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TEUFELSKINDER von Jules Amedée Barbey D'Aurevilly
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Donnerstag, 27. September 2012
Dichterhain: SEELENPERLEN von Heidi Huber
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Mittwoch, 26. September 2012
30.09., 18 Uhr: PlauderZeit mit Hannelore Bähr und Rainer Furch (Pfalztheater)
Künstlerwerkgemeinschaft Kaiserslautern e.V. lädt ein zum Schlossgespräch mit Hannelore Bähr und Rainer Furch
PlauderZeit im Waldschlösschen
Noch
eine Talkshow? Ja, aber nicht in der Glotze. Die
beiden
Pfalztheaterschauspieler Hannelore Bähr und Rainer Furch laden in loser
Folge Menschen aus Kaiserslautern und Umgebung zum Gespräch
ins Waldschlösschen, das neue Domizil der Künstlerwerkgemeinschaft.
Nach
der erfolgreichen Premiere zum Thema „LebenskünstlerInnen“ geht’s diesmal um „Eninngeritschte“.
Eingeladen
sind
die hollywooderfahrene Gewandmeisterin des Pfalztheaters, Brigitte
Fiedler, die schon mit Größen wie Franco Zeffirelli, John
Malkovich, Mel Gibson oder auch Heimat-Regisseur Edgar Reitz zusammenarbeitete, sowie Dr. Gavin West, Uni-Dozent, Philosoph, Lebenskünstler
und
nicht zuletzt Musiker zwischen Jazz und Punkrock.
Wer
Lust
und Zeit hat, bei einem Glas Wein von spannenden und verrückten
Lebenslinien und -läufen jenseits der Schlagzeilen und Norm zu
hören, ist herzlich eingeladen.
Alle Details über diese und weitere Veranstaltungen erfahren Sie auf der Website der Künstlerwerkgemeinschaft Kaiserslautern e.V.
Waldschlösschen
Bremerstraße 12
67663 Kaiserslautern
Waldschlösschen
Bremerstraße 12
67663 Kaiserslautern
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Dichterhain: DER ANDERE von Ute AnneMarie Schuster
Der Andere (c) Gabriele Springer |
Der Andere
Aneinandergeschmiegt die Weichheit der Wangen,
die Seelen verschmolzen zu einem Geschöpf.
Die Wehmut des Blickes lässt Tränen erahnen,
Tränen der Liebe und Tränen des Glücks.
Innigkeitsschenken liebender Herzen,
schweigende Münder verraten so viel,
Sanftmut liegt in den glänzenden Augen,
alles kann sein, doch nichts ist ein Spiel.
© Ute AnneMarie Schuster
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Ute AnneMarie Schuster,
Wehmut
Dienstag, 25. September 2012
DAS HAUS - eine Novelle von Anner Griem
Das Haus
Eine Novelle von Anner Griem
(Auszug)
In Ordnung, diesen Sommer komme ich,
wenn Du es endlich möblierst und ich nicht auf dem Fußboden
schlafen muss. Weit über eine halben Stunde redete Wanna am Telefon
auf mich ein, sie endlich in ihrem Haus zu besuchen, schließlich
wohne sie bereits seit dreizehn Monaten dort und irgendwie seien wir
immer noch verheiratet, auch wenn ich diese Tatsache nicht unbedingt
wahrhaben möchte.
Sie fing an zu weinen und meinte mit
von Schluchzern unterbrochener Stimme, dass sie ihrem letzten
Liebhaber wegen mir den Laufpass gegeben habe.
Ob sie ihm oder er ihr den Laufpass
gab, war nicht so deutlich herauszuhören, es interessierte mich
letztlich nicht, als ich mich entschloss, sie zu besuchen und ich ihr
zusagte.
Nach der vorläufigen Trennung, wie sie
es seinerzeit nannte, hatte ich mir ein möbliertes Zimmer bei einem
älteren Herrn genommen, dessen Frau kurz zuvor verstorben war.
Bad und Küche gemeinsam, im
Kühlschrank gehörte mir die untere Hälfte, getrennte
Haushaltskasse.
Er die Waschmaschine Montag bis
Donnerstag, den Rest der Wochentage konnte ich sie benutzen.
Wir, er, der alte Mann und ich hatten
einander schnell gewöhnt.
Schweigsam zurückhaltend, trug er noch
an seiner Trauer um den Tod seiner Frau.
Ich, schweigsam zurückhaltend, trug
noch an der Trennung von Wanna.
Sonntags kochten wir abwechselnd und
luden uns gegenseitig ein. Er trank nur gekühltes Mineralwasser,
Medium; ich nur gekühlten Rheingauer Riesling, beide Flaschen
standen einträchtig nebeneinander im Kühlschrank.
„Meine Frau kochte niemals, immer
ich. Dafür durfte ich mir das Dessert bei ihr holen“.
Als er mir das am vorletzten Sonntag
zwischen zwei Gabelbissen mitteilte, hatte ich erst nicht begriffen.
Zum ersten Mal unterbrach er das ansonsten vorherrschende Schweigen
während unserer gemeinsamen sonntäglichen Mahlzeiten.
„Wie, bis zu ihrem Tod?"
„Einen Tag vorher noch! Plötzlich
ist sie gegangen, einfach so, von eben auf jetzt, kurz nach dem
Essen, ich hatte mich gerade meiner Weste entledigt. Dort, da auf
dieser Chaiselongue lag sie, wie immer! Plötzlich ein Laut, nein,
eher ein lauter Seufzer, irgendwie melodisch. Ich glaubte, sie wolle
singen, sie sang oft, bis sie sich kurz aufbäumte und dann zurück
in das Kissen sank."
„War sie denn jünger als Sie, Ihre
Frau?"
„Nein, drei Jahre älter! Wieso? Ist
das wichtig für Sie?"
„Nicht wichtig, habe ja keine
Ahnung."
„Keine Küche, keine Kinder und keine
Kirche; dies waren ihre Bedingungen, die sie mir in unserer
Hochzeitsnacht stellte. Hätte ich nicht zugestimmt, wäre sie am
nächsten Tag zu einem Anwalt gegangen."
„Sehr konsequent und resolut, die
Dame“, meine Anmerkung fiel sachlicher aus, als beabsichtigt.
„Die Geschichte mit dem Dessert
dachten Sie sich aus, sozusagen als Ausgleich?"
„Nein, nein! Im Gegenteil! Es war
eine ihrer weiteren Bedingungen."
„Ich verlangte niemals etwas von ihr;
sie gab, gab mit freudigem Herzen. Ich musste nur zugreifen."
„Jeden Tag? Jeden Mittag nach dem
Essen?" Er nickte und griff zu seinem Wasserglas.
„Wie lange waren Sie verheiratet?"
„Heute wären es 47 Jahre geworden."
Sein Kopf geriet nach diesem Satz in heftige Bewegungen, sein
plötzliches Aufschluchzen machte mich befangen. Sich entschuldigend
stand er vom Tisch auf und lief rüber ins Bad, Wasserrauschen drang
zu mir in die Küche.
Siebenundvierzig Jahre, jeden Mittag,
von montags bis sonntags, immerfort auf der Chaiselongue dort drüben
an der Wand? Meine Gedanken waren verwirrt.
„Entschuldigen Sie meinen kleinen
emotionalen Ausrutscher“, mit diesen Worten betrat er wieder die
Küche, setzte sich auf seinen Stuhl und aß weiter.
„Nein, keine Entschuldigung bitte,
für mich aber kaum zu glauben."
„Was ist für Sie nicht glaubwürdig?"
Während er dies frug, senkten sich seine beiden Hände, so, dass
Gabel und Messer den Rand seines Tellers berührten.
„Dass Sie jeden Mittag nach dem Essen
dort auf der Chaiselongue …."
„Mein Herr, ich durfte kosten und
naschen, mal von dieser, mal von jener Frucht. Niemals habe ich es
gewagt, mehr zu nehmen, als sie gestattete."
„Siebenundvierzig Jahre das gleiche
mittägliche Ritual nach festgelegten Spielregeln, die Sie sich
bemühten, nicht zu verletzen?"
Er wendete seinen Kopf vollends mir zu,
legte sein Besteck ab, griff zur Serviette, tupfte sich mit ihr über
den Mund.
„Sie verstehen nicht!"
„Ich gestehe, nicht ganz! Ich bin
leicht verwirrt, ja, konsterniert."
[ ... ]
[ ... ]
(c) Anner Griem, Cannobio
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Die besten Beiträge der Woche 38
In der letzten Woche wurden folgende neue Beiträge am stärksten besucht:
1. Eigenverleger bei viereggtext: GANESHA WIRFT DAS HANDTUCH ... von Rosl Reddy
Fantasien zur Nacht: RESTAURANTBESUCH IM HERBST von Aniger
2. WIE WAR'S BEI OTTFRIED FISCHER? von Stefan Vieregg
DER GEDANKENSPIELER (07) von Marco Meissner
3. WIE WAR MICHAEL MARX' "FREISPIEL" LETZTEN FREITAG IN NEUNKIRCHEN / SAAR?
von Stefan Vieregg
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Montag, 24. September 2012
Hörbuch: PAMPA BLUES von Rolf Lappert
Rolf Lappert
Pampa Blues
Hörbuch beim Silberfisch Hörbuchverlag
Empfohlen für 14 bis 16 Jahre
Der 16-jährige Ben sitzt in dem verschlafenen Nest Wingroden fest, wo es nicht viel mehr gibt als eine Tankstelle, den Baggersee und die schöne Friseuse Anna. Als der Visionär Maslow Nachrichten von einem UFO verbreitet, um den Ort in eine Pilgerstätte zu verwandeln, taucht Lena mit ihrer Kamera auf. Maslows Plan scheint zu funktionieren. Doch dann treibt das UFO in den Nachbarort ab, Polizei und Presse kommen wegen eines Mordverdachts, Lena ist gar keine Journalistin - und Ben ist verliebt. In seinem ersten Jugendbuch beschwört Rolf Lappert irgendwo in der Pampa eine Schicksalsgemeinschaft aus schrägen Figuren. Mitten darin: der Held Ben, der die Probleme meistern muss, die das Erwachsenwerden und die erste Liebe mit sich bringen.
