SV Verlag

SV Verlag mit Handy oder Tablet entdecken!
Die neue Generation der platzsparenden Bücher - klein, stark, leicht und fast unsichtbar! E-Books bei viereggtext! Wollen Sie Anspruchsvolles veröffentlichen oder suchen Sie Lesegenuss für zu Hause oder unterwegs? Verfolgen Sie mein Programm im SV Verlag, Sie werden immer etwas Passendes entdecken ... Weitere Informationen

.

.
Dichterhain, Bände 1 bis 4

.

.
Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Samstag, 25. Mai 2013

Heute und morgen Abend: DREI ENGEL FÜR DEUTSCHLAND von der Leipziger Peffermühle

LEIPZIGER PFEFFERMÜHLE:
"DREI ENGEL FÜR DEUTSCHLAND"
Klassisches Ensemblekabarett aus Leipzig
      am Sa, 25.05.13          Beginn: 20:30 / SO 19:30 Uhr              Einlass: 19:00
halbNeun Theater +  Sandstr. 32 + 64283 Darmstadt  + Tel.: 06151 23330 (Abendkasse)

Artist
Plätze frei (20 €)


Ermäßigt für Berechtigte
Entsprechende Berechtigungsausweise mitbringen!

 „Das Elend der Welt begann damit, dass Gott noch einmal heiratete und zwar eine Frau, die dreißig Jahre jünger war als er...“ Dann wurde es Gott langweilig und seine junge Frau drängt ihn, doch mal wieder was zu erschaffen, zum Beispiel eine Welt, in der man, bzw. Frau, auch mal shoppen gehen kann. So erschuf Gott die Erde mit samt der Bundesrepublik, doch trotz Mehrparteiensystem, gelber Tonne und All-inclusiv-Reisen blieb sie so unvollkommen, dass Gott zur Verwaltung und Nachbesserung noch den öffentlichen Dienst erschaffen musste, also den HÖD, den Himmlischen Öffentlichen Dienst.

Dort arbeiten drei Engel mit dem ewigen Auftrag, die Republik vor dem Absturz zu retten. Doch angesichts von Nazis im Verfassungsschutz, Bankern mit der Ausstrahlung albanischer Hütchenspieler oder Steuergesetzen mit der Verständlichkeit nordkoreanischer Gebrauchsanweisungen, ist immerwährende Arbeitsüberlastung an der Tagesordnung.

DIETER RICHTER, MANJA KLOSS und RAINER KOSCHORZ sind drei Engel zum Anbeißen. Sie können zwar die Republik nicht retten, aber immerhin zum Lachen bringen. Das ist doch schon mal ein Anfang. 

Kinostart von Schoßgebeten auf 02.01.2014 verschoben


Neuer Starttermin:

SCHOSSGEBETE wird erst am 2. Januar 2014 in die Kinos kommen. Die Dreharbeiten in Köln unter der Regie von Sönke Wortmann wurden erst unlängst beendet.


Bei der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Charlotte Roche standen Lavinia Wilson (LULU & JIMI, "Rosa Roth") als Protagonistin "Elizabeth Kiehl" und Jürgen Vogel (GNADE, MÄNNERSACHE) als ihr Ehemann Georg vor der Kamera. In der Rolle der Therapeutin ist Juliane Köhler ("Klimawechsel", DAS BLAUE VOM HIMMEL) zu sehen. Produzent und Geschäftsführer der Constantin Film Produktion Oliver Berben, der sich bereits Ende 2011 die Verfilmungsrechte des Bestsellers gesichert hatte, hat bei SCHOSSGEBETE auch das Drehbuch geschrieben. Executive Producer ist Martin Moszkowicz, Vorstand Film & Fernsehen der Constantin Film.

SCHOSSGEBETE erzählt die Geschichte von Elizabeth Kiehl: Kindererziehung, Biokost und Therapie gehören ebenso zu ihrem Alltag wie gemeinsame Bordellbesuche mit ihrem Mann. Die junge Frau Anfang 30 ist hochneurotisch, sorgt sich unentwegt und hat Angst vor allem - außer beim Sex … deshalb ist der auch so wichtig. Sie will nicht nur perfekte Mutter sein, sondern auch perfekte Ehefrau und Liebhaberin. 

Radikal offen, selbstbewusst und voller grimmigem Humor ist SCHOSSGEBETE das Porträt einer verletzlichen jungen Frau, die versucht allen Rollen gerecht zu werden, ohne dabei den Verstand zu verlieren.

Die beliebtesten Gedichte der Woche 10 / 2013


Nach einer längeren Pause nun nach einem gewissen Vorlauf die Ergebnisse rückblickend. Die Besucher haben von den Gedichten aus Woche 10 / 2013 besonders stark besucht:

1   Fantasien zur Nacht: GELIEBTE von Angelika Peymann

2   Dichterhain: OHNE TRÄUME WIRD DIE WELT DUNKEL vom Karin Michaeli

3   Fantasien zur Nacht: IN DEINEN ARMEN von Thomas Reich

Dichterhain: IMBISS von Andreas Noga

Travemünde



imbiss

am leuchtturm bestellen wir
pommes rot-weiß

was du passend findest
und du malst mit ketchup

und mayonnaise streifen
auf ein besonders langes stäbchen

steckst es senkrecht in die schale
damit es den anderen wie du sagst

den weg weisen wird
in das dunkel

deines mundes


(c) Andreas Noga, aus: Lücken im Lärm

Freitag, 24. Mai 2013

Fantasien zur Nacht: PICKNICK IM BETT MIT MEINEM LIEBHABER 2 von Gabriella Wollenhaupt



picknick im bett (2)

amore!
spür mein schwarzesschokoladenblut
fass mich an mit zimtstangenfingern
küss meinen heißenkirschenmund
leck mich mit der peperonizunge
spiel mit den granatäpfelbrüsten
schnupper in den duftnelkenporen
streichel den sommeraprikosenbauch
knete meine weißbrotschenkel und
stoß in meinen pfefferminzschoß!


(c) Gabriella Wollenhaupt

Heute Abend in Darmstadt: WÖRLD OF DRECKSÄCK von Gerd Knebel

GERD KNEBEL:"WÖRLD OF DRECKSÄCK"
sein neues Programm
               am Fr, 24.05.13                      Beginn: 20:30               Einlass: 19:00
halbNeun Theater Sandstr. 32 64283 Darmstadt Tel.: 06151 23330 (Abendkasse)

Artist
Nur noch Restkarten oder Rückgabe




Ermäßigt für Berechtigte
Entsprechende Berechtigungsausweise mitbringen!

 Nach GERD KNEBELS Riesen-Erfolgsprogramm „Um was geht‘s hier eigentlich?“, das uns jahrelang ein ausverkauftes Haus beschert hat, freuen wir uns nun auf sein zweites Solo: WÖRLD OF DRECKSÄCK.

