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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 9. Januar 2012

Start der Reihe "Kunstgriff" im Raum Kaiserslautern



Am 14.01.2012 eröffnen Caro Parsons & Michl Friess offiziell die Kulturreihe „Kunstgriff“.

Genießen Sie mit ihnen
· ein abwechslungsreiches Buffet
· den Akustikgitarristen Michael Busch
· Atelieratmosphäre – mehr Kunst geht nicht!
· einen kurzweiligen und entspannten Abend
mit vielen interessanten Gesprächspartnern

Atelier Caro Parsons & Michl Friess
Friedenstrasse 12-16
67657 Kaiserslautern
Einlass ab 18.00 Uhr

Einlass nur mit Gästeliste.
Bestätigen Sie Ihr Kommen hier:
k.grohe@engelmann-promotion.de
Fax: 06301 - 796456

Dichterhain: Der Weg nach Amerika von Walter Brusius

Collage von Walter Brusius
Der Weg nach Amerika


Ein Huhn flog in einem Baum. Darin saß oben gerade der junge Kolumbus, der die Strecke nach Amerika berechnete. Einmal nach Amerika, das ist ein Gedanke, und so war er versucht, auf dem Papier eine Linie zu ziehen, geradeaus. Aber kein Lineal hatte er dabei, und der Ast, auf dem er saß, der schwankte, so wurde die Linie verwackelt. Doch die Linie war die genau richtige, wie sie später auf dem Meer richtig war, auch da vom Wind und Meer verwackelt.

„Willst du mit?“, fragte Kolumbus das Huhn.

„Mit einem, der noch nicht mal einen geraden Strich ziehen kann, fahr ich doch nicht nach Amerika“, sagte das Huhn empört.


Der Autor
Walter Brusius arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach als freischaffender Maler und unterhält dort ein Atelier. 
Er hat in Köln studiert. Vor etwa zehn Jahren begann er parallel zur Malerei Geschichten zu schreiben. 
Im Eigenverlag sind bisher einige kleine Bücher erschienen und seit zwei Jahren seine Atelierhefte. Er verkauft sie im Atelier an einen kleinen interessierten Kreis und in einer dortigen Buchhandlung. Sie sind auch abonnierbar. Neben seinen Ausstellungen veranstaltet er regelmäßig Lesungen. Ziel ist, die Atelierhefte nicht selbst zu illustrieren, sondern andere Künstler in Form einer Koproduktion dazu einzuladen.

Sonntag, 8. Januar 2012

"Kein Problem mit Sturmtief Andrea" von Andrea Steffen


Seitdem das Sturmtief Andrea über die Niederrheinebene hinweg fegte, trägt unser Gartenhaus oben ohne. Seine Dachpappe hängt tot überm Gartenzaun. Nun denn, entweder schlägt jetzt der Hornbach-Trieb beim Gatten heftig aus oder aber ein heimischer Dachdecker steigt mir auf selbiges. Wozu hat man eine Sturmversicherung? 

An sich also kein Problem!

Das Thujabäumchen liegt seit Andrea in der Garageneinfahrt, so wie es immer nach Stürmen in der Einfahrt liegt. Dann heben wir es halt wieder auf. Ich frage mich, wie lange der schön glasierte Tontopf das noch mitmacht. Bis jetzt hält er jedenfalls. War ja seinerzeit ein schwedischer Qualitätskauf.

An sich also kein Problem!

Ich schwinge den Staubsauger und trällere dabei „Ein Sturmtief, das Deinen Namen trägt, das schenk ich Dir heut Nacht.“ Einer unserer Kater nimmt das persönlich, sitzt triefend nass draußen vor der Tür und maunzt gegen den Sturm und das Wetterungemach überhaupt an, dass die Schnurrbarthaare wackeln. Mit nassen Pfoten fitscht er durch den Flur. Ein großes Frotteetuch, 10-mal rubbeln, ein paar Katzenleckerlis, einige Streicheleinheiten, ein bisschen Schimpfen auf den Wettergott und ein ernstes Gespräch, wie weit Kater sich in dem Alter denn bei dem Wetter vom heimischen Körbchen wegbewegen dürfen und die Katerwelt ist wieder in Ordnung. Er linst bereits, welchen übrig gebliebenen Ast vom Weihnachtsbaum er denn mit welchem Tatzenhieb noch entnadeln könnte. Das Projekt ist schon weit fortgeschritten. 

An sich also kein Problem!

Ich kutschiere zu später Stunde eine Meute discohungriger Nachtfalter nach Hause. Der Wagen schwankt unter den Böen von Andrea und ich bin in Gedanken damit beschäftigt, wen ich wo in welcher Reihenfolge zu Hause absetze und wann ich mich endlich in Morpheus Arme schwingen kann. Mit halbem Ohr verfolge ich den Monolog von M., Harvard-Dozent in spe, über die Ausmaße, Windgeschwindigkeiten, daraus resultierende mögliche Ereignisse und den damit verbundenen Ängsten seiner Mutter vor dem Sturmtief Andrea. Er redet und redet, alle schweigen, bis auf einmal meine Tochter knochentrocken bemerkt: „Sturmtief Andrea? Das fegt alle paar Tage zu Hause bei uns durch die Bude. Ist aber …