Rolf Lappert hat den LUCHS-Preis des Monats im Juni 2012 für seinen Jugendroman "Pampa Blues", Hanser Verlag bekommen. Das Buch erzählt die Geschichte des 16-jährigen Ben Schilling, der mit seiner Mutter und seinem Opa irgendwo in der norddeutschen Einöde, der "Pampa", lebt. Er träumt von Rockkonzerten und Mädchen, beides geht nicht in der Pampa. Bens Vater ist tot, seine Mutter bleibt oft von zu Hause fern, und sein Opa hat eine fortgeschrittene Demenz.Eines Tages passiert das Ungewöhnliche: Am Himmel ein Ufo und im Dorf Wingroden die drei Jahre ältere Lena. Der Bremer Rundfunk: "Der Schweizer Autor Rolf Lappert beschreibt die Hochsommerszenerie sparsam und trocken, aber dennoch so eindringlich, dass der Leser die flirrend heiße Luft über den selten benutzten Straßen sehen und spüren kann. Jurymitglied Hartmut El Kurdi urteilt: "Das ‚Bluesigste’ an diesem Roman ist, dass es dem Autor gelingt, die Geschichte immer in der Schwebe zu halten, irgendwo zwischen Trauer, Galgenhumor, Melancholie und plötzlichen Hoffnungsschimmern."
Der LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur wird jeden Monat von der ZEIT und Radio Bremen vergeben. Aus den zwölf Monatssiegern wird im November der Jahres der Jahres-LUCHS gewählt. Jurymitglieder sind Karsten Binder, Birgit Dankert, Hartmut El Kurdi und ZEIT-Redakteurin Susanne Gaschke.
Das Print- und E-Book erschien beim Hanser Verlag.
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Die besten Gedichte der Woche 38
Die letzte Woche wurde folgende Gedichte von Selbstschreibern in meinem Blog häufig besucht:
1. Fantasien zur Nacht: DAS SPIEL von Angelika Peymann
2. Dichterhain: ELFENFÄDEN TREIBEND von Volker Friebel
Dichterhain: MUTTER von Carmen Olivar
3. Dichterhain: LAUBE von Birgit Heid
1. Fantasien zur Nacht: DAS SPIEL von Angelika Peymann
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Sonntag, 23. September 2012
Wie war's bei Ottfried Fischer? Er verordnet Strafrecht und Entziehungskur gegen die Musikantenstadlheimat
"Derhoam is derhoam" heißt es so schön in Bayern, aber ist Heimat das, was man unter Heimat versteht? Ist es die von Edgar Reitz im Hunsrück, die von der Unterelbe, die aus Thüringen oder die aus der Pfalz? Jeder hat seine eigene Heimat. Oder ist es ganz Deutschland? Preisfrage: Wer versteht was unter Heimat? Das ist das zentrale Problem, um das das Stück kreist. Der Autor lässt einen Heimatkundigen, den er logischerweise selbst spielt, aus der am stärksten betroffenen Leit(d)kultur Bayern berichten. Ist Heimat bereits im niederbayrischen Discozentrum am Plattenspieler als DJ oder Besucher zu sehen oder wo liegt sie - nach der Vertreibung aus dem Paradies? Schon Adam und Eva waren Flüchtlinge, wie die 200 Mio Flüchtlinge weltweit in der Gegenwart. Selbst wenn Flüchtling eine Identität wäre, und manche Steuerflüchtlinge halten unter schwerster Rufschädigung daran fest, obwohl sie nichts anderes tun als die Landesbanken, nämlich Geld, das für das Gemeinwohl bestimmt ist, vorenthalten, fehlleiten oder gar vernichten ... Aber wie unser Kabarettist sagt: "Der aufgepropfte Lebensentwurf scheitert!"
Man muss schon selbst zu einer Lösung kommen. Vielleicht hilft Google weiter? Man kann ja dort als Dialektbehafteter das hochdeutsche Wort nachgooglen, quasi mit modernsten Mitteln den Heimatschädigungen entkommen, und selbst für die Dialektiker unter uns kann die Synthese im Netz schlummern. Was ist mit Heimat dagegen, die so international ist, dass ein Elefant auf der bayrischen Autobahn in die Seite des Autos rennen kann und ein sächsischer Polizist den Schaden aufnimmt? Hier stimmen die Relationen für manchen Heimatverfechter bereits nicht mehr. Das Weltgebäude schwankt! Dabei hätte die Heimat so schön sein können - ohne das alles. Im Sinne der Fifties klingt Mariandl durch unser Gehör, singt Harry Belafonte völlig diametral den sozialen Missständen in der Karibik entgegengesetzt vom "island in the sun", wird Franz Josef Strauß, der größte Heimatverfechter und -vertreter der Nachkriegsära, Verteidigungsminister, obwohl das berühmte Adenauer zugeschriebene "Möge dem Deutschen, der je wieder einen Waffe in die Hand nimmt, die Hand abfallen" gerade noch deutlich im Raum steht. Hildegard Knef verwirrt unemanzipierte Männer, während in Vietnam der Krieg tobt.
Fliehe ich vor mir selbst, wenn ich diesen Unsinn mitmache? Oder ist es nicht besser zu fliehen, um nicht mitzumachen? Natürlich soll jeder ein Grundrecht auf Heimat haben, aber welche denn und wie soll das Recht aussehen? Ob ein Heimatministerium mit 1200 Planstellen Abhilfe schaffen könnte? Die Veranstalter jedenfalls neigen zu solchen Problemlösungen ... auch zu einem Bundesheimatgesetz, dass allen Unbeheimateten Asylrecht gewährt. Transportiert Heimat nun der Bierzeltkomiker oder der Zeitungen austragende Junge oder Renter? Ein sicherer Träger dieser Heimatwelle ist mittlerweile GGG, Germany's größter Gaudigigant, mit den Wunderkindern und -sängern, Mädels und Buben, die es geschafft haben, auf die Bühne zu kommen. Oder ist Heimat nichts als eine katholische Anekdotensammlung, die von der mentalen Minderleistung der Bewohner berichtet ... "Pipst Paus" für "Papst Pius"? Liegt die Wiege der Heimat analog zu Platons Höhlengleichnis in der Höhle des Musikantenstadls? Diesem Theater, dem so viele Menschen in Tracht und ohne, jung und alt hinterherrennen? Statt Lösungen und Orakel an der Höhlenwand werden künstliche Blumen, Kühe, Kulissen vorbeigeschoben und Florian Silbereisen oder Hansi Hinterseer animieren zum Schunkeln mit Klatscherlebnis. Ottfried Fischer schmückt dieses Absurdistan, dem so viele verfallen sind, noch mit der Verfremdung, dass Bazon Brock, unser Ästhetikprofessor aus Karlsruhe, die Zuschauer auffordert zu gehen, denn das Verlassen des Stadls ist der Garant für höchste Glückseligkeit! Aber so löblich diese Rettungsversuche des bürgerlichen Seelenheils sind, es hilft allein das Strafrecht dagegen! Denn die uns bekannte Heimatvermarktung führt zu einem Kolateralschaden am Trommelfell, Großhirn und Kleinhirn.
Auf politischer Ebene wird es noch ernster, denn wer trägt nicht alles die Stütze unseres Staates. Die Evangelischen Ketzer Deutschlands (EKD), die richtig und Ratzingerkatholischen (rk Kirche) und die politischen Richtungen, von links bis rechts, natürlich auch die Mitte, die ebenso rechts steht, es aber nicht zugibt. Im Prinzip die komplette Vermarktung von "Mir san mir" bis zum Hitlergruß.
Für die Heimat soll auch gestorben werden, das war schon immer so. Ab nach Afghanistan zum Beispiel. Und hier wird klar, dass der scheinbare Pazifismus des Grundgesetzes zum Willen für den Schutz von Heimat umgedichtet wird. Die Heimatübungen im Sport sind hier bestens verwertbar.
Summa summarum, Heimat ist ein Suchtmittel, das entsprechend deklariert werden müsste, denn es kann Borniertheit, Verbissenheit und Schäden hervorrufen. Und von wegen Leben nach dem Tod - das Leben nach dem Leben ist das Leben der anderen. Insofern kann man es so sehen: Die Gewinner des GGG werden zu Chefkomikern des Musikantenstadl, also müssen beide strafrechtlich verfolgt werden, und: Manchmal muss man fliehen, um nicht vor sich selbst zu fliehen.
"Wo meine Sonne scheint" gibt es auch als Taschenbuch und als E-Book.
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Schwer ist leicht was,
Stefan Vieregg,
Wo meine Sonne scheint
Dichterhain: ELFENFÄDEN, TREIBEND, Teil II, von Volker Friebel
Freiburg, Altstadt |
7
Geben könnte man schon, wie etwa
der Brunnen gibt.
Was du hast, will allerdings niemand.
Der Brunnen gibt trotzdem, gibt alles –
ob es dem Becken nützt oder schadet,
ob das Kind sein Wasser verspritzt oder trinkt.
Doch du sitzt verstockt zwischen zwei Mörsern
und schweigst.
8
Der Himmel mag offen sein, das Wasser
immer ins Offene strömen – doch das Land ist besetzt.
Freiburg im Breisgau, Fahnen wehen am Münsterplatz.
Das Formular zum Eintritt in die Partei,
in einer Fremdsprache, willst du nicht lesen.
Was du hast, ist die Leere zwischen den Reihen
im Vortragssaal.
Überm Portal schmirgelt der Wind
die Statuen der Heiligen. Elfenfäden
fliegen vorbei.
9
Von der Kiefer lerne,
ein Mensch zu sein. Vom Wasser,
dass auch dein Leben strömt.
Vom Atem, dass die Welt tief ist,
und, im Vielen erst,
eins.
10
Wahrheit ist, wenn der Falke
die Taube schlägt, wenn die Knospe
zur Blüte sich öffnet, wenn Steine
im Waldbach aufschimmern, wenn die Sonne
zwischen Stämmen vorblinkt.
Nicht richtig, nicht falsch,
doch wenn sich etwas eröffnet,
jenseits von Ja und von Nein.
Weißt du, dass nichts wahr ist
in der befestigten Welt?
Weißt du, dass der Mann für die Öffentlichkeitsarbeit
immerfort lügt?
Weißt du, dass kein Wort im Buch
je wahr werden kann, nur du selbst, der es liest?
Weißt du, dass du dann
alle Bücher vergisst?
11
Was du hast, ist der Augenblick.
Am Meer. Du beugst dich, greifst Sand,
um ihn fallen zu lassen, woher er kam.
Wind durch das Rieseln,
er nimmt die Körner verschieden weit mit,
den Staub bis ins Meer.
Wolken bilden sich über dem Wasser,
treiben dem Festland zu.
12
Du hast einen Turm aus Klötzen gebaut,
nun siehst du atemlos zu, wie er schwankt.
Im Sand liegen Schaufel und Eimer.
Bald wird es regnen.
© Volker Friebel
Er wurde an einem Schneesonntag gegen Ende des Jahres 1956 in Holzgerlingen geboren, mitten in Schwaben. Er ist Psychologe (promoviert), und tätig als Ausbilder, Autor, Musiker. Er lebt in Tübingen.
