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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 31. Oktober 2016

Gleichstellungsvergleich Frauen und Männer in 144 Ländern

Frauen haben noch immer schlechtere wirtschaftliche Chancen als Männer, so lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie des Weltwirtschaftsforums (WEF).

Während die Gleichstellung bei Bildung, Gesundheit und politischer Partizipation in den letzten Jahren vorangetrieben wurde, sind die wirtschaftlichen Chancen, also die Möglichkeit, Karriere zu machen, bei Frauen wesentlich geringer als bei Männern.

Bezieht man alle vier Faktoren mit ein, dann steht Island im Länder-Ranking auf Platz eins: Hier konnte die Kluft zwischen Männern und Frauen im Jahr 2016 zu 87 Prozent geschlossen werden. Deutschland landet nur auf Platz 13 von 144 Ländern, wie die Grafik von Statista zeigt.



Infografik: Gleichstellung von Frauen noch weit entfernt | Statista

Samstag, 22. Oktober 2016

Sind unsere E-Books zu teuer? Vergleich US-D-CHN

Die Deutschen und das eBook - das ist bislang keine Liebesgeschichte. 2,9 Millionen Menschen haben hierzulande im ersten Halbjahr 2016 mindestens ein E-Book gekauft. Das sind exakt so viele wie im Vorjahreszeitraum, die Zahlen stagnieren, sind sogar rückläufig.

Auch im eigentlich dynamischeren US-Markt stagnieren die Umsätze laut einem aktuellen kostenlosen Marktreport zum Thema ePublishing des Statista Digital Market Outlook (siehe Grafik 2) mittlerweile. Wollen die Verlage das eBook wieder attraktiver machen, müssten sie die Kostenvorteile des Mediums an die Kunden weitergeben, so die Einschätzung der Statista-Analysten. Ob diese Forderung Bestand hat, lässt sich bezweifeln, denn auch die billigen und billigsten E-Books werden bis auf wenige Ausnahmen nicht massenhaft gekauft. Vielleicht ist es die Weltanschaung der Leser, die entscheidender ist. Nicht jeder will ein Lesegerät, das geladen werden muss, kaum einer will die zu befürchtenden Veränderungen in den Beschäftigungsstrukturen mittragen (Arbeitsplatzverluste in Dienstleistung und Industrie), nicht jeder will ein Buch, das man nicht vom Stapel nehmen, verkaufen oder kaufen kann. Umständliche Downloads, Sicherheitssperren und Einschränkungen versüßen das Kaufen nicht gerade.

Dass die eBooks bisher nur begrenzt preisgünstig sind, zeigt der Blick auf die Infografik. Demnach liegt der eBook-Durchschnittspreis der aktuellen Top 10 Buch-Bestseller bei Amazon in den USA 22 Prozent unter dem Hardcover-Preis, in Deutschland sind es 19 Prozent. Der US-Buch-Markt ist dreimal größer als unserer, kennt ganz andere Werbe- und Wettbewerbmethoden, wobei diese Größe jetzt schon fast vom Europamarkt zu zwei Dritteln erreicht wird. 

Dagegen beläuft sich die eBook-Ersparnis in China auf satte 74 Prozent. Dort ist der Markt aber noch lange nicht so etabliert wie bei uns! Die Lohnstruktur komplett anders und die Preise an sich (viel) niedriger. Dort gibt es schon für wenige Cent/Euro Leseprodukte und die Vielfalt der Meinung ist gar nicht gefragt (!).

Man darf insgesamt nicht vergessen, dass Verlage die Finanzierung teurer Printprodukte gefährden, wenn sie einem Titel in viel billigerer elektronischer Form und in Printfassung anbieten würden. Die momentane Preislösung bei uns ist betriebswirtschaftlich und arbeitsmarktbezogen sinnvoller. Extremwettbewerb à la USA zerdeppert eher Anspruch und Qualität, die Schwemme des Trivialen, Kitschigen und Doofen wäre kaum aufzuhalten. 




Infografik: eBooks sind viel billiger - zumindest in China | Statista






Samstag, 13. August 2016

Deutschland: Höchster Krankenstand seit 20 Jahren

Der Krankenstand in Deutschland ist gegenwärtig so hoch wie seit 20 Jahren nicht. Das geht aus Zahlen hervor, die das Bundesministerium für Gesundheit auf seiner Webseite veröffentlicht. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch eine Untersuchung der DAK. Verantwortlich für diese Entwicklung sollen demnach vor allem psychische Leiden und Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen sein.







Dienstag, 7. Juli 2015

Alpen: Naturunglücke durch schlechteres Wurzelwerk und Starkregen

Am Sonntag, 14. Juni 2015, kam es zu chaotischen Verhältnissen nach Abgang einer Schlammlawine in Oberstdorf, Landkreis Ostallgäu, Bayern. Tonnen von Schlamm und Geröll setzten sich nach starkem Dauerregen in Bewegung, sodass mindestens 300 Bewohner evakuiert werden mussten. 15 Häuser wurden durch die Mure beschädigt, es bildete sich ein instabiler Stausee aus den Fluten. 350 Helfer waren im Großeinsatz. Die Bewohner halfen selbst mit, ihr Hab und Gut vom Schlamm zu befreíen. 

Über 100 Liter Regenwasser pro Quadratmeter ließen den Oybach sowie den Falkenbach oberhalb von Oberstdorf extrem anschwellen, wodurch sich Tonnen von Geröll und Schlammmassen lösten, die sich als Mure ins Tal schoben und alles wegspülten, was im Weg stand. Holzhütten und Bäume wurden komplett überrollt und zerstört. Vor der Arena der weltberühmten Oberstdorfer Skisprung-Anlage stand nach Polizeiangaben der Schlamm mindestens acht Meter hoch.

Betonblöcke und spezielle Sperrschläuche sollten eine eventuell weitere Schlammlawine kontrolliert umleiten. Der Schlamm war in die Keller und Wohnräume von Wohnhäusern gedrungen und hatte die Gebäude im Erdgeschoss bis zur Decke geflutet. Hinzu kam die Entstehung von Sturzbächen.

Ein klassisches Phänomen in den Alpen, seit die Wälder kleiner werden und die Bäume kränker. Die Wasserrückhaltekraft der Wurzelbereiche ist extrem geschrumpft, sodass bei Sturzregen genau solche Phänomene gehäuft auftreten.

FOTOS 1               FOTOS 2

Montag, 18. Mai 2015

Wie war's bei der Akkordeonale 2015 in Neunkirchen / Saar?


