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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 1. Januar 2019

Nationaltheater Mannheim: Premieren im Januar 2019



Premiere Tanz

Die vier Jahreszeiten / Empty House
Tanzabend mit Choreografien von Johan Inger und Giuseppe Spota
Musik von Antonio Vivaldi, Félix Lajkó

Premiere am Freitag, 11. Januar 2019, 19.30 Uhr, Schauspielhaus
Weitere Vorstellungen am 17. Januar und 13. Februar 

»Die vier Jahreszeiten / Empty House« schenkt zwei äußerst interessanten Choreografenpersönlichkeiten Raum, ihre individuelle Bewegungssprache erklingen zu lassen. 
Mit Johan Inger ist einer der renommiertesten Choreografen unserer Zeit zu Gast am NTM. Zunächst viele Jahre selbst Tänzer in der Weltklassecompagnie des Nederlands Dans Theaters war der Schwede von 2009–2015 bei selbiger Associate Choreographer und zuvor über mehrere Jahre Leiter des Cullberg Ballets (2003–2008). Ingers Stücke zeichnen sich durch eine besondere Raffinesse aus und sind auf Bühnen weltweit zu erleben. Sein expressives »Empty House« widmet sich dem Phänomen der Orientierungslosigkeit und zeigt einzelne Versuche, aus Einsamkeit und ungewollter Isolation auszubrechen. Daneben wird der beim Mannheimer Publikum inzwischen bekannte Ballettmeister und choreografische Assistent am NTM Giuseppe Spota eine Uraufführung für die Compagnie kreieren und zu Vivaldis berühmten »Vier Jahreszeiten« erforschen, wie Frühling, Sommer, Herbst und Winter auf je eigene Art zu uns sprechen.

Choreografie & Bühne  Johan Inger / Giuseppe Spota Kostüme Mylla Ek / Giuseppe Spota  Licht Erik Berglund / Nicole Berry / Giuseppe Spota 
Mit Ensemble des NTM Tanz




Premiere Schauspiel

Der Steppenwolf
Nach dem Roman von Hermann Hesse

Premiere am Mittwoch, 23. Januar 2019, 20.00 Uhr, Studio Werkhaus
Weitere Vorstellungen am 26., 28., 29. und 30. Januar 

Als einsamer »Steppenwolf« stellt sich Harry Haller als Untermieter in einem ordentlichen Haushalt vor. Er sehnt sich nach einem bürgerlichen Leben, das er gleichzeitig verachtet. Sich abwechselnd hinter Büchern und in billigen Kneipen versteckend, steht er kurz vor dem Selbstmord, bis er seiner Seelenverwandten Hermine begegnet. Mit ihr träumt Harry sich in eine Welt voller Begierde, Lust und Tanz. Eines Nachts 


betritt er zufällig das »Magische Theater«: Zwischen Traum und Realität lernt er dort nicht nur eine neue Sinnlichkeit, sondern auch ihm bisher verborgen gebliebene Facetten seiner Persönlichkeit kennen. Hesses 1927 entstandener Roman avancierte zur Pflichtlektüre der Flower-Power-Bewegung und der 68er-Generation. Bis heute ist er einzigartig in seiner Verbindung von Gesellschaftskritik und der Erforschung der zerrissenen menschlichen Seele. 

Regie Dominik Günther  Bühne & Kostüme Sandra Fox  Licht Björn Klaassen  Dramaturgie Ouldooz Pirniya
Ensemble  László Branko Breiding, Samuel Koch, Boris Koneczny, Patrick Schnicke




Premieren Junges NTM

Terz & Tönchen (UA)
Ein klingender Theaterraum
Ab 6 Monaten

Uraufführung am Sonntag, 13. Januar 2019, 15.00 Uhr, Studio Feuerwache
Weitere Vorstellungen am 15. und 16. Januar

Das Publikum betritt einen großen Raum. Es gibt viel zu sehen: farbige Tücher, ruhiges Licht und glänzendes Metall. Ein Spieler bewegt sich tastend durch den Raum und erzeugt hier und da Klänge. Es gibt viel zu hören: Blätter, die beim Betreten rascheln. Bunte Steine, die klirren und über ein Rohr davon kullern. Klangskulpturen, die sich leise im Luftstoß bewegen. Und es gibt viel anzufassen, wenn Kinder und Erwachsene ungewöhnliche Instrumente entdecken, faszinierende Verstecke finden und sich im gemeinsamen Klangspiel verlieren.

Helmut Bieler-Wendt und Volker Staub sind Meister der Klanginstallationen und interaktiver Konzepte, die sie mit ihrem musikalischen Gespür für die Allerkleinsten entwickeln. Gemeinsam erschaffen sie aus alltäglichen Materialien und Musikinstrumenten eine Spielumgebung, die voll von Schwingungen und Klängen ist und allen Beteiligten sinnliche Erfahrungen ermöglicht.

Die Junge Oper wird präsentiert von der MVV.

Musik & Inszenierung Helmut Bieler-Wendt / Volker Staub Dramaturgie Arno Krokenberger Kunst & Vermittlung Julia Waibel 
Mit Katharina Breier



[ˈʃprɛçn̩ ] (UA)
Ab 9 Jahren

Uraufführung am Freitag, 25. Januar 2019, 18.30 Uhr, Saal Junges NTM
Weitere Vorstellungen am 27., 28. und 29. Januar

Sprache ist ein Code mit dem alle kommunizieren. Sie steht für Austausch, Verbindung und Verständigung. Sprache ist vielschichtig und kann auf unterschiedlichen Levels ablaufen. Bei so vielen Languages auf der Dunya sind Worte niet genug and häufig auch zu çok. Oft merken wir es 
gar nicht, wenn wir in eine klare Kommunikation getreten sind. Sie funktioniert auf eine selbstverständliche Art und Weise. Gleichzeitig kann sie sehr irritierend wirken. Was bleibt, ist ein gigantisches Fragezeichen. Missverständnisse sind nicht auszuschließen und können zu komischen bis seltsamen Situationen führen. Mehr noch, sie können kreative Momente schaffen. In unserer Gesellschaft begegnen sich unterschiedliche Codes und die Sprachen wachsen immer weiter, mutieren zu einem eng verbundenen und lebendigem Vokabularium. Was für eine gemeinsame Lexikologie haben sie? Welche Geschichten haben wir gemeinsam zu erzählen? Welche Hilfsmittel gibt es dafür? Wer spricht? Lasst uns den kosmopolitischen Mannheimer Magen mit ÄBČ‘s, وŞÖ‘s, ÑÚЯ‘s, XĴŽ‘s uvm. füllen und zu einer theatralen Sprachkonferenz verkochen. Hayde dost, bon Appétit!

