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Dienstag, 23. Januar 2018

Jazz- und Weltmusik-Legende Hugh Masekela gestorben

Hugh Masekela (rechts) mit Larry Willis (2016)
Von Vanellus - Eigenes Werk, GFDL,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=49450529
Die große Jazz- und Weltmusik-Legende Hugh Ramopolo Masekela (geb. am 4. April 1939 in Witbank) ist heute, den 23. Januar 2018 in Johannesburg gestorben. 

Der südafrikanische Musiker (Trompete, Flügelhornist, Kornettist, Pianist, Sänger und Komponist) hat sehr viele Songs mit Beschreibungen und Kritik an den widrigen Lebensumständen während der Apartheid geschrieben. Er wurde mehrfach ausgezeichnet und gewann unter anderem zwei Grammys, den ersten Grammy Award für GRAZING IN THE GRASS als Best Contemporary Pop Performance – Instrumental und den zweiten 2012 für JABULANI als Best World Music Album.

Sein Vater Thomas Selema Masekela hatte mehrere Berufe, von pädagogischen, über Gesundheitsinspektion, Bergmann bis zum Künstler und seine Mutter Pauline war Sozialarbeiterin. Masekela war das älteste Kind von vier Geschwistern und wuchs in Johannesburg auf. Der Hollywood-Film Young Man with a Horn mit Kirk Douglas brachte ihn zur Trompete und zu Musikschulen. 1956 bekam er eine Trompete von Louis Armstrong als Anerkennung seines Talents. Mit Dollar Brand und anderen afrikanischen Könnern formierten sich 1959 die Jazz Epistles, die das erste Modern-Jazz-Album Südafrikas einspielten. Das Massaker von Sharpeville 1960 erschütterte seine Leben, er ging für viele Jahre ins Exil und lernte viele wichtige Menschen kennen, die ihm halfen, so Yehudi Menuhin in London, in den USA dann u.a. Miriam Makeba, Harry Belafonte, Dizzy Gillespie. Er studierte an der Manhattan School of Music und veröffentlichte 1963 TRUMPET AFRICAINE sein erstes Soloalbum, 1964 bis 1966 war er mit Miriam Makeba verheiratet, 1967 Konzerte mit den Byrds und 1968 seinen ersten Grammy-Hit mit dem Instrumentalstück Grazing in the Grass, das auf Platz 1 der Billboard Hot 100 landete. Er entwickelte sich weiter zwischen Fusion-Jazz, Rhythm and Blues, Afrobeat und Mbaqanga zu einem individuellen Stil. Sein Weg führte ihn nach Afrika zurück, er lebte zunächst in Guinea, dann in Zaire und Nigeria. 1980 trat er zusammen mit Miriam Makeba in Lesotho auf, zog ein Jahr später nach Gaborone in Botswana, und verließ das Land nach einem Anschlag der South African Defence Force auf seine Musikschule mit 16 Toten wieder. Er produzierte in den Folgejahren das Broadway-Musicals SARAFINA!, tourte 1987 mit Paul Simons GRACELAND, veröffentlichte den Song BRING HIM BACK HOME, der die Freilassung Nelson Mandelas aus dem Gefängnis forderte. Er durfte in Südafrika nicht gespielt werden, wurde jedoch nach Mandelas Freilassung regelmäßig als Hymne bei dessen Auftritten gespielt.

Nach 1990 und der Abschaffung der Apartheid lebte er wieder in Südafrika und den USA, heiratete 1999 die Ghanaerin Elinam Cofie. Sein Sohn Selema (1971) stammt aus einer anderen Beziehung. 2010 eröffnete er die Fußball-Weltmeisterschaft musikalisch, 2011 hatte er einen großen Auftritt mit U2 in Johannesburg, 2016 im Weißen Haus in Washington, D.C. und 2017 führte er das Theaterstück GONE NATIVE – THE LIFE AND TIMES OF REGINA BROOKS auf und schrieb auch die Musik dazu.



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