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Mittwoch, 8. Januar 2014

Prosa: TEUFELSKINDER (16) - Vom Mahle der Lästerer (3) - von Jules Amedée Barbey d'Aurevilly

Vom Mahle der Lästerer


3

Akt um 1860
»Eigentlich war es gar keine Ironie«, fuhr Mesnilgrand fort, »daß wir die Rosalba Pudika nannten, denn dieser Name stand ihr auf der Stirn. Die Schöpfung hatte ihn mit Rosenschrift darauf geschrieben. Sie machte nicht nur in Anbetracht dessen, was die doch war, einen zum Verwundern keuschen Eindruck. Es schien, als hätte sich die Natur in ihr den Scherz gewagt, Wollust und Keuschheit zu mischen und mit dieser himmlischen oder teuflischen Mischung die höchste Sinnenfreude, die ein Weib einem Mann zu gewähren vermag, in die Welt zu setzen. Es war keine Heuchelei dabei. Die Rosalba war keusch wie sie wollüstig war, und das Allermerkwürdigste: sie war beides zugleich. Sie konnte die gewagtesten Dinge sagen oder tun, es war etwas entzückend Verschämtes in ihrem Wesen, etwas in hohem Grade Rätselhaftes. Das ist mir unvergeßbar. Sie ging aus dem tollsten Bacchanal hervor wie Eva vor dem ersten Sündenfall. Dieses nach grenzenloser Hingabe kaum mehr lebende, zu Tod erschöpfte Weib war dann wieder die unberührbare Jungfrau, voll von neuem Zauber holdester Verwirrung und rosiger Schamhaftigkeit. Dieser Wandel machte einen rasend vernarrt in sie. Die Sprache hat nicht die Mittel, dies in die rechten Worte zu fassen.«

Der Erzähler machte eine nachdenkliche Pause. Keiner der ganzen Tafelrunde brach das Schweigen.

»Ihr könnt euch denken«, fuhr Mesnilgrand fort, »daß diese Seltsamkeit erst nach und nach bekannt wurde. Zunächst sah man an ihr nichts als ein hübsches junges Mädchen. Hätte der Major, als er zum Regiment kam, sie uns als seine rechtmäßige Frau oder als seine Tochter vorgestellt, so hätten wir es ihm ruhig geglaubt. >Ein verteufelt schönes Weib!‹ flüsterten die Weiberkenner. ›Aber eine Zierpuppe !‹ Damals lagen wir an der Grenze zwischen Spanien und Portugal. Wir waren hinter den Engländern her und rasteten in Orten, die unserem König Joseph nicht ganz feindselig waren. Der Major und die Rosalba lebten wie in einer heimatlichen Garnison.

Gewiß erinnert ihr euch, mit welcher Erbitterung der Krieg in Spanien geführt wurde, dieser langwierige Krieg, dem kein anderer glich. Aber zwischen den heißen Kämpfen und blutigen Schlachten gab es doch Zeiten, wo wir uns mitten in dem halberoberten Lande damit belustigten, den nicht ganz ›Afrancesadas‹ unserer Standorte Feste zu geben. In jenen Tagen war es, wo die Rosalba, die längst die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte, allgemein berühmt wurde. Sie leuchtete unter den dunkelhäutigen Schönheiten des Landes wie ein Diamant in einem Diadem von Similisteinen, wie eine echte Perle an einer Perlmutterkette. Und es dauerte nicht lange, so waren alle Offiziere in sie verschossen, vom jüngsten Leutnant bis zum Divisionsgeneral. Sie war mit einem Male zum Mittelpunkt eines Kreises zügelloser Männer geworden. Wie ein Sultan warf sie ihr Taschentuch dem zu, der ihr gefiel – und es gefielen ihr viele. Der Major tat, als sähe er nichts von alledem. War er zu selbstgefällig, um eifersüchtig zu sein, oder schmeichelte es ihm, seine Kameraden, die ihn, wie er wohl wußte, verachteten oder haßten, unter dem Bann dieses Weibes zu sehen, deren Herr und Gebieter er war? Manchmal sprühte dunkles Feuer in seinen smaragdgrünen Augen, wenn sie sich auf einen unter uns richteten, von dem man gerade munkelte, er sei der Auserkorene seiner Gefährtin. Und da man immer das Niederträchtigste annahm, so legte man seine Gleichgültigkeit oder Blindheit in der für ihn übelsten Weise aus. Man meinte, sie sei weniger das Aushängeschild seiner Eitelkeit als vielmehr ein Köder, den sein Ehrgeiz auswarf. Dies und ähnliches ward gesagt, wie derlei eben gesagt wird. Er wußte davon nichts. Mir, der ich Anlaß hatte, ihn zu beobachten, war die unerschütterliche Haltung dieses Mannes, der Tag für Tag von seiner Geliebten betrogen wurde, ein Rätsel.

Bei der Zügellosigkeit, die sie in die Arme so vieler in Liebesdingen nichts weniger als heiklen Offiziere trieb, war Rosalba sehr bald im ärgsten Ruf, aber vor der Welt vergab sie sich nichts. Man gestatte mir diesen spitzfindigen Unterschied.

Wenn sie einen Geliebten hatte, war dies für sie ein Geheimnis ihres Schlafzimmers. Ob ihres Benehmens vor der Welt hatte der Major nicht den geringsten Anhalt, der Rosalba Vorwürfe zu machen. Wenn sie gewollt hätte, wäre es ihr wohl möglich gewesen, ihr Geschick an einen andern zu ketten. Einmal war ein Marschall so vernarrt in sie, daß er ihr aus seinem Marschallstock einen Sonnenschirmstock machen ließ. Aber wie die Frauen nun einmal sind. Die Karpfen sehnen sich nach ihrem Schlamm zurück, sagt Frau von Maintenon. Die Rosalba brauchte sich gar nicht erst zurückzusehnen. Sie blieb gleich drin, und ich sprang auch hinein ...«

»Bis dahin aber?« warf Mautravers wißbegierig ein.

»Wahrlich, da gibt es nicht viel zu berichten. Ihr kennt alle das schöne Lied aus der Regentschaft:

Quand Boufflers parut à la cour,
On crut voir la reine d'amour.
Chancun s'empressait à lui plaire,
Et chacun lavait... à son tour.

Eines Tages kam auch ich an die Reihe. Ich hatte bis dahin schon Weiber gehabt die schwere Menge. Das kann ich wohl sagen. Aber daß es solche wie die Rosalba gab, hatte ich mir nicht träumen lassen. Der Schlamm war ein Paradies. Ich bin kein Romanschreiber. Also kann ich es euch nicht bis eins einzelne schildern. Ich war ein Mann der Tat, der die Weiber nahm wie der Graf Almaviva – brutal. Ich war auch bei der Rosalba kein Romantiker. In dem Glück, das sie mir gewährte, spielten Seele, Geist, Eitelkeit nicht die geringste Rolle. Und doch hatte auch diese Liebe ihre Tiefe. Den Abgrund der Sinnlichkeit. Wie soll ich das deutlicher machen? Ich finde kein einigermaßen passendes Bild.

Ihr könnt euch vorstellen, daß ein Weib, das schon bei dem flüchtigsten Blick erglüht, vor Wollust lodert, wenn man es nicht bloß mit den Augen reizt. Ihr Leib war im Genuß ein Erlebnis. Und mit diesem, Leibe bereitete sie mir eines Abends ein Fest. Sie hatte die Kühnheit, mich zu empfangen, angetan nichts als ein durchsichtiges Gewand aus indischem Musselin. Ihr Körper schimmerte durch diesen Schleier, der zart wie ein Hauch war, dem Beben, mit seinen reinen Linien, mit dem Rosenrot der Scham und der Wollust. Sie sah in ihrer wolkigen Hülle aus wie ein lebendiges Bildwerk aus mattem Korall. Seitdem habe ich keinen Gefallen mehr an der weißen Haut der andern Weiber. Sie reizen mich nicht...«

Er warf eine Orangenschale, mit der er gespielt hatte, mit der Gebärde der Geringschätzung von sich.