… an sich kein Problem!“
Text & Foto: Andrea Steffen, Düsseldorf


Heidis Gedichtetipps: Blau des Himmels

glücklich,
die ihr betrunken sein könnt
vom blau des himmels
möge der rauschtrank
nie mangeln
und süffig
ein leuchtvorrat
auch unter finstergewölk
aus schuh und angel
euch heben
trinkt blau
trinkt nicht kummer!
                                                   Kurt Marti
31. Januar 1921 in Bern,
ist ein Schweizer Pfarrer und Schriftsteller

Samstag, 7. Januar 2012

Für Sie besucht: Christine Hahns Ausstellung in der Kreissparkasse Idar-Oberstein

Am Freitag, den 6. Januar 2012, eröffnete die Kreissparkasse Idar-Oberstein die vielseitige Ausstellung "Abstrakte Farblichter" von Christine Hahn, die - betreut von Jürgen Cullmann, Marketingchef - noch bis 27.1.2012 zu sehen sein wird. Der Sparkassendirektor Joachim Köls begrüßte die Besucher in der Schalterhalle der KSK Birkenfeld/Idar-Oberstein und verband die Vernissage mit der Vorstellung des neuen Filialleiters Herrn Hoffmann und dessen Stellvertreter Herrn Wagner. Stefan Vieregg M.A. führte durch das Werk.


Die Besucher der Ausstellung können während der Schalterzeiten den Formenschatz einer zeitgenössischen und einheimischen Künstlerin erleben, die sich der abstrakten Moderne von William Turner bis Jackson Pollock verpflichtet fühlt, aber auch aus dem neueren Repertoire der Beuys-Generation und Nachfolger Darstellungsvarianten wie Installationen und Performances entleiht. 
Die eindeutige Sprache des abstrakten Expressionismus, mit Action-Painting und Drip-Painting, pastosem Farbauftrag und Ritzen mit dem Palettenmesser, wird weitergeführt und zu einer eigenen emotionalen Sprache voller Impulsivität, Farbenvielfalt oder auch starker Zurückhaltung hin zu einer festgehaltenen Ruhe entwickelt. 
Christine Hahns große Stärke ist heute - nach einer Anfangsphase der gegenständlichen Genauigkeit - das qualitativ hochwertige Ergebnis aus der spontanen Kreation und lockeren Pinselführung. Ihre Monotypien sind geschmackvolle, farbig-abstrakte Eyecatcher, die jede Generation ansprechen. Vertreten sind vor allem abstrakte Landschaften, die einen wie Turners Bilder anziehen und hineinversetzen in ein Naturgeschehen unklarer Art ... 
Die Installation "Der rote Faden" macht auf die weltweit sehr unterschiedliche Lage der Kinder aufmerksam und ein Holz-Objekt zeigt die ökologischen Misstände, nicht nur in Bezug auf schonungslos abgeholzte Wälder in Amazonien und versagende grüne Lungen der Erde, sondern auch auch auf Luft, Wasser, Böden, Flora, Fauna. In einer mütterlich schützenden Geste versorgt Frau Hahns Kunst die Wunden der Natur mit farbigen Verbänden und verschönert die heil gebliebenen Reste. Eine weitere Installation zeigt und äußert den Stellenwert von Kunst im Leben. Kunst ist wie der Apfel ein Lebensmittel, ein Mittel, um zu leben, und wichtig wie Nährstoffe und Vitamine! Nicht zu vergessen der Versuchungscharakter von Kunst. Wer sich einmal auf ihre Spielarten eingelassen hat, kommt (zum Glück) nicht mehr von ihr los. 
Kleine Kostproben zum Kaufen gibt es hier

Kostenlose Masterclass für Songtexter

Auch im Sommer 2012 haben wieder – wie schon seit 16 Jahren – zehn begabte Nachwuchs-Textautoren die Chance auf ein Stipendium an der Celler Schule, der einzigen Masterclass für Songtexter in Deutschland. Sie findet statt vom 28.06.-12.07.2012 und wird von Edith Jeske und Tobias Reitz geleitet, die im vergangenen Jahr gemeinsam das "Handbuch für Songtexter" veröffentlicht haben.
Ob Laie oder Profi spielt in der Celler Schule zunächst keine Rolle. Wichtig nur: Überzeugen Sie die Jury! Sie besteht aus erfolgreichen Musikautoren und Branchenmenschen. Fünf eigene Texte, die Erfüllung mindestens einer Pflichtaufgabe und ein paar Angaben zur Person sind vonnöten um im Topf all derer zu landen, aus denen im Februar die zehn Teilnehmer ausgewählt werden. Einsendeschluss ist der 10.02.2012.

Die Celler Schule

Wenn Sie sich für einen der zehn Plätze dieser Masterclass qualifizieren, erhalten Sie alles, was Sie für das professionelle Schreiben von deutschen Songtexten brauchen: vom systematischen Entwickeln einer Idee über die Arbeit an Ihren Texten bis zum Feinschliff, von Blockadenprävention bis zum Verhandlungscoaching – dazu ein maßgeschneidertes GEMA-Basiswissen.
Dazu kommen konkrete Aufgaben, die teils von der Seminarleitung, teils von unseren prominenten Gästen mitgebracht werden. Immer wieder sind in der Vergangenheit daraus Veröffentlichungen geworden. Zum Coaching und zum Gedankenaustausch laden wir bekannte Textdichterkollegen und –kolleginnen ein. Auch Interpreten und Komponisten berichten aus ihrer Praxis, und manchmal entwickelt sich eine Zusammenarbeit über die Celler Schule hinaus.
Die Teilnahme an der Celler Masterclass sowie Unterkunft und Verpflegung sind für Sie kostenlos. Eine Mitgliedschaft in der GEMA ist nicht obligatorisch. Die Celler Schule wird von der GEMA-Stiftung gefördert.

