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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Donnerstag, 13. April 2023

HIGHLIGHTS IM SPIELPLAN DER OPER FRANKFURT IM APRIL 2023

The Prodigal Son
Brian Michael Moore (Jüngerer Sohn) und Ensemble
Bildnachweis: Barbara Aumüller
Sonntag, 2. April 2023, um 19 Uhr im Bockenheimer Depot

Premiere / Frankfurter Erstaufführung 

THE PRODIGAL SON / THE BURNING FIERY FURNACE

Zwei Kirchenparabeln von Benjamin Britten
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

(The Prodigal Son): Ensemble
Bildnachweis:
Barbara Aumüller
Musikalische Leitung: Lukas Rommelspacher; Inszenierung: Manuel Schmitt

Mitwirkende The Prodigal Son: Michael McCown (Der Versucher [Der Abt]), Magnús Baldvinsson (Vater), Jarrett Porter (Älterer Sohn), Brian Michael Moore (Jüngerer Sohn), Kiduck Kwon, Stephen Matthews, Richard Franke, Younjin Ko, Gideon Henska, Christopher Jähnig, Agostino Subacchi (Chor der Knechte, Schmarotzer und Bettler), Solisten des Kinderchores der Oper Frankfurt (Junge Knechte und Stimmen aus der Ferne)

Mitwirkende The Burning Fiery Furnace: Michael McCown (Nebukadnezar),
Danylo Matviienko (Der Astrologe [Der Abt]), Barnaby Rea (Hananja), Brian Michael Moore (Misael),
Pilgoo Kang (Azarja), Jarrett Porter (Herold und Führer der Höflinge), Kiduck Kwon, Stephen Matthews, Richard Franke, Younjin Ko, Gideon Henska, Christopher Jähnig, Agostino Subacchi (Chor der Höflinge), Solisten des Kinderchores der Oper Frankfurt (Fünf Begleiter)

Weitere Vorstellungen: 5., 8., 10., 12., 14., 17., 19. April 2023
Alle Vorstellungen beginnen um 19 Uhr.
Preise: € 20 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Mit zwei Kirchenparabeln im Bockenheimer Depot setzt die Oper Frankfurt ihre lose Reihe aus Werken von Benjamin Britten (1913-1976) fort. 1948 gründete der britische Komponist mit gleichgesinnten Freunden in dem an der ostenglischen Küste gelegenen Fischerort Aldeburgh ein noch heute bestehendes Musikfestival. Zu den dort erprobten neuen Spielorten für das Musiktheater gehört auch die Pfarrkirche St. Bartholomew im nahe gelegenen Städtchen Orford. Für diesen Raum schuf Britten zusammen mit seinem Librettisten William Plomer musikalische Gleichnisse nach Texten aus der Bibel als Symbiose zwischen christlichen und fernöstlichen Theaterformen. Britten entwickelte dafür eine neue Tonsprache, indem er zusätzlich zur herkömmlichen Orchesterbesetzung auch exotische Instrumente einsetzte, wobei sein Personalstil gleichwohl erkennbar bleibt. Das Publikum darf gespannt darauf sein, wie die erstmals in Frankfurt gezeigten Werke im Bockenheimer Depot, das einem Kirchenraum nicht unähnlich ist, zur Geltung kommen.
 
Zum Inhalt der beiden Kirchenparabeln:
The Prodigal Son (1968) erzählt von einem Vater und dessen beiden ungleichen Söhnen. Der jüngere lässt sich sein Erbe auszahlen und verprasst es, angestiftet von einem Verführer. Als er vollkommen verarmt zurückkehrt, nimmt der Vater ihn auf und verzeiht ihm – dem Unmut des älteren Bruders, der sich an die Regeln gehalten hat, zum Trotz. Die Freude über die Rückkehr des verlorenen Sohns überwiegt allen Tadel. In The Burning Fiery Furnace (1966) weigern sich drei hebräische Jünglinge, die man für wichtige Aufgaben ins Land geholt hat, am Festmahl teilzunehmen und das von König Nebukadnezar errichtete goldene Götzenbildnis anzubeten. Zur Strafe werden sie in einen glühenden Feuerofen geworfen. Durch ein Wunder überleben sie die Flammen unversehrt. Daraufhin bekehrt sich der babylonische Herrscher zum israelitischen Gott.

Der Dirigent und Pianist Lukas Rommelspacher assistierte seit der Spielzeit 2018/19 als Solorepetitor an der Oper Frankfurt bei mehr als 30 Opern. Anlässlich des Streams von Saint- Saëns’ Karneval der Tiere debütierte er 2020/21 am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters. Regisseur Manuel Schmitt schloss 2013 sein Regiestudium für Musik- und Sprechtheater an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München ab, wo er zuletzt neben Arbeiten am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen Cavallis Il Giasone inszenierte. Zur Sängerbesetzung gehören neben Tenor Michael McCown in den Hauptrollen beider Stücke weitere (ehemalige) Mitglieder des Ensembles und des Opernstudios sowie Solisten des Kinderchors der Oper Frankfurt. In den weiteren Chorformationen finden sich ausschließlich Gäste. 





Ostersonntag, 9. April 2023, um 18 Uhr im Opernhaus

Premiere

DER ZAR LÄSST SICH FOTOGRAFIEREN
Opera buffa in einem Akt von Kurt Weill

DIE KLUGE
Zwölf Szenen von Carl Orff
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln


Musikalische Leitung: Yi-Chen Lin; Inszenierung: Keith Warner

Mitwirkende Der Zar lässt sich fotografieren: Domen Križaj (Der Zar), Juanita Lascarro (Die falsche Angèle), Ambur Braid (Angèle), AJ Glueckert (Der Gehilfe), Helene Feldbauer (Der Boy), Andrew Bidlack (Der falsche Gehilfe), Karolina Makula (Der falsche Boy), Peter Marsh (Der Anführer), Alfred Reiter (Der Begleiter des Zaren), Hyunjung Kim, Istvan Balota, Sakhiwe Mkosana, Lennart S. Kost, Alexander Winn (Fünf Verschwörer), Dietrich Volle, Iain MacNeil (Zwei Kriminalbeamte)

Mitwirkende Die Kluge: Elizabeth Reiter (Die Kluge, Tochter des Bauern), Mikolaj Trabka (Der König), Patrick Zielke (Der Bauer), Jonathan Abernethy / Theo Lebow, Iain MacNeil, Dietrich Volle (Drei Strolche), AJ Glueckert (Der Mann mit dem Esel), Sebastian Geyer (Der Mann mit dem Maulesel), Alfred Reiter (Der Kerkermeister)

Weitere Vorstellungen: 15., 23. (18 Uhr), 29. April, 4., 7. (18 Uhr), 11., 13. Mai 2023
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr.
Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper


Mit Der Zar lässt sich fotografieren von Kurt Weill (1900-1950) in Kombination mit Die Kluge von Carl Orff (1895-1982) setzt die Oper Frankfurt ihre Tradition der Doppelabende fort. Weills einaktige Opera buffa wurde am 18. Februar 1928 im Neuen Theater Leipzig uraufgeführt und kam in Frankfurt zuletzt gemeinsam mit Der Protagonist und Die sieben Todsünden am 6. April 1960 in der Inszenierung von Arno Assmann und Tatjana Gsovsky heraus. Orffs Geschichte vom König und der klugen Frau in zwölf Szenen wurde am 20. Februar 1943 im Opernhaus Frankfurt zur Uraufführung gebracht und erfuhr hier zuletzt am 30. Oktober 1957 eine Neuinszenierung durch Hans Hartleb. Das Libretto zu Der Zar lässt sich fotografieren verfasste der seinerzeit gefragte Dramatiker Georg Kaiser. Der auf Grimms Märchen basierende Text zu Die Kluge stammt aus der Feder des Komponisten selbst, der zuvor mit Carmina Burana eines der bedeutendsten Chorwerke des 20. Jahrhunderts geschaffen hatte. 

