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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 26. August 2012

Theaterstücke: DIE LÄSTIGEN AUSSAGEN von Thomas Gechter

Die lästigen Aussagen - pbooks.de

In dem Stück entscheidet der Zugzwang der Situation über die Aussagen der Figuren, die von der "bösen Königin" geladen sind ... Die Figuren sind Sprachrohre, denen stets etwas einfällt, wenn Positives geschieht. (Erläuterung des Autors)

"Die Geliebte: Verantwortung, Leistung, Entlohnung.
(Sie räkelt sich auf der Wiese des Gartens.)
Die böse Königin: In diesem heiligen Garten -
Der Seemann: Ich erkenne ihn wieder -
Der Zweifler (tritt auf): Man kann nie gut genug zu den Instrumenten sein.
Die Geliebte: Füttern der Wildhunde ist leider nicht Sinn der Sache.
Die böse Königin: Nacktheit ist Angst und Verletzbarkeit.
Die Geliebte: Ah, der erste Roman.
Die böse Königin: Nicht stürzen, das ist gefährlich.
Der Zweifler: Gehen wir den Pilgerpfad, bis zur Applausordnung.
Der Niedriglohnarbeiter (tritt auf): Schmuck ist geplättet und
Regenwasser fließt in unsern Fluss.
Der Seemann: Zeus wurde einst in der Höhle geboren,
Und so tickte die Uhr Leben -
Mit Muscheltrompete und Ziegenfell
Aus Unwetter entspringendes kosmisches Ei -
Die Geliebte: Verliebt ohne Konterfei.
Der Liebhaber (tritt auf): Im Atelier werden Bekannte porträtiert.
Die böse Königin: Erste musikalische Erfahrungen, pah!
Der Seemann: Die exotische Tierwelt hat ihren Charme.
Der Penner (tritt auf): Noch ein Musikprogramm.

(Der Zweifler zieht sich in eine Ecke zurück.)

Der Seemann: Ein Wettbewerbssieger wird zusätzlich dabei sein.
Die Geliebte: Das scheint mir sehr ein Festivalprogramm zu sein.
Der Niedriglohnarbeiter: Was kann man wohl machen? Jede Bewegung
Ist anerkannt gut besetzt.

(Die Geliebte geht vor an die Rampe. Hüftknick, Sonnenbrille auf, eitel die Haare in Pose.)

Der Liebhaber: Die Freiheitslieder sind historisch global sehr unterschiedlich.
Der Zweifler (aus seinem Eck): Jeder ein Mitglied der großen Familie Mensch.
Die böse Königin: Das Fenster gehört zur Landschaft -
Der Penner: Wie auch die Verehrung selbst, mitsamt ihren Nachteilen der Der Liebhaber: Künste nach Mythen -/Bedrängnis.
Dazu gilt auch die tickende Uhr eines Gebiets -
Ein Drama des Wettergotts -
Sukzessiver Befristung aus dem Meer -
Riskante Hoheit von Völkern und Vertretern
Die Geliebte (gähnt): Schlafen gehen oder Zweitjob antreten?
Der Seemann: Kinder tollen - und sporteln.
Die böse Königin: Die Katastrophe allein - ist nicht schuld.
Die Geliebte: (macht ruckartige Tanzbewegungen.)
Der Zweifler (aus seinem Eck): Einmal wie ein Offizier von damals fühlen.
Der Penner: Hamlet ist nicht Hamlet - was sonst?
Der Seemann: Kaum gehts ums Fleisch, schon springt einer ab.
Die böse Königin: Die Campingplätze haben rund um die Uhr geöffnet.
Der Liebhaber: Schubladen - des Lebens und des Todes -
Der Niedriglohnarbeiter: Giraffe -
Die Geliebte: Spielerisches Lernen. -
Der Liebhaber (Blick): Den Engeln und ihrer Totenruhe hinterher.
Die böse Königin: Durch die Bäume seh ich Wesen -
Die Geliebte: Wie auch durch die Träume -
Der Seemann: Tradition - ich dichte - wohin?
Der Penner: Die Uhr tickt - immer dieselbe Geschichte - vom Hass, oder wie?
Der Niedriglohnarbeiter (zum Liebhaber und der Geliebten):
Seid ihr verliebt - oder mehr?
Der Zweifler: Glanzstunde - der Technik.
Der Kommissar (tritt auf): Na, was machen eure Elementarinstrumente?
Der Seemann: Ich bin ein Löwe, mächtig und cool.
Der Liebhaber: Ich möchte mit meiner türkischen Geige die Texte begleiten.
Der Penner: Ich möchte campen und mich mit anderen austauschen.
Der Zweifler: Nur predigen - kommt gar nicht in Frage.
Der Kommissar: Ich möchte das Rätsel gerne lösen -
Die Geliebte: Ach - Männer tanzen ja nicht.
Die böse Königin: (macht eine elegante Drehung)
Der Kommissar: Diese Energiequelle kann ebenso Konsequenzen
Für die Landschaft haben. Was
Ist los? Wer gehört zu wem?
Der Liebhaber: Marionetten sind so viel leidenschaftlicher
Am Faden von Menschenhänden.
Der Seemann: Ich fühle mich gleichfalls berufen -
Der Zweifler (zum Seemann): Du spekulierst auf Offenbarung,
Die du nicht logisch eruierst.
Der Penner: Wie ich sagte: Alles Material ist
Vorher schon da.
Die böse Königin: Wann spielen wir denn nun?
Der Niedriglohnarbeiter: Was? Zeitfahren?
Der Seemann: Etwas Toleranz - für die nicht so schnell sind.
Die Geliebte: (Streicht leidenschaftlich ihr Haar zurück.)
Der Zweifler: Anrichten und Kochen ist Hochleistungssport.
Die böse Königin: Eingelocht - wo geht's weiter?
Der Zweifler (verdreht die Augen): Was haben wir bloß für eine Zukunft?
Der Niedriglohnarbeiter: Wollen wir nicht den Strom ausschalten,
Wenn wir ihn nicht gebrauchen?
Der Liebhaber: Große Show - mit einigen Highlights.
Der Penner: Die Flussläufe entlang, in den Norden Afrikas
Der Seemann: Inspirierend. Bringt sich jeder zu essen mit?
Der Liebhaber: Ich hab noch gar nicht gewusst, dass ich Macht abstoße.
Der Kommissar: Der Arzt weiß nicht mehr, wie die Geschichte war.
Der Zweifler: Alles wie das Sternbild
Der Penner: Die vier Elemente verfilzen das Weltbild.
Der Kommissar: Das ist ziemlich philosophisch.
Die Geliebte (wird unruhig, auf und ab gehend): Ich habe noch etwas zu - 
Der Liebhaber: Für Urlaub braucht man heuer ein Haus
Die Geliebte:  - erledigen!
Die böse Königin: Nur mit Kindern - kann sich die Welt neu bewegen -
Der Seemann: Gerade Tiere einigen sich, Flussübergänge geordnet zu meistern.
Der Penner: Pralinenmanufaktur und Restaurant arbeiten zusammen
Der Zweifler: Man muss ja auch abwägen und kalkulieren -
Bevor man Einkäufe und Bestellungen macht.
Der Niedriglohnarbeiter: Ich bleib gern bei meiner Lebensweise.
Der Liebhaber: Bewegung ist gut für Gelenk und Fahrgerät.
(Dynamisierende Geste.)
Der Kommissar: Klausur - fördert die Begabtenbildung - das
Geistesgut wachsen zu lassen -
Die Geliebte (unter dem Blick der bösen Königin):
Im Urwald bin ich schön, aber
Es wird regnen
Die böse Königin: Ja.
Der Liebhaber (zur Geliebten blickend):
Wir spielen Mann und Frau.
Wo's regnet, hat es mal geblüht -
Der Zweifler: Philosophie!
Der Penner: Was sind Richtungen und Reihenfolgen -
In Betrachtung des Himmelsglobus.
Der Niedriglohnarbeiter: Positive Ausstrahlung durch Volkshochschule?
Der Liebhaber: Die Badegesellschaft bestuhlt ihre vergängliche Zeit.
Die böse Königin: Vielleicht brauchen wir wieder ein Grundsatzprogramm.
Die Geliebte (entsprechende Pose): Am Strand sehe ich schön aus.
Der Zweifler: Sieger - verlieren jeden Krieg.
Der Liebhaber: Fahrspaß - durch gute Technik.
Der Seemann: Das weiß ich auch noch - war verrückt.
Der Penner: Im Sommer liebt man das relaxte Sommergefühl.
Der Kommissar: Ja, das Grün lockert die Farbgebung auf.
Die böse Königin und Die Geliebte: Ordentlich über den Fluss
Der Niedriglohnarbeiter: Gesundheit und Wohlgefühl.
Der Kommissar: Jede Kleinigkeit macht was aus, für alles.
Der Niedriglohnarbeiter: Ein Mensch fällt ins Wasser -
Der es sehr wohl könnte.
Die Geliebte: Der Fluss ist bitter.
Der Liebhaber: Komplizierte Geometrie.
Der Seemann: Wenn es Wissenschaft ist, ist es
Auch Philosophie - und Künste.
Der Zweifler: Ja ja, Wasser ist in der Welt.
Der Penner: Es dient einer außergewöhnlichen Gerechtigkeit.
Die Geliebte: Der Friedhof ist produktiv.
Das Leben zu dritt wird ein andres sein.
Der Liebhaber: Was soll man da machen?
Wildnis eben.
Der Seemann: Der Durchblick war schon besser.
Der Penner: Eigenwillig, emotional, collagenhaft.
Der Zweifler: Wie Rotwein und Cola gemischt.
Der Kommissar (streckt den Daumen hoch): Alles im grünen Bereich,
Vielleicht noch ein bisschen ängstlich.
Die Geliebte (stellt sich in Pose, wie verspottendes Echo): Ängstlich.
Der Niedriglohnarbeiter (verächtlich, leise): Sie streiten und sie lieben.
(Die Geliebte blickt die böse Königin auffordernd an.)
Die böse Königin: Wasser, Erde, Feuer gehören zur Welt -
In göttlicher, umfassender Ordnung,
(Pause, dann:) Aus Ursprung und Mythos heraus.
Der Liebhaber: Träume als Gesprächsthema dabei.
Der Niedriglohnarbeiter: Das Leben als Begräbnis ist schauerlich.
Die böse Königin (Pose): Weniger ist mehr.
Der Niedriglohnarbeiter: Über Grenzen, in andere Leben rollen
Der Zweifler: Die farbige Blütenpracht zieht sich über die ganze -
Die Geliebte: Dann also zum Hauptgang.
Der Zweifler: - Seepromenade.
Der Seemann: Zu diesem Konzert der Band -
Der Penner: Wo ist was zu trinken?
(Sie gehen auf die linke Seite der Bühne.)