Es ist das beliebteste Spiel aller Zeiten. So gut wie jeder kann es spielen – und spielt es auch. Alle sind davon begeistert: große Drecksäcke wie Diktatoren, Waffenschieber, Menschenhändler, Hedgefondsmanager oder Castingjuroren. Aber auch die vielen kleinen Drecksäcke, die uns das Leben schwer machen, lieben dieses Spiel: Gebrauchtwagenhändler, die uns den wahren Kilometerstand verschweigen… Busfahrer, die uns die Tür vor der Nase zumachen, obwohl man locker noch einsteigen könnte… Billig-Fluglinienbetreiber, die uns für die Gepäckaufgabe mehr berechnen als für den ganzen Flug… Immobilienmakler, die uns jede noch so kaputte und sanierungsbedürftige Bruchbude als „Liebhaberobjekt“ verkaufen… Comedians und Kabarettisten, die auf der Bühne gute Laune verbreiten, aber privat ihre Frauen, Agenten und Techniker anschreien… Und nicht zu vergessen Anwälte, die aus jedem noch so großen Drecksack einen netten Menschen machen. Ja, sie alle spielen WÖRLD OF DRECKSÄCK. GERD KNEBEL zeigt Ihnen die Spielregeln!

Am Dienstag in Trier: Martin Rütter live für Hundebesitzer und solche, die es werden wollen


Martin Rütter Live
Der tut nix!

Dienstag, 28. Mai 2013
Trier, Arena
Einlass: 18:30 Uhr
Beginn: 20:00 Uhr
(Sitzplatz, freie Platzwahl!)




Die Wenigsten wussten es bislang: Die Welt wird nicht von Menschen beherrscht. Es gibt sie doch, Wesen von vollkommener geistiger Überlegenheit. Sie tarnen sich als harmlose Fiffis, Hassos oder Bellos - aber sie haben unser Rudel längst infiltriert. Sie haben sich in unseren Alltag geschlichen und erobern Stück für Stück unseren Lebensraum – erst den Garten, dann die Couch und zur Krönung noch das Bett. Sie verzaubern Frauen und verführen Männer. Sie
kommandieren, manipulieren, sie urinieren – wann, wo und wie sie wollen. Ohne Rücksicht auf Geschlechter. Denn Hunde haben schon lange vor uns kapiert, worauf es in einer guten Ehe ankommt. Wenn Frauchen ruft, „belohne“ sie mit Ignoranz. Und wenn Herrchen ruht, „beglücke“ ihn mit Penetranz.

Unser geliebter Hund, „Der tut nix!“, und zwar nichts von dem, was wir von ihm wollen. Die heimlichen Herrscher dieses Planeten residieren in Körbchen und stolzieren auf vier Beinen.
Doch zum Glück gibt es einen, der diesen revolutionären Rollentausch durchschaut: Martin Rütter, der Hundeprofi, der sich beharrlich und tapfer an die Übersetzungsarbeit zwischen Mensch und Hund macht. Er enttarnt sie alle, die Schlawiner, die Schlitzohren und die Scharlatane – und zwar an beiden Enden der langen Leine. Er ist der Dolmetscher, der aus „Hündisch“ verständliches Deutsch kreiert. Er weiß, was es heißt, wenn man nur Bahnhof versteht und der Zug schon fast abgefahren ist. Er weiß, wie sich der harte Boden der Beziehungskiste anfühlt. Denn er sitzt selbst mittendrin. Er gehört zu ihr, zur großen Schar der Hundeverrückten, die ihren Vierbeiner abgöttisch lieben und doch so oft verzweifeln. Diemit dem letzten Programm begonnene Reise durch das tierisch-menschliche Kuriositätenkabinett ist noch lange nicht zu Ende.

In seinem neuen Live-Programm „Der tut nix!“ beschreitet der Pfoten-Papst Martin Rütter unbeirrt den Weg der Aufklärung. Er lüftet das Geheimnis der Kastration, die viel mehr als nur heiße Luft produziert. Er entlarvt die Schwanzwedler als territorial-aggressive Weicheier.
Er taucht ein in die Psyche von Zwei- und Vierbeinern. Das alles tiefgründig informativ, fachlich fundiert, aber wie immer auch zum Bellen komisch. Martin Rütter, „Der tut nix!“, er markiert nur das Revier – und zwar für Hund UND Mensch…

Seit April auf DVD/Blu-ray: VATERTAGE – OPA ÜBER NACHT



Basti, 36-jähriger Lebenskünstler, Rikschafahrer und überzeugter Vollblut-Münchner, wird mit einer Überraschung konfrontiert: Vor seiner Haustür steht unerwartet die 17-jährige Dina aus Bitterfeld und behauptet sehr glaubwürdig, seine Tochter zu sein. Unter dem Arm trägt sie ihr Baby Paul. Über Nacht vom Junggesellen zum Großvater mutiert, muss Basti weitere Turbulenzen fürchten. Denn Dina braucht keinen Vater, sondern einfach nur Geld – davon aber jede Menge und zwar sofort! Da können weder Bastis Vater Lambert, der derzeit nur Augen für seinen griechischen Lover Nektarios hat, noch Bastis gestrenge Schwester Thea helfen. Auch von seinem Rikscha-Unternehmen, den „Wadlbeissern“, ist nichts zu holen. So muss Basti sich plötzlich ganz schön abstrampeln, denn das ist erst der Anfang vom Chaos, das noch auf ihn wartet!

Freuen Sie sich auf Ingo Raspers („Reine Geschmacksache“) turbulente Komödie VATERTAGE – OPA ÜBER NACHT über Väter wider Willen, Töchter mit gewissen Ansprüchen und einen Sommer voller Überraschungen! Sebastian Bezzel („Schwere Jungs“, „Tatort“) als Basti wird unterstützt von einem hochkarätigen Schauspielerensemble, darunter Heiner Lauterbach („Rossini“) als sein Vater Lambert, Adam Bousdoukos („Soul Kitchen“) als dessen junger Lover Nektarios sowie TV-Star und Comedy-Größe Monika Gruber („Eine ganz heiße Nummer“) als seine Schwester Thea. Sarah Horváth („Die wilden Kerle 5“) steht als Bastis Überraschungs-Tochter Dina vor der Kamera, ihre Mutter wird gespielt von Christiane Paul („Die Welle“). Auch als Video on Demand!

Heute Abend in Rockenhausen: Charaktersau sucht Trüffelschwein


Do, 24.05.2013  l  20:00 UHR  l  Donnersberghalle, Rockenhausen l VVK 17,50 € // AK 19,00 €

Frederic Hormuth - Charaktersau sucht Trüffelschwein

Ob Boulevard oder Bundestag, ob Koalition oder Kopulation, es geht doch immer wieder um die große Frage "Wer mit wem?"
Frederic Hormuth räumt auf und zeigt, wer alles zusammengewachsen ist, ohne wirklich zusammengehört zu haben. Der böse Wolf sucht Angsthasen. Kröten suchen Mäuse. Sadisten suchen Masochisten und Politiker suchen Wähler.

Rasant, anspruchsvoll und schweinelustig paart sich bei Hormuth intellektuelle Schärfe mit südhessischem Draufgängertum. Der Mann hat Witz und scheut nicht davor zurück, Gebrauch davon zu machen. Hier treffen sich Hirn und Zwerchfell in der Mitte - im Herz!

