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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 3. November 2017

Fantasien zur Nacht (Video): dOP - You




dOP - You (Nick Segundus Remix) 

Heute Abend in Heidelberg: ARUN GHOSH (Enjoy Jazz 2017)

Arun Ghosh


Fr 03.11.2017






Karlstorbahnhof Heidelberg

VVK: 16 € zzgl. Geb

AK: 20 €

Beginn: 21:00

Einlass: 20:00



Land: Großbritannien


Arun Ghosh: cl
Chris Williams: as
Shirley Tetteh: g
Liran Donin: b
Tansay Omar: dr


In den letzten Jahren gibt es im politischen Diskurs eine merkwürdige Renaissance homogener Kulturvorstellungen. Als würde noch irgendwer in einem abgeschotteten Dorf leben und vom Trubel der Welt nichts mitbekommen! Die Realität ist zum Glück komplexer, und das Komplexe auch meist beglückender. Nehmen wir Arun Ghosh, Sohn eines Bengalen und einer Pakistanerin. Ghosh wuchs in einem Vorort Manchesters auf, entdeckte mit 12 die Klarinette und durch den Saxofonisten Courtney Pine den Jazz. Alle möglichen Stile von Indie-Rock über Rave bis zu Klassik beeinflussten Ghosh noch dazu, ganz zu schweigen von unterschiedlichsten Traditionslinien südasiatischer Musiken – die etwa in seine „South Asian Suite“ Eingang gefunden haben. Von Anfang an hat Ghosh sich mit dem beschäftigt, was er aufschnappte – und darüber improvisiert. Der Shooting-Star der britischen Szene hat einmal erzählt, dass für ihn Musik immer schon mit Kommunikation zu tun hatte. Er spielte früh vor Verwandten und Freunden. Das sei wichtiger gewesen als jede Unterrichtsstunde. Sein eklektischer, intuitiver, intensiver, mäandernder, repetitiver Indo- Jazz, basierend auf dem klassischen Instrumentarium, zuweilen ergänzt um exotische oder elektronische Zutaten, hat ihm Preise eingebracht und neben seinen eigenen Projekten etliche Aufträge für Film- oder Theaterproduktionen. Ghosh ist gut beschäftigt, und seine Experimentierfreude scheint unerschöpflich – wovon man sich nun neuerdings überzeugen darf.

Am Sonntag in der Frankfurter Oper: PETER GRIMES von Benjamin Britten (Oper)

Vincent Wolfsteiner (Peter Grimes)
(c) Monika Rittershaus

PETER GRIMES
Oper in drei Akten und einem Prolog von Benjamin Britten
Text von Montagu Slater
nach der Verserzählung The Borough (1810) von George Crabbe
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln


Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Regie: Keith Warner
Bühnenbild: Ashley Martin-Davis
Kostüme: Jon Morrell
Licht: Olaf Winter
Chor und Extrachor: Tilman Michael
Dramaturgie: Norbert Abels
 

Peter Grimes: Vincent Wolfsteiner
Ellen Orford: Sara Jakubiak
Captain Balstrode: James Rutherford
Auntie: Jane Henschel
Two Nieces: Sydney Mancasola und Angela Vallone
Bob Boles: AJ Glueckert
Swallow: Clive Bayley
Mrs. Sedley: Hedwig Fassbaender
Reverend Horace Adams: Peter Marsh
Ned Keene: Iurii Samoilov
Hobson: Barnaby Rea
Dr. Crabbe: Michael Benthin
Chor, Extrachor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Während des Zweiten Weltkriegs hielten sich Benjamin Britten (1913-1976) und sein Lebensgefährte, der Tenor Peter Pears, in Amerika auf. Dort wurde der Komponist auf die Verserzählung The Borough (1810) des wie er selbst aus Suffolk stammenden George Crabbe aufmerksam und beauftragte den britischen Schriftsteller Montagu Slater, ein Libretto zu verfassen. Die Uraufführung am 7. Juni 1945 am Londoner Sadlerʼs Wells Theatre (dem „Geburtsort“ der heutigen English National Opera) mit Pears in der Titelpartie
brachte Britten den Ruf als einer der führenden Komponisten der Gegenwart ein. Die Geschichte eines Mannes, der ein gesamtes Dorf gegen sich hat, wird häufig als Ausdruck der Erfahrungen interpretiert, denen auch Britten als Homosexueller ausgesetzt gewesen sein muss. Die letzte Frankfurter Produktion von Peter Grimes (Regie: David Mouchtar-Samorai) kam am 2. Juni 2001 heraus. 


Der Fischer Peter Grimes ist in einem Küstendorf im englischen Suffolk aufgrund seines verschlossenen und auch gewalttätigen Wesens zum Einzelgänger geworden. Nur die verwitwete Lehrerin Ellen Orford und der alte Captain Balstrode halten zu ihm. Kurz nach einer gerichtlichen Untersuchung, die den Tod seines Lehrjungen untersuchen soll, kommt auch dessen Nachfolger bei der Arbeit zu Tode. Als sich die aufgebrachten Dorfbewohner
auf den Weg zu Grimes Hütte machen, rät Balstrode seinem Freund, aufs Meer hinauszufahren und dort sein Boot zum Sinken zu bringen. Vom Land aus beobachten einige Dörfler teilnahmslos das Geschehen…

In die Oper gehen und die Kinder dort betreuen lassen :-)

Nachmittagsvorstellungen der Oper Frankfurt a.M. bieten einen riesigen Vorteil für Eltern, die einmal ungestört eine Oper genießen wollen. Die kostenlose Kinderbetreuung gilt für den Nachwuchs im Alter von drei bis neun Jahren, der dann - während die Eltern die Vorstellung besuchen - von zwei Diplom-Pädagoginnen in den Räumen der Oper Frankfurt betreut wird. Dabei wird gebastelt, gespielt, vorgelesen und vieles mehr. Anmeldungen nimmt der Gästeservice der Oper Frankfurt unter der Nummer 069 - 212 37 348 entgegen.