Die Geliebte: Mit der Massage für das Kind.
Alle (außer der bösen Königin und dem Kommissar, in Aufstellung):
Die Interpretation geht in Richtung Wissen.
Die böse Königin (zum Kommissar): Die Wunde vom Pferdebiss
Ist immer noch nicht ganz geheilt.
Der Kommissar: Von der Trunken- zur Nüchternheit,
Form wahrend
(Alle Aufgestellten singen): Der Tod schaut aus den Fassaden -
Herausgelassen -
Die böse Königin: - kostet die Sahne obendrauf nicht mehr - viel.
Der Liebhaber: Das Kind braucht Spaß am Wasser - für Sauberkeit.
Der Zweifler: Intensität
Der Seemann: Gute Ernährung - und etwas Erfrischendes.
Die Geliebte: Der Sommer gehört ja zum Garten mit dazu.
Der Penner: Unappetitliche Sauerei
Die böse Königin: (Geht in die Knie, die Hände auf ihren Schultern.)
Der Liebhaber: Es kann verzweifeln machen, sein Leben
In Griff zu kriegen - stell dir doch mal vor -
Der Penner: Es laufen Prediger durchs Land, die stark sind,
Und predigen vom Glauben an den Hohen Herrn.
Der Niedriglohnarbeiter: Schweige - und die Guten werden sich
Von den Bösen unterscheiden.
Der Kommissar: Aber ihre Überzeugungen werden schnell gleich klingen.
Jeder Gelehrte muss zitieren,
Nicht zuletzt über Vorgespiegeltes,
Wes Inhalt durchaus seine Urheber schützt.
Der Seemann: Manch Alter schimmert durch.
Der Liebhaber: Mann, ist das abenteuerlich.
Der Zweifler: Man wird widerstandsfähig.
(Er hält sich die Hand vor den Mund, wie nach einem Faux-pas.)

Der Penner (schaut in die Luft): Du bist Pessimist.
Der Seemann (zum Penner): Und du hoffentlich nicht in Konkurrenz.
Die böse Königin: Polarwelten sind eben kalt.
(Sie stellt sich ins Profil, die Hand vor dem Mund.)

Die Geliebte: Auf so ein Werwolfhörspiel hätte ich auch keine Lust.
Mit dem Garten beginnt das Draußen.
Der Kommissar: Doch - wo war man wirklich?
Der Niedriglohnarbeiter: Vorbeugend kümmern wir uns um ein bequemeres, Die Geliebte: Musik ist erklärbar.besseres Leben
Der Liebhaber: Noch würde man gebraucht.
Der Zweifler: Beispielhaftigkeit von Tanztheater
Relativiert Aburteilungen und Hervorhebungen.
Der Seemann: Käse über Leben und Tod -
Der Penner: Wie ist aber jener verständliche Kalender?
Die böse Königin und die Geliebte: Wir wollen Kekse backen!
Der Kommissar und der Niedriglohnarbeiter: Wir machen mit!
Der Maler (tritt auf): Kleine Augenblicke, großer Genuss!
Der Seemann: Babys - sollen schwimmen lernen. Sei gegrüßt!
Der Penner: Das beste ist: Die Geschichte ist wahr!
Die Geliebte: Schön ist das umfangreiche Begleitprogramm.
Die böse Königin: Eine Ziege wird sterben - man muss was essen.
(Sie blickt geistesabwesend gegen den Boden.)