Inhalt Der Zar will sich fotografieren lassen: Eine Gruppe von Attentätern überwältigt die Fotografin Angèle in ihrem Pariser Studio und installiert eine Pistole in deren Kamera. Als der Zar das Studio betritt, ist er fasziniert von der schönen Revolutionärin, die sich als Angèle ausgibt. Er lässt sich in einen leidenschaftlichen Flirt verwickeln und ahnt nicht, dass er in Lebensgefahr schwebt... 

Inhalt Die Kluge: Die Tochter des Bauern rät ihrem Vater, den goldenen Mörser – ein Fundstück von der Feldarbeit – nicht dem König zu übergeben. Der Bauer aber liefert den Fund ab, woraufhin der König vermutet, dass der Bauer den dazugehörigen Stößel einbehalten hat, und lässt ihn einsperren. Mit drei Rätseln will der König die Klugheit der Bauerstochter prüfen. Sollte sie scheitern, droht ihr der Strick. Ein Kinderspiel für die Kluge. Beeindruckt nimmt der König sie zur Frau. Als er in einem Besitzstreit ein Fehlurteil fällt, ermahnt sie ihn. Daraufhin verstößt der König seine Gemahlin, überlässt ihr jedoch eine Truhe, in der sie mitnehmen darf, „woran ihr Herz am meisten hängt“... 

Die aus Taiwan stammende und in Wien ausgebildete Dirigentin Yi-Chen Lin ist erstmals im Haus am Willy-Brandt-Platz engagiert. Seit 2020/21 ist sie als Kapellmeisterin und Musikalische Assistentin des Generalmusikdirektors Sir Donald Runnicles an der Deutschen Oper Berlin tätig. Highlights der Spielzeit 2022/23 umfassen Debüts an der Royal Danish Opera (Carmen) und der Staatsoper Stuttgart (Don Giovanni) sowie eine Wiedereinladung zu den Bregenzer Festspielen (Madama Butterfly). 

Der britische Opernregisseur Keith Warner ist regelmäßiger Gast in Frankfurt und realisierte hier mitunter die in der aktuellen Saison wiederaufgenommenen Produktionen Hänsel und Gretel und La Cenerentola. Im Dezember 2022 inszenierte er an der Wiener Staatsoper Die Meistersinger von Nürnberg. Tosca wird ihn an die Santa Fe Opera führen. Der slowenische Bariton Domen Križaj (Der Zar) stellte sich in der Partie des Albert (Werther) 2020/21 als neues Ensemblemitglied vor. Jüngst begeisterte er als Tschaikowskis Eugen Onegin und debütierte als Papageno (Die Zauberflöte). 

Seit 2013/14 gehört die amerikanische Sopranistin Elizabeth Reiter (Die Kluge, Tochter des Bauern) zum festen Sängerstamm. Kürzlich erfolgte ihr Debüt als Tatiana (Eugen Onegin), zudem überzeugte sie erneut als Asteria (Tamerlano). Nahezu alle weiteren Partien sind aus dem Ensemble und Opernstudio der Oper Frankfurt besetzt. 



Sonntag, 30. April 2023, um 18 Uhr im Opernhaus 

Premiere / Frankfurter Erstaufführung 

HERCULES 

Oratorium in drei Akten von Georg Friedrich Händel 
In englischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln 

Musikalische Leitung: Laurence Cummings; Inszenierung: Barrie Kosky
Mitwirkende: Anthony Robin Schneider (Hercules), Paula Murrihy (Dejanira), Michael Porter (Hyllus), Elena Villalón (Iole), Kelsey Lauritano (Lichas)

Weitere Vorstellungen: 3., 6., 14. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 18. (18 Uhr), 21., 26. Mai 2023
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr. Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
In Koproduktion mit der Komischen Oper Berlin

Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper


1745 konnte Georg Friedrich Händel (1685-1759) während der Fastenzeit mit der Aufführung einer Reihe seiner Oratorien im Londoner Covent Garden einen gewaltigen finanziellen Erfolg verbuchen. Dies wollte er in der darauf folgenden Wintersaison 1744/45 wiederholen und zusätzlich zwei seiner neuesten Werke präsentieren. Doch Händel hatte die Situation falsch eingeschätzt: Während in der „stillen“ Fastenzeit seine Oratorien von einem dankbaren Publikum mit Begeisterung aufgenommen wurden, gab es im Winter mit seinen vollen Theaterspielplänen schlichtweg zu viel Konkurrenz, sodass der erhoffte Erfolg ausblieb. Auch die Uraufführung des Hercules im Januar 1745 am King’s Theatre am Haymarket, eine Mischung aus Oper und Oratorium, konnte das Blatt nicht wenden, zudem Krankheitsfälle in der auserlesenen Besetzung die Aufführung zum Debakel werden ließen und das Publikum im Werk den sinnlichen Reiz und die Opulenz vermisste. Händel brach die Aufführungsserie ab. Was aber als ein Tiefpunkt im Schaffen des Komponisten erschien, wurde später als Höhepunkt in seinem dramatischen Oeuvre betrachtet und von den Musikologen der Neuzeit als progressives und verblüffend neues musikalisches Konzept erkannt.

Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Wahnsinnsszene von Hercules’ Gattin Dejanira, mit der Händel als einer der ersten Komponisten der Musikgeschichte solch eine groß angelegte, erschütternde Szene schuf. Nicht Hercules, der mythologische Halbgott, sondern seine Ehefrau Dejanira steht also im Mittelpunkt der Handlung: Zunächst fürchtet sie, dass ihr Mann nicht mehr aus dem Krieg zurückkommt. Dann, erst glücklich über seinen Sieg und seine Heimkehr, wird ihre Lebensfreude aber schon bald wieder getrübt. Denn in Hercules’ Gefolge befindet sich Prinzessin Iole, deren Vater von Hercules im Kampf getötet wurde. Dejanira überträgt all ihre Ängste auf Iole. In ihrer Verzweiflung erinnert sie sich, einst von dem sterbenden Kentauren Nessos ein Gewand erhalten zu haben, das denjenigen, der es trägt, in ewige Liebe versetzen soll. Dejanira lässt ihrem Mann das Gewand des von ihm getöteten Kentauren überbringen, in der Hoffnung, ihre vermeintlich verlorene Liebe wieder herstellen zu können. Doch das Hemd erweist sich als vergiftet, und Hercules verbrennt bei lebendigem Leibe. Dejanira erkennt ihren Irrtum und verfällt dem Wahn.

