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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Donnerstag, 22. November 2012

Große Premiere des Musicals JEDERMANN und Eröffnung der Gebläsehalle als neuer Kulturarena, Teil 1


Text und Regie: Ellen Kärcher und Dieter Meier

Musik: Francesco Cottone, Andreas Puhl, Amby Schillo


Premiere am 30. November 2012

weitere Vorstellungen: 1./2./4./5./7./8. und 9. Dezember jeweils um 20.00 Uhr

Gebläsehalle Neunkirchen

 Tickets unter 0231-9172290 oder www.proticket.de



Kleider für die sieben Todsünden

von SZ-Redakteurin Elke Jacobi

Neunkirchen. Was dem Musical-Projekt recht ist, ist möglicherweise Lady Gaga billig. Denn es könnte durchaus sein, dass die Sängerin und Königin der ausgefallenen Bühnenkleidung demnächst ähnlich gewandet auftritt, wie die Teilnehmer des Musical-Projektes. Jochen Maas, Kostüm- und Performancekünstler, hat für die sieben Todsünden, für Mammon und Diskoqueen des neuen Stückes "Jedermann" ganz besondere Kostüme entwickelt. Und das Spiegelkugelkleid der Letzteren hat er vergangene Woche bei einer Frisurenshow in Berlin gezeigt. Dort war auch Lady Gagas Friseur. Der war begeistert und wollte gleich die Kontaktdaten von Maas. Das hat der gebürtige Homburger der SZ am Rande der Probe am Sonntag verraten.
Zum Projekt kam der gelernte Architekt über keinen Geringeren als Oberbürgermeister Jürgen Fried, der dessen Limbacher Atelier maas arts bereits kannte. "Wir waren auf der Suche nach ganz besonderen Kostümen, haben hin und her überlegt, was wir da machen könnten. Da hatte der OB die zündende Idee", erinnert sich Regisseurin und Autorin Ellen Kärcher. Der Limbacher fand's toll. "Ich bin stolz, dass ich angesprochen wurde, fürs Musical-Projekt was zu machen", lächelt er. Schon während seines Studiums habe er die Idee reizvoll gefunden, tragbare Architektur zu machen. Das setzt er jetzt seit 15 Jahren um. Bestückt landesweit Shows und Produktpräsentationen mit seinen ausgefallenen Kreationen. Rund 200 Kostüme, so schätzt er, gibt es mittlerweile in seinem Atelier in Limbach. Einige davon hat er für die Kostüme im "Jedermann" umgestaltet, aufpoliert. Einiges wurde aber auch ganz neu geschaffen. Der Mammon und sein Gefolge beispielsweise, oder auch die Völlerei. "Ich habe schnell gemerkt, dass wir auf einer Linie sind", beschreibt er die Zusammenarbeit mit Ellen Kärcher. Gemeinsam habe man die Ideen weiterentwickelt. "Ellen hat mir die Richtung gezeigt, die Charaktere beschrieben." Maas hat dann versucht mit Blick auf die Darsteller, auf seine ihm eigene Art zu interpretieren.
Viel Schwarz und viel Silber sieht man da auf den ersten Blick bei der ersten Anprobe am der Probe in der Turnhalle der Parkschule. Einige Kostüme nämlich hat er mitgebracht. Einige der sieben Todsünden. Über ihre spitzen Plastikbrüste darf sich da die Wollust amüsieren, ansonsten in gummiartiges Netzwerk gewandet. Rote Fransen hat der Zorn. Kopfschmuck gehört für die meisten dazu. "Man muss sich überlegen, wie stellt man das dar. Symbolik ist da gefragt." Beim Geiz beispielsweise. "Das Kostüm ist sehr wertvoll - in jeder Hinsicht." Künstliche Hüftgelenke und Titan wurden da verwendet.
Viele Preise hat der 38-Jährige auch bei internationalen Wettbewerben schon für seine Kreationen bekommen. Mit den Arbeiten fürs Musical-Projekt hat er noch einmal ganz neue Wege beschritten. Und wer weiß - vielleicht macht ihn ja Lady Gaga demnächst so richtig berühmt.