David Yengibarian (Armenien)
Akkordeonale 2015 in Neunkirchen / Saar: Wie geheimnisvoll das klingt! Es soll sicher an die Biennale und Berlinale und XY-ale erinnern, was der Zuhörer im weitesten Sinn auch erkennen kann, Musiker mit deutlichem Hang zu tönenden Kunstwerken, die sie ausstellen, vorführen wollen. Mal sind es Soli, mal Teamarbeit. Aber irgendwann gewöhnt man sich an die kleine Übertreibung und sieht viel, viel Berechtigung.

Der Veranstalter und Initiator der Akkordeonale ist der Holländer Servais Haanen, der zum siebten Mal internationale Musiker zu einer Tournee zusammengestellt hat - rund um das Akkordeon, die Ziehharmonika, die so viele Menschen lieben. Wirklich raffiniert und unterschiedlich gebaut und Fingerspitzengefühl verlangend locken die diversen Akkordeonarten auch ganz unterschiedliche Musiker mit unterschiedlichen Vorlieben an. Haanen selbst bevorzugt das diatonische Knopfakkordeon, das über zwei Dur-Tonleitern und eine Moll-Tonleiter sowie etliche Halbtöne verfügt. Jeder Knopf ist mit zwei Tönen - je nach Drücken oder Ziehen - belegt, so dass wirklich ein Klangmeer entstehen kann. Außerdem moderiert er auch noch sehr ungewöhnlich und humorvoll, was seinen acht Kindern (drei eigene) sehr gefallen wird.
Sigrún Kristbjörg Jónsdotti, David Yengibarian,
Servais Haanen, Elke Rogge

Dieses Jahr bestand der Nationenmix aus Finnland, Island, Armenien, Deutschland, Irland und den Niederlanden. Wobei Deutschland gleich zweimal vertreten war. Dargeboten wurden 16 Auftritte, davon einige mit zwei oder drei Stücken und am Ende zwei Zugaben.

Zu Beginn stand "Intrada", ein internationales Stück mit dem gesamten Ensemble. Es folgte eine "Polska", genauer eine Triolenpolska der Finnin Teija Niku, die wie ein trauriger Tanz wirkte. Teija hat den Master der Musikakademie und spielt diatonisches und chromatisches Akkordeon. Nordischer und Balkan-Folk, Tango und Musette sowie eigene Kompositionen sind ihr Schwerpunkt. 

Ein richtiger Star ist Niamh Ní Charra aus Irland, eine mehrfach ausgezeichnete und dekorierte Musikerin, zuletzt "Musikerin des Jahres" 2012 und 2014, die mit der Concertina, dieser kleinen, sehr schwer zu spielenden Ziehharmonika, dem ältesten Instrument auf der Bühne, so heiter beschwingte und dynamische Lieder spielte, dass man gleich mitwippen möchte. Man spürt die Tradition der Tanz- und Musikformation "Riverdance", die sie leitete, und viele Tourneen, unter anderem mit eigener Band.
David Yengibarian, Teija Niku, Niamh Ní Charra, 
Thilo Plaesser, Elke Rogge, 
Sigrún Kristbjörg Jónsdotti, Servais Haanen

Mit Thilo Plaesser aus Deutschland kam das chromatische Free-Bass Akkordeon, das Bajan, auf die Bühne und verbreitete einen beeindruckenden Basssound, der schon an eine Orgel erinnerte. Ein wunderbar mächtiges Instrument. Der Musiker studierte denn auch Orgel, Klavier und Orchesterleitung.  Thilo interessiert sich am meisten für experimentelle Improvisation, gregorianische Musik, aber auch für Fado, Tango, Blues, orientalische, keltische und klassische Musik. Er bot in der ersten Hälfte des Abends ein schottisches Lament und ein Stück namens "Handeln durch Nichthandeln (Tao)".

Elke Rogge aus Deutschland spielt die Drehleier mit echter Master-Pefektion. Sie kommt von der alten Musik und hat sich sogar eine Drehleier schon selbst gebaut. Ihre Erfahrungen aus verschiedenen Ensembles, z.B. „Die Spielleut“, ihrer eigenen Band „Hölderlin Express“ und den „Dissidenten“ zeigen die Bandbreite von Tanz, Theater, Weltmusik, Rock und Avant-Garde. Sie schraubt und dreht viel positive Stimmung und Atmosphäre herbei. Man könnte ihr ewig lang zuhören beim Spiel. An diesem Abend spielt sie u.a. mit Servais am Akkordeon zusammen den Titel "Vamos". 

Es folgte ein einmaliges Tempoerlebnis mit David Yengibarian aus Armenien und dem dortigen Teil des Kaukasus. Er stammt aus einer Musikerfamilie und von Instrumentenbauern ab, was man deutlich merkt an seiner sehr dichten Beziehung zu seinem Tastenakkordeon. In unglaublicher Geschwindigkeit in Jazz- und armenischer wie ungarischer Volksmusiktradition huscht er über die Tasten, ohne die Töne zu verlieren. Man hat bei ihm quasi das doppelte Musikerlebnis, weil die Stücke wie in Zeitraffer gespielt werden. Selbst Tango und der 1992 verstorbene Astor Piazolla haben klare Spuren hinterlassen. David komponiert auch für Theater und Film. Seine Stücke waren Überraschungsstücke.
Niamh Ní Charra, Thilo Plaesser, 
Sigrún Kristbjörg Jónsdotti 

Sigrún Kristbjörg Jónsdottir aus Island mit ihrer lebhaften Posaune und virtuosen Geige war zunächst mit Niamh (Gesang) und Servais am Akkordeon zu hören, danach an der Posaune mit dem gesamten Ensemble, heiter und beschwingt mit dem Titel "Wenn nicht wir ..."

In der zweiten Hälfte ging es mit diesen Eigen- und Besonderheiten weiter. Deutsche Drehleier und Akkordeon aus Finnland mit einem lustigen Tanz inkl. Traumphasen und Tranceklängen. Thilo Plaesser mit Bach-Tönen und "Edge", das ganze Ensemble mit "Perpetuum Modale" von Simon Jeffes voller Spontanität und Internationalität.

Über "Kyrie eleison" mit Prisen von Gregorianik, Mittelalter, lustigem Tanz und Posaune aus Island, wie ein Rufer in der Wüste, den schnatternden "Fucking Ducks", am Parkweiher in Maastricht (NL) zu beobachten, Balkansound von David und finnischem Hochzeits- wie armenischem Männertanz zu den Zugaben und zum Ende eines wunderschönen, lebhaften, nachdenklichen und poetischen Abends. Auf die Kombination im nächsten Jahr bin ich jetzt schon gespannt.