Die Vorstellungen mit kostenloser Kinderbetreuung in der Spielzeit 2017/18:

Benjamin Britten Peter Grimes - Sonntag, 5. November 2017, 15.30 Uhr
Wolfgang Amadeus Mozart Così fan tutte - Sonntag, 17. Dezember 2017, 15.30 Uhr
Richard Strauss Capriccio - Sonntag, 28. Januar 2018, 15.30 Uhr
Giuseppe Verdi Rigoletto - Sonntag, 11. Februar 2018, 15.00 Uhr
Giuseppe Verdi Rigoletto - Sonntag, 4. März 2018, 15.30 Uhr
Giacomo Meyerbeer L’Africaine - Sonntag, 11. März 2018, 15.30 Uhr
Gioacchino Rossini La Cenerentola - Sonntag, 25. März 2018, 15.30 Uhr
Leoš Janáček Aus einem Totenhaus - Sonntag, 8. April 2018, 15.30 Uhr
Leoš Janáček Aus einem Totenhaus - Sonntag, 29. April 2018, 15.30 Uhr
Benjamin Britten Billy Budd - Pfingstmontag, 21. Mai 2018, 15.30 Uhr

Karten für die Nachmittagsvorstellungen der Spielzeit 2017/18 zum Preis von € 15 bis 135 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) sind an unseren bekannten Vorverkaufsstellen, per Ticket-Hotline 069 - 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.

Donnerstag, 2. November 2017

HKW Berlin: Parapolitik: Kulturelle Freiheit und Kalter Krieg (Ausstellung)

Rahmenprogramm Kanon-Fragen
2016 – 2019

Ressourcen existieren nicht nur in materieller Form, vielmehr zählen auch Ideen und Begriffe, Rahmenerzählungen und Tradierungen praktischen Wissens zu den (immateriellen) Ressourcen einer Kultur. Was sind die Ressourcen kultureller Kanonisierungsprozesse?
Zu den kommenden Themen der Kanon-Fragen gehören eine kritische Evaluation der Kulturpolitik der Nachkriegszeit, Re-Lektüren von Klassikern der Kanonbildung des frühen 20. Jahrhunderts und Recherchen über die Rolle der Entfremdung im Selbstverständnis der Moderne.
Ausstellungen und Veranstaltungen im Rahmen von Kanon-Fragen werden konzipiert von Anselm Franke, Leiter des Bereichs Bildende Kunst in kuratorischen Kollaborationen mit Irene Albers, Diedrich Diederichsen, Nida Ghouse, Paz Guevara, Tom Holert, Antonia Majaca, David Teh und anderen mehr.
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages



Parapolitik: Kulturelle Freiheit und Kalter Krieg
Fr, 03. November 2017 — Mo, 08. Januar 2018




Samuel Beckett, Quadrat I+II, 1981, Still.


Eröffnung Do, 02.11.

19h
Eintritt frei
Ausstellungseröffnung
Mit einer Performance von Boris Ondreička


Täglich (außer Di)
11–19h
24.–26.12. & 31.12. geschlossen
01.01.2018 geöffnet

7€/5€
Montags & U16 freier Eintritt
Tickets an der Kasse

Ausstellungshalle 1 + 2

Konferenz
15. & 16.12.
Tagesticket 10€/7€ inkl. Ausstellung




Der Kampf der Systeme nach dem Zweiten Weltkrieg verwickelte auch Kunst und Kultur in ein symbolisches Wettrüsten. Dafür steht beispielhaft der Kongress für kulturelle Freiheit (Congress for Cultural Freedom, CCF), von einer Gruppe Schriftsteller*innen im Juni 1950 in West-Berlin gegründet zur Stärkung eines „antitotalitären“ Bündnisses Intellektueller. Ausgehend vom Pariser Hauptquartier unterstützte der CCF zahlreiche Kulturprogramme in Lateinamerika, Afrika und Südostasien und spann ein Netzwerk von Zeitschriften, Konferenzen und Ausstellungen, um die „universelle“ Sprache der Moderne in Literatur, Kunst und Musik zu fördern. 1967 stellte sich heraus, dass der CCF im Verborgenen von der CIA finanziert worden war, um den antikommunistischen Konsens und damit die hegemonialen Interessen der USA in einem Kalten Krieg der Kultur zu befördern. Mit der Enthüllung des CIA-Skandals war der Ruf des CCF ruiniert. Zu offensichtlich waren die ideologischen Widersprüche und die moralisch zweifelhafte Verteidigung von Freiheit und Transparenz mit Mitteln, die sich ihrerseits der demokratischen Rechenschaftspflicht entzogen.

Parapolitik widmet sich der globalen Dimension der Kulturpolitik im Kalten Krieg und den sich wandelnden Bedeutungen und Zielen, die mit der Moderne assoziiert wurden. Ausgehend von einer Untersuchung der Interdependenzen der politischen und ästhetischen Auseinandersetzungen der Ära, thematisiert die Ausstellung die ideologischen Grundlagen der Konfliktlinien globaler Gegenwartskunst.

Das Verhältnis von ideologischer Inanspruchnahme und künstlerischem „Autonomieverhalten” ist zentrales Thema der Ausstellung. Die gezeigten Arbeiten und Archivmaterialien setzen sich mit den ideologischen Widersprüchen und dem Widerhall der US-„Freiheitsoffensive“ der Nachkriegsjahre auseinander. Zeitgenössische Beiträge thematisieren das Erbe des Kalten Krieges und erkunden die Beziehung zwischen politischem Engagement und kritischer Distanz. Daneben stehen Werke aus den 1930er Jahren bis heute, die den ideologisch geprägten Kontrast zwischen Abstraktion und Realismus reflektieren und die Frage nach der künstlerischen Freiheit und ihren Formen stellen. Archivmaterialien — darunter bedeutende, vom Kongress für kulturelle Freiheit gegründete oder finanzierte internationale Journale der Nachkriegszeit — illustrieren, wie die Moderne zum Bedeutungsträger für individuelle Freiheit wurde und so die kulturelle Hegemonie des Westens im 20. Jahrhundert beförderte.