»Unser Verhältnis dauerte einige Zeit«, fuhr Mesnilgrand fort, »ohne daß ich es satt bekam. Man kriegt solch ein Weib nicht satt. Sie verstand es, in das Erdenhafte etwas Überirdisches zu bringen. Trotzdem gab ich sie auf. Aus Selbstachtung. Aus Verachtung ihres Stolzes, der sogar in der tollsten Raserei jedwede Liebe und Achtung zu mir leugnete. Sie war eine Sphinx. Ein unerforschbares Rätsel. Aber eine glühende Sphinx. Ihre Doppelnatur reizte und verdroß mich. Überdies hatte ich die Gewißheit, daß sie sich gleichzeitig noch andere Seitensprünge erlaubte. Das alles gab mir die Kraft, mit einem Ruck die Zügel zu zerreißen, durch die mich diese Sirene an sich gefesselt hatte. Ich verließ sie, oder besser gesagt, ich ging nicht mehr zu ihr. Ich mied sie mit der Überzeugung, daß es kein zweites Weib wie sie gab. Das feite mich vor allen Weibern. Erst jetzt ward ich Soldat im eigentlichen Sinne. Ich lebte nur noch für den Krieg. Die Rosalba hatte mir das Wasser der Vergessenheit gereicht...«

»Und so bist du ein Achill geworden!« sagte der alte Mesnilgrand voll Stolz vor sich hin.

»Ein paar Monate, nachdem ich mit ihr gebrochen hatte«, erzählte der Rittmeister weiter, »setzte sich der Major Ydow im Kaffeehaus an meinen Tisch, und ich erfuhr von ihm beiläufig, daß seine Geliebte Gefährtin einem gewissen Ereignis entgegensah. Die Herren, die mit am Tisch saßen, blickten einander bedeutungsvoll an. Man lächelte. Aber der Major merkte es nicht oder wollte es nicht bemerken. Als er gegangen war, fragte mich einer meiner Regimentskameraden: ›Ist das dein Kind?‹ Heimlich hatte ich mir bereits die nämliche Frage vorgelegt. Ich getraute mir weder laut noch leise eine Antwort. Die Rosalba hatte mir nie eine Andeutung davon gemacht, auch nicht in der vertrautesten Stunde, und so konnte das Kind von mir, vom Major, von wer weiß wem sein ...«

»Das Kind des Regiments!« warf Mautravers dazwischen.

Mesnilgrand fuhr fort:

»Wie schon gesagt, die Rosalba war eine Sphinx, die ihre Geheimnisse wahrte. Sie in anderen Umständen zu wissen, machte einen merkwürdigen Eindruck auf mich. Ein paar Tage dachte ich an nichts anderes als daran: Ist dies Kind von mir? Schließlich aber legte sich diese kleine väterliche Beunruhigung. Es kamen Dinge, die mich stärker in Anspruch nahmen als der Zustand der Rosalba. Wir schlugen uns bei Talavera. Der Eskadronchef Titan fiel, und ich übernahm seine Schwadron.

Das wüste Gemetzel jener Tage steigerte die Feindseligkeit des Landes auf das äußerste. Wir kamen keinen Augenblick zur Ruhe. Die Rosalba folgte dem Regiment auf einem der Gepäckwagen, und dort kam auch ihr Kind zur Welt. Wenige Tage alt starb es. Der Major, der das kleine Geschöpf abgöttisch liebte – er glaubte offenbar, es sei unbedingt sein Kind –, war tiefbetrübt darüber und zeigte seinen übertriebenen Schmerz derartig aller Welt, daß man das Lächerliche daran übersah. Man vergaß, daß er unbeliebt war. Man bedauerte ihn. Die Rosalba hatte nichts an ihrer Schönheit eingebüßt. Sie trotzte jedwedem Angriff des Lebens. Bei dieser ihrer Natur hätte sie uralt werden können...«

»Sie ist also nicht uralt geworden, die Landstürzerin?« unterbrach ihn Ranconnet, den das Schicksal dieser Frau in Spannung versetzt hatte. Die Begegnung in der Kirche hatte er für den Augenblick vergessen. »Und du weißt etwas von ihrem Ende?«

»Etwas, ja!« erwiderte der Rittmeister mit eigentümlicher Betonung, wie um darauf zu deuten, daß er jetzt zum Kern seiner Geschichte gelange.

»Alle Welt hat geglaubt, und du auch, daß sie zusammen mit dem Major in den wilden Tagen von Talavera umgekommen sei. Es sind damals so viele verschollen. Aber das Schicksal der Rosalba war besonders seltsam. Ich will es erzählen.«

Mesnilgrand stützte die Ellbogen, auf den Tisch. Der Rittmeister Ranconnet umfaßte mit der Rechten den Stengel seines Weinglases wie den Griff seines Säbels.

Mesnilgrand begann von neuem:

»Der Krieg nahm kein Ende. Die wütenden Spanier, die fünfhundert Jahre darauf verwendet haben, die Mauren aus dem Lande zu vertreiben, hätten die gleiche Zeit auch uns gewidmet, wenn es hätte sein müssen. Wir drangen nur schrittweise vorwärts. Die eroberten Ortschaften mußten wir sofort befestigen und als Wall gegen den Feind verwenden. So kamen wir in den kleinen Ort Alcudia und blieben dort eine Zeitlang. Das große Kloster ward zur Kaserne verwandelt. Die Offiziere des Regiments lagen in den Häusern. Der Major beim Dorfschulzen. Da das Haus geräumig war, kamen die anderen Herren manchmal hin. Mit den Einwohnern verkehrten wir nicht. Der Franzosenhaß war zu toll geworden.

Die Rosalba war an diesen Empfangsabenden die Dame des Hauses und bewirtete uns mit einem Glas Punsch in ihrer unnahbaren Haltung, die mich immer ein Witz des Teufels dünkte. Draußen krachten die Schüsse der Vorposten.

Ich kümmerte mich nicht darum, wer meine Nachfolger in ihrer Gunst waren. Ich hatte mich völlig von ihr befreit und empfand weder Groll noch Eifersucht, noch die Bitternis der verletzten Eitelkeit. Ich war Zuschauer geworden. So scheute ich auch nicht das Haus des Majors. Die Rosalba unterhielt sich mit mir im Kreise der ändern, als hätten wir einander nie nahegestanden. Der Sinnenrausch von ehedem war verweht. Mitunter aber verspürte ich doch leise Sehnsucht nach dem Nocheinmal, ähnlich wie vor einem letzten Glas Sekt, das man schon beiseite geschoben hat, das man aber doch wieder ergreifen möchte, weil irgendein Lichtschimmer den Rest verlockend durchfunkelt.

Dies sagte ich ihr eines Abends, als ich einmal allein mit ihr war. Früher denn sonst hatte ich das Kaffeehaus verlassen, wo die Offiziere zusammensaßen beim Billard- und Kartenspiel. Es war ein heißer, beinahe afrikanischer Abend. Die glühende Sonne wollte sich nicht losreißen vom Himmel. Ich fand die Rosalba, kaum bekleidet, mit nackten Schultern, die schönen Arme bloß. Das Haar fiel ihr schwer in den Nacken, der in der Abendbeleuchtung erdbeerfarben schimmerte. Sie war verführerisch wie eine Teufelin.

So halbnackt saß sie am Tisch und neigte sich über einen Brief, den sie schrieb. Wenn sie etwas zu schreiben hatte, war es natürlich an einen Liebhaber zwecks erneuter Untreue. Als ich eintrat, war der Brief gerade fertig. Rosalba siegelte ihn zu und hielt eben die blaue silbergesprenkelte Siegellackstange in die Flamme einer vor ihr brennenden Kerze. Ich sehe alles das noch deutlich vor mir. Warum, das werdet ihr nun hören. ›Wo ist mein Mann?‹ fragte sie mich, in jener merkwürdigen Verwirrung, in die sie stets geriet, wenn sie in Gegenwart eines Mannes war.