Aus: Zonen der Kampfjets. Gedichte und Haiku. 2010
Samstag, 22. September 2012
Fantasien zur Nacht: DAS SPIEL von Angelika Peymann
Das Spiel
Hände kneten weiche Brüste,
lodernd steigen die Gelüste,
Muskeln spannen sanfte Haut,
Atem singt des Eros Laut.
Lippen suchen feuchte Zungen,
heiße Körper eng verschlungen.
Rhythmisch fließt Ekstase pur,
rinnt wie Sand durch gläsern Uhr,
bäumt sich auf und gibt ihn frei,
beider Körper Liebesschrei.
© 31.10.2009 A. Peymann
Hände kneten weiche Brüste,
lodernd steigen die Gelüste,
Muskeln spannen sanfte Haut,
Atem singt des Eros Laut.
Lippen suchen feuchte Zungen,
heiße Körper eng verschlungen.
Rhythmisch fließt Ekstase pur,
rinnt wie Sand durch gläsern Uhr,
bäumt sich auf und gibt ihn frei,
beider Körper Liebesschrei.
© 31.10.2009 A. Peymann
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Liebe,
Massage
Dichterhain: ELFENFÄDEN TREIBEND, Teil I, von Volker Friebel
Elfenfäden, treibend
1
Nachgesonnen über das Leben,
das aber einfach nur ist. Eine Kuckucksuhr.
Zwei Boxer im Ring. Das Lächeln einer jungen Frau,
über ihrem Buch versunken im Stadtpark.
Ein altes Paar, das sich im Zug gegenüber sitzt.
Herzen überall, Herzen, doch etwas verdunkelt sie,
etwas wirft Schatten.
Nur im Waldbach siehst du unvermindert
das Gleißen.
Niemand ist hier.
Steine, bunt im strömenden Wasser.
Sobald du einen herausnimmst und trocknest,
verblasst seine Farbe.
Wir sind erleuchtet, heißt es,
aber wir wissen es nicht.
Woher kommen die Schatten,
wenn nicht von uns?
2
Im Museumspark auf dem Hügel bei Cannstatt
der Säulengang, Springbrunnenplätschern ...
Dieser Statue fehlt der Kopf. Aber die Brüste sind da,
und Rosen blühen ringsum.
Vielleicht ist es einfach die Nähe,
die uns hell macht, im Schatten der Erde.
Vielleicht entsteht das Helle in uns,
wenn wir beisammen sind und einander erkennen.
3
Es sind unsere Augen,
die dem kreisenden Vogel am Himmel
die Schönheit geben. Seine Augen
schauen nach Mord. Vielleicht heißt erkennen
unser Verlangen im anderen finden,
und dort heimisch werden,
weil wir überall sind.
4
Findest du dich im Verlangen der Kiefer?
Enganliegende Borke, jede Woche
ein neues Kleid, einen Rahmen mit Fotos
aus anderen Wäldern, Spechtgetrommel
was wo passiert in der Welt, Wahlen
zur Königin ihres Forstes, Mineralien
aus der fruchtbaren Ebene, während
die hiesigen eben dort hin transportiert werden,
in Kästchen mit der Aufschrift „Die Kraft
des Bergwalds“, Schönheitsoperationen
für ihre Zapfen, die in die Schule sollen,
hinter die sieben Berge ins Hexenhaus.
„Der Verzicht nimmt nicht. Der Verzicht gibt“,
schrieb ein Mensch. „Er gibt
die unerschöpfliche Kraft des Einfachen.“
Die Kiefer verzichtet nicht. Immer
ist sie ganz, was sie ist.
5
Brunnenrauschen in Bebenhausen.
Zwischen zwei Mörsern im Garten des Jagdschlösschens
lehnt ein Stückchen Beliebigkeit, halbherzig
ist es mal dies und mal das, halbherzig
lebt es Aspekte, gelegentlich schwingt es
Reden vom Aufstand, verstummt dann mitten im Wort.
Zu Hause warten Posteingang, Postausgang,
kleine Geschäfte, ansonsten will die Welt
lieber nichts von ihm,
außer, irgendwann einmal,
etwas Erde,
zurück.
6
Es sind die vielen kleinen Bequemlichkeiten,
Zerstreuungen, der Sand ist es, nicht der Felsen im Meer,
die Waschmaschine, nicht der Liebesschwur,
die kleinen Kitzel beim Schauen und Spüren,
die Vielfalt der Düfte in der Parfümerie,
die langen Reihen der Filme
in deinem langen Regal.
Reiß aus dem Buch eine Seite heraus: Es wird Schicksal.
Und wertvoll die Seite, die fehlt.
Häng alle Bilder ab, stell deine Möbel auf die Straße,
streich alles weiß und setz dich auf das leere Parkett.
[...Fortsetzung morgen]
© Volker Friebel
Er wurde an einem Schneesonntag gegen Ende des Jahres 1956 in Holzgerlingen geboren, mitten in Schwaben. Er ist Psychologe (promoviert), und tätig als Ausbilder, Autor, Musiker. Er lebt in Tübingen.
Aus: Zonen der Kampfjets. Gedichte und Haiku. 2010
Bad Cannstatt |
Nachgesonnen über das Leben,
das aber einfach nur ist. Eine Kuckucksuhr.
Zwei Boxer im Ring. Das Lächeln einer jungen Frau,
über ihrem Buch versunken im Stadtpark.
Ein altes Paar, das sich im Zug gegenüber sitzt.
Herzen überall, Herzen, doch etwas verdunkelt sie,
etwas wirft Schatten.
Nur im Waldbach siehst du unvermindert
das Gleißen.
Niemand ist hier.
Steine, bunt im strömenden Wasser.
Sobald du einen herausnimmst und trocknest,
verblasst seine Farbe.
Wir sind erleuchtet, heißt es,
aber wir wissen es nicht.
Woher kommen die Schatten,
wenn nicht von uns?
2
Im Museumspark auf dem Hügel bei Cannstatt
der Säulengang, Springbrunnenplätschern ...
Dieser Statue fehlt der Kopf. Aber die Brüste sind da,
und Rosen blühen ringsum.
Vielleicht ist es einfach die Nähe,
die uns hell macht, im Schatten der Erde.
Vielleicht entsteht das Helle in uns,
wenn wir beisammen sind und einander erkennen.
3
Es sind unsere Augen,
die dem kreisenden Vogel am Himmel
die Schönheit geben. Seine Augen
schauen nach Mord. Vielleicht heißt erkennen
unser Verlangen im anderen finden,
und dort heimisch werden,
weil wir überall sind.
4
Findest du dich im Verlangen der Kiefer?
Enganliegende Borke, jede Woche
ein neues Kleid, einen Rahmen mit Fotos
aus anderen Wäldern, Spechtgetrommel
was wo passiert in der Welt, Wahlen
zur Königin ihres Forstes, Mineralien
aus der fruchtbaren Ebene, während
die hiesigen eben dort hin transportiert werden,
in Kästchen mit der Aufschrift „Die Kraft
des Bergwalds“, Schönheitsoperationen
für ihre Zapfen, die in die Schule sollen,
hinter die sieben Berge ins Hexenhaus.
„Der Verzicht nimmt nicht. Der Verzicht gibt“,
schrieb ein Mensch. „Er gibt
die unerschöpfliche Kraft des Einfachen.“
Die Kiefer verzichtet nicht. Immer
ist sie ganz, was sie ist.
5
Brunnenrauschen in Bebenhausen.
Zwischen zwei Mörsern im Garten des Jagdschlösschens
lehnt ein Stückchen Beliebigkeit, halbherzig
ist es mal dies und mal das, halbherzig
lebt es Aspekte, gelegentlich schwingt es
Reden vom Aufstand, verstummt dann mitten im Wort.
Zu Hause warten Posteingang, Postausgang,
kleine Geschäfte, ansonsten will die Welt
lieber nichts von ihm,
außer, irgendwann einmal,
etwas Erde,
zurück.
6
Es sind die vielen kleinen Bequemlichkeiten,
Zerstreuungen, der Sand ist es, nicht der Felsen im Meer,
die Waschmaschine, nicht der Liebesschwur,
die kleinen Kitzel beim Schauen und Spüren,
die Vielfalt der Düfte in der Parfümerie,
die langen Reihen der Filme
in deinem langen Regal.
Reiß aus dem Buch eine Seite heraus: Es wird Schicksal.
Und wertvoll die Seite, die fehlt.
Häng alle Bilder ab, stell deine Möbel auf die Straße,
streich alles weiß und setz dich auf das leere Parkett.
[...Fortsetzung morgen]
© Volker Friebel
Er wurde an einem Schneesonntag gegen Ende des Jahres 1956 in Holzgerlingen geboren, mitten in Schwaben. Er ist Psychologe (promoviert), und tätig als Ausbilder, Autor, Musiker. Er lebt in Tübingen.
Aus: Zonen der Kampfjets. Gedichte und Haiku. 2010
Freitag, 21. September 2012
Fantasien zur Nacht: RESTAURANTBESUCH IM HERBST von Aniger
Die
Sonnenstrahlen erwärmen den Herbst und ich möchte noch was erleben …
Hallo? Ich möchte ausgehen! Rede ich jetzt schon mit mir selbst? Ja, dann wird es wirklich Zeit, dass ich wieder unter Menschen komme. Es ist ziemlich warm für die Jahreszeit, ich könnte im Restaurant sogar noch im Garten sitzen, überlege ich laut.
Im Restaurant bestelle ich mir einen herrlich duftenden Espresso und nachdem das Getränk gebracht wurde, nippe ich genießend an dem starken Getränk und lasse meine Augen durch das Lokal wandern. Sie bleiben an einem zierlichen Frauenkörper direkt neben meinem Tisch, am Nachbarstisch gegenüber, hängen. Verträumt und in Gedanken versunken betrachte ich den zarten, fast schon zerbrechlich wirkenden Frauenkörper. Fast schon genüsslich fordernd tastet mein Blick die Silhouette der „Schönen“ von Kopf bis Fuß immer und immer wieder ab ...
Unsere Blicke treffen sich unverhofft, doch da - die rehbraunen Augen wenden sich plötzlich abrupt von mir ab. Im gleichen Augenblick erhebt sich dieses engelsgleiche Geschöpf und stößt unverhofft beim Vorübergehen an meine Stuhllehne. Ich höre eine zaghafte melodische Stimme, sie entschuldigt sich und will erneut vorübergehen, als ich ihre Hand ergreife und sie zu mir heranziehe.