Regie Wicki Bernhardt / Tümay Kılınçel Ausstattung & Bühne Anna Berger / Felicitas Wetzel 
Sound Elischa Kaminer Sprachexpertise & Intersektionelle Beratung Shiva Amiri Dramaturgie Lisa Zehetner Kunst & Vermittlung Sarah Modeß 
Mit Patricija Katica Broni
, Hanna Valentina Röhrich




Festlicher Opernabend

La bohème
Giacomo Puccini

mit Anita Hartig als Mimì und Stephen Costello als Rodolfo 

Nur am Samstag, 12. Januar 2019, 19.00 Uhr, Opernhaus

Über den Dächern von Paris fristen der Dichter Rodolfo, der Maler Marcello, der Musiker Schaunard und der Philosoph Colline ihr ärmliches Künstlerdasein. Auch an Weihnachten fehlt es ihnen an allem. Dennoch wollen sie in ihrem Stammcafé Momus im Quartier Latin feiern. Rodolfo will später nachkommen. Die schwindsüchtige Nachbarin Mimì aber hält ihn auf. Im dunklen Zimmer kommen die beiden sich schnell näher. Zusammen folgen sie den Freunden zu Momus. Auch Musetta, die ehemalige Geliebte Marcellos, ist unter den zahlreichen Gästen. Obwohl sie mit dem reichen, aber alten Alcindoro zusammen lebt, liebt sie Marcello noch immer. Die beiden versöhnen sich. Alcindoro bleibt nur, die Rechnung für alle zu bezahlen.
Lange hält das junge Glück aber nicht vor. Marcello verfällt in die alte Eifersucht, und auch Rodolfo und Mimì können nicht miteinander leben, zu krank ist Mimì. Schweren Herzens trennen sich die beiden Paare. Wieder in der Mansardenwohnung, spielen sich die Künstlerfreunde gegenseitig Ausgelassenheit vor. Man feiert, bis überraschend Musetta mit der todkranken Mimì eintritt. Nun ist alle Eifersucht vergessen. Jeder versucht, etwas für Mimì zu tun, doch alle Hilfe kommt zu spät. Sie stirbt.
Friedrich Meyer-Oertels Produktion von 1974 hat ihren zeitlos-klassischen Zauber bewahrt.

Mit freundlicher Unterstützung unseres Hauptsponsors Baden-Württembergische Bank 




Musiksalon

Musiksalon // Klassik: Ensemble Audace
Mozart, Beethoven, Martinů

Nur am Sonntag, 13. Januar 2019, 11.00 Uhr, Oberes Foyer

Zu den schönsten Ergebnissen von Mozarts Kontrapunktstudien gehören die dreistimmigen Streicherbearbeitungen der Fugen Johann Sebastian und Wilhelm Friedemann Bachs, denen er langsame Einleitungssätze vorangestellt hat. Mit ihnen beginnt das Mannheimer »Ensemble Audace« einen Bogen vom Barock zur Klassik und weiter in die Moderne.
Denn auch im Frühwerk Ludwig van Beethovens nehmen Streichtrios einen wichtigen Platz ein. Besonders die Streichtrios des Opus 9 sprengen das traditionell unterhaltsame Genre. Denn anders als Bach oder Mozart, die in einer festen ständischen Ordnung aufwuchsen, veröffentlichte Beethoven seine ersten Werke in einer Zeit der Umwälzungen. Bohuslav Martinů wiederum ist der bedeutendste tschechische Komponist nach Dvořák; in Paris fand er seinen lebensfrohen Stil zwischen klassischer Moderne und Volksmusik.

Mit Eun-Ae Junghanns (Cello), Maximilian Junghanns (Geige), Alexander Petersen (Bratsche)


Musiksalon // Lied: Nikola Hillebrand und Robin Phillips
Romantisches Liedgut von Schubert bis Wolf

Nur am Samstag, 19. Januar 2019, 20.00 Uhr, Montagehalle Werkhaus

Wenn es so etwas gibt wie den Heiligen Gral des Kunstlied-Repertoires, dann ist das das Oeuvre Franz Schuberts. Er hinterließ einen Schatz von ca. 600 Liedern, die auf unvergleichliche Art und Weise die großen Dramen des Lebens in feinste Miniaturen bannen. »Seine Kompositionen besitzen Originalität, Charakter, Wahrheit und Gefühl. Da ist keine Note unnütz und die unbemerkbarste Veränderung im Akkord oder in der Begleitung bewirkt oft den herrlichsten Effekt.«, beschrieb schon zu Lebzeiten die Wiener Zeitung.
Hugo Wolf beschritt mit seinem Liedschaffen andere Wege. Hin- und hergeworfen zwischen Phasen massiver Selbstzweifel und größter Euphorie, komponierte Wolf von extremen Emotionen gezeichnete Lieder, denen er Texte von Goethe über Mörike bis Ibsen zu Grunde legte. Er selbst sagt über seine Kompositionen: »Aus meinen großen Schmerzen, mach’ ich die kleinen Lieder.«
Mit ihrem prachtvollen Sopran hat sich Nikola Hillebrand schnell in die Herzen der Mannheimer gesungen. Im Oktober 2018 erhielt sie den Arnold-Petersen-Preis als beste Nachwuchssängerin des Ensembles.

Mit Nikola Hillebrand (Sopran) und Robin Phillips (Klavier)


Musiksalon // Klassik: Böhmische Matinée
Smetana, Janáek und Martinů

Nur am Sonntag, 20. Januar 2019, 11.00 Uhr, Oberes Foyer

Man muss es zugeben: Die Böhmischen Komponisten kommen im Mannheimer Repertoire etwas zu kurz. Umso schöner ist es deshalb, dass das Ensemble um die NTO-Fagottistin Antonia Zimmermann ein böhmisch-mährisches Programm zwischen Romantik und Moderne zusammengestellt hat. Mit Smetanas Klaviertrio in g-Moll, Janáeks »Märchen« für Violoncello und Klavier und Martinůs Ballettmusik für sechs Instrumente »La revue de cuisine«, entfaltet sich ein aufregendes musikalisches Panorama über drei Generationen hinweg. Martinů gelang mit dem Ballett der um den Herd tanzenden Küchengeräte sogar sein Durchbruch im Paris der 20er Jahre. Doch ganz gleich, welcher musikalischen Schule sie sich jeweils zugehörig fühlten, die slawische Volksmusiktradition hatte einen spürbaren Einfluss auf die Werke der Komponisten, die in dieser Kammermusikmatinée zusammen erklingen.