›Beim Jeu. Er spielt wieder einmal wie wahnsinnig‹, berichtete ich ihr, die goldige Locke in ihrem Nacken betrachtend, die ich so oft geküßt hatte, und fügte scherzend hinzu: ›Irgendeine Tollheit ergreift an solch einem Abend jeden ...‹

Sie verstand mich, ohne davon überrascht zu sein. Sie war an die Lüsternheit der Männer genugsam gewöhnt. ›Torheit!‹ erwiderte sie langsam, während sich das heiße Rot ihrer Wangen zu Purpur wandelte. ›Ihre Tollheit ist vorüber.‹ Während sie dies sagte, drückte sie das Siegel auf das siedende Wachs, das alsbald erstarrte. ›Sehen Sie da‹, fuhr sie im Ton der Herausforderung fort. ›Ein Gleichnis Ihres Herzens! Im Augenblick noch siedend heiß und gleich darauf starr und kalt!‹

Damit drehte sie den Brief um und wollte die Aufschrift beginnen. Ich war wahrlich nicht eifersüchtig, aber doch begehrte ich zu wissen, an wen der Brief gerichtet sei. Ich beugte mich von rückwärts über sie. Indem ich sie dabei berührte, lehnte sie sich zurück und sah mich ver- wirrt-lüstern an, wie einen die Rosalba anzusehen pflegte, mit halbgeöffneten Lippen...

Da hörten wir den Major die Treppe heraufkommen.

Die Rosalba sprang auf.

›Er wird uns eine schreckliche Szene machen! Sicherlich hat er viel verloren, und dann ist er immer eifersüchtig und heftig. Schnell! Verstecken Sie sich in dem Schrank da!‹

Sie öffnete einen großen Kleiderschrank und drängte mich ohne weiteres hinein. Was sollte ich tun? Übrigens glaube ich, es gibt kaum Männer, die nie in ihrem Leben in einem Kleiderschrank oder in etwas Ähnlichem gesteckt haben, um dem Ehegatten oder dem rechtmäßigen Eigentümer eines weiblichen Wesens zu entgehen...« »Ich hab' einmal in einen Kohlenkasten kriechen müssen!« warf Selune lachend ein. »Ich war damals weißer Husar. Man stelle sich vor, wie ich ausgesehen habe, als ich wieder heraus durfte.« »Ja«, nahm der Rittmeister Mesnilgrand wieder das Wort. »Unter gewissen Umständen sind die verwegensten Kerle Feiglinge, einer zitternden Frau zuliebe. Wenn ich an den Schrank denke, wird mir noch heute übel, nach so vielen inhaltsreichen Jahren. Den Säbel an der Seite, in einem Kleiderschrank zu stecken, das ist der Gipfelpunkt der Lächerlichkeit! Noch dazu eines Frauenzimmers wegen, die gar keine Ehre zu verlieren hatte!

An derlei zu denken, hatte ich natürlich keine Zeit. Der Major war inzwischen in die Stube getreten. Die Rosalba hatte richtig vorausgesehen. Ydow befand sich in rasender Stimmung. Seine Anfälle von Eifersucht waren um so maßloser, gerade weil er sie vor uns zu verbergen ängstlich bemüht war. Offenbar fiel sein erster Blick auf den Brief, der auf dem Tisch liegengeblieben war und dank unserer verliebten Anwandlung noch keine Aufschrift trug. ›Was ist das für ein Brief?‹ fragte er mit rauher Stimme. ›Ein Brief nach Italien!‹ gab die Rosalba gelassen zur Antwort. Mit diesem Bescheid gab er sich nicht zufrieden. ›Das ist nicht wahr!< rief er grob. Seine Gemeinheit trat zutage. An diesem kurzen Wortwechsel erkannte ich den Ton, der zwischen den beiden Eheleuten herrschte. Sie hatten tagtäglich derartige Auftritte. Ich in meinem Schrank sah nichts, hörte aber alles. Ich vernahm sozusagen aus ihren Worten ihre Gesten, aus dem Klang ihrer Stimmen den Ausdruck ihrer Wut. Der Major verharrte dabei, den Brief lesen zu wollen, aber Rosalba weigerte sich hartnäckig, ihn herzugeben. Nun wollte er ihn mit Gewalt entreißen. Die Tritte der Füße und das Rascheln der Kleider zeigten mir an, daß sie miteinander rangen. Natürlich war der Major stärker als sie. Er entwand ihr den Brief und las ihn. Er ersah daraus, daß sie einen Liebhaber zu einem Stelldichein einlud, daß der Betreffende bereits beglückt worden war und daß er abermals von neuem beglückt werden sollte. Nur war der Name des Geliebten nicht genannt. Maßlos neugierig wie alle Eifersüchtigen war der Major auf den Namen dessen erpicht, mit dem er betrogen wurde. Aber umsonst. Das war die Vergeltung für den rohen Raub des Briefes und die vielleicht blutige Mißhandlung der Hand, die ihn festhalten wollte. Rosalba hatte im Kampf geschrien: ›Lump, du reißt mir die Hand ab!‹ In Ungewißheit gelassen, vernarrt, verhöhnt durch diesen Brief, der ihm nichts verriet, als daß Rosalba einen Liebhaber hatte – einen mehr –, geriet der Major in rasende, würdelose Wut und überschüttete seine Geliebte mit gemeinen Schimpfworten, mit groben Landsknechtsflüchen. In den rohesten Worten warf er ihr vor, sie sei – nun, was sie ja war. Er fand kein Maß. Auf alles das antwortete sie als echtes Weib, das keine Rücksicht mehr nimmt, das den Mann, an den sie gekettet ist, bis in die Eingeweide kennt und das längst weiß, daß in der Tiefe solch tierischen Zusammenhalts der ewige Krieg lauert. Sie war nicht so gemein wie er in seiner Wut, dafür aber grausamer, höhnischer. Sie lachte mit dem wahnsinnigen Lachen des erbittertsten Hasses und warf ihrem Beschimpfer Worte entgegen, wie sie die Frauen zu finden wissen, wenn sie einen Mann um den Verstand bringen wollen, Worte, die in die Fülle seines Ingrimms einschlagen wie Handgranaten in ein Pulverhaus. Mit eiskalten Worten schrie sie ihm ins Gesicht, sie liebe ihn nicht, habe ihn nie geliebt: ›Nie! Nie! Nie!‹ rief sie ihm zu, wild und frohlockend, als tanze sie auf seinen Nerven. Der Gedanke, daß dies wahr sein könne, war ihm das Schrecklichste, das Grausamste, das ihn am tiefsten Verwundende, denn im Grunde war seine Leidenschaft nichts als Eitelkeit. ›Und unser Kind!‹ warf er ein, als müsse dies ein Beweis ihrer Liebe zu ihm sein. ›Ach, unser Kind!‹ rief sie aus und begann höhnisch aufzulachen. ›Das war nicht von dir!‹ Der Major fauchte wie eine wilde Katze. Ich konnte mir deutlich vorstellen, wie unheimlich seine grünen Augen dabei funkeln mußten. Er stieß einen tollen Fluch aus und fragte: ›Na, von wem denn? Ich will den Kerl wissen, du verdammte ...‹ In seiner Stimme klang nichts Menschliches mehr. Sie lachte von neuem auf wie eine Hyäne. ›Das wirst du nicht erfahren!< erklärte sie und wiederholte diese Worte immer wieder. Und als sie ihn genugsam damit verhöhnt und gepeitscht hatte, begann sie eine lange Reihe von Namen aufzuzählen, deren Träger allesamt ihre Liebhaber gewesen waren. Jedem fügte sie den vollen Titel bei. Es war das ganze Regiment. ›Alle diese Herren habe ich gehabt! Aber keinen habe ich geliebt. Nur einen einzigen. Und von dem war mein Kind, das du so töricht bist, für deins zu halten! Den einen habe ich geliebt! Vergöttert! Hast du es nicht geahnt? Weißt du nicht, wer es ist?‹ Sie log. Nie hatte sie einen geliebt. Aber sie wußte, daß dieses falsche Bekenntnis den eitlen Major wie ein Dolchstoß treffen mußte. Sie stieß ihm die grausame Waffe tiefer und tiefer in den Leib, und zuletzt drehte sie sie gleichsam in der Wunde noch um, indem sie ihm die Worte zuzischte: ›Du Esel, da du es nicht herauskriegst, will ich's dir gestehen. Es war der Mesnilgrand!<

Nach diesem angeblichen – oder wirklichen? – Geständnis trat Totenstille ein.