Samstag, 15. November 2014

Deutschland steht bei den Arbeitslosenzahlen in der OECD mit 5 % gut da

OECD unemployment rate edges down to 7.2% in September 2014
The OECD unemployment rate fell by 0.1 percentage point to 7.2% in September 2014. Across the OECD area, 44.2 million people were unemployed, 5.6 million less than the peak recorded in April 2010 but still 9.6 million more than in July 2008.
The unemployment rate was stable in the Euro area, at 11.5%, for the fourth consecutive month. Within the Euro area, unemployment recorded the strongest declines in Portugal (by 0.3 percentage point, to 13.6%), Ireland (by 0.2 percentage point, to 11.2%), the Slovak Republic (by 0.2 percentage point, to 13.0%), Slovenia (by 0.2 percentage point, to 8.9%) and Spain (by 0.2 percentage point, to 24.0%), and the highest increase in Austria (by 0.2 percentage point to 5.1%).
In the United States and in Canada, the unemployment rate decreased by 0.2 percentage point to 5.9% and 6.8% respectively, while it rose by 0.1 percentage point in Japan (to 3.6%). More recent data for October show that the unemployment rate continued to fall in Canada (by 0.3 percentage point to 6.5%) and in the United States (by 0.1 percentage point to 5.8%).
The OECD unemployment rate for youth (15-24) increased, by 0.3 percentage point, in September, to a level of 15.1%. Youth unemployment remains exceptionally high in several Euro area countries, with more than one in two unemployed among young people participating in the labour market in Greece (50.7% in July, the latest month available) and Spain (53.7%), and more than one in three unemployed in Portugal (35.2%) and Italy (42.9%).

AUSFÜHRLICHES ZAHLENMATERIAL BEI IG BÜRGER DENKEN MIT



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Donnerstag, 13. November 2014

Kurzfilm: MOMENT ABROAD (GER, A, Czech Republic)

Moment Abroad from Andrew Walker

These timelapse shots were taken while I was exploring the areas around Germany, Austria and the Czech Republic back in late September. 
Really enjoyed my time there and it was interesting visiting places that have been around for so long and seen so much history. Was shot using a Canon 5D Mark III and a bunch of Canon and Ziess lenses. Motion control gear was a Dynamic Perception Stage R Pan/Tilt head being controlled by a eMotimo controller in a 3D printed box.

Dienstag, 3. Dezember 2013

Pisa ist wieder da, kurz vor Weihnachten, mit teilweise erfreulichen Entwicklungen


Pisa 2012 - DEUTSCHLAND
Wichtigste Ergebnisse

• Deutschland, Mexiko und die Türkei sind die einzigen Länder, in denen sich seit 2003 die Mathematikergebnisse und die Chancengerechtigkeit in der Bildung gleichermaßen verbessert haben.

• Zwischen 2006 und 2009 war ein deutlicher Anstieg der Mathematikleistungen zu verzeichnen, seitdem sind die Ergebnisse in etwa unverändert. Die Verbesserung lässt sich hauptsächlich auf Leistungssteigerungen unter leistungsschwächeren und sozioökonomisch benachteiligten Schülerinnen und Schülern zurückführen.

• Deutschland liegt mit seinen Ergebnissen in den Bereichen Mathematik, Lesekompetenz und Naturwissenschaften über dem OECD-Durchschnitt.

• Die geschlechtsspezifischen Unterschiede in Bezug zur Mathematik sind in Deutschland größer als im OECD-Durchschnitt. Selbst da, wo Jungen und Mädchen gleich gut abschneiden, ist die Einstellung der Mädchen zum Lösen von Aufgaben schlechter, ihr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, die Motivation zum Mathematiklernen, die Ausdauer und die Einschätzung der eigenen Möglichkeiten, den Lernerfolg zu steuern, geringer und die Angst vor Mathematik insgesamt verbreiteter als bei Jungen.

• Während das Zugehörigkeitsgefühl der Schülerinnen und Schüler zu ihrer Schule zwischen 2003 und 2012 insgesamt etwas abgenommen hat, war dies in Deutschland nicht festzustellen: Der Anteil der Schüler, die eigenen Angaben zufolge den Eindruck haben, von anderen Schülern gemocht zu werden, ist um gut 20 Prozentpunkte von 70% auf über 90% gestiegen.

• Deutschland hat einen der höchsten Anteile an Sitzenbleibern im OECD-Raum.

Freitag, 25. Oktober 2013

In der Gunst der Zuschauer auf Platz 2: R U S H







Rush - Alles für den Sieg
3. Oktober 2013 (2 Std. 3 Min.)
Regie: Ron Howard
Mit Chris Hemsworth, Daniel Brühl, Olivia Wilde mehr
USA, Deutschland, Großbritannien

FSK ab 12 freigegeben






Die wahre Geschichte über die Rivalität zwischen zwei Formel-1-Rennfahrern, dem Österreicher Niki Lauda (Daniel Brühl) und dem Engländer James Hunt (Chris Hemsworth). Im Jahr 1976 gerät Laudas Ferrari in der zweiten Runde des deutschen Grand Prix am Nürburgring ins Schleudern und er selbst verbrennt bei dem Crash beinahe - während Hunt das Rennen gewinnt. Sechs Wochen später sitzt Lauda aber wieder am Steuer und beginnt eine furiose Aufholjagd im Kampf um den Gesamtsieg. Das atemberaubende Duell ist auch der Kampf zweier gegensätzlicher Philosophien im Rennsport: auf der einen Seite der englische Playboy und Frauenschwarm Hunt, der mit dem bekannten Model Suzy Miller (Olivia Wilde) verheiratet ist, auf der anderen Seite der ehrgeizige und disziplinierte Vorzeige-Sportler Lauda. Der schlägt Hunt beim Großen Preis von Italien und anschließend auch in Kanada sowie in den USA, doch damit ist die denkwürdige Rennsaison noch nicht gelaufen...

Sonntag, 29. September 2013

Buchmesse: 100 JAHRE ERSTER WELTKRIEG: »Und wir verrosten im Hafen«. Deutschland, Großbritannien und der Krieg zur See 1914-1918


2014: 100 JAHRE ERSTER WELTKRIEG



Nicolas Wolz
»Und wir verrosten im Hafen«. Deutschland, Großbritannien und der Krieg zur See 1914-1918

Am dtv-Stand: Mi-So

Nicolas Wolz liefert einen herausragenden Beitrag zum Verständnis des ersten Weltkriegs und dessen Folgen bis in das Dritte Reich. Er schildert den in Deutschland bislang wenig beachteten Krieg zur See vor allem aus der Sicht von Zeitzeugen, unter Einbeziehung von Tagebüchern, Briefen und Erinnerungen der Matrosen und Offiziere.