Dichterhain: Mein Engel



Mein Engel

Ich will dir zeigen,
wie das Leben sein kann,
wie es sein sollte
und so selten ist.
Wie man vertraut
und ohne bunte Worte
vermitteln kann - DU BIST PERFEKT,
so wie du bist.

Ich will dein Lachen,
das so selten da war,
so seltsam magisch
und so selten schön.
Wie weit ist Glück?
Wie weit sind warme Worte?
Sie sind in uns,
wenn man nur richtig hört.

Ich will dein Glück,
ich möchte dich verstehen
und dich begehren
wie du mich begehrst.
Darf ich ein Stück an deiner Seite gehen?
Bis deine Flügel
meinen Winden Rast gewären.

(c) Artem Zolotarov

Donnerstag, 23. Mai 2013

Kinematographischer Rückblick: Georges Méliès 1 - Partie de cartes





Partie de cartes
George Méliès, 1896




Georges Méliès (* 8. Dezember 1861 in Paris; † 21. Januar 1938 ebenda) war ein französischer Illusionist, Theaterbesitzer, Filmpionier und Filmregisseur. Méliès zählt zu den Pionieren der Filmgeschichte und gilt als Erfinder des „narrativen Films“ und der Stop-Motion-Filmtechnik. 

Sein Leben eine verrückte Geschichte: 
Er veräußerte sein Erbe und kaufte sich 1888 das Théâtre Robert-Houdin. Das Programm bestand aus Zaubervorstellungen, kurzen Féerien, Pantomimen und der Vorführung einiger Automaten, die Méliès zusammen mit dem Theater erworben hatte. Er heiratete erst 13 Jahre vor seinem Tod die Schauspielerin Jeanne d’Alcy, die in vielen Méliès-Filmen mitspielte. 
Ausgerechnet die Brüder Lumière hatten über dem Theater ein Atelier gemietet. Dort sah er erste Vorführungen des von ihnen erfundenen Cinématographen. Sie verkauften ihm jedoch keinen. Méliès reiste daraufhin nach England, wo er von Robert W. Paul einen Projektor kaufte und eröffnete am 4. April 1896 sein Théâtre Robert-Houdin neu als Kino. Es kam ein weiterer Projektor dazu und den ersten baute er in eine Kamera um. 1896 ließ er sich einen Méliès-Reulos-Kinétographen patentieren. Seine Filme vertrieb er zusätzlich an Jahrmarktskünstler.
1897 eröffnete er Frankreichs erstes Filmstudio – eines der ersten der Welt – auf dem Grundstück seiner Familie in Montreuil in der Nähe von Paris. Bis 1912 produzierte er über 500 Filme hier mit seiner Produktionsfirma Star Film. Der Konkurrent Pathé brachte ihn jedoch durch billigere industriell gefertigte Filme im Verleih zum wirtschaftlichen Zusammenbruch. 

Während des Ersten Weltkrieges trat Méliès als Varietékünstler auf,  verlor jedoch sein gesamtes Vermögen. Mit seiner Ehefrau betrieb er bis 1932 einen Spielzeugladen in der Metrostation Montparnasse. 1929 tauchten einige seiner Werke auf, und er konnte ein kleines Revival feiern. Sein letzten sechs Jahre verbrachte er mit seiner Frau in einer Altersresidenz, was Filmkollegen ihm ermöglichten. Er wurde auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise begraben.

Den Anfängen des Kinos wurde mit dem Roman Die Entdeckung des Hugo Cabret (2007) von Brian Selznick sowie dem Film von Martin Scorsese unter dem Titel Hugo Cabret (2011) ein Denkmal gesetzt. (Siehe auch: HUGO CABRET bei viereggtext und wikipedia.)

Spielehinweis: ASARA - Türme bauen



ASARA von Ravensburger - eines der besten drei Spiele des Jahres 2011

Die Jury des begehrten Kritikerpreises „Spiel des Jahres“ hatte ASARA wegen seines „äußerst eleganten Kartenmechanismus“ zusammen mit zwei weiteren Spielen ausgesucht.

Worum geht es?
Wer baut die höchsten und prächtigsten Türme und gewinnt so die  Gunst des Kalifen? ASARA entführt die Spieler in eine orientalische Welt, in der die Baumeister Geld und Baumaterial möglichst clever einsetzen müssen. „Jedes der nominierten Spiele hätte den 1. Preis verdient, alle zählen zu den klaren Gewinnern“ sagte der Vorsitzende des Vereins „Spiel des Jahres“, Tom Felber. „2011 ist bei den Spielen einer der stärksten Jahrgänge der letzten Dekade.“ 
Wolfgang Kramer

ASARA war Ende Mai aus hunderten getesteten Spielen unter die besten drei (Platz 2) gewählt worden. „Spiel des Jahres“ wurde schließlich „Qwirkle“ (von Schmidt Spiele). 

„Unter den besten Dreien zu sein, ist eine Auszeichnung, über die wir uns freuen“, sagte der Geschäftsführer des Ravensburger Spieleverlages, Michael Tiesler. ASARA wurde vom bekannten Autoren-Duo Wolfgang Kramer und Michael Kiesling entwickelt, das fantasievolle Design stammt vom Spiele-Illustrator Franz Vohwinkel. 

für 2 - 4 Spieler
ab neun Jahren

21. bis 29. Juni: 17. Internationale Schillertage in Mannheim




Die kritische Masse

Vom 21. bis 29. Juni wird Mannheim wieder zum pulsierenden Treffpunkt von Theatermachern und Theaterfreunden - die 17. Internationalen Schillertage bringen wieder internationale Theaterproduktionen ans Nationaltheater Mannheim!

2013 steht „Die kritische Masse“ im Blickpunkt der Betrachtung. Ausgehend vom Theater als einem der ältesten Versammlungsorte, die es gibt, eröffnen die 17. Internationalen Schillertage ein Spielfeld des Sozialen. Das Theater ist die sozialste unter den Kunstformen, da sich seine Existenz der Anwesenheit einer Gruppe verdankt. Ohne Kollektiv, und sei es noch so temporär, kein Theater. Doch wie sieht es eigentlich aus, dieses Kollektiv im Theater? Wann erreicht ein Publikum seine kritische Masse? Zeitgenössische Theaterformen bringen das Publikum in Bewegung, schicken es auf die Suche, teilen und setzen es neu zusammen. Die Theaterrevolution des letzten Jahrhunderts hat aus braven Zuschauern Mittäter gemacht oder sie zumindest als Zeugen moralisch in die Pflicht genommen. Die 17. Internationalen Schillertage werden sich mit dem Festivalprogramm diesen Fragestellungen und Thematiken widmen und gemeinsam mit Künstlern und Publikum ganz unterschiedliche Antworten finden.

Eröffnet werden die 17. Internationalen Schillertage am 21. Juni mit Der Parasit, einem Lustspiel von Friedrich Schiller nach Louis Benoît Picard. Die Koproduktion mit dem Staatsschauspiel Dresden wird von Stefan Bachmann inszeniert, der derzeit fester Regisseur am Wiener Burgtheater ist und 2013 Intendant des Schauspiel Köln wird.