Kuratiert von Anselm Franke, Nida Ghouse, Paz Guevara und Antonia Majaca

Mit Arbeiten von Art & Language, Doug Ashford, Michael Baers, Antonina Baever, Alessandro Balteo-Yazbeck (mit Media Farzin & Paolo Gasparini), Romare Bearden, Samuel Beckett, Lene Berg, Broomberg & Chanarin, Fernando Bryce, Daniel Buren, Luis Camnitzer, Alice Creischer, Didactic Exhibition, Liu Ding, Charles & Ray Eames, Miklós Erdély, Peter Friedl, Liam Gillick, Sheela Gowda, Philip Guston, Gruppe Gummi K, Max de Haas, Chia-Wei Hsu, Iman Issa, Voluspa Jarpa, David Lamelas, Norman Lewis, İlhan Mimaroğlu, Moiseyev Dance Company, Museum of American Art in Berlin, Irving Norman, Guillermo Nuñez, Branwen Okpako, Boris Ondreička, Nam June Paik, Décio Pignatari, Howardena Pindell, Sigmar Polke, Rebecca H. Quaytman, Walid Raad, Steve Reich, Ad Reinhardt, Gerhard Richter, Faith Ringgold, Norman Rockwell, Peter Roehr, Martha Rosler, Charles Shaw, Yashas Shetty, Francis Newton Souza, Frank Stella, The Otolith Group, Endre Tót, Suzanne Treister, Twins Seven Seven, Josip Vaništa, Wolf Vostell, Susanne Wenger u. a.

Eine englischsprachige Publikation mit Essays und umfangreichem Bildmaterial erscheint im Frühjahr 2018. Vorbestellungen unter publikationen@hkw.de

Im Rahmen von Kanon-Fragen

Dienstag, 31. Oktober 2017

Halloween: Polaroid



Polaroid - Short Film 2017

Fantasien zur Nacht (Video). Halloween



Extreme Life Nude: Halloween

Vorsicht die stillen Tage im November kommen - nicht dass Sie Ordnungsstrafen zahlen müssen

Der "stille" Monat November hat tatsächlich noch Regelungen, die teilweise kurios wirken.  Zumindest auf dem Papier haben wir noch strenge Bestimmungen, die einer moslemischen Zensur um nichts nachstehen. Warum dürfen in einer Demokratie Filme wie „Heidi“, „Mary Poppins“, „Die Ghostbusters“ und „Das Leben des Brian“ nicht gezeigt werden? Mit Sicherheit gibt es private Treffen, wo das dann doch geschieht, falls jemand das Verbot überhaupt kennt. Die kommenden Feier- und Gedenktage bringen noch einige Auflagen mehr. Es geht also um Allerheiligen (Mittwoch, 1. November), der Volkstrauertag (Sonntag, 19. November), der Buß- und Bettag (Mittwoch, 22. November) und Totensonntag (26. November) - Allerheiligen ist Feiertag in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland, Volkstrauertag und Totensonntag sind überall Feiertag, der Buß- und Bettag nur noch in Sachsen.

Erklärung soll sein, dass die genannten und weitere Filme nicht dem „ernsten Charakter“ dieser Tage entsprechen. Jedes Jahr werden neue Filme geprüft und landen auf der Liste, die mittlerweile 756 Filme umfasst. Verboten sind auch öffentliche Tanzveranstaltungen in Diskotheken, Poetry Slams, Theateraufführungen, Kinderprogramme oder Konzerte. An Halloween muss das Tanzen um 2 Uhr morgens des 1.11. enden. Wer mehr wissen will sollte die Feiertagsgesetze der Bundesländer ergoogeln.  Denn in NRW sind auch das Betreiben von Videotheken, Waschsalons, Autowaschanlagen, Fahrschulen, Wohnungsumzüge, Mitfahrvermittlungen nicht erlaubt. 


Wer ganz sicher sein will sollte auf freizügige TV-Sendungen (bitte sofort abschalten!), Kabarett-DVD/CD, laute Gespräche auf der Straße, Grillparties und hörbaren Sex verzichten ;-) Das ist natürlich nur ein Scherz.

Montag, 30. Oktober 2017

Fantasien zur Nacht (Video): Vice & Vertu


Vice & Vertu

Die mächtigsten Reisepässe der Welt


Die Deutschen haben nicht mehr den mächtigsten Reisepass der Welt. Laut aktuellem Passport Index haben es mittlerweile die Singapurer beim Reisen weltweit am leichtesten. Dank der geänderten Visabestimmungen von Paraguay ermöglicht ihr Reisepass die Einreise ohne Visum in nun 159 von 199 Ländern. Der deutsche Pass gilt unverändert für 158 Länder, wie die Grafik von Statista zeigt.

Die Top Ten der mächtigsten Reisepässe der Welt wird vor allem von europäischen Ländern bestimmt: Schweden sichert sich mit 157 Ländern Platz drei. Dänemark, Finnland, Italien Frankreich, Spanien, Norwegen und Großbritannien folgen mit jeweils 156 Ländern auf Rang vier.

Auf den letzten Plätzen des Rankings liegen Pakistan und Irak mit jeweils 26 und Afghanistan mit 22 Ländern.


Infografik: Die mächtigsten Reisepässe der Welt | Statista

Sonntag, 29. Oktober 2017

Neunkirchen / Saar: The Rapparees


Tribute to the Dubliners Tour 2017
The Rapparees
Sonntag - 29.10.2017 18:00 - Stummsche Reithalle

Markenzeichen der Belfaster Band ist kantiger Gesang, instrumentale „Fire-Power“, Bärte, unbändige Energie aber auch Gravität. Diese fünf baumlangen Burschen stehen mit den Beinen voll im Hier und Jetzt. Das gibt den Rapparees ihre erdige Schwerkraft bzw. Glaubwürdigkeit. Sie reißen das Publikum aus den Sitzen und erden es zugleich. Jeder spürt, dass alles, was zwar brodelnd daher kommt und Glücksgefühle auslöst, lange gereift ist und Tiefgang hat.

Ihre Art aufzuspielen wird in Irland als „rough and ready“ beschrieben. Das spricht einfach für sich und bedarf keiner weiteren Übersetzung. Die Band spielt so ziemlich alles an Instrumenten, die einen typisch irischen Sound ausmachen wie Banjo, Fiddle, Bodhrán, Bouzouki, Whistle und Gitarren. Für die rockige Note sorgen E-Bass und Schlagzeug.