›Hat er sie als stumme Antwort einfach erdrosselt?‹ fragte ich mich.

Da vernahm ich das Klirren von Glas, das in tausend Scherben bricht, mit aller Macht zu Boden geschleudert.

Wie schon erzählt, hielt der Major das Kind der Rosalba für das seine. Er hatte es maßlos geliebt und war über seinen Tod tief betrübt. Da es ihm im Bewegungskrieg, wo man jeden Tag an einem anderen Ort lebt, unmöglich war, dem Kind ein Grabmal zu errichten, um aber doch eine Art Totenkult zu treiben, hatte er das Herz des kleinen Toten einbalsamieren lassen und führte es in einer kleinen Glasurne überall herum. Es pflegte in einer Ecke des Schlafzimmers seinen Platz zu haben.

Diese Urne war in Scherben gegangen.

›Es war also nicht mein Kind!‹ schrie er. ›Du verruchte Metze!‹

Ich hörte, wie er mit seinen schweren Reiterstiefeln über die knirschenden Scherben trat. Er zertrat das Herz, das sein Abgott gewesen. Wahrscheinlich wollte Rosalba es der Vernichtung entreißen und es retten. Ich vernahm, daß die beiden abermals wild gegeneinander rangen. Ich hörte Schläge fallen.

Dann erscholl wieder die rauhe Stimme des Majors: ›So, wenn du ihn haben willst, hier hast da deinen Wechselbalg, alte Kokotte!«

Damit warf er ihr das Herz, das einst zärtlich geliebte, an den Kopf. Rosalba tat offenbar das nämliche. Eine Schandtat erzeugt die andere. Etwas Unerhörtes! Ein Vater und eine Mutter, die sich einander das Herz ihres toten Kindes in das Gesicht warfen!

Der ruchlose Kampf dauerte einige Minuten. Er war so erschütternd, daß ich zu keinem Entschluß kam. Ich hätte mich gegen die Schranktür stemmen, sie aufsprengen und in den Auftritt eingreifen können. Da erscholl ein Schrei, wie ich nie einen vernommen, und Sie, meine Herren, gewiß auch nicht – und wir haben doch genug Entsetzliches auf den Schlachtfeldern gehört! Jetzt hatte ich die Kraft, aus dem Schrank hervorzubrechen, und ich sah ... Unglaubliches! Die Rosalba war bezwungen über den Tisch gefallen, an dem sie ihren Brief geschrieben hatte. Der Major hielt ihren aller Hülle beraubten nackten Körper mit der einen Hand nieder. Sie wand sich unter dem ehernen Griff hin und her. Und was tat er mit der ändern Hand? Der Schreibtisch, die brennende Kerze und die Siegellackstange daneben hatten ihn auf den satanischen Einfall gebracht, sich mit diesen Dingen zu rächen: die Untreue zu besiegeln, wie sie den Brief gesiegelt hatte! In tollem Eifer vollzog er die entsetzliche Rache!

›Du Hure verdienst keine andere Strafe«, rief er aus, ›als an deiner gottverdammten.. .‹

Der Major bemerkte mein Erscheinen nicht. Über sein verstummtes Opfer gebeugt, drückte er eben den Säbelknauf als Siegel auf die Stelle mit dem siedenden Wachs. Ich ging auf ihn los und stieß ihm meinen Säbel von hinten in den Rücken, tief hinein, bis zum Korb, ohne ihn vorher anzurufen.«

»Das hast du recht gemacht!« rief Sélune. »So ein Kerl verdient es nicht anders!«

»Die umgekehrte Geschichte von Abälard und Heloise!« spottete der Ex-Pfaffe.

»Ein ebenso merkwürdiger wie seltener Fall!« bemerkte der Doktor Bleny. Ohne darauf, einzugehen, fuhr Mesnilgrand in seiner Erzählung fort: »Der Major sank tot auf die Ohnmächtige. Ich riß ihn weg und warf ihn zu Boden. Inzwischen war die Dienerin herbeigekommen, ebenfalls auf den grellen Schrei hin.

›Holen Sie sofort den Feldscher!‹ rief ich ihr zu.

Ich hatte aber nicht die Zeit, sein Erscheinen abzuwarten. Das Alarmsignal erklang. Ich mußte zu meiner Schwadron. Der Feind hatte den Ort überfallen. Die Posten waren meuchlings niedergestochen.

Ehe ich zu meinen Pferden ging, warf ich einen letzten Blick auf den schönen starren mißhandelten Weibeskörper und hob das Herz auf, das im Staub lag. War es doch das Herz meines Kindes! Ich steckte es in die Feldbinde.«

Mesnilgrand hielt inne. Es klang etwas wie leise Rührung aus seiner weltmännischen Stimme.

»Und die Rosalba?« fragte Ranconnet.

»Ich habe nie wieder etwas von ihr gehört«, erwiderte der Rittmeister.

»Ist sie daran gestorben? Ist sie am Leben geblieben? Hat der Feldscher noch kommen können? Ich weiß es nicht. Nach dem Gefecht – es war der Überfall von Alcudia, der uns so verhängnisvoll ward! – suchte ich ihn, vermochte ihn aber nicht zu finden. Er wurde vermißt wie damals so viele andre. Unser Regiment hatte schlimme Verluste.«

»Die Geschichte ist famos!« erklärte Mautravers. »Schade, daß sie zu Ende ist! Aber gestatte eine Frage! Sie wäre eigentlich Sache Ranconnets; aber ich sehe, er sitzt traumverloren hinter seinem Humpen. Sage einmal, in welchem Zusammenhang steht deine Geschichte nun zu deinem Beichtgäng am vergangenen Sonntag? Das möchten wir doch alle gern wissen.«

»Gewiß! Das soll nicht vergessen werden!« antwortete Mesnilgrand. »Also hört! Jahrelang habe ich das Herz bei mir herumgeschleppt wie eine Reliquie. Ich war abergläubisch. Seit ich aber nach Waterloo nicht mehr Soldat bin, wollte ich immer und immer das schon arg geschändete Herz nicht länger schänden. Doch es verging Zeit um Zeit. Schließlich hab' ich mich hier an einen Priester gewandt und hab' es ihm am vergangenen Sonntag in seinen Beichtstuhl gereicht. Er wird es in geweihter Erde zur Ruhe bestattet haben.«

Der Rittmeister Ranconnet blieb still und stumm. Auch die andern hatten nichts zu fragen. Dachten sie insgeheim nach, wie gut und schön es wäre, wenn die Kirchen keinen andern Zweck hätten, als dann und wann ein totes oder auch ein lebendiges Herz in ihrem Dämmerdunkel aufzunehmen, das sonst nirgends in der Welt eine Zufluchtsstätte fände?

»Der Kaffee soll aufgetragen werden!« befahl der alte Herr von Mesnilgrand mit dürrer Stimme. »Wenn er wie deine Geschichte so stark ist, wird er gut sein!«

Dienstag, 7. Januar 2014

Good Sounds: KING'S COLLEGE CHOIR, Zadok the Priest


Zurzeit in Saarbrücken: "2 Minuten" - Ausstellung zum Filmfestival Max Ophüls Preis


Bis 31.01.2014, SaarLB, Ursulinenstraße 2, 66111 Saarbrücken

"2 Minuten" - Ausstellung zum Filmfestival Max Ophüls Preis

Aus Anlass seines 35. Jubiläums widmet das Filmfestival Max Ophüls Preis zusammen mit der Saar LB seinen Wegbegleitern eine Fotoausstellung.