Gastspiele renommierter Häuser wie dem Thalia Theater Hamburg (Don Carlos) und dem Maxim Gorki Theater Berlin (Die Räuber) sowie die internationalen Gastspiele aus dem Iran (Die Räuber, Schauspielhaus Teheran), Russland (Kabale und Liebe, Theater Prijut Komedianta, St. Petersburg), den Niederlande (Agoraphobia von Lotte van den Berg, der Schweiz (Wilhelm Tell, Schauspielhaus Zürich und Wilhelm Tell, Theater Neumarkt, Zürich) und Österreich (WE des Wiener Künstlerkollektivs Nadaproduction und Räuber.schuldengenital, Burgtheater Wien) erwarten die Besucher während der neun Tage des Festivals, die jeden Abend mit den legendären Partys und Konzerten der Schill-Outs ausklingen. Von Electroclash über Electro-Pop, Chansons, Folk, Balkanbeats, Streetpunk, Rockabilly, Indietronic und Elektroswing sollte für jeden Geschmack etwas bei den Schill-Outs ab 22.30 Uhr im Festivalzentrum dabei sein.

Wie war die Premiere von Elton Johns AIDA in Kaiserslautern?



Fotos: Hans-Jürgen Brehm-Seufert

AIDA, die vielgeliebte, berühmte Oper Guiseppe Verdis, ritualmäßig immer in Verona zu sehen, ein Musical? Tatsächlich, und nicht nur das, auch noch mit Musik von "Sir" Elton John, der seit Jahrzehnten die Popwelt mit Songs von Rang und Namen versorgt, so dass selbst Queen Mum ausflippte und ihn zum Ritter schlug. In Kaiserslautern brachte man das 1999 in Chicago in einer ersten Fassung zu Wasser gelassene Bühnenspektakel und 2000 seine Premiere am New Yorker Broadway feiernde Musical letzten Samstag, den 18.05.2013, im Pfalztheater auf die Bühne. 

Ausgezeichnet mit vier Tony Awards, u. a. für die beste Originalmusik, sowie mit einem Grammy Award für den besten Musicalsoundtrack konnte der Besucher in der Premiere die Bekanntschaft mit einer veränderten, gefälligen, aber nicht  weniger dramatischen und heroischen AIDA machen. Die Inszenierung übernahm Johannes Reitmeier, Intendant aus Innsbruck, vormals langjähriger Intendant in Kaiserslautern. Liebe über allem, Sehnsucht nach Völkerverständigung, Niederlegung der Waffen, die Rache des Pharaos bzw. sein Tochter Amneris jedoch unbezwingbar grausam. Kein Wunder, die Intrige von Radames' leiblichem Vater Zoser (der Sohn wusste bis kurz vor seinem Tod nicht, dass sein Förderer und Ausbilder auch sein Vater war und schuld daran, dass seine Mutter im Hurenhaus sterben musste), den Pharao mit Gift zu beseitigen, um Radames zum mächtigsten Mann in Ägypten zu machen -  Amneris, die Tochter der Isis (ägyptische Göttin) an seiner Seite -, ist eines der schwersten, manchmal durchaus sinnvollen Kapitalverbrechen in der Geschichte der Menschheit, handelt es sich doch um den Regentenmord! Diese Freiheit haben sich Tim Rice und die Buchverfasser Linda Woolverton, Robert Falls & David Henry Hwang genommen, denn Verdis Librettist bestraft nur den Versuch, einen Fluchtweg zu offenbaren. Zoser ist allerdings wirklich ein Bösewicht, er führt Schlimmes im Schild, der Pharao krank und schwächlich, bangt um das ägyptische Reich, er wird hinterhältig angegriffen. Bei Verdi existiert dagegen der Oberpriester Ramphis.


Alles geglättet, in den Mainstream mündend, ist AIDA mit der poppigen, rockigen Musik von Elton John und den Gesangstexten von Tim Rice zwar weder in der Aktreihenfolge von Verdi zu sehen noch in dessen Handlungsaufbau, das gegnerische Königreich auch geändert, dafür aber in einer neuen, anderen, aber dennoch vergleichbaren Story. Bisweilen kitschige Elemente machen auch die Breitenakzeptanz aus.


Zu Beginn gelangen wir in eine Art ägyptisches Museum oder Mausoleum, das die Geschichte von Ramades und Amneris verbirgt, dessen Todesruhe dann tatsächlich in Handlung übergeht. Alles erzählt von der Pharaonenkultur, die Videoprojektionen, die in diesem Musical sehr häufig eingesetzt werden, und die Musik. Aus diesem Bild erscheinen die Ägypter, Amneris singt von dem Land der harten Gesetze (Deutsch von Michael Kunze). Bei Verdi wurde Äthiopien/Theben bereits vor langer Zeit besiegt. 

Bei John/Rice ist Nubien (historisch mal Kolonialstaat von Ägypten, mal Herrscher über Ägypten, 5000 Jahre alt, heute Sudan) zwar bereits von Ägypten besetzt, die Kämpfe haben aber eher gerade angefangen. Ramades ist der oberste Befehlshaber der Heere und siegreicher Feldherr. Sie machen wieder einmal Gefangene. Unter ihnen AIDA, die Tochter des nubischen Königs, die gleich zeigt, was edle Gesinnung ist, und ihren Kopf riskiert, um ihre Dienerinnen von Übergriffen und Vergewaltigungen freizupressen. Ramades wird aufmerksam auf sie, die ihren Lebenstraum in der Gefangenschaft zerbrechen sieht. Sein Diener zu Hause in Ägypten ist wie viele andere im Palast und in Ägypten auch Nubier. Mereb erkennt seine Herrin und versucht sie mit allen anderen auch zu beschützen und ihre Herkunft zu vertuschen. Sie ist ein Geschenk Ramades an Amnires, die sie aufnimmt, da sie gebildet ist und Modeberatungen leisten kann. 
Im Palast wartet Amnires, der Pharao, die Pläne, Ramades in sieben Tagen durch Hochzeit zum Nachfolger zu machen, da der Pharao von einer schweren Krankheit erfasst zu sein scheint. Radames mag und lockt Amnires, aber gerät zwischen die beiden Frauen, da er AIDA zu lieben beginnt. Er liebt sie so und findet Erwiderung, dass er sein Hab und Gut an die Nubier verteilt: "Ich trag einen Traum in mir, ein neues Leben, nur mit ihr..." Eines Tages bringen die Truppen auch den König von Nubien, AIDAS Vater, nach Ägypten, er landet im Kerker. Ein beeindruckendes Bild der Verbundenheit der Nubier mit ihrer Prinzessin, ihrer zukünftigen Königin, mit bunten Bändern miteinander verbunden, lässt Teil 1 enden.