Ankes Fundstücke: HANDLE IMMER











Wenn dein Ziel
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handle trotzdem.
Durch dein Handeln
allein werden auch
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Aurobindo

Mittwoch, 21. November 2012

Buchvorstellung: UNNÜTZES WISSEN (Facebook), Teil II


Die Freiheitsstatue hat Schuhgröße 1200
Die neue Dosis unnützes Wissen

Bekannt aus Facebook, gehört „Unnützes Wissen“ mit über 750.000 „Gefällt mir“-Klicks zu einer der größten deutschen Gruppen in dem sozialen Netzwerk. Täglich tragen zahlreiche Fans, zahlreiche amüsante und teilweise absurde Fakten und Ereignisse zusammen und teilen sie auf Facebook mit anderen über diese Plattform.

Nach dem ersten Mega-Bestseller „Nutella hat Lichtschutzfaktor 9,7“ kommt jetzt die zweite Packung unnützes Wissen in die Buchhandlungen. Unzählige lustige Weisheiten und unglaubliche Fakten wie: „Die Entsprechung des Billy-Regals von IKEA heißt bei Mömax Killbill“, „Linkshänder sind bessere Rechtshänder als Rechtshänder Linkshänder sind“ und „So ziemlich alle Menschen in Europa stammen wahrscheinlich von sieben Frauen ab“ sind in dem Buch vereint. Der Leser lacht nicht nur, er lernt auch dabei. Denn welcher Deutsche hat sich nicht schon einmal gefragt, wieso die Österreicher ihn eigentlich „Piefke“ nennen?
Diese und über 2000 weitere unglaubliche, spannende und skurrile Fakten aus allen Bereichen des Lebens sind in dem Buch gesammelt. Zusammengestellt wurden sie auf der großen Facebook-Seite „Unnützes Wissen“, die täglich Tausende Fans begeistert.
Fazit: Dieses Buch vereint Witz mit neuem, nicht immer ganz unnützem Wissen und sorgt in jedem Fall für viel Verblüffung und noch mehr Spaß.

riva Verlag + München 2012 + Broschur + 224 Seiten + 8,99 € (D)


Heute Abend in Ramstein: MARSHALL & ALEXANDER 2012

Heute, 21. November 2012, 20:00 Uhr im Haus des Bürgers, Am neuen Markt 4, 66877 Ramstein:
***Erleben Sie davor und danach und in der Pause, Rainer Magolds beeindruckende Ausstellung "MARILYN - Menschen, die bewegen". Bilder, die man auf sich wirken lassen sollte!***

Marshall & Alexander 2012
Hautnah live am Flügel: René Krömer
Musik/Show


Marshall & Alexander stehen für grandiosen Gesang und große Emotionen. Der Zusammenklang ihrer Stimmen ist einmalig und erlaubt es den beiden Ausnahmekünstlern sich in den unterschiedlichsten Musikwelten stilsicher zu bewegen. Es gibt immer mehr Fachleute, die sich zu der Aussage bekennen, dass es so ein Duo weltweit nicht noch einmal gibt. Seit Ende des letzten Jahrtausends sind Marc und Jay auf den Konzertbühnen zu Hause. Mal Klassik in der Kirche, mal Pop im großen Konzertsaal. Das Publikum tobt vor Begeisterung. Seit einigen Jahren gibt es nun das Programm „Hautnah Live“ bei dem sich Marshall & Alexander ihren Lieblingsliedern widmen. Ohne große Showeffekte, fast schon improvisiert, präsentieren sie mit großer Leidenschaft die Highlights ihres Schaffens. So authentisch und nah kann man Künstler der obersten Liga selten erleben.

45,--/40,--/35,-- € plus VVK-Gebühren

Heute Abend in Darmstadt: DIE DISTEL: "BLONDE REPUBLIK DEUTSCHLAND - NEU VERFÖHNT

Artist
DIE DISTEL: "BLONDE REPUBLIK DEUTSCHLAND - NEU VERFÖHNT"

das neueste Programm des Berliner Kabarettensembles
Heute, 21.11.12, 20:30 Uhr, Einlass ab 19 Uhr
AK 20 €

halbNeun Theater + Sandstr. 32 + 64283 Darmstadt + Tel.: 06151 23330 (Abendkasse)


Euroland – abgebrannt? Das Stück des Berliner Klassenkampf-Ensembles beginnt spektakulär. Der ratlose portugiesische EU-Chef Barroso schickt eine kleine Delegation nach Deutschland, um von Europas Musterländle abzukupfern. Das sind nun ausgerechnet eine Griechin und ein Ire! Doch die stellen fest: Fast alles ist faul im Merkel-Land! Finanzmanipulation, Bestechlichkeit, Lobbyismus, Armutsboom, Schulmisere, Pflegenotstand – überall brennend heiße Probleme! Und ...