>>> Die Bewerbungsunterlagen und weitere Infos gibt’s unter www.celler-schule.de
>>> Erfahren Sie mehr im Film zur Celler Schule unter www.youtube.com/watch?v=6V-OzK1v3Ds>>> Alles zum Handbuch für Songtexter von Edith Jeske und Tobias Reitz unter www.songtexte-schreiben-lernen.de

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Freitag, 6. Januar 2012

Veranstaltungshinweis: Freitag, der 13. Januar, Mellika mit "Euriental-Pop"


Mellika
Euriental-Pop

Freitag, 13. Januar 2012, 
20:30 Uhr
Stummsche Reithalle Neunkirchen



Am Freitag, den 13. Januar 2012, laden Mellika und ihre Band ab 20.30 Uhr zum Konzert in der Stummschen Reithalle Neunkirchen ein.

Euriental-Pop jenseits des Mainstream-Diktats: Das ist das Motto von Mellika. Ihr Name bedeutet Königin, ihre Musik verzaubert die Welt. Die in Deutschland geborene Sängerin steht als Kind deutsch-algerischer Eltern für eine neue Generation selbstbewusster junger Europäerinnen mit orientalischen Wurzeln, die ihre Identität mit all ihrer kulturellen Vielfalt als Reichtum und Inspirationsquelle betrachten. So vielseitig, wie Mellika sich auf der Bühne gibt – mal mädchenhaft zart, mal leidenschaftlich oder voller Willenskraft – ist auch ihre Musik. Mit Pop, Dance und R'n'B groß geworden, geprägt durch Jazz, Soul und inspiriert durch traditionelle arabische Musik, vereint Mellika all ihre musikalischen Einflüsse zu ihrem ganz eigenen Stil.

Karten für die Veranstaltung sind zum Preis von 10 Euro bei allen Vorverkaufsstellen von CTS-Eventim und ProTicket (u.a. Wochenspiegel), unter der Tickethotline 0681-5 88 22222 oder 0231-9172290 und online unter www.nk-kultur.de erhältlich. In Neunkirchen sind die Karten bei NVG (Lindenallee), Wochenspiegel (Oberer Markt) und Tabak Ettelbrück (Oberer Markt) erhältlich.Der Preis an der Abendkasse beträgt 12 Euro.


Tageshinweis: Ausstellungseröffnung Christine Hahn in Idar-Oberstein


Eröffnung der Ausstellung "Abstrakte Farblichter"

mit Werken von Christine Hahn

am
Freitag, 6. Januar 2012 (Laufzeit bis 27.01.2012), 
18.00 Uhr in der Schalterhalle der Kreissparkasse
in Oberstein, Auf der Idar 2.
Kostenloses Parken im 
Sparkassen-Hertie-Parkhaus!
Die Laudatio hält Stefan Vieregg M.A.


Dichterhain: "Am Grab meines Vaters" von Heidi Huber


Am Grab meines Vaters

Auf starken Stielen
machen Blüten
sich bereit

Dein Zuspruch


                Heidi Huber (* 1945)

aus: Die besten Gedichte 2011/2012, 
Frankfurter Literaturverlag 2011

Buchbesprechung: Aufstand der Kopftuchmädchen

Lale Akgün
Aufstand der Kopftuchmädchen
Deutsche Musliminnen wehren sich gegen den Islamismus
In Zusammenarbeit mit Martin Benninghoff und
Prof. Dr. theol. Beyza Bilgin (Ankara)
München 2011, 286 Seiten, Klappenbroschur
€ 16,95 [D], Piper Verlag