Mit Asli Kiliç (Klavier), Patrick Koch (Klarinette), Eun-Ae Junghanns (Cello), Felix Wulfert (Geige), Lukas Zeilinger (Trompete), Antonia Zimmermann (Fagott)


Musiksalon // Extra: Debussy trifft Jazz
»Musiksalon« trifft »Ella und Louis« 

Nur am Montag, 28. Januar 2019, 20.00 Uhr, Ella und Louis

Wer bei der Musiksalon-Eröffnung der Musik von Claude Debussy gelauscht hat, wird sich vielleicht gedacht haben, dass die Harmonien und Motive des Impressionisten fast etwas Jazziges haben. Auf Grundlage dieser Beobachtung hat die Jazzcombo »Blank Page« ihr musikalisches Projekt »Impressions of Debussy« ins Leben gerufen. »Ohne Debussys aus den unterschiedlichsten Kulturen schöpfenden musikalischen Impressionismus wäre die pianistische Tonsprache eines Bill Evans schwer vorstellbar«, postuliert das Quintett. Auf intelligente und charmante Weise begannen die Jazzer also, Kompositionen von Debussy zu adaptieren und in ihre Klangwelt zu überführen.
Ein gelungenes Experiment, dem an diesem Abend in Thomas Sifflings neuem Jazzclub »Ella und Louis« nun wieder Original-Kompositionen von Debussy an die Seite gestellt werden. Orchestergeiger Arne Roßbach und Pianist Elias Corrinth, Korrepetitor am NTM, lassen Debussys Violinsonate in g-Moll erklingen. Klassik beeinflusst Jazz, beeinflusst Klassik, beeinflusst Jazz ...

Mit Arne Roßbach (Geige), Elias Corrinth (Klavier) und »Blank Page«: Florian Dohrmann (Kontrabass), Joachim Staudt (Saxophon), Zura Dzagnidze (Gitarre), Lars Binder (Schlagzeug)

Montag, 27. März 2017

Nationaltheater Mannheim: Premieren im April

Am Mittwoch, 5. April um 20 Uhr im Studio Werkhaus sowie am Freitag, 7. April um 19.30 Uhr im Schauspielhaus

UND JETZT: DIE WELT! Oder: Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen     
Sibylle Berg zeichnet mit UND JETZT: DIE WELT! ... ein unterhaltsam-komisches und zugleich illusionsloses Porträt der so genannten Generation Y. 2014 wurde es in der Fachzeitschrift Theater heute zum »Stück des Jahres 2014« gewählt. Die Ich-Erzählerin, mit ein paar Kilos zuviel und nicht den richtigen Markenklamotten ausgestattet, zog als Jugendliche mit einer Mädchengang durch die Nachbarschaft und ließ ihre Frustration an den Männern aus. Jetzt, mit Mitte 20, suchen ihre Freundinnen im Mainstream nach Anerkennung und einem Platz in der Gesellschaft. Und die Welt da draußen stellt Forderungen, denen man unmöglich genügen kann …
Nach verschiedenen Tonstudio-Projekten gibt Jennifer Regnet ihr Regiedebüt am Nationaltheater, die Ausstattung gestaltet Jamil Sumiri.
Die Premiere findet am Mittwoch, 5. April um 20 Uhr im Studio Werkhaus statt.

Weitere Vorstellungen sind am 6. und 14. April.
Mit Hannah Müller, Barış Tangobay und Carmen Witt

Wie es euch gefällt
Verbannt vom Hof und auf der Flucht vor dem Usurpator Herzog Frederick sucht eine Schar Edelleute Asyl im Wald von Arden, der sich auf den ersten Blick als utopischer Ort der Freiheit entpuppt. Susanne Lietzow beleuchtet in ihrer Inszenierung von Shakespeares Komödie Wie es euch gefällt die Ängste von Machtmenschen vor Machtverlust und ihre Opfer und kreiert einen Zauberwald, in dem sich die Figuren auch mittels vertonter Sonette ihrer Gefühle bewusst werden. Für die Musik ist Gilbert Handler verantwortlich, die Bühne gestaltet Aurel Lenfert, die Kostüme Marie Luise Lichtenthal. Premiere ist am Freitag, 7. April um 19.30 Uhr im Schauspielhaus.

Susanne Lietzow arbeitet als Regisseurin unter anderem in Linz, Wien, Hannover und Dresden. Für ihre Inszenierung Höllenangst am Theater Phönix in Linz erhielt sie 2014 den österreichischen Nestroy-Theaterpreis. Nach Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben ist Wie es euch gefällt ihre zweite Inszenierung am Nationaltheater.

Weitere Termine sind der 15., 22. und 27. April.
Mit Jacques Malan, Katharina Hauter, Anne-Marie Lux, Michael Fuchs, Stefan Reck, Sven Prietz, Julius Forster, Boris Koneczny, Reinhard Mahlberg, Matthias Thömmes, Sabine Fürst, Almut Henkel, Gunter Möckel (Gast) und Matthias Ruck/Carsten Zipfer (Gäste)

Dienstag, 17. Mai 2016

Akin E. Sipal wird in der Spielzeit 2016/2017 Hausautor am Nationaltheater Mannheim


Mit Friedrich Schiller begann die Geschichte der Hausautoren am Nationaltheater Mannheim: Nach der Uraufführung der Räuber am 13. Januar 1782 verpflichtete Intendant Freiherr von Dalberg den jungen Schiller als Theaterdichter. Das Engagement lief vom 1. September 1783 bis zum 31. August 1784.

Mit der Spielzeit 1996/1997 wurde die Institution des Hausautors wieder eingeführt. Dank der Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e.V. wird seit 1996 der Aufenthalt eines Hausautors ermöglicht, der für das Nationaltheater ein neues Stück entwickelt. Für die Spielzeit 2016/2017 konnte Akin E. Şipal gewonnen werden.

Akın E. Şipal wurde 1991 in Essen geboren und studiert bildende Kunst mit Studienschwerpunkt Film an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. 2012 erschien sein erstes Stück Vor Wien, für das er den bundesweiten Wettbewerb »In Zukunft« gewann. Für Santa Monica erhielt er 2013 den Förderpreis für Literatur der Hamburger Kulturbehörde. Das Stück wurde am 1. März 2015 in der Regie von Tarik Goetzke am Nationaltheater Mannheim uraufgeführt. Am Theater Bremen entstand 2015 in Zusammenarbeit mit der Regisseurin Selen Kara und dem Musiker Torsten Kindermann Istanbul, ein Liederabend über Sezen Aksu.
Şipals drittes Theaterstück Kalami Beach ist ein Auftragswerk für das Nationaltheater Mannheim und feiert zu Beginn der Spielzeit 2016/2017 Premiere im Studio des Nationaltheaters.
Şipal ist zudem als Drehbuchautor an diversen Kurz- und Langfilmen beteiligt, die auf Festivals wie Festival des Films du Monde de Montréal, Internationale Hofer Filmtage, Internationales Kurzfilmfestival Hamburg oder Dok Leipzig zu sehen sind.