Dichterhain: NORMAL NULL 19 von Hermann Mensing

normal null 19

es war dreizehnmal
ausgepackt eingepackt 
und wieder fortgeschickt worden
eh es zu mir kam
ich war neugierig 
ich wäre selig gewesen 
wenn ich's hätte auspacken dürfen
es weihnachtet schließlich 
da packt jeder gern aus
noch dazu wenn's so schön eingepackt ist

es ist nicht für dich 
jemand hat nicht aufgepasst
dachte ich
du musst es zurückgeben
doch dann sprach es
pack mich aus pack mich nicht aus
sagte es und da war ich verwirrt
als finderlohn 
könnte ich dachte ich
löste die schleife
und schaute hinein 
es war eine frau drin
eine frau und alles war dran
ich zupfte hier und da 
und dann
sah ich das schild
nur für ... 
stand darauf
da schnürte ich's wieder ein 
und brachte es zur post

jetzt ärgert es mich
dass ich's nicht ausgepackt habe
und für mich behielt
meinetwegen nur für ein paar minuten
aber ich bin ein ehrlicher mensch
und bestimmt kommt bald eins
das ich behalten darf


(c) Hermann Mensing, Münster (Westfalen)

Dienstag, 20. November 2012

Walter's Kurzfilmtipps: Further Adventures in the Restless Universe von Luca Dipierro




ausgesucht von Walter Brusius

Der Künstler arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach 
als freischaffender Maler und Autor. Mehr Informationen.

Heute Abend in Ramstein: MARILYN - Menschen, die bewegen

Ab 19:00 Uhr heute Abend findet die Vernissage zu Rainer Magolds Ausstellung: "MARILYN - Menschen, die bewegen" im Haus des Bürgers in Ramstein statt.
Die Ausstellung ist bis 31.12.2012 zu sehen.

Der Künstler:
In Karlsruhe geboren, ist Rainer Magold in einer Welt der modernen Malerei aufgewachsen. Sein Vater (Maler der Akademie der Bildenden Künste/München und Gründer der Südpfälzischen Kunstgilde) gab ihm vieles weiter, insbesondere das Talent, Emotionen, Lyrik und Meditation expressiv und abstrakt zu malen. Er ermöglichte es ihm vielen Künstlern in Deutschland und Frankreich zu begegnen. Schon früh begeisterte Magold sich auf Ausstellungen in Straßburg und Paris für Turner, Picasso, Jean Arp. Dem folgten mit 17 Jahren Studienreisen nach München, Venedig und Rom. Einer ersten eigenen Ausstellung in London (1970) folgten Studienaufenthalte oder Ausstellungen in Italien, Marokko/Algerien/Tunesien, Sao Paulo/ Brasilien, Dänemark/Schweden, Frankreich/Holland/Belgien, China, Hongkong, Jugoslawien, Israel, Schweiz, Barcelona/Madrid, Österreich, Sri Lanka; zuletzt 2009 in Mannheim und Berlin.


Prof. Joseph Beuys bestärkte Rainer Magold in der„Freien internationalen Hochschule für Kreativität und interdisziplinäre Forschung e. V“ konsequent seinen eigenen unabhängigen Weg zu gehen. Er hat mit vielen international bekannten Designern und Künstlern gearbeitet; 2009 z.B. mit Elvira Bach, Prof. Thomas Hornemann (Berlin), Prof. Fritz Dickgiesser (Kunstakademie Düsseldorf) und Prof. Markus Lüpertz.