»Ich bin eine westliche Muslima.« Lale Akgün

Lale Akgün, prominente SPD-Politikerin und Muslima, redet Klartext: Schluss mit der pauschalen Verteufelung des Islam durch Leute, die nichts davon verstehen. Islamische Frauen sollen die wahren Werte der Religion verstehen und achten, aber auch ihr Selbstbewusstsein, ihre Weiblichkeit und ihr Empfinden ausleben dürfen. Wir müssen gemeinsam den Islam westlich machen ist ihr Ziel! Denn er ist es schon lange, außerhalb der (ultra-)orthodoxen Hetzerbezirke, die nichts anderes versuchen als den Gläubigen permanent das schlechte Gewissen in Form der "Fitna" ("Zwietracht säen, schöne Frau, jemanden verführen", kurz: Synonym für Liebe, Lust und Laster = Frau) einzupflanzen. Gegen diese radikale Diskriminierung, wie sie seit Entstehen der Religion besteht, laufen Kopftuchmädchen Sturm!
Nicht nur Männeroutfits, vielmehr und deutlicher werden Frauen (als angebliche Trägerinnen der Verführung) als Fahnen des politischen Islams missbraucht. Das Kopftuch ist obligatorisch geworden in den heutigen islamischen Staaten und es ist ein Wahrzeichen moslemischer Kultur und Bevölkerung in westlichen Städten. Diese Einverleibung des freien Geistes, als ob ein verrückt gewordener Papst die Zerstörung der Rotlichtviertel durch kahlrasierte und gebrandmarkte Huren im 13. Jahrhundert angeordnet hätte, ist die Geißel der islamischen Frau. 
Gegen den Druck der islamischen Gemeinschaft, die permanente Erniedrigung, von Verstoß und Tod bedroht, durch Minderwertigkeit per Geburt müssen Frauen aufstehen, sich behaupten - allerdings durchaus als Muslima. Denn - wie die Aufstellung zu Beginn des Buches zeigt - kann der Islam modern gelebt werden, als ordnende und sinn- bzw- wertgebende Weltanschauung und Religion. Jungfräulichkeit ist keine Forderung des Islam, postuliert sie, wenn auch dem selbstlosen Dijhad-Kämpfer später im Paradies Jungfrauen versprochen werden, muss man hinzufügen. Die Jungfräulichkeit als politisches Instrument ... Es geht wirklich nur - und das ist schwer genug - darum, dem religiösen Despotismus Goodbye zu sagen, was ja bei uns Jahrhunderte gedauert hat. Die diktatorische Kirche als staatsstützende und Staat-im-Staat-Institution ist und bleibt menschen- und freiheitsfeindlich.
Die Autorin:
Lale Akgün hat in der deutschen Politik Karriere gemacht, hat Bestseller geschrieben, ist in Köln zu Hause – und bekennt sich zum islamischen Glauben. Sie und unzählige andere Frauen werden für den Islamismus in Haftung genommen. Sie werden als Kopftuchmädchen verunglimpft und als Relikte einer archaischen Gesellschaft belächelt, weil man sich nicht die Mühe macht, zwischen Islam und Islamismus zu unterscheiden. Lale Akgün fordert einen neuen Islam, einen, der die westlichen Werte, die Werte der Französischen Revolution und der Aufklärung anerkennt – aber sie wird bei diesem Kampf gerade von jenen im Stich gelassen, die angeblich so vehement für die Rechte der muslimischen Frauen eintreten.


Pressestimmen:
»Die Stärke von Lale Akgüns Buch liegt in der Differenziertheit ihrer Analyse und in der Klarheit ihrer Schlussfolgerungen. (…) Lale Akgün zeigt, worauf es in Zukunft vor allem ankommen wird. Ihr leicht zu lesendes Buch ist ein Meilenstein in der Debatte über unser Zusammenleben. Sollte es auch nur halb so ausgiebig debattiert werden, wie das von Thilo Sarrazin, dann könnten wir tatsächlich einen wesentlichen Schritt vorankommen.«             SWR2                                                                                                   

Donnerstag, 5. Januar 2012

Dichterhain: "Kaum glaubst du noch" von Willi van Hengel

Kaum glaubst du noch, 
aus welchen Gründen auch immer, 
Zeichnung von Willi van Hengel
dass unsre Lust an
der Verunsicherung nachlassen wird. 
Verlier dich weiter in deinen Texten.
Wie an klaren Tagen, umsunkenen Nächten. 
Trächten. 
Dächte dich deine Gabe zuende/zünde mich an. 
Dochgeborn. 
Hochwohl kompromisslos. 
Du wolltest dich
nie verleihn, 
das war ein Fehler. 
Wir schulden uns kein Geschenk. 
An unseren Geburtstagen schon gar nicht, 
hast du immer gesagt. 
Also kannst du jetzt schon so tun, 
als wär’n deine Hände 
vom symbolischen Zirkel durchstochen. 
Du blutest auch in deinen frei erfundenen Hängen, 
die Satzfetzen purzeln hinter dir her.

                                                      Willi van Hengel

Mittwoch, 4. Januar 2012

Tageshinweis zum Abnehmen in Iserlohn


 4. Januar 2012: Öffentlicher Vortrag von Andreas Winter; DRK Zentrum Iserlohn, Karnacksweg 35a, 58636 Iserlohn, Beginn 19:00 Uhr

"Gute Vorsätze und das ewige Scheitern. – Warum nach anfänglicher Euphorie wieder der Schlendrian zurückkehrt“"

Dienstag, 3. Januar 2012

Buchbesprechung: Doppelleben


Doppelleben
Literarische Szenen aus Nachkriegsdeutschland
Band 1: Begleitbuch zur Ausstellung, erarbeitet von Helmut Böttiger,
unter Mitarbeit von Lutz Dittrich
Band 2: Materialien zur Ausstellung, hrsg. von Bernd Busch und Thomas Combrink
Göttingen 2010, 2 Bde., 880 S., 528 überw. farb. Abb., broschiert mit Schmuckhülse, € 29,- (D), Wallstein Verlag 