Der zweite Teil beginnt mit einer Szene zur "Liebesblindheit" von AIDA, Amnires und Ramades mit schwarzen Brillen. AIDA und Mereb erkaufen sich den Zugang zum Kerker, um mit dem König einen Ausbruch zu planen, der pharaonische Hochzeitstag wird auserkoren. Währenddessen erfährt Ramades die Wahrheit über seinen Vater, die beiden geraten aneinander, wegen der Vergangenheit und weil Zoser seine Pläne durchziehen will. Ramades gewinnt den Kampf. Zoser befiehlt die Ermordung AIDAS, die misslingt, weil eine andere Nubierin sich opfert. Wieder ein großes Handlungsgeschehen, in dem das nubische Volk seine Königstochter schützt und verehrt. AIDA fordert Ramades aus guten Gründen auf, seinen Hochzeitsplan einzuhalten, sie weiß, dass eine Liebe zwischen ihnen obendrein unmöglich ist. Ramades kann sie nicht halten, bietet eines seiner Schiffe für die Flucht an und gibt ihr sein Amulett als Pass mit. Die Flucht fliegt auf, Ramades deckt sie, aber nachdem ihr Diener Mereb verletzt wird, bleibt sie bei ihm, lässt den Vater alleine fliehen. Zoser weiß, dass nun alles auffliegen wird, zumal der Pharao Kenntnis davon hat, was ihn krank machte. Zoser vergiftet sich. Amnires versucht Ramades noch zu schützen, aber wie im Original gibt er alles zu und muss nun sterben. Die Tochter des Isis verurteilt ihn und - abweichend von Verdi - auch AIDA dazu, unter der Wüste eingemauert zu sterben. Bei Verdi war AIDA erfolgreich geflohen, schlich sich aber in das gemauerte Verlies und starb freiwillig mit ihrem Geliebten, während oben Amneris den Tod ihres Geliebten betrauert. Im Pfalztheater ein gigantisches Bühnenbild vom versinkenden Verlies, nachdem die Liebenden ihre Zuneigung füreinander bestärkt hatten.


Die Hauptpersonen alle überzeugend, besonders Sigalit Feig als konturreiche und stimmgewaltige AIDA, Martin Pasching mehr ein Smartboy als ein Feldherr Ramades, aber ein Bilderbuchliebhaber, Amneris von Astrid Vosberg eine starke Stimme verliehen, Mereb von Daniel Böhm gewitzt, lustig und kämpferisch gespielt. Zoser von Randy Diamond der kantige Kämpfer und Machtbesessene, der über Leichen geht, beeindruckend geschminkt, der Pharao von Thomas Kollhoff krank und gebrechlich, und schließlich der König von Nubien in einer nicht ganz klaren Indianerkostümierung (Bernhard Schreurs). Ballett und Chöre sehr farbenfroh und lebendig gestaltet. Ein beeindruckendes Bühnenbild mit vielen optischen Effekten zauberte das alte Ägypten auf die Bühne des Theaterhauses.

Dichterhain: MYSTERIENTRIP von Karin Michaeli




Mysterientrip

Über Wolken wandern -
Über dir das blaue Meer -
Getragen von Seelenflügeln ...

Im Gepäck die Sehnsucht.

Ohne Navigationsgerät findet 
sie die wahren Mysterien
...

(c) Karin Michaeli

Mittwoch, 22. Mai 2013

Herzpatienten auf Reisen



Was sollten Herzpatienten im Urlaub beachten?

Millionen von Menschen in Deutschland sind von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen. Viele von ihnen wollen oder können auf das Reisen nicht verzichten, sind sich aber unsicher, ob eine Reise für sie ratsam oder zumutbar ist. Eine wichtige Hilfe bietet das kostenfreie Reise-Set der Deutschen Herzstiftung mit praktischen Reisetipps und Empfehlungen für Herzpatienten je nach Art der Herzkrankheit unter www.herzstiftung.de/sicher-reisen 

Das Reise-Set enthält:
1x Reisetipps für Herzpatienten
1x Checkliste zur Reise-Vorbereitung (Download zum selbst Ausdrucken)
1x Med. Sprachführer für den Herznotfall im Ausland (I: engl., franz., ital., türk., span. / II: griech., portug., russ., poln., tschech.)
1x Notfallausweis für Herzpatienten

Mehr Informationen

Wie war's bei "Bitchfresse - Ich rappe, also bin ich" in Mannheim?


Fotos: Christian Kleiner


"Bitchfresse - Ich rappe, also bin ich", dieser krasse Titel völlig im Kontrast zu Descartes' Erkenntnis "cogito ergo sum" und die Infos vom Nationaltheater Mannheim haben mir es angetan. Der ganze Sex-, Crime-, Drugs-, Rap-Zirkus mal auf der Bühne, das muss man sich doch einmal anschauen. 

Wie viele Jugendliche, vor allem aus "schwierigen" Familien, sozialen Brennpunkten, mit Migrationshintergrund oder mit anderer Hautfarbe, sind extrem von dieser Welle befallen, und das schon über 20 Jahre. Rap geht eher zurück, Hiphop, Dance, House, Clubbing, Dubbing begeistert die Jugendlichen ... aber dennoch, Hunderttausende von Jugendlichen wurden dadurch geprägt. Die Ichdefinition wird zwar nicht mehr über das aufklärerische Denken als etwas Besonderes bewerkstelligt, aber das Erleben eines selbst, das Sichspüren und -erkennen findet logischerweise immer noch statt, allerdings völlig entgleist. Nicht die philosophische Anstrengung, sondern der völlige Körperbeherrschung erfordernde Vergewaltigertanz in allen Facetten, das Körpererlebnis, der Traum vom ungebremsten Sex, enthemmt, ohne Limits, besungen und verehrt, am besten mit Drugs und weiteren Ichwahrnehmungsverstärkern wie Tattoos, Piercings am ganzen Körper, vor allem an den delikaten Stellen, Gewalt und emotionalem Outburst im Fluch und Gossenschrei stehen im Vordergrund.

Matthias Thömmes (MT) und Sascha Tuxhorn (ST) brachten in ihrer 50. Aufführung am 17.05.2013 im Werkhaus/Studio des Nationaltheaters Mannheim ein lebhaftes, witziges, karikierendes Bild von der Seelenlage der Rapper auf die Bühne. Das Stück wurde von Robert Teufel (Regieassistenz) inszeniert und zu einem lustigen Potpourri der Rappereitelkeiten.

Die beiden Schauspieler spielen mal das klassische Türkenduo mit Slang, Gockelgehabe und Beschimpfungen (Mutterficker), mal den Showmaster Kerner (konfus, aufgeregt, autoritär ST) mit Bushido (komplett kriminell orientiert, schön scheinheilig MT) und Sozialarbeiter Stohjahr (servil MT) in der Sendung, mal Bushido und die CDU-Abgeordnete Stefanie Strasburger im Gespräch (aufgeschlossen, aber konsequent ST), mal Hannelore Elsner als Mutter von Bushido in der Verfilmung (rührend ST). Dazwischen gelungene Musikeinlagen im typischen Rapper-Sound und Gesang. Wir kriegen's um die Ohren, das "Fick dich", Lutsch meinen Schwanz" und andere krasse Töne ... 