Der Niedriglohnarbeiter: Schön ist der Urlaub - hier im Grün.
Der Kommissar: Bis hin zum Höhenfeuerwerk
Die böse Königin: Mord - ist eh keine Lösung.
Die Geliebte: Woran mangelt es - an sexuellen Beziehungen?
Der Maler: Ich möchte nicht mehr der alte sein. Ich geh mich umziehen!
(Maler ab.)
Der Liebhaber (zur Geliebten): Wer war das?
Die böse Königin: Ein Maler.
Der Penner: Jedes Jahr schließt sich der Kreis -
Der Seemann: Alles Überschießende macht das Quadrat aus.
Der Zweifler (blickt fort): Da musst du gesund sein und schlafen.
Der Kommissar: Treten wir doch endlich in Dialog -
Um Natur des Menschen nicht weiter zu zerstören.
Der Niedriglohnarbeiter: Setzen uns an den Tisch - posieren
Vor dem Mahl.

(Sie gehen langsam ab. Vorhang.)"



Thomas Gechter, Jahrgang 1959, schreibt seit 1997. Er lebt bei Kiel und ist Mitglied von Schriftsteller in Schleswig-Holstein e.V. sowie im Kieler Dichterkreis NIKE.
Letzte drei ISBN-Publikationen: Ausgewählte Theaterstücke 2000-2004 (Theater); Der Wurm (Prosa); Theater von der Anrichte (Lyrik).  Ferner: www.facebook.com/thomasgechter/notes

Dichterhain: ZEIT GEDICHT von Gabriele Brunsch




















ZEIT GEDICHT


...während ich den zeitmangel als last spüre,
von ihm gequetscht, zerdrückt, geknechtet werde,
ist's so, als fräße mir die zeit die zeit vom leib.
ein monster, untier, dämon, giert und geifert,
stößt atemlos mich in gedankenleere.

nicht weiß, nicht schwarz umgibt mich's nichts.

so sitze ich, ermattet, ausgehöhlt und endlos müde.

nicht sind da zeichen jetzt,
nicht lausche ich hinein in diesen raum,
nichts lässt mich tasten, nichts verbinden,
nichts lächelt, nichts lässt mich verschwinden.
das nichts beginnt mich einzusaugen,
und hat mich längst schon ausgekotzt,
drückt bleiern schlaf auf meine augen.

hab ich dem ansturm nicht getrotzt?
hab meiner zeit den zahn gezeigt,
in den sie sich so hart verbiss,
mich tränenreich ins nichts ausließ?

in zeitnot heftig eingezwängt,
kann selbst der traum mich nicht entlasten,
denn schlaf ist schon ein kleiner tod,
und raubt mir rasend die sekunden,
raubt mir die welt, die lichterstunden,
die wellenströme, die mich reich erfüllen,
die bilderwelten, die den hunger stillen,
wie klang und duft, wie frühlingsluft,
getränkt von worten.

war mir die welt
nicht immer reich
war sie mir nicht
die amme, die mich trug und nährte
mich sanft ermahnend
aus dem dunkel zerrte
mit ihren
stahlgrundworten,
ohne wenn und aber,
mit ihren
stahlgrundklängen,
orchestral und breit,
mit ihren
stahlgrundbildern,
stahlgrunddüften,
stahlgrundfesten zeitgedanken.

hätte ich hass zum wappnen,
doch den hab ich nicht.
fühlte ich neid und gier,
ich lebte anders, sicherlich.

hätte ich stolz,
kennte ich diese ängste nicht.
so sitz ich noch lebendig,
angenagt von zeit
zerschlissen fast,
doch kampfbereit,
denn nächtlich stählte mich das wort,
stählt' der gedanke,
stählte mich das licht
...

verzeiht
...
es stählte mich
...
die sucht
...
verzeiht
...
es stählte sehn-sucht mich
...
es stählte suchend mich
...
die liebe
...
...
zum
...
gedicht
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© ALLE RECHTE BEI GABRIELE BRUNSCH
www.kunst-frau.de 

Samstag, 25. August 2012

Fantasien zur Nacht: SWEET KISSES von Birgit Burkey

Sweet kisses

S anft und sinnlich
W ild und heiß,
E isgekühlt und lippenweich.
E ngelsgleich und Teufelsspiel,
T raumgeküsst und nachtverwöhnt.

K üss mich, lieb mich,
I ss mich auf.
S pür mich, fühl mich,
S chenk dich mir.
E ngel küsst Teufel,
S üße Sünder sind wir.

© Birgit Burkey 2012, rsd-radio.com

Buchbesprechung: MAh!LZEIT von Ralph Caspers

Ralph Caspers
Mahlzeit: Lecker essen mit Shary und Ralph
Ab 8 Jahren, 128 Seiten, 14,95 Euro, Loewe

Ran an den Speck mit Wissen macht Ah! Shary und Ralph lassen nix anbrennen und servieren tellerweise Spitzenrezepte, gewürzt mit feinster Klugscheißerei.

Das Auge isst selbstverständlich mit – wenn es Maccheroni con occhi (italienisch für Nudeln mit Augen), Finger zum Anbeißen (deutsch für Fingerfood) oder herzergreifend schönen Herzblutkuchen (in Herzform) gibt.

Ganz nebenbei erfährt man, warum einem schon beim Lesen das Wasser im Munde zusammenläuft, wann „alles in Butter“ ist und wann man so richtig sein „Fett wegkriegt“.

Es ist nicht gerade besonders anregend oder appetitlich gestaltet, aber das liegt an der Konzeption.

Das Buch ist mehr für all die Kinder, die nicht die Lippen lecken, sondern wissen wollen, warum der Teigklumpen schwarz ist, wenn er zu lange drin war oder zu heiß gebacken wurde oder beides. Mehl, Zucker, Butter und Eier waren ja schließlich alle weiß oder gelb vorher.

Das "Klugscheißer"-Kochbuch von zweien, die sich gern so nennen: Shary und Ralph von Wissen macht Ah! toben schon längere Zeit beim WDR vor der Kamera. Sie erklären vieles kurz und treffend. Außerdem lernen die Kinder, wie sie schnell und einfach Karamellbonbons, Gurkensandwiches oder effektvolle Gerichte wie einen gebackenen Vulkanausbruch oder Makkaroni mit Augen zubereiten können. Außerdem erfahren sie was über Gastgeberqualität, Schluckauf, Gewürze, Wurst und vieles mehr. Ein Kochbuch, das Spaß macht und kindergerecht im Medienzeitalter erklärt.

Freitag, 24. August 2012

Fantasien zur Nacht: WEIB von Ute AnneMarie Schuster

Der geschundene Mann, "Sebastiane", GB
Weib

Fast hüllenlos der weiße Leib,
geschaffen ihm zum Zeitvertreib.
Sie liebt und lacht, verhöhnt ihn dann,
den armen so gequälten Mann.

Schmetterlinge Flügel reiben,
ihn bis in den Wahnsinn treiben.
Sie zieht ihn an sich, stößt ihn weg,
er fühlt sich wie der letzte Dreck.

Splitternackt die böse Hexe,
windet sich wie grüne Echse.
Jagt ihn, hetzt ihn, gibt ihn frei,
erstickt die Lust mit einem Schrei.

Ausgezogen und in Ketten,
will und kann er sich nicht retten.
Schmerzen spürt er überall,
durch das Dunkel zischt ein Knall.

Abschiedstränen wird’s nicht geben,
Hass regierte stets ihr Leben.
Trauer um den Herrn Galan?
Ach, die Zeit, sie wär vertan!