Künstler-Portraits aus 34 Jahren Max-Ophüls-Preis

Die Ausstellung „2 Minuten“ zeigt 19 Künstler-Porträts, darunter von Anna Maria Mühe, Alice Dwyer und Nora von Waldstätten, die während der Festivalwoche entstanden sind – in nur zwei Minuten, spontan und unverfälscht.
Ausstellungsmotiv

Sie ist ein Dankeschön an die vielen Nachwuchsschauspieler und Filmschaffenden, die in Saarbrücken den Grundstein ihres Erfolgs gelegt und ihren Teil dazu beigetragen haben, dass das Festival Max Ophüls Preis zu einem der wichtigsten Nachwuchsfestivals des deutschen Films geworden ist.

Die Ausstellung wurde von Marisa Villareale kuratiert und findet in Zusammenarbeit mit der SaarLB statt.

Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten in der Kundenhalle der SaarLB besucht werden.

Good Sounds: SEA+AIR, Mercy Street


Jeden Abend in Saarbrücken: Alexander Kunz Theatre (Kulinarik-Dinner-Show)



Noch bis 17.01.2014, Römerkastell, An der Ostspange, 66121 Saarbrücken

Alexander Kunz Theatre
Die Dinnershow im Spiegelpalais am Römerkastell präsentiert Kulinarik, Weltklasse-Artistik, Musik und einen Hauch Moulin Rouge

Erstklassige Unterhaltung und exquisite Gaumenfreuden
Der Spiegelpalais im Römerkastell fasst rund 330 Besucher pro Veranstaltung.

Zum dritten Mal erwartet der saarländische Spitzenkoch Alexander Kunz in diesem Winter seine Gäste zu einer Dinnershow mit Gourmetküche und Spitzenunterhaltung.

Von November bis Januar gibt es jeden Abend ein erlesenes Programm in einem Zelt mit 1300 Spiegeln, das die Besucher in die Zeit der Belle Epoque versetzt.

Das Showprogramm

Als magischer Conferencier führt Tim Tyler alias Mr. P.P durch das mehrstündige Programm. Der Comedian präsentiert mit exzentrischer Gelassenheit eine große Bandbreite an atemberaubenden Kunststücken. Wieder mit dabei sind die Theatre Revue Tänzerinnen, die in ihrem Programm Erotik und Eleganz stilvoll miteinander verbinden.

Neu im Programm sind die Mentalmagier Timothy Trust & Diamond, die zu den Weltbesten ihres Faches zählen. Verblüffend, erstaunlich, sensationell präsentieren die beiden ihre Kunst, Gedanken zu lesen.

Musikalische Höhepunkte sind die Soul-Sängerin Deidra Jones und die Pianistin Camilla Bechthold.

Ebenfalls im Programm: Die Kraftakrobaten Nikolay Shcherbak und Sergey Popov, die 2013 den begehrten Preis "Goldener Clown von Monte Carlo" erhielten. Dazu Vertical Dance Artistin Helena Lehmann mit einer einmaligen Kombination aus Akrobatik, Tanz und Pole Dance Elementen.

Weitere artistische Programmpunkte sind der Handstandakrobat Encho Keryazov, die Salto-Showgruppe Trio Bokafi sowie die Tanz-Performance Duo Ars.

Menu mit Sternenniveau

Zwischen den Darbietungen erwartet die Besucher ein erlesenes 4-Gänge-Menü mit raffinierten Kreationen und ausgewählten Getränken. Das auf das Programm abgestimmte Menü beginnt mit einer Vorspeisenvariation, die unter anderem Tatar vom Freilandrind mit kleinen Kapern und grobem Meauxsenf, Crème Fraîche und knusprigem Kartoffelstroh, Gebackene Praline von der Kalbsbacke in der Petersilien Panade mit Gurken Mayonnaise und Mediterranes Gemüse mit frischen Kräutern und weißem Balsamico Essig mariniert auf Ziegenfrischkäsemousse umfasst.

Der Fischgang bietet wild gefangene Steinköhler auf Risotto von Perlgraupen und Wurzelgemüse mit Croustillant von luftgetrockneter Salami.

Als Hauptgericht serviert Alexander Kunz Suprême vom Perlhuhn mit kross gebratener Haut an getrüffeltem Püree von La Ratte Kartoffeln, glaciertem Romanesko und Hofgutkarotten Johannisbeer – Portweinsauce.

Den Abschluss bildet ein besonderes Baba au Rhum aus dem Zitrusfrüchte Sud mit Sorbet von Salustina Orangen und exotischen Früchten, angeschlagener Tahiti Vanillesahne und Infusion von Jamaika Rum.

Auch für Vegetarier wird ein erlesenes Menu angeboten.

Hotline +49 1805 22 55 44 oder unter
www.kunz-theatre.de

Good Sounds: DIDO, Here with me


Heute Abend in Saarbrücken: FISH! – Die Studentenparty

t

07.01.2013, 23 Uhr, blau niteclub

Am Steg 3
66111 Saarbrücken

Jeden Dienstag FISH! – Die Studentenparty

Mixed Music mit DJ Moh

location

Saarbrückens erster Niteclub im 21. Jahrhundert, zuerst auf nur 70 m² in einem ehemaligen Bordell in der Eisenbahnstraße lanciert, mauserte sich schnell zu einem beliebten Szenetreff der schönen Intelligenzia und Freunden gehobener Clubkultur. Das Konzept erwies sich als so erfolgreich, dass alleine schon aus Kapazitätsgründen ein Umzug in größere Räumlichkeiten unumgänglich wurde.
Seit Anfang 2001 befindet sich das blau im Herzen der City in den Räumen des einstmals weit über die saarländischen Landesgrenzen hinaus berühmten Jazzkellers Gießkanne. Komplett im blau Stil renoviert und mit einer Lounge versehen, bietet der Club nun mit insgesamt drei Räumen alles, was ihn eben zum besten Laden der Region macht.


Hinkommen:
Zu Fuß:
In der Bahnhofstraße zwischen HBF und St. Johanner Markt neben H&M in eine kurze Passage zur Berliner Promenade abbiegen. In dieser befindet sich nach ca. 15 Metern auf der linken Seite direkt neben Betten Dettweiler der Eingang zum blau. Beleuchtete blau Transparente hängen sowohl in der Bahnhofstraße, wie auch in der Passage.

Mit dem Auto:
Richtung City der Beschilderung Congresshalle folgen. Am kleinen Kreisverkehr neben der Congresshalle zwischen Hotel Mercure und Congresshalle runter zur Saar und ca. 500 m geradeaus fahren. Unterhalb der Berliner Promenade parken und zur Bahnhofstraße hoch gehen. Die Passage neben H&M suchen und in Richtung Berliner Promenade gehen (Kopf hoch – da hängt ein Schild…)

Mit der S-Bahn:
Linie 1 bis Haltestelle Kaiserstraße, dann durch Futterstraße oder Sulzbachstraße in die Bahnhofstraße gehen, H&M suchen, zum Durchgang zur Berliner Promenade gehen und vor Betten Dettweiler links einbiegen.



Good Sounds: RAY COLLIN'S HOT CLUB, Barefoot


Morgen in Saarbrücken: Führung durch die Ausstellung Kunstpreis Robert Schuman

08.01.2014 18:00 Uhr Stadtgalerie, St. Johanner Markt 24, 66111 Saarbrücken, +49 681 905-1842

Führung durch die Ausstellung Kunstpreis Robert Schuman
Treffpunkt ist die Stadtgalerie.
Öffentliche Führung, jeden Mittwoch, 18:00 Uhr

Dienstag bis Freitag von 12 bis 19 Uhr
Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 11 bis 19 Uhr


Seit 1991 vergeben die QuattroPole-Städte Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier den Kunstpreis Robert Schuman. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. Ausstellungsorte sind dieses Jahr die Stadtgalerie Saarbrücken, die Johanneskirche und die K4-Galerie in Saarbrücken.

Aus jeder QuattroPole-Stadt - Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier - nehmen vier Künstler teil. Insgesamt sind 16 Künstler nominiert.