Ich küsse sie sanft und flüstere ihr etwas ins Ohr. Sie blickt mich leicht verwundert an und ein Lächeln huscht verspielt um ihre Mundwinkel und über ihr Gesicht. Verliebt blicke ich ihr nach, als sie mit den Hüften, gezielt aufreizend schwingend, durch das Lokal geht. Ich liebe es, dass der Rock, den sie anhat, aus Leder ist, da ich ihn noch Schritte später leise rascheln höre, so wie Leder klingt, wenn es hauteng getragen wird - ich kenne dieses Körper umschmeichelnde Geräusch nur all zu gut und werde unruhig. Das Rot steht ihr wirklich gut.
Nach kurzer Zeit kommt sie zurück, mit leichtem Schritt geht sie auf mich zu, ihre linke Hand zur Faust geballt. Bei meinem Tisch angekommen, beugt sie sich zu mir, küsst mich und fährt mit ihrer Faust über mein Gesicht. Ich rieche einen unendlichen betörenden erotischen Geruch. Als sie die Faust einen Spalt öffnet, sehe ich, dass sie mir wie gewünscht dieses reizende kleine Schwarz mitgebracht hatte. Ich halte meine Nase einen Moment an die Öffnung in ihrer Faust und genieße ihren Duft, bis ich ihre Faust mit meiner Hand umfasse und sie mir, unbemerkt von allen anderen Gästen, dieses wenige Etwas in die Hand drückt.
Erregt halte ich ihre Hand und verschlinge sie mit meinen Augen, bis wir durch den Ober unterbrochen werden, der Essen bringt.
Ich nehme einen Bissen und füttere auch sie unaufgefordert, eine bizarre Situation, in der wir uns langsam und genüsslich in eine sehr erotische Stimmung essen. Dennoch bin ich erleichtert, als wir damit fertig sind und ich zahlen kann.
Ich nehme ihre Hand und wir gehen langsam nach Hause - zu mir. Immer wieder bleiben wir kurz in den Gassen stehen und küssen uns leidenschaftlich und innig. Kaum haben wir die Haustüre aufgesperrt, kaum sind wir im Treppenhaus, umfasse ich sie sofort ganz fest und schiebe ihren Rock nach oben. Ich atme hörbar erregt tief durch. Als ich beim Nachuntensinken ihre nackte, glatte Scham sehe, durchflutet mich wie immer ein Gefühl, das irgendwo zwischen grenzenloser Neugier und unbeschreiblicher Lust liegt. Wieder und wieder atme ich ihren Geruch ein, küsse sie und meine Hand beginnt langsam die Falte zwischen ihren Beinen zu spalten und in sie einzudringen.
Während ich mit ihr spiele, krallt sie sich mit ihren Händen an meinem Nackenhaar fest ...
Erregt legen wir die letzten paar Schritte bis in meine Wohnung taumelnd zurück, den unglaublichen Gefühlen unserer Ekstase folgend, ihren erhitzten Körper fest an meinen gepresst.
Könnte es so werden? Ja – so könnte es werden, wenn ich endlich den Mut hätte, sie wirklich anzusprechen, ich stehe auf, lege noch ein wenig Trinkgeld auf den Tisch und schaue wieder in die rehbraunen Augen am Nachbartisch...
Wann wird sie endlich mein sein?
Und ich gehe wie immer alleine nach Hause, wie schon letzte Woche und die Woche zuvor.
Als ich den Türschlüssel aus der Jackentasche ziehe, nehme ich wieder diesen erotischen Duft in meiner Nase wahr. Der betörende Geruch legt sich über meine Gedanken.
Und in Gedanken sehe ich sie in diesem Moment erneut vor mir, nächste Woche sehe ich sie wieder, ganz bestimmt … dann wird sie endlich mein sein. Mein Körper verselbstständigt sich und ich folge dem Frühling in mir, als ich völlig verblüfft bemerke, dass etwas herausgefallen ist. Dieser winzige Tanga war tatsächlich in meiner Jackentasche. Was war passiert?
Hallo? Ich möchte ausgehen! Rede ich jetzt schon mit mir selbst? Ja, dann wird es wirklich Zeit, dass ich wieder unter Menschen komme. Es ist ziemlich warm für die Jahreszeit, ich könnte im Restaurant sogar noch im Garten sitzen, überlege ich laut.
Im Restaurant bestelle ich mir einen herrlich duftenden Espresso und nachdem das Getränk gebracht wurde, nippe ich genießend an dem starken Getränk und lasse meine Augen durch das Lokal wandern. Sie bleiben an einem zierlichen Frauenkörper direkt neben meinem Tisch, am Nachbarstisch gegenüber, hängen. Verträumt und in Gedanken versunken betrachte ich den zarten, fast schon zerbrechlich wirkenden Frauenkörper. Fast schon genüsslich fordernd tastet mein Blick die Silhouette der „Schönen“ von Kopf bis Fuß immer und immer wieder ab ...
Unsere Blicke treffen sich unverhofft, doch da - die rehbraunen Augen wenden sich plötzlich abrupt von mir ab. Im gleichen Augenblick erhebt sich dieses engelsgleiche Geschöpf und stößt unverhofft beim Vorübergehen an meine Stuhllehne. Ich höre eine zaghafte melodische Stimme, sie entschuldigt sich und will erneut vorübergehen, als ich ihre Hand ergreife und sie zu mir heranziehe.
Ich küsse sie sanft und flüstere ihr etwas ins Ohr. Sie blickt mich leicht verwundert an und ein Lächeln huscht verspielt um ihre Mundwinkel und über ihr Gesicht. Verliebt blicke ich ihr nach, als sie mit den Hüften, gezielt aufreizend schwingend, durch das Lokal geht. Ich liebe es, dass der Rock, den sie anhat, aus Leder ist, da ich ihn noch Schritte später leise rascheln höre, so wie Leder klingt, wenn es hauteng getragen wird - ich kenne dieses Körper umschmeichelnde Geräusch nur all zu gut und werde unruhig. Das Rot steht ihr wirklich gut.
Nach kurzer Zeit kommt sie zurück, mit leichtem Schritt geht sie auf mich zu, ihre linke Hand zur Faust geballt. Bei meinem Tisch angekommen, beugt sie sich zu mir, küsst mich und fährt mit ihrer Faust über mein Gesicht. Ich rieche einen unendlichen betörenden erotischen Geruch. Als sie die Faust einen Spalt öffnet, sehe ich, dass sie mir wie gewünscht dieses reizende kleine Schwarz mitgebracht hatte. Ich halte meine Nase einen Moment an die Öffnung in ihrer Faust und genieße ihren Duft, bis ich ihre Faust mit meiner Hand umfasse und sie mir, unbemerkt von allen anderen Gästen, dieses wenige Etwas in die Hand drückt.
Erregt halte ich ihre Hand und verschlinge sie mit meinen Augen, bis wir durch den Ober unterbrochen werden, der Essen bringt.
Ich nehme einen Bissen und füttere auch sie unaufgefordert, eine bizarre Situation, in der wir uns langsam und genüsslich in eine sehr erotische Stimmung essen. Dennoch bin ich erleichtert, als wir damit fertig sind und ich zahlen kann.
Ich nehme ihre Hand und wir gehen langsam nach Hause - zu mir. Immer wieder bleiben wir kurz in den Gassen stehen und küssen uns leidenschaftlich und innig. Kaum haben wir die Haustüre aufgesperrt, kaum sind wir im Treppenhaus, umfasse ich sie sofort ganz fest und schiebe ihren Rock nach oben. Ich atme hörbar erregt tief durch. Als ich beim Nachuntensinken ihre nackte, glatte Scham sehe, durchflutet mich wie immer ein Gefühl, das irgendwo zwischen grenzenloser Neugier und unbeschreiblicher Lust liegt. Wieder und wieder atme ich ihren Geruch ein, küsse sie und meine Hand beginnt langsam die Falte zwischen ihren Beinen zu spalten und in sie einzudringen.
Während ich mit ihr spiele, krallt sie sich mit ihren Händen an meinem Nackenhaar fest ...
Erregt legen wir die letzten paar Schritte bis in meine Wohnung taumelnd zurück, den unglaublichen Gefühlen unserer Ekstase folgend, ihren erhitzten Körper fest an meinen gepresst.
Könnte es so werden? Ja – so könnte es werden, wenn ich endlich den Mut hätte, sie wirklich anzusprechen, ich stehe auf, lege noch ein wenig Trinkgeld auf den Tisch und schaue wieder in die rehbraunen Augen am Nachbartisch...
Wann wird sie endlich mein sein?
Und ich gehe wie immer alleine nach Hause, wie schon letzte Woche und die Woche zuvor.
Als ich den Türschlüssel aus der Jackentasche ziehe, nehme ich wieder diesen erotischen Duft in meiner Nase wahr. Der betörende Geruch legt sich über meine Gedanken.
Und in Gedanken sehe ich sie in diesem Moment erneut vor mir, nächste Woche sehe ich sie wieder, ganz bestimmt … dann wird sie endlich mein sein. Mein Körper verselbstständigt sich und ich folge dem Frühling in mir, als ich völlig verblüfft bemerke, dass etwas herausgefallen ist. Dieser winzige Tanga war tatsächlich in meiner Jackentasche. Was war passiert?
© Aniger
DER GEDANKENSPIELER (7). Ein Fortsetzungsroman von Marco Meissner
Mojave Wüste |
Sehr lang hallten die Worte des alten Mannes durch Alexanders Kopf.
Welch groteskes Bild er doch abgegeben hatte. Sein Gesicht wies jegliche
Abnutzungserscheinungen auf, die nur ein wahrlich durchlebtes Leben
aufzubringen im Stande war. Alexander erinnerte sich noch gut an sein
Shirt im Batiklook, welches in sämtlichen Farben der Neonfarbpalette in
die Augen der Betrachter zu stechen pflegte. Sein langes, graues Haar
wehte im kühlen Abendwind wie die lang gezogenen, spitzen Blätter der
Palmen und bildete einen milden Kontrast zur Farbenfreude des T-Shirts.
Doch seine Worte legten sich wie Balsam auf Alexanders geschundene
Seele. Lange hatten sie dort gesessen und aufs Meer gestarrt. Dort in
dieser kleinen Strandbar am anderen Ende der Welt. Ein dumpfes,
schmerzhaftes Pochen erinnerte Alexander an all die Pincher Bier, die
sie im Laufe des Abends kommen ließen und leerten. Sein Name war Harry.
Doch hier in Venice nannten ihn alle einfach nur Jim. Slim Jim. Und
dieser Name war mehr als treffend. Wieder hatte er dieses traurig,
gespenstige Bild im Kopf. Er sah wie sich die dicken Adern auf Jims
Armen abmalten, hörte förmlich wie der Wind durch seine Rippen blies.
Alexander hatte ihn quasi angefleht etwas zu essen. Doch all seine
Aufforderungen hatte Jim stets bestimmt abgelehnt. Seit dem Tod seiner
Frau hatte es ihn in diesen Teil der Welt verschlagen. Mehr schlecht als
Recht hielt er sich mit dem Malen von Bildern über Wasser, welche er
auf der Wiese an der Promenade verkaufte. Es waren großartige Bilder.
