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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 4. Februar 2018

HIGHLIGHTS IM SPIELPLAN DER OPER FRANKFURT IM FEBRUAR 2018

Folgende Highlights finden sich im Spielplan der Oper Frankfurt im Februar 2018 (Änderungen vorbehalten):



Adela Zaharia (Sopran / Elisabeth I.)
(c) Klaudia Taday
Freitag, 2. Februar 2018, um 19.00 Uhr im Opernhaus
Konzertante Aufführung / Frankfurter Erstaufführung
ROBERTO DEVEREUX
Tragedia lirica in drei Akten von Gaetano Donizetti
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Giuliano Carella; Chor: Tilman Michael
Mitwirkende: Adela Zaharia (Elisabetta I.), Juan Jesús Rodríguez (Duca di Nottingham),
Alice Coote (Sara), Mario Chang (Roberto Devereux), Ingyu Hwang (Lord Cecil),
Daniel Miroslaw (Sir Gualtiero Raleigh) u.a.

Weitere Vorstellung: 4. Februar 2018 um 19.00 Uhr
Preise: € 15 bis 115 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Gaetano Donizetti (1797-1848) gilt als einer der Hauptkomponisten des Belcanto. Roberto Devereux gehört zu seiner sogenannten Tudor-Trilogie, welche Persönlichkeiten aus dem englischen Königsgeschlecht in den Handlungsmittelpunkt stellte. Der Uraufführung des Werkes am 29. Oktober 1837 am Teatro San Carlo in Neapel gingen die für Mailand komponierten Opern Anna Bolena (1830) und Maria Stuarda (1835) voraus. Die geschichtlich verbürgten Fakten dienten dabei jedoch lediglich als Hintergrund für eine operntypische Liebesgeschichte. Nach dem großen Premierenerfolg wurde Roberto Devereux rasch an italienischen Häusern und später auch im Ausland nachgespielt. Donizettis Königinnen-Opern galten lange Zeit als Primadonnen-Vehikel, die in den 1950er Jahren durch Sängerinnen wie Maria Callas und Leyla Gencer sowie später von Beverly Sills dem Vergessen entrissen wurden. Mit den beiden konzertanten Aufführungen erklingt das Werk erstmals in Frankfurt.
Die Handlung schildert den tragischen Verlauf der mutmaßlich letzten Liebe von Englands „jungfräulicher Königin“ Elisabeth I. zu Roberto Devereux, dem 2. Earl of Essex. Als bekannt wird, dass dieser neben der Gunst der alternden Monarchin auch die ihrer jungen Hofdame Sara, Ehefrau seines besten Freundes, des Herzogs von Nottingham, genießt, kommt es, angefeuert von einer Intrige des getäuschten Ehemannes, zur Tragödie. Am Ende verliert Roberto seinen Kopf auf dem Schafott, und die Königin dankt zu Gunsten ihres Neffen Jakob, Sohn Maria Stuarts, ab.
Die musikalische Leitung liegt bei dem Italiener Giuliano Carella, der neben Dirigaten an internationalen Häusern auch regelmäßig in Frankfurt gastiert, so u.a. 2009/10 mit Donizettis Anna Bolena (konzertant). Donizettis Don Pasquale ist an der Staatsoper Stuttgart geplant, wo er zuvor schon u.a. Bellinis I puritani dirigierte. Die rumänische Sopranistin Adela Zaharia (Elisabetta I.) ist seit 16 Ensemblemitglied an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, wo sie u.a. als Donizettis Lucia di Lammermoor Triumphe feierte. 2017 gewann sie den Ersten Preis beim renommierten Operalia-Wettbewerb von Placido Domingo. Juan Jesús Rodríguez (Nottingham) stammt aus Spanien und gilt als ausgewiesener Verdi-Bariton. In der Vergangenheit gastierte er an der New Yorker Metropolitan Opera sowie an den Opernhäusern von Madrid, Rom und Hamburg. Alice Coote (Sara) war bisher regelmäßig an der Oper Frankfurt zu erleben, u.a. als Sesto in Mozarts Titus, Charlotte in Massenets Werther und Marguerite in Berlioz' Fausts Verdammnis. Zu ihren Stationen zählen viele Engagements an der New Yorker Met, wohin sie bald als Le Prince Charmant in Massenets Cendrillon zurückkehren wird. Im Ensemble der Oper Frankfurt beheimatet ist der aus Guatemala stammende Mario Chang (Roberto Devereux), der in Frankfurt zuletzt als Herzog in Verdis Rigoletto und Lenski in Tschaikowskis Eugen Onegin zu erleben war. Auch Daniel Miroslaw (Gualtiero Raleigh) gehört dem Frankfurter Ensemble an, während Ingyu Hwang (Lord Cecil) Mitglied des Opernstudios war.



Donnerstag, 22. Februar 2018, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot
Premiere / Uraufführung
A WINTERY SPRING
(EIN WINTERLICHER FRÜHLING)

Dramatisches Lamento in drei Szenen von Saed Haddad (*1972)
Kompositionsauftrag der Oper Frankfurt und des Ensemble Modern
In englischer und arabischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Premiere / Szenische Erstaufführung
IL SERPENTE DI BRONZO (DIE BRONZENE SCHLANGE)
Kantate ZWV 61 von Jan Dismas Zelenka
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Franck Ollu; Regie: Corinna Tetzel
Mitwirkende A Wintery Spring: Alison King (Sopran), Deanna Pauletto (Alt), Brandon Cedel (Bassbariton)
Mitwirkende Il serpente di bronzo: Cecelia Hall (Egla), Judita Nagyová (Namuel), Brandon Cedel (Dio), Dmitry Egorov (Azaria), Michael Porter (Mose); Ensemble Modern

Weitere Vorstellungen: 24., 26. Februar, 1., 4., 5. März 2018, jeweils um 19.30 Uhr

Mit freundlicher Unterstützung der Aventis Foundation, des Kulturfonds Frankfurt RheinMain und des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Preise: € 25 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Das dramatische Lamento A Wintery Spring (Ein winterlicher Frühling) des in Jordanien geborenen und seit 2002 in Deutschland lebenden Komponisten Saed Haddad (*1972) setzt sich – ohne eine konkrete Geschichte über den Arabischen Frühling erzählen zu wollen – mit den aktuellen politischen wie sozialen Strukturen und Haltungen im Nahen Osten auseinander, auf der Suche nach Wegen, die Menschen und Traditionen miteinander verbinden könnten. Der Text dieses Kompositionsauftrags von Oper Frankfurt und Ensemble Modern basiert auf Gedichten des libanesischen Schriftstellers Khalil Gibran (1883-1931), dessen zentrale Themen Leben, Tod und Liebe sind. Kombiniert wird das dramatische Lamento mit der szenischen Erstaufführung der Kantate Il serpente di bronzo (Die bronzene Schlange) des böhmischen Barockkomponisten Jan Dismas Zelenka (1679-1745), in der Gott das zweifelnde Volk Israel mit einer Schlangenplage bestraft, so dass es schließlich seine Verfehlungen erkennt.

Die musikalische Leitung liegt bei dem französischen Dirigenten Franck Ollu, dessen künstlerische Arbeit ihn bereits seit vielen Jahren eng mit dem Ensemble Modern verbindet. Aktuell dirigiert der Spezialist für Neue Musik einen weiteren Doppelabend, bestehend aus Wolfgang Rihms Das Gehege in Kombination mit Luigi Dallapiccolas I prigioniero am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel sowie im Anschluss an der Staatsoper Stuttgart. Corinna Tetzel (Regie) war der Oper Frankfurt von 2011/12 bis 2016/17 als Regieassistentin verbunden und inszenierte hier u.a. 2015 die Uraufführung von Lior Navoks An unserem Fluss im Bockenheimer Depot. Die Sängerbesetzung besteht fast vollständig aus Mitgliedern des Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt, darunter in A Wintery Spring Alison King (Sopran) und Brandon Cedel (Bassbariton) sowie in Il serpente di bronzo Cecelia Hall (Egla), Judita Nagyová (Namuel), Brandon Cedel (Dio) und Michael Porter (Mose). Die kanadische Altistin Deanna Pauletto gibt in der Uraufführung ihr Hausdebüt, während der russische Countertenor Dmitry Egorov (Azaria) hier regelmäßig zu Gast ist, zuletzt als Sorceress in Purcells Dido and Aeneas.