Santa Monica (UA) von Akin E. Şipal wurde am 7. Mai um 20.00 Uhr im Studio des Nationaltheater Mannheim wiederaufgenommen. Weitere Termine: 17. Mai, 9., 21. und 28. Juni 2016

Hausautoren am Nationaltheater Mannheim seit 1996/1997:
Thomas Köck (2105/2016)
Anne Lepper (2014/2015)
Theresia Walser (2013/2014)
Felicia Zeller (2012/2013)
Philipp Löhle (2011/2012)
Ewald Palmetshofer (2010/2011)
Ulrike Syha (2009/2010)
Jan Neumann (2008/2009)
Christoph Nußbaumeder (2007/2008)
Reto Finger (2006/2007)
Tine Rahel Völcker (2005/2006)
Tim Crouch (2004/2005)
Rebekka Kricheldorf (2003/2004)
Andri Beyeler (2002/2003)
Vera Kissel (2001/2002)
Direktorenwechsel, kein Hausautor (2000/2001)
Feridun Zaimoglu (1999/2000)
Werner Fritsch (1998/1999)
Simone Schneider (1997/1998)
Albert Ostermeier (1996/1997)



Das Nationaltheater Mannheim, Eigenbetrieb der Stadt Mannheim, wird gefördert durch die Stadt Mannheim und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

Dienstag, 29. März 2016

Heute im Nationaltheater Mannheim: Die Heilige Johanna der Schlachthöfe


(C) Hans Jörg Michel


Die Heilige Johanna der Schlachthöfe 
von Bertolt Brecht
Premiere am 12. März, 19.30 Uhr, Schauspielhaus

Georg Schmiedleitner arbeitet als Regisseur u. a. am Staatstheater Nürnberg, Schauspiel Leipzig und am Burgtheater Wien. In Mannheim inszeniert er seit 2006 kontinuierlich, zuletzt Die Jungfrau von Orleans, Ein SommernachtstraumMaria StuartWoyzeck und Homo faber. Am 12. März bringt er im Schauspielhaus Brechts Die Heilige Johanna der Schlachthöfe auf die Bühne.

Im Chicago der Weltwirtschaftskrise tobt ein Vernichtungswettbewerb unter den Produzenten von Büchsenfleisch. Die Produktion wird eingestellt und Tausende verlieren ihre Arbeit. Johanna Dark, Leutnant bei der Heilsarmee, will helfen, indem sie sich der verlorenen Seele des »Fleischkönigs« Pierpont Mauler annimmt, der im Begriff ist, sich durch Börsenmanipulation eine Monopolstellung am Fleischmarkt zu beschaffen. Mauler geht scheinbar bereitwillig auf Johanna ein, decken sich ihre Wünsche doch mit denen seiner Wallstreet-Berater. Doch mit der Zeit wird Johanna klar, wessen Geschäft sie betreibt. Ihr christlicher Glaube verbietet ihr aber die tatkräftige Unterstützung des Generalstreiks (»Es kann nicht gut sein, was mit Gewalt gemacht wird«), was zum Scheitern des Streiks beiträgt. Die Fleischbosse stilisieren Johanna zur Märtyrerin und »Trösterin der Armen«, während sie sich sterbend − im Angesicht der Toten und Erschlagenen − zur Revolutionärin wandelt. Ihr »Es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht« wird vom Chor der Sieger übertönt.

Unter Mithilfe von Elisabeth Hauptmann und Emil Burri schrieb Brecht 1929 seine Version der Jeanne d’Arc. Dabei gelingt ihm das Kunststück, durch eine poetische und metaphernreiche Sprache, die Anleihe bei Shakespeare, Schiller und der Bibel nimmt, und durch das spannende „Melodram“ um sein Antagonistenpaar Johanna/Mauler die Mechanismen des Kapitalismus und deren ideologische Verschleierung sinnlich erfahrbar zu machen. Sein kolportagehafter Börsenkrimi beschreibt zeitlos eine Gesellschaft, deren Existenz immer wieder durch Finanz- und Wirtschaftskrisen bedroht ist.

Inszenierung: Georg Schmiedleitner- Bühne und Kostüme: Florian Parbs- Video: Stephan Komitsch / Roman Kuskowski – Licht: Robby Schuhmann- Dramaturgie: Tilman Neuffer

mit Michael Fuchs, Almut Henkel, Boris Koneczny, Anne-Marie Lux, Reinhard Mahlberg, Jaques Malan, Hannah Müller, David Müller, Carmen Witt

Die nächste Vorstellung: 29. März

Samstag, 30. Januar 2016

Nationaltheater Mannheim: Hausautor Thomas Köck erhält Kleist-Förderpreis


Thomas Köck, der in der laufenden Spielzeit als Hausautor am NTM engagiert ist, ist mit dem Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker ausgezeichnet worden. Mit der Vergabe würdigte die Jury das Stück paradies fluten.

Die Stadt Frankfurt (Oder) vergab den mit 7.500 Euro dotierten Preis zusammen mit dem Kleist Forum, den Ruhrfestspielen Recklinghausen und der Dramaturgischen Gesellschaft. Die Auszeichnung ist für junge deutschsprachige Autoren gedacht. Insgesamt hatten sich 127 Autoren beworben.

Die Preisverleihung findet am 6. Oktober in Frankfurt (Oder) im Rahmen der Kleist-Festtage statt. Am gleichen Tag wird auch die Inszenierung des Stückes paradies fluten (Premiere im Juni bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen) gezeigt.

paradies fluten ist der erste Teil einer Klimatrilogie, deren zweiter Teil paradies hungern im Herbst am Landestheater Marburg uraufgeführt wurde. Der dritte Teil ist gerade in Arbeit.

Mit jenseits von fukuyama  gewann Thomas Köck den Osnabrücker Dramatikerpreis 2013. Das Stück feierte im Mai 2015 in der Inszenierung des Hausregisseurs Dominic Friedel im Studio des Nationaltheaters Premiere. Im Februar 2015 erhielt Köck für sein Stück Isabelle Huppert (geopfert wird immer) den Stückepreis des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises.

In der laufenden Spielzeit veranstaltet Thomas Köck in der Lobby Werkhaus des Nationaltheaters  einen monatlichen Salon mit dem Titel Statisten, Geister und Geliebte.

Anlässlich des Themenschwerpunkts Klima, Natur und Mensch im Rahmen der Klimatage (21.-23. Januar 2016) am NTM hat er in seinem Salon am 22. Januar PD Dr. Oliver Müller sowie den renommierten Wissenschaftsjournalisten Christian Schwägerl zu Gast, Autor der Bücher "Menschenzeit", "11 drohende Kriege" und "Die analoge Revolution".  Im Anschluss wird Thomas Köck gemeinsam mit SchauspielerInnen aus seiner noch nicht uraufgeführten Klima-Trilogie lesen.


Die nächste Vorstellung jenseits von fukuyama am NTM: 9. Februar, 20.00 Uhr, Studio

Mittwoch, 30. Dezember 2015

Wie war's bei EIN BLICK VON DER BRÜCKE/MANNHEIM ARRIVAL im Nationaltheater Mannheim?