DER GEDANKENSPIELER (9) - ein Fortsetzungsroman von Marco Meissner



Langsam wich die Ödnis einer sperrlich bewachsenen Graslandschaft. Der Wuchs des Grases glich dem Haarwuchs eines Säuglings. Flaumig legte sich das hellgrüne Gras auf die lang gezogene Talebene der Sierra Nevada. Ein klein wenig Wut machte sich in Alexander breit. Hätte er sich doch einfach eher auf den Weg gemacht. Er hatte es nicht geschafft, bis weit ins Death Valley einzudringen. Zu spät war er losgefahren. Zu viel Zeit hatte er am Wegesrand vergeudet. Wie sehr hatte er sich auf den Anblick von Devil´s Golfcourse oder Badwater gefreut. Doch dieser Traum war vorerst ausgeträumt.
Nun befand er sich auf direktem Weg nach Bishop, wo das nächste Motel auf ihn wartete. Der Weg stieg langsam aber stetig an und mit ihm verlor die sengende Hitze der Tiefebene mehr und mehr an Kraft.


„Fast, on a rough road riding
high to the mountains climbing
twisting, turning, further from my home....”,


klang Kid Rock aus dem Autoradio.
Laut sang er den Chorus mit:

„I was born free!
YEAH! YEAH! YEAH!
Born free!”.




Der Highway bahnte sich seinen Weg in endloser Geradlinigkeit und bot Alexander Genug Zeit zu sinnieren.Sollte es wirklich wahr sein? Wurden alle Menschen frei geboren? Und wenn ja, warum suchten sie dann mit der Leidenschaft eines italienischen Liebhabers mit aller Gewalt nach einem Joch unter dem sie eingehen konnten?
Frei geboren, um angekettet zu sterben?
Wieder einmal drehte sich alles um die eine unauslöschliche Frage, die Alexander mit sich herumtrug wie ein übermannsgroßes Kreuz, unter dessen Last er zu zerbrechen drohte. Wieso nur gab es immer wieder nur ein Entweder oder ein Oder? Warum nur konnte nicht alles unter einen Deckel passen.
Familie gründen, Haus bauen, Baum pflanzen, Rente ansparen, vor Langeweile sterben. Wie 
lange suchte er nun schon nach der Quintessenz seiner Gedanken?
Das Navigationsgerät zeigte noch knappe fünfzig Meilen bis nach Bishop an. Doch Alexander brauchte eine Pause. In Lone Pine steuerte er seinen Wagen auf den kleinen Parkplatz einer Tankstelle. Die Stadt wirkte wie ein Überbleibsel aus der guten, alten Zeit des Goldrausches.
Er betrat den Tankstellenshop, zog sich eine Flasche Dr. Pepper aus dem Kühlschrank, schnappte sich ein Snickers, bezahlte und trat wieder auf die Straße. Der ruhige, verschlafenen Ort bildete eine seltsam, beruhigende Symbiose mit der malerischen Berglandschaft, die ihn umgab. Alexander lehnte sich an die Außenwand der Tankstelle, stemmte einen Fuß dagegen und atmete tief durch. Aus einiger Entfernung konnte er den auffällig schwarz-weiß-goldenen Wagen der Highwaypatrol erkennen. Er schien auch auf den Hof der Tankstelle zuzusteuern. Sofort nahm Alexander Haltung an. Nur zu oft hatte er von der Freudlosigkeit der amerikanischen Polizisten gehört.,
Langsam kam der Wagen zum Stehen. Die Tür öffnete sich und aus dem Wagen stieg eine junge, schwarzhaarige Officerin. Alexanders Vorstellung und der Schein der Realität bildeten einen für ihn scheinbar unlösbaren Konflikt. In ihren Sonnenbrillengläsern spiegelten sich die Konturen der Landschaft wieder und auf ihrem Mund malte sich ein Lächeln ab, das Alexander in seinen Überlegungen überforderte. Sie nickte ihm noch einmal selbstbewusst zu, bevor sie in der Tankstelle verschwand.
Noch lang hangen ihr Alexanders Gedanken hinterher. Ihr Lächeln und ihre sanfte Erscheinung, die so gar nicht zu der Härte ihrer Respekt einflößenden Uniform passen wollte, begleiteten Alexander noch immer, als er das Ortseingangsschild von Bishop erreicht hatte.

To be continued....

© Marco Meissner, Gladbeck
mmmarcomeissner@googlemail.com
Alle Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit realen Personen oder Handlungen sind rein zufällig und ganz und gar unbeabsichtigt.