Die erste umfassende Darstellung des literarischen Lebens in der Bundesrepublik und der DDR nach 1945, so der Verlag.
1949 steht nicht nur für die Gründung der beiden deutschen Staaten, dieses Jahr steht auch für eine Zäsur im kulturellen Aufbruch nach Kriegsende, deren Nachwirkungen auch 20 Jahre nach der Wiedervereinigung noch wirksam sind.
Heute ist es kaum vorstellbar, mit welchem Hunger nach Kultur die Deutschen in der Nachkriegszeit Theatervorstellungen besuchten oder experimentelle Texte lasen. Andererseits dominierten in der Bundesrepublik bald Tendenzen, die an bestehende Traditionen anknüpften und damit eine Kultur des Verdrängens förderten. In der DDR wirkten totalitäre Strukturen weiter, die eine freie Entfaltung des kulturellen Lebens beeinträchtigten.
Die Ausstellung »Doppelleben« untersuchte das Mit- und Gegeneinander der verschiedener Akteure, die vielfältigen Initiativen des kulturellen Aufbruchs ebenso wie die Widerstände der alten und neuen Seilschaften der Literaturlandschaft in beiden deutschen Staaten in den ersten Jahren nach 1945.
Zur Ausstellung erschienen zwei Bücher: ein von Helmut Böttiger erarbeiteter Katalogband, der einen Überblick über die Literaturlandschaft der Nachkriegsjahre bietet. Im zweiten, von Bernd Buch und Thomas Combrink herausgegebenen Band konzentrieren sich die verschiedenen Autoren auf einzelne Schriftsteller und lokale Zentren, an denen literarisches Leben stattfand. Ergänzend enthält dieser Band Gespräche mit Zeitzeugen. Eine wahre Fundgrube von Bausteinen der Nachkriegs-Literaturgeschichte. Die Ausstellung lief bislang in Berlin, Frankfurt/Main, München, Hamburg, Leipzig, Göttingen, Paris, Reims, Neapel, Straßburg.

Montag, 2. Januar 2012

Ankes Fundstücke: Tröpfchen für Tröpfchen von Claus Schwartze


Fallende und aufkommende Tropfen sind ein Phänomen, wenn sie gesehen und fotografisch festgehalten werden. In völlig bizarren Formen und ästhetischen Gebilden, aber immer nach einem Formengesetz äußert sich die Schönheit dieses Sekundenbruchteils.

Claus Schwartze aus Jesteburg bei Steevetal, nördlich der Lüneburger Heide, hatte das Verlangen diesen unglaublich reizvollen Augenblick aufzufangen und bastelte sich eine spezielle Vorrichtung, die das Festhalten des Moments erlaubte. Alle seine Bilder sind authentisch und echt, keine Montagen, nur qualitative Nachbearbeitungen. Ihm gelang es sogar, sogenannte TAT’s - Tropfen auf Tropfen - zu fotografieren. Wenn die von einem ins Wasser gefallenen Tropfen entstandene Wassersäule von einem zweiten Tropfen getroffen wird, entstehen im Bereich von Millisekunden einzigartige und faszinierende Formen, die das bloße Auge sonst gar nicht wahrnehmen kann. Diese und andere Tropfenfotos, auch in Farbe, sowie sehr gelungene andere Motive findet man auf seiner Seite. Mit Shop für die Posterfreunde ...

Sonntag, 1. Januar 2012

Schauen Sie noch mal im Keller - antiquarische Bücher dabei?