Sonntag, 25. Februar 2018, um 17.00 Uhr im Opernhaus
Premiere
L’AFRICAINE - VASCO DA GAMA
Grand opéra in fünf Akten von Giacomo Meyerbeer
In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Antonello Manacorda; Regie: Tobias Kratzer
Mitwirkende: Michael Spyres (Vasco da Gama), Claudia Mahnke (Selika), Brian Mulligan (Nelusko), Kirsten MacKinnon (Ines), Andreas Bauer (Don Pedro), Thomas Faulkner (Don Diego), Magnús Baldvinsson (Der Großinquisitor von Lissabon / Der Oberpriester des Brahma), Michael McCown (Don Alvar), Bianca Andrew (Anna) u.a.

Weitere Vorstellungen: 2., 11. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 
9 Jahren), 16., 23., 31. März, 2. (15.30 Uhr) April 2018
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18.00 Uhr
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Preise: € 17 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Der deutschstämmige Komponist Giacomo Meyerbeer (1791-1864) galt gut hundert Jahre lang als eine der beherrschenden Figuren im europäischen Musiktheater. Sein Name steht geradezu synonym für ein Genre, welches das Repertoire der Pariser Oper seit den späten 1820er Jahren prägte: die Grand opéra. Für deren Stil sind große Chor-Tableaux und weit ausgreifende Ensembleszenen im kontrastreichen Wechsel mit lyrischen Soloszenen kennzeichnend. Zählt man noch die damals vom Publikum erwarteten spektakulären technischen Effekte und das Ballett hinzu, kann man die Grand opéra salopp als Vorläufer des heutigen Blockbuster-Kinos bezeichnen. Als Meyerbeer 1864 kurz vor Probenbeginn zu seinem letzten Werk – dem ein Libretto von Eugène Scribe mit dem geplanten Titel Vasco da Gama zugrunde liegt – überraschend starb, wurde die Oper 1865 in Paris mit etlichen Kürzungen und Auslassungen als L’Africaine mit großem Erfolg uraufgeführt. Um die Jahrhundertwende jedoch verblasste Meyerbeers Stern, und Richard Wagners infames Pamphlet Über das Judentum in der Musik sowie später die Nationalsozialisten taten ein Übriges, so dass Meyerbeers Werke von den Spielplänen verschwanden.
Erst am 2. Februar 2013 fand in Chemnitz eine Aufführung von L’Africaine statt – nunmehr unter dem französischen Titel Vasco de Gama –, die sich auf das gesamte Material Meyerbeers stützen konnte. Dieses liegt auch der Frankfurter Produktion zugrunde.
Zur Handlung: Vasco da Gama träumt von der Entdeckung unbekannter Horizonte, die er für Portugal erobern will. Nachdem ein erster Versuch, das Kap der Guten Hoffnung zu überwinden, gescheitert ist, versagt der Rat der Admiralität ihm jedoch eine weitere Expedition. Dabei kann Vasco mit Selika und Nelusko, zwei in Afrika auf dem Sklavenmarkt gekauften Fremdlingen, kundige Führer vorweisen. Nach unbedachten Äußerungen lässt ihn der Großinquisitor wegen Gotteslästerung in den Kerker werfen. Ines, seine große Liebe, kann ihn nur befreien, indem sie sich auf die von ihrem Vater befohlene Heirat mit Vascos Rivalen Don Pedro einlässt. Als dieser mit Ines zu einer weiteren Entdeckungsreise aufbricht, folgt Vasco ihm mit einem eigenen Schiff. Am Ziel, im ersehnten fernen Land, werden die Portugiesen von feindlichen Kriegern überwältigt. Den Eindringlingen droht der Tod. Selika, die ehemalige Sklavin, entpuppt sich als Königin ihres Volkes. Sie gibt Vasco als ihren Gatten aus und rettet ihn auf diese Weise. Doch weil sie spürt, dass er Ines nie vergessen wird, entsagt sie ihrer Liebe. Sie ermöglicht den beiden die Flucht und wählt den Freitod unter dem giftigen Manzanillo-Baum.
Für die musikalische Leitung kehrt Antonello Manacorda nach Mozarts Don Giovanni (2016/17) zurück nach Frankfurt. Der Italiener ist u.a. seit 2010 als Chefdirigent der Kammerakademie Potsdam engagiert. Regisseur Tobias Kratzer hat sich bereits ausgiebig mit dem Werk Meyerbeers auseinandergesetzt und inszenierte u.a. Les Huguenots in Nürnberg (2014) und Nizza (2016) sowie Le Prophète in Karlsruhe (2016). Die Stimme des amerikanischen Tenors Michael Spyres (Vasco da Gama) ist prädestiniert für die exponierten Partien der Grand opéra. Neben seinem Debüt an der Oper Frankfurt sind 2017/18 zudem Engagements an der Metropolitan Opera in New York, der Opéra national de Paris und der Wiener Staatsoper geplant. Auch Brian Mulligan (Nelusko) ist Amerikaner und war hier zuletzt 2016/17 als Golaud in Debussys Pelléas et Mélisande sowie 2017/18 als Luna in Verdis Il trovatore zu Gast.
Seine Landsfrau Kirsten MacKinnon (Ines) war Schülerin am Curtis Institute of Music in Philadelphia und wird ab der Saison 2018/19 den Sängerstamm der Oper Frankfurt verstärken. Ensemblemitglied Claudia Mahnke (Selika) gastierte kürzlich als Kundry in Wagners Parsifal an der Hamburgischen Staatsoper. Alle weiteren Partien sind mit Mitgliedern des Ensembles und Opernstudios besetzt.



Samstag, 3. Februar 2018, um 19.30 Uhr im Opernhaus
 Brenda Rae (Gilda)
(c) Monika Rittershaus

Erste Wiederaufnahme
RIGOLETTO
Oper in drei Akten von Giuseppe Verdi
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Alexander Prior / Simone Di Felice; Regie: Hendrik Müller
Mitwirkende: Franco Vassallo / Željko Lučić (Rigoletto), Brenda Rae / Sydney Mancasola (Gilda), Yosep Kang / Mario Chang (Der Herzog von Mantua), Kihwan Sim / Daniel Miroslaw (Sparafucile), Maria Pantiukhova / Katharina Magiera (Maddalena), Nina Tarandek (Giovanna), Magnús Baldvinsson (Graf von Monterone), Mikołaj Trąbka / Iurii Samoilov (Marullo), Michael McCown / Ingyu Hwang (Borsa), Iain MacNeil (Graf von Ceprano),
Bianca Andrew (Gräfin von Ceprano) u.a.

Weitere Vorstellungen: 9., 11. (15.00 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 
11. (19.30 Uhr), 17., 24. Februar, 1., 4. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 8. März 2018
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Mit freundlicher Unterstützung der DZ BANK AG
Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