Die Kindheit wird mit einem Kinderkaraoke-Gerät aus China lebendig, Bushido hatte seine Mutter über alles verehrt, die ihren Sohn auch liebte. Mit 14 ran ans Dealen, später die Heimsuchung durch Drogenmafia, Konkurrenzdealer bei Muttern in ihrer Wohnung, alles verwüstet. Der kleine Bushido stemmt später ihre Verschuldung, so hat er es geschafft von Frankfurt-Rödelheim bis zum ausverkauften Konzert und Porsche für den Sommerausflug. Indizierte Lieder? Im Stück ist alles möglich: "Ab 18" interpretiert von MT und ST. Und was ist los? Die Gesellschaft und ihre Vertreter lehnen seine Texte als sexistisch, rassistisch, pornografisch, menschenverachtend ab. Dabei ist Bushido auch nur ein Mensch ... "Ich hab auch eine andere Seite!" Sein Größenwahnsinn, im Dienste einer Partei auf die Schüler zugehen zu wollen. Ein gelungener Marketingschachzug wird einfach nicht angenommen! Was bleibt ist der Egomane: "Ich bin ICH." Am Ende gar die Sendung mit der Maus verrappt ... Den frühen Zugang zum Kinde, schön erziehen hin zur Szene, zu Games, Drogen, Prostitution, Kriminalität, scheint wohl das Anliegen der Fighter aus dem Underground sein! Sei wie wir und kauf uns! Wir haben es gepackt.

Regionalevent-Potpourri 22.-26.05.2013


Autorenlesung
von Emma Temple. Sie stellt ihr neuestes Buch "Im Land des Silberfarns" vor. Mi., 22.05., Einlass 19.15 Uhr, Haus Rassiga, Maikammer.
www.maikammer.de

"Gladiator am Rollator - Oma Frieda unterwegs"
Das Kabarett-Stück. Fr., 24.05., 18:30 Uhr, Haus der Begegnung, Homburg-Erbach.
www.oma-frieda.com

Jazz-Tage Idar-Oberstein
mit Konzerten diverser Künstier und Bands.
Fr, 24.5., ab 19 Uhr, Sa., 25.5.,
ab 10.10 Uhr, So., 26.5., ab 10.30 Uhr, diverse Orte, ldar-0berstein.
www.idar-oberstein.de

„Coup de Musique francaise" Die 23. Andernacher Musiktage. Fr., 24.5., und Sa., 25.5., 19 Uhr, So., 26.5, ab 12 Uhr, Burg Namedy, Andernach.
www.burg-namedy.de

„LuVista"
„Die etwas andere Stadtrundfahrt auf dem Rad". Familienfreundliche, kostenfreie Radtour. So., 26.5., 9.30 Uhr, Treffpunkt Kinderparadies Friedenspark, Ludwigshafen.
www.ludwigshafen.de

Haydn-Konzertreihe - Drittes Konzert
Gespielt werden mehrere Sonaten. So., 26.5., 19 bis 21 Uhr, Kurpavillon, Bad Münster am Stein-
Ebernburg.
www.bad-muenster-am-stein.de

Heute Abend als Hörspiel: Kreuzworträtsellöserin



22.05.2013   I   21:33 Uhr   I   Dradio Kultur, Hörspiel

Der Traum der
Kreuzworträtsellöserin
Von Michael Schulte

Regie: Horst H. Vollmer 
Komposition: Peter Zwetkoff 
Mit: Ingrid Andree, Brigitte Mira,
Rolf Hoppe, Uwe Friedrichsen,
Tana Schanzara, Bodo Primus
u.a.
Ton: Helmuth Schick 

Produktion: HR/MDR 1993
Länge: 52'32



Herbert ist tot. Elfriede ist 67. Tag für Tag sitzt sie in ihrer So­faecke mit ihren Heftchen. Kreuzworträtsel. "Norwegischer Polarforscher - Amundsen". "Galaxis im nördlichen Sternenhimmel - Andromedanebel". Schon erscheinen Captain Kirk und Mr. Spock. Größter Strom Europas. Elfriede reist zu den einsamen Steilufern der Wolga, hört die Schiffer nachts am Feu­er ihre traurigen Lieder singen. Karthagischer Feldherr. Hannibal bietet ihr sein Geleit an. Heinrich, der Förster. Hugo, der Auswanderer. »Wir müssen El­friede anrufen«, meint Hildegard, Schreckschraube mit Doppel-k. »Wir müssen sie besu­chen«, findet Gertrud. Plötzliches Unwohlsein - Kollaps. Letzte Wohnstatt - Grab.


Michael Schulte, geboren 1941 in München. Übersetzer und Schriftsteller, Pseudonym Max Puntila. Seit 2010 schreibt er nur noch für den Rundfunk und ist hauptberuflich Maler.

VINCENT - eine Geschichte von Reinhard Stammer, zweiter Teil


(c) Reinhard Stammer



VINCENT (Teil 2)

Vincent flog alleine, dann wieder gemeinsam mit anderen Vögeln. Mit großen und mit kleinen. Er entwickelte Fähigkeiten, die keiner seiner vielen Freunde hatte. Er flog höher und schneller. War wendiger und nutzte geschickter den Wind und die Strömungen der Luft. Für alle Zeiten hätte er so weiterfliegen können, wenn da nicht manchmal etwas wäre, dass seinen Flug ausbremste. Für einen Moment nur tauchten Bilder in seinem Kopf auf, die aus einer anderen Welt zu kommen schienen, aber doch so wirklich waren. Er sah sich auf einem kalten Boden liegen, ohne Federn am Körper, und er fror. Diese Welt war klein und beengt und ohne Freude. Das Vergessen hatte nicht alle Erinnerungen löschen können, und so setzte er sich auf einen Zweig oder einen Dachfirst oder auf einen Felsvorsprung, Plätze, an denen er diese Bilder zu verarbeiten versuchte. Er konnte sie nicht einfach beiseite drängen, denn er wusste nun, dass sie wiederkommen würden. Seine Flügel wurden in solchen Momenten sehr schwer.

Dies war der Moment, in dem sich etwas wie eine Frage in seinem Kopf ausbreitete. Etwas war anders als bei den anderen. Er war anders als die anderen. Und so fing er langsam an, sich aus seinem Universum herauszulösen. Er sprach mit seinen Freunden, die anfänglich nicht begeistert darüber waren, dass Vincent sich seiner Vergangenheit zu erinnern begann. Sie versuchten ihn auf andere Gedanken zu bringen. Aber es nützte nichts. Vincent wollte wissen, was anders an ihm war.

Er verlor das Gefühl dafür, dass alles zusammengehörte. Seine Flügel waren Teil der Lüfte, wie auch sein Flügelschlag, die Luft nicht unbewegt ließ. Er ernährte sich von dem, was die Natur ihm bot und er gab es wieder zurück. Die Sonne wärmte die Erde und die Wolken schütteten Regen aus. Bäume wuchsen, auf denen er sich unter schattenspendenden Blättern niederlassen und ausruhen konnte. Es war eine große, schöne Welt, und nichts fehlte, und nichts war zuviel. Alles war miteinander verwoben, und nun fing dieses Bild an, sich vor seinen Augen aufzulösen. Wer war er? Ein Vogel, der vor seiner Vogelzeit in einem Raum lebte, ohne Pflanzen, ohne Sonne und ohne seine Freunde? Der kein Federkleid besaß und nicht fliegen konnte? War das möglich?