Auf der Basis von umfangreicher Quellenforschung in deutschen und britischen Archiven. Reichhaltig illustriert.
Mi, 9. Oktober, 16.00-16.20 Uhr: Nicolas Wolz im Gespräch mit Bertram Eisenhauer, F.A.Z.
(F.A.Z.-Stand Halle 3.1 C105)
Mi, 9. Oktober, 17.15-18.15 Uhr: Lesung mit Nicolas Wolz und Avi Primor. Mod.: Thedel von Wallmoden,
Sparda Bank-Autorenstammtisch zum Thema ›Erster Weltkrieg‹
(Frankfurter Hauptbahnhof, Restaurant ›Cosmopolitan‹, gegenüber Gleis 3+4)

Donnerstag, 30. Mai 2013

Heute Abend in Mainz: Leipziger Pfeffermühle

Foto: Markus Scholz

27.05.2013 bis 01.06.2013  I   20 Uhr   I   Mainzer Unterhaus

Kabarett Leipziger Pfeffermühle
Drei Engel für Deutschland

Das neue Kabarett-Programm 
Regie: Hans Holzbecher


Das Elend begann damit, dass Gott ein zweites Mal heiratete, eine Frau, 30 Jahre jünger als er... Trotzdem: Der Herr hat Langeweile, die Gattin quengelt, er solle mal wieder was erschaffen, z.B. eine Welt, in der SIE seelenruhig Shoppen gehen kann. In Gottes Namen – er macht's: Erde mit Bundesrepublik. Doch trotz Mehrparteiensystem, gelber Tonne und All-Inclusiv-Reisen bleibt die Mutter so unvollkommen, dass er zur Verwaltung und Nachbesserung schnell den öffentlichen Dienst erfindet, den HÖD (Himmlischen Öffentlichen Dienst) und seine Mitarbeiter in der Abteilung D wie Deutschland.

Dort arbeiten drei Engel mit dem ewigen Auftrag, die Republik vor dem Absturz zu retten. Es gibt viel zu tun: Nazis im Verfassungsschutz, Anlageberater mit der Ausstrahlung albanischer Hütchenspieler, Steuergesetze mit der Verständlichkeit nordkoreanischer Gebrauchsanweisungen... Arbeitsüberlastung ist an der Tagesordnung.

Also drehen die drei Engel die politische, soziale und kulturelle bundesdeutsche Wirklichkeit durch den kabarettistischen Fleischwolf, schlüpfen dazu in allerlei Rollen, um die irdischen Situationen durchzuspielen, z.B. als renitente Politesse mit dem unwiderstehlichen Charme sächsischer Volkspolizistinnen, als beratungsresistente Banker im Integrationskurs oder als A-cappella-Trio für die Truppenbetreuung deutscher Soldaten am Hindukusch mit einer neuen Version von "Lili Marleen".

Zum Schluss zeigt sich die tiefe Wahrheit der alten Volksweise: "Es rettet uns kein höh'res Wesen, kein Gott, kein Kaiser noch Tribun, uns aus dem Elend zu erlösen, können wir nur selber tun!"

Aber die drei Engel, die scharfen Pfeffermüller Manja Kloss, Rainer Koschorz und Dieter Richter, können, unter der gepfefferten Regie von Hans Holzbecher (u.a. Düsseldorfer Kom(m)ödchen, Jochen Busse), die Menschen immerhin zum Lachen bringen – schon mal ein Anfang!!!

Sonntag, 28. April 2013

Interaktive Kunst und Mail-Art-Aktion WAR von und mit Reiner Langer

Reiner Langer startete eine Mail-Aktion zum Thema KRIEG. 

Die Einsendungen und seine künstlerischen Eingriffe werden auf seiner Homepage, bei Google usw. veröffentlicht. Die Aktion läuft bis Ende des Jahres und erfordert kein Rückporto.
Jeder kann frei seine Gedanken fließen lassen. Der/die Teilnehmer(in) sendet seinen/ihren Vorschlag als normalen Brief und bekommt von ihm im Gegenzug eine signierte Original-Antwortmail. Danach wird es eine DVD mit den Fotos und Texten geben und eine LP mit gesprochen Texten von ihm, um die Aktion als GESAMTKUNSTWERK abzurunden.

Die Aktion versteht sich gegen die seiner Meinung nach immer stärker werdende Rechtsorientierung in unserem Land und die Rolle unseres Landes in den laufenden Kriegen auf der Welt gerichtet. Das gilt gerade auch für die künftige Rolle Deutschlands in der NATO, da die USA sich zurückziehen wollen und Deutschland die führende Rolle in der NATO übertragen möchten. Bessere und schlagkräftigere Aktionen des Bündnisses im Vergleich zu Libyen sind geplant. 

 Hier die ersten Ergebnisse

Reiner Langer, geb. am 5. Oktober 1955 in Duisburg, 
lebt auch wieder dort. Er ist Autodidakt und legte seinen 
künstlerischen Schwerpunkt auf  Dada und
Phantastischen Realismus. 
Mehr über den Künstler


Mittwoch, 6. März 2013

Buchneuerscheinung: SLIME von Daniel Ryser

Daniel Ryser
Slime
Deutschland muss sterben

»Die richtige Band zur richtigen Zeit!« Campino, Die Toten Hosen

Hamburger Hafenstraße, Hausbesetzerszene, Linker Protest – Die Geschichte von Slime ist ein Stück deutsche Zeitgeschichte. Gerade eben rausgekommen das Buch dazu: Heyne Hardcore, 288 Seiten, 19,99 (D).
Über 30 Jahre Punkrock und Revolte: Die legendäre
Hamburger Band Slime erzählt ihre Geschichte, ungeschönt und aus erster Hand. Wegbegleiter und Bewunderer wie Campino, Jan Delay und Rocko Schamoni kommen mit persönlichen Anekdoten zu Wort. Ergänzt um bislang unveröffentlichtes Archivmaterial entsteht das Porträt einer außergewöhnlichen Band und ihrer Zeit.