„Giuseppe Verdis Rigoletto als bewegendes, tiefschwarzes Opernereignis in Frankfurt“ titelte die Fuldaer Zeitung nach der Premiere am 19. März 2017, und tatsächlich hatte man in der Hofgesellschaft von Mantua vermutlich selten so verruchte, jedoch gekonnt geführte Individuen erblickt wie in dieser Produktion. Und deshalb konstatierte der Rezensent der Frankfurter Rundschau: „Vieles an Hendrik Müllers inszenatorischer Arbeit zeigte sich als überdurchschnittlich ideenreich und sorgfältig, ja geradezu liebevoll realisiert.“ Zudem konnte man in der Rheinpfalz lesen: „Hendrik Müller nutzt alle theatralischen Mittel und spielt mit ihnen. Keine Scheu hat er vor pathetischen Gesten, überstarken Bildern, grellen Effekten. Doch setzt er sie ein, um hinter die Figuren zu blicken.“ Nun erfolgt die erste Wiederaufnahme dieser Produktion, die Rigolettos Handeln als Ausdruck übertriebener und sich dadurch gegen die Protagonisten richtende Religiosität zeigt.
Der Fluch eines Opfers seines Spottes holt den buckligen Hofnarren Rigoletto grausam ein: Zwar gelingt es ihm, die Existenz seiner Tochter Gilda vor dem Herzog von Mantua zu verbergen, aber als der Frauenheld das schöne Mädchen dennoch entdeckt und entehrt, schwört Rigoletto blutige Rache und setzt den zwielichtigen Sparafucile auf ihn an. Als sich auch Sparafuciles Schwester Maddalena in den Herzog verliebt, hintergeht der Mörder seinen Auftraggeber, so dass Rigoletto am Ende – statt über den Herzog zu triumphieren – seine sterbende Tochter in den Armen hält.
Der britische Dirigent Alexander Prior gibt mit der Wiederaufnahme dieser Produktion aus der Spielzeit 2016/17 sein Debüt an der Oper Frankfurt. Der 24-Jährige ist seit dieser Saison Chefdirigent des kanadischen Edmonton Symphony Orchestras. In der Titelpartie kehrt nach seinem Einspringen als Don Carlos in zwei konzertanten Aufführungen von Verdis Ernani 2016/17 Franco Vassallo an die Oper Frankfurt zurück. Der italienische Bariton ist regelmäßiger Gast an allen großen Opernhäusern weltweit und gilt als gesuchter Verdi-Bariton. Zuletzt sang er Ford (Falstaff) und Renato (Un ballo in maschera) an der Münchner Staatsoper, Rodrigo (Don Carlos) in Genua und Carlos (La forza del destino) in Amsterdam. Zudem sind Auftritte als Jago (Otello) an der Hamburgischen Staatsoper geplant. Als Gilda kehrt Brenda Rae in die Produktion, in der sie einen triumphalen Erfolg verbuchen konnte, zurück – nunmehr allerdings als Gast, nachdem sie das Ensemble am Ende der Saison 2016/17 zugunsten ihrer freiberuflichen Karriere verlassen hat. An ihrer Seite steht ein neuer Herzog von Mantua: Der koreanische Tenor Yosep Kang gastiert in dieser Partie zudem an der Dresdner Semperoper, gefolgt von der Hamburgischen Staatsoper und der Deutschen Oper Berlin. Als Sparafucile ist nun Ensemblemitglied Kihwan Sim besetzt, der hier kürzlich als Procida in Die sizilianische Vesper brillierte. Gleichfalls aus dem Ensemble stammt Maria Pantiukhova, die nach Auftritten als Olga in Tschaikowskis Eugen Onegin die Partie der Maddalena übernimmt. In den übrigen Partien sind ausnahmslos Sängerinnen und Sänger aus dem Ensemble und dem Opernstudio der Oper Frankfurt besetzt, sowohl mit neuen als auch mit der Produktion bereits vertrauten Namen. Im Wechsel mit Franco Vassallo kehrt als Rigoletto Publikumsliebling und Weltstar Željko Lucic für zwei Abendvorstellungen am 11. und 17. Februar 2018 an sein altes Stammhaus zurück, an seiner Seite dann die Ensemblemitglieder Sydney Mancasola (Gilda), der premierenbewährte Mario Chang (Herzog), Daniel Miroslaw (Sparafucile) und Katharina Magiera (Maddalena) sowie das ehemalige Opernstudio-Mitglied Ingyu Hwang (Borsa). Die musikalische Leitung hat bei den Vorstellungen im März 2018 Kapellmeister Simone Di Felice.

Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 - 212 49 49 4 erhältlich.

Samstag, 3. Februar 2018

Fantasien zur Nacht (Video): HEART OF STONE





"Heart of Stone" by Online Dance Company

"Love is a dance shared by two bodies on a stage that we hope to be eternal. It enlightens hearts that have been turned into stone and is reborn, uniting souls to the intense balance of passion in a ceaseless promise of a happy ending."

Start mit voller Fahrt voraus in Frankfurt a.M.: Intendanz Anselm Weber


Nach zwei Jahren intensiver Vorbereitungszeit ist im August 2017 das Team um Intendant Anselm Weber und seiner Stellvertreterin und Chefdramaturgin Marion Tiedtke am Willy-Brandt-Platz in die Räume des Schauspiels eingezogen und in Frankfurt angekommen. 

„Wir sind mit großer Neugier hier aufgenommen worden. Das Publikum ist bereit, sich auf Neues einzulassen, der Zuspruch ist immens“, so Intendant Anselm Weber. „Besonders freut uns, dass wir nicht nur das bisherige Publikum halten, sondern auch ein neues dazugewinnen konnten“, so Weber weiter. Mit einer Auslastung von 97 % waren bisher nahezu alle Vorstellungen ausverkauft.  209 Veranstaltungen standen bis Mitte Januar bereits auf dem Programm. 

Insgesamt zählt das Schauspiel derzeit 7.800 Abonnenten. Seit Spielzeitbeginn konnten 300 feste Abonnenten hinzugewonnen werden.  

Die neue Spielzeit 2017/18 eröffneten Schauspiel und Oper am 17. September mit einem gemeinsamen Theaterfest. Rund 8.000 Besucher strömten ins Haus und feierten gemeinsam mit der Theaterleitung, Schauspielern, Sängern und zahlreichen Mitarbeitern den Beginn der Saison.

Seitdem kamen 19 Premieren auf die Bühne: 7 im Schauspielhaus, 7 in den Kammerspielen, 2 im Bockenheimer Depot und 3 in der Box. 

Jan Bosses Erarbeitung von Shakespeares »Richard III« eröffnete im Schauspielhaus den Premierenreigen. Die Presse schrieb: „Ein kluger, leidenschaftlicher und gutaussehender Abend“ (Frankfurter Rundschau), und: „Frappierendes Theaterwerk“ (Deutschlandfunk). 

Es folgten Inszenierungen von Roger Vontobel (»Woyzeck«, »Rose Bernd«), Anselm Weber (»Das siebte Kreuz«, »Alle meine Söhne«), Jan-Christoph Gockel (»Die Verwandlung«), Viktor Bodó (»Das Ministerium der verlorenen Züge«) oder Daria Bukvić (»Verbrennungen«).

Bis Ende der Spielzeit folgen 11 weitere Premieren, darunter ein neues Stück des Dramatikers Marius von Mayenburg, drei Monodramen, die als Auftragsarbeit von Wilhelm Genazino, Teresa Präauer und Olga Grjasnowa entstanden (»Stimmen einer Stadt«, Regie: Anselm Weber) und Lessings »Emilia Galotti« in der Inszenierung von David Bösch. Andreas Kriegenburg kehrt ans Schauspiel Frankfurt zurück und bringt am 9. Februar Kleists »Amphitryon« auf die Bühne. 

Göttingen: ON AIR das boat people song projekt

ON AIR
das boat people song projekt
Musiktheater

Sa, 3.02.18, 19.30h

Theater im ehemaligen IWF (Nonnenstieg 72)
37075 Göttingen
Veranstalter
boat people projekt GbR

„Ich bin der Syrer, der nicht gekommen ist.“ 
Die Chefinnen eines lokalen Radiosenders haben den legendären Abdullah Abdullah, einstmals Star-Moderator in Syrien, für die Moderation ihrer multikulturellen Sendung COFFEE-CLASH gewonnen. Seine Studio-Gäste Majid Merizadi, Luigi und Adorno sind drei Lebenskünstler, die etwas über Deutschland im Jahr X nach der „Flüchtlingskrise“ erzählen sollen, es aber vorziehen, statt zu reden mit Gesang auf Sendung zu gehen. Ihre Stimmen führen uns on air, in luftige Höhen, sie dringen durch Löcher in Systemen und befördern uns auf neue Umlaufbahnen. Musiktheaterstück mit Grace Pyone, Franziska Aeschlimann, Balen Abbas, Andreas Klumpf, Abdallah Ghbash, Sajjad Torabi

In Kooperation mit: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, AKB Stiftung, Refratechnik Göttingen, Stadt Göttingen, EBR Projektentwicklung

www.boatpp.de

Auch am 04., 09., 10.02.2018

Freitag, 2. Februar 2018

Indie aus Darmstadt: S A F R A N

Von Anke in Harsefeld entdeckt:
💛




Safran on Tour

  • 01 | 02 | 2018 elo. Bar, Bremen Songs & Whispers Tour
  • 02 | 02 | 2018 Turmkneipe, Zeven Songs & Whispers Tour
  • 03 | 02 | 2018 Harrier Hof, Brake Songs & Whispers Tour
  • 04 | 02 | 2018 Kino Schauburg, Bremen Songs & Whispers Tour
  • 08 | 02 | 2018 Garniers Keller Konzert
  • 14 | 02 | 2018 Krone Darmstadt Mitten unter der Woche Konzert
  • 02 | 03 | 2018 Colos Saal, Aschaffenburg Concert with Orange Amber
  • 08 | 05 | 2018 Kulturpalast Linden Konzert
  • 21 | 05 | 2018 Kulturpalast Linden Konzert
  • 05 | 07 | 2018 Biergarten Roßdorf Jam-A-Caustic Session

Fantasien zur Nacht (Video): Rosamina





Rosamina 

Fantasien zur Nacht nur für Ihn (Video): REVEAL




#F1Reveal

Wie war's bei ENRICO von Trojahn in Frankfurt a. M.?