Enjoy Jazz 2017 am langen Wochenende 29.10.-01.11.2017


Enjoy Jazz Cinema: Django - Ein Leben für die Musik
So 29.10.2017
Atlantis Kino Mannheim
8,50 € an der Kinokasse
Beginn: 11:00
Einlass: 10:30


Wenn nur diese ganzen Synkopen nicht wären! Ansonsten finden die Nazis im besetzten Paris des Jahres 1943 den Swing von Django Reinhardt ja schon ziemlich dufte. Und Reinhardt glaubt oder hofft im Gegenzug, dass der Jazz und seine Popularität ihn vor den Nazis retten werden, während andernorts Sinti und Roma bereits deportiert oder auch gleich ermordet werden. Innere Emigration, Widerstand oder Flucht? Nichts davon würde man leichthin mit der Musik Django Reinhardts in Verbindung bringen, aber der Regisseur Etienne Comar versucht in seinem Debütfilm „Django – Ein Leben für die Musik“ durch die Beschränkung auf eine kurze Phase der Biografie Reinhardts genau dieses Kunststück eines Zeitraffer-Bildungsromans, der den Prozess der politischen Bewusstseinsbildung eines Künstlers als Kostümstück rekonstruiert. Über die erwartbaren Längen der Biopics-Konventionen helfen die Musik und die Darstellerleistungen von Reda Kateb und Cécile de France hinweg. Und die Frage nach Zivilcourage und individueller Verantwortung in gesellschaftlich unruhigen Zeiten hat ja aktuell wieder erheblich an Bedeutung gewonnen.

Gespräch mit Dr. h.c. Manfred Lautenschläger zu seinem Engagement zur Verbesserung der bürgerrechtlichen Teilhabe von Sinti und Roma. Beginn 10:30 Uhr



Enjoy Jazz Familienkonzert: Oran Etkin's Timbalooloo
So 29.10.2017
BASF-Feierabendhaus Ludwigshafen
2,50 €
Beginn: 15:00
Einlass: 14:00
Reihe: Enjoy Jazz Jugend
Land: Deutschland / USA



Kinder sind die schärfsten Kritiker: Langweilt sie, was sie sehen oder hören, dann ist es mit dem Spaß vorbei, und man möchte ihrem Unmut nicht ausgesetzt sein. Erregt eine Sache aber ihre Aufmerksamkeit, dann wird das mit aufrichtigster Begeisterung belohnt. Oran Etkin hat das seltene Talent, in Kindern die Faszination für Musik zu wecken. Der hoch gepriesene Klarinettist, der unter den Fittichen Yusef Lateefs zum Meister seines Instruments wurde, hat eine Methode entwickelt, junge Menschen zum Musikhören und -machen anzuregen. Unter dem Projektnamen „Timbalooloo“ bietet er in New York Kurse für unterschiedliche Altersklassen an, verbindet Hörerlebnisse mit Geschichten, vermittelt Stile und Formen, und das alles auf so kindgerechte Weise, dass ihm nicht nur seine Schüler an den Lippen hängen, sondern auch deren Eltern von ihm schwärmen. Etkin hat zudem vor zwei Jahren eine ausgezeichnete Benny Goodman-Hommage veröffentlicht, war mit Mike Stern oder Wyclef Jean auf Tournee – und er spielt Konzerte für Familien, die auf seinen „Timbalooloo“-Erfahrungen aufbauen: Man muss erleben, wie er mit seiner Band das Publikum zum Tanzen und Mitsingen bringt, zwischen den Genres hin und her hüpft, Instrumente in erzählende Figuren verwandelt und jeden seiner kleinen und großen Zuhörer auf die musikalische Abenteuerreise mitnimmt. Der ideale Gast also beim Familienfest im BASF-Feierabendhaus. Freuen darf man sich an diesem Nachmittag außerdem auf die Enjoy Jazz-Schulbigband, die den zweiten Teil des Konzerts gestaltet.

Eine Veranstaltung der BASF SE.



Prado Jazz Club / Kuba
So 29.10.2017
Karlstorbahnhof Heidelberg
AK: 21 €
Beginn: 20:00
Einlass: 19:00


Enjoy Jazz trägt nicht grundlos den Untertitel „Internationales Festival für Jazz und Anderes“: Das Programm spiegelt die Vielfalt musikalischer Ausdrucksformen und Traditionen. Und die Veranstalter fühlen sich mit Festivalmachern auf der ganzen Welt verknüpft. Zuweilen trägt diese Verbundenheit schöne Früchte: Seit letztem Jahr ist Enjoy Jazz nun das offizielle europäische Partnerfestival des „Festival Internacional Jazz Plaza Havana“ – auf Empfehlung von „Jazz Plaza“ waren der kubanische Saxofonist Michel Herrera und der Pianist Jorge Luis Pacheco zu Gast. 2017 geht diese Kooperation weiter, und zwar mit dem Prado Jazz Club, einem bemerkenswerten Quartett, in dessen Zentrum der Pianist Alejandro Falcón und der Trompeter Mayquel González stehen. Beide gehören zu den aufregendsten Musikern der aktuellen kubanischen Szene – von Nachwuchs zu sprechen, verbietet sich angesichts der Meriten, die sie sich schon verdient haben. Der 36-jährige González spielte in den Bands von Harold López-Nussa und Chucho Valdés. Der gleichaltrige Falcón hat sich nicht nur als Pianist, sondern auch als Komponist und Produzent einen Namen gemacht. Lateinamerikanische und afrokubanische Stilmotive bringen sie in ihrer Musik auf faszinierende Weise mit Jazzelementen zusammen. Unterstützt werden die beiden von einer imposanten Rhythmus-Gruppe: Perkussionist Inor Sotolongo und Yasser Pino am Bass, zwei stilistisch äußerst wandlungsfähigen und technisch superben Musikern. Heidelberg wird an diesem Abend zu einem vibrierenden Vorort von Havanna!



Shabaka And The Ancestors
Mo 30.10.2017
Karlstorbahnhof Heidelberg
VVK: 18 € zzgl. Geb.
AK: 22 €
Beginn: 20:00
Einlass: 19:00
Reihe: Archie Shepp Art Songs and Spirituals
Land: Großbritannien / Südafrika



Wer sich auch nur ein wenig für die aktuelle britische Szene interessiert, dürfte größte Schwierigkeiten haben, nicht auf Shabaka Hutchings zu treffen. Der umtriebige Musiker mit den karibischen Wurzeln, Jahrgang 1984 und klassisch ausgebildet als Klarinettist, zählt seit Jahren zu den abenteuerlustigsten Aktivposten einer Szene, deren undogmatisches Verständnis von Jazz sich in alle Richtungen zu öffnen weiß. Mal jammt er mit Soweto Kinch oder Steve Beresford, mal arbeitet er mit Hieroglyphic Being oder Floating Points für den Dancefloor, mal tourt er als Teilzeit-Mitglied der Heliocentrics mit Mulatu Astatke oder steht mit dem Sun Ra Arkestra auf der Bühne, wenn das Arkestra in London Station macht. 2015 war Hutchings mit den unberechenbaren Sons of Kemet in Ludwigshafen zu hören. Im vergangenen Jahr gastierte Hutchings mit den Projekten Melt Yourself Down und The Comet Is Coming bei Enjoy Jazz. Kurz zuvor war er noch nach Südafrika gereist, um zu erleben, wie es sich anhört, wenn Musiker aus Johannesburg und Kapstadt seine Stücke spielen. „Wisdom of Elders“, so der Albumtitel, kombiniert auf faszinierende Weise afrofuturistischen Spiritual Jazz mit afro-karibischer Melodik und spezifisch südafrikanischer Rhythmik. Stichwort: Red Hot!