Reportage vom Kunstsommer in Arnsberg: Bildhauerisches TaiChi von Marita Gerwin


Foto: Marita Gerwin
Mit seinem breitrandigen Strohhut, den lebendigen Augen, dem offenem Blick und den Händen, die auf seine handwerklichen Erfahrungen hinweisen, beobachtet Franz Schröger gelassen das Geschehen im Workshop „Möbelobjekte aus Stammholz“. Franz Schröger ist ein Innenarchitekt und Kunstbildhauer aus Romelsloh. Er leitet den Workshop. Alle Teilnehmer mögen sein angenehmes zurückhaltendes Wesen und sein kompetentes Expertenwissen. Er vermittelt ihnen die Technik, die Kniffe, gleichzeitig auch die nötige Gelassenheit und Ruhe, sich künstlerisch dem Stammholz zu nähern. Er schlendert über die Festwiese, gibt seinen Rat und sein Expertenwissen weiter, wenn er gefragt wird. Gerade diskutiert er mit den Teilnehmern Norbert Baumeister und Bernd Koch, die beide einen Tisch kreieren, der eine aus Zedernholz, der andere aus einer dicken Eiche. Eine Bleistift-Skizze lehnt an einem Baumstumpf. “Riechen Sie mal, wie das Zedernholz duftet“, fordert Norbert Baumeister auf. Tatsächlich. Unverwechselbar. Sie riechen nach Zedernhölzern in Omas Kleiderschrank Zedernhölzer, die die Motten fernhalten sollten. 
 
Eine schlanke Taille soll er bekommen, der Tisch von Norbert Baumeister. “Mein lieber Scholli, das ist aber ´ne Nummer“, kommentiert ein Besucher, der Norbert Baumeister bei seiner künstlerischen Arbeit über die Schulter schaut. Lachend antwortet er: “Ja, da haben Sie Recht. Ich komme nur sehr langsam zum Ziel. Man braucht eine körperliche Fitness, um diesem Stammholz eine Form abzuringen. Axt und Säge kenne ich bisher nur zum Zerkleinern, nicht zum Gestalten. Schauen Sie, dieser Ast hier. Ich gebe der natürlich verlaufenden Maserung eine besondere Bedeutung, indem ich sie herausarbeite“, erklärt Norbert Baumeister dem interessierten Besucher. 
 
Franz Schröger, der Kursleiter kommt hinzu und bringt sich in das Gespräch ein: „Das ist ein Prozess, der sich ganz allmählich entwickelt. Wir betreiben hier 'Bildhauerisches TaiChi' und 'Werkzeug-Akrobatik', sagt Franz Schröger und alle lachen. „Ich habe einen besonderen Bezug zum Eichenbaum. Die Eiche hat was Beständiges.“ Ihm geht es um Reduktion, denn in der Einfachheit liegt die Essenz. „So ein Stammholz hat Präsenz. Die Stämme könnten auch einfach unbearbeitet hingelegt werden. Sie wirken durch sich selbst. Die Eiche ist erlebbar. Meine Devise ist: Es geht darum, einen sinnvollen Rhythmus zu finden, um durchzuhalten. Es ist ein Wechselspiel von Anstrengung und Entspannung.“ Zustimmendes Kopfnicken in der Runde der Teilnehmer. Das war das Schlüsselwort für das Einläuten der ausgedehnten Mittagspause im Schatten einer dicken Eiche. 

© Text und Foto: Marita Gerwin
Quelle: MOSAIK- Das Kunstsommer-Magazin in Arnsberg
Das MOSAIK-Magazin zum Durchblättern finden Sie unter folgendem Link:
http://bit.ly/MOSAIK-KunstsommerMagazin

Donnerstag, 23. August 2012

Neues von ECM: SLEEPER von Keith Jarrett


In den 1970er Jahren wurde Keith Jarrett durch seine atemberaubenden, improvisierten Solokonzerte bekannt, die er bei dem damals jungen Münchner ECM-Label herausbrachte. Er spielte mit Dewey Redman, Charlie Haden und Paul Motian, aber auch mit Jan Garbarek, Palle Danielsson und Jon Christensen. Die letztgenannte Besetzung brachte vier Alben heraus, die natürlich auch Jan Garbarek ins internationale Scheinwerferlicht rückten. Im Juli 2012 brachte ECM auf der Doppel-CD “Sleeper” Live-Aufnahmen heraus, die damals entstanden, aber nicht verwertet wurden. Die Fans von Jarretts hämmerndem Endlosspiel mit seinem typischem Gesang dazu werden auf ihre Kosten kommen.
(c) Terje Mosnes, ECM

“Sleeper” erweitert die Diskographie des Quartetts, “Belonging” (1974), “My Song” (1977), “Nude Ants” (1979) und “Personal Mountains” (aufgenommen 1979, veröffentlicht aber erst 1989) um einen weiteren Posten. Die Nummern, die das Quartett am 16. April 1979 im Nakano Sun Plaza in Tokio spielte, waren bis auf eine Ausnahme Kompositionen, die Jarrett eigens für diese Besetzung geschrieben hatte: freies und ausgelassenes Spiel, außergewöhnliche improvisatorische Konversationen, dynamische Episoden von impulsiver Energie und lyrische Passagen von wilder Schönheit. Das Zusammenspiel zwischen Jarrett und Garbarek ist beeindruckend. In den Linernotes zu seiner “Selected Recordings”-Kollektion schrieb Jan Garbarek vor ein paar Jahren: “Es war eine äußerst wichtige Zeit für mich, da ich als junger und relativ unerfahrener Musiker so eng mit jemandem zusammenarbeiten konnte, der musikalisch so fortgeschritten war wie Keith. Ich habe davon unglaublich profitiert. Sein Anschlag, seine Akkordprogressionen, der stets präsente Rhythmus, die überraschenden melodischen Wendungen, die Fähigkeit, sein Klavier in solch einer einzigartigen Weise singen zu lassen... Komplexität und Einfachheit sowie Abstraktion und Natürlichkeit gingen bei ihm Hand in Hand...Ich musste damals aufpassen, dass ich nicht in Ehrfurcht vor ihm erstarrte. Manchmal wollte ich mich gar nicht in die Dinge einmischen, die Keith, Palle und Jon spielten. Mir machte es einfach unglaublich viel Freude, ihnen zuzuhören! Doch da gibt es eine Sache, die sich ganz besonders in mein Gedächtnis eingegraben hat: das war die Art, wie wir Melodien unisono spielten. Tatsächlich fühlte ich mich vollkommen in Einklang mit der Art, wie Keith generell Musik machte... es war, als ob ich dazugehörte...”

Nach der Japan-Tournee, in deren Rahmen das Live-Album “Personal Mountains” und die Aufnahmen von “Sleeper” entstanden, gastierte das Ensemble noch im New Yorker Village Vanguard, wo das Live-Album “Nude Ants” aufgezeichnet wurde. Danach war die Geschichte des Quartetts abgeschlossen.

Dichterhain: DICHTEN UND DENKEN, ein Essay von Volker Friebel

Dichten und Denken



Martin Heidegger
Martin Heidegger meint in seiner Vorbemerkung zu einer CD mit gesprochenen Hölderlin-Versen: „Dem Sinnen und Denken liegt nur das eine ob: Dem Dichten vorzudenken, um dann vor ihm zurückzutreten.“ Das Denken setzt danach einen Rahmen, in dem sich das Dichten bewegen kann, der Dichtung hält, damit sie nicht in eine haltlose Irre gerät.