Sie waren und sie sind Deutschlands radikalste Punkband. 1979 in Hamburg gegründet,
richteten sich Slime mit Texten wie »Deutschland muss sterben« und »Wir wollen keine
Bullenschweine« gegen den Staat, die Polizei, Faschismus und Kleinbürgerlichkeit und
lieferten die Parolen für eine wachsende autonome Szene. Straßenschlachten mit Neonazis
und Polizisten und die Beschlagnahmung des Albums Slime 1 förderten ihren Nimbus als
Kämpfer gegen das System. Gleichzeitig wurde ihnen der kommerzielle Erfolg von Teilen der
Punkszene zum Vorwurf gemacht. Dennoch stehen Slime bis heute sinnbildlich für den
musikalischen Widerstand. Dieses Buch erzählt erstmals die ganze bewegte Geschichte der
umstrittenen Band und ihres Umfelds: von Bandproben im Luftschutzbunker, von
Hausbesetzungen in der Hamburger Hafenstraße, vom Aufstieg des FC St. Pauli vom
Stadtteilklub zum gefeierten Kultverein, vom Ärger mit der Zensur und mit den Hells Angels.

»Politischer, radikaler und rotziger als die bekennenden St.-Pauli-Fans war hierzulande niemand.« rollingstone.de

Daniel Ryser, geboren 1979, lernte das journalistische Handwerk beim St. Galler Tagblatt und arbeitete ab 2005 für fünf Jahre als Reporter für die Wochenzeitung WOZ.  2008 wurde er für ein Interview mit dem serbischen Fußballspieler Ivan Ergi" mit dem Zürcher Journalistenpreis ausgezeichnet. Im Echtzeit Verlag erschienen von ihm Feld-Wald-Wiese. Hooligans in Zürich und Yello – Dieter Meier und Boris Blank. Er lebt in Zürich und arbeitet als Reporter für Das Magazin. 


Sonntag, 25. November 2012

Wie war's bei Severin Groebner in Darmstadt?


Im Januar dieses Jahres war die Premiere von „Servus Piefke!“ in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Seit dieser Zeit hat Severin Groebner etliche Auftritte absolviert. Am 16.11.2012 war der Österreicher und Wahldeutsche auf der Traditionsbühne halbNeun Theater in Darmstadt, in dem seit vielen Jahren alle Kabarettisten von Rang und Namen auftreten.

Severin Groebner wurde am 20.10.1969 in Wien geboren. Aus dem Wunsch, die beiden Berufsziele Rockmusiker und Radiomoderator zu vereinen, entstand „logischerweise“ die Kabarettisten-Laufbahn. 1992 bis 1999 Musik-Kabarettist zusammen mit Klaus Gröll als Gröll & Groebner, 6 Soloprogramme und ein Jahr Lach- und Schießgesellschaft München von 2010 bis 2011. Er erhielt etliche Auszeichnungen und war dieses Jahr auch in „Otis Schlachthof“.


Es geht ja schlichtweg nur um den berühmten Gegensatz der Ösis und der Piefkes. Oder doch mehr? Mit wenig Wiener Charme und viel Schmäh geht er an den Vergleich ran und ist ganz schön bissig dabei. Jeder macht sich seit Jahren über die andere Nation lustig, Groebner mal in einem Atemzug von 2 Stunden über beide! Das beginnt schon mit seiner netten Begleitung, einer Übersetzungsmaschine, namens … war's jetzt Adolf oder Roland? Auf alle Fälle ein echter Deutscher, drückt man auf die Taste, tut er, was er soll. Auch die Wiener haben ein Geschichtsproblem. Manche rechnen noch mit dem Außenposten Triest, obwohl der schon seit 1918 nicht mehr dabei ist. Der Kabarettist führt uns in das ehemalige Weinhauerdorf Grinzing, ein Bezirk in Wien, unweit der Donau. Da gab es schon in den 80ern immer Piefkes, so den wortkargen „Da hast du Recht“-Typ oder die Dresdnerin 1988, die tatsächlich mit ihrer seltenen Ausreisegenehmigung nach Wien wollte. Aber erst 1989 ging es rund. Eine Piefke-Schwemme!

In seinem sehr dichten Programm, das den Zuschauer fast keine Sekunde loslässt, mit Gesangs- und Tanzeinlagen, Monosketchen und Verdeutlichungstheatralik kriegt jeder sein Fett ab. Sein Rückblick führt uns auch das Osttiroler Bergbauerntheater vor mit Wolfgang Schüssler in der Hauptrolle, der mit seiner ÖDP (Sturheit der CDU und Blödheit der FDP) Bundeskanzler wurde. Ein Gollum der „Herr der Ringe“, hässlicher Zwerg, hier mit Anzug und Brille. Auch die Zeit des Jörg Haider, der den Untergang des Abendlandes zu seinem UniqueSellingPoint machte. Nach 1989 machte sich der Künstler nach Deutschland auf und fand Chaos und Missstände, steigende Preise, sinkende Reallöhne und ein heilloses Durcheinander, weil die Ministerien dezentral und mit irrsinnigem Verkehrsaufkommen arbeiten. Es wird einfach viel gereist, um Alltagsarbeiten zu erschweren und Steuergeld zu vernichten. „Diese Unruhe in diesem Land“ sei auffällig. Der süße Müßigang schmecke dem Deutschen wie bitteres Essigwasser. Er bevorzuge brachialen Fleiß, was Groebner in einer genialen Szene als Presslufthammergewüte an Stein darstellte … Die Arbeitswut sei typisch, der Baumarkt! Wiener tun dagegen lieber nichts, und selbst das nicht gern – kein Wunder für die Weltmeister der schlechten Laune.

Die Beschwerde beim Herrn Kunze ist eine ins Groteske übersteigerte Satire auf den Kundenservice der Supermärkte. Unsere Bühnenfigur treibt den armen servilen Herrn Kunze in den Wahnsinn und verfolgt ihn bis nachts um 0:30 Uhr, obwohl sämtliche Beschwerden nichts mit den Waren zu tun haben! Das schlechte TV-Programm und das Wahlergebnis führt zu Beschwerdeexzessen. Herr Kunze begeht Suizid, Herr Mittelhuber tritt in seine Stapfen ...