Der britische Dirigent Laurence Cummings legt mit dieser Neuproduktion sein Hausdebüt an der Oper Frankfurt vor. Er gehört nicht nur in seiner Heimat zu den renommiertesten Vertretern der historischen Aufführungspraxis und ist zudem als Organist, Cembalist und Hochschullehrer tätig. Von 2012 bis 2021 wirkte er als Musikdirektor der Händel Festspiele Göttingen. Aktuell ist er in gleicher Position u.a. der Academy of Ancient Musik und dem London Handel Festival verbunden. Regisseur Barrie Kosky erarbeitete an der Oper Frankfurt u.a. den Doppelabend von Purcells Dido and Aeneas und Bartóks Herzog Blaubarts Burg sowie Bizets Carmen und Strauss’ Salome. Von 2012 bis 2022 wirkte er mit großem Erfolg als Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin. Ihr bleibt er weiterhin als Regisseur verbunden. Die irische Mezzosopranistin Paula Murrihy (Dejanira) gehörte von 2009 bis 2017 zum Ensemble der Oper Frankfurt, wo sie u.a. in den Titelpartien von Carmen, Dido and Aeneas und Cestis L’Orontea sowie als Octavian (Strauss’ Der Rosenkavalier), Dorabella (Mozarts Così fan tutte), Komponist (Strauss’ Ariadne auf Naxos) und Hänsel (Humperdincks Hänsel und Gretel) zu erleben war. Schließlich war sie freiberuflich an internationalen Bühnen und bei Festivals verstärkt tätig. Zu Ihren Plänen gehören u.a. Messaggera in Monteverdis L’Orfeo an der Santa Fe Opera und Didon in Berlioz’ Les Troyens bei den diesjährigen Salzburger Festspielen. Alle weiteren Partien sind mit Frankfurter Ensemblemitgliedern besetzt, darunter Anthony Robin Schneider (Hercules), Michael Porter (Hyllus), Kelsey Lauritano (Lichas) und Neuzugang Elena Villalón (Iole).


Dienstag, 25. April 2023, um 19.30 Uhr im Opernhaus

Liederabend


KATHARINA KONRADI, Sopran
AMMIEL BUSHAKEVITZ, Klavier


Lieder von Wolfgang Amadeus Mozart, Clara und Robert Schumann sowie Franz Schubert 

Preise: € 16 bis 109 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Im Rahmen des Festivals Mainly Mozart


Spätestens seit ihrem Auftritt als Sophie in Barrie Koskys Rosenkavalier-Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper ist der jungen kirgisischen, in Berlin und München ausgebildeten Sängerin die Aufmerksamkeit der Opernwelt gewiss. Seit 2018 gehört Katharina Konradi zum Ensemble der Hamburgischen Staatsoper, wo sie mit Partien wie Ännchen, Zerlina, Susanna und Pamina überzeugte. An der Semperoper Dresden sang sie die Zdenka in Arabella und übernahm bei den Bayreuther Festspielen die Rolle des Hirten in Tobias Kratzers Tannhäuser-Inszenierung. Auch auf dem Konzertpodium hat sie sich einen Namen gemacht, u.a. mit dem Brahms-Requiem sowie als Liedsängerin z.B. bei der Schubertiade Schwarzenberg und in der Londoner Wigmore Hall. Begleitet von Ammiel Bushakevitz, der hier bereits gemeinsam mit Konstantin Krimmel und Anna Lucia Richter zu erleben war, präsentiert Katharina Konradi nun ihren ersten Liederabend an der Oper Frankfurt. Dabei treten Werke von Mozart und Schubert in einen Dialog mit Kompositionen des Ehepaares Clara und Robert Schumann.


Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 - 212 49 49 4 erhältlich. 

Mittwoch, 5. April 2023

Wo ist es am schönsten? 11x Europa, und Sylt auf Spitzenplatz 2023 in Deutschland


SYLT
(Foto von wirecard bei Freepic)


Das Time Magazine hat für 2023 eine Liste der 50 aktuell besten Orte der Erde veröffentlicht. Das Ranking basiert auf den Ratschlägen von Reportern und Autoren des Time Magazine aus der ganzen Welt. Das Magazin bat um Vorschläge für Orte, "die neue und spannende Erlebnisse bieten". Das Ergebnis ist eine Liste mit 50 Reisezielen aus allen sieben Kontinenten. Unter den 50 Destinationen auf der Liste befinden sich klassische Reiseziele und Orte, die in diesem Jahr definitiv einen Besuch wert sind. Während es im vergangenen Jahr kein Ort aus Deutschland ins Ranking schaffte, ist 2023 eine deutsche Urlaubsinsel dabei, und zwar Sylt. Die Insel sei ein „schickes Strandhaus“ vor allem für teils kapitalstarke junge Aufstrebende aus der Hamburger Gegend.

Die besten Orte in Europa sind

Dijon, Frankreich
Pantelleria, Italien
Neapel, Italien
Aarhus, Dänemark
St. Moritz, Schweiz
Barcelona, Spanien
Timisoara, Rumänien
Sylt, Deutschland
Berat, Albanien
Budapest, Ungarn
Wien, Österreich

Die Insel Sylt in der Nordsee vor der Küste Schleswig-Holsteins hat sich aufgrund ihrer wunderschönen Strände und beeindruckenden Naturlandschaften zu einem beliebten Touristenziel entwickelt. Die Natur Sylts ist geprägt durch die Verbreitung der Rosa rugosa, einer Sibirischen Rosenart. Aus biologischer Sicht wird die Vermehrung der Sylter Rose mit Sorge betrachtet, doch gedeiht sie auf der Insel aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit und idealen Wachstumsbedingungen sehr gut.

Vor der Mitte des 19. Jahrhunderts war Sylt weitgehend baumlos, und die natürliche Landschaft der Insel bestand aus Sanddünen, Heide und grasbewachsenen Ebenen. In Wikipedia heißt es, dass der Mangel an Bäumen auf der Insel auf das raue Küstenklima zurückzuführen war, das das Wachstum von Bäumen erschwerte. Durch künstliche Plantagen sind auf der Insel jedoch kleine Wald- und Gebüschflächen entstanden. Die Plantagen haben sich positiv auf das Ökosystem der Insel ausgewirkt, indem sie Lebensraum für Nutztiere und einheimische Wildtiere bieten und dazu beitragen, Sanddünen zu stabilisieren, Bodenerosion zu bekämpfen und die Ausbreitung der Rosa rugosa zu ermöglichen. Diese Rosenart von der Halbinsel Kamtschatka in Sibirien ist eine robuste, anspruchslose Pflanze, die in einer Vielzahl von Böden und Klimazonen wachsen kann. Die Rose ist zu einem prägenden Merkmal der Naturlandschaft auf Sylt geworden und bringt mit ihren rosafarbenen Blüten einen Farbtupfer an die Strände und Dünen der Insel. 

Trotz Bedenken hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das Ökosystem hat sich die Sylter Rose aufgrund ihrer genügsamen Natur und idealen Wachstumsbedingungen auf der Insel gut entwickelt. Sie fand ideale Bedingungen vor und konnte sich schnell ausbreiten. Der Sylter Sandboden, die salzhaltige Luft und das milde Klima schaffen ideale Bedingungen für das Gedeihen der Rose. Die Pflanze ist in der Lage, unter widrigen Bedingungen zu überleben, was sie zu einer idealen Art für Küstengebiete macht. Allerdings bleibt die starke Verbreitung der Sylter Rose eine Herausforderung für Naturschützer und Umweltschützer, da die Verbreitung und Schönheit der Rose mit dem Ökosystem der Insel in Einklang gebracht werden muss.