Verwirrt flog er mal hierhin, mal dorthin. Es gab Gegenden, die ihn nicht sonderlich interessierten und die er niemals anflog. Aber irgendwie spürte er, dass er sich diesen Orten nähern musste. Orte, die so anders waren, als die freie wildwachsende Natur und der unbegrenzte Luftraum, in dem er sich so wohlfühlte. Dort unten war es laut und stickig.

Aber die Geräusche waren ihm nicht fremd. Er hatte sie schon vernommen. Auch fremd und von Ferne, denn auch damals hatte er sich ihnen nicht nähern können. Er sah sich gefangen in einem Zimmer, einer kleinen dunklen Welt - bevor er ein Vogel wurde. Irgendwann einmal kein Vogel gewesen zu sein, sondern eines jener Wesen, wie es sie dort unten so viele zu sehen gab, denn sie sahen so aus, wie er sich in seiner Erinnerung selbst sah, ließ ihn beinahe abstürzen. Er lief Gefahr, die Kontrolle über seine Flügel zu verlieren. Es lösten sich auch einige Federn aus seinem Gewand, was zur Folge hatte, dass er ziemlich hilflos gegen den Sog nach unten anzukämpfen versuchte. Ich kann fliegen, redete er sich ein. Ich kann doch fliegen. Was passiert mit mir?

Er stürzte auf genau jenen Fenstersims, der ihm vor langer Zeit als Basis für seinen ersten Flugversuch gedient hatte. Ein Blick durch das Fenster ließ seine Befürchtung zur Gewissheit werden. Er war hier aufgewachsen, vor langer Zeit. Er war nicht immer ein Vogel gewesen.

Diese Erkenntnis erschütterte ihn zutiefst. So sehr, dass er anfing zu zittern. Vor Angst? Vor Kälte?

Beides mag zugetroffen haben, denn als er an sich hinabschaute, war er federlos und seine Haut glich der einer gerupften Gans. So wie er vor nicht allzu langer Zeit oben im Himmel gesungen hatte, weinte er nun hier unten auf dem Fenstersims. Dann merkte er, dass das Fenster nicht verschlossen war. Er stieg in das Zimmer und seine Verwandlung zurück zum Menschenjungen Vincent war vollendet. Es schien niemanden sonst hier zu geben. Alle Türen standen auf. Die Räume waren menschenleer. Ein Fenster klapperte im Wind und alte, vergilbte Vorhänge waren das einzige, was sich hier bewegte. Nein, hier konnte er sich nicht wohlfühlen und hier wollte er nicht bleiben. Der Mond schien wieder durch sein Fenster und tauchte das Zimmer in das fahle Licht. So als wäre nichts geschehen, schaute er direkt in Vincents verstörtes Gesicht. Er lächelte ihm zu und sprach: „Schau Vincent, dies ist Deine Vergangenheit, und das bist Du. Du wirst Dich niemals ganz vergessen können. Vor diesem Fenster bist Du eingeschlafen und nicht wieder aufgewacht. Ein Teil Deiner Seele verließ diese Welt, verwandelte sich in einen Vogel und hatte sich so einen Traum von Dir erfüllt. Ein anderer Teil stieg weiter auf, immer weiter. Vorbei an mir und vorbei an der Sonne, verließ dieses Planetensystem und suchte sich einen Platz hoch oben am Nachthimmel, um dort für alle Ewigkeit zu strahlen. Nebenbei sei erwähnt, dass ein Sternengucker einen neuen Stern am Firmament entdeckt hatte und diesem auch gleich einen Namen gab. Was denkst Du, wie er ihn genannt hatte?

"Vincent I, und ich weiß nicht, ob dies ein Zufall war.“ Der Mond lächelte...

Die Geschichte, die der Mond ihm erzählte, überforderte Vincent. Er schloss vor Entkräftung und Übermüdung die Augen. Doch ist das nichts Außergewöhnliches, denn Kinder lieben es, wenn ihnen eine Gutenachtgeschichte erzählt wird, und es war das erste Mal, dass er dies erleben durfte.

Und wieder wuchsen ihm Flügel. Sein Körper bedeckte sich mit Federn und Vincent hob ab. Er flog. Er flog immer höher. Ließ seine Freunde, die sich wieder versammelt hatten, um ihn in ihrem Kreis aufzunehmen weit unter sich, umkreiste den Mond, der ihm zuzwinkerte, nahm Kurs auf die Sonne. Hier tankte er nochmals Wärme auf, denn sein Weg führte ihn in die kältesten und dunkelsten Regionen, die dieses Universum zu bieten hat. Irgendwann traf er einige uralte Sterne. Ihr Licht schien schon schwächer zu werden. Andere wiederum erstrahlten in einer Helligkeit, die ihn fast erblinden ließen. Das mussten die jüngeren Sterne sein. Ungestüm und voller Lebenslust warfen sie leuchtende Bälle aus Licht ins All. Sie kümmerten sich nicht um ihn. Ein kleiner Vogel schien sie nicht zu beeindrucken.

Vincent wusste nicht, wohin er fliegen sollte. Er glitt dahin auf unsichtbaren Wellen, die durch das ganze Weltall liefen. Er gab sich einfach diesen Strömungen hin, bis er eines Tages an einen Ort kam, an dem es nur junge, neue Sterne und Sternchen gab. Sozusagen ein kosmischer Kinderhort. Er spürte eine Kraft, die ihn anzog wie ein riesiger Magnet und da war er: der Stern Vincent I. Was für ein Gefühl von Liebe und Glückseligkeit ging von ihm aus. Er fing an zu pulsieren und erstrahlte in allen nur erdenklichen Farben. Das Herz von unserem Vincent schlug so laut, dass einige Astronomen auf der Erde, glaubten, es als eine Art Sternenbotschaft beschreiben zu müssen. Nun waren sie wieder vereint. Nichts und niemand würde sie jemals wieder voneinander trennen können.
(c) Reinhard Stammer


Vincent umkreiste Vincent I auf einer immer gleichbleibenden Umlaufbahn. Mit einigen ganz besonders starken Fernrohren auf der Erde kann man dies beobachten. Es wurde vermerkt, dass man ein neues Sonnensystem entdeckt hätte und wieder meldeten sich einige Wissenschaftler zu Wort, die vermuteten, dass es doch noch Leben außerhalb der Erde geben könnte.

Vincent interessierte das nicht. Er war endlich richtig glücklich - unendlich glücklich.



(c) Reinhard Stammer



Dienstag, 21. Mai 2013

Wie war's bei Molières "Menschenfeind" in Mannheim?