Groebner ganz lasziv als Wienerin im Lieder der Wienerinnen kommt hernach zum Schluss, dass die besten Deidschen, die sind, die zu Hause bleiben. Schließlich gäbe es genug „schiache“ Leute in Wien selbst , etwa den Österreicher, der nur Grünen Veltliner trinkt und Sachertorte isst, bis er eines Tages aus der Bewegungslosigkeit ins Tageslicht tritt und sich einfach schiach fühlt = scheußlich, grauenhaft, hässlich. Wir lernen im Laufe des Abends auch seinen zweiten Begleiter kennen, die Krise, eine Art diabolischer Verstärker und Wegweiser zu Negativentwicklungen. Im Deutschland-Rap, einem krassen schnellen und sehr gelungenen Konsum-Rap begegnet uns ein Spiegel der allgemeinen Misslage. Im Rückgriff auf die Vergangenheit gelangen wir dann auch zur Piefke-Definition. Während viele Österreicher die Nazis lediglich für verrückt gewordene Pfadfinder halten und auch so wählen, zieht sich der Deutsche auf jene Flecken im Vergangenen zurück, die eher dunkel und unbekannt sind, um sie nach Belieben positiv auszuschmücken. Man liebt das Mittelalter, die Märkte, das Verkleiden, die Speisen, obwohl viele erst sehr viel später entdeckt wurden. Analog dazu das Oktoberfest als Fasenacht, wo sich die Deutschen extrem der Würdelosigkeit hingeben. In Wien ist man unbeteiligter und ergötzt sich an den Opernbällen der Obrigkeit.

Was bleibt zur Definition des Piefkes? Das typisch Deutsche: Schwarzbrot, Fußball, Schrebergärten, verbissene Humorlosigkeit und einiges mehr. Piefkes sind einfach froh, keine Ausländer zu sein! 


Eine Show, die Spaß macht, herrlich absurd sein kann und völlig übertreiben, sehr viele Muntermacher des Kabaretts einsetzt plus Grimassen und Gestik ordentlich.

Montag, 14. Mai 2012

Dichterhain: EINIGKEIT UND RECHT UND ... ARMUT von Norbert van Tiggelen


Einigkeit und Recht und … Armut

Preise steigen, Löhne ärmlich -
Deutschland, was ist mit Dir los?
Deine Bürger sind verzweifelt,
klagen über wenig Moos.

Spendest Geld an ferne Länder
und vergisst Dein Fleisch und Blut.
Hier gibt’s eine Menge Menschen,
denen geht es gar nicht gut.

Kraftstoff, Mieten, Lebensmittel,
Nikotin und Alkohol,
werden unerschwinglich teuer,
wer fühlt sich bei Dir noch wohl?

Zahnersatz wird unbezahlbar,
ebenso die Medizin.
Wer hier krank ist, muss oft leiden -
sag, wo führst Du uns bloß hin?

© Norbert van Tiggelen


Montag, 13. Februar 2012

Für Sie besucht: Ein Pole legal in Deutschland von Marek Fis



Mit scharfer Zunge und bissigem Humor präsentierte sich uns ein fröhlicher Marek Fis auf der Bühne der Stummschen Reithalle in Neunkirchen/Saar als polnischer Heimlich-Immigrant, der schon länger in Deutschland weilt als unsere Kanzlerin, nämlich 25 Jahre, 20 davon illegal ... Dennoch, auch Marek wurde mal anständig und hat nun eben seit fünf Jahren ein legalisiertes Verhältnis mit Deutschland. Gespalten zwar, aber dennoch immer wieder lachend stolz, zu unseren Unsinnigkeiten in den Gewohnheiten ein distanziertes Verhältnis zu haben und zu unseren beliebten Comedystars zu zählen ... Er kennt keine Grenzen und teilt rundherum aus.

 Geboren am 15. Februar 1984 in Słupsk, Ostpolen, als Sohn eines Holzfällers mit bürgerlichem Namen Wojciech Oleszczak, ist Marek Fis der im deutschsprachigen Raum bekannteste und tiefenwirkungintensivste polnische Comedian. Seine Karriere begann erst vor sechs Jahren, wo er beim "Quatsch Comedy Club" den zweiten Platz belegte. Danach hatte er TV-Auftritte im rbb Fernsehen und bei TV total, "Nightwash", der "Oliver Pocher Show", "Cindy & Die Jungen Wilden" (RTL), "WDR Fun(k)haus", "Müller and Friends" im SWR, und bei der RTL2- Comedysendung "Fun Club–Comedystars". Hinzu kommen Bühnen-Tourneen.

 Er begrüßt nicht nur seine Gäste freundlich und vor den Kopf stoßend, sondern auch die Presse von "Playboy" oder "Apothekenrundschau", als welche ich mich bei seiner Frage spaßeshalber zu erkennen gab. Ich hatte bei seinem Spontanbesuch von der Bühne runter und Schnellinterview nur keine Chance hinzuzufügen, dass ich wegen einer Studie zu "Langzeiterektionen aufgrund der Einnahme von polnischem Schwarzviagra" unterwegs sei. Als solches Opfer präsentierte er sich wieder einmal in der ersten Halbzeit der Veranstaltung. Die schicken Jogginghosen unseres polnischem Indoorphallokraten und Couchpotatoes waren auffällig stark für 45 Minuten ausgebeult. Diese "Krakauer Fleischpeitsche" zeuge deutlich von seinem afrikanischen Migrationshintergrund und sei ein Objekt in 3D live! Am Ende der ersten Hälfte auch noch ein kleiner absurder Tanz mit und Vergewaltigungsübergriff bei einem Gast aus Riegelsberg, den er aus ganz bestimmten Gründen ins schwarze Off zog ... In der zweiten Hälfte ging es ihm deutlich besser. Ganz freundlich drohte er übrigens hinsichtlich eventueller Pressekritik mit seine "guten Beziehungen zu Stalingrad", außerdem fuhr er schon mal barsch Störern, Lachern oder Handyklinglern übers Maul. 

Marek freute sich sehr, "hier sein zum müssen", obwohl es sich in Polen als größtem Umschlagsplatz von Volksdrogen aufgrund der Volksmusik und Lebenseinstellung es einfach besser zwischen Vodka und anderen Spirituosen lebe. Er liebt die Musik, singt gut verkehrt - nur die Arbeit in Polen eben. Wir erhielten auch Kostproben seiner Gesangskunst, vor allem das reizvolle Album "Dirty Danzig" zeugte vom polnischen Weg in Deutschland ... "Dieser Weg wird kein leichter sein, (...), aber ich schaff den Weg durchs Fenster, ist er auch schwer, und deine Bude räum ich schön leer..." So hat er seine Karriere als Spargelstecher mit Nebenerwerb begonnen, später war er ein ganz anderer "Stecher". Sein Leben als Ostblock-Latino, zu dick, Loser, sein Vater würde sich sprachlos abwenden, begann als Peter Müller, mit einem perfekt gefälschten Pass und falscher Identität. Polnische Wertarbeit! Seine Tradition ist der extreme Suff, nicht umsonst sei er bei seiner vierten Lebertransplantation, die aktuelle Ausgabe gar schon schwer vorgebraucht von Harald Junke ...Das Eintrittsgeld sei die Anzahlung für die fünfte Transplantation ... Er beschränke sich bei seinem Programm, wie er selbst sagte, auf sein gutes Aussehen, Sex-Appeal und Hochdeutsch, das er an diesem Abend einfach weggelassen hätte.