Im Text oder im Lied kommt Dichtung unmittelbar zum Ausdruck, Gedicht und Lied sind Dichtung. Zwischen Wissenschaft und wissenschaftlichem Text dagegen gibt es eine Differenz. Der wissenschaftliche Text ist ein Bericht über das Ergebnis wissenschaftlichen Handelns, er ist nicht selbst Wissenschaft. Wissenschaftliche Texte wollen Wissen übermitteln, etwa in Form von überprüften und intersubjektiv für „wahr“ erhobenen Behauptungen (Hypothesen). Denn Wissenschaft hat einen universellen Anspruch. Sie trachtet danach, auf Behauptungen zu kommen, denen alle Menschen zustimmen können und andere, konkurrierende Behauptungen auszuschließen.
Der alte Hölderlin

Dichterische Texte mögen manchmal in der Form genauso erscheinen, ihre Absicht ist aber eine andere, denn in der Dichtung können durchaus viele Wahrheiten nebeneinander existieren. Das Gedicht stellt eine Herausforderung an den Leser, sich selbst mit seinen eigenen Anschauungen und seinem eigenen Erleben an diesen Texten zu prüfen, sich so über die eigenen Anschauungen klarer zu werden und Worte für das eigene Erleben zu finden, Worte des Wiederfindens oder des Widerspruchs.

Ob der Leser widerspricht oder zustimmt, ist dabei für das Gedicht nicht wichtig; wichtig ist, dass es in eine Auseinandersetzung führt. Insofern will auch Dichtung die Weltsicht des Lesers erweitern und klären – aber nicht durch zu übernehmende Wahrheiten der physikalischen Welt, sondern durch die Herausforderung der subjektiven Wirklichkeit.

© Volker Friebel
Er wurde an einem Schneesonntag gegen Ende des Jahres 1956 in Holzgerlingen geboren, mitten in Schwaben. Er ist Psychologe (promoviert), und tätig als Ausbilder, Autor, Musiker. Er lebt in Tübingen.
Aus: Die sieben Töne des Waldes. Gedichte, Haiku und ein Essay. 2011

Mittwoch, 22. August 2012

Kinofilm auf DVD: OFFROAD, seit Januar 2012 im Kino

Paramount Home Entertainment, 14,99 €, Regie: Elmar Fischer

Ein kurzweiliger Film, der richtig Spaß und auf das weitere Geschehen gespannt macht. Der nicht nervt, eher durch seine Aneinanderreihung von Episoden gefällt und durch die Sprödigkeit der coolen und stets dickköpfig handlungsbereiten Meike (sehr sympathisch durch Nora Tschirner verkörpert) sowie ihrem narrischen Freund/Verlobten Phillip (Max von Pufendorf mimt den neurotischen, windschnittigen Opportunist perfekt, der auf alles geil ist, vor allem Geld, nur nicht ganz so echt auf seine Freundin).

Meike  führt ein absolut geregeltes Leben ohne große Höhepunkte oder unvorhersehbaren Kurven. Nach ihrem erfolgreichen Abitur studierte sie BWL und steht jetzt kurz davor die Firma ihres Vaters zu übernehmen. Auch die Heirat mit ihrem Verlobten Phillip  ist nicht mehr in weiter Ferne. Doch tief in ihrem Inneren möchte Meike noch einmal ausbrechen, Abenteuer erleben. Als sie Phillip, der auf dem Weg zu ihr ist, statt bei sich im Gartenhäuschen mit ihrer besten Freundin Denise (Nora Binder) bei heavy Sex ertappt, wird ihr ganzer Lebensplan zusätzlich aus den Angeln gehoben. Im Rahmen einer staatlichen Versteigerung in der Nähe oder in Geilenkirchen (NRW) ersteigert Meike einen amerikanischen Geländewagen mit Büffelhörnern am Kühlergrill für 6.500 EUR. Er soll ihr Geschäftsauto werden. Sie erwirbt sich damit auch ein Stück Freiheit. Dass sofort Fremde auf sie einreden, ihr den Wagen am Ende sogar für 20.000 € abkaufen wollen, freut sie besonders, aber sie bleibt hart. Kein Verkauf! Sie fegt mit dem Benzinfresser durch die Gegend und in den Steinbruch. Dort platzt der Reifen und .... siehe da! Im Kofferraum sind unter einem zweiten Boden 50 Kilo Kokain versteckt, die der Versteigerer nicht gefunden hat. Meike recherchiert und sucht herauszubekommen, was mit dem Auto los ist. Sie stößt auf eine Nachrichtenmeldung mit Bild: Der Ami-Monsterjeep wurde vom Zoll an der deutsch-holländischen Grenze mit 1 Kilo Kokain beschlagnahmt, aber offensichtlich das Hauptversteck übersehen.




Was macht Meike, sie beschließt den turnenden Kram zu versilbern und steuert Düsseldorf an ... Dass die ursprünglichen Besitzer der Drogen davon nicht wirklich begeistert sein werden hat die naive Meike natürlich nicht bedacht. Sie versucht völlig dilettantisch ein Tütchen zu verscheuern und begeht gravierende Anfängerfehler. Zwei User schlagen sie zusammen und nehmen ihr das Tütchen mit. Die wütenden Kokainbesitzer immer im Hintergund und auf ihren Fersen, schließlich hat die heiße Ladung einen Wert von 2,5 Mio Euro. Meike gibt nicht auf. Sie beginnt den illegalen Verkauf zu verbessern. Es beginnt eine turbulente Reise zwischen Drogenverkäufen, Verfolgungsjagden, emotionalen Momenten und anderen Abenteuern. Auf ihrem Weg lernt sie den sympathischen Türken Salim (den cool spielenden Elyas M’Barek) kennen. Er hilft ihr aus einigen schwierigen Situationen, von Drogengeschäften allerdings will er nichts wissen. Am liebsten würde er mit Meike direkt zur Polizei fahren, um das Koks dort abzuliefern. Doch Meike, begeistert darüber, dass endlich mal was passiert, weigert sich, begibt sich auf ihre wilde Fahrt durch Deutschland und trifft ausgerechnet dort, wo sie es niemals für möglich gehalten hätte, auf ihre Liebe. Phillip taucht noch mal auf, aber die Dinge laufen jetzt anders... Das Ende ist gut, alles korrigiert und Stoff vernichtet. Drogendealen lohnt sich nicht.

Ankes Fundstücke: Geburts- und Todestag von Alexej von Assaulenko im August 2012

Alexej von Assaulenko, Wikipedia




Alexej von Assaulenko wurde am 25. August 1913 in Lubny/Poltawa, Ukraine geboren und starb am 22. August 1989 in Plön, Schleswig-Holstein. Er war Maler und hielt mehrere große Auszeichnungen des Landes. Zuletzt wurde seine Familie 1985 mit einer Eintragung in das goldene Buch der Stadt Plön geehrt. 1992 gründete man in Plön eine Stiftung, die den Erhalt des künstlerischen Nachlasses des Künstlers garantieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen soll. Der Nachlass seiner Bilder wird jedoch durch die Museumsstiftung Rheine verwaltet.