Sylt ist ein wunderschönes und einzigartiges Reiseziel mit einer reichen natürlichen Umgebung, die sowohl empfindlich als auch widerstandsfähig ist. 



ROSA RAGUSA
(Foto: Pflanz mich)



Freitag, 31. März 2023

KUNSTHALLE MANNHEIM: "Von der Fläche zum Raum. Bildhauerzeichnungen seit 1945" am 23.04.2023 (Letzter Tag)

 

Sonntag, 23.04.23
 
Nur noch bis Sonntag, 23.04.23, ist die Ausstellung "Von der Fläche zum Raum. Bildhauerzeichnungen nach 1945" im Jugendstil-Bau der Kunsthalle zu sehen. Bildhauerzeichnungen bestechen durch große Formate, die Farbe Schwarz, starke Raumbezüge und eine betonte Körperlichkeit. Neben Skizzen und Entwurfszeichnungen zeigt die Ausstellung Arbeiten einer Reihe von Künstler*innen, die ein weitgehend von der plastischen Arbeit unabhängiges, zeichnerisches Werk geschaffen haben, etwa Eduardo Chillida, Richard Serra, Henry Moore, Alberto Giacometti, Christo oder Magdalena Jetelová.
ZUR AUSSTELLUNG
https://www.kuma.art/de/von-der-flaeche-zum-raum

Donnerstag, 30. März 2023

Jüdisches Schtetle im Oberbayern der Nachkriegsjahre (Föhrenwald Camp)


Straßenszene im Camp Föhrenwald. /Street scene at Föhrenwald Camp.
(Quelle/Source: Hebrew Immigrant Aid Society – Public Domain)


Im heutigen Wolfratshausener Ortsteil Waldram entstand in den 1930er Jahren für die Beschäftigten einer nahegelegenen Munitionsfabrik die Siedlung Föhrenwald. Nach der Niederschlagung des NS-Regimes wurden in den rund hundert Ein- und Mehrfamilienhäusern entwurzelte und verschleppte Menschen, sogenannten Displaced Persons (DPs) untergebracht. Ab September 1945 lebten in Föhrenwald zeitweise bis zu 5.000 Juden. Zwölf Jahre lang war das Lager ein Zufluchtsort für Shoa-Überlebende, eine jüdischen Insel mitten im Land der Täter. Föhrenwald bestand bis Anfang 1957 und war somit das am längsten bestehende jüdische DP-Lager in Europa. „Wir gehörten zu den letzten Familien, die Föhrenwald verließen“, erinnert sich der 1950 dort geborene Simon Ajnwojner. „Ich habe das in unangenehmer Erinnerung. Im Lager kannte ich mich aus, auch wenn unsere Welt beim Eingang am Schlagbaum endete.“

Da die US-Besatzungsmacht den Juden eine weitgehende Autonomie gestatteten, entwickelte sich in Föhrenwald rasch eine autonome Verwaltung mit entsprechender Infrastruktur wie Polizei, Lagergericht, Synagogen, Mikwaot, koschere Küchen, Schulen, Kindergärten, Theatern, Sportvereinen, jiddischsprachigen Zeitungen und vielem mehr. Inmitten von Deutschland war quasi über Nacht ein ostjüdisches Schtetl entstanden.

Doch Föhrenwald sollte eigentlich nur eine Heimat auf Zeit sein. Im Land der Täter wollte man nicht bleiben. Viele wollten nach Erez Israel, allein der jüdische Staat existierte noch nicht. Auch die klassischen Emigrationsländer wie die USA, Kanada oder Australien betrieben eine sehr restriktive Einwanderungspolitik. So mussten die Juden teilweise jahrelang ausharren, bis sich ihnen eine neue Zukunft in Übersee eröffnete. Erst mit der Gründung des Staates Israel im Mai 1948 setzte die große Abwanderungswelle ein. Zum Ende der Dekade liberalisierten auch die USA und andere Länder ihre Einreisebestimmungen. Die Bewohnerzahl in Föhrenwald blieb gleichwohl ziemlich konstant, da das Lager DPs aus anderen, nun geschlossenen Einrichtungen, aufnahm. Zudem veränderte sich die Siedlung zum Wartesaal der „Unglücklichen“, für die Menschen, die aufgrund von physischen oder psychischen Erkrankungen nicht in der Lage waren zu emigrieren. Gleichzeitig suchten auch einige Remigranten aus Israel Unterschlupf in Föhrenwald. Sie kamen nicht mit den harten sozialen und politischen Gegebenheiten im neuen Staat zurecht oder hatten gesundheitliche Probleme mit den klimatischen Bedingungen in Nahost.

Im Dezember 1951 wurde Föhrenwald der deutschen Verwaltung unterstellt und als „Regierungslager für heimatlose Ausländer“ weitergeführt. Die örtlichen Behörden wollten das Lager zeitnah auflösen – doch wohin mit den Menschen? In ihrer Frustration und Ausweglosigkeit zeigten die Bewohner zudem nur wenig Antrieb ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen und ihre Zukunft zu gestalten. Viele hatten Angst, die Sicherheit des Camps zu verlassen und bald mitten unter den Tätern zu wohnen. Trotzdem forderten Abgeordnete im Bayerischen Landtag immer wieder die Schließung von Föhrenwald. Die Bayerische Regierung verhandelte mit dem Bund und dem Deutschen Städtetag wegen Wohnungen für die Föhrenwalder. Auch über Beihilfen zum Existenzaufbau oder zur Auswanderung wurde diskutiert. Doch die Schließung verschob sich ein ums andere Mal, nicht zuletzt aufgrund von massiven Protesten der Bewohner. Im März 1956 sollte das letzte jüdische DP-Lager in Europa nun endgültig aufgelöst werden: „Wir glauben nicht, dass Gewalt nötig sein wird“, orakelte die Jewish Telegraphic Agency und gab der Hoffnung Ausdruck, dass „durch den guten Willen aller Betroffener es möglich sein sollte, Föhrenwald bald zu schließen und die DP-Phase der jüdischen Geschichte endgültig der Vergangenheit anheimzustellen.“ Es dauerte jedoch noch bis zum 28. Februar 1957, bis der letzte Schtetl-Bewohner seine liebgewonnene Heimat verließ.

Von den rund 800 Männern, Frauen und Kindern nahm die Stadt München knapp 500 auf, es folgten Frankfurt mit 125, darunter Simon Ajnwojner mit seiner Familie, und Düsseldorf mit 73 Föhrenwaldern. Der Rest verteilte sich in ziemlich gleich großen Gruppen auf sechs weitere Städte. Durchgehend handelte es sich bei dem Personenkreis „um Härtefälle, die aus gesundheitlichen oder anderen Gründen fast unüberwindliche Einwanderungsschwierigkeiten gegenüberstanden“, beschrieb ein Journalist der Allgemeinen Jüdische Wochenzeitung die Situation. Zusammen mit den überlebenden oder aus der Emigration zurückgekehrten deutschen Juden bildeten viele Föhrenwalder den gemeinsamen Grundstock der neuen israelitischen Kultusgemeinden in Deutschland. 