Er ist humorvoller Spötter, bissiger Hinterfrager und provokativer Entertainer, verpasst mal den Politikern eins, Merkel, bei der man besser nicht überprüft, ob sie eine Frau ist, Schäubles Schmiergeldaffäre, ein schwuler Außenminister, ein zurückgetretener Abschreiber - mit einem Satz: eine Chaostruppe als Regierung in Aktion, während Polen ja die gesamte Mannschaft hätte abstürzen lassen. Er lässt auch sich nicht aus: Im Urlaub verwechsle man ihn des Öfteren mit einer Wasserleiche und einem geschlagenen Robbenbaby. Unser geliebtes Pirmasens mit seinen ehemaligen Schlappefliggern kommt auch böse weg, übertreffen die Bewohner doch die "Missgeburten" bei RTLs Doofsendung "Mitten im Leben"!! "Bauer sucht Frau" wird ebenso als Katastrophe erkannt, die neue Sendung "Bachellor" wird zu "Bitchellor", ebenso eine Puffsendung wie "Dschungelcamp". Bei einem solchen Publikum hat auch die polnische Geschäftstüchtigkeit volle Chancen. Sie verkaufen Hosen, die angeblich 80 € kosteten, für 40 und haben den Käufer doch um 38 € beschissen. Was sei auch in einem Land zu erwarten, dessen Hooligans besser als die Fußballer seien und wo alle auf Horoskope stehen, die so doof seien wie ihre Leser? Eine sehr gute, unterhaltsam-derbe und amüsante Programmbestückung der Neunkirchener Kulturgesellschaft, die an zwei Abenden die Halle füllte.

Donnerstag, 14. Juli 2011

Jugendbuch: Wounded - hochaktuell wegen Deutschlands Präsenz in Afghanistan


Eric Walters
21st century thrill – Wounded
ab 14 Jahren
Stuttgart 2011, 240 Seiten, Klappenbroschur
€/D 12,95, Kosmos Buchverlag

Wounded heißt der neue Roman des Erfolgsautors Eric Walters. Darin wird das politisch umstrittene Thema „Krieg oder Friedenseinsatz in Afghanistan?“ aufgegriffen, denn immer mehr Soldaten sterben oder kehren traumatisiert von den Erlebnissen in Afghanistan zurück. 
Im Krieg bleibt niemand unversehrt, diese Lehre ziehen alle Leser dieses Buches, dieses Jahr bei Kosmos Jugendbuch in der Reihe "21st century thrill" erschienen. Es thematisiert wie einst Vietnam-Romane das Thema Afghanistan, Kriegserfahrungen und Kriegstraumen.
Der Roman erzählt von dem psychischen Nachhall des Krieges, mit dem die Soldaten zu kämpfen haben – ergreifend, einfühlsam und realitätsnah schildert dabei der kanadische Autor die schwierige Auseinandersetzung einer Familie mit dem kriegstraumatisierten Vater.

Der 16-jährige Marcus zählt die Tage bis zur Rückkehr seines Vaters aus Afghanistan, wo dieser als Mitglied der Special Forces für ein halbes Jahr stationiert ist. Für Marcus ist er ein Held und er ist sehr stolz auf ihn. Als der große Tag gekommen ist, feiert die Familie überglücklich, dass der Vater unversehrt zurückgekehrt ist. Denn der Vater von Marcus’ Freundin wurde bei einem Einsatz getötet.
Nach einiger Zeit bemerkt Marcus jedoch, dass sein Vater anders ist und in vielen Situationen seltsam reagiert. Er schläft kaum noch, ist besessen von Nachrichten aus Afghanistan und während er manchmal fast zu überschwänglich erscheint, wirkt er dann auch wieder übermäßig aggressiv und unberechenbar. Marcus weiß, dass posttraumatische Stresssymptome viele Soldaten treffen können, aber doch nicht seinen Vater! Er muss jedoch einsehen, dass genau das der Fall ist. Nur: Wie soll er seinem Vater beibringen, dass er Hilfe braucht? 



Mein Vater sprang vom Stuhl, warf ihn dabei um und landete auf seinen Füßen. Dann stürzte er durchs halbe Zimmer auf mich zu. Ich war geschockt. Sein Gesicht war wie eine Maske der Panik. Er sah aus, als hätte er einen Geist gesehen. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, sein Gesicht weiß wie ein Laken. Er sah so böse aus, so todernst, dass mein Herz in doppeltem Tempo schlug. „Schleich dich nie wieder so an mich heran!", brüllte er. 

Eric Walters ist preisgekrönter kanadischer Autor, der schon über 60 Jugendbücher veröffentlicht hat. Unter dem Label 21st Centruy Thrill ist von Eric Walters bereits We All Fall Down und Lethal Wave erschienen.

Mittwoch, 21. April 2010

Buchbesprechung: Gleichheit ist Glück, Berlin 2009




Richard Wilkinson und Kate Pickett
Gleichheit ist Glück
Warum gerechte Gesellschaften für alle besser sind
Tolkemitt Verlag bei Zweitausendeins
Berlin, Dezember 2009, 294 Seiten
(nur bei Zweitausendeins.de erhältlich)


Die beiden Epidemiologen haben einen großen und umfassenden Versuch unternommen, die Gesellschaften der Erde exemplarisch miteinander zu vergleichen. Was ist die Ursache für negative Erscheinungen im Leben und in der wirtschaftlichen Situation der westlichen Länder, die nicht mehr in den Griff zu bekommen sind? Warum explodieren in den USA, GB und anderen Ländern die Gefängnisse wegen Überfüllung und andernorts nicht? Wieso sinkt die Lese- und Rechenfähigkeit im Westen (inkl. Deutschland), während sie andernorts besser ist und steigt? Warum haben wir trotz Wachstum abnehmende Beschäftigungszahlen, zunehmende Verarmung, sinkende Lebenserwartung und Lebensqualität?