Alexej von Assaulenko entstammte einer russischen Adelsfamilie, der Vater Nikolaus war Arzt
Assaulenkos Frau Katharina
(C) Rechtsnachfolger von Alexej von Assaul
und soll sogar Leibarzt des Zaren gewesen sein. Die Oktoberrevolution zwang die Assaulenkos zur Flucht, auf der sie alles zurücklassen mochten. In den Wirren ging der junge Künstler im Alter von 6 Jahren verloren und musste sich in einer Kinderbande durchschlagen. Erst 4 Jahre später kehrte er in seine Geburtsstadt zurück und fand dort seine Eltern. Mit 13 Jahren trat er in das Kunstinstitut in Kiew ein, wo er bis zum erfolgreichen Abschluss 1937 tagsüber Malerei studierte und ab 1931 parallel dazu abends an der Technischen Hochschule Maschinenbau. Es kam noch eine Ausbildung an der Petersburger Kunstakademie hinzu und anschließend eine Tätigkeit als freier Künstler. In den letzten Kriegswochen 1945 flüchtete er mit seiner Frau Katharina und seinen Eltern nach Schleswig-Holstein in die Stadt Plön. Dieser Stadt blieb er immer treu und bekam von ihr 1947 die Berechtigung zur Führung seines Adelstitels.

Preise:
1958 „Rompreis“ des Landes Schleswig-Holstein
1984 Kulturpreis der Stadt Rheine
Ausstellungsplakat

Dienstag, 21. August 2012

Buchbesprechung: RAUS AUS DEINER KOMFORTZONE von A. Brede und S. Ballach

192 Seiten, 14,99 €, mvg verlagDieses Buch geht einen eigenwilligen Weg der Persönlichkeitsentwicklung. Die Annahme der Autoren: Wir entwickeln uns immer dann, wenn wir unsere Komfortzone verlassen, handeln und dadurch erweitern. Da ist was Wahres dran. Das "Erweitern der Komfortzone" hat sich schon immer als ein sehr effektiver Weg erwiesen, um seine Entwicklung voranzutreiben, sich seinen Ängsten zu stellen und mehr Selbstbewusstsein und ein selbstsicheres Auftreten zu erlangen.

Das hört sich einfach an und eigentlich ist es auch einfach, wenn, ja, wenn da nicht kleine oder große Hürden wären, die wir meistern müssen. Dieses Buch liefert nicht nur das notwendige Wissen, sondern sehr viele praktische Übungen, die dabei helfen, sich zu entwickeln, sein Potential zu erkennen und zu erweitern.

Beispiele:
"Lächle fremde Leute an“, "Veranstalte eine Kuschelparty", "Besuche eine fremde Person im Krankenhaus oder Altenheim und bringe ihr Blumen oder ein anderes Präsent“,"Wache auf und beginne Deinen Tag anders als den gestrigen“, "Verzichte auf Medien", "Ändere deine Bewegungsabläufe", "Verbringe einen Tag mit deinem Partner im Bett" oder "Sprich fremde Menschen auf der Straße an und frage sie, ob Du heute bei ihnen übernachten darfst.“

Bei diesen 101 Übungen wird man mit sich selbst, seiner Persönlichkeit, seinen Gefühlen und auch seinen Ängsten konfrontiert. Die Übungen machen unglaublich viel Spaß, schulen die Flexibilität im Umgang mit unterschiedlichen Situationen und helfen den eigenen Weg erfolgreich zu begehen. Man wird sich das ein oder andere Mal schwertun, aber darum geht es ja. Insofern ein netter Anstoß zu teils ungewöhnlichen, teils völlig banalen Übungen. Hauptsache, man überschreitet mal die abgesteckten Grenzen.

Sascha Ballach ist ausgebildeter NLP-Trainer, veranstaltet regelmäßig NLP-Übungsabende und betreibt einen eigenen Blog zum Thema Persönlichkeitsentwicklung.Andreas Brede ist NLP-Trainer aus Leidenschaft und beschäftigt sich seit 2001 mit NLP und Persönlichkeitsentwicklung. Neben verschiedenen Seminaren leitet er auch seit vielen Jahren eine unabhängige NLP-Peergroup in Stuttgart.

Gedichteklassiker: DIE DINGE SINGEN HÖR ICH SO GERN von Rainer Maria Rilke








   













DIE DINGE SINGEN HÖR ICH SO GERN

Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.

Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott.
Sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.

Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: Sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um.

Rainer Maria Rilke

Montag, 20. August 2012

Jugendhörbuch: ZU HAUSE REDET DAS GRAS von Katherine Rundell

Katherine Rundell
Zu Hause redet das Gras

Hörbuch Hamburg Verlag, 3 CDs, ca. 223 Minuten, 17,95 €, ab 11 Jahre

 

Die Welt von Wilhelmina ist frei und ungebunden. Gemeinsam mit ihrem Vater lebt sie glücklich auf einer Farm in Simbabwe. Als ihr Vater unerwartet stirbt, muss Will fort, weil die Farm verkauft werden soll. Sie wird nach England ins Internat geschickt - und die Mädchen dort sind schlimmer als Löwen oder Hyänen. Will möchte am liebsten weglaufen. Ein bewegendes Mädchen-Schicksal.


Wilhelmina Silver, 12 Jahre, wird von niemandem Wilhelmina genannt. Ihr Vater nennt sie Will oder viel-zu-viel. Will ist kein normales Mädchen. Will ist ein Teufelskerl, ein Junge, mit dem man um die Wette reiten kann, weit weg von der Farm über die Savanne. Ihr bester Freund ist Simon, ein farbiger Junge, mit dem sie ständig durch die Gegend streunt. Wills Mutter ist schon vor einigen Jahren gestorben – doch Will hat ein sehr inniges Verhältnis zu ihrem Vater, der ihr viel Freiheit lässt. Will hat keine Angst vor wilden Tieren oder davor vom Pferd zu fallen. Will weiß, wie man Feuer macht und wie man tagelang im Busch überlebt. Sie verschwindet gelegentlich für Tage im Busch. Will ist ein echtes Mädchen Afrikas, sie wirkt auch wie ein Wildkatze. Ihr ganzes Leben hat Will auf der Two Tree Farm verbracht, in Simbabwe, unweit von Harare. Will liebt die Weite des Landes, den Duft nach Rauch, die Stimme des Winds und die Freiheit unter dem endlos weiten Himmel. Will ist glücklich in Afrika. Die Katastrophe wartet in England auf sie... Die Mädchen auf dem College behandeln sie sehr unsanft und schneiden sie. Leider muss sie mit den beiden schlimmsten Mädchen ein Zimmer teilen. Mit dem Schulstoff kommt sie nicht nach. Mathe - ein Grauen. In Afrika brauchte sie so etwas nie.
Der klassische Konflikt von völliger Wildheit und Natur und entsetzlicher Enge im städtischen Leben wird hier ein wenig schwarzweiß angelegt, aber dennoch oder gerade deswegen durchlebt der Leser mit dem wilden Mädchen spannende Episoden und Abenteuer. Er wird die Bedeutung von Freiheit und deren Beschneidung klar erkennen und lernen, wie man sich in diesen strengen, städtisch-schulischen Umgebungen voller Verboten und Regeln behaupten kann. Ein wenig Pippi Langstrumpf, ein wenig Tarzan und Dschungelbuch, alles fesselnd und ganz schön schwierig. Ein Leben mit vielen Hindernissen, das gemeistert werden will.
Gelesen wird der Text sehr lebhaft, virtuell und angenehm von Sascha Icks, Schauspielerin und Hörbuchsprecherin.