Late Night Stranger: Gonjasufi
Mo 30.10.2017
Karlstorbahnhof Heidelberg
VVK: 16 € zzgl. Geb
AK: 20 €
Beginn: 23:00
Einlass: 22:30
Reihe: Late Night Stranger
Land: USA

Ein Yogalehrer als Schmerzableiter durch Schmerzakkumulation in der Kunst, auch nicht schlecht! Hinter Gonjasufi steckt der US-Amerikaner Zumach Eck, der mit Kind und Kegel irgendwo in der Wüste in der Nähe von Las Vegas lebt und auf »broken music«, auf Verzerrer, Störgeräusche und stolpernde Beats steht. Nachdem ihm ein Gastauftritt auf dem Flying Lotus-Album „Los Angeles“ erste Aufmerksamkeit verschafft hatte, legte er mit den Alben „A Sufi And A Killer“ und „MU.ZZ.LE.“ nach, die ihn zwar zum Kritikerliebling machten, aber zum mit der eigenen Arbeit unzufriedenen Kritikerliebling. Gonjasufi wollte die volle Unabhängigkeit als Musiker und Produzent und präsentiert mit „Callus“ ein Album, dessen Tracks sich mit der Lust einer gediegenen Zahnwurzeloperation ohne Betäubung in den Schmerz der Menschheit hereinbohrt. Was Gonjasufi hier mit Rap, Blues, Noise und Dub anstellt, mag ältere Hörer an die bösen Soundexperimente erinnern, mit denen Mark Stewart in den 1980ern an der Seite von Tackhead das Publikum zu agitieren versuchte. Nur jetzt eben nicht mehr mit letztlich verbissener optimistischer Wucht, sondern in der härteren Variante: durch Qual zum Licht in Lo-Fi-Qualität. Musik zur Zeit.



BadBadNotGood
Di 31.10.2017
dasHaus Ludwigshafen
VVK: 24 € zzgl. Geb
AK: 29 €
Beginn: 20:00
Einlass: 19:00
Land: Kanada



Im April 2011 luden drei Jazzstudenten vom Humber College in Toronto ein schwarz-weiß Video ihres so originellen wie verblüffenden „Jazz-Tribute to Odd Future and Bangladesh Bastard“ auf YouTube hoch: „The Odd Future Sessions Part 1“. Endlich mal nicht an Horace Silver und Bill Evans abarbeiten, sondern lieber mit Jazz im Kopf an Tracks von The Roots oder Mos Def rantasten! Coole Idee, die auch bei der Odd Future-Crew auf Resonanz stieß. Im Oktober 2011 konnten BBNG schon eine Session mit Tyler, the Creator posten. Die Sache zog rasch Kreise, aus dem Trio wurde mit dem Saxofonisten Leland Whitty ein Quartett, das jetzt nicht länger nur Fremdkompositionen „veredelte“, sondern auch selbst aktiv wurde. Es folgten eigene Alben, hübsch durchnummeriert in der Manier von Led Zeppelin oder Soft Machine, und weitere Kollaborationen mit Ghostface Killah, Colin Stetson oder auch Future Islands’ Sam Herring. Das übermütige Switchen zwischen den musikalischen Genres, verbunden mit einer durchaus pointierten und provokanten Kritik am Curriculum eines zeitgemäßen Jazz- Studiums und dem kreativen Umgang mit der Jazz-Tradition, sorgten für Diskussionen. Aktuell gilt laut „Pitchfork“: Wenn ein Rapper eine Live-Band sucht, die Morricone-Soundtracks mit der Instrumentierung von „Stax Records“ zu spielen versteht, gibt es keine Alternative zu BBNG.

Das Hausboot Ludwigshafen serviert seit dem 17. Februar diesen Jahres lecker veganes Mittagessen im Kulturzentrum dasHaus Ludwigshafen. Anlässlich der Konzerte von Donny McCaslin, Mammal Hands, BADBADNOTGOOD, und dem Konzert von Egberto Gismonti & Maria João werden die Türen des Hausboot auch über die üblichen 16 Uhr geöffnet bleiben, um das Publikum am Abend der Konzerte mit lecker Essen zu versorgen.



Late Night Stranger: Bach Meditationen mit Maya Homburger & Barry Guy
Di 31.10.2017
Tankturm Heidelberg
VVK: 20 € zzgl. Geb
AK: 25 €
Beginn: 23:00
Einlass: 22:00
Reihe: Late Night Stranger
Land: Schweiz/ England

Vor einigen Jahren sprach die Schweizer Violinistin Maya Homburger, die vor allem durch ihre Beschäftigung mit Barockmusik bekannt geworden ist, in einem Interview davon, dass sie einen „Bach-Marathon“ plane: Das Konzert sollte mehrere Stunden dauern. Die Zuhörer würden die Möglichkeit haben, sich im Raum zu bewegen, eine Stunde oder vier zuzuhören, in der Musik gänzlich zu versinken oder nur einzelne Sonaten und Partiten mitzunehmen. „Das würde“, sagte Maya Homburger damals, „für mich eine andere Art des Spielens ermöglichen, ohne diesen Moment des Anfangens oder Endens, den ich gerade bei den Bach-Solo-Stücken zuweilen als ziemlich schwierig empfinde.“ Nun wird dieser seinerzeit noch vage Plan in die Tat umgesetzt: Die „Bach Meditation“ – so der sinnfällige Titel – findet bei Kerzenlicht statt; es soll eine kontemplative Stimmung entstehen. Bach ist für Homburger, wie sie einmal bekannte, der spirituellste Komponist überhaupt. Mit ihrem langjährigen künstlerischen und Lebenspartner Barry Guy, einem der wichtigsten Bassisten im Grenzbereich zwischen frei improvisiertem Jazz und Neuer Musik, werden Werke von Bach mit Stücken von György Kurtág, H.I.F. Biber und Improvisationen kombiniert. Ein Kritiker, der solch einer „Meditation“ beiwohnte, war vollkommen begeistert: Homburgers Hingabe habe ihn „umgepustet“. Die Art und Weise, wie die Stücke verbunden worden seien, habe wunderbar funktioniert – so gut, dass er in eine Art Trancezustand geraten sei. Wenn das nicht vielversprechend klingt!