Sonntag, 26. März 2023

Neunkirchen / Saar: Ausstellung in der Galerie ARTHOUSE-SAAR ehem. Herz-Jesu-Kirche von Jürgen Trösch

 W E L T E N 

Ausstellung WELTEN / WORLDS Exhibition 24.03.-19.04.23

Neunkirchen Saar in der Arthouse Galerie mit Andres - Boy - Engel - Gensheimer - Maurer - Weis. Gegenständlich/realistisch und abstrakt, Gemälde und Objekte vom Veranstalter und Galerist Jürgen Trösch, Bildhauer.




Samstag, 25. März 2023

Fantasien zur Nacht (Video): HER - STORY | MADONNA | LUIGI & IANGO - Martialisches Video über Frauenpower

 

 

 

National Woman's Day March 8th 2017
Film by Luigi & Iango 
Madonna
Soko
Libby Larkin 
Julia Cumming 
Baylie Olsen 
Mccall Olsen

Fantasien zur Nacht (Video): danse 2992


Une minute de danse par jour
21 03 2023 / danse 2989
One Minute of Dance a Day
from Nadia Vadori-Gauthier



16h11, Chaillot national dance theater, Paris 16th. A dance with Irène, J.B, Lucas and Jean.

Freitag, 24. März 2023

Nohfelden: Vernissage mit Piano und Performance von Judith Boy //\\ Neunkirchen/Saar Eröffnung der Ausstellung WELTEN und Performance von Judith Boy

In Nohfelden/Saarland im Gemeindehaus/Rathaus begann heute eine Ausstellung von Judith Boy mit einer Performance der Künstlerin und einem Stück von Ludovico Einaudi am Piano und einer Laudatio von Bürgermeister Andreas Veit. Die reiche Welt der Formen und Farben im Fluss der Evolution allen Lebens in zigfacher Ausführung der Künstlerin aus Körborn bei Kusel jetzt mit einer kleinen Sammlung an neueren Werken. Sie lebt phasenweise in Palermo auf Sizilien und inspiriert sich durch die mediterrane Formenvielfalt von Flora und Fauna. Verwendet werden u.a. einheimische Materialien wie Rötel und Feuerkohle sowie Acrylfarben.
Ihre hervorragenden Performancekostüme eine Variation aus neu arrangierten, aufbereiteten gebrauchten Materialien. Die Ausstellung ist bis 19.05.2023 zu sehen.















Eine zweite Ausstellung der Künstlerin startete zeitgleich am 24.03.2023 in der Arthouse Galerie von Jürgen Trösch in Neunkirchen/Saar in der ehemaligen kath. Herz-Jesu-Kirche. Kirchliche Raumgröße lädt zum Verweilen, Dialog und Kunstgenuss ein.  Die Ausstellung erfolgt gemeinsam mit anderen Künstlern, zumeist abstrakte Kunst, dazwischen Objekte vom Veranstalter und Atelierbetreiber Jürgen Trösch, Bildhauer und vielseitiger Künstler an den großen und schweren Materialien. Zu sehen bis einschließlich 19.04. 2023.
 

Video (in dunklen Phasen am Ende Qualitätsverluste) 



Donnerstag, 23. März 2023

Die Digitalisierung der Arbeitswelt verstärkt psychische Probleme

Die Studie "#whatsnext - Gesund arbeiten in der hybriden Arbeitswelt" des Instituts für Betriebliche Gesundheitsberatung zeigt, dass Betriebe in Deutschland ihre Verpflichtung zur Gesundheitsförderung ihrer Beschäftigten nur schleppend umsetzen. 

Weniger als ein Drittel der befragten Unternehmen haben ein ganzheitliches Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) etabliert, während fast neun Prozent überhaupt keine Maßnahmen umsetzen. Zudem haben fast die Hälfte der befragten Organisationen weniger als 10.000 Euro oder gar kein Budget zur Verfügung. 

Die Studie zeigt auch, dass psychische Belastungen wie Burnout, Überforderung und Depressionen eine immer größere Rolle spielen werden, insbesondere im Zusammenhang mit dem hybriden Arbeiten. 

Trotzdem haben bislang nur rund 40 Prozent der Arbeitgeber Angebote zur Stressbewältigung. Einige Unternehmen, wie die Firma Producto, bieten bereits Gesundheitskurse an, um die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter zu fördern.

(Tagesschau, Gesundheit im Job - Wie "hybride Arbeit" auf die Psyche wirkt. 22.03.2023)

Montag, 20. März 2023

Groebners Newsletter für den März, Schmerz und Scherz


„Dieser Newsletter braucht maximal 5 Minuten von Ihnen“ -
Foto: © Peter Trotz




Freunde!
Mitbürger!
Mittelstandsverwahrloste Endverbraucher!
Hört mich an!

Man kennt das ja. Das sind diese Tage. Die Nachrichtenlage tendenziell fürchterlich, das Wetter unentschieden bis grauenhaft, Stimmung unterirdisch bis gar nicht und dann - plötzlich - taucht dieser eine Mensch auf, der Dir den Tag rettet. Denn er (sind meist Männer oder Sarah Wagenknecht) spricht aus TwitterRadioYouTubeFacebookFernsehen heraus und sagt Dinge, von denen Du Dir denkst: „Okay, ich bin nicht so super, nicht so schön, nichts so schlau, aber wenigstens bin ich nicht so intellektuell-total-sediert, wie der!“
Denn während es in West-Ungarn wegen der Trockenheit zu Sandstürmen kommt, die auf Straßen zu Massenkarambolagen führen, scheint es im Sonnenstaat Kalifornien nicht mehr aufhören zu wollen zu regnen. Dämme brechen und Menschen müssen von der Nationalgarde aus ihren Autos gerettet werden.
Und diese zwei kleinen Meldungen aus der weltweiten Klimaküche stellen wir nun den Aussagen gegenüber von Personen, die die Probleme erkannt haben und bereits erfolgreich gegensteuern.
Nein! War ein Witz!
Denn wir sprechen von den Wortmeldungen von Verkehrsminister Volker Wissing (Deutschland, FDP) und Bundeskanzler Karl Nehammer (Österreich, ÖVP). Denn die beiden haben ein völlig neues Mobilitätskonzept entdeckt: den Verbrennungsmotor!
Ja, was 1950 toll, was 1960 schick, was 1970 cool war, kann 2023 doch noch nicht ganz falsch sein. Logisch!
Man darf gespannt sein, was ihre Vorschläge zur digitalen Transformation sind, wahrscheinlich Lochkarten und mehr Telefonzellen im öffentlichen Raum. Gegen die wachsenden Mengen an Plastikmüll wollen sie wahrscheinlich vorgehen, in dem sie Kunstrasen über Müllberge ausrollen. Und die neue heiße Musik, für die die beiden schwärmen, kommt sicher von ABBA und Mireille Mathieu. Die hören sie sich auf Magnetbändern an. Sofern sie überhaupt Zeit haben und nicht gerade neue Nachrichten für ihre Brieftauben schreiben müssen.
Wer sich jetzt denkt, die beiden sollten doch eher ein Altenheim als einen Staat lenken, dem sei gesagt: Tun sie doch eigentlich. Ein Drittel der Wähler ist über sechzig. Der Rest ist deren Personal. Und die Ü60 wollen vieles: Haben, erhalten, weiterhin beziehen. Eins wollen die aber nicht: Veränderung.
Deshalb wollen sie weiter Autofahren. Mit Verbrennungsmotoren. Und sie wollen obendrein dann auch noch aus den Karren gerettet werden, wenn sie im Sandsturm stecken oder von den Wassermassen weggerisssen werden. Und wenn man sie dann aus dem Schlamassel heraus gezogen hat, sagen sie:
„Also, das hat es früher nicht gegeben.“
Ja, so ist das mit der Veränderung: Entweder man geht sie an - oder sie reisst dich mit.