Die Autorin
Katherine Rundell, geboren 1987, wuchs in London, Simbabwe und Brüssel auf. 2008 bekam sie ein Forschungsstipendium am All Souls College, Oxford. Zu Hause redet das Gras ist ihr erstes Buch. Sie schreibt gerade an ihrem zweiten.


Fotos: 100 Jahre Speyerer Flugplatz und Beachbar Neuhofen


Ausschnitt aus dem Angebot in Speyer: vom ersten Flieger, der in Speyer gebaut wurde, bis zum Jet. Außerdem Oldtimer Automobile, Leihgaben aus dem Technikmuseum Speyer und privat.

Fotoalbum Beachbar am Badesee Neuhofen

Dichterhain: ALBERT M. von Carmen Olivar


    Albert M.

    Diese Vergewaltigung
    Gehirnwäsche
    Seelischer Raub
    Körperliche Ausbeutung

    Umgehen kann man damit lernen
    Nur vergessen
    Wer kann schon das Gesicht
    Seines Peinigers vergessen

    Wie sollte ich vergessen
    Seine Hand, dort,
    Wo sie nicht hingehört

    Wie kann ich Lieben?
    Nach all der geheuchelten Liebe?

    Auf der Seele klaffen Wunden
    Sie eitern
    Sie platzen auf
    Sind nie verheilt

    Oh nein
    Keinen Hass
    Das wäre noch zu viel
    Gefühl für dich
    Genosse Vater!

    (c) 29. Mai 2003, Carmen Olivar

Die drei beliebtesten Beiträge der Woche 33

In der Kalenderwoche 33 wurden folgende Beiträge am stärksten besucht:

1. Newcomer - Krimi: Sentimentale Eichen von Matthias Engels
2. Gartenmöbel selbst bauen von Marita Gerwin

Die drei beliebtesten Gedichte der Woche 33

In der Kalenderwoche 33 haben meine Leser folgende Gedichte am häufigsten besucht:
 
1. OZEANE von Birgit Heid
2. ZWEI SENYRU von Birgit Burkey
3. Ankes Fundstücke: EN MASSE von Bernd D. Hadeler

Sonntag, 19. August 2012

Buchbesprechung: WECHSELJAHRE von Angela Krogmann


Dr. med. Angela Krogmann
Wechseljahre – ja natürlich!
Sanfte Begleitung mit Heilpflanzen, Yoga, Ernährung, Kneipp-Anwendungen & Co.
Mit großem Extra: Schüßler-Salze für die Wechseljahre
Murnau, 1. Auflage März 2012, Klappenbroschur,
233 S., 14,95 € (D), Mankau Verlag

Der Beginn der Wechseljahre markiert den Beginn einer neuen Ära im Leben einer Frau und birgt ein enormes Potenzial. Längst vorbei sind die Zeiten, in denen frau den Wechseljahren ängstlich entgegen gesehen hat. Heute darf diese Phase als Gelegenheit begrüßt werden, spannende neue Erfahrungen zu machen und sich als Frau neu zu definieren.
Natürlich vollzieht sich die Umstellung des Hormonsystems meist nicht ganz spurlos. Um das Betreten des Neulands zu erleichtern, kann frau sich sanft an die Hand nehmen lassen und aus einer Reihe von hilfreichen, natürlichen Methoden wählen.
Leicht verständlich und anschaulich gibt Ihnen „Wechseljahre – ja natürlich!“ Einblick in die Neuordnung Ihres Hormonsystems sowie deren Folgen und stellt verschiedene wirksame und alltagstaugliche Methoden vor, um während des Klimakteriums körperlich und seelisch im Gleichgewicht zu bleiben: Schüßler-Salze, Naturheilverfahren, Akupunktur und Akupressur, Yoga und die richtige Ernährung für hormonellen Ausgleich. Auch die gängigen schulmedizinischen Behandlungsmethoden werden vorgestellt – nicht nur der Vollständigkeit halber, sondern um Ihnen alle Möglichkeiten aufzuzeigen, rundum gesund und zufrieden den neuen Lebensabschnitt zu meistern.
Manchmal hilft allein das Kümmern um sich selbst mit den Problemen besser klar zu kommen. Fühlen Sie sich wohl mit Wellness-Anwendungen, die Sie im Buch finden, und kommen Sie gut durch. Es gibt fantastische Bühnenprogramme aus Comedy oder Kabarett, die einem zusätzlich helfen, die eigene Lage humorvoll aufzuarbeiten. Gayle Tufts z.B. oder die Weiber Weiber mit Klimawechsel schaffen das fantastisch.


Dr. med. Angela Krogmann, geboren 1960 in Hamburg, absolvierte in der Hansestadt auch ihr Medizinstudium. Sie arbeitet seit über 15 Jahren als Fachärztin für Allgemeinmedizin in Winsen-Luhe bei Hamburg. Ihre Tätigkeitsschwerpunkte sind dabei Naturheilkunde, Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) und Homöopathie.
Dr. Krogmann hat das Buch gemeinsam mit der Wissenschaftsjournalistin Birgit Frohn verfasst. Frohn studierte Biologie mit den Schwerpunkten Humangenetik und Pharmakologie und publiziert seit vielen Jahren erfolgreich mit den Themenschwerpunkten Gesundheit und Medizin, Ernährung und alternative Heilmethoden.


Ein Interview:
„Frau sein – Frau bleiben“, heißt es an einer Stelle des Buches. Was bedeutet dies beispielsweise für die weibliche Sexualität nach dem Ende der Fähigkeit zur Fortpflanzung?
Dr. Krogmann: Dass Frauen nach ihren Wechseljahren genauso sexuell erregbar, genuss- und orgasmusfähig sind wie früher. Viele Frauen haben sogar noch mehr Spaß an Sex als bislang. Sie werden sexuell aktiver und entdecken ihre Erotik vielfach ganz neu und anders.

Die Schulmedizin hat bei Wechseljahresbeschwerden bisher gerne auf die so genannte Hormonersatztherapie gesetzt. Was hat man darunter zu verstehen und wo liegen die Risiken dieser Behandlungsmethode?
Dr. Krogmann: Dabei handelt es sich um den Ersatz der Hormone, die im Zuge der Wechseljahre weniger werden. Dies erfolgt durch entsprechende synthetische Hormonpräparate. In den letzten Jahren hat sich immer mehr gezeigt, dass dieses Vorgehen eine ganze Reihe von Gefahren birgt. So kann die Hormonersatztherapie unter anderem anfälliger für Herz-Kreislauf-Krankheiten machen und das Risiko für Krebserkrankungen erhöhen.

Der Fokus des Buches liegt auf der natürlichen Begleitung mit alternativen Heilmethoden, die sich als besonders hilfreich in den Wechseljahren erweisen. Welche Therapiekonzepte empfehlen Sie besonders?
Dr. Krogmann: Eine effektive, erfreulicherweise aber auch unkomplizierte und kostengünstige Hilfe sind die Schüßler-Salze, denen ich in meinem Ratgeber ein eigenes Kapitel gewidmet habe. Diese regulieren überaus sanft und nebenwirkungsfrei den Mineralhaushalt und können so die meisten Beschwerden lindern. Ich gebe im Buch für eine ganze Reihe von Symptomen entsprechende Einnahmeempfehlungen. Ganz grundsätzlich haben sich aber drei Schüßler-Salze als besonders wertvoll erwiesen, um die hormonelle Umstellung zu unterstützen und die körperlichen und seelischen Folgen auszugleichen: Nr. 1 Calcium fluoratum, Nr. 7 Magnesium phosphoricum und Nr. 24 Arsenum jodatum – da würde es sich wirklich lohnen, die Hausapotheke entsprechend zu ergänzen.