Gerald Clayton Trio
Mi 01.11.2017
Karlstorbahnhof Heidelberg
VVK: 18 € zzgl. Geb
AK: 22 €
Beginn: 21:00
Einlass: 20:00
Land: USA



Fast wäre es ein Wunder, wenn aus Gerald Clayton kein Musiker geworden wäre: Vater John ist ein angesehener Bassist, Onkel Jeff ein bekannter Saxofonist und Flötist – Gerald blieb also eigentlich gar keine Wahl, als das Familienerbe anzunehmen. Das Schöne sei gewesen, sagte er einmal, dass er schon als Kind ziemlich tiefe Einblicke in das Leben von Jazzmusikern bekommen habe. Aus dem Schatten seines Vaters und Onkels, mit denen er übrigens zuweilen zusammenspielt, ist Gerald Clayton längst herausgetreten. Mit 25 nahm der 1984 in Utrecht geborene und in Kalifornien aufgewachsene Pianist seine erste Platte auf. Damals galt er als Wunderkind. Einer seiner Lehrer war Kenny Barron. Er tourte mit dem Trompeter Roy Hargrove, stand mit Clark Terry, Charles Lloyd oder Ambrose Akinmusire auf der Bühne. Mit Terri Lyne Carrington und Christian McBride bearbeitete er das Ellington-Album „Money Jungle“ auf eindrucksvolle Weise neu. Und er entwickelt seit vielen Jahren mit seinem Trio einen Sound, den Lässigkeit und Wärme auszeichnet und der irgendwo zwischen Bill Evans und Benny Green, Tradition und Gegenwart, Hardbop und Mainstream einen eigenen Weg sucht. Der Bassist Joe Sanders begleitet ihn dabei schon sehr lange, Schlagzeuger Kendrick Scott, der unter anderem mit Lizz Wright und Pat Metheny arbeitete, ist seit kurzem Teil der Band. Claytons neuestes Album „Tributary Tales“ aus dem Frühjahr hat die Energie eines Musikers, der aus den Vollen schöpfen kann – und immer wieder neue Einflüsse zulässt.

World of Drones: Passagierdrohnen als neue Lufttaxis?





Surefly, Ehang184, Hoversurf, I.F.O., 
ProjectZero, Volocopter, Airbus Pop Up

Samstag, 28. Oktober 2017

Fantasien zur Nacht (Video): Mylène Farmer - À rebours




Mylène Farmer - À rebours 

Beste Newcomerin Deutscher Comedypreis 2017: Hazel Brugger

Am 24.10.2017 wurden bei der Verleihung des Deutschen Comedypreises 2017 in Köln die besten Comedyleistungen des Jahres geehrt. Hazel Brugger hat in der Kategorie Beste Newcomerin den Deutschen Comedypreis gewonnen. Am Freitag wird die Preisverleihung um 20.15 Uhr auf RTL ausgestrahlt.
Der Deutsche Comedypreis wird seit 20 Jahren jährlich an Komiker, für Comedy-Shows und Moderationen verliehen.

Die Schweizerin Hazel Brugger ist vielen als «Außenreporterin» bei der «heute-show» oder als Gast bei «Die Anstalt» bekannt. Sie tourt mit einem eigenen Soloprogramm «Hazel Brugger passiert» durch die Schweiz, Deutschland und Österreich. Die 23-jährige Comedian gewann bereits den Deutschen Kleinkunstpreis und den Salzburger Stier.

Insgesamt wurden Preise in zwölf Kategorien für die besten Comedyleistungen des Jahres verliehen. Die 37-jährige Carolin Kebekus wurde am Dienstagabend in Köln wie in den Vorjahren mit dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet.
Dabei wurden zum ersten Mal die beiden Kategorien «Beste Komikerin» und «Bester Komiker» zusammengelegt. «Ich freue mich, dass ich jetzt nicht nur für eine Frau lustig bin, sondern auch lustiger als alle Männer«, sagte Kebekus. 

Als bester Schauspieler wurde Olli Dittrich geehrt.
Den Preis für das beste TV-Soloprogramm erhielt Sascha Grammel für sein Liveprogramm «Ich find's lustig» bei RTL.
Prämiert wurden unter anderem auch die ZDF-Satiresendung «heute show», der «Tatortreiniger» des NDR und in der Kategorie beste Innovation die Pro-Sieben-Serie «Jerks».
Ottfried Fischer erhielt den Ehrenpreis.




Hazel Brugger 
Ich bin so hübsch
Taschenbuch
Kein & Aber VerlagFormat: 11,6 x 18,5 cm , 176 Seiten
ISBN: 978-3-0369-5936-8
10,00 EUR




Kabarett: Distel - Wohin mit Mutti?





Freitag, 27. Oktober 2017

Fantasien zur Nacht für Sie (Video): DERRIÈRE




DERRIÈRE


A motion study in the tradition of Muybridge, this highly mobile framing of a naked male dancer celebrates the backside of performance. Ranging from classical to tragicomic, Sparling’s improvisations flip one’s notions of frontal presentation and push the expressive potential of a rear view to the limit.

Wie war's bei "Andromeda Mega Express Orchestra" im Ludwigshafener dasHaus?

(c) Stefan Vieregg

Daniel Glatzel an der Klarinette
(c) Stefan Vieregg
Mitten in der Woche ein wirklich großartiges Musikerlebnis in Ludwigshafen am Rhein im dasHaus. Das bringt nur Enjoy Jazz fertig mit seiner handverlesenen Auswahl an ungewöhnlichen Musikbands mit Jazzschwerpunkt oder artverwandt. Das Andromeda Mega Express Orchestra aus Berlin musizierte eine stark drehende Brise in ein eher biederes multifunktionales dasHaus. Ein Glück mit Bestuhlung, aber zu tanzen war es nur mit Modern und aktuellen Mode-Dance- und Balettkenntnissen. Vielleicht mit (Ka-)Zumba/Salsa/Hiphop. Was hier vielleicht noch als Laie mitwippte war der Fuß und in erster Linie die Gedanken und Empfindungen.