Holger Falk (Enrico)

(c) Barbara Aumüller
Im interessanten unkonventionellen Werkstattmilieu des Bockenheimer Depots in Frankfurt kam es zu einer eigenwilligen Verquickung von moderner Oper, zeitgenössischer Musik von Manfred Trojahn und einer Verwandlung eines Pirandello-Dramas zu Musiktheater. Recht dicht am Originalgeschehen von Luigi Pirandellos "Heinrich IV" (ital.: Enrico IV, 1922) hat der Regisseur Tobias Heyder mit einer gewaltigen Bibliothek als ein Teil der Bühne von Britta Tönne im Hintergrund, in der sich jede Menge historisches Schriftgut befindet, und einer von oben herabführenden Wendeltreppe in eine Art modernes "Verlies des Wissens" sowie einer noch weiter abwärts in die Unterwelt führenden Wendeltreppe ein Miniaturuniversum des Wahnsinns geschaffen. 

Ein ständiges Auf und Ab korrespondiert in ENRICO (1991 Uraufführung im Schwetzinger Schlosstheater) exakt mit der - und das macht die Musik Trojahns auch eigenständig - extrem oszillierenden und detailreichen, mal humorvollen, dramatischen, schrillen, mal psychotisch-hysterischen, schrägen und nervigen Musik und Gesang, dieser exponiert am laufenden Band, nur zuweilen beruhigt. Trojahn muss man einmal gehört haben, um seine Alleinstellung zu erkennen. Musik und Stimmen bringen meist Hektik und Verzerrtheit in die Wahrnehmung und Stimmung. Das bunte Treiben besteht aus einem steten Wechsel von Links und Rechts, Harmonien und Disharmonien, Falsett und Bariton, Oben und Unten, und was am meisten zählt: Wahnsinn und Vernunft. Daneben die Geschichte des wahren Heinrich IV, der 40 Jahre kämpfte, gegen die Fürsten und deren Dezentralisierungswunsch, gegen den Papst Gregor VII, dem er den berühmten Gang nach Canossa zum Schein schenkte, um kurz darauf Rom samt Papst zu erobern. Gregor war auf die Herrschaft über den weltlichen Bereich aus, was Heinrich IV missfallen musste. Sein Sohn setzte ihn schließlich mit seinen Feinden als Kaiser mit 55 Jahren ab. Weitere historische Figuren sind verewigt, so Mathilde von Toskana, Adelheid (beide Matilda) und Tochter Berta von Susa (Frida) sowie der Abt Hugo von Cluny (Dottore) als Friedensstifter zwischen Heinrich IV und Gregor VII.

Die volle Absurdität kommt erst zum Tragen, wenn klar wird, dass diese ganze Verrücktheit des Enrico (sehr nuancenreich gesungen und gespielt von Holger Falk, Bariton und Falsett soweit noch möglich im Baritonbereich) der als Heinrich der IV. bei einer Maskerade vom Pferd auf den Kopf stürzte und fortan die Rolle des Enrico IV spielend als verrückt galt, rein von der Außenwelt evoziert war und direkt von dort gefordert wurde, sodass wohl die Mitmenschen verrückter waren als der Gestürzte.


Holger Falk (Enrico) und
Juanita Lascarro (Marchesa Matilda Spina)
(c) Barbara Aumüller
Auch das Durcheinander der Ansichten, der Konversationen ist nur ein Baustein des Vexierbildes "Wahn". Mal ist er da, mal ist er dort. Die komödiantische Dienergruppe sorgt für Unterhaltung mit Slapstick-/Comedy-Elementen, Instrumente und Gesang zeigen eine extrem breite Range bis hin zum Charivari. Enrico scheint zeitweise geheilt, weil er normal über seine Vergangenheit spricht, seine Jugend, und gilt allen schlagartig nicht mehr für verrückt, nachdem er zugibt, es nie gewesen zu sein, es nur gespielt zu haben. Der Versuch des Dottore (zielbewusst und aktiv therapierend Dietrich Volle, ebenfalls Bariton), gemeinsam mit Enricos Exfrau Matilda (Juanita Lascarro, immer eine sehenswerte Darstellung mit voller Sopranstimme), deren Tochter Frida (Angela Vallone) mit ihrem Verlobten Carlo (Theo Lebow) und dem früheren Freund Belcredi (Sebastian Geyer), Enrico durch Konfrontation mit der jungen Matilda, gespielt durch Tochter Frieda, per Schock zu therapieren, zeigt dennoch den (gespielten) Erfolg, dass Enrico darauf anspringt, es aber auch durchschaut. Und hinter allem das Diktat der Vergangenheit, die lockt und bindet. 

Alle sind rückwärts orientiert, sämtliche Versuche anders zu denken, enden mit der Affekttat des Enrico, dass er seinem Widersacher Belcredi eine tödliche Verletzung mit dem Degen beibringt und dann triumphierend deklamiert, dass sie jetzt ja zusammenbleiben müssten. Unmöglichkeit einer Veränderung.


Ein Auseinander, eine Auflösung der Problematik ergo nicht mehr möglich. Der Fixierung auf die Vergangenheit und Sturz wie Wahnsinn ein Denkmal gesetzt. Das Leben als never ending Posse, wo keiner wirkliche Absichten und Ziele hat, es macht eben Spaß zu spinnen. Alles dreht sich um Unsinn, der die Achse der Welt ausmacht, dabei mit hörenswerten Aussagen Pirandellos. Ein absurdes Bühnengleichnis für unsere Existenz?

Weiter Veranstaltungen noch am 02.02. und 04.02.2018

Pfalztheater Kaiserslautern bringt's auf den Punkt: Orpheus in der Unterwelt



Orpheus in der Unterwelt.                                    

Operette von Jacques Offenbach

Text von Hector Crémieux und Ludovic Halévy
Premiere 21|10|2017 | Großes Haus
Die nächsten Vorstellungen: 02|02|2018 Fr 19:30 + 04|02|2018 So 15:00

Öffentliche Meinung: „Komm, folg‘ der Ehre, sie geht ja der Liebe stets voran.“
Orpheus: „Komm! Soll die Ehre mich leiten, wie wenig liegt mir daran.“