(c) Hans Jörg Michel


Ausländer kann jeder von uns sein, von jetzt auf nachher. Man braucht nur ins fremdsprachige Ausland zu reisen, und schon spürt man bereits die Skepsis und Ablehnung. Noch ein exotisches Aussehen dazu, andere Hautfarbe, Kleidung, schon beginnt eventuell ein Problem. Um so mehr, wenn man als Illegaler im Ausland leben will oder muss. Die Veranstaltung „Ein Blick von der Brücke“/“Mannheim Arrival“ im Nationaltheater Mannheim holt unsere bundesdeutsche Situation seit wenigen Monaten eskaliert ins Visier unserer Aufmerksamkeit.

Arthur Miller hat in seinem Zweiakter „Ein Blick von der Brücke“ (1955) dieses Thema aufgegriffen und die Lage der Sizilianer in den USA gezeigt, die froh waren, in Übersee eine Arbeit zu bekommen, auch wenn sie illegal im Land waren und täglich mit Abschiebung rechnen mussten. Eddie lebte schon länger in den USA, er schien, wie der Kommentator und Rechtsanwalt Alfieri bemerkt, sich offensichtlich integriert, sich etabliert zu haben. „Ich hatte das Gefühl, dass er es geschafft hatte.“ Jedenfalls glaubte er es, bis zu dem Tag, an dem Eddie das erste Mal Kontakt mit ihm, dem wichtigsten Zeugen der örtlichen Bevölkerung, aufnahm.

(c) Hans Jörg Michel
Der Rechtsanwalt, man kann sagen der Autor, getarnt als moralischer Berater und Öffentlichkeit, sieht den Wendepunkt gekommen, als die Cousins kamen, ihn besuchten und bei ihm wohnten, um illegal dort zu arbeiten, damit die Familien zu Hause überleben konnten, gerade die von Marco, dessen Frau mit einem kranken Kind zu Hause bleiben musste. Regisseur Burkhard C. Kosminski verlegt die Herkunft der Cousins und Illegalen im Haus in den Iran und andere orientalische Länder. Mit Einblendtechnik zitiert er Trennung, Krankheit, Verlust des Kindes in der Heimat, Erinnerungen. Rodolpho, Marcos Neffe, ist ein sehr lebendiger, gut aussehender junger Mann, der sich Catherine (Cathy/in Mannheim einfach Kati) nähert, sich verliebt und sie haben möchte. Eddie hatte seinerzeit ihrer Mutter am Sterbebett versprochen, sich um sie zu kümmern. Und mittlerweile ist es mehr, er begehrt sie mehr, trotz des Altersunterschiedes und seiner Vaterrolle. Eddie wird eifersüchtig und aggressiv, zeigt sich autoritär und kampfeslustig, in einem scheinbaren spielerischen Boxkampf nutzt er die Gelegenheit, Rodolpho niederzuschlagen. Und sein Hass steigt, als er beide beim Schmusen erwischt.

Er macht das Unmögliche, den letzten Schritt, den der Rechtsanwalt als allerletzte Möglichkeit sah, den Störenfried loszuwerden. Er denunziert die Besucher als Illegale und wartet auf die Polizei, die alle abholen, Rodolpho aber, der von Cathy versteckt wird, bleibt im Haus. Entsetzt über das, zu was Eddie fähig ist. Rodolphos Onkel Marco schwört Rache, Alfierie schreitet ein, durchbricht alle Illusionen und versucht ihn zu beruhigen, von seinem Plan abzubringen. Es scheint ihm zu gelingen, aber Marco stellt Eddie und erschießt ihn. Im Original ersticht er ihn ganz sizilianisch. Seine Partnerin und ein junges Paar verunsichert, die Hochzeit in den nächsten Tagen, alle stehen alleine da, Eddies Haus wird keine Unterkunft mehr bieten.


(c) Hans Jörg Michel

Diese Geschichte aus den 1950er Jahren passt gut zur aktuellen Situation der Flüchtlinge, sie ist so zeitlos wie die ewige Wiederholung des Themas in der Geschichte. Illegale Existenz im Fremden, dauernde Gefahr des Verratenwerdens, der Abschiebung und Heimkehr ins Elend, in die Gewalt im Alltag. Im Anschluss daran Mannheim Arrival, ein Versuch unter der Regie von Peter Michalzik, Einzelschicksale auf der Bühne durch deutschsprachige Paten und Theaterleute vorzustellen und so auch das Bewusstsein für die Lage und das dem Warten Ausgeliefertsein der Flüchtlinge zu schärfen. Hinter all den Schicksalen steht eine illegale Einreise, zuvor eine Flucht aus dem Heimatland, ob Somalia, Irak oder Gambia. Überall gibt es Terrorgruppierungen oder fanatische Moslems, die ganzen Familien, Ethnien oder Religionsgemeinden das Leben versauen, ihre Besitztümer beschlagnahmen oder im Kriegstreiben zerstören. Viele Länder in Afrika oder im Orient sind weit entfernt von einer humanen und demokratischen Gesellschaftsform. Statt dessen herrschen barbarische Sitten, die uns erschauern lassen und an extreme Diktaturzeiten in unseren europäischen Landen denken lassen.

Politische, religiöse und andere Minderheitenverfolgungen erfassten Europa und die UdSSR in unglaublicher Millionenhöhe. Eine Verfolgungs- und Blutspur durch die Gesellschaften. Leid durch Verfolgung ist uns bestens bekannt.

Wir wollen helfen, aber wie viel kann ein Land und seine Staatskasse leisten? Wie viel Innovation ist für die hiesige Bevölkerung notwendig und wie viel Entwicklungshilfe und Eingliederungsarbeit für angekommene Flüchtlinge ohne Ausweise oder nachprüfbare Identität? Können wir Millionen von jungen Erwachsenen als Grüne-Grenze-Vorhut von Familien aufnehmen, im Endeffekt an einen gesamten Zuzug von vielleicht 10 bis 15 Millionen Menschen denken, ohne dass verwertbare berufliche Qualifikationen vorlägen oder ein Arbeitsmarkt für Ungelernte in dieser Größenordnung bestünde?

Unsägliches Leid, eben Einzel- oder Gruppenschicksale wendet sich an uns, manchmal auch nur das größere Übel der illegalen Einreise, Schlepperschädigung und Schlechtbehandlung aufgrund unerwünschter Anwesenheit. Es gibt keine schnelle Lösung für diese riesigen Massen, bevor nicht eine Identität geklärt und geschaffen ist. Es gibt keine riesigen Arbeitsgebote für diese vielen Menschen, wenn wir nicht orientalische Muster übernähmen und Kleinstunternehmer mit Zigaretten, Schuheputzen, Wunderheilen am Straßenrand zuließen, um ein geringes Maß an Beschäftigung, auch im kommunalen oder privatwirtschaftlichen Bereich, z.B. Landschafts-, Straßenbau, Forst- und Landwirtschaft, Industrie, Bergbau und Energiewirtschaft, Kurier- und Speditionswesen, Gastronomie/Imbissbuden, Reinigungs- und Pflegewesen für alle anderen Arbeitswilligen zu erlauben. Wenn sie denn Deutsch könnten...