Alles nur eine Frage der Haltung also. Womit wir -  rein zufällig versteht sich - bei meinem aktuellen Programm „ÜberHaltung“ angelangt sind.
Ich spiele es nämlich da und dort. Und kriege Kritiken. Zum Beispiel:


„Ein so präzise wie kunstvoll gebauter Abend, der die globalen Verwerfungen der Gegenwart in der Nussschale betrachtet. (…) Und, keine Frage, selten komisch ist diese „Unterhaltung über alles“ auch.“ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Er verbindet gewohnt gekonnt intelligente Reflexionen mit pointiertem Humor und schrägen Songs.“ - Kleine Zeitung Graz

„Denn Severin Groebners frei-mäandernder Parforce-Ritt durch die Debatten unserer Zeit und die menschlichen Nöten im Allgemeinen ist so vielfältig, gedankenreich, witzig und bedrückend wie das Leben selbst.“ - Radio Spitzen, Bayern 2

„ÜberHaltung ist Unterhaltung auf hohem Niveau!“ - Mittelbayerische Zeitung

„Er bringt komplexe zeitgeschichtliche und gesellschaftliche Ärgernisse meisterhaft satirisch auf den Punkt. Das bewiesen mehrere Passagen in "ÜberHaltung", die Eingang in die Kabarett-"Hall of Fame" finden müssten, so es denn eine gäbe.“ - Süddeutsche Zeitung


Und so geht es weiter und weiter… aber was nützt das, wenn man das Programm nicht gesehen hat? Richtig.
Also das nächste Mal bin ich da und dort.

Freitag 17.3. Offenbach, Filmklubb

Samstag 18.3. Obernburg, Kochsmühle

Dienstag 21.3. Frankfurt, Stalburg Theater

Sonntag 26.3. Lorsch, Saperlott Theater

Freitag 31.3. Bad Kreuznach, Casa Nova

Samstag 1.4. Nürnberg, Burgtheater

Donnerstag 20.4. Stuttgart, Rosenau

Samstag 22.4. Karlsruhe, Orgelfabrik

Sonntag 23.4. Hemsbach, Kulturbühne

Samstag 29.4. Erlangen, Fifty-Fifty

Sonntag 30.4. München, Schlachthof

Dienstag 2.5. Kufstein, Arche Noe

Mittwoch 3.5. Wien, Kulisse


Und ansonsten schreibe ich Kolumnen für die Wiener Zeitung, die FAZ und den WDR und war obendrein beim lieben Kollegen Rudi Schöller in seinem Podcast „Pension Schöller“ zu Gast. Wer noch mehr erfahren will, dem enthülle ich auf InstagramFacebook oder YouTube unter dem Hashtag #vordemauftritt die letzten Geheimnisse des Showbusiness.
Nämlich, was Künstler vor dem Auftritt tun. Das wird eine lange Reihe.

Und sie wächst stetig an.
Verändert sich also.

In diesem Sinne
winkend aus dem SUV in der Schlammlawine grüßt euer Lieblingsboomer
Der
Groebner



Theater in Waldmohr: „Bürckel! - Frau Gauleiter steht ihren Mann“

 


„Bürckel! - Frau Gauleiter steht ihren Mann“

Theaterstück mit Hannelore Bähr vom Pfalztheater Kaiserslautern


TV-Halle des Turnvereins Waldmohr

Sonntag, 26. März 2023, um 17 Uhr

 

Das Stück „Bürckel! - Frau Gauleiter steht ihren Mann“ wurde vom pfälzischen Autor Peter Roos zum 80. Jahrestag der Deportation der Pfälzer Juden im Jahr 1940 nach Gurs, in Südfrankreich geschrieben. Darin steht die schillernde Figur des Gauleiters Josef Bürckel mit all ihren Facetten  im Mittelpunkt.


Das Stück wurde 2020 am Pfalztheater in Kaiserslautern uraufgeführt und ist nun auch in Waldmohr zu sehen. In diesem Stück blickt die sehr beliebte und bekannte Schauspielerin am Pfalztheater, Hannelore Bähr, als Hilde Bürckel nach dem Tod ihres Mannes zurück auf das Leben mit ihm.

 

Der pfälzische Gauleiter Josef Bürckel war einer der mächtigsten Funktionäre des Nationalsozialismus. 1895 geboren,  1921 trat er der NSDAP bei. Er war ab 1926 Gauleiter der „Saarpfalz“, Hitler bedingungslos ergeben und stand  immer in direktem Kontakt mit ihm. 1940 war Bürckel maßgeblich verantwortlich für die Deportation von 6.538 Juden aus Baden und der Saarpfalz ins französische Internierungslager Gurs; von dort wurden zahlreiche Häftlinge nach Auschwitz gebracht. 1940 meldet Bürckel an Hitler als erster deutscher Gauleiter seine „Saarpfalz“ als „judenfrei“. Bürckel verstarb 1944 in Neustadt an der Weinstraße.

 

Auch in Waldmohr gab es in die Dorfgemeinschaft integriertes jüdisches Leben. Juden waren Gemeinderäte und Vereinsvorsitzende und als Ärzte waren sie wichtig bei der Gesundheitsversorgung. Zum Beispiel wurde die vereinseigene Turnhalle des Turnvereins 1878 Waldmohr an der Jahnstraße unter dem 1.Vorsitzenden Dr. Oskar Levi geplant und 1924 mit dem Bau begonnen.

 

Auch die Waldmohrer Juden hatten stark unter der Schreckensherrschaft, allen voran unter dem Gauleiter Josef Bürckel, zu leiden und nach den grausamen Pogromen von 1938 erstarb jegliches jüdische Leben in Waldmohr.

 

Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!"

 

Tickets:

im Kleeblatt Waldmohr 06373-891235 – auch Reservierung mit Abholung an der Kasse vor der Vorstellung möglich, in der Bücherei Waldmohr zu den Öffnungszeiten und ebenfalls an der Kasse am Nachmittag

Sonntag, 19. März 2023

Fantasien zur Nacht (Gedicht): Die Frau fürs Leben (DADA)

Kleine Ente mit lila Schnabel, meine Freundin, oh so fabelhaft,
watschelt durch die Straßen, schrill und laut,
ihre Haare sind wie bunte Wolken, die vorbeirauschen.