Montag, 19. November 2012

In Memoriam: Heidi Huber, Neunkirchen/Saar, * 26.03.1945 † 20.10.2012

Heidi Huber in Bad Sobernheim,
Sommer 2012
Leider ist Heidi Huber, die in diesem Blog und in winner's cool blog schon einige Gedichte zur Veröffentlichung gegeben hatte, am 20. Oktober gestorben, wie ich heute erst überraschend erfahren habe. 

Mit einem Gedicht einer ihrer Lieblingsdichterinnen, Rose Ausländer, die ich ebenfalls sehr schätze, und zwei von ihr möchte ich Abschied von Heidi nehmen, die über 40 Jahre Grundschullehrerin im Saarland war. Ihre Gedichte werden weiterleben.

Online kondolieren




Wenn das Suchen 
ein Ende hat,
beginnt das Finden

Heidi Huber



In Stunden 
zwischen 
Traum 
und 
Tag
schöpf Wasser
ich aus Seelenseen

Heidi Huber




Ich
bin
eine Koralle
im Meer der
Erinnerungen
und warte
auf den Wind

Prinzessin
fisch
mich auf
leg mich
um deinen Hals

Das wär

mein Glück

Rose Ausländer

Wie war's bei der Vernissage zu maGold's DARK SECRETS in Groß-Umstadt?


Abbildung 1: Alexander Schodlok (li.), Rainer Magold (re.).
Fotocollage: Stefan Vieregg
DARK SECRETS - so lautete der vieldeutige Titel der Ausstellung von Rainer Magold, dem Expressionisten, die am 15.11.2012 mit einer Vernissage in Groß-Umstadt im afrikanischen Restaurant "Farmerhaus" begann. Viele besuchen ihn wieder aufgrund seiner aktuellen Ausstellungen in 2012, vor allem in Bad Bergzabern, Ludwigshafen und Limburgerhof, oder lernen ihn in Groß-Umstadt neu kennen, denn seine dunklen Geheimnisse sind andere, als man von ihm erwarten würde.

Abbildung 2
Fotocollage: Stefan Vieregg
Der Besucher assoziierte eventuell im Vorfeld ganz in der maGold-Tradition dunkelhaarige oder dunkelhäutige Schönheiten. Weit gefehlt, es handelt sich um die sehr seltene Kunst mit Pech! Dieser schwer zu verarbeitende und monate-, sogar jahrelang arbeitende, sich verändernde Werkstoff hat es Rainer Magold angetan. Er entwickelte sich nach einer initialen Begegnung mit dem Urmaterial zu einem der 3 Künstler im internationalen Kunstraum, die Bilder ganz aus Pech erstellen. Neben ihm nur noch ein Franzose, der einen beträchtlichen Ruf in seinem Land als Architekt und Künstler genießt, und eine Schweizerin, die mit Riesenpinseln und kleinem Lastkran arbeitet. Rainer Magold verliert über seine Technik keine Worte, aber wir entdecken große Spachtelspuren, Gieß- bzw. Abwurftechnik und Pinsel.

Abbildung 3: Alexander Schodlok (rechts). 
Fotocollage: Stefan Vieregg
Die Idee im "Farmerhaus" Pechbilder auszustellen kam ihm durch die Begegnung mit den "Häuten" der dort ausgestellten Deko-Tiere Büffel und Elefant. Er fühlte die Verwandschaft zu seinen Pechbildern und beschloss in dieses sensorische Afrika-Ambiente nur Pechbilder, aber keine Frauen zu entsenden. Die Bilder betten sich auch als geradezu archaische, urweltliche und tief faszinierende schwarze, teils rot kolorierte Strukturflächen in das Halblicht des afrikanischen Restaurants ein.

Abbildung 4: Rainer Magold demonstriert Licht- und Farbeffekte 
mit der Taschenlampe. Fotocollage: Stefan Vieregg
Die Begrüßungsworte sprachen die Künstleragentin, der Besitzer des Restaurants, Alexander Schodlok, und natürlich der Künstler selbst mit einem längeren Vortrag.
Die Künstleragentin hätte die Idee zur Ausstellung bei einer Zufallsrast in diesem Restaurant bekommen und sei seit dieser Zeit sehr fasziniert von Geschichte und Tradition des Hauses wie auch von der liebevollen Ausstattung und den besonderen gastronomischen Angeboten.