Wie freundschaftlich und pragmatisch der Vorschlag von Nicole Heesters, klein anzufangen und jetzt, da es vielen Besuchern bekannt ist, dass z.B. Poulina, 29, aus dem Irak, eine hervorragende Köchin für orientalische Küche, für Feiern und auch sonst zum Kochen zur Verfügung steht! Denken wir an Musiker, Gärtner, Köche, Helfer allgemein im Privathaushalt undundund. Ein kleiner Anfang.

Samstag, 26. Dezember 2015

Am 27.12. in Mannheim: Die Königin der Farben (UA)

(c) Christian Kleiner

Die Königin der Farben (UA)

Premiere: Sa, 07. November 2015
Musiktheater von Markus Reyhani nach dem Bilderbuch von Jutta Bauer
AB 5 JAHREN

So, 27.12.2015, 11.00 Uhr, Schnawwl



Komposition: Markus Reyhani (a. G.)
Inszenierung: Andrea Gronemeyer
Bühne: Christian Thurm
Kostüm: Melanie Riester (a. G.)
Choreografie: Julie Pécard (a. G.)
Choreografische Beratung: Michelle Cheung (a. G.)
Dramaturgie: Johannes Gaudet


Die Königin der Farben Malwida ruft ihre Untertanen herbei. »Blau«, ruft Malwida und das Blau kommt. Es ist sanft und erfüllt freundlich den Himmel. »Rot«, ruft Malwida und das Rot kommt und sie reiten zusammen wild und gefährlich durchs Land. Dann kommt das warme Gelb. Doch Vorsicht! Das Gelb kann auch ganz schön zickig sein. Na, das kann Malwida auch. Und es wird gestritten, was das Zeug hält. Alle schreien und zanken miteinander. Das Blau, das Rot, das Gelb und natürlich auch Malwida, die sich nichts sagen lassen will. Plötzlich ist alles grau, farblos und traurig. Malwida muss weinen. Aber was ist das: Ihre Tränen sind blau, rot und gelb. Bald sind alle Farben wieder vereint und im Zusammenspiel mit Malwida wird die Welt bunt und fröhlich.

Erzählt wird eine einfache Geschichte mit Bildern, Worten und natürlich ganz viel Musik. Durch die Komposition von Markus Reyhani wird die „Königin der Farben“ in der Jungen Oper zu einer „Königin der Klänge“. Die bekannten Mannheimer Jazzmusiker Matthias Debus am Bass, Claus Kiesselbach am Vibrafon und Olaf Schönborn am Saxofon übernehmen dabei die Rollen der Farben. In unterschiedlichen Konstellationen treffen sie immer wieder mit ihrer Königin, verkörpert durch die Tänzerin Julie Pécard, aufeinander.

Die Illustratorin und Autorin Jutta Bauer wurde 2009 für ihr Gesamtwerk mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. In der Spielzeit 2014 / 2015 feierte die Adaption ihres Bilderbuches Schreimutter als Figurentheaterstück am Schnawwl Premiere.

Opernhaus Mannheim: La Bohème am 3. Januar 2016

Marina Rebeka         Foto: Paul Gregory 

Wookyung Kim                        Foto: Hösl
Festlicher Opernabend:
La Bohème von Giacomo Puccini
Szenen nach „La vie de Bohème“ von Henry Murger in vier Bildern (1896)
am 3. Januar 2016, 19.30 Uhr, Opernhaus

mit Marina Rebeka (Mimi) und Wookyung Kim (Rodolfo)

Marina Rebekas Weltkarriere begann 2007 nach dem Sieg beim Wettbewerb »Neue Stimmen« der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh. Im gleichen Jahr engagierte sie das Theater in Erfurt für eine Violetta – kurze Zeit später sang die lettische Sopranistin diese Rolle bereits an der Scala und an der MET. Heute gastiert sie weltweit an den bekanntesten Opern- und Konzertbühnen wie der Wiener Staatsoper, dem Royal Opera House Covent Garden in London, dem Teatro alla Scala in Mailand und anderen.

Die einzigartig schöne Stimme Wookyung Kims fiel zuerst bei zahlreichen Wettbewerben auf. Der koreanische Tenor ist Preisträger des »Belvedere Gesangswettbewerbs« in Wien, des »Competizione dell’Opera 2001« in Dresden und des »Plácido Domingo Operalia Wettbewerbes 2004« in Los Angeles. Seit 2003 gehört er dem Ensemble der Sächsischen Staatsoper Dresden an. Sein Debüt an der Metro­politan Opera New York gab er 2006 als Alfredo in La Traviata. Das Londoner Publikum feierte ihn zuletzt 2007 als Herzog in Verdis Rigoletto und 2008 als Rodolfo in La Bohème.

Musikalische Leitung: Peter Tilling – Inszenierung: Friedrich Meyer-Oertel – Bühnenbild: Günter Fischer-Piscat – Kostüme: Reinhard Heinrich – Chor: Francesco Damiani– Kinderchor: Anke-Christine Kober

Mimi: Marina Rebeka – Musetta: Eunju Kwon – Rodolfo: Wookyung Kim – Marcello: Jorge Lagunes - Schaunard: Joachim Goltz – Colline: Bartosz Urbanowicz– Parpignol: Dong-Seok Im – Benoît/ Alcindoro: Valentin Anikin – Pflaumenverkäufer: Veliko Totev – Sergeant: Hyun-Seok Kim – Zöllner: Karl Adolf Appel

Mit freundlicher Unterstützung unsere Hauptsponsors, der Baden-Württembergischen Bank

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Freitag, 6. November 2015

Heute im Nationaltheater Mannheim: Alpha - Omega *UA* Ballett von Kevin O'Day

Schauspielhaus   +   Fr, 06. November 2015   +   Premiere

Alpha - Omega (UA)
Ballett von Kevin O'Day


What might have been is an abstraction
Remaining a perpetual possibility
Only in a world of speculation.
What might have been and what has been
Point to one end, which is always present.
T. S. Eliot

Was hätte sein können ist ein abstrakter Begriff
Und bleibt als stete Möglichkeit bestehn
Nur in der Welt spekulativen Denkens.
Was hätte sein können und was wirklich war
Weisen auf ein, stets gegenwärtiges Ende.


Kevin O’Day versteht es wie kein zweiter, Bewegungen aus dem Lauf der Dinge zu ziehen, Ereignisse nebeneinander zu stellen und alles miteinander zu verschmelzen. Stücke wie Goldberg-Variationen, Kammerspiel oder eine stunde zehn sind spielerische Meditationen über Anfang, Ende, Raum und Zeit. In seiner letzten Choreografie für das Nationaltheater widmet sich der Mannheimer Ballettchef zusammen mit dem New Yorker Komponisten John King seinem Lieblingsthema Raum und Zeit: Zwei Worte, die schlicht erscheinen, aber doch herausfordern. Denn, wie füllt man sie? Den großen Bühnenraum und die knapp bemessene Zeit? Welche Möglichkeiten gibt es und was lassen wir zu? Muss das Ende immer das Ende sein?