Ihr Lachen klingt wie ein Frosch im Sumpf,
ihre Augen leuchten wie eine Straßenlaterne,
ihre Hände sind wie Spinnenbeine, die alles umarmen.

Ich verstehe sie nicht, aber das ist okay,
denn sie ist wie eine Galaxie, die ich nie ganz begreifen werde,
aber ich schaue sie an und denke, dass ich glücklich bin,
dass ich sie habe, meine kleine Ente mit dem lila Schnabel.

Fantasien zur Nacht (Gedicht): Glut



Göttliche Schönheit,

dein Anblick raubt mir den Atem,

dein Antlitz, so voller Grazie,

lässt mein Herz höher schlagen.


Deine Augen, wie funkelnde Sterne,

strahlen in einem Meer aus Blau,

dein Lächeln, so warm und verlockend,

verzaubert mich im Nu.


Die Kurven deines Körpers,

so voller Sinnlichkeit und Anmut,

ziehen mich in ihren Bann,

mein Verlangen wird zur Glut.


Dein Gang, so voller Eleganz,

dein Haar, so seidig und weich,

ich kann nicht anders, als zu schwärmen,

für dich, meine bezaubernde Frau.


Du bist die Verkörperung der Schönheit,

meine Muse, meine Inspiration,

ich möchte dich lieben und verehren,

bis ans Ende aller Zeit.


Literarisches: Zwei Konzertlesungen von Sonja Viola Senghaus

Der Literarische Verein der Pfalz macht auf zwei KONZERTLESUNGEN von Sonja Viola Senghaus aus der Speyerer Autorengruppe SPIRA aufmerksam.


Die erste findet statt  am Samstag, 25. März 2023 11 Uhr in der Stadtbücherei Heidelberg, Poststr. 15.
Hilde Domin-Raum.

Die zweite Konzertlesung findet statt am Samstag, 1. 4. 2023 im Historischen Ratssaal der Stadt Speyer,
Maximilianstr. 13.

Ihr musikalischer Begleiter bei beiden Lesungen ist der Pianist Rolf Verres.

Samstag, 18. März 2023

Reisen: Wo gehen Sie abends besser nicht auf die Straße?

In welchen Städten Europas und der Welt fühlen sich die Menschen besonders unsicher? Wo besteht die größte Angst, überfallen zu werden? Und wo verlassen die Bewohner nachts nur ungern ihr Haus? Diesen Fragen ist die Datenbank „Numbeo“ in einer großen Umfrage nachgegangen und hat daraus einen Crime-Index erstellt, der die gefährlichsten Städte Europas und der Welt abbildet. Die Rankings im Überblick.


Die 10 gefährlichsten Städte in Europa - TRAVELBOOK

https://www.travelbook.de/news/gefahrlichste-stadte-europa

Auf Platz 1 der gefährlichsten Städte in Europa landete Bradford in der englischen Grafschaft Yorkshire. Der Kriminalitätsindex von Bradford liegt laut Numbeo bei 69,2 was als hoch gilt. In Bradford sollen vor allem Drogenkonsum, -handel und damit verbundene kriminelle Handlungen problematisch sein. Aber auch die Sorge um Eigentumsdelikte ist in Bradford vergleichsweise hoch. Tatsächlich ist die Sorge in diesem Fall weniger gefühlt als mehr real: Daten zufolge ist die Kriminalitätsrate in Bradford tatsächlich 90 Prozent höher als im Rest von England und Wales. Die zweitgefährlichste Stadt lag noch 2021 ebenfalls in England, rutschte jedoch 2023 auf Platz 4. Es handelt sich um Coventry in der Mitte des Landes. Auch dort spielen Drogendelikte eine Rolle, aber auch Einbrüche und Gewaltdelikte.

Der unrühmliche zweite Platz der gefährlichsten Städte in Europa fiel in diesem Jahr an die südfranzösische Küstenstadt Marseille. Auch hier gibt es viele Drogendelikte und zudem auch Bandenkriminalität. So starben alleine im vergangenen Jahr 32 Menschen infolge von organisierten Bandenmorden in Zusammenhang mit Drogenhandel, wie das französische Wochenmagazin „Le Point“ schreibt. Auch der nächste Platz ist von Bandenkriminalität, genauer in diesem Fall: der Mafia, betroffen. Denn Platz 3 in dem unrühmlichen Ranking geht an die italienische Stadt Catania auf Sizilien. Besonders deutlich zeigt sich das etwa im schlechten Wert bei „Korruption und Bestechung“ im Ranking, der bei 85,4 liegt.

Erfreulicherweise landet übrigens keine deutsche Stadt in der Top 50 der gefährlichsten Städte Europas. Erst Platz 53 geht eine deutsche Metropole, hier landet Frankfurt am Main – ebenfalls eine Stadt, die für die dortige Drogenszene bekannt ist. Im vergangenen Jahr erreichten die Gewaltdelikte in der Drogenszene hier einen Höchststand, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtete.


Die 20 gefährlichsten Städte der Welt - Travelbook

https://www.travelbook.de/orte/gefaehrliche-orte/mordrate-die-gefaehrlichsten-staedte-der-welt

Weltweit am schlechtesten abgeschnitten hat dabei Caracas, die Hauptstadt von Venezuela. Der Kriminalitätswert liegt hier bei 83,59 – Negativ-Rekord im weltweiten Vergleich. Das Kriminalitätsniveau, die Angst vor Eigentums- oder Gewaltdelikten, die Korruption und Bestechung, die Zunahme der Kriminalität in den letzten drei Jahren, die Sorge vor Raubüberfällen, vor Autodiebstahl, vor Diebstahl von Gegenständen aus dem Auto sowie die Sorge davor, angegriffen oder beleidigt zu werden, war jeweils sehr hoch mit Werten von mindestens 80. Erschreckend: Bei der Frage, ob man sich tagsüber sicher fühle, durch die Stadt zu laufen, gibt es einen extrem niedrigen Wert von nur 19,21. Nachts sinkt der Wert noch weiter auf nur knapp über 6. Zum Vergleich: Für Berlin liegen diese Werte bei 77,48 und 50,86. Einzig die Sorge vor Diskriminierung ist in Caracas „moderat“.

Auch das Auswärtige Amt warnt eindringlich vor Gewaltkriminalität in Venezuela, die sich auch gegen Deutsche richten kann. Entführungen zur Erpressung von Geldzahlungen und Überfälle mit Waffengewalt erfolgen regelmäßig, Morde seien seltener, aber kämen ebenfalls vor. Explizit wird vor der sehr hohen Straßenkriminalität insbesondere in Caracas gewarnt.

In Venezuela gibt es seit 2016 einen landesweiten Ausnahmezustand. Große Teile der Bevölkerung sind von einem wirtschaftlichen und medizinischen Versorgungsnotstand betroffen, Stromausfälle gehören zum Alltag. Die Gewaltkriminalität wird durch die zunehmende Verarmung der Bevölkerung verstärkt. Mehr als sieben Millionen Venezolaner sind in den vergangenen Jahren bereits geflüchtet.