Die Autoren griffen dabei unter anderem auf medizinisches, (sozial-)psychologisches, (sozial-)geografisches und demoskopisch-statistisches Material der Wissenschaften und Nationen zurück. Nicht immer konnten sie die Fragestellung eindeutig belegen, jedoch auch in beweisärmeren Phasen der Buchentstehung ergaben sich eindeutig andere Erklärungsmuster als die üblichen. Insofern ist ihre Arbeit eine Meisterleistung und ein wichtiger Appell an die Leser, mitzuhelfen bei einer neuen Welt- bzw. Staatenordnung, die die Fehlentwicklung in wesentlichen Zügen aufhalten kann.
Sie entlarven mit etlichen Schaubildern und Quellenbeweisen die Ungleichheit in der Gesellschaft als wesentlichen Motor aller Fehlenwicklungen. Wo bislang nur vereinzelte Studien mal in den Fokus der Betrachtungen gelangten, ist es hier ein ganzes Bündel von wissenschaftlichen Arbeiten. Die Ungleichheit ist in allen untersuchten Ländern, das sind im Kern etwa 20 Länder, phasenweise auch ein paar mehr, als eindeutige Ursache aller kostenintensiven, krankmachenden und verarmenden Faktoren zu sehen, die unsere Gesellschaften lahmlegen.

Betrachtet wurden Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Israel, Italien, Japan, Kanada, Neuseeland, Niederlande, Norwegen , Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz , Spanien, USA (in den USA wiederholt differenziert nach den Bundesstaaten), ferner osteuropäische, arabische, asiatische Staaten.

So ließe sich verkürzt ausgesagt auf soziale und materielle Ungleichheit (Einkommen) einerseits nicht nur die Chancenungleichheit von Frauen, Hautfarben und Menschen aus der unteren Schicht zurückführen, sondern auch die Anzahl der Gefängnisinsassen. Überall wo hohe Ungleichheit herrscht, sind Frauen in hohen Positionen unterrepräsentiert, lagen Phasen verstärkten Rassismus, ethnischer oder Religionsunterdrückung vor dem jetzigen Zustand (extrem in den Südstaaten der USA) und sprengen die Gefängnisse wegen hoher Kriminalität auseinander. Die höchste Ungleichheit herrscht in den USA, ca. 560 Insassen auf 100.000 Einwohner. In Japan dagegen nur 40!
Ebenfalls essentiell mit Ungleichheit verbunden sind geringe oder sinkende Lebenserwartung und Gesundheit, hohe psychische Erkrankungsraten (USA vorne, Europa 25 % der Einwohner), über die Maßen soziale Spannungen und Probleme, Aggressionen, Delikte aller Art (inkl. Mord und Selbstmord), Drogenkonsum, Alkoholismus, Fettleibigkeit, Teenagerschwangerschaften, wenig Chancengleichheit, vorbestimmte, reduzierte und geringere Einkommensmöglichkeiten, geringe Lebensfreude und -zufriedenheit, hohes Statusdenken, oft an Produkte wie Kleidung, KFZ etc. gekoppelt, hohe Konsumorientierung als Ersatz, starker Materialismus, strenger Egoismus und ausgeprägter Narzissmus als Grundorientierung und Problemfaktor in sozialen und zwischenmenschlichen Kontakten, geringes Vertrauen in die Mitmenschen und in die soziale Gruppe (Verachtung), Arbeitslosigkeit und verarmte Sozialhilfeempfänger. Die Gesundheitssysteme sind überfordert, teilweise nicht leistungsfähig und teuer (siehe auch meinen Beitrag im Blog). Es herrscht das Prinzip nach oben buckeln und nach unten treten. Schwächere, Einzelne werden angegriffen, sie dienen als Ventil der Aggressionen. In der Arbeitswelt kaum und abnehmende Mitbestimmung und Mitsprache, irrwitzige Klüfte zwischen Nichtbesitzern, Nichtvermögenden und Besitzern, Vermögenden (siehe hierzu auch meinen Beitrag: Soziale Ungerechtigkeit). Die Aufzählungen könnten fortgesetzt werden, es ist überraschend und einleuchtend, verschafft ein Aha-Erlebnis zu längst geahnten Problemkonstellationen, warum alles schief hängt. Ein Beweis für die Theorie ist auch in der Entwicklung von Staaten zu sehen, die aus der (wenn auch verordneten) Gleichheit kommen und nun in den Sog westlicher Fehlentwicklungen geraten, wie ganz deutlich die alte UdSSR, DDR.

Gibt es Lösungen? Ja, und zwar deutlich zu sehen in vier Ländern: Schweden, Finnland, Norwegen und Japan. Diese Länder stehen am anderen Ende der Betrachtung, sie zeichnen sich durch hohe Gleichheit, höhere Gerechtigkeit und jeweils den entgegengesetzten Werten bei den Problemfaktoren aus! Erreicht werden kann dieser Zustand entweder durch hohe Steuern und Transferleistungen bei hohen Einkommen (Skandinavien), ausgebautem Sozialsektor und funktionierender Arbeitsmarktgestaltung, ferner durch hohe Mitbestimmung und Mitspache am Arbeitsplatz, am besten in einer Mitgestaltung und Mitträgerschaft der Unternehmen durch die Arbeitnehmer (Anteilsinhaber) etc. oder durch insgesamt geringere, aber besser verteilte Einkommen vor dann geringeren Steuern (Japan). Egal ob Variante eins oder zwei, es muss ein anderer Geist dahinter stehen, der Werte, soziales Miteinander, Teilen und demokratisches Mitbestimmen und Ausgestalten wünscht. Aus für die Hierarchien, diktatorischen und übergestülpten Systeme, Verherrlichung von Ausbeutern und Förderung einer superreichen Schicht. Gemeinschafts- und Kooperationsmodelle mit demokratischen Gremien und Räten sind die Lösung. Keine Manager, die in den USA das Fünfhundertfache der Arbeitnehmer verdienen, auch bei uns in Europa am Tag so viel bekommen wie andere im ganzen Jahr. Am ehesten erfolgreich ist das Modell im problematischen Westen verwirklicht zu sehen bei staatlichen Arbeitgebern. Ob dies nun als Utopie erscheint oder nicht, es ist das Modell, das über 70 % aller Befragten für gut heißen. Und das will was sagen. Ob jedoch die demokratische Einführung von mehr Gleichheit an anderer Stelle wieder Ungleichheit schafft kann das Buch nicht beantworten.

Ein lesenswertes Buch, wie der Guardian sagte: „Vielleicht das wichtigste Buch des Jahres“.

Wer über das Buch hinaus Informationen sucht, kann den angebotenen Link der Autoren nutzen: Equalitytrust