Andere Kulturen, beispielsweise in Asien, sehen die Wechseljahre gar nicht so kritisch. Von hier stammen auch die Therapieformen, die besonders viel zum eigenen Wohlbefinden beitragen können. Was könnte der Grund für diese Sichtweise und den Erfolg der Methoden sein?

Dr. Krogmann: Zum Einen, dass die fernöstlichen Verfahren wie Ayurveda oder die Traditionelle Chinesische Medizin den Menschen stets ganzheitlich betrachten und entsprechend behandeln. Dieser Ansatz ist bei allen Beschwerden, jedoch insbesondere bei jenen in den Wechseljahren, weitaus erfolgreicher als das Vorgehen der Symptom-orientierten westlichen Schulmedizin. Zum anderen trägt die andere Sichtweise – nämlich die positive Einstellung zum körperlichen Geschehen – zum Therapieerfolg bei. Indem die Wechseljahre nicht als Krankheit, sondern als ganz natürlicher Vorgang bewertet werden, lassen sich etwaige Probleme wesentlich besser in den Griff bekommen.

ONLINE-ALBUM ZUM OPEN-AIR-MUSICAL "WASSERPHANTASIE" bei Facebook zugänglich

Die Fotos zu meinem Bericht über die WASSERPHANTASIE (10.-15.08.2012) sind bei Facebook online und für jeden zugänglich:

Gastbeitrag aus Arnsberg: Gartenmöbel selbst bauen von Marita Gerwin

Möbelobjekte aus Stammholz im Kunstsommer von Marita Gerwin

Hier ist Muskelkraft gefragt! (Foto: Marita Gerwin)


Gelernt ist gelernt
Gelernt ist gelernt (Foto: Marita Gerwin)
Ela und Frank Feldmann aus Neheim suchen und finden im Arnsberger Kunstsommer etwas Neues, was sie im Urlaub gemeinsam ausprobieren können. Sie besuchen den Workshop „Möbelobjekte aus Stammholz“ unter der Leitung von Franz Schröger.

Ela mit pinkfarbenen Ohrringen, die langen blonden Haare dekorativ zu einem Pferdeschwanz gebunden, betrachtet selbstkritisch ihr Werkstück. Auf die Frage, warum sie sich ausgerechnet für diesen kräftezehrenden Workshop entschieden hat, antwortet sie völlig entspannt und gut gelaunt: „Ich habe eine ganz besondere Affinität zum Werkstoff Holz. Nach meiner Ausbildung zur Tischlerin habe ich mich einige Jahre mit der Möbel-Restauration beschäftigt. Die Schweißperlen fließen, aber wir sind beide happy!“, schwärmt Ela. Sie zwinkert Ihrem Mann ein Auge zu. Er lacht. Anschließend wendet sie sich wieder konzentriert ihrem Werkstück zu. Ele Feldmann lässt sich in ihrem kreativen Schaffensprozess nicht stören. Ihr Mann Frank, ist ebenfalls voller Tatendrang. Er ist mit einem weißem Muskelshirt, einer Cargo-Hose und derben Schnürschuhen bekleidet. Seine Nase ziert eine fesche Sonnenbrille. Er hackt und hackt und hackt. Seine kräftigen Axthiebe prasseln auf das Werkstück ein. Die Konturen der Skulptur, ein mächtiger Garten-Stuhl mit einer hohen Rückenlehne, hat Frank Feldmann bereits fein säuberlich herausgearbeitet. Die Holzstücke fliegen durch die Luft. Er strahlt eine innere Zufriedenheit aus. Mit seinen Händen und den wenigen ursprünglichen Werkzeugen, wie die Axt und die Bügelsage, hat er dieses kunstvolle Möbelobjekt aus einem Stammholz geschaffen. Frank Feldmann spricht es nicht aus. Aber man denkt, er sagt: „Dich bezwinge ich mit meiner Muskelkraft. Wart's nur ab!“. Er scheint einen inneren Dialog mit seinem Kunstwerk zu führen. Er strahlt eine körperliche Fitness aus, die beeindruckt.

Josef Feldmann, Elas Vater, besucht heute seine erwachsenen Kinder auf der Festwiese. Seine Begeisterung spricht Bände. Stolz ist er auf die Leistungen seiner Kinder. Sie fachsimpeln über verschiedene Bearbeitungstechniken, über Kniffe und Tricks, wie man kräftesparend das Stammholz bezwingen kann. Es scheint so, als jucke es ihm in den Fingern. Man hat das Gefühl, zu gern würde er selbst Hand anlegen und die Axt und Säge schwinge. Als Frank Feldmann für einen Moment eine kurze Verschnaufpause einlegt, greift Josef Feldmann zum Stechbeitel und zum Holzklöppel und langt kräftig hin. Klack, klack, klack, so dass die Fetzten fliegen. Das Werkstück ächst unter seinen kraftvollen Schlägen. Frank Feldmann dreht sich blitzschnell um und ruft ihm zu: „Lass mir auch noch was!".  Er sagt es nicht, doch man denkt sich den Satz dazu „Das ist meins und bleibt meins“. Mit einem Augenzwinkern legt Josef Feldman die Werkzeuge zurück, nimmt seine Tochter in den Arm und strahlt übers ganze Gesicht. 

Das Magazin zur Veranstaltung auf http://kunstsommer.blogspot.de

Samstag, 18. August 2012

Fantasien zur Nacht: ACH, WAS MÖCHT ICH GERN von Birgit Burkey

Frank Miller's Königin Gorgo (virtuelle Figur)
    Ach, was möcht ich gern

    Möcht dich lieben,
    möcht dich schmecken,
    ganz in deiner Nähe sein.

    Möcht dich küssen,
    möcht dich necken,
    Teil von deinem Herzen sein.

    Möcht dich fühlen,
    möcht dich wecken,
    Königin des Tages sein.

    ©Birgit Burkey 2012

Ankes Fundstücke: EN MASSE von Bernd D. Hadeler

En Masse

Die Rudel-Wölfe heulen laut,
wenn sie der Alte mal nicht beißt,
dazu nun auch noch Schwäche zeigt!
Und gar die Beute nicht
zuerst
in die Teile und in Stücke reißt!

Doch zucken sie voll Angst zurück,
wenn er nur
blinzelt!

Wie gut, daß
Rudel-Menschen es nicht gibt,
weil jeder doch den anderen
liebt

(c) Bernd D. Hadeler

Dichterhain: WO DER GRANIT WOHNT von Hannes M. Pum



WO DER GRANIT WOHNT – DORT BIN ICH DAHEIM … 

Taubenetzt, der Granit – morgens trank ich von ihm.
Schwimmt silberfarben immer noch in meinem Garten.
Wie oft gab mein Blick seinen Schatten ihm?
Nächtens ruht der Schatten, werd dort auf Dich warten.
Lebt mit mir – kräftig in mich hinein …
In lauer Sommernacht zieh´ ich mich für Dich aus.
Aus meinem Keller denk´ ich herbei roten Wein.
Werf´ die Angel in das Leben hinaus …

(c) Hannes M. Pum