Abbildung 5: Interieur 1            Fotocollage: Stefan Vieregg

Alexander Schodlok ging auf die 47-jährige Geschichte seines Restaurants ein. Sein Vater, ein Afrikaliebhaber und Namibiakundiger, hätte 1965 das Restaurant eröffnet und 1970 an den Sohn und dessen heutige Frau Monika weitergegeben. Die Hügellage mit Blick in die Ebene erinnerte den Vater an die Weite Afrikas, das Interieur an sein Leben in Afrika. Heute blicke das Restaurant auf eine große Anerkennung durch gastronomische Bewerter zurück, zum Beispiel zwischen 12 und 14 Punkte beim Gault Millau. Namhafte und sehr bekannte Gäste kämen zum Essen, der besondere Stammgast sei Carlos Santana. Die Haute Cuisine aus Afrika kredenzte er an diesem Abend mit Roastbeef um Palmherzstiftchen auf Gewürz-Couscous, Samosa-Teigtaschen mit Gazellenhackfleisch und Currydip sowie Springbock-Schinken auf Mango-Chutney. Dazu erlesenen Sekt nach Champagnermethode (Méthode Cap Classique) aus Südafrika, der sich auf einer Ebene mit Roederer und Spitzen-Winzersekten aus Deutschland bewegt, und natürlich erstklassigen Service.

Abbildung 6: Interieur 2             Fotocollage: Stefan Vieregg 
Rainer Magold setzte den Beginn seiner Auseinandersetzung mit Pech im Jahr 1977, als er drei Monate mit Joseph Beuys im Rahmen der documenta 6 zusammenarbeitete. Es wäre die Zeit des berühmten Beuys-Fettstuhls gewesen, der Gründung seiner eigenen Universität. Mit dabei auch ein Japaner, der mit Altöl hantierte, darin meditativ gerührt habe. Der Blick in die Mitte der gerührten Ölmasse hätte ihm Tiefen erschlossen und inspiriere ihn noch heute. Die Kunst außerhalb der Akademien in der Tradition der Höhlenzeichnungen etwa fasziniere ihn seit der Zeit am stärksten. Pech als 100-prozentiger Kohlenstoff schlucke so viel Licht und zeige sich so vielseitig farbig bei verschiedenen Lichteinfallswinkeln, dass es andere Werkstoffe übertreffe. Eine Besonderheit sei, dass Pech noch Monate und Jahre weiterarbeite, also immer eine neue Struktur im Bild schaffe. Theoretisch sei es nach einem Jahr ausgehärtet, aber er habe Bilder, bei denen der Prozess nach Jahren nicht beendet sei. In der Regel verarbeite er Dutzende Kilo davon, bei Bildern der Serie "Reflect!" beispielsweise einmal 200 kg, ein anderes Mal 400 kg. Dies erfordere verstärkte Halterahmen und mehrfache Leinwände, denn beides hielte die Belastung normalerweise nicht aus. Seine schwarzen Geheimnisse machten sich sehr gut im Kontrast zu Farben im Umfeld oder auch zu einer Farbe im Bild, weswegen er chinesischen Rotlack sparsam oder auch bedeckend eingesetzt habe.

Fazit: Die Pechbilder Rainer Magolds entwickeln einen eigenen Charme und bereichern Ihr Ambiente. Interessierte Besucher können in Groß-Umstadt bis 31. Dezember ausgefallene schwarze Schönheiten aus Pech und afrikanische Küche zu einem seltenen Abenteuerpaket schnüren und genießen. Erkundigen Sie sich zuvor nach Reservierungen und Preisen. 