Jede der vier QuattroPole-Städte hat einen Projektkoordinatoren ernannt. Die Stadt, die den Kunstpreis Robert Schuman austrägt, ernennt einen Kuratoren. Der Kurator kümmert sich um den organisatorischen Teil der Veranstaltung und die Konzeption der Ausstellung. 2013 findet der Preis in Saarbrücken statt. Die diesjährige Kuratorin ist Dr. Ingeborg Besch, Kunsthistorikerin, die gleichzeitig auch die Saarbrücker Künstler auswählt.

Montag, 6. Januar 2014

Good Sounds: CRAIG DUNCAN, The Kesh Jig / The Monaghan



Am 16.01. in Landau / Pfalz: Night Of The Dance - Irish Dance reloaded 2014



Night Of The Dance - Irish Dance reloaded 2014

16.01.2014, 20:00 Uhr, Mahlastraße 3, Jugendstil-Festhalle, 76829 Landau in der Pfalz

Music by: Riverdance, Celtic Woman, Lord of the Dance, U2, Feet of Flames, Celtic Tiger, Robbie Williams, Michael Jackson, Gaelforce Dance u.v.m.

Nach großen Erfolgen auf der ganzen Welt und Millionen von Besuchern kommt Night of the Dance mit dem Programm Irish Dance reloaded 2014 endlich nach Europa. Diese Show erobert die Herzen der Zuschauer im Sturm.

Der beeindruckende irische Stepptanz, der sich durch Riverdance über Nacht zum weltweiten Publikumsmagneten entwickelt hat, zieht sich wie ein roter Faden durch das 90-minütige Programm. Das Ensemble präsentiert neben den klassischen Choreographien auch völlig Neues und Einzigartiges.

Erstmalig in einer europäischen Bühnenfassung werden schwindelerregende Akrobatikeinlagen der südamerikanischen Artisten „Pura Vida“ mit klassischen Tanzstilen kombiniert. Das Publikum erlebt live und zum Greifen nah, wenn in explosiven Steppbewegungen und unter höchster Konzentration unzählige Fußpaare völlig synchron auf den Boden donnern und die Erde zum Beben bringen.

Die internationale Truppe, bestehend aus 20 der weltbesten Profitänzer, brilliert mit Perfektion und geht bei jedem Auftritt bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.

Höhepunkt ist ohne Zweifel das Duell der Giganten. Im großen Finale treffen
„Princess of Ireland“ und „The Wrestler“ auf den derzeit schnellsten Stepptänzer der Welt - Liam C. Die Kombination dieser unterschiedlichen Charaktere spiegelt die große Vielfalt von Night of the Dance wieder.

Irischer Stepptanz und südamerikanische Akrobatik, vereint zu einer rasanten Mischung aus Perfektion, Leidenschaft und purer Energie. Ein Garant für eine grandiose Show!

Herzrhythmusstörungen mit PROTEST THE HERO, Plato's Tripartite



Ausstellung in Karlsruhe: Die Gernsback-Prophezeiung. Father of Science Fiction


Die Gernsback-Prophezeiung. Father of Science Fiction


Der Titel »Die Gernsback-Prophezeiung« rekurriert auf die Vielzahl seiner Voraussagen zur zukünftigen Entstehung und Anwendung von Sonnenkraftwerken, TV-Flachbildschirmen oder der drahtlosen Telegrafie.

20. Juli 2013 bis 12. Januar 2014
Ort: ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe

Erstmals in Deutschland wird das Schaffen des »Father of Science Fiction« dokumentiert: Hugo Gernsback. Der in Luxemburg geborene Gernsback (1884?1967), dessen Familie aus dem Badischen stammt, und der seine technische Ausbildung in Bingen erhielt, wanderte 1904 nach Amerika aus. Dort begründete er mit der Herausgabe der Zeitschriften wie »Amazing Stories« (1926?1929) und »Wonder Stories« (1929?1936) das moderne Genre der Science-Fiction-Literatur.
Als einer ihrer wichtigsten Begründer hat Gernsback wertvolle Anregungen für erfinderische und experimentelle Arbeiten im Bereich der Technik gegeben und die an neuen Erfindungen interessierte Jugend wesentlich beeinflusst. Der Titel »Die Gernsback-Prophezeiung« rekurriert auf die Vielzahl seiner Voraussagen zur zukünftigen Entstehung und Anwendung von Sonnenkraftwerken, TV-Flachbildschirmen oder der drahtlosen Telegrafie.
Der Namensgeber des »Hugo Award«, der jährlich die besten Arbeiten der Science-Fiktion-Literatur auszeichnet, leistete als Visionär einen entscheidenden Beitrag zur Popularisierung der elektronischen Kultur in Amerika. Als Herausgeber und Autor zahlreicher Science-Fiction-Magazine und einer Vielzahl von allgemein verständlichen Zeitschriften und Büchern zu Themen wie Radio, Fernsehen, (Haushalts-)Elektronik, Bionik, Eroberung des Weltalls, Automation und Telematik konnte Gernsback seine Begeisterung und Kenntnisse zahlreichen LeserInnen vermitteln.

Kuratoren: Franz Pichler und Peter Weibel

Artikel zur Ausstellung:
Gesellschaft FREUNDE DER KÜNSTE

Herzrhythmusstörungen mit PROTEST THE HERO, Tilting Against WIndmills



Ausstellung für die Neuen Fighter der aktuellen "Gamekultur" in Karlsruhe: Kata Legrady. Smart Pistols


Kata Legrady. Smart Pistols

Skulpturen, Fotografien und Zeichnungen von Kata Legrady

6. Januar bis 30. März 2014
Ort: ZKM | Museum für Neue Kunst

Die Skulpturen, Fotografien und Zeichnungen von Kata Legrady irritieren. Ihre Kunstwerke konfrontieren die BesucherInnen mit Objekten der Gewalt, die gleichzeitig infantile Lustobjekte sind. Egal ob die Waffen gezeichnet, fotografiert oder plastisch ausgeführt worden sind, ihnen ist immer gemeinsam, dass sie in größtmöglichem Gegensatz erscheinen. Die Waffen sind mit farbenfrohen Schokodrops, mit kostbarem Pelz oder Geldscheinen verziert.

Kata Legrady präsentiert mit so einfachen wie ästhetischen Mitteln, was seit Jahrtausenden den Lauf der Welt bestimmt. Ihre Fetischobjekte sind eine Weiterentwicklung der surrealistischen Objektkunst im Zeitalter der Hochglanzästhetik. Die Verwerfungen und Monstrositäten der Zivilisation erscheinen im lieblichen Kleid des Konsums, Gewalt paart sich mit »Luxe, Calme et Volupté« (H. Matisse, 1904).

Herzrhythmusstörungen mit PROTEST THE HERO, Clarity



Heute Abend in Karlsruhe: Protest The Hero

Protest The Hero 

Mit: Tesseract, The Safety Fire, Intervals

Bild

6. Januar 2014, 19 Uhr
Ort: Substage Karlsruhe e.V.

Kartenverkauf:
http://www.substage.de/tickets


PROTEST THE HERO: allein dieser Imperativ im Namen ist so herrlich agitatorisch! Musikalisch haut die kanadische Progressive Metal-Band aus Whitby, Ontario auch so richtig los und das schon seit 1999, als sie noch unter dem Namen Happy Go Lucky unterwegs waren. Nach dem Gewinn des Canadian Independent Music Award in der Kategorie "Favourite Metal Artist/Group" veröffentlichten PROTEST THE HERO 2005 ihr Debütalbum "Kezia". Die Songtexte handeln von einer Frau, Kezia, die durch ein Erschießungskommando hingerichtet wurde. Auffällig ist, dass die Texte aus drei Perspektiven geschrieben worden sind: der eines Priesters, eines Gefängniswärters und Kezia selbst. Mit öffentlichen Straßenauftritten erweiteren PROTEST THE HERO ihren Bekanntheitsgrad, indem sie mit dem Song "These Colours Don't Run" auf die politischen Missstände in den USA aufmerksam machen. Ihre Musik versteht sich als ein furioser, experimenteller Mix aus Power und Progressive Metal, sowie hinzuaddierten Post-Hardcore-, Metalcore- und Pop-Anleihen. Katharina Pfeifle, Journalistin beim Rock Hard Magazine zu "Fortress" dazu: "Auch auf ihrer zweiten Platte setzen Protest The Hero aus dem kanadischen Ontario Maßstäbe. Mit Prog, Punk, Rock'n'Roll, Post-Hardcore und lupenreinem Metal sei an dieser Stelle nur eine Auswahl der schier unzähligen Einflüsse dieser avantgardistischen Formation genannt". Ihr drittes Werk "Volition" wurde am 25.10.2013 veröffentlicht und vollständig durch eine Crowdfunding-Kampagne finanziert. Jetzt kommen die "Anti-Helden" auf ihrer großen Europatour auf einen Abstecher nach Karlsruhe.