Das meistens 18köpfige Ensemble unter der Leitung von Daniel Glatzel, der Komponist, Dirigent, Saxophonist und Arrangeur dieser Musik ist, scheint mehr eine großartige, überhaupt nicht freakige, aber dafür "galaktische" Chaosgroup aus dem Nebel zu sein. Sie kämmt allen Zuhörern die Hörgewohnheiten nach Belieben gegen den Strich und mit dem und quer usw. Es ist kein Charivari, weit entfernt von Zumutung, sondern ein so reichhaltiges Musikgeschehen, das man alle paar Sekunden oder Minuten gezwungen ist, die Assoziationen woanders anzudocken. Die Musik, die oft den Urknall mit allen davonfliegenden Teilen eines Universums versucht musikalisch einzuholen, hat kathartische Effekte, außerdem beruhigend-psychodelische, serielle, minimalistische, atonale, stärkende, motivierende, prosaische und lyrische, spacige und ultrapostmoderne Elemente. Diese überaus hörenswerte Mischung aus - immer nur partiell - zeitgenössischer Musik, Swing, Jazz, Bossa nova, Karlheinz Stockhausen, Pierre Boulez, Steve Reich, Filmmusik, elektronischer Musik, Bigbandsound, Weltmusik und vielem mehr muss erst einmal geschrieben sein. Und dann noch einstudiert ...

Alle Achtung vor Daniel Glatzel, der seine Genrekenntnisse in eine Trommel wirft, dreimal dreht, und dann etwas Neues draus zaubert. Er zitiert und kombiniert Klänge, die man so noch nicht zusammengesetzt hörte. Selbst das legendäre Arkestra von Sun Ra blitzt auf in dieser Zitatentrommel, Bass-Soli wie bei den Jazzgrößen, Jazz- und Rockepisoden, afrikanische Ritenmusik mit Broadwayswing und chaplinesker Musik. Seit 2006 treffen sich die (manchmal nur temporären) Mitglieder des Orchesters zu Proben und Konzerten nach Art einer Sternfahrt, sie kommen von überall her in Europa, aber auch aus Afrika, Asien und Amerika. Hervorragende Musiker, die ihre Instrumente absolut beherrschen und eine so schwierige Materie astrein präsentieren. Kryptische und schüchterne, witzige-freche und oft sehr kurze Ansagen vom Bandleader. Insgesamt ein sehr gutes Zusammenspiel von fitten und engagierten Musikern. Ein Besuch lohnt auf alle Fälle, und wenn das AMEO nicht ganz so zeitgeizig ist, kann man
mit Zugaben lockere 90 Minuten Gegenwind wie ohne Helm auf dem Zweirad haben.




Alben
Take Off! (2009)
Bum Bum (2012)
Live on Planet Earth (2014)
Vula (2017)

https://andromedamegaexpressorchestra.bandcamp.com/album/vula

Neues von ECM in den letzten Wochen - I

Starke Resonanz: Die Alben von Vijay Iyer, Gary Peacock und Alexei Lubimov erfreuen sich auf Anhieb eines starken internationalen Medienechos:

“If you're looking for the shape of jazz to come, here it is...the sturdiness of its design and the passion of its execution make [Far From Over] 2017's jazz album to beat”, schreibt etwa Hank Shteamer im US-Rolling Stone über Vijay Iyers neues Sextett-Album, während Karl Ackermann auf Allaboutjazz.com über die Trio-Aufnahme von Gary Peacock mit Marc Copland und Joey Baron befindet: “‘Tangents’ has to be considered a highlight in the careers of all three artists.” Und Nicholas Kenyon schwärmt über Alexei Lubimovs Tangentenklavier-Einspielung von Werken C.P.E. Bachs: „The veteran Alexei Lubimov draws the maximum in sprightly vitality from his replica of a 1794 instrument.”

Santiago de Cuba, New York. Zwei Städte, zwei Welten. Pianist und Komponist David Virelles, der in Kuba geboren wurde und in den USA lebt, kann auf beide Schmelztiegel aus dem Winkel des jeweils anderen blicken. Sein neues Album Gnosis zehrt und erzählt vom kulturellen Austausch, von alten Traditionen und vom Reichtum der kubanischen Musik – ob sie sakral, weltlich oder rituell ist. Streicher, Holzbläser und Perkussion spielen in Gnosis fast gegensätzliche Rollen, doch Virelles sieht sie als „verschiedene Familien, die alle innerhalb einer Einheit funktionieren“. Virelles‘ variables Klavierspiel sowie Gesang und Percussion von Román Díaz, einer prägenden Figur in der Überlieferung der afrokubanischen Musikgeschichte, stehen im Zentrum des Geschehens.

Es gibt eine starke Tradition von Solo-Bass-Alben bei ECM, allerdings ist Provenance das erste, das der elektrischen Bassgitarre gewidmet ist. Björn Meyer, in Schweden geboren und in der Schweiz lebend, hat über die Jahre eine unverwechselbare Stimme auf seinem Instrument entwickelt, in höchst unterschiedlichen Kontexten: mit der persischen Harfenistin und Sängerin Asita Hamidi, dem schwedischen Nyckelharpa-Spieler Johan Hedin oder dem tunesischen Oud-Meister Anouar Brahem. Eine Dekade lang war Meyer Mitglied von Nik Bärtsch’s Ronin, wo sein Bass häufig als Leadinstrument fungierte. In seiner Soloarbeit fasziniert ihn besonders das Zusammenspiel von elektronisch erzeugten Klängen und dem jeweiligen Konzertraum. Der mitwirkende Raum auf Provenance ist das stark ansprechende Auditorio Stello Molo RSI in Lugano, dessen reiche Akustik dazu beiträgt, all die feinen Details in Meyers subtilem Spiel herauszustellen.

Stefano Battaglia spielt auf Pelagos unpräpariertes und präpariertes Klavier (teils sogar simultan) – in einem Doppelalbum-Programm, das sowohl Eigenkompositionen und Spontanimprovisationen als auch zwei Versionen der traditionellen arabischen Weise “Lamma Bada Yatathanna” enthält. Die melodisch und von der Textur her einfallsreichen Stücke wurden im Mai 2016 sowohl im Konzert als auch in „closed doors-Sessions“ in der Fazioli Concert Hall im italienischen Sacile aufgenommen und später von Produzent Manfred Eicher zu einer, wie Battaglia sich ausdrückt, „wunderbaren neuen Form mit einer komplett neuen Dramaturgie“ arrangiert.