Jim hatte eine Gabe. Mit feinem Strich legte er das Antlitz schöner
Frauen im Abglanz seines Kohlestiftes auf die Leinwand. Seine Finger
glitten in sanften Linien über den Stoff der Leinwand und malten mit
mildem Druck die Silhouette dieser anbetungswürdigen Frau, wie es
Alexander noch nie in seinem Leben erblickt hatte. Doch in ihren Augen
lag nichts als die Starre des Todes, deren Blicken Alexander nicht
standhalten konnte. Gerne hätte er Jim ein paar Bilder abgekauft. Doch
es reichte ein Blick in die Augen der Schönheiten um Alexanders Herz in
tiefschwarze Nacht zu stürzen. Jims zweite Gabe war das Zuhören. Lange
hatte er Alexanders Worten still gelauscht, ohne auch nur ein Wort zu dem
Gespräch beizutragen. Immer wieder gab er durch ein leichtes Anwinkeln
des Kopfes zu verstehen, dass er dem Gespräch noch aufmerksam zuhörte.
Und mit jeder Minute, in der sich der Abend weiter in die Nacht schob,
mehrten sich die Biere, die sie tranken, und mit jedem Bier lockerte sich
Alexanders Zunge zusehends. Slim Jim musste eine gewaltige Menge
Sitzfleisch aufbringen, um dem jungen Mann, der sich nun so vollkommen in
seinen Gedanken verloren hatte, folgen zu können. Hier hatte Alexander
sein Ventil gefunden. Er legte Jim sein Leben dar, wie ein großes Buch.
Eine Enzyklopädie seines Lebens. An den wichtigsten Stellen markiert und
unterstrichen. Erzählte ihm von Julia, der Frau, die er über alles
geliebt hatte. Erzählte, wie sie ihn verlassen und gegen einen anderen
ausgetauscht hatte. Nie wieder würde er die Fehler begehen, die er
begangen hatte.
„Was mit Tränen beginnt endet auch in selbigen!“, schoss es ihm wie ein Pfeil durch den Kopf. Nie wieder würde dies geschehen.
Alexander fasste sich an den Kopf. Was war nur geschehen gestern Abend? Wieso nur hatte er sich von diesem fremden Mann so in die Karten schauen lassen?
„Keep the good feelings in your heart and bury the bad as deep as you can!”, hatte er ihm geraten. Alexander hatte nicht fassen können, wie viel Kraft ihm diese einfachen Worte schenkten.
„Es ist nicht wichtig, wie viele schlechte Erfahrungen du im Leben machst, Kleiner!“, hatte er gesagt und ihn dabei so scharf und wissend angesehen, dass es Alexander vorkam, als würde sich sein Blick wie eine riesige Nähnadel in sein Herz bohren.
„Wichtig ist einzig und allein, dass du dir die Chance erhältst Gutes zu erleben. Denn erst, wenn diese Möglichkeit erlischt, ist deine Seele dem Tode geweiht.“
Alexander erinnerte sich noch sehr gut daran, wie oft er seine Seele zum Friedhof getragen hatte. Doch sie war immer wieder auferstanden.
„You´re so young! Geh raus und greif dir das Leben!“
Langsam verschwamm Jims Bild in Alexanders Kopf. Doch die Wirkung seiner Worte begleitete ihn bis weit ins Landesinnere hinein.
Er hatte Los Angeles lange hinter sich gelassen und befand sich nun in
den unendlichen Weiten der Mojave-Wüste. Staub lag in der Luft und nur
der Klang des Radios durchbrach die scheinbar unendliche Stille. Um ihn
herum nichts als die grenzenlose Ödnis. Wohin er auch sah, überall
erstreckte sich die mit niedrigen Sträuchern bewachsene und von Steinen
durchzogene Wildnis bis hin zum Horizont. Es schienen Stunden zu
vergehen, bis ihm wieder einmal ein anderes Auto ins Blickfeld geriet.
Ein Zeichen von Leben in dieser unbelebten Landschaft. Die Sonne knallte
auf das schwarze Dach seines Chevys und zum ersten Mal verspürte
Alexander, was es bedeutete allein zu sein.
(c) Marco Meissner
„Was mit Tränen beginnt endet auch in selbigen!“, schoss es ihm wie ein Pfeil durch den Kopf. Nie wieder würde dies geschehen.
Alexander fasste sich an den Kopf. Was war nur geschehen gestern Abend? Wieso nur hatte er sich von diesem fremden Mann so in die Karten schauen lassen?
„Keep the good feelings in your heart and bury the bad as deep as you can!”, hatte er ihm geraten. Alexander hatte nicht fassen können, wie viel Kraft ihm diese einfachen Worte schenkten.
„Es ist nicht wichtig, wie viele schlechte Erfahrungen du im Leben machst, Kleiner!“, hatte er gesagt und ihn dabei so scharf und wissend angesehen, dass es Alexander vorkam, als würde sich sein Blick wie eine riesige Nähnadel in sein Herz bohren.
„Wichtig ist einzig und allein, dass du dir die Chance erhältst Gutes zu erleben. Denn erst, wenn diese Möglichkeit erlischt, ist deine Seele dem Tode geweiht.“
Alexander erinnerte sich noch sehr gut daran, wie oft er seine Seele zum Friedhof getragen hatte. Doch sie war immer wieder auferstanden.
„You´re so young! Geh raus und greif dir das Leben!“
Langsam verschwamm Jims Bild in Alexanders Kopf. Doch die Wirkung seiner Worte begleitete ihn bis weit ins Landesinnere hinein.
Chevy Impala |
(c) Marco Meissner
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Donnerstag, 20. September 2012
Lichtbildvortrag über die schöne Südpfalz in Bad Bergzabern
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Heute Abend: HEINZ-EHRHARDT-ABEND in Kaiserslautern
Der große Heinz Erhardt-Abend mit Hans Joachim Heist, alias Gernot Hassknecht (ZDF Heute Show)
im Lautrer Wirtshaus im Bahnheim, Vorstellung ab 20:30 Uhr
Dichterhain: LAUBE von Birgit Heid
Laube
An einem späten Nachmittag in jener
Geißblattlaube einer lichten Katakombe
die auf einer ziselierten Traumpagode
aufzuschreiten Amselarien uns nah
gardinen Meisen hüpfen auf diversen
Zweigen und wir nisten uns zu Fuße eines
buschigen Kastanienbaumes hören auf die
Stimmen in uns die den Gaumen nicht
verlassen ein Orenda du sinnierst auf die
Nocturne wir tauschen Brot und trinken
Wasserwein berauscht in dem gefundnen
Codex liegen unbekannte Seiten die wir
kosten eine Azallee blüht rosig wie ein
Seidenmantel wir entheben uns des
Beiwerks lehnen uns an Grenzen die
verwischen Hephaistos schickt uns Leibes
wächter nicht nur Lambitus wir münden wo
wir native speaker unsre Träume lagern
Wechselschatten unter Windmühlflügeln
sterben über uns die Äste wie Kometen.
(c) Birgit Heid
An einem späten Nachmittag in jener
Geißblattlaube einer lichten Katakombe
die auf einer ziselierten Traumpagode
aufzuschreiten Amselarien uns nah
gardinen Meisen hüpfen auf diversen
Zweigen und wir nisten uns zu Fuße eines
buschigen Kastanienbaumes hören auf die
Stimmen in uns die den Gaumen nicht
verlassen ein Orenda du sinnierst auf die
Nocturne wir tauschen Brot und trinken
Wasserwein berauscht in dem gefundnen
Codex liegen unbekannte Seiten die wir
kosten eine Azallee blüht rosig wie ein
Seidenmantel wir entheben uns des
Beiwerks lehnen uns an Grenzen die
verwischen Hephaistos schickt uns Leibes
wächter nicht nur Lambitus wir münden wo
wir native speaker unsre Träume lagern
Wechselschatten unter Windmühlflügeln
sterben über uns die Äste wie Kometen.
(c) Birgit Heid
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Mittwoch, 19. September 2012
Wie war Michael Marx' "Freispiel" letzten Freitag in Neunkirchen / Saar?
Michael Marx gab letzten Freitag ein weiteres Konzert auf dem Weg seiner Ichfindung - dieses Mal in der Stummschen Reithalle Neunkirchen / Saar - und präsentierte seine zweite Solo-CD "Freispiel" nach "Saitenwende" allein mit seinen Gitarren auf der Bühne. Da er ja überall Bekannte hat und in Neunkirchen zu Hause ist, war es fast ein Auftritt im städtischen Wohnzimmer. Diese Atmosphäre bringt die Stummsche Reithalle auch mit. Natürlich ein bisschen voller, denn wer kriegt schon 160 Leute in seinem Wohnzimmer unter. Aber diese Besucherfrequenz erreicht er auch andernorts, ob solo, mit dem Klarinettisten Helmut Eiselt, mit Amby und Deda zusammen (Lieder der Poesie) oder auch mal wieder die klassischen Marx Rootschilt Tillermann auf der Bühne.
Seine optimistische und lachende Art Musik zu machen, überträgt sich im Nu auf die Zuhörer. Kaum Harmoniebrüche, Schrägtöne oder Widerspenstiges, alles kehrt in eine feine, heimlich lachende Harmonie zurück. Voller Humor wollte er uns zu Beginn des Konzerts nach KATZENJAHRE wieder heimschicken, aber zu früh, denn die ENDSTATION LABENACKER wollte auch gehört werden. Mit seinen Volleyballfreunden plant er schon Jahre, endlich mal die Endstation mit dem Linienbus 316 anzufahren, aber es hat nie geklappt (obwohl das wirklich nicht weit ist), statt dessen erfreute die Ideeverfolger ein Ulkvideo von der Busfahrt, wenigstens auf dem Weg dahin. Ganz virtuos mit perfekter Daumenbeherrschung der DÄUMLINGSTANZ, wo er den Daumen wirklich tanzen ließ. Für seinen damals noch kleinen Sohn David komponierte er als junger Vater vor etwa 15 Jahren DAVID'S WALTZ mit englischem Tanzcharakter, in TANGO DANCERS präsentiert er eine kaum wahrzunehmende Fusion aus zwei Tangostücken, eine leicht melancholisch-nachdenkliche BALLADE EINES WINTERTAGS, empfunden und komponiert in Hangard. Eine Hommage an die lachende Kunst des Gitarrenspiels erlebten wir in THE HAPPINESS BUSINESS, einem Begriff, der von der Gitarrengröße Thomas Emrich in einem Gespräch geprägt wurde. Für Markus und Kerstin sang und spielte er eine für die Hochzeit geplante, aber vergessene Elton-John-Interpretation von CAN YOU FEEL THE LOVE TONIGHT vor, die auch noch Jahre später angenommen wurde. Im SAITENFLUG sehr melodisches Spiel, mit Spiel auf dem Steg, kunstvollem Streichen der Saiten und Percussion auf dem Korpus.