Die 10 ältesten Bücher, die 2011 online gekauft wurden


1. Ein Originalblatt aus der Missale Hildensemense von Georg Stuchs – 1499 
Die Missale Hildensemense - ein Hildesheimer Meßbuch - ist ein prachtvolles Werk, das im September 1499 von Georg Stuchs in Nürnberg für alle Kirchen des Bistums gedruckt wurde.
Dieses Orginalblatt wurde für 240 €verkauft.
2. De Re Medica Libri Octo von Celso Aulo Cornelio - Scribonio Largo – 1528
De Re Medica
De Re Medica
De Re Medica ist eine der ältesten medizinischen Aufzeichnungen. Celso Aulo Cornelio gehört zu den ersten Historikern der Medizin, das Werk beinhaltet ausführliche Schriften über Symptome und Behandlung von Krankheiten sowie Beschreibungen zur plastischen Chirurgie.
Das seltene Werk wurde für 1216 € verkauft.
3. Noctes Atticae von Aulus Gellius  1532
Das Werk, welches übersetzt "Attische Nächte" heißt, umfasste einst 20 Kapitel, wovon sich jedoch nur 19 erhalten haben. Es beschreibt rechtliche, philosophische, grammatikalische, geometrische und andere Problematiken. Gellius erwähnt dabei viele verloren gegangene Texte der Antike. Dieses Exemplar wurde 1532 von Josse Badius verlegt.
Das seltene Werk wurde auf Abebooks.de für 1442 € verkauft.
4. Eclipsium omnium von Cyprian Leowitz  1553
Cyprian Leowitz zählt zu den bedeutendsten Astronomen seiner Zeit. In dem Werk Eclipsium omnium ab anno domini 1554 usque in annum domini 1606 macht er Vorhersagen bezüglich der zu erwartenden Mond- und Sonnenfinsternisse. Cyprian Leowitz (eigentlich Cyprián Karásek Lvovicky ze Lvovich: 1524-1574) stammte aus Hradec Kralove und genoss hohes Ansehen am Hofe der Fugger in Augsburg. Das Werk widmete er dem Kurfürsten Ottheinreichs von der Pfalz, an dessen Hof er als Mathematiker und Astronom arbeitete.
Diese Schrift wurde für 2900 € verkauft.
5. Summa totius theologiae von Tommaso d'Aquino  1570
Hierbei handelt es sich um das umfangreichste Exemplar, das jemals auf Pergament gedruckt wurde. Mit Messing-Buchschließen und gestochenen Titelvignette. Enthält alle Supplemente.
Dieses Werk wurde für 2.740 € verkauft.
Summa totius theologiae
5. Quaestiones disputatae von Tommaso d'Aquino  1570
Eine weitere theologische Schrift von Tommaso d'Aquino in der er auch über die Metaphysik und ethischen Probleme schreibt. Er fragt unter anderem nach der Macht Gottes, dem Einfluss des Bösen und der Wahrheit.
Dieses philosophische Werk wurde für 1.130 € verkauft.
7. Malleus Maleficarum von Jakob Sprenger und Heinrich Krämer – 1576
Ein Exemplar der 1576 erschienenen Auflage der berüchtigten Abhandlung über Hexen. Kramer und Sprenger wollten damit die Behauptungen, Zauberkraft würde nicht existieren, widerlegen und die Hexenverfolgung legitimieren.
Das Buch wurde für 3.434 € verkauft.
8. Das guldene Flüss Christlicher Gemain und Gesellschaft von Georg Eder  1579
Mit dieser Schrift griff Eder in die publizistischen Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten ein. Er forderte die Rückkehr zum alten Glauben und spricht sich gegen die theologische Grundlage des Luthertums aus.
Das Buch wurde für 600 € verkauft.
9. New-erfundenes grosses Königs-Spiel von Christoph Weickhmann – 1664
Dieses Schachlehrbuch Weickhmanns soll das Lernen von politischen und militärischen Axiomen und Regeln vermitteln. Im Unterschied zum normalen Schachspiel, kann das Schachspiel von Weickhmann von bis zu acht Personen gespielt werden.
Das Buch ist außerdem mit aufwendigen Illustrationen versehen und wurde für 3.000 € verkauft.
10. Projet d'une nouvelle méchanique von Pierre Varignon  1687
Dieses frühe Standardwerk der Statik beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel und der Zerlegung von Kräften und beschreibt zudem die Verwendung der Drehmomentgleichung.
Das Werk wurde für 1.750 € verkauft.

Ein gutes neues Jahr!

Ein erfolgreiches, kreatives und 
abenteuerliches 2012 für alle Leser!

Samstag, 31. Dezember 2011

Siglinde macht Schluss mit 2011 - für immer!

Dann geh doch! Selbst, wenn ich könnte – ich würde dich nicht aufhalten!

„Ich geh dann mal!“ Du stehst da – die Klinke in der Hand und schaust mich, Zustimmung heischend, an. Keine Reaktion! „Ich bin jetzt weg! Tschö mit ö!“ Deine Lautstärke hat sich merklich erhöht. Mir ist es wurscht! Von mir aus kannst du so laut brüllen, wie du magst. Ich könnte dich eh nicht aufhalten, selbst, wenn ich...  (Folgen Sie dem Link)

Siglinde Goertz, Uedem

Dichterhain: Sylvester-Seelensäuberungs-Moritat von Karin Michaeli

Der letzte Tag in diesem Jahr
soll sein mein Seelen-Dreck-Weg-Tag.
Hineinleuchten in die Seelentiefen,
dorthin, wo träge schlafende Hunde
ihre Wacharbeit verschliefen.

Am großen Seelen-Sauber-Tag
darf ich diese faule Meute hassen,
darf sie verjagen von Hof und Haus.
Schaffe Platz mir für neue Wächter,
schaue weit ins neue Jahr hinaus.

Sehe mit offenen Augen weit hinweg
in glasklare heimelig einladende Weiten.
Bitte das Vertrauen, das mich verlassen will
noch ein wenig Hilfe mir zu schenken
und bei der Wahl der Wächter mich zu leiten.

Sehr wachsam und klug müssen sie sein,
meine lauernden Seelenhunde mit Zottelfell,
müssen unterscheiden können ganz fein,
ob jemand Freund mir ist oder mich benutzt -
müssen mich warnen vor dem üblen Gesell.

Zum Jahresende wird die Seele geputzt -
das neue Jahr soll frisch und sauber beginnen.

Die neuen Wächter werden mutig und keck
mit wachen Augen und allen Sinnen
die Tore öffnen für das, was mir nutzt!



Karin Michaeli, Düsseldorf

Freitag, 30. Dezember 2011

Eröffnung der Ausstellung "Abstrakte Farblichter" mit Werken von Christine Hahn












Eröffnung der Ausstellung "Abstrakte Farblichter"

mit Werken von Christine Hahn

am
Freitag, 6. Januar 2012 (Laufzeit bis 27.01.2012), 
18.00 Uhr in der Schalterhalle der Kreissparkasse
in Oberstein, Auf der Idar 2.
Kostenloses Parken im 
Sparkassen-Hertie-Parkhaus!
Die Laudatio hält Stefan Vieregg M.A.

CHRISTINE HAHN ist seit 25 Jahren in der Kunst tätig. Heute arbeitet sie als Ergo- und Kunsttherapeutin im Klinikum Idar-Oberstein.