Dichterhain: SCHNITT DURCH SILBERNEN NEBEL von Hermann Mensing



schnitt durch silbernen nebel 

legte mond auf eis
hockte mich in den schnee
bodenfrost kroch mich an 
schlaf mich ein 
dachte ich
da begann ein vogel zu singen
ich bin eine nachtigall sagte er 
und kraft meines amtes 
muss ich dir sagen 
dass du 
ganz gleich 
was geschehen ist
leben wirst 
wirst schon sehen 
wie fragte ich 
wie auch immer sagte er 
immer und alles 
von anfang bis ende 
aha sagte ich 
rieb mir frost aus den händen 
und schickte eine sms 
daumen tanzten über die tasten 
immer und alles 
und alles und immer 
so lange es geht 
wie dumm es auch sein mag
siehst du sagte die nachtigall
ja ja sagte ich 
ich hatte vergessen 
gut sagte die nachtigall 
gab mir eine karte und flog davon
ich hielt die karte ins mondlicht 
ihr name stand drauf 
und ich wusste jetzt wieder
dass alles kommt wie es kommt


(c) Hermann Mensing

Sonntag, 18. November 2012

Mathe-Professor erst 24 Jahre alt

Prof. Dr. Peter Scholze        Foto: Volker Lannert(Uni Bonn

Mathematik-Genie Peter Scholze (24) wird der wohl jüngste Professor mit einem Lehrstuhl in Deutschland. Scholze nahm einen Ruf an die Universität Bonn an.
Trotz seines jungen Alters gehöre der gebürtige Berliner weltweit schon zu den brillantesten Vertretern seines Fachs, berichtete die Universität.
Scholze, der in Bonn studiert hat, wird Elite-Forscher und besetzt eine der Professuren des Exzellenzclusters für Mathematik. Seit 2011 ist er Research Fellow des Clay Mathematical Institute, einer internationalen Stiftung mit Sitz in Cambridge (USA) und Oxford.
Aufgewachsen ist Peter Scholze in Berlin. Als Schüler gewann er mehrere Mathematik-Olympiaden. In Bonn brauchte Scholze laut Angaben der Uni nur drei Semester für den Bachelor und zwei für den Master. 

Blick ins Atelier: MALGORZATA LAZAREK


(pole i dom) - field and house 

140 x 60 cm 
oil on canvas

Małgorzata Lazarek- studies at Academy of Fine Arts in Cracow, Faculty of Graphics in Katowice. Diploma in professor Tomasz Jura's studio - drawing, film and professor Jacek Rykała's - painting. The academy awarded her the medal for the whole work and she got the academy-prize. The artist was also winner of the main prize at ALL - Polish Biennale of Student's Drawing. She belongs to a not numerous group of women taking care of satiric drawing. She is a frequent prize-winner of International Exhibition "Satyrykon" and many other competitions (also received awards for painting). Malgorzata Lazarek's focus lies on painting, drawing, cartoon and illustration. She lives in Katowice.


Ludovico Einaudi: Le Onde, Sonate von Samuele Bonfè



Meine Klassiker: ABER VIELLEICHT von Nelly Sachs
















ABER VIELLEICHT
haben wir
vor Irrtum Rauchende
doch ein wanderndes Weltall geschaffen
mit der Sprache des Atems?
Immer wieder die Fanfare
des Anfangs geblasen
das Sandkorn in Windeseile geprägt
bevor es wieder Licht ward
über der Geburtenknospe
des Embryos?
Und sind immer wieder
eingekreist
in deinen Bezirken
auch wenn wir nicht der Nacht gedenken
und der Tiefe des Meeres
mit Zähnen abbeißen
der Worte Sterngeäder.
Und bestellen doch deinen Acker
hinter dem Rücken des Todes.

Nelly Sachs, aus: Späte Gedichte

Samstag, 17. November 2012

Fantasien zur Nacht: PALASTSÄLE von Erika Ott

Versailles, Salle de Glaces


PALASTSÄLE

Ein Schloss betrat ich
lichtdurchflutet
schwang der Park sich
auf die Fensterbänke

in den Sälen Edelholz
vertäfelungen Gobelins 
und Landschaftsbilder
Wolkenzauber an

den Decken dieser Räume
längs gereiht wie Perlen
edel türgerahmt
als Knotenkette

roter Läufer
mir zu Füßen
endend noch im 
Unbekannten

lockend ihm zu folgen
weiter immer weiter
schreiten
Säle leuchtend

von verzierten Möbeln
Kachelöfen Schränken
weiter immer weiter
Betten und Intarsientische

Lüster flammend
schwer kristallen
Spiegelkabinette
weiter immer weiter

hell und groß und
in sich Spiegel
und der hellste Zauber
nur mit dir.