Im Rahmen von FRED (Robbie Williams)und LOSGELÖST erfuhren wir den wahren Grund seiner guten Bühnenlaune: Er handelte sich vor über 20 Jahren ein Trauma in der Prüfung seines Musikstudiums ein, weil er mit einem Lautenstück von Bach trotz bester Mühe durchflog. Danach hat er den Abschluss gut gepackt, aber der Wurm war drin. Er traute sich all die Jahre keinen Soloauftritt mehr zu und schaffte den therapeutischen Sprung erst mit der CD SAITENWENDE. Mit einem Stück für seinen zweiten Sohn JANOSCH im DADGAD-Stil Davey Grahams (offene Stimmung der Gitarre) ging es weiter über den Titelsong der 1. CD SAITENWENDE zu einem Stück, das die unerwartete Wiederkehr des Klarinetten-Kollegen Eiselt besang. Nach einem Badeunfall lag Helmut Eiselt eine Woche im Koma und erwachte dann plötzlich, ohne Schaden genommen zu haben. Verewigt in DIE RÜCKKEHR DES KLARINETTENMANNS. In Affengeschwindigkeit meisterhaft gespielt A GREY KIND OF BLUE. Ferienstimmmung am Atlantik mit seinen (anwesenden) Freunden in MOON RIVER heraufbeschwörend ging es weiter zu BABYLON, einer musikalischen Kritik an der Zerstörung der Welt. Vertont der Zweikampf zwischen dem Optimismus und dem Heimtückischen. Mit Stings TEARS FROM THE STARS und BLUE MOON von Rogers and Hart ging's zur Zugabenrunde und begeistertem Applaus der Zuhörer.
Ein Abend beschwingt, ohne Langeweile, mit einem unterhaltsamen, humorvollen Gitarrenmeister Michael Marx.
Seine optimistische und lachende Art Musik zu machen, überträgt sich im Nu auf die Zuhörer. Kaum Harmoniebrüche, Schrägtöne oder Widerspenstiges, alles kehrt in eine feine, heimlich lachende Harmonie zurück. Voller Humor wollte er uns zu Beginn des Konzerts nach KATZENJAHRE wieder heimschicken, aber zu früh, denn die ENDSTATION LABENACKER wollte auch gehört werden. Mit seinen Volleyballfreunden plant er schon Jahre, endlich mal die Endstation mit dem Linienbus 316 anzufahren, aber es hat nie geklappt (obwohl das wirklich nicht weit ist), statt dessen erfreute die Ideeverfolger ein Ulkvideo von der Busfahrt, wenigstens auf dem Weg dahin. Ganz virtuos mit perfekter Daumenbeherrschung der DÄUMLINGSTANZ, wo er den Daumen wirklich tanzen ließ. Für seinen damals noch kleinen Sohn David komponierte er als junger Vater vor etwa 15 Jahren DAVID'S WALTZ mit englischem Tanzcharakter, in TANGO DANCERS präsentiert er eine kaum wahrzunehmende Fusion aus zwei Tangostücken, eine leicht melancholisch-nachdenkliche BALLADE EINES WINTERTAGS, empfunden und komponiert in Hangard. Eine Hommage an die lachende Kunst des Gitarrenspiels erlebten wir in THE HAPPINESS BUSINESS, einem Begriff, der von der Gitarrengröße Thomas Emrich in einem Gespräch geprägt wurde. Für Markus und Kerstin sang und spielte er eine für die Hochzeit geplante, aber vergessene Elton-John-Interpretation von CAN YOU FEEL THE LOVE TONIGHT vor, die auch noch Jahre später angenommen wurde. Im SAITENFLUG sehr melodisches Spiel, mit Spiel auf dem Steg, kunstvollem Streichen der Saiten und Percussion auf dem Korpus.
Im Rahmen von FRED (Robbie Williams)und LOSGELÖST erfuhren wir den wahren Grund seiner guten Bühnenlaune: Er handelte sich vor über 20 Jahren ein Trauma in der Prüfung seines Musikstudiums ein, weil er mit einem Lautenstück von Bach trotz bester Mühe durchflog. Danach hat er den Abschluss gut gepackt, aber der Wurm war drin. Er traute sich all die Jahre keinen Soloauftritt mehr zu und schaffte den therapeutischen Sprung erst mit der CD SAITENWENDE. Mit einem Stück für seinen zweiten Sohn JANOSCH im DADGAD-Stil Davey Grahams (offene Stimmung der Gitarre) ging es weiter über den Titelsong der 1. CD SAITENWENDE zu einem Stück, das die unerwartete Wiederkehr des Klarinetten-Kollegen Eiselt besang. Nach einem Badeunfall lag Helmut Eiselt eine Woche im Koma und erwachte dann plötzlich, ohne Schaden genommen zu haben. Verewigt in DIE RÜCKKEHR DES KLARINETTENMANNS. In Affengeschwindigkeit meisterhaft gespielt A GREY KIND OF BLUE. Ferienstimmmung am Atlantik mit seinen (anwesenden) Freunden in MOON RIVER heraufbeschwörend ging es weiter zu BABYLON, einer musikalischen Kritik an der Zerstörung der Welt. Vertont der Zweikampf zwischen dem Optimismus und dem Heimtückischen. Mit Stings TEARS FROM THE STARS und BLUE MOON von Rogers and Hart ging's zur Zugabenrunde und begeistertem Applaus der Zuhörer.
Ein Abend beschwingt, ohne Langeweile, mit einem unterhaltsamen, humorvollen Gitarrenmeister Michael Marx.
Dichterhain: MUTTER von Carmen Olivar
Mutter
Zeitlebens lechzte ich nach Mutterliebe.
Rang um Streicheleinheiten und so vieles mehr,
wollte seelisch nicht verkümmern,
wollte stark werden und wachsen.
Die Erkenntnis, eine Mutter zu haben,
die keine Liebe geben konnte, schmerzte.
Deine Angst vor alledem,
hatte ich sooft gespürt.
Mitleid und Mitgefühl für dich durchströmen
meine Seele, mein Herz, meinen Körper.
Tränen benetzen mein Gesicht.
Heute lasse ich die Hoffnung
nach Mutterliebe los.
Sehnsucht auf eine Mutter,
die mit ihrer Tochter redet und zuhört,
die einfach nur versteht.
Du erwartest von mir Akzeptanz,
willst deinen einengenden Weg nicht verlassen,
kommst keinen Schritt auf mich zu,
verharrst in deinen alten Ängsten.
Fühle die alte Kette zwischen uns,
wie sie Glied für Glied,
sich ins Nichts aufgelöst hat.
Dieses dunkle Nichts hätte ich so gern gefüllt
mit Liebe – mit Gespräche,
lachen und weinen - reden und zuhören,
sich halten und fallen lassen,
berühren und ansehen.
Nur mit dir, geliebte Mutter.
Ich fühle mich erlöst,
gelöst, ungebunden - frei.
Nehme dein stummes Nein an,
will dich nicht mehr bedrängen,
gar ängstigen.
Mutter und Tochter jedoch
bleiben wir immer.
Egal wie – egal wo.
(c) Carmen Olivar, 21.10.1998
Zeitlebens lechzte ich nach Mutterliebe.
Rang um Streicheleinheiten und so vieles mehr,
wollte seelisch nicht verkümmern,
wollte stark werden und wachsen.
Die Erkenntnis, eine Mutter zu haben,
die keine Liebe geben konnte, schmerzte.
Deine Angst vor alledem,
hatte ich sooft gespürt.
Mitleid und Mitgefühl für dich durchströmen
meine Seele, mein Herz, meinen Körper.
Tränen benetzen mein Gesicht.
Heute lasse ich die Hoffnung
nach Mutterliebe los.
Sehnsucht auf eine Mutter,
die mit ihrer Tochter redet und zuhört,
die einfach nur versteht.
Du erwartest von mir Akzeptanz,
willst deinen einengenden Weg nicht verlassen,
kommst keinen Schritt auf mich zu,
verharrst in deinen alten Ängsten.
Fühle die alte Kette zwischen uns,
wie sie Glied für Glied,
sich ins Nichts aufgelöst hat.
Dieses dunkle Nichts hätte ich so gern gefüllt
mit Liebe – mit Gespräche,
lachen und weinen - reden und zuhören,
sich halten und fallen lassen,
berühren und ansehen.
Nur mit dir, geliebte Mutter.
Ich fühle mich erlöst,
gelöst, ungebunden - frei.
Nehme dein stummes Nein an,
will dich nicht mehr bedrängen,
gar ängstigen.
Mutter und Tochter jedoch
bleiben wir immer.
Egal wie – egal wo.
(c) Carmen Olivar, 21.10.1998
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Vergangenheitsbewältigung
Schnell nach oben in den Charts: DER KLEINE RABE SOCKE
Bei der Premiere von DER KLEINE RABE SOCKE in Hamburg (v. l. n. r.): Dirk Beinhold (Produzent Akkord Film), Jan Delay (Sprecher des kleinen Raben Socke), Der Kleine Rabe Socke, Annet Rudolph (Buch-
Illustratorin), Ute von Münchow-Pohl (Regisseurin), Roland Junker (Produzent Studio88) und Ulrike Häfner
(SWR).
Der kleine Rabe Socke mit der Ringelsocke und den frechen Sprüchen ist auch in seiner zweiten Kinowoche der Hit bei den kleinen Kinofans! Mit rund 60.000 neuen Kinobesuchern legte der von Jan Delay synchronisierte niedliche Vogel mit seinen Freunden nochmals kräftig zu und konnte mittlerweile über 140.000 Besucher bundesweit begeistern und in den Kinocharts Platz 5 belegen.
Seine rot-weiß-geringelte Socke und sein großer, vorlauter Schnabel sind die Markenzeichen vom kleinen Raben Socke, der seit dem 6. September mit seinen Freunden Schaf Wolle, Eddi-Bär, Wildschwein Stulle und all den anderen Tieren für große Aufregung bei seinen Fans im Kino sorgt!