Die Ehe zwischen dem Violinisten Orpheus und seiner Frau Eurydike
hat jede Phase des romantischen Verliebtseins längst hinter
sich gelassen. Sie fühlt sich durch sein unablässiges Musizieren
vernachlässigt, er sieht sich in seinem Künstlergenie missachtet.
Beide haben ohnehin längst andere erotische Bande geknüpft:
Orpheus flirtet ganz offen mit der Nymphe Chloë, Eurydike findet
den Schäfer Aristeus attraktiv. Sie ahnt nicht, dass sich hinter
dessen Verkleidung Pluto, der Gott der Unterwelt, verbirgt, doch
letztendlich lässt sie sich nur allzu gerne aus ihrem langweiligen
Ehe- und Erdendasein in sein Höllenreich entführen. Orpheus
nimmt das fast erleichtert zur Kenntnis, doch die personifizierte
Öffentliche Meinung zwingt ihn, seine Rechte als Ehemann bei
der höchsten Instanz, bei Göttervater Jupiter, zu reklamieren und
Eurydike zurückzufordern. Doch der hat längst selbst ein Auge auf
die schöne Eurydike geworfen …
In seiner ersten abendfüllenden Operette – uraufgeführt 1858 in
Paris – ist dem Komponisten Jacques Offenbach nichts heilig: Die
hehr-erhabenen Götterfiguren der Antike werden von ihrem Sockel
gestoßen und in ihren allzu menschlichen Schwächen gezeigt. Die
Ehe scheint auf Erden, im Himmel wie in der Hölle nicht der Ort zu
sein, an dem der Mensch zur erotischen Lusterfüllung kommen
könnte. Musikalisch parodiert der „Mozart der Champs-Élysées“,
wie Offenbach in Paris genannt wurde, ohne jeden Respekt das
hohle Pathos der Oper seiner Zeit. Der Ton seiner Operette mit
ihren vielen Couplets ist direkt und frech, die Musik zeichnet sich
durch einen ungewöhnlichen Reichtum an melodischer Einfallskraft
aus. Elektrisierende tänzerische Rhythmen treiben stets
aufs Neue die Handlung voran. Der berühmte „Höllen-Galopp“
wurde gar zum Inbegriff des als verrucht geltenden Cancans. Mit
„Orpheus in der Unterwelt“ erzielte der Kölner Jacques Offenbach
seinen ersten großen Erfolg, der in ganz Europa Beachtung fand.
Bis heute gilt diese Operette mit ihrem Esprit und ihrem respektlosen
Witz als Maßstab der gesamten Gattung.


Mit
Orpheus (Pierre-Eric Rieu) Pierre-Eric Monnier
Eurydike (Monika Berg) Elizabeth Wiles
Daniel Jupiter Daniel Böhm
Juno Geertje Nissen
Pluto | Aristeus Peter Floch
Venus Stefanie Smits
Cupido Polina Artsis
Minerva Rosario Chávez
Merkur Dominik Kastl
Mars Peter Hamon
Diana Adrienn Cunka
Bacchus Dmitri Oussar
Rudi Styx Thomas Kollhoff
Die Öffentliche Meinung Astrid Vosberg

Orchester des Pfalztheaters | Chor des Pfalztheaters | 
Ensemble Tanz des Pfalztheaters | Statisterie des Pfalztheaters
Abenddirigent
Anton Legkii
Leitung
Musikalische Leitung Anton Legkii
Inszenierung Sebastian Welker
Bühne Volker Thiele
Kostüme Magali Gerberon
Choreographie Kerstin Ried
Leitung Chor Johannes Köhler
Dramaturgie Elias Glatzle

Donnerstag, 1. Februar 2018

Am Sonntag im Schauspiel Frankfurt a.M.: »8BAR LEBEN!«

Studiojahr Schauspiel
»8BAR LEBEN!«
Lieder für eine bessere Verfassung

Premiere vom 28. Januar 2018, Panorama Bar


Mit den acht Studierenden des Studiojahrs Schauspiel entsteht in der Panorama Bar ein Liederabend über die Sehnsucht nach größerem Zusammenhalt – für eine bessere Verfassung. 

Dabei ist die Situation, in der sich die Studierenden befinden, prekär. Zur Aufbesserung des Lebensunterhalts verdingen sie sich als Maskottchen im Freizeit-Park Panorama: Als Charakterdarsteller haben sie sich beworben und müssen nun schwitzend in unförmigen Kostümen für strahlende Kinderaugen sorgen. Dabei wollen sie einfach nur weg, weg, weg, nach Jamaica, Amsterdam oder Südamerika. Der Traum vom Ausstieg reift, Veränderung muss her, wobei sich auch die eine oder andere Gewaltfantasie Bahn zu brechen droht... Letzten Endes aber wollen hier alle »8BAR LEBEN!«


Regie und Ausstattung Daniela Kranz     Musik Günter Lehr   Dramaturgie Ursula Thinnes
mit Lisa Eder, Kristin Hunold,  Vincent Lang, Philippe Ledun, Nicolas Matthews, Nelly Politt, Christina Thiessen, Felix Vogel

Die nächsten Vorstellungen: 4. und 20. Februar 2018

Das Studiojahr Schauspiel wird ermöglicht durch die Aventis Foundation, Crespo Foundation und die  Dr. Marschner Stiftung.

Kultur öffnet Welten: Cultural Policy and Arts Education - heute in Wolfenbüttel

Cultural Policy and Arts Education
A first African-European Exchange
Termin
Do, 1.02.18, 14.30h - Fr, 2.02.18, 13h

Veranstaltungsort
Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel
38300 Wolfenbüttel

Veranstalter
Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel

Diskussion, Konferenz

The sphere of Arts Education can contribute to securing cultural participation as a human right. It is a sphere of cultural competency, which is developing a sensitive approach to researching the matrixes of social life so as to make possible new registers of culture, new audiences and publics, new concepts of art, culture and society. The Research Atelier brings together experts from the universities in Daressalam, Kampala, Nairobi, Pretoria, Johannesburg, Casablanca and Tunis to exchange concepts in Cultural Policy for Arts Education and continues the debates from other Research Ateliers on Zanzibar and in Cape Town. Further information and registration at the following link.

In Kooperation mit: Federal Academy for Arts Education Wolfenbüttel, UNESCO Chair in Cultural Policy for the Arts in Development at the Department of Cultural Policy of the University of Hildesheim, EDUCULT Vienna Austria

bundesakademie.de

Mittwoch, 31. Januar 2018

Drohnenperspektive: Harmony of the Seas (weltgrößtes Kreuzfahrtschiff)






Worlds Largest Cruise Ship (Harmony of the Seas)

Ein recht gewagtes Abenteuer von einem Drohnenpiloten, die Harmony of the Seas einmal zu umkreisen und auch dezent zu überfliegen. Vielleicht hat er die 100 m Sicherheitsabstand eingehalten, aber ohne Sondererlaubnis aus fotografischen Gründen wäre die Überquerung bei uns nicht erlaubt. Jedenfalls spannend wie sich der Filmer anschleicht, mit beachtlichem Tempo von ca. 70km/h schätze ich, und welche Ansichten er eingefangen hat. Die Multifunktionsbühne am Heck, die Schwimmmöglichkeiten an Deck samt Ball-/Tennisspielfelder, und vor allem die imposante Mehrstöckigkeit und generell die Bauweise der schwimmenden Kleinstadt mit Kapazität von an die 7.000 Menschen. 

Dienstag, 30. Januar 2018

Heidelberger Poetikvorlesungen 2012: Innen - Amerika - Nacht (4)






»Die vermählende Kamerafahrt«, 3. Poetikvorlesung 

Unmittelbar nach dem Abschluss seines großen Romans »Sunrise. Das Buch Joseph«, an dem er sechs Jahre gearbeitet hatte, zieht Patrick Roth in drei Vorträgen eine vorläufige Bilanz seiner amerikanischen Jahre (1975-2012). 
Im Mittelpunkt seiner Rückschau steht das Erzählen in Bildern. Filmszenen, die den Jungregisseur faszinierten, und innere Bilder, die in den eigenen Träumen erscheinen, bilden seit je den charakteristischen Kern des Erzählens von Patrick Roth. 
Seine Vorlesungen spüren der numinosen Qualität dieser mythischen Bilder nach und erzählen von ihrer transformierenden Wirkung auf das eigene Leben.