Man könne nicht zweimal in denselben Fluss steigen, soll der Philosoph Heraklit gesagt haben. Und wenn doch? Wo fangen wir an, wo hören wir auf? Beim ersten Schritt oder irgendwo mittendrin? Beim letzten Aufbegehren oder dort, wo alles von vorne beginnt?

Mit Streichquartett und Kinderchor des NTM.
In Kooperation mit Enjoy Jazz                                            



Für Mitglieder im SWR2-Kulturservice
Backstage-Führung und Ballett-Premiere »Alpha – Omega«
Freitag, 6. November 2015, 18.30 bis 22 Uhr
Mannheim, Nationaltheater
Treffpunkt: 18.30 Uhr in der Kassenhalle
Kosten: keine

Kurz vor Beginn einer Aufführung, noch dazu einer Premiere, herrscht im Theater rege Betriebsamkeit hinter den Kulissen. Die Teilnehmer dieser Führung besuchen den Ballettsaal im und den Weltkriegsbunker unter dem Nationaltheater. Anschließend geht es im Backstagebereich mit Informationen zur täglichen Arbeit im professionellen Ballet weiter. Der zweite Teil dieses SWR2 Kulturservice Extras ist der Besuch der Balletpremiere »Alpha – Omega«, die im Rahmen des Festivals Enjoy Jazz stattfindet. Mit dieser Inszenierung startet Kevin O’Day, langjähriger Ballettchef in Mannheim, in seine letzte Spielzeit.

Dienstag, 3. November 2015

Nationaltheater Mannheim: Bilanz der Spielzeit 2014/2015

CD Nationaltheater Mannheim

Das Nationaltheater zählte in der Spielzeit 2014/2015 insgesamt 373.421 Besucher in 1.299 gespielten Vorstellungen. Mit den Besucherzahlen knüpft das NTM an seine bisherigen Spitzenzahlen von 2010/2011 an.

„Wir verzeichnen die besten Besucherzahlen seit vier Jahren, sieht man von der vorangegangenen Spielzeit ab, die durch das Festival Theater der Welt maßgeblich gekennzeichnet war. Vergleicht man außerdem die 1.299 Vorstellungen mit den zurückliegenden Spielzeiten der vergangenen Jahre, so ist eine deutliche Steigerung erkennbar. Die belegt, dass das Haus seinen urbanitäts- und identifikationsstiftenden Auftrag, Angebote für alle Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, nicht nur in künstlerisch-qualitativ herausragender, sondern auch in quantitativer Hinsicht voll aufgreift“, so der Geschäftsführende Intendant Dr. Ralf Klöter.

Die Oper verzeichnete in der Spielzeit 2014/2015, auf die sich die im Oktober 2015 erhaltenen Auszeichnungen Opernhaus des Jahres sowie Uraufführung des Jahres von Lucia Ronchettis Esame di mezzanotte beziehen, bei 276 Vorstellungen insgesamt 177.184 Besucher. Dies entspricht rund 5.900 Zuschauern mehr als in der Spielzeit 2012/2013, in der turnusgemäß ebenfalls kein Mannheimer Mozartsommer stattfand und daher im direkten Vergleich zur Spielzeit 2014/2015 steht. Auch die Neuproduktionen Die lustige Witwe, La Wally oder Wake up and dream – Ein Cole-Porter-Songbook waren beim Opernpublikum sehr beliebt und stießen auf große Nachfrage.

Das Schauspiel kann an seinen Besucherrekord der Vorspielzeit anknüpfen. Insgesamt 125.011 Zuschauer besuchten insgesamt 555 Vorstellungen. Allein bei den Schillertagen waren 21.000 Zuschauer zu Besuch. Vergleicht man die Spielzeit 2014/2015 mit der Spielzeit 2012/2013, in der die biennal ausgerichteten Internationalen Schillertage ebenfalls stattfanden, konnte die Gesamtbesucherzahl um rund 3.200 Zuschauer gesteigert werden. Insbesondere die Produktionen Herrinnen (UA), Homo faber, Viel Lärm um Nichts, Emilia Galotti oder Die Räuber wurden vom Publikum besonders gut angenommen und sorgten für ein volles Schauspielhaus.

Das Kevin O´Day Ballett Nationaltheater Mannheim steigerte im Vergleich zur Spielzeit 2013/2014 seine Besucherzahlen um 6.327 auf 30.878 Zuschauer. In 63 Vorstellungen begeisterte das Ballettensemble sein Publikum u.a. mit PURE, 2 Gents oder Casanova. Gleichzeitig konnte das Ballett seine Einnahmen um rund 114.000 € erhöhen.

In 2014/2015 knüpfte der Schnawwl ebenfalls an seinen Besucherrekord an. In 384 gespielten Vorstellungen strömten 30.552 Besucher zu den Spielstätten des Schnawwl. Publikumslieblinge waren hier u.a. die Neuproduktionen Schreimutter oder Du Hitler(DSE) sowie die Repertoirevorstellungen Freche Fläche (UA) und König Hamed und das furchtlose Mädchen. Seit der laufenden Spielzeit 2015/2016 wird der Schnawwl zusammen mit der Jungen Oper und dem Jungen Tanz als vierte Sparte des Nationaltheaters unter dem Begriff Junges Nationaltheater geführt.

Die Auswertung und Veröffentlichung der Zahlen erfolgt dem Standard des Deutschen Bühnenvereins, der alle Gastspiele, Sonderveranstaltungen und vollständige Rahmenprogramme mit einbezieht. Alle aufgeführten und weiterführenden Zahlen werden im Frühjahr 2016 in der Jahresstatistik des Deutschen Bühnenvereins veröffentlicht.

Donnerstag, 17. September 2015

Nationaltheater Mannheim: Eröffnungskonzert "Der Ring an einem Abend von Loriot"

(c) Nationaltheater Mannheim

Der Ring an einem Abend von Loriot
Eröffnungskonzert am 20. September, 18.00 Uhr, Opernhaus 


Stefan Vinke, 1999-2005 Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim, wird inzwischen auf allen Wagner-Bühnen der Welt gefeiert und stand in diesem Jahr in Bayreuth als Siegfried in Frank Castorfs Inszenierung des Ring des Nibelungen auf der Bühne. Am 20. September übernimmt er die Partie des Siegfried beim Eröffnungskonzert von Loriots Der Ring an einem Abend.

Für das Mannheimer Nationaltheater entwarf der Wagner-Kenner Loriot Wagners Ring an einem Abend. 16 Stunden Welttheater-Marathon im 100-Meter-Sprint: Die Geschichte vom Ursprung der Welt in den Tiefen des Rheins bis zur Götterdämmerung in dreieinhalb Stunden.