Der kleine Rabe Socke liebt Spaghetti, hat allerlei Unsinn im Kopf und flunkert manchmal, weil er ein bisschen Angst in der Büx hat, wodurch er sich und seine Freunde immer wieder in brenzlige Situationen bringt. Als er eines Tages beim Spielen den Staudamm am Waldrand beschädigt und nun der ganze Stausee in den Wald zu laufen droht, hat der niedliche Socke Angst vor der Bestrafung durch Frau Dachs, die auf ihn und all die anderen kleinen Tiere im Wald aufpasst. So möchte der aufgeweckte kleine Rabe sein folgenschweres Missgeschick unbedingt vertuschen und macht sich mit seinen Freunden, dem ängstlichen Schaf Wolle und dem starken Eddi-Bär auf den Weg zu den Bibern, um sie um Hilfe zu bitten. Schließlich haben die Biber den Staudamm ja auch gebaut. Aber wenn das so einfach wäre! Die Biber finden es gar nicht lustig, dass Socke ihr Zuhause beschädigt hat. Jetzt muss der kleine Rabe beweisen, dass er nicht nur einen frechen Schnabel, sondern auch den Mut hat, mit seinen Freunden ihren geliebten Wald zu retten!
Die Abenteuer des frechen KLEINEN RABEN SOCKE aus der Feder von Nele Moost und Annet Rudolph verkauften sich millionenfach, sind lustig, lehrreich und begeistern nicht nur Kinder. Basierend auf der gleichnamigen Kinderbuchreihe erlebt der beliebte Rabenvogel nun sein Leinwanddebüt, bei dem Ute von Münchow-Pohl („Kleiner Dodo“, „Lauras Stern und die Traummonster“) und Sandor Jesse („Der kleine König Macius“) Regie führten. Neben dem beliebten deutschen Musiker Jan Delay, der Rabe Socke seine unverwechselbare Stimme leiht, sind die renommierten Schauspielerinnen Anna und Katharina Thalbach als kleiner Dachs und Frau Dachs zu hören. Der Film entstand in Zusammenarbeit mit DDFP, in Koproduktion mit dem Südwestrundfunk und dem Hessischen Rundfunk und wurde gefördert mit Mitteln der MFG Filmförderung Baden-Württemberg, Hessen Invest Film, des Deutschen Filmförderfonds (DFFF), der Filmförderungsanstalt (FFA) und des MEDIA-Programms der EU.
Ab in die Ringelsocken und rein ins Kino, wo DER KLEINE RABE SOCKE den Wald auf den Kopf stellt!
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Jan Delay,
Nele Moost,
Universum
Heute Abend: WO MEINE SONNE SCHEINT von Ottfried Fischer
OTTFRIED FISCHER kommt wegen der großen Nachfrage noch einmal ins halbNeunTheater Darmstadt, ab 20:30 Uhr. Restaurant nebenan.
KONTAKT + TICKETS
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Feuerwehr,
halbNeunTheater Darmstadt,
Kabarett,
Ottfried Fischer,
Platons Höhlengleichnis,
Vereinsmeierei
Dienstag, 18. September 2012
Eigenverleger bei viereggtext: GANESHA WIRFT DAS HANDTUCH UND SCHLÜRFT SEKT AUF SYLT von Rosl Reddy
Rosl Reddy
Ganesha wirft das Handtuch und schlürft Sekt auf Sylt
1. Auflage 2012, 12,00 EUR
289 Seiten, Taschenbuch, ca. 135 mm x 200 mm, 359 g
Pro BUSINESS Verlag
ISBN: 978-3-86386-212-1
Direktkauf bei BoD
Direktkauf bei AMAZON
Ein junges Mädchen verliebt sich in ihrer Heimatstadt Hamburg in einen Inder. Eine unbewusste, unerklärliche Kraft drängt sie nach Indien: Ist es die Suche nach ihrer Spiritualität oder opfert sie sich für die große Liebe? Eine starke Frau, die im Rausch der Gefühle zwischen zwei extrem unterschiedlichen Kulturen zu zerbrechen droht. Ein Nahtod-Erlebnis lässt sie alle Stationen ihres Lebens reflektieren und sich entscheiden.
Die Autorin:
1943 in Bayern geboren, in Hamburg aufgewachsen, fühlt sich die Autorin bis heute dem Buddhismus sehr nahe. Die Ehe mit einem Inder führt sie nach Indien, wo ihre Tochter geboren wird. Es folgen fünf Jahre in Holland und als die Ehe geschieden wird, kehrt sie nach Deutschland zurück. Heute lebt die Autorin in Berlin. Glücklich darüber, dass ihre Familie ebenfalls nach Berlin gezogen ist, genießt sie das vielfältige kulturelle Leben und die wunderschöne Landschaft in und um Berlin.
LESEPROBE:
"Endlich war es soweit. Wir fuhren in Serpentinen einen großen Berg hinauf, vorbei an den Pilgern, die zu Fuß zu dem Tempelgelände gingen. Kurz bevor wir den Tempel erreichten, hörte man Musik, so wie bei uns auf Jahrmärkten. Viele Menschen mit geschorenen Köpfen, Mönche und Gurus bewegten sich auf den Wegen. Die Eltern hatten einen Bungalow für uns gemietet. Für mich war es ein Widerspruch, ich verband Pilgern mit Einfachheit und in sich gekehrt sein, auf der Suche nach Zwiesprache mit einem Gott. Dieses Tempelgeschehnis in Luxus zu erleben ging mir gegen den Strich. Die Pilger, die zu Fuß den Berg hinaufgingen, vermittelten mir zumindest mehr Spiritualität als meine Familie. Ich wäre lieber wie sie zu Fuß den Berg hinaufgegangen, um mich geistig vorzubereiten und meine Gedanken zu sammeln. Meine Schwiegermutter ging zielstrebig in einen der Tempel und warf eine große Menge Geld in eine Art Käfig. Eine Menge Geld hieß in diesem Fall ca. eintausend US Dollar. In dem käfigähnlichen Raum saßen Menschen, die die Münzen mithilfe von großen Sieben, welche verschieden große Löcher hatten, sortierten. Dieser klirrende Lärm war weit über das Gelände zu hören. Das Sortieren des Papiergeldes war geräuschlos. Am Wegrand gab es Läden, die verschiedenste Haarteile zum Kauf anboten. Gerade dem Gott geopfert, wurde das Haar hier gleich wieder verkauft.
Am nächsten Morgen kam ein Mönch aus dem Tempel zu uns, ein alter Mann, gebeugt, mit einer Art Sichel in der Hand. Er würde Dich kahl scheren. Ich saß im Schneidersitz vorm Bungalow und hielt dich fest, während der Mönch sich vor mich hockte und mit dem riesigen Messer durch Deine schwarzen Locken fuhr.
[...] an diesem Abend kam ich zu spät, der Vortrag hatte bereits begonnen. Ich drückte mich unauffällig in die hintere Reihe. Ich war abgespannt und gehetzt, als mich die Worte des indischen Vortragsredners, der eine mystische Ausstrahlung auf mich hatte, trafen: "Veden und Upanischaden" (Das Wort "Veda" bedeutet "Wissen". Gemeint ist ein göttliches oder spirituelles Wissen, das zunächst mündlich weitergegeben wurde und erst später in schriftlicher Form festgehalten wurde. Das Wort "Upanischaden" bedeutet "das Sichniedersetzen". Gemeint ist, sich zu Füßen eines Lehrers [Gurus] setzen. Sie sind eine Sammlung philosophischer Schriften des Hinduismus und Bestandteil der Veden).
Ein Stromschlag von 1000 Volt schoss durch meinen Körper, der bewusstlos vom Stuhl glitt. Man trug mich aus dem Saal, um den Vortrag nicht zu stören. Als ich wieder zu mir kam, sah ich in die tiefschwarzen Augen des Inders. Es war wie angekommen, Heimat. Ich hatte mich wiedergefunden. Alles schien mir vertraut.
Es begann eine ganz normale Liebesgeschichte.
"[...] Seitdem ich Deutschland verlassen habe, hatte ich keinerlei Vorsorge-Untersuchung. Wie soll die Geburt geschehen und wo? Ich habe Schmerzen, die ich als Vorwehen analysiere. Meine Eingeweide ziehen sich zusammen, Krämpfe, Angst. Ich lese in den Mythen und beobachte meinen Körper, versuche, nicht zu denken, nicht zu grübeln. Keine eigene Bleibe, weder hier noch in Deutschland, kein Einkommen, ich schiebe alles weg, bin glücklich, ich werde leben schenken, dem Wesen, das so lange dafür gekämpft hat, und ich lasse nicht zu, dass Dir böse Gedanken vermittelt werden. Die Situation spitzt sich zu [...]"
Hinweis der Autorin:
LESETERMIN:
Am 4. Oktober 2012, 19.30 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) im Cafe "K", Sensburger Allee 26, 14055 Berlin Westend. Der Eintritt ist frei, Reservierung direkt an das Cafe erbeten unter info@cafe-k.com.
Ganesha wirft das Handtuch und schlürft Sekt auf Sylt
1. Auflage 2012, 12,00 EUR
289 Seiten, Taschenbuch, ca. 135 mm x 200 mm, 359 g
Pro BUSINESS Verlag
ISBN: 978-3-86386-212-1
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Ein junges Mädchen verliebt sich in ihrer Heimatstadt Hamburg in einen Inder. Eine unbewusste, unerklärliche Kraft drängt sie nach Indien: Ist es die Suche nach ihrer Spiritualität oder opfert sie sich für die große Liebe? Eine starke Frau, die im Rausch der Gefühle zwischen zwei extrem unterschiedlichen Kulturen zu zerbrechen droht. Ein Nahtod-Erlebnis lässt sie alle Stationen ihres Lebens reflektieren und sich entscheiden.
Die Autorin:
1943 in Bayern geboren, in Hamburg aufgewachsen, fühlt sich die Autorin bis heute dem Buddhismus sehr nahe. Die Ehe mit einem Inder führt sie nach Indien, wo ihre Tochter geboren wird. Es folgen fünf Jahre in Holland und als die Ehe geschieden wird, kehrt sie nach Deutschland zurück. Heute lebt die Autorin in Berlin. Glücklich darüber, dass ihre Familie ebenfalls nach Berlin gezogen ist, genießt sie das vielfältige kulturelle Leben und die wunderschöne Landschaft in und um Berlin.
