 als Michonnet in Cileas Adriana Lecouvreur zu erleben war. Kürzlich verkörperte er Guy de Montfort in Verdis Les vêpres siciliennes an der Opéra de Nice. Stine Marie Fischer (Sinya), Alexander Mayr (Chicken-Heart) und Hans-Jürgen Schöpflin (Right-Hand) gastieren regelmäßig an der Oper Frankfurt. Während die Altistin im Opernhaus zuletzt 2013/14 als Dryade in Strauss‘ Ariadne auf Naxos zu erleben war, übernahm Alexander Mayr in derselben Saison die extrem hoch gelegene Tenorpartie des Studenten Arkenholz in Reimanns Die Gespenstersonate im Bockenheimer Depot. Dort war auch sein Fachkollege Hans-Jürgen Schöpflin als Johansson besetzt, der in Frankfurt zuvor als Edmund in Aribert Reimanns Lear (2011/12) sowie in zwei Werken Benjamin Brittens gastierte: 2010/11 als Quint in The Turn of the Screw und 2009/10 als General Wingrave in Owen Wingrave. Kammersänger Carlos Krause (Herr Kavi) ist der Oper Frankfurt seit 1975 in über 100 Partien verbunden. Regelmäßig tritt Yves Saelens (Schatz / Big Uncle 2) in Frankfurt auf, zuletzt 2013/14 als Ferdinand in Thomas Adès The Tempest und als einer der Vier Könige in Strauss‘ Die Liebe der Danae (konzertant).

Premiere / Uraufführung: 31. Mai 2015
Kommende Vorstellungen: 8., 10., 12., 13. Juni 2015
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

Preise: € 20 bis 70 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.
Lucia


Lior Navok



HÖRPROBE ZU LIOR NAVOK




Montag, 11. Mai 2015

Ab 31. Mai im Bockenheimer Depot: AN UNSEREM FLUSS von Lior Navok

Kateryna Kasper (Sopran / Lucia)
(c) Barbara Aumüller

Lior Navok (Komponist)
(c) Gal Shapira
Premiere / Uraufführung
AN UNSEREM FLUSS
von Lior Navok (*1971)
Text von Lior Navok
Deutsch von Kristian Lutze
Auftragswerk der Oper Frankfurt
Mit Übertiteln



Musikalische Leitung: Sebastian Zierer
Inszenierung: Corinna Tetzel
Bühnenbild: Stephanie Rauch
Kostüme: Judith Adam
Licht: Jan Hartmann
Video: Mario Spiegel
Dramaturgie: Deborah Einspieler








Lucia: Kateryna Kasper Sipho: Michael Porter
Allendorf: Daniel Schmutzhard Zachary-Rutget: Alfred Reiter
Fred Bucksmann: Davide Damiani Right-Hand: Hans-Jürgen Schöpflin
Klara Bucksmann: Elizabeth Reiter Herr Kavi: Carlos Krause
Sinya: Stine Marie Fischer Bauer / Big Uncle 1: Gurgen Baveyan
Chicken-Heart: Alexander Mayr Schatz / Big Uncle 2: Yves Saelens
Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Mit freundlicher Unterstützung der Speyer’schen Hochschulstiftung