Auf Platz 2 und 3 des Numbeo-Rankings folgen zwei Städte von einem anderen Kontinent: Pretoria und Durban, die beide in Südafrika liegen. Auch der fünfte Platz geht nach Südafrika, hier landet Johannesburg. In allen drei Städten liegt der Kriminalitätsindex bei mehr als 80, nur ein Bruchteil der Befragten traut sich jeweils, nachts in den Städten die Wohnung zu verlassen. Im lange von der Apartheid dominierten Südafrika ist, entgegen vielen anderen Ländern in der Top Ten der gefährlichsten Städte, auch die Sorge vor Diskriminierung aufgrund etwa der Hautfarbe weiterhin hoch.

Noch ein anderer Staat ist gleich dreimal in der unrühmlichen Top Ten zu finden: Brasilien. Auf den Plätzen 8, 9 und 10 landen die Städte Rio de Janeiro, Fortaleza und Natal, die jeweils einen Kriminalitätsindex von 77 haben. Zwar ist die Sorge vor Diskriminierung hier nur „moderat“, dafür aber sind die Werte hinsichtlich von Gewaltdelikten (z. B. bewaffneten Überfällen) und bei „Korruption und Bestechung“ extrem hoch mit einem Wert von über 90.

Während westliche Staaten auch recht weit oben im Ranking zu finden sind – so sind mit Balitmore, Memphis und Detroit gleich drei US-Städte in der Top 20 –, schneiden Metropolen aus Europa deutlich besser ab. Erst auf Platz 32 kommt die erste europäische Stadt – Bradford in Großbritannien. Auf Platz 47 folgt Marseille in Frankreich. Die erste deutsche Stadt, Frankfurt am Main, kommt auf Rang 219.

Mittwoch, 8. März 2023

Urweltmuseum Geoskop (Burg Lichtenberg): Letzter FamilienTreff zum Thema Saurier

 

Museumtreff 2023 - GEOSKOP Ursauriergrabung


Familien- & MuseumsTreff „Urzeit“ im Urweltmuseum GEOSKOP


Am Dienstag, den 21. März 2023, findet im GEOSKOP von 17:00 bis 18:00 Uhr letztmalig der FamilienTreff zum Thema „Saurier“ für Kinder ab 5 Jahren und begleitende Erwachsene statt. Es beginnt mit einer spannenden Geschichte über Dinosaurier. Nach einer altersgerechten Kurzführung durch die aktuelle Sonderausstellung „Saurier – Die Erfindung der Urzeit“, basteln oder malen wir ein Andenken zum Mitnehmen.

Am Donnerstag, den 23. März 2023, findet im GEOSKOP von 14:00 bis 16:00 Uhr der MuseumsTreff statt. Unter dem Motto „Die Urzeit hautnah erleben!“ sind alle Interessierten zu einer Spezialführung hinter die Kulissen des GEOSKOPs mit anschließendem Austausch bei Kaffee und Kuchen geladen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht ein neuer Ursaurier vom Remigiusberg bei Kusel, der aktuell in der Präparationswerkstatt des Museums freigelegt wird. (Siehe Artikel davor.) Von der Entdeckung des Fossils im Gelände bis zur Feinarbeit mit dem Druckluftstichel können die Teilnehmenden Schritt für Schritt erfahren, wie die 300 Millionen Jahre alte Urwelt der Pfalz zu neuem Leben erweckt wird.

Die Veranstaltungen finden im Urweltmuseum GEOSKOP auf Burg Lichtenberg statt. Die Kosten betragen 5 € pro Kind für den FamilienTreff bzw. 12 € pro Person (inkl. Eintritt, Führung, Kaffee und Kuchen) für den MuseumsTreff. Eine Anmeldung ist erforderlich unter 06381-993450.


Urweltmuseum Geoskop (Burg Lichtenberg): Saurierfund aus alten Zeiten

 Vom Remigiusberg in die Präparationswerkstatt des Geoskops

 

2021 fand das Team vom Urweltmuseum Geoskop auf Burg Lichtenberg bei Kusel am nahegelegenen Remigiusberg etwas ganz Besonderes: das gut erhaltene Fossil eines Edaphosauriers („Pflasterzahnechse“). Das wechselwarme Tier lebte vor rund 300 Millionen Jahren und gehört zu den ältesten bekannten Pflanzenfressern. Auffälligstes Merkmal der Edaphosaurier ist ein von langen Knochenstäben gestütztes Hautsegel auf dem Rücken der Tiere. Kusel ist die bedeutendste Fundstelle von Edaphosauriern in Europa. Und so stellt sich die Frage, wieso gerade in der Pfalz so viele dieser ungewöhnlichen Echsen gelebt haben und wie das Freilegen ihrer Fossilien abläuft. c, Leiter des Geoskops, erklärte, dass in der Fundregion, die damals am Äquator lag und von Flüssen und Seen geprägt war, einst ein tropisches Klima herrschte. Dieses bot günstige Lebensbedingungen für viele Tierarten – und so haben sich scheinbar auch die Edaphosaurier in der dichten Urwaldvegetation am Ufer eines großen urzeitlichen Sees der Pfalz besonders wohlgefühlt. So weit, so gut. Das Wissen über die Existenz der Tiere ist die eine Sache, doch wie findet und präpariert man nun die versteinerten Knochen? Das Fossil aus einem Kalkstein vom Remigiusberg war ein äußerst erfreulicher, jedoch auch überraschender Fund. Voigt schilderte, dass die Fundstelle seit Jahren bekannt, die Knochen des Tieres aber lange Zeit unbemerkt geblieben waren. Der Clou: Zufällige Erdarbeiten am Remigiusberg und starke Regenfälle haben die Pracht letztlich zum Vorschein gebracht.

 

Unverzüglich begannen die Bergungsarbeiten. Ziel dabei war es, die Knochen mit dem sie unmittelbar umgebenden Gestein in einem zusammenhängenden Block zu isolieren. Als erstes wurden die sichtbaren Knochen gesäubert, geklebt und mit Gips zugedeckt, um sie vor Beschädigung zu schützen. Danach wurde mithilfe von Hammer und Meißel ein Gesteinsblock herausgearbeitet, der anschließend von oben und allen vier Seiten mit Gips verschlossen und letztlich mit Spanngurten, Anhängerkupplung und Geländefahrzeug behutsam aus der Wand gelöst worden war. Doch erst nach dieser aufwändigen Prozedur startete die eigentliche Herausforderung: nämlich die Freilegung und Konservierung der einzelnen Knochen im Museum. In der Werkstatt des Geoskops öffnete Präparatorin Elena Peter die Gipsmanschette und begann mit der eigentlichen Präparation. Mit Hammer, Meißel, aber vor allem besonderen Sticheln, die mit Druckluft funktionieren, hat sie sich Millimeter für Millimeter vorgearbeitet. Es kommt ja darauf an, das Wertvolle nicht versehentlich zu beschädigen. Bei der Präparation kann es oft sehr laut und staubig werden. Erstaunlich ist die Geduld, mit der Elena Peter arbeitet: „So gibt es viele Tage, an denen ich höchstens ein bis zwei Zentimeter vorankomme“, sagt sie. Noch ist die Präparation längst nicht abgeschlossen; allerdings sind einzelne Knochen bereits gut zu erkennen, so beispielsweise Teile von Schwanz und Becken sowie zahlreiche Wirbel mit ihren langen Stützen, die einst das Rückensegel der Kuseler Urzeitechse aufgespannt haben.