Samstag, 4. Januar 2014

Traurige Fantasie zur Nacht: MOURNING DOVE von Alex Runde


Mourning Dove from Alex Runde

Fantasien zur Nacht: Bei mir bist du schön!!



Bei mir bist du schön!!

Da steht er und lächelt und lächelt sie an,
schenkt ihnen Träume, die er nicht halten kann,
verspricht ihnen Märchen, verspricht mehr als viel,
doch keine von Ihnen durchschaut dieses Spiel.

Sie stehen und lächeln und lächeln zurück,
sie glauben tatsächlich, er bringt ihnen Glück,
sie geben ihm alles, vertrauen ihm blind,
weil nur er ihnen sagt, wie schön sie doch sind.

Da steht er und lächelt und lächelt sie an,
doch kaum sind sie weg, da verkündet der Mann,
eine von ihnen mach ich heute noch klar,
zuerst geht´s schick Essen, danach an die Bar.

Da steht sie und lächelt und lächelt ihn an,
hat langsam kapiert, wie das Spiel enden kann,
sie dreht sich und redet und lacht viel zu laut,
senkt nieder die Blicke, in die er wild schaut.

Scheu hebt sie die Blicke, spricht schüchtern ihn an,
sei bitte nicht böse, du so toller Mann,
mich ruft längst mein Bett, und ich springe schnell rein,
doch in meinem Bett, bin ich sehr gern allein.

***

Sie stehen und lächeln und lächeln ihn an,
es ist wie ein Märchen, das wahr werden kann.
Doch nur eine von ihnen macht er heut klar,
ein paar kühle Drinks an der hauseignen Bar.

Von all seinen Märchen, wird keines je wahr,
was nützt all die Schönheit bei dieser Gefahr?

(C) Ute AnneMarie Schuster

Freitag, 3. Januar 2014

Fantasien zur Nacht: DEINE SAITEN von Erika Ott


Deine Saiten

Wenn die Luft dünn wird
zwischen unseren Lippen
ich lasse dich gewähren
vertraue dir
meinen Honig an
lauschiges Schattenspiel
und jede Sekunde kostend
vor und zurück
wer hält länger inne?

Jammern ist angesagt
wenn zum Zwitschern
die Puste fehlt
windschlüpfriges Kolludium
auch wenn du
meine Noten kennst
so spielst du sie
wie eben erst entdeckt

mein Sein
nimmt neue Züge an
deine Saiten spannst du
auf meinen Resonanzkörper
und lässt mich auf deinem
Zeichen fingerpinseln
eine Raupe erobert
ihr düniges Reich.

(c) Erika Ott

Fantasien zur Nacht (Film): Good Girls like Art Books


GOOD GIRLS LIKE ART BOOKS

Ausstellung in Darmstadt zum Jubiläumsjahr Frank Wedekind (*1864, gest. 1918)

AufmacherNoch bis 12. Januar 2014
Öffnungszeiten: Täglich 08.00 bis 22.00 Uhr


Frank Wedekind - Ein Klassiker der literarischen Moderne

Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, Magdalenenstr. 8, 64289 Darmstadt, Vortragssaal


Die Ausstellung ist als Auftaktveranstaltung zum 150. Geburtstag des Dichters Frank Wedekind im Jahr 2014 gedacht. 


Ausstellungsmacher ist Manfred Mittermayer, der für die schöne Thomas Bernhard-Ausstellung "Österreich selbst ist nichts als eine Bühne. Thomas Bernhard und das Theater: Salzburg - Wien. 2010" als Kurator verantwortlich war.


Eine Ausstellung der Editions- und Forschungsstelle
Frank Wedekind, Hochschule Darmstadt in Kooperation
mit der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, der
Stadt Darmstadt und dem Häusser.media-Verlag Darmstadt.



Good Sounds: TIM BENDZKO, Nur noch kurz die Welt retten


Ausstellung in Darmstadt: «Bonjour mon Star!», David Straßburger Fotografien


«Bonjour mon Star!» David Straßburger Fotografien

Noch bis 09.02.2014 
EARLSTREET 5 – Schaukastengalerie

Als ich es 2012 traf, wusste ich noch nicht, welches Glück es in mir auslösen würde und welche Kraft es einem geben konnte. Ich durfte es sehen, ich durfte ins Haus, es in die Arme schließen und seine Gefühle spüren. Später fand ich heraus, dass ich seit langer Zeit der erste gewesen sein musste, und dafür bin ich bis heute dankbar!
Ich erzähle mit dieser Ausstellung zum ersten Mal von … ja, wie soll man es nennen? – Es hat mir nicht seinen Namen sagen können, denn wir haben nie geredet, es kann nicht sprechen – aber gerade diese Ruhe, diese Gelassenheit, dieser Abstand zu den Menschen macht es zu dem liebenswertesten „etwas“, das ich je kennengelernt habe. Danke, dass ich dich getroffen habe, mein Star! Danke für diese Momente, die ich bei dir sein durfte!

ORT:
EARLSTREET 5
Schulstr. 5
64283 Darmstadt

Kabarett: BADESALZ (04), Satanische Botschaft


Heute Abend im Radio: GUT UND BÖSE. Kriminalhörspiel von Erhard Schmied

Katja Studt und Robert Gallinowski bei der Arbeit


03.01.2014, 22:03 bis 23:00 Uhr, SWR2 Krimi

Gut und Böse
Kriminalhörspiel von Erhard Schmied
Mit: Robert Gallinowski, Katja Studt, Johanna Gastdorf, Janusz Kocaj, Andreas Grothgar u.a.
Regie: Angeli Backhausen
(Produktion: WDR 2012)

Olaf Kuhn wird in seinem Geschäft erschossen. Der Ladenbesitzer hat sich die zahllosen Diebstähle durch Jugendliche aus dem Kiez nicht mehr gefallen lassen. Er hat die jungen Männer zur Rede gestellt und neben seiner Kasse zur Abschreckung ein altes Jagdgewehr platziert. Mit dieser Waffe wird er getötet. Schnell gerät Arslan, ein türkischer Jugendlicher, unter Verdacht. Doch die Polizei findet den Jungen schwer verletzt. Er stirbt. Eine Ladenbesitzerin aus dem Kiez hat eine Bürgerwehr organisiert, die für Recht und Ordnung sorgen soll, denn aus ihrer Sicht ist die Polizei nicht in der Lage, ihre Aufgaben zu erfüllen.
Der Kommissar muss herausfinden: Wer hat den Ladenbesitzer Kuhn erschossen? Warum musste Arslan sterben? Und wer hat die Bürgerwehr so professionell geschult?

Erhard Schmied, geboren 1957, studierte Psychologie und lebt als freier Autor in Saarbrücken. Er schrieb u. a. für die ARD-Fernseh- und Hörfunkreihe "Tatort" sowie Bühnenstücke für Kinder und Erwachsene.