Ein Land, zwei Völker, Israel und Palästina, eine Geschichte über Heimat und Entwurzelung, Vertreibung und Rückkehr, Freiheit und Grenzen – und über die Sehnsucht nach Frieden: Die 15-jährige Lucia wird ausgeschickt, um Wasser zu suchen und stößt auf den gleichaltrigen Sipho. Er gefällt ihr auf den ersten Blick. Auf den zweiten muss sie feststellen, dass er zu den „Feinden“ gehört, den vermeintlichen Mördern ihrer Eltern. Die Verunsicherung der beiden Jugendlichen ist groß, größer allerdings ist der Wunsch nach einer gemeinsamen Zukunft. Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verwischen. Zusammen suchen Lucia und Sipho den Weg aus einem Teufelskreis, dessen Ausmaße weit über Ländergrenzen und nationale Interessen hinausreichen.
Die musikalische Leitung dieser Uraufführung im Bockenheimer Depot liegt bei Sebastian Zierer, der der Oper Frankfurt anfangs als Solorepetitor und seit 2013/14 als Kapellmeister verbunden ist. Hier dirigiert er in dieser Spielzeit zudem Vorstellungen von Puccinis La Bohème und die Wiederaufnahme von Humperdincks Märchenoper Königskinder. Zuvor stand er bereits bei Mozarts Così fan tutte, Die Zauberflöte und Don Giovanni am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters. Corinna Tetzel, seit 2011 Regieassistentin am Haus, trat in Frankfurt bisher vor allem mit Produktionen der Reihe Oper für Kinder im Holzfoyer in Erscheinung. Nun legt sie mit dieser Arbeit – nach Inszenierungen von Bartóks Herzog Blaubarts Burg und Donizettis Don Pasquale am Theater Ulm – ihre erste eigene Produktion an der Oper Frankfurt vor. Das Werk ist mit Kateryna Kasper (Lucia), Daniel Schmutzhard (Allendorf), Elizabeth Reiter (Klara Bucksmann), Michael Porter (Sipho), Alfred Reiter (Zachary Rutget) und Gurgen Baveyan (Bauer / Big Uncle 1) überwiegend aus dem Ensemble sowie dem Opernstudio der Oper Frankfurt besetzt. Zu den Gästen gehört der italienische Bariton Davide Damiani (Fred Bucksmann), der hier erstmals ab 2011/12 als Michonnet in Cileas Adriana Lecouvreur zu erleben war. Kürzlich verkörperte er Guy de Montfort in Verdis Les vêpres siciliennes an der Opéra de Nice. Stine Marie Fischer (Sinya), Alexander Mayr (Chicken-Heart) und Hans-Jürgen Schöpflin (Right-Hand) gastieren regelmäßig an der Oper Frankfurt. Während die Altistin im Opernhaus zuletzt 2013/14 als Dryade in Strauss‘ Ariadne auf Naxos zu erleben war, übernahm Alexander Mayr in derselben Saison die extrem hoch gelegene Tenorpartie des Studenten Arkenholz in Reimanns Die Gespenstersonate im Bockenheimer Depot. Dort war auch sein Fachkollege Hans-Jürgen Schöpflin als Johansson besetzt, der in Frankfurt zuvor als Edmund in Aribert Reimanns Lear (2011/12) sowie in zwei Werken Benjamin Brittens gastierte: 2010/11 als Quint in The Turn of the Screw und 2009/10 als General Wingrave in Owen Wingrave. Kammersänger Carlos Krause (Herr Kavi) ist der Oper Frankfurt seit 1975 in über 100 Partien verbunden. Regelmäßig tritt Yves Saelens (Schatz / Big Uncle 2) in Frankfurt auf, zuletzt 2013/14 als Ferdinand in Thomas Adès The Tempest und als einer der Vier Könige in Strauss‘ Die Liebe der Danae (konzertant).

Lior Navok (*1971) stammt aus Tel Aviv und schreibt Musik für Bühne und Konzertsaal, die weltweit gespielt wird. Seine Leidenschaft für das geschriebene Wort und das Theater hat Navok in den letzten Jahren zur Oper geführt. So entstand u.a. 2012 die Kammeroper Die Wette nach einer Kurzgeschichte von Anton Tschechow, im Februar 2014 wurde an der Staatsoper Nürnberg das Oratorium And the Trains Kept Coming… szenisch uraufgeführt.


Premiere / Uraufführung:
Sonntag, 31. Mai 2015, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot

Weitere Vorstellungen: 1., 3., 6., 8., 10., 12., 13. Juni 2015

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 20 bis 70 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.