(c) Erika Ott

Heute Abend in Darmstadt: Gibts ein Leben über 40?

THOMAS REIS:"GIBTS EIN LEBEN ÜBER 40?"

endlich wieder in Darmstadt zu sehen - Wiederholung
am Sa, 17.11.12 Beginn: 20:30 Einlass: 19:00


halbNeun Theater + Sandstr. 32 + 64283 Darmstadt + Tel.: 06151 23330 (Abendkasse)


Wie sieht das aus, wenn jemand 40 wird? Die Leute sind für acht eingeladen – und kommen um sieben. Wer nicht reinfeiert, hat um Mitternacht keine Gäste mehr. Die Gespräche drehen sich um private Rentenversicherungen, Wellness, Scheidungskosten, alte Zeiten und Arzttermine. Ist das Altersschwachsinn oder ist das Alter Schwachsinn?

Dichterhain: ZEIT HINTER GLAS von Birgit Burkey

Die Wand, Film (2011)















ZEIT HINTER GLAS


Stunden rinnen,
wie Regentropfenwasser
über die kühlen Scheiben.

Blicke wandern
ruhelos, ohne Ziel,
spiegeln sich im Fenster,

suchen Halt
in ewigen Träumen,
kreisen durch Vergangenheit.

Einsame Welt,
Die Wand, Film (2011)
die sichtbare Hülle,
gefangen hinter Glasmauern.


© Birgit Burkey, 2010

Freitag, 16. November 2012

Fantasien zur Nacht: DU von Angelika Peymann


DU

Deine Haut verströmt den Duft,
der im Dunkeln nach mir ruft.
Schleicht tief bis in meine Lende
wohlig warm wie deine Hände.

Puls der Nacht entfacht die Glut,
die uns beiden tat so gut.
Meine Haut wird straff und fest,
ich will dass du dich an mich presst.

Will spüren deine Wildheit pur,
grab in mich deine heiße Spur!
Gedanken die mich irre machen,
verleiten mich zu manchen Sachen.

Meine Hand wird dich erobern,
bis bei dir die Gier wird lodern!
Nimmst mich dann mit sanfter Kraft,
die in mir die Leiden schafft.

Gedanken an die letzte Nacht,
schüren, bis die Glut entfacht.
Spür´ erneut die Lust in mir,
die sich steigert, bis zur Gier,

Neben mir die Manneskraft,
die mir schenkt die Leidenschaft.
Will den Eros gerade wecken,
als er anfängst sich zu recken.

Meine Hand beginnt das Spiel,
hat dabei nur eins im Ziel.
Leichte Vibration durchströmt,
bis die Kehle leise stöhnt.

Die Erregung macht dich hart,
öffnet meine Lippen zart.
Aug´ in Aug´, im Duft der Liebe
Verschlingen sich dann unsre Triebe

Innig reitend auf den Wogen
Gespannt der Körper, wie ein Bogen
Treibt die Sehnsucht die Ekstase
Schillernd, weich, als Seifenblase.

(c) Angelika Peymann

Heute Abend in Darmstadt: SERVUS PIEFKE!

SEVERIN GRÖBNER: "SERVUS PIEFKE!"
Unangenehme Wahrheiten über Deutschland -
so freundlich wie möglich von einem Wiener formuliert.

Heute, 16.11.12, Beginn: 20:30, Einlass: 19:00

halbNeun Theater + Sandstr. 32 + 64283 Darmstadt + Tel.: 06151 23330 (Abendkasse)

„Piefke“ – ein seltsames Wort. Ein Wort, das für deutsche Ohren fast zärtlich klingt. Nur: Es ist nicht zärtlich! Es ist einfach der Terminus Technicus im Wienerischen für den Deutschen.

„Servus“ sagt man zum Abschied. Leise. Meinte Peter Alexander. Das Gegenteil ist richtig. In Wien sagt man es zur Begrüßung, laut und es wird „Servaaas“ ausgesprochen. Auf Deutsch übersetzt, sagt hier jemand also „Hallo, Deutsche!“.

Heute Abend: Vernissage im Rathaus Forbach (F)

Vernissage, Rathaus Forbach, 19 Uhr:

Malerei und Skulpturen 16.11. bis 10.12.2012