LESEPROBE:
"Endlich war es soweit. Wir fuhren in Serpentinen einen großen Berg hinauf, vorbei an den Pilgern, die zu Fuß zu dem Tempelgelände gingen. Kurz bevor wir den Tempel erreichten, hörte man Musik, so wie bei uns auf Jahrmärkten. Viele Menschen mit geschorenen Köpfen, Mönche und Gurus bewegten sich auf den Wegen. Die Eltern hatten einen Bungalow für uns gemietet. Für mich war es ein Widerspruch, ich verband Pilgern mit Einfachheit und in sich gekehrt sein, auf der Suche nach Zwiesprache mit einem Gott. Dieses Tempelgeschehnis in Luxus zu erleben ging mir gegen den Strich. Die Pilger, die zu Fuß den Berg hinaufgingen, vermittelten mir zumindest mehr Spiritualität als meine Familie. Ich wäre lieber wie sie zu Fuß den Berg hinaufgegangen, um mich geistig vorzubereiten und meine Gedanken zu sammeln. Meine Schwiegermutter ging zielstrebig in einen der Tempel und warf eine große Menge Geld in eine Art Käfig. Eine Menge Geld hieß in diesem Fall ca. eintausend US Dollar. In dem käfigähnlichen Raum saßen Menschen, die die Münzen mithilfe von großen Sieben, welche verschieden große Löcher hatten, sortierten. Dieser klirrende Lärm war weit über das Gelände zu hören. Das Sortieren des Papiergeldes war geräuschlos. Am Wegrand gab es Läden, die verschiedenste Haarteile zum Kauf anboten. Gerade dem Gott geopfert, wurde das Haar hier gleich wieder verkauft.
Am nächsten Morgen kam ein Mönch aus dem Tempel zu uns, ein alter Mann, gebeugt, mit einer Art Sichel in der Hand. Er würde Dich kahl scheren. Ich saß im Schneidersitz vorm Bungalow und hielt dich fest, während der Mönch sich vor mich hockte und mit dem riesigen Messer durch Deine schwarzen Locken fuhr.
[...] an diesem Abend kam ich zu spät, der Vortrag hatte bereits begonnen. Ich drückte mich unauffällig in die hintere Reihe. Ich war abgespannt und gehetzt, als mich die Worte des indischen Vortragsredners, der eine mystische Ausstrahlung auf mich hatte, trafen: "Veden und Upanischaden" (Das Wort "Veda" bedeutet "Wissen". Gemeint ist ein göttliches oder spirituelles Wissen, das zunächst mündlich weitergegeben wurde und erst später in schriftlicher Form festgehalten wurde. Das Wort "Upanischaden" bedeutet "das Sichniedersetzen". Gemeint ist, sich zu Füßen eines Lehrers [Gurus] setzen. Sie sind eine Sammlung philosophischer Schriften des Hinduismus und Bestandteil der Veden).
Ein Stromschlag von 1000 Volt schoss durch meinen Körper, der bewusstlos vom Stuhl glitt. Man trug mich aus dem Saal, um den Vortrag nicht zu stören. Als ich wieder zu mir kam, sah ich in die tiefschwarzen Augen des Inders. Es war wie angekommen, Heimat. Ich hatte mich wiedergefunden. Alles schien mir vertraut.
Es begann eine ganz normale Liebesgeschichte.
"[...] Seitdem ich Deutschland verlassen habe, hatte ich keinerlei Vorsorge-Untersuchung. Wie soll die Geburt geschehen und wo? Ich habe Schmerzen, die ich als Vorwehen analysiere. Meine Eingeweide ziehen sich zusammen, Krämpfe, Angst. Ich lese in den Mythen und beobachte meinen Körper, versuche, nicht zu denken, nicht zu grübeln. Keine eigene Bleibe, weder hier noch in Deutschland, kein Einkommen, ich schiebe alles weg, bin glücklich, ich werde leben schenken, dem Wesen, das so lange dafür gekämpft hat, und ich lasse nicht zu, dass Dir böse Gedanken vermittelt werden. Die Situation spitzt sich zu [...]"
Hinweis der Autorin:
LESETERMIN:
Am 4. Oktober 2012, 19.30 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) im Cafe "K", Sensburger Allee 26, 14055 Berlin Westend. Der Eintritt ist frei, Reservierung direkt an das Cafe erbeten unter info@cafe-k.com.
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Für Comedyfans: Oliver Kalkofe in den Startlöchern
Oliver Kalkofe möchte einiges richtig stellen:
Zum ersten Mal spricht die ehemalige First Lady der deutschen TV-Kritik (??) über die bislang fast unbekannten hämischen Gerüchte über seine Person und seine angebliche Vergangenheit im Rotlicht des Übergewichts-Milieus. Mehr Aktuelles hier.
Zum ersten Mal spricht die ehemalige First Lady der deutschen TV-Kritik (??) über die bislang fast unbekannten hämischen Gerüchte über seine Person und seine angebliche Vergangenheit im Rotlicht des Übergewichts-Milieus. Mehr Aktuelles hier.
22.09., 17:00 Uhr: MachtSpiel (Jugendstück) im Kulturhaus Wiebelskirchen
Am
Samstag, dem 22. September 2012 präsentiert die Junge Bühne der
Schaubühne Neunkirchen ab 17:00 Uhr das Stück „MachtSpiel“ von
Marion Bryx im Kulturhaus Wiebelskirchen.
Steffi
und ihre Gang tyrannisieren die ganze Schule und auch auf der Straße
suchen sie sich immer wieder neue Opfer aus. Ihre Machtbesessenheit
wird immer unkontrollierter, aber von Steffi sind die Gangmitglieder
restlos begeistert. Doch sie geht zu weit. Zoe, ihre beste Freundin,
will aussteigen. Aber so einfach ist das nicht. Da Zoe weiß, dass
sie alleine gegen die „Bädgirls“ nichts ausrichten kann, sucht
sie verzweifelt nach neuen Freunden. Zunächst stößt sie jedoch nur
auf Ablehnung. Nur zu genau erinnern sich ihre Mitschülerinnen an
das, was Zoe ihnen vor kurzem noch angetan hat. Währenddessen
ersinnt Steffi einen Racheplan in dessen Mittelpunkt Nick, Zoes
jüngerer Bruder, steht. „Macht ist geil“ finden die, die sie
ausüben. Doch irgendwann ist der Bogen überspannt.
Margret
Gampper führt Regie bei diesem Stück über Gruppen- und
Machtstrukturen in einer Mädchen-Gang. Unterstützt wurde sie dabei
von Iris Bettinger und Nadja Venitz.
Das
Stück ist empfohlen für Jugendliche ab 13 Jahren.
Karten
für die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein in
Neunkirchen e.V. sind zum Preis von 3 Euro an der Abendkasse
erhältlich.
Montag, 17. September 2012
21.09.12, 20:30 Uhr: Lars Reichow in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen
Am
Freitag, dem 21. September 2012 gastiert der Kabarettist Lars Reichow
im Rahmen der Comedy-Reihe ab 20:30 Uhr in der Stummschen Reithalle
in Neunkirchen.
Der
Kabarettist, Pianist, Komponist, Sänger, Fernsehmoderator und
Entertainer Lars Reichow erhielt bereits zahlreiche Preise und
Auszeichnungen, unter anderem den „Deutschen Kleinkunst-Preis“
und den „Kulturpreis NRW“. Im Gepäck hat er sein neues Programm
„Goldfinger – Das LuxusProgramm“. Ein Programm wie das Leben:
privat und politisch, lokal und global, lustig und melancholisch.
Große Unterhaltung am Nerv des Zeitgeistes! Lars Reichow alias
„Goldfinger“ beschäftigt sich mit dem edelsten aller
Tauschmittel und natürlich auch mit der bürgerlichen Schwester des
Goldes, dem großen Geld. Alles, was Reichow anfasst, wird zu Gold.
Eine Welt zwischen Krösus, Krise und Crash! Geschüttelt und gerührt
werden die Zuschauer in diesem humoristischen Cocktail.
Karten
für die Veranstaltung sind zum Preis von 12 Euro bei allen
Vorverkaufsstellen von Proticket, unter der Tickethotline
0231-9172290
sowie online unter www.nk-kultur.de erhältlich.
In Neunkirchen sind die Karten bei der NVG (Lindenallee), sowie beim
Wochenspiegel und bei Tabak Ettelbrück (Oberer Markt) erhältlich.
Der Preis an der Abendkasse beträgt 14 Euro.
Am 29. und 30. September im halbNeunTheater in Darmstadt.
Am 29. und 30. September im halbNeunTheater in Darmstadt.
Labels:
Kabarett,
Kleinkunst,
Lars Reichow,
Neunkirchen/Saar,
Neunkircher Kulturgesellschaft,
Stummsche Reithalle,
Veranstaltungen Neunkirchen / Saar
23.09., 11.00 bis 17.30 Uhr: Bergzaberner LandPartie, Stationentheater
Das
Bad Bergzaberner Land lädt ein:
Stationentheater
2012
am
23. September 2012
Bereits
zum achten Mal findet die Bergzaberner LandPartie statt. Erleben Sie
eine sonntägliche Landpartie durch die reizvollen Orte des Bad
Bergzaberner Landes. Durch Flur und Feld, über Rebstock und
Sandstein und hinein in die romantischen Dörfer führt unser Weg. Zu
historischen Gebäuden und kleinen Fachwerkhäusern, in krumme Gassen
und durch prächtige Tore. Und in jeder Gemeinde lassen wir für Sie
die Vergangenheit lebendig werden. In eigens entstandenen
Theaterszenen zeigen wir Ihnen Geschichte und Geschichtchen,
Anekdoten und Historisches, berühmte Persönlichkeiten und ganz
normale Menschen. Lassen Sie sich vom Süden der Pfalz, lassen Sie
sich von den Menschen hier, vom Wein und der Gastlichkeit verzaubern.
Regie
führt wieder der bewährte und bekannte Regisseur Volker Enderle.
Die LandPartie führt in diesem Jahr durch die Ortschaften
Dörrenbach, Gleiszellen-Gleishorbach, Klingenmünster,
Niederhorbach, Steinfeld. Beginn und Ende jeweils am Schloss der
Herzöge in Bad Bergzabern.
Im
Preis inbegriffen ist ein Pfälzer Mittagessen sowie Weinproben bei
den örtlichen Winzern.
Karten
im Vorverkauf gibt es für 35,00 Euro inkl. Bustransfer bei der
Tourist-Information, Tel. 06343 / 98966-0.
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Anekdoten,
Bad Bergzaberner LandPartie,
Historisches,
Schloss der Herzöge,
Stationentheater mit dem Bus,
Südpfalz,
Weinstraße
Ankes Fundstücke: OHNE TITEL von Joachim Ringelnatz
Und auf einmal merkst Du äußerlich
wieviel Kummer zu Dir kam
wieviel Freundschaft leise von Dir wich
alles Lachen von Dir nahm
fragst verwundert in die Tage
doch die Tage hallen leer
dann verkümmert Deine Klage
Du fragst niemanden mehr
Lernst es endlich Dich zu fügen
von den Sorgen gezähmt
Willst Dich selber nicht belügen
und erstickst es, was Dich grämt
sinnlos arm erscheint das Leben Dir
längst zu lange ausgedehnt
und auf einmal steht es neben Dir
das, was Du so lang ersehnt
(c) Joachim Ringelnatz
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Kummer. Leiden,
Leben,
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