Filmmusik: THE HOBBIT, SMAUGS EINÖDE, A Liar and a Thief





Heute Abend im Radio: MUUSCHMOBIL. Hörspiel von Helga Bürster


03.01.2014, 19:05 bis 20:00 Uhr, RB Nordwestradio, Niederdeutsches Hörspiel

Muuschmobil
Hörspiel von Helga Bürster

Die Meisten sind schon weggezogen aus dem Landkreis, in die Stadt, wo es Arbeit gibt und Freizeitangebote. Die Dörfer sterben aus, Wirtshäuser und Läden sind geschlossen. Ohne Johanne Dirks mit ihrem Kleinlaster wären die restlichen Bewohner aufgeschmissen, denn sie liefert ihnen Lebensmittel und alles, was sie täglich brauchen. Und das soll jetzt anders werden?
Johanne ist zuverlässig, aber nicht billig, dabei kommt sie selbst kaum zurecht. Ihr LKW muss schließlich auch bezahlt werden. Und als sie die Raten schuldig bleibt, sieht es nicht gut aus für Johanne und für die Versorgung der Dörfler. Aber plötzlich hat sie eine ungewöhnliche Geschäftsidee: Was brauchen die Dörfler außer Lebensmitteln am dringendsten? Eine Frau! Einen Mann! Könnte Johanne da nicht vielleicht helfen?


Mit:
Beate Kiupel: Johanne Dirks
Lukas Sperber: Fabian Dirks
Birte Kretschmer: Marina Steiner
Sonja Stein: Lisa Steiner
Nils Owe Krack: Hartmut Brinkmann
Elfie Schrodt: Alwine Brinkmann
Frank Grupe: Volker Clausen
Wilfried Dziallas: Erwin Clausen
Anke Harnack: Radiomoderatorin
Lutz Herkenrath: Herr Burkhart
Ursula Hinrichs: Therese
Horst Arenthold: Detlev
Julia Hell: Hilke
Uta Stammer: Gabi
Komposition: Serge Weber
Regieassistenz: Wolfgang Seesko
Regie: Ilka Bartels
Redaktion: Hans-Helge Ott
Produktion: Radio Bremen mit dem NDR, 2013



Helga Bürster, geboren 1961, studierte Theaterwissenschaft, Literaturwissenschaft und Geschichte und ist Autorin und Erzählerin. Sie schreibt hoch- und niederdeutsch in verschiedenen Genres, u.a. Romane, Kurzgeschichten, Theaterstücke und Hörspiele. Überdies steht sie als Erzählerin auf der Bühne.
Ihr letztes Hörspiel für Radio Bremen war "Ick kenn di nich", die Geschichte eines alten Ehepaares, das von Alzheimer heimgesucht wird. Mit Muuschmobil beweist sie, dass sie sich auch mit der leichteren Muse auskennt. Sie lebt in der Nähe von Bremen.

Filmmusik: HOBBIT, SMAUGS EINÖDE, I see Fire



Titelsong von Ed Sheeran (*1991). Er hat das Lied I SEE FIRE selbst komponiert, den Text selbst verfasst und spielt bis auf das Cello alle Instrumente selbst.


Hörbuch (Lesung): UNGERECHT WIE DIE LIEBE von Ulla Meinecke, Mausolff und die anderen


Good Sounds: JULI, Immer wenn es dunkel wird


Donnerstag, 2. Januar 2014

Events im Januar 2014 in Saarland-LUX-Lothringen, von Saarbrücken bis Trier und Neunkirchen/Saar


Helmut Eisel & JEM

  • Datum: 18.01.2014 - 20:00 Uhr
  • Location: Stummsche Reithalle
  • Ort: Neunkirchen

 

Das Phantom der Oper

  • Datum: 18.01.2014 - 20:00 Uhr
  • Location: Saarlandhalle
  • Ort: Saarbrücken

 

West Side Story

  • Datum: 18.01.2014 - 20:00 Uhr
  • Location: Grand Théâtre
  • Ort: Luxemburg

 

Parachutes - Abschiedsshow

  • Datum: 18.01.2014 - 20:00 Uhr
  • Location: Garage
  • Ort: Saarbrücken

 

Özgür Cebe & Thomas Lienenlücke

  • Datum: 18.01.2014 - 20:00 Uhr
  • Location: Tuchfabrik
  • Ort: Trier

 

Operation Abendsonne

  • Datum: 19.01.2014 - 16:00 Uhr
  • Location: Tuchfabrik
  • Ort: Trier

 

The 12 Tenors

  • Datum: 19.01.2014 - 19:00 Uhr
  • Location: Eisenbahnhalle
  • Ort: Losheim am See

 

Jean-Paul Bourelly - Kiss The Sky

  • Datum: 20.01.2014 - 20:00 Uhr
  • Location: Kulturzentrum opderschmelz
  • Ort: Dudelange

 

Alin Coen Band

  • Datum: 22.01.2014 - 20:00 Uhr
  • Location: Tuchfabrik
  • Ort: Trier

 

Peter Vollmer

  • Datum: 24.01.2014 - 20:00 Uhr
  • Location: Tuchfabrik
  • Ort: Trier

 

One Night of Queen

  • Datum: 24.01.2014 - 20:00 Uhr
  • Location: Rockhal
  • Ort: Esch-sur-Alzette

 

Mundstuhl

    • Datum: 24.01.2014 - 20:00 Uhr
    • Location: Lokschuppen
    • Ort: Gerolstein


 

Dieter Nuhr

  • Datum: 25.01.2014 - 20:00 Uhr
  • Location: Arena
  • Ort: Trier

 

Saule

  • Datum: 25.01.2014 - 20:00 Uhr
  • Location: Rockhal
  • Ort: Esch-sur-Alzette

 

Mittwoch, 1. Januar 2014

Neujahrskonzert: JEREMIAH CLARKE, Prince of Denmark's March


Dichterhain, vertont: Schönherz & Fleer, RILKE-Projekt, Der Panther


Neujahrskonzert: ANDREA BOCELLI, SARAH BRIGHTMAN, Time To Say Goodbye


Dichterhain: DAS JAHR IST UM von Annette von Droste-Hülshoff



Annette von Droste-Hülshoff

Das Jahr ist um

Das Jahr geht um,
Der Faden rollt sich sausend ab.
Ein Stündchen noch, das letzte heut,
Und stäubend rieselt in sein Grab
Was einstens war lebend`ge Zeit.
Ich harre stumm.

's ist tiefe Nacht!
Ob wohl ein Auge offen noch?
In diesen Mauern rüttelt dein
Verrinnen, Zeit! Mir schaudert, doch
Es will die letzte Stunde sein
Einsam durchwacht.

Gesehen all,
Was ich begangen und gedacht,
Was mir aus Haupt und Herzen stieg,
Das steht nun eine ernste Wacht
Am Himmelsthor. O halber Sieg,
O schwerer Fall!

Wie ras't der Wind
Am Fensterkreuze! Ja es will
Auf Sturmesfittigen das Jahr
Zerstäuben, nicht ein Schatten still
Verhauchen unterm Sternenklar.
Du Sündenkind!

War nicht ein hohl
Und heimlich Sausen jeder Tag
In der vermorschten Brust Verließ,
Wo langsam Stein an Stein zerbrach,
Wenn es den kalten Odem stieß
Vom starren Pol?

Mein Lämpchen will
Verlöschen, und begierig saugt
Der Docht den letzten Tropfen Oel.
Ist so mein Leben auch verraucht,
Eröffnet sich des Grabes Höhl
Mir schwarz und still?

Wohl in dem Kreis,
Den dieses Jahres Lauf umzieht,
Mein Leben bricht: Ich wußt es log;
Und dennoch hat dieß Herz geglüht
In eitler Leidenschaften Joch,
Mir bricht der Schweiß

Der tiefsten Angst
Auf Stirn und Hand! Wie, dämmert feucht
Ein Stern dort durch die Wolken nicht?
Wär es der Liebe Stern vielleicht,
Dich scheltend mit dem trüben Licht,
Daß du so bangst?

Horch, welch Gesumm?
Und wieder? Sterbemelodie!
Die Glocke regt den ehrnen Mund.
O Herr! ich falle auf das Knie:
Sey gnädig meiner letzten Stund!
Das Jahr ist um!

Neujahrskonzert: Georg Friedrich Händel, Feuerwerksmusik



Prosit Neujahr 2014


Allen Lesern und Besuchern meines Blogs, 
allen Freunden und Bekannten 
ein gesundes, schönes und erfolgreiches Jahr 2014!