Die Idee wurde zunächst aus der Not geboren. Zum Spielzeitbeginn 1992 schloss das Mannheimer Nationaltheater wegen umfangreicher Umbauarbeiten für 1 ½ Jahre seine Pforten. Der fliegende Holländer, Parsifal, Tristan und der Ring konnten nur noch konzertant aufgeführt werden. Klaus Schultz, der im selben Jahr die Intendanz des Nationaltheaters übernahm, machte diese Not zur Tugend. Das Mannheimer Ensemble hatte seinen Wagner in den Stimmbändern und so konnte er eine mit Loriot bereits Jahre zuvor entwickelte Idee umsetzen: Eine humoristische Kurzfassung für Wagner-Kenner und Wagner-Scheue.

Die Zusammenarbeit von Klaus Schultz und LORIOT begann 1980 bei den Münchner Opernfestspielen mit einem Beitrag zum 800-jährigen Bestehen des Hauses Wittelsbach: IL Trionfo di Baviera; 1982 unterstützte er LORIOT bei seinen Beiträgen zur 100-Jahr-Feier des Berliner Philharmonischen Orchesters. 1985 inszenierte LORIOT auf Einladung von Klaus Schultz erstmals an einem Theater: Loriots Dramatische Werke (Theater Aachen).1987 spielte Klaus Schultz in LORIOTS erstem Film Ödipussi die für ihn geschriebene Rolle des Klavier spielenden Untermieters Weber. 1999 lud Schultz LORIOT zu einem Abend ein, an dem er durch Leonard Bernsteins Candide nach Voltaires Roman führt. Mit diesem Abend fanden inzwischen zahlreiche Gastspiele statt.

mit Thomas Peters (Sprecher), Stefan Vinke (Siegfried), Roy Cornelius Smith (Siegmund), Heike Wessels (Brünnhilde), Uwe Eikötter (Loge; Mime), Karsten Mewes (Wotan/Wanderer), Edna Prochnik (Fricka; Waltraute; Schwertleite), Thomas Jesatko (Alberich), John In Eichen (Hagen), Thomas Berau (Gunter), Cornelia Ptassek (Sieglinde; Gutrune), Tamara Banjesevic (Woglinde; Ortlinde), Vera-Lotte Böcker (Helmwige), Ludmila Slepneva (Gerhilde), Julia Faylenbogen (Floßhilde; Grimgerde), Ludovica Bello (Rossweiße), Marie-Belle Sandis (Wellgunde)



www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Montag, 20. Juli 2015

DVD zur Dokumentation des Neuen Mannheimer Rings an der Theaterkasse

Dan Ettinger

Die Dokumentation begleitet die Neuproduktion von Richard Wagners Tetralogie Der Ring des Nibelungen am Nationaltheater Mannheim in der Inszenierung des international renommierten Regisseurs, Bühnen- und Kostümbildners Achim Freyer über einen Zeitraum von zwei Jahren. Festgehalten wurde der kreative Schaffensprozess rund um die Entwicklung von Das Rheingold, Die Walküre, Siegfried und Götterdämmerung durch den Filmemacher und Journalisten Rudij Bergmann, der seit Jahren internationale kulturelle Ereignisse filmisch begleitet. Bergmanns Dokumentation der Inszenierung beobachtet alle künstlerisch und technisch Beteiligten hautnah bei der Arbeit und gewährt über eine Gesamtlaufzeit von 280 Minuten Einblicke in den Entstehungsprozess der einzigartigen Produktion. Die DVD-Box beinhaltet 4 Teile und kostet 25 Euro. 

Ab 10. August ist die DVD-Box (Arthaus) auch im Handel erhältlich.

Mittwoch, 15. Juli 2015

Mannheim Spielzeit 14/15: Dorian Dreher erhält den Studio-Preis der Götz-Friedrich-Stiftung


Für die Spielzeit 2014/2015 vergibt die Götz-Friedrich-Stiftung neben drei Hauptpreisen auch den Studio -Preis. Die Götz-Friedrich-Stiftung würdigt und fördert mit den Hauptpreisen herausragende Leistungen im Bereich der Musiktheaterregie und vergibt den Preis zum Zweck der Nachwuchsförderung. Der Studio-Preis wird für die beste Regie im Bereich Kindermusiktheater, experimentelles Musiktheater oder Kammeroper vergeben.

In diesem Jahr erhält Dorian Dreher für die szenische Interpretation von Schuberts Schwanengesang am Nationaltheater Mannheim den Götz-Friedrich-Studiopreis. Der Preis ist mit 2.500€ dotiert.

Dorian Dreher studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in der Klasse von Paul Esterhazy Musiktheater-Regie und absolvierte schon während seines von der Studienstiftung des deutschen Volkes geförderten Studiums zahlreiche Regieassistenzen und -hospitanzen u.a. an der Komischen Oper Berlin, der Deutschen Oper Berlin, der UdK Berlin sowie dem Schlosstheater Schönbrunn. An der Wiener Musikuniversität inszenierte er Menottis Telefon, Lehárs Das Land des Lächelns sowie als Diplominszenierung im Mai 2010 Glucks Iphigenie auf Tauris. Als  Regieassistent am Staatstheater Braunschweig sowie am Nationaltheater Mannheim arbeitete er u.a. mit Yona Kim, Tilman Knabe, Jens-Daniel Herzog, Achim Freyer, Peter Konwitschny und Christof Nel zusammen. Im Januar 2012 hatte in der Hausbar des Staatstheaters Braunschweig seine Inszenierung von Glucks Orpheus und Eurydike in einer selbst erarbeiteten Kammerfassung Premiere. Dem Mannheimer Publikum stellte er sich als Regisseur im Juni 2015  mit einer szenischen Interpretation von Schuberts Schwanengesang im Kulturhaus Käfertal vor.

Verliehen werden außerdem drei Hauptpreise: Der Götz-Friedrich-Regiepreis (dotiert mit  5.000 €), der Karan-Armstrong-Preis (dotiert mit 2.000 €) und der Sonderpreis Tischlerei Deutsche Oper Berlin für die Regie einer Produktion in dieser Spielstätte. Nominiert für die drei Preise sind Martin Berger für Die Fledermaus von Johann Strauß am Staatstheater Hannover, Nadja Loschky für Madama Butterfly von Giacomo Puccini am Theater Bielefeld und Maximilian von Mayenburg für Xerxes von G.F. Händel am Theater Bielefeld. Die Jury wird am Tag der Preisverleihung entscheiden, welcher der drei Kandidaten welchen Preis erhält und dies im Rahmen der Preisverleihung bekannt geben.

Die Preisgelder des Götz-Friedrich-Regiepreises und des Studio-Preises sind gestiftet von der GASAG (Berliner Gaswerke AG). Der Karan-Armstrong-Preis wird gesponsert von Ks. K. Armstrong-Friedrich, der Witwe Götz Friedrichs.

Die Preisverleihung findet am 1. Dezember 2015 um 20.00 Uhr in der Spielstätte Tischlerei der Deutschen Oper Berlin statt.