Montag, 29. Januar 2018

Bastelstunde: Ein Propellerboot selbst basteln






RC Propellerboot Version 7 Super speed -
Benötigt werden 

 mind. 2-Kanal-Sender, 
-Empfänger
1 Lipo 2S 7.4v

1 Ladegerät B6 Charger https://goo.gl/avM7Xu
2 x DC 5V Motoren - 180

2 x Propeller 10,5cm
Kartonierte Epp-Platten oder vergleichbar,
biegsam und stabil

Sonntag, 28. Januar 2018

Mousonturm Frankfurt a.M.: Displacements. Andere Erzählungen von Flucht, Migration und Stadt

Displacements. Andere Erzählungen von Flucht, Migration und Stadt
Do. 18.01. — So. 04.02.2018

Trotz aller Debatten in Politik und Medien um die Begrenzung von Zuwanderung ist Migration in Deutschland längst Normalität, Alltag und vielschichtige Wirklichkeit in beständigem Wandel. In Großstädten wie Frankfurt leben mittlerweile mehr Menschen mit Migrationsgeschichte als ohne. Forderungen nach einseitiger Integration von Geflüchteten und Immigrierten in eine vermeintlich unveränderliche deutsche Gesellschaft und Leitkultur führen leicht zu Stigmatisierung, Ausgrenzung und Diskriminierung.
Wie aber haben Migration und Flucht die Menschen, die Stadt und Stadtgesellschaften tatsächlich längst verändert? Wer erzählt die neuen, anderen Geschichten, und wie? Mit „Displacements“ versammelt der Mousonturm diese Erzählungen von Flucht, Migration und Stadt, die Künstlerinnen, Künstler und Kollektive aus Frankfurt, Berlin, Paris, London und Damaskus, aus Beirut, Kapstadt, Curitiba und Tokio in Form von Theaterstücken, Performances, Projekten, Festen, Konzerten, Diskussionen, Filmen und Videoinstallationen aufgreifen und weiterführen. Visionen der Stadtgesellschaft stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie kritische Fragen nach der Repräsentation von Migrantinnen, Geflüchteten und in Deutschland Geborenen. Denn „Displacements“ ist zugleich ein Festival der ungewohnten Spielformate und szenischen Konstellationen, der direkten und individuellen Erzählweisen, Begegnungen und Perspektiven.


Restprogramm:
Mobilalbanisches Wohnzimmer
28.1.-3.2., Mousonturm, Eintritt frei

1.2. Film "Madgermanes", 19:30 Uhr

ROSHANI: Licht und Erleuchtung für das neue Jahr
روشنی ورخشندگی در سال نو
28.1., 15-20 Uhr

Fest mit Zan e.V. und dem Ensemble „Hamnawa“, Farsi und Deutsch, Eintritt frei
Mousonturm
Marcio Abreu / Companhia Brasileira de Teatro (Curitiba)
Preto
Performance
Portugiesisch mit deutschen Übertiteln
30. & 31.1., 20 Uhr; 30.1. Gespräch im Anschluss, Saal

Les Filles De Illighadad
Konzert
1.2., 20:30 Uhr, VVK € 18,60 / AK € 21
Saal

Akira Takayama / Port B
McDonald’s Radio University
Business Lunch / ビジネス・ランチ
Essen/Gespräch, Englisch
4.2., 11–17 Uhr, Mousonturm, Eintritt frei

Video: Russland


Russia

Samstag, 27. Januar 2018

Fantasien zur Nacht (Video): TEASE





Tease

Jeans, Jeans, Jeans - die logische Fortentwicklung

Quelle: The Ragged Priest
Unser geliebtes multifunktionales Imageidol, mal zu eng bis zur Unfruchtbarkeit, mal zu weit bis zum Stolpern, mal aufgerissene Knie oder einfach Löcher, stonewashed, chemisch und maschinell gepeitscht sowieso schon lange, hat jetzt ein neues Modell bekommen, worauf wir schon lange gewartet haben.

Jetzt lassen die Jeanshersteller teilweise das Hüftteil bis auf einen Gürtelsaum ganz oben weg, sparen den Hintern komplett aus oder kombinieren viel zu kurzen Mini mit angeketteten Hosenbeinen. Was für Ideen! Bestens geeignet für die Schule, Haupteinsatzort in der Nachtschicht :-) Die Unternehmen konfrontieren die armen wilden Jungs oder verstörten Mädels mit ... natürlich!! ... noch mehr Unterwäsche. Die Zeiten der Knasthosenfahnentechnik für wenig bis ganz Schwule ist vorbei, jetzt das Schaufenster wahlweise 4K 360° View für Selfie-Videos oder nur von hinten! Halt! Hier fehlt etwas. Noch nicht gesichtet die Jeans ohne Hüfttextilstück vorne! So geht's ja nicht. Liebe Hersteller, bitte nachbessern!
Die Lustquelle mal versteckt keusch unterm Langshirt, mal schwer sexy mit Reizwäsche, ja, genau: Ganz Offene können alles weglassen! Was das für eine Freude macht ... Für die Träger(innen) weniger bei Blasenentzündung. Der neueste Dukatenesel steht also bereit. Gibt es einen Run auf die Shops? Lassen sich die Youngsters und Ältere drauf ein?

Quelle: The Ragged Priest

Freitag, 26. Januar 2018

Fantasien zur Nacht (Video): "Do You Like Me Now?"






"Do You Like Me Now?" 

28.01.18 im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern: Gemeinsam ein Familienversteck gestalten

Aus gebeiztem Ahorn: Holzkästchen mit Geheimfächern
aus Süddeutschland, 17. Jahrhundert
(Foto und © Schell Collection, Graz)


Gemeinsam ein Familienversteck gestalten
Kreatives Kunst(früh)stück für Familien im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern 

Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Museumsplatz 1, lädt am Sonntag, 28. Januar, um 11 Uhr Familien zu einem kreativen Kunst(früh)stück ein. Jeder hat Geheimnisse: Erwachsene, Kinder, Familien, Länder... Da stellt sich die Frage, mit wem man seine Geheimnisse teilt und wo man sie versteckt. In der Sonderausstellung „Ohne Schlüssel und Schloss. Chancen und Risiken von Big Data“ vergleichen die Besucher zusammen mit  Andrea Löschnig und Sabrina Noß Verstecke in alten Möbelstücken, Verschlüsselungen durch Drehscheiben und Maschinen sowie Schlüssel und Schlösser mit heutigen Medien und ihren Möglichkeiten der Verschlüsselung und des Versteckens. Danach gestalten Kinder und Erwachsene gemeinsam ein „Familienversteck“ – was da wohl hineinkommt? Das anschließende Familienfrühstück bildet den Höhepunkt und gemeinsamen Ausklang im Museum. Eine Anmeldung ist erforderlich bis spätestens Donnerstag, 18. Januar unter der Telefonnummer 0631 3647-201; Karten sind ausschließlich im Vorverkauf an der Museumskasse erhältlich oder können unter info@mpk.bv-pfalz.de verbindlich bestellt werden. Erwachsene zahlen für Eintritt, Material und Frühstück 15 Euro, Kinder sechs Euro und Familien (zwei Erwachsene mit 2 Kindern bis 12 Jahren) 35 Euro.

Donnerstag, 25. Januar 2018

Premiere in Frankfurt a.M.: ENRICO von Manfred Trojahn (Oper)

v.l.n.r. Sebastian Geyer (Barone Tito Belcredi), Samuel
Levine (Bertoldo), Holger Falk (Enrico; sitzend),
Björn Bürger (Arialdo) und Frederic Jost (Ordulfo)
(c) Barbara Aumüller

Premiere / Frankfurter Erstaufführung

ENRICO
Dramatische Komödie in neun Szenen von Manfred Trojahn
Text von Claus H. Henneberg
nach dem Drama Enrico IV (1922) von Luigi Pirandello
Mit Übertiteln

Musikalische Leitung: Roland Böer
Regie: Tobias Heyder
Bühnenbild: Britta Tönne
Kostüme: Verena Polkowski
Licht: Marcel Heyde
Dramaturgie: Mareike Wink
Enrico: Holger Falk
Marchesa Matilda Spina: Juanita Lascarro
Barone Tito Belcredi: Sebastian Geyer
Frida: Angela Vallone
Carlo di Nolli: Theo Lebow
Dottore: Dietrich Volle
Landolfo: Peter Marsh
Bertoldo: Jaeil Kim
Arialdo: Björn Bürger
Ordulfo: Frederic Jost
Giovanni: Doðuþ Güney
Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper


Enrico ist die erste Oper des deutschen Komponisten Manfred Trojahn (*1949), entstanden als Auftragswerk des Süddeutschen Rundfunks und der Musikfestspiele in Schwetzingen, wo sie am 11. April 1991 im Schlosstheater unter Mitwirkung des Ensembles der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt wurde. Das von Claus H. Henneberg eingerichtete Libretto beruht auf dem 1922 in Mailand uraufgeführten Schauspiel Enrico IV von Luigi Pirandello. Die Kammeroper steht auf der einen Seite in der Tradition der Literaturvertonungen, weist aber auch musikalische Einflüsse verschiedener Opernkomponisten von Rossini über Verdi bis Puccini auf. Die Titelpartie verlangt neben dem Sprechgesang nach lyrischen musikalischen Ausdrucksformen bis hin zu dramatischen Ausbrüchen. Mit dieser Produktion im Bockenheimer Depot erlebt das Werk nun seine Frankfurter Erstaufführung.