Zum 80. Geburtstag des ukrainischen Komponisten am 30. September erschien mit dem Album Hieroglyphen der Nacht Musik von Valentin Silvestrov für ein und zwei Violoncelli. Die Cellistin Anja Lechner pflegt eine langjährige Beziehung zu seinen Werken, erstmals 2001 dokumentiert mit leggiero, pesante, das für einen Grammy nominiert wurde. Nun interpretiert sie, allein, „Augenblicke der Stille und Traurigkeit“ (Stücke, die ihr gewidmet sind), „Lacrimosa“, „Walzer der Alpenglöckchen“ und „Elegie“ (bei dem sie Cello und Tamtams spielt). Mit der französischen Cellistin Agnès Vesterman spielt Lechner „Drei Stücke“ (beiden Musikerinnen gewidmet), „8.VI.1810…zum Geburtstag R.A. Schumann“, „Zwei Serenaden“ und „25.X.1893…zum Andenken an P.I. Tschaikowskij“.

Allenthalben als das gegenwärtig aufregendste Streichquartett gefeiert, wirft das Danish String Quartet neue Blicke auf zeitgenössisches Komponieren und ins klassische Repertoire. Parallel dazu haben die Dänen eindrückliche Ausflüge in die Welt der nordischen Volksmusik unternommen. Im Frühjahr 2016 gab das Ensemble sein ECM Debüt mit einem aus britischer und dänischer Musik bestehenden Programm: Thomas Adès’ Arcadiana (1994), Per Nørgårds Quartetto Breve (1952) und Hans Abrahamsens 10 Preludes (1973). Das Album war im Mai 2015 im Reitstadel Neumarkt von Manfred Eicher produziert worden. Nun erscheint unter dem Titel Last Leaf eine aufwühlende neue Aufnahme. „Hier brechen wir auf zu einer Reise durch die reiche Fauna nordischer Volksmelodien“, sagen die Musiker des Quartetts. „Es ist ein Reise, die auf verschiedenen Wegen machbar gewesen wäre, aber wir glauben, auf unserem Weg einige schöne Souvenirs gefunden zu haben. In diesen alten Melodien spüren wir eine unglaubliche Schönheit und Tiefe. Wir können gar nicht anders als sie durch das Medium unseres Streichquartetts hindurch zu singen.“

In sich geschlossen kann das Soloklavieralbum Komitas Piano Compositions von Lusine Gregorian auch als Begleitwerk angesehen werden – zu der hochgelobten Einspielung des Gurdjieff Ensembles mit Musik von Komitas. Beide Platten wurden 2015 gleichzeitig in Lugano unter Leitung von Manfred Eicher produziert, beide bedienen sich zu Teilen desselben Repertoires. Wo Levon Eskenian mit dem Gurdjieff Ensemble den Klanginspirationen des Komponisten auf folkloristischen Instrumenten nachgeht, vermittelt Lusine Grigorian dieselben Nuancen mit ihrer reichhaltigen Artikulation auf dem Klavier. Wie Levon Eskenian bemerkte, „vermittelt Grigorian eine mysteriöse Präsenz, die typisch ist für ländliche und rituelle Musik.“ Die Aufnahme – Lusine Gregorians ECM-Debüt – enthält Komitas „Seven Songs“, „Seven Dances“, „Pieces for Children“ und „Msho Shoror“.

Donnerstag, 26. Oktober 2017

Statistik: Wollen die Deutschen noch einmal eine Diktatur wie gehabt?



Rechtsruck hin oder her, an einer Diktatur hat die große Mehrheit der Deutschen kein Interesse, sagt die erste Umfrage zum Thema. Laut einer aktuellen Veröffentlichung des Pew Research Center finden hierzulande nur sechs Prozent, dass ein "starker Führer" eine gute Regierungsform für ihr Land wäre. Das sieht in der unmittelbaren Nachbarschaft teilweise ganz anders aus. So befürworten in Frankreich 12 Prozent einen starken, vom Parlament unabhängigen Mann, an der Spitze des Staates. Bei unserem polnischen Nachbarn sind es 15 Prozent. Besonders hoch ist der Anteil der Führer-Freunde in Italien (29 Prozent). Außerhalb von Europa sind es die Japaner (31 Prozent), die sich in gesteigertem Maße für dieses Regierungskonzept erwärmen können. Überraschenderweise stimmen auch ein Fünftel der US-Amerikaner für einen Diktator.


Infografik: Deutsche wollen keinen Diktator | Statista


Wenn es aber darum geht das Heiligenbild von Adolf Hitler zu "beschmutzen", sieht es wieder ganz anders aus. Hitler hat sich so in die Köpfe etlicher Landstrichbewohner eingebrannt (um genau zu sein, der HÄLFTE), dass selbst nach jahrzehntelangem Bekanntwerden der hohen Kriminalität, Verbrechen und Mordrate des Regimes unter Hitler, seiner fulminanten Wahnvorstellungen u.v.m. immer noch halb Deutschland ihn verehrt. Das zeigt eine FORSA-Studie. Vielleicht weil die Ordnung, die sich diese Leute vorstellen, heute in der Demokratie nicht mehr gelebt werden kann, nur noch in echten Diktaturen mit absolut geschrumpften und gekappten Freiheitsräumen eben? Sicher wird auch die mangelnde Nachvollziehbarkeit so mancher gefundener Bundestagsentscheidungen dazu beitragen. Wie steht es um echtes demokratisches und soziales Empfinden?

Finden Sie es gut, dass der Regisseur Dani Levys mit dem Film "Mein Führer" eine Komödie über Adolf Hitler gedreht hat? 56 % finden das nicht gut, dabei Empörte, Verletzte und andere.





Inwieweit stimmen Sie der Aussage: "Wir sollten einen Führer haben, der in Deutschland zum Wohle aller mit starker Hand regiert" zu?, fragte die Friedrich-Ebert-Stiftung in einer Erhebung durch USUMA. Da gibt es noch 48 % , die das nicht völlig ausschließen oder sogar 13,2 %, die das ganz oder überwiegend befürworten. Es bleibt auch immer die Dunkelziffer, jener, die "insgeheim" eine radikale Wende wünschen, es aber nicht so klar wegen der Restriktionen äußern, die sich im Rest der 48 % aufhalten.