Mehrere regionale Ausstellungen beschäftigten sich mit Aktmalerei, Aquarell, Kreide sowie Urformen und Ursprüngen der Höhlenmalerei. Dazu gesellten sich Objekte aus Stahl (Installationen), Holz und Gips. Des Weiteren schreibt Christine Hahn Prosatexte. Der Werdegang der Künstlerin, im klassischen Sinne, ging vom Gegenständlichen in früheren Jahren zum jetzt abstrakten, freien, experimentellen Malen. Die Vielschichtigkeit der freien, künstlerischen Arbeit in Malerei, Collage und Installation sind Christine Hahn besonders wichtig.
Als Kunsttherapeutin setzt sie sich ständig mit Fragen zu Bildkomposition, Bildanalyse, Farbe und der inszenierten Malerei im Raum auseinander.

STEFAN VIEREGG, Magister für Neuere deutsche Literaturgeschichte, Psychologie und Anthropogeographie, arbeitete in München und Stuttgart, zunächst als PR-Fachmann in einer PR-Agentur in München, danach als Lektor und Buchredakteur für namhafte Buchverlage.
Im Jahr 2005 startete er einen mobilen Coachingbetrieb für Schüler in der Nordpfalz und schreibt 
neben seinem freien Buchlektorat seit 2008 Buch-, Spiel- und CD-Besprechungen, Kultur-, Kunst- und Wissenschaftsnachrichten in seinen beiden Internetblogs "viereggtext.blogspot.com" (Kultur und Kunst) und "winner's cool blog" (für Schüler und Eltern). Sprechen Sie ihn an, wenn es um Textarbeiten für Sie privat oder Ihren Betrieb oder um Vorträge über Ihre Kunst geht. Aber auch wenn Nachhilfe im Landkreis Kusel bzw. (außerhalb eines 20-km-Radius) Blockseminare zu Schulfächern mit Jugendlichen gefragt sind.

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Aussichten auf 2012: Japan ohne Atomstrom und Buchverlage pleite?

"Japans Glaube an die Kernenergie ist nur scheinbar unerschütterlich. Von 54 Reaktoren sind 48 mittlerweile stillgelegt. Die sechs Verbliebenen folgen in Kürze, hieß es gestern in Tokio. Es gehe um Wartungs- und Kontrollarbeiten. So begann die Atomwende auch hierzulande."

"Die Zukunft der Buchverlage ist digital und katastrophal. Das fürchtet jedenfalls der Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Der illegale Download von E-Books jagt den Verlegern und Buchhändlern, die zusammen rund zehn Milliarden Euro pro Jahr umsetzen, einen gehörigen Schrecken ein. Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, sagte unserer Zeitung: "Schätzungsweise zwei Drittel aller E-Books werden illegal erworben". Immer mehr Konsumenten sind offenbar der Ansicht, es gebe im Netz ein Recht auf Umsonstheit. Wenn diese Menschen das Potential der Piratenpartei bilden, hat die neue Gruppierung alle Chancen auf Regierungsbeteiligung."


Gabor Steingart

Chefredakteur Handelsblatt MorningBriefing

Mittwoch, 28. Dezember 2011

DVD: „Indisch für Anfänger“ - eine romantische Abenteuerkomödie


Was ist los in diesem kurzweiligen und spannenden Film? Ratlos und verzweifelt stehen die Dorfältesten und die Geologin Sarah (Wolke Hegenbarth) um den ausgetrockneten Brunnen. Wieso versiegt das Wasser so plötzlich? Will etwa der indische Gott Shiva das Dorf bestrafen? Sarah vermutet irdische Gründe und macht sich auf den Weg nach Mumbai, um geeignetes Bohrmaterial zu kaufen. Dort trifft sie auf den eiskalten Betrüger Oskar (Michael Lott), der ihr den Bohrer vor der Nase wegschnappt, um ihn für seine eigenen Pläne zu benutzen. Als Oskar dann auch noch den gutmütigen Truckerfahrer Max (Henning Baum) für seine Dienste anheuert, platzt Sarah der Kragen.
Durch eine List schmuggelt sie sich in seinen Truck. Sie überredet Max, den gefährlicheren Weg durch die Berge zu nehmen, der aber zu ihrem Dorf führt. Als sie überfallen werden und der Truck samt Inhalt geklaut wird, merkt Max, dass Sarah ihn belogen und nur benutzt hat. Stocksauer folgt er ihr in das nahegelegene Dorf – er will seinen Truck und das Bohrgerät zurück. Im völlig ausgetrockneten Ort wird Max klar, dass die Menschen das Wasser dringend brauchen, sonst droht ihnen der sichere Tod.
Gemeinsam macht er sich mit Sarah auf, um Oskar das fiese Millionengeschäft zu vermasseln. Doch sie haben nicht damit gerechnet, dass der Betrüger sie kurzerhand entführen lässt.


Wolke Hegenbarth als Sarah überzeugt durch ihre freche und unbekümmerte Art. Henning Baum als Max ist Draufgänger und schafft es noch aus jeder Situation wieder rauszukommen.  Michael Lott als Oskar spielt den skrupellosen Fiesling. Um die olympischen Spiele nach Mumbai zu holen, will er ein Wasserversorgungsnetz errichten – und scheut auch nicht davor zurück, die Einwohner indischer Dörfer vom lebensnotwendigen Wassernetz abzuschneiden. Skrupellos, hinterhältig und vor allem unehrlich: „Ich kassiere heute zehn Millionen Dollar für eine Quelle, die es gar nicht gibt. Der größte Bluff von Indien.“ Können Sarah und Max den Bösewicht stoppen?