Zum Inhalt: Nachdem Enrico anlässlich eines historischen Festumzugs als Heinrich IV. verkleidet vom Pferd stürzte, glaubt er tatsächlich, jener Salierkaiser zu sein, dessen Gang nach Canossa inzwischen sprichwörtlich ist. Zwanzig Jahre später hat Enrico seinen Verstand längst wiedergefunden, aber er lässt die ihn umgebenden Menschen darüber im Ungewissen. In einer Art Schocktherapie will ihn sein Umfeld – darunter auch die von ihm ehemals verehrte Matilda – mit seiner Vergangenheit konfrontieren und „heilen“. Doch als es tatsächlich um Leben und Tod geht, bleibt Enrico kaum mehr eine andere Wahl, als weiterhin die Identität Heinrichs IV. aufrecht zu erhalten.

Die musikalische Leitung liegt bei Roland Böer, der ab 1996 für drei Jahre als Solorepetitor und von 2002 bis 2008 als Kapellmeister an der Oper Frankfurt tätig war. Seither fungiert er – anfangs als musikalischer Leiter – seit 2015 auch als künstlerischer Leiter des von Hans Werner Henze gegründeten Cantiere Internationale d’Arte in Montepulciano. Daneben geht er einer regelmäßigen Gastiertätigkeit an bedeutenden Opernhäusern nach. Auch der Regisseur Tobias Heyder kann als „Frankfurter Gewächs“ bezeichnet werden, da er von 2009 bis 2015 als Regieassistent an der Oper Frankfurt tätig war. Hier inszenierte er 2014/15 die Uraufführung von Rolf Riehms Sirenen. Danach entstanden Arbeiten u.a. an den Theatern von Coburg, Aachen, Magdeburg und Saarbrücken. Der Bariton Holger Falk (Enrico) gilt als Spezialist für Neue Musik, die er mit renommierten Ensembles an Theatern weltweit zur Aufführung bringt. In Frankfurt war er u.a. ab 2014 in der im Bockenheimer Depot uraufgeführten Oper Der goldene Drache von Peter Eötvös zu erleben. Die übrigen Partien sind fast ausschließlich mit Mitgliedern des Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt besetzt.

Premiere / Frankfurter Erstaufführung: Sonntag, 21. Januar 2018, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot

Weitere Vorstellungen: 23., 25., 27., 29., 31. Januar, 2., 4. Februar 2018
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr


Preise: € 20 bis 70 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.

Mittwoch, 24. Januar 2018

Wie war's bei IWAN SUSSANIN - EIN LEBEN FÜR DEN ZAREN von Glinka in der Oper Frankfurt?

Iwan Sussanin (Dmitry Belosselskiy)
(c) Barbara Aumüller

Eine Premiere in Frankfurt a.M. aus dem Jahre 2015 zog erneut als Wiederaufnahme ins Programm und begeisterte die Zuschauer ein weiteres Mal. IWAN SUSSANIN, Ein LEBEN FÜR DEN ZAREN - eine Oper von Michail Glinka mit Uraufführung im Bolschoi-Theater St. Petersburg 1836, ist ein Stück russische Seele, Liebe zur Heimat, Leid in Kriegszeiten und wunderbare Musik mit kräftigen Stimmen. Die Authentizität der Gefühle, das tiefe Leiden und poetische Sprechen darüber, die Kraft und Ausdauer des leidensfähigen Bauernvolkes, sein beständiger Kampfeswillen, und sei es sogar nur mit dem Dreschflegel und Panjekarren gegen Stahl, sind es, die diese Oper unvergesslich machen und aus allem auch herausheben. Der Untertitel der Oper stammte vom Zaren selbst, der das so vom Komponisten wünschte. Das Libretto schrieb  Baron Jegor Fjodorowitsch von Rosen.
Wanja (Katharina Magiera) und Antonida (Kateryna Kasper)
verstecken sich vor den eindringenden
Deutschen (Hintergrund Chor der Oper Frankfurt)
(c) Barbara Aumülle
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Harry Kupfer, altgedienter und hochdekorierter Regisseur in der DDR und in Deutschland, überraschte Frankfurt mit vielen erfolgreichen Inszenierungen, auch Prokofjews DER SPIELER ein großartiges Beispiel. Sein SUSSANIN wurde aus dem Jahr 1600 ins Jahr 1942 verlegt, so wie die Frankfurter Inszenierung von Richard Strauss' CAPRICCIO (UA 1942, München) das Geschehen ebenfalls in die 1940er Jahre verlegte. Zeigt die Glinka-Inszenierung den Krieg und die Bedrohung Moskaus durch den Hitler-Angriff, debattieren Strauss' Protagonisten über die Kunstgenres mitten in der Kriegszeit. Historisch war Hintergrund der Oper der Angriff Polens und Litauens vor über 400 Jahren, um den Thron in Moskau zu ergattern, neu inszeniert sind es die Hitler-Truppen, die in weißer Tarnkleidung und in deutscher Sprache singend einfallen (von Buhrufen der Zuschauer verfolgt) und ihre Niederlage statt in Stalingrad (Februar 1942) in den Sümpfen vor Moskau finden. Die schnieken Deutschen mit Polen und Litauern in Uniform, die ihren Angriff planen und mit Tanz feiern wie auf einer Rüstungsmesse mit dem neuesten Panzertyp im Hintergrund - fehlt nur noch der große Mercedes für die Generalität, so wie Erdogan sich heute mit seinem gepanzerten Mercedes-Maybach 600 führermäßig durch die Lande fahren lässt. Auf der anderen Seite die Moskowiter Bauern, Partisanen, die eine fürchterliche Bedrohung für Moskau und den Zaren, ihre Familie sowie Leib und Leben fürchten.
Sussanin führt sie weg vom Aufenthaltsort des neu gewählten Zaren, um ihm die Krönung
Iwan Sussanin (Dmitry Belosselskiy) einziger Trost vor seinem Tod
ist die Heirat von Antonida (Kateryna Kasper) und
Bogdan Sobinin (Anton Rositskiy)
(c) Barbara Aumüller
zu ermöglichen. Und zwar so nachhaltig tief in die Wälder und Sümpfe, dass sie nicht mehr herausfinden werden. Die Irregeführten bemerken den Trick nach einer langen, langen Wanderung in die Nacht hinein erst am nächsten Morgen. Vor lauter Wut erschlagen sie Sussanin. Sein Sohn Wanja konnte unterdessen den Zaren warnen und kommt mit Soldaten in den Wald, können aber nur noch den toten Sussanin finden. Sussanin wird in Moskau vor dem Kreml als Held der Sowjetunion für einige Minuten von den Sowjetbonzen unter ihren riesigen Schirmmützen gefeiert, dann wieder vom normalen Volk, zu seiner historischen Zeit durch den Zaren und den obersten Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche.

Die beeindruckende Kulisse auf der Bühne von Hans Schavernoch wird durch einen großen Triumphbogen in zerstörter Schräglage und eine zerbrochene Glocke bestimmt. Sie wird eine Anspielung auf die zerbrochene Zarenglocke sein, die seit ihrer Urform von 1599, der Großen Uspenski-Glocke mit 18 Tonnen, mehrmals neu gegossen, schwerer und stabiler wurde und jedesmal wieder zerbrach, auch das letzte Mal in Aktion durch einen Brand wieder abstürzte und zerschlug. Die allerletzte Form der Zarenglocke wurde nie eingesetzt. Sie steht als Denkmal vor dem Kreml, typisch ist das wieder herausgebrochene Stück. Gazevorhänge als Leinwände, Baumattrappen und Video-/Lichtprojektionen schaffen eine beeindruckende Atmosphäre vom tiefen Wald im Schneesturm.