Zurzeit läuft Molières "Menschenfeind" unter der Regie von Cilli Drexel im Nationaltheater Mannheim. Gesehen hab ich ihn am 15.05. Das Stück überzeugt in dieser Fassung von vorneherein durch eine ansprechende Flüssigkeit, Bewegtheit und Modernität. Der Idealist und „Menschenfeind“ Alceste (herrlich impulsiv, angeödet und polternd Klaus Rodewald) - "Ich hasse alle ... wie Galle", schreit er wiederholt heraus -  möchte aufrichtig, ohne Heuchelei leben. Nicht ja sagen, wenn man ein Nein schreien will. Nichts loben, was schlecht ist. Er ist zwar ein Adeliger, möchte aber unabhängig vom königlichen Hof sein, keinerlei Kompromisse eingehen. Weil ihm die Gesellschaft, das Getue so verhasst ist, möchte er auch seine Geliebte, die Witwe Célimène (als attraktive, männergeile Partylöwin im hautengen Lederdress Dascha Trautwein) aus diesen "Fängen" befreien. 

Nachdem der Dichter Oronte, ein überkanditelter Dichter, ihm seine Aufwartung macht und sein neues Gedicht "Die Hoffnung" zum Besten gibt - wunderbar eingefangen durch die überbetont feminine emotionale Färbung in der Figur durch Peter Pearce -, kanzelt ihn Alceste als minderwertigen Dichter ab, der keine Ahnung hätte. Philinte, der einzige Freund von Alceste, gespielt von Michael Fuchs, versucht zwar, die Eskalation zu vermeiden, aber es kommt zum Bruch und zum Gerichtsgang seitens Orontes. Alceste weigert sich, vor Gericht etwas anderes als das Gesagte auszusagen, zeigt sich dann aber doch versöhnlich und entschuldigt sich fast sogar schon. Der Druck ist da doch zu hoch. 

Célimène und  Alceste haben eine sehr ambivalente Beziehung, voller Leidenschaft, Verführung, Ungestümheit, bereits im Sado-Maso-Bereich, bis hin zur Ablehnung des anderen. "Love is a wish, a desire. Will you be mine?" heißt es auch im kommentierenden Lied. Frauen haben es nicht leicht mit ihm. Célimène und Éliante (die Cousine von Célimène) sind an unterschiedlichen Stellen im Stück einer Meinung: Er ist unausstehlich, findet schön, was andere hässlich finden, stinkend, was gut riecht, gibt immer Contra und ist einfach schwierig. Nicht umsonst wird der Skandaltheatermacher und Autor Rainald Goetz im Programmheft zitiert, der sich 1983 beim Wettbewerb um den Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt vor laufenden Fernsehkameras während seiner Lesung die Stirn mit einer Rasierklinge aufgeritzt hatte. Er beendete die Lesung blutüberströmt, bekam keinen Preis. Den absoluten Einzelgänger, der auf alles schimpft, extrem kritisch ist und an nichts ein gutes Haar lässt, findet man gerade auch im Werk von Goetz. 

Alceste ist allerdings nicht der einzige Verehrer Célimènes, Acaste und Clitandre gehören auch dazu, die beiden wetten, dass einer sie bekommt, was sich später bei einer Gegenüberstellung mit ihr komplett zerschlägt. Der jeweils andere wird von Célimène entblößt, so dass sie keinen von ihnen wirklich lieben kann. Auch Oronte lässt ab von ihr, als er hört, was sie von ihm hält. Beweisträger sind immer Briefe. Sein Gerangel mit Alceste als Widersacher wird besonders herausgestellt, wie andere Szenen auch, durch eine Gestaltung der Szene als eine Rundfunk-/TV-Aufzeichnung. Ein Lied zur Problematik "I kill you, you stole my future, you go away ..." wird eingebunden. Célimène ist so voller Begehren, dass auch ihre homoerotische Seite zum Tragen kommt, allerdings mehr als ein Macht- und Druckmittel. Célimène versucht die etwas prüde Adlige Arsinoé, die wie auch Éliante Alceste liebt, ihm sogar bei Hofe helfen will, zu verführen, untertan zu machen. Wohl auch, um sie auszuschalten. 

Nachdem allen klar ist, dass sie von Célimène betrogen werden, auch Alceste, wendet er sich Éliante zu, er will sie sicher besitzen, um sich zu rächen. Aber die Gute ist mittlerweile von seinem Freund Philinte begeistert. Die Konfrontation Alcestes mit Célimène nach Aufdeckung des Betrugs wird von Cilli Drexel in eine lustige Zeitrafferszene im Stile eines Animé-Comics mit Horrorelementen oder eines Games dargestellt, die Beteiligten reißen sich die Herzen aus und töten sich mehrmals. "Ich bin schlecht, ich hasse mich", sagt sie über sich.  Alceste versucht sich als einzigen "Überlebenden" im Kampf um ihr Herz als Gewinner und Ehemann anzubieten, er möchte mit ihr auf eine einsame Insel, eine Länderei weit weg ... Célimène lehnt ab: "Ich bin erst 20 ..."  Die Würfel sind gefallen, an Éliantes und Philintes Gitarrenspiel (E- plus akustische) vorbei geht Alceste ab, in einer Art suizidärem Sprung von der Klippe, den er allerdings überlebt und anschließend dem Spiel der beidem zuschaut, vielleicht schon in dem Winkel, "wo man als Ehrenmann noch ungestört leben kann". 

Das Schlusslied "So many people want me to stay ... I don't wanna!" noch einmal die Zusammenfassung seiner Geisteshaltung. Nach drei Jahren eine Wiederaufnahme im Nationaltheater, die zu Recht sehr positiv angenommen wurde.

Morgen Früh im Radio: Master's Voices - Stimmen aus dem Off



22.05.2013   I   0:05 Uhr   I   Dradio Kultur, Feature

Die zweite Stimme

Master's Voices - Stimmen aus dem Off
Von Walter Filz

Realisation: der Autor 
Mit: Martina Müller-Wallraf, Volker Risch,
Walter Filz 

Produktion: DLR Berlin 1999
Länge: 53 '40


Ich höre Stimmen! Wer das früher von sich behauptete, galt als verrückt oder als Prophet. Heute hören wir alle Stimmen. Nicht nur aus dem Radio, dem Fernseher oder durch die Wand von nebenan. Überall im Raum sind Stimmen. Lautsprecher­durchsagen sind wir gewohnt, doch nun plaudern auch Autos, Haushaltsgeräte und Computer. Navigationssysteme säuseln kürzeste Routen. Kühlschränke signalisieren, wenn ihre Tür offensteht. Stimmen zum Ver­rücktwerden? Nein. Man muss sich nur mit ihnen arrangieren, das empfehlen neuerdings Therapeuten ihren Patienten, die von "inneren" Stimmen ge­quält werden.
Stimmenhören - Stimmenhörig. Der Autor präsentiert eine Revue der Off-Stimmen und geht nebenbei der Frage nach: Wem gehören all diese Stimmen?

Walter Filz, geboren 1959, studierte Germanistik, Kunstge­schichte und Philosophie. Seit 1983 Radio- und Fernsehautor, 2001 Hörspielpreis der Kriegsblinden für "Pitcher". Seit 2005 Redakteur beim SWR. Zuletzt als Autor: "Pieta Piech" (SWR 2012).

Walter's Kurzfilmtipps: "Licht der Nacht", Saori Shiroki



Yoru no hi (Licht der Nacht)
Saori Shiroki 
ausgesucht von Walter Brusius

Der Künstler arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach 
als freischaffender Maler und Autor. Mehr Informationen.