Seit Mitte der 90er Jahre sieht man Henning Baum regelmäßig in Film- und TV-Produktionen, u.a. in den SAT.1-Movies „Küsse, Schüsse, Rindsrouladen“ (2010) oder „Sexstreik“ (2010). Für seine Rolle als schwuler TV-Kommissar Leo Kraft in der SAT.1-Serie „Mit Herz und Handschellen“ wurde er 2004 mit dem Deutschen Fernsehpreis als „Bester Serien-Darsteller“ ausgezeichnet. 2011 erhielt Baum für seine Rolle als Kommissar Mick Brisgau in der SAT.1-TV-Serie „Der letzte Bulle“ den Bayrischen Fernsehpreis als „Bester Schauspieler Serie“. Außerdem war die Serie nominiert für den Adolf-Grimme-Preis 2011 (als „Beste Serie“), den Jupiter Award und für die Goldene Kamera. Wolke Hegenbarth begeisterte das Publikum von 2001-2008 mit der TV-Serie „Mein Leben und Ich“ und wurde 2004 für die Hauptrolle mit dem Deutschen Comedypreis als „Beste Schauspielerin“ ausgezeichnet. Seit 1997 spielt sie regelmäßig in TV-Filmen und –Serien mit, u.a. in „Tramitz und Friends“, „Die Prosieben Märchenstunde“, „Alarm für Cobra 11“.

Montag, 26. Dezember 2011

Buchbesprechung: In 80 Büchern um die Welt

In 80 Büchern um die Welt
Eine literarische Weltreise
Mit einem Vorwort von
Feridun Zaimoglu
München 2011, 240 Seiten, Englische Broschur mit Klappen,
durchgehend vierfarbig illustriert, 20 €, Thiele Verlag 

 
In diesem in jeder Hinsicht ungewöhnlichen und originellen Buch werden achtzig spannende, ergreifende Romane moderner Autorinnen und Autoren vorgestellt - nach dem Motto "Entdecke Orte, Länder, Kontinente durch Literatur".

Ein reiches Buch, ein weltumspannendes Erlebnis.


Man findet u.a. Autoren wie Nick Hornby, Hemingway, Kazantzakis und Tschingis Aitmatow in Europa - Khaled Hosseini, Salman Rushdie und Rafik Schami in Asien - Bruce Chatwin und Tim Winton in Ozeanien - Yasmina Khadra und Elias Canetti in Afrika - Isabel Allende, Skármeta, G.G. Márquez und M.V. Losa in Südamerika - Jon Krakauer und Carlos Fuentes in Nordamerika. So erzählt Jógvan Isaksen von seltsamen Unfällen auf den Faröer Inseln. Amitav Ghosh begleitet eine Familie durch die Wirren der Geschichte des heutigen Myanmar. José Eduardo Agualusa durchquert das südliche Afrika auf den Spuren eines angolanischen Musikers, während Carlos Fuentes immer wieder die Grenze zwischen den USA und Mexiko überschreitet.  


In kompakter Form bietet dieser lebendig geschriebene und aufregend illustrierte literarische Reiseführer Zugänge zu den gelungensten Darstellungen von Kulturen verschiedenster Länder und Kontinente. Eindrucksvolle Fotos, Zitate und Informationen zu Land, Werk und Autor ergänzen die Texte. Länderspezifische Literaturtipps runden die Empfehlungen ab.

Die Buchwissenschaftler der Universität München, Feridun Zaimoglu und der Thiele Verlag haben sich hier ein interessantes Projekt einfallen lassen, das einem auf einen Schlag 80 interessante Bücher und Plätze auf der Erde vorstellt.



„Die Welt ist ein Buch, und diejenigen,
die nicht reisen, 
lesen nur eine Seite."                                                                                               Aurelius Augustinus

Sonntag, 25. Dezember 2011

Dichterhain: "zum Atmen: unbedingt" von Willi van Hengel


zum Atmen: unbedingt

Und nun lebst du nicht mehr auf etwas zu.
Nun weißt du ein Wort zu nehmen.
Führst du nicht mehr so viele Selbstgespräche.
Aus den Zweifeln ist ein Karamellpudding geworden.
Gestern Abend, nachdem du auf Sahne gehofft
hattest, war nichts mehr wie sonst.
Übrigens, hast du gedacht ­–
ich hab's dir angesehen –,
ist das nie so.

Immer ist alles anders.
Auch dass du nicht mehr so oft krank wirst.
Wie dein Einnadeln ins abgestandene Wasser der
Geranien im Weißensee.

Und nun ist deine Liebe eine Tränke.
Als habe man echt ein Stück
von sich selbst erobert.
Die Tränke an schnaubenden Ufern.
Es ist immerzu eine sandige Form.
Auch die des Mundes beim Sprechen,
beim Schweigen,
bei der Bewegung der Hand ins Haar.

Und immerzu erwischt mich
ein Erinnern.     
                                                                                                           Willi van Hengel