Unter der musikalischen Leitung von Justin Brown haben wir es mit einer poetischen, epischen und patriotisch-kämpferischen Musik von Glinka zu tun. Die Chorszenen sind einfach sehr, sehr gelungen. Chorleiter Tilman Michael hat mit Yan Tax (Kostümen) authentisches altes Russland heraufbeschworen. Im Original Glinkas gibt es sogar noch mehr Aufmärsche und Chorszenen, die hier entfielen. Iwan Sussanin wird ganz hervorragend von dem weltweit gefragten Bassisten Dmitry Belosselskiy gesungen. Ob es die Liebe zu seinem übermütig-verspielten, von Heldentum schwärmenden Sohn Wanja (Katharina Magiera, Alt), seiner Tochter Antonida (Kateryna Kasper, Sopran, Ukraine) oder zu ihrem Verlobten und zukünftigen Schwiegersohn, der Partisanenführer Bogdan Sobinin (Anton Rositskiy, Tenor, RU) ist, oder zu dem Anführer der russischen Soldaten bzw. dem zu krönenden Zaren, er stellt in mächtigem Gesang seine großen Gefühle für seine Liebsten und das Vaterland Russland dar. Unvergesslich diese Leidensszene des mutigen Vaters in den frühen Morgenstunden vor aufkommender Dämmerung. Er will nicht sterben, denkt voller Wehmut an die Geburt seiner Tochter, ihr Aufwachsen, tröstet sich mit der Heirat und weiß, dass er den Zaren schützen musste.


Unvergesslich, eindringlich und ergreifend.

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Dienstag, 23. Januar 2018

Jazz- und Weltmusik-Legende Hugh Masekela gestorben

Hugh Masekela (rechts) mit Larry Willis (2016)
Von Vanellus - Eigenes Werk, GFDL,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=49450529
Die große Jazz- und Weltmusik-Legende Hugh Ramopolo Masekela (geb. am 4. April 1939 in Witbank) ist heute, den 23. Januar 2018 in Johannesburg gestorben. 

Der südafrikanische Musiker (Trompete, Flügelhornist, Kornettist, Pianist, Sänger und Komponist) hat sehr viele Songs mit Beschreibungen und Kritik an den widrigen Lebensumständen während der Apartheid geschrieben. Er wurde mehrfach ausgezeichnet und gewann unter anderem zwei Grammys, den ersten Grammy Award für GRAZING IN THE GRASS als Best Contemporary Pop Performance – Instrumental und den zweiten 2012 für JABULANI als Best World Music Album.

Sein Vater Thomas Selema Masekela hatte mehrere Berufe, von pädagogischen, über Gesundheitsinspektion, Bergmann bis zum Künstler und seine Mutter Pauline war Sozialarbeiterin. Masekela war das älteste Kind von vier Geschwistern und wuchs in Johannesburg auf. Der Hollywood-Film Young Man with a Horn mit Kirk Douglas brachte ihn zur Trompete und zu Musikschulen. 1956 bekam er eine Trompete von Louis Armstrong als Anerkennung seines Talents. Mit Dollar Brand und anderen afrikanischen Könnern formierten sich 1959 die Jazz Epistles, die das erste Modern-Jazz-Album Südafrikas einspielten. Das Massaker von Sharpeville 1960 erschütterte seine Leben, er ging für viele Jahre ins Exil und lernte viele wichtige Menschen kennen, die ihm halfen, so Yehudi Menuhin in London, in den USA dann u.a. Miriam Makeba, Harry Belafonte, Dizzy Gillespie. Er studierte an der Manhattan School of Music und veröffentlichte 1963 TRUMPET AFRICAINE sein erstes Soloalbum, 1964 bis 1966 war er mit Miriam Makeba verheiratet, 1967 Konzerte mit den Byrds und 1968 seinen ersten Grammy-Hit mit dem Instrumentalstück Grazing in the Grass, das auf Platz 1 der Billboard Hot 100 landete. Er entwickelte sich weiter zwischen Fusion-Jazz, Rhythm and Blues, Afrobeat und Mbaqanga zu einem individuellen Stil. Sein Weg führte ihn nach Afrika zurück, er lebte zunächst in Guinea, dann in Zaire und Nigeria. 1980 trat er zusammen mit Miriam Makeba in Lesotho auf, zog ein Jahr später nach Gaborone in Botswana, und verließ das Land nach einem Anschlag der South African Defence Force auf seine Musikschule mit 16 Toten wieder. Er produzierte in den Folgejahren das Broadway-Musicals SARAFINA!, tourte 1987 mit Paul Simons GRACELAND, veröffentlichte den Song BRING HIM BACK HOME, der die Freilassung Nelson Mandelas aus dem Gefängnis forderte. Er durfte in Südafrika nicht gespielt werden, wurde jedoch nach Mandelas Freilassung regelmäßig als Hymne bei dessen Auftritten gespielt.

Nach 1990 und der Abschaffung der Apartheid lebte er wieder in Südafrika und den USA, heiratete 1999 die Ghanaerin Elinam Cofie. Sein Sohn Selema (1971) stammt aus einer anderen Beziehung. 2010 eröffnete er die Fußball-Weltmeisterschaft musikalisch, 2011 hatte er einen großen Auftritt mit U2 in Johannesburg, 2016 im Weißen Haus in Washington, D.C. und 2017 führte er das Theaterstück GONE NATIVE – THE LIFE AND TIMES OF REGINA BROOKS auf und schrieb auch die Musik dazu.



Heidelberger Poetikvorlesungen 2012: Innen - Amerika - Nacht (3)







»Der Stimmen-Brunnen«,  2. Poetikvorlesung 

Unmittelbar nach dem Abschluss seines großen Romans »Sunrise. Das Buch Joseph«, an dem er sechs Jahre gearbeitet hatte, zieht Patrick Roth in drei Vorträgen eine vorläufige Bilanz seiner amerikanischen Jahre (1975-2012). Im Mittelpunkt seiner Rückschau steht das Erzählen in Bildern. Filmszenen, die den Jungregisseur faszinierten, und innere Bilder, die in den eigenen Träumen erscheinen, bilden seit je den charakteristischen Kern des Erzählens von Patrick Roth. Seine Vorlesungen spüren der numinosen Qualität dieser mythischen Bilder nach und erzählen von ihrer transformierenden Wirkung auf das eigene Leben.

Montag, 22. Januar 2018

Deutsche sind ärmer als vermutet, nur die Betroffenen haben es schon lange geahnt

Irgendetwas stimmt hier nicht. Angeblich hätten die Deutschen Billionen ungenutzt auf der hohen Kante, dabei sind sie ärmer als andere EU-Bürger. Eine EZB-Studie hat, wie die FAZ darauf hinweist, durch eine große Haushaltsbefragung vor einem Jahr herausgefunden, dass das sog. Median-Vermögen (Mittelwert) bei nur 60.000 Euro liegt, und das seit 2014. Weder die höheren Immobilienpreise noch die gekletterten Börsenwerte haben daran etwas geändert.

Diese Stagnation sollte man noch in die Vergangenheit verfolgen, um herauszufinden, wann der große Gewinnspike für die Mehrheit aufgetreten ist, wenn er denn aufgetreten ist. Die Deutschen liegen mit diesem "statistischen Medianvermögen" nur knapp vor Polen (!) und werden ordentlich überholt von Belgiern (218.000 Euro), Spaniern (160.000) und Italienern (146.000). Auch die Franzosen liegen noch fast doppelt so hoch (113.000 Euro). Über ein höheres Vermögen verfügen ebenfalls die Österreicher, Niederländer und Portugiesen, sogar die Slowenen. 


Der sog. Durchschnittswert errechnet sich wieder anders, da wären es immerhin 214.000 Euro pro deutscher Nase, durch die Reichen nach oben verzerrt. Aber auch beim Durchschnittswert liegen viele andere europäische Länder und die USA vor den Deutschen. Welchen darf man jetzt für die Planung heranziehen und trifft den Bedarf an Kapital im Alter besser? Insgesamt liegen die Bürger erstaunlich weit zurück gegenüber den anderen Ländern. Liegt es an der hohen Akzeptanz des sozialamtsgestützten Müßiggangs, oder ist es bei